Ich bin mit dem Story-Teil jetzt durch (Sekundärteil liegt noch vor mir). Hier habe ich einen klaren Favoriten. Und, kleiner Spoiler, viele w/w-Liebesgeschichten (oder auch mal eher über w/w Freundschaft unter Lesben).
Morbides Wien von C.N. Stance
Schon sehr, sehr klassischer Grusel, und das in den Queer*Welten. Da dachte ich schon, ich hätte mich ins Zwielicht verirrt. Die Queerness steht auch nicht so sehr im Vordergrund, abgesehen mal davon, dass die lesbische und übergewichtige Protagonistin es gewohnt ist, von Menschen in eine Schublade gesteckt zu werden, diskriminiert und gar gewalttätig angegangen zu werden, was für die Handlung und ihre Sicht auf die Welt wichtig ist.
Der Schluss war dann schon sehr schön. Wobei ich eine gesunde Skepsis einer körperlich überlegenen Gruppe schon nachvollziehen kann, ist vermutlich nicht so ungesund. Aber klar, Vorurteile sind immer unschön.
However, ich hadere etwas damit, dass sie geglaubt hat, sie könne es gegen zwei recht fitte junge Männer aufnehmen. Ich mache jetzt (mit einer relevanten Pause) seit 1991 Kampfsport und könnte das nicht, vermutlich mache ich irgendwas falsch.
Hundert Lichtjahre Einsamkeit von Marie Meier
Der Titel ist sehr schön (auf das Original wird auch angespielt), auch sprachlich großes Kino. Per se eine Liebesgeschichte, halt ungewöhnlich. War inhaltlich nicht so recht meins, hatte aber seine Momente.
Maja, 28, w, Werwölfin von Carolin Lüders
Das ist eine richtig tolle Story, die absolut perfekt zu den Queer*Welten passt. Ja klar, okay, die Protagonistin ist auch lesbisch, aber das ist eigentlich nicht der Punkt. Der Punkt ist die gelungene Verfremdung von Diskriminierung in Urban Fantasy, vor allem am Beispiel einer Werwölfin (die beispielsweise mehrere Tage im Monat im Job ausfällt).
Hier gibt es viele, schön weitergedachte Ideen. Ein bisschen ratlos bin ich, was mit "Ich will, dass es keine Konkurrenz mehr gibt" gemeint war. Wollte sie die nicht-phantastischen Wesen komplett ausschalten? Da würde ich inhaltlich nicht mitgehen.
Ansonsten sehr schöne Story, die ich gern gelesen habe und zwei sehr sympathische Figuren. Humor gab's auch, Stichwort geschwollener Penis. Stelle mir diese Situation sehr, sehr ungemütlich vor. :-)