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5849 Antworten in diesem Thema

#2731 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 21 September 2016 - 10:56

Definitiv nicht! Für seine Neuromancer-Trilogie bekam er schließlich den Hugo Award, den Philip K. Dick Award, den Nebula Award sowie den japanischen Seiun Award und den australischen Ditmar Award. Und die nachfolgende Bridge-Trilogie ist ähnlich genial. Und selbst die Bigend-Trilogie kann ich nur empfehlen. Gibson gelingt es wie keinen anderen William S. Burroughs, Philip K. Dick und Raymond Chandler zu Remixen, sie mit postmoderner Theorie, popkulturellen Referenzen und Outlaw-Romantik aufzupeppen und daraus knallharte, dystopische Zukunfts-Thriller zu destillierten. Man muss allerdings auch wissen, worüber er schreibt, den erklären tut er nichts - das Leben tut es ja auch nicht...  :closedeyes:

Und was hat das jetzt mit seinem Schreibstil zu tun?

Seine Ideen sind klasse. Das kann ich so voll und ganz unterschreiben. Deshalb habe ich ja überhaupt erst angefangen diese Trilogie zu lesen. Auch, dass er damit zahlreiche Folgegeschichten inspiriert und beeinflusst hat kann ich unterschreiben, weil es Fakt ist. Aber seine Ideen und sein Schreibstil sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Sicher mögen auch viele Leser Gibsons Schreibstil, das will ich gar nicht bestreiten. Aber für mich liegt er nahe am unleserlichen, da es mir sehr schwer fällt seinen Texten zu folgen. Und das hat auch nichts mit Unwissen über die Thematik zu tun. Das hat, wie ich es bereits weiter oben erwähnt habe, einfach nur damit zu tun, dass sein Schreibstil mir offensichtlich nicht liegt. Punkt. Wo ist das Problem?

Ein Philip K. Dick hat es da für meinen Geschmack wesentlich besser hinbekommen, solche Geschichten zu schreiben.


Bearbeitet von Tanner Mirabel, 21 September 2016 - 10:59.

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#2732 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 September 2016 - 11:39

Sein komplex-synthetischer Schreibstil mag gewöhnungsbedürftig sein. Es setzt schließlich eine fundierte wissenschaftlich-technische Bildung sowie eine imaginative Konzentration voraus. Ebenso sind seine Dialoge eher einsilbig und er weigert sich beständig, den Leser wie auch immer an die Hand zu nehmen, weil er einen mitdenkenden Leser voraussetzt, dem man nicht erklären muss, dass 2 + 2 4 ergibt. Aber das ist eben der geniale Gibson-Stil und seine Charakterentwicklung ist schlicht unschlagbar.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#2733 simifilm

simifilm

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Geschrieben 21 September 2016 - 11:56

Sein komplex-synthetischer Schreibstil mag gewöhnungsbedürftig sein. Es setzt schließlich eine fundierte wissenschaftlich-technische Bildung sowie eine imaginative Konzentration voraus.

Unsinn. Wenn bei Gibson etwas nicht relevant ist, dann Wissenschaft und Technik. Gibson ist vielmehr ein Meister im Aufgreifen von kulturellen Trends, für die er grossartige Begriffe und Bilder findet. Gibson ist primär ein grosser Stilist und das Gegenteil von Hard SF (bei der Wissenschaft wichtig ist).

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#2734 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 21 September 2016 - 12:18

Es gibt viele Medientheoretiker, die Cyberpunk für eine Mischung aus Hard-Boiled-Science-Fiction und magischer Realismus halten. Auf Anhieb fällt mir da Dr. Phil. Jiré Emine Gözen ein, ihres Zeichens Medienwissenschaftlerin mit den Forschungsschwerpunkten Avantgarde, Ästhetik, Postmoderne, Cultural Studies und Asian Art.

Eingefügtes Bild

Aber es freut mich, dass auch du William Gibson für einen großen Stilisten hältst.  :closedeyes:

Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 September 2016 - 12:25.

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#2735 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 21 September 2016 - 12:34

Sein komplex-synthetischer Schreibstil mag gewöhnungsbedürftig sein. Es setzt schließlich eine fundierte wissenschaftlich-technische Bildung sowie eine imaginative Konzentration voraus. Ebenso sind seine Dialoge eher einsilbig und er weigert sich beständig, den Leser wie auch immer an die Hand zu nehmen, weil er einen mitdenkenden Leser voraussetzt, dem man nicht erklären muss, dass 2 + 2 4 ergibt.

Sorry, aber ich bin zufällig ein großer Fan von Hard-SF, z.B. der Marke Alastair Reynolds oder Greg Bear. Dabei wird mit Sicherheit noch eher eine fundierte wissenschaftlich-technische Bildung vorausgesetzt, als bei Gibson. Das sehe ich ähnlich wie simifilm. Gibson konzentriert sich auf ganz andere Dinge als Wissenschaft oder Technik. Und auch das hat wiederum nichts mit dem Schreibstil zu tun. Viele tun sich auch mit Reynolds oder Bear, um nur zwei Beispiele zu nennen, schwer. Ich tue mich halt mit Gibsons Stil schwer. Und zwar nicht, weil er komplex-synthetisch ist, wie du es ausdrückst, sondern weil er lückenhaft und fragmentarisch ist. Da schaffen es andere Autoren einem Leser viel mehr mitzugeben, als bloß geniale Ideen.


Bearbeitet von Tanner Mirabel, 21 September 2016 - 12:37.

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#2736 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 September 2016 - 12:54

Nun, es gibt Leser, die wollen unterhalten werden. Und es gibt Autoren, die primär unterhalten wollen. Dann gibt es Leser, die primär nicht unterhalten werden wollen, sondern eher auf einen anspruchsvollen literarischen Trip mitgenommen werden wollen. Und William Gibson gehört definitiv zu den Autoren, die nicht primär unterhalten wollen, sondern etwas auf eine ganz bestimmte Art und Weise dir nahebringen wollen - und zwar ohne Fallschirm und doppelten Boden, sondern exakt so, wie das Leben ist. Und das Leben ist nun mal lückenhaft und fragmentarisch oder wie ich es als alter Hegelianer ausdrücken würde: komplex-synthetisch. Zu welcher Sorte Autor Alastair Reynolds oder Greg Bear gehört, kann ich nicht sagen. Ich kenne sie nämlich nur dem Namen nach.

Eingefügtes Bild


Bearbeitet von Ming der Grausame, 21 September 2016 - 13:00.

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#2737 Amtranik

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Geschrieben 21 September 2016 - 13:58

Mir gehts wie Tanner Mirabel und bin daher auch geneigt ihm zuzustimmen. Ich habe die erste Gibson Trilogie gelesen vor einigen Jahren nachdem ich schon Sachen von zb Stross ( wo ich ein großer Fan bin)  kannte und war dann eher enttäuscht. Wenn man jetzt kein ausgesprochener Fan seiner Stilistik ist, bleibt halt nicht mehr sooo viel zum über den Klee loben über. Ein solider Krimi, eher fragmentiert und ein wenig gealtert. Wobei der Cyberpunk an sich gehört halt auch zu den Genres nach meiner Meinung die eher nicht gut altern. Vieles was einem damals 1984 besonders krass vorgekommen sein mag beurteilt man als Leser im neuen Jahrtausend doch etwas anders.

 

Von daher: Auf jeden Fall eher Reynolds als Gibson.


Bearbeitet von Amtranik, 21 September 2016 - 13:59.


#2738 simifilm

simifilm

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:05

Es gibt viele Medientheoretiker, die Cyberpunk für eine Mischung aus Hard-Boiled-Science-Fiction und magischer Realismus halten.

Hard-Boiled-Science-Fiction? Interessante Wortschöpfung (kleiner Hinweis: Hard boiled ist ein Begriff, mit dem man normalerweise Krimis im Stile von Chandler und Hammet bezeichnet. Cyberpunk à la Gibson steht zweifellos in dieser Tradition, das hat aber gar nichts mit Technik o.ä. zu tun). Da mir dieser Begriff noch nie begegnet ist, bezweifle ich, dass es "Medientheoretiker" (eigentlich wären SF-Theoretiker ja ohnehin relevanter) gibt, die darin eine wichtige Ingredienz von Cyberpunk sehen.  

Auf Anhieb fällt mir da Dr. Phil. Jiré Emine Gözen ein, ihres Zeichens Medienwissenschaftlerin mit den Forschungsschwerpunkten Avantgarde, Ästhetik, Postmoderne, Cultural Studies und Asian Art.

Mir ist Gözen zwar noch nie persönlich begegnet, ich bezweifle aber, dass sie viele ist. Oder deutlicher: Du bist durch Googeln offensichtlich auf ihre Diss (die übrigens bei mir im Regal steht) gestossen und hast du mal wieder was zusammenkopiert, dabei aber nicht gemerkt, dass sie zwar "hardboiled detective fiction" spricht, dass das aber gar nichts mit Hard SF zu tun hat. Es bleibt dabei: Gibson ist definitiv kein Autor, für den Wissenschaft und Technik wichtig wären (alles andere wäre angesichts der von dir genannten Einflüssen, u.a. Burroughs und Dick, auch ziemlich überraschend).


Bearbeitet von simifilm, 28 Oktober 2019 - 16:04.

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#2739 Ming der Grausame

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:20

Es gibt viele Medientheoretiker, die Cyberpunk für eine Mischung aus Hard-Boiled-Science-Fiction und magischer Realismus halten.

Hard-Boiled-Science-Fiction? Interessante Wortschöpfung

Ist nicht von mir. Habe ich von BestScienceFictionBooks.com.
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#2740 simifilm

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:26

Ist nicht von mir. Habe ich von BestScienceFictionBooks.com.

Ach, diese Website sind also die "vielen Medientheoretiker"? Es wäre übrigens nett, wenn du die Dinge, die du zitierst, zur Abwechslung auch mal lesen würdest. Dann würdest du z.B. sehen, dass die Definition, welche die von dir angegebene Quelle gibt, überhaupt nichts mit Wissenschaft und Technik zu tun hat (von Magischem Realismus ganz zu schweigen):  

What is Hard boiled Science Fiction? Bladerunner is the quintessential visual example of Hardboiled/Future Noir Science Fiction. Hardboiled Science Fiction, sometimes called Future Noir, is a sub-genre that blends noir with the style of the American detective novel. This sub-genre is very specific: usually male protagonist who works alone as an investigator, wears a gun, and the setting is frequently seedy bars. The story is a murder mystery that the protagonist must solve at any cost. The Sci Fi aspect comes out in the setting†”usually a dark futuristic society. Often there is crossover with other sub-genres like Post-Apocalyptic or Cyberpunk.

So, und jetzt haben wir wieder genug gespielt.

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:37

Ach, diese Website sind also die "vielen Medientheoretiker"?

Nope! Es lieferte mir nur das griffigere Stichwort, als Dr. Phil. Jiré Emine Gözen. Und sie selbst schreibt, dass das Cyberpunk-Genre stilistisch gesehen aus einer Mischung von Merkmalen der Krimis im Hard-Boiled-Style und der Literatur des magischen Realismus besteht.  :coool:
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#2742 simifilm

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:38

Nope! Es lieferte mir nur das griffigere Stichwort, als Dr. Phil. Jiré Emine Gözen. Und sie selbst schreibt, dass das Cyberpunk-Genre stilistisch gesehen aus einer Mischung von Merkmalen der Krimis im Hard-Boiled-Style und der Literatur des magischen Realismus besteht.  :coool:

Ja was denn nun?

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:48

Dass du scheinbar nicht aus Hard-Boiled-Style und Science-Fiction auf Hard-Boiled-Science-Fiction kommst?  :happy:
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#2744 simifilm

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:49

Dass du scheinbar nicht aus Hard-Boiled-Style und Science-Fiction auf Hard-Boiled-Science-Fiction kommst?  :happy:

Ich denke, du meinst "anscheinend" und nicht "scheinbar". Googel mal den Unterschied.

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Geschrieben 21 September 2016 - 15:54

Nur dem Anschein nach, aber nicht in Wirklichkeit.  :rofl1:
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#2746 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 21 September 2016 - 16:20

William Gibson ist cool, ich lese ihn gerne. Semi-abgeklärt (pseudo geht höchstens bei Wissenschaften, finde ich), wie ich nun einmal bin, habe ich kein Problem damit, die Geschmäcker als verschieden zu akzeptieren. Welch trefflicher Gemeinplatz! Theken sind dafür der richtige Ort.  :wine:

 

Im übrigen lese ich gerade "Am Ende aller Zeiten" von  Adrian J. Walker (das muss ein Pseudonym sein, es geht in der Geschichte tatsächlich um das Laufen). Auf Seite 86 bin ich noch sehr angetan.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 21 September 2016 - 16:24.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#2747 Amtranik

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Geschrieben 21 September 2016 - 17:26

William Gibson ist cool, ich lese ihn gerne. Semi-abgeklärt (pseudo geht höchstens bei Wissenschaften, finde ich), wie ich nun einmal bin, habe ich kein Problem damit, die Geschmäcker als verschieden zu akzeptieren. Welch trefflicher Gemeinplatz! Theken sind dafür der richtige Ort.  :wine:

 

Im übrigen lese ich gerade "Am Ende aller Zeiten" von  Adrian J. Walker (das muss ein Pseudonym sein, es geht in der Geschichte tatsächlich um das Laufen). Auf Seite 86 bin ich noch sehr angetan.

 

Den hab ich vor ca 1 Woche ausgelesen. Er hat mir ganz gut gefallen. Vor allem weil er es verstanden hat Atmosphärisch dicht und mitreißend zu schreiben fand ich. Der Plot und die ganze Story bietet da ja jetzt eher keine Inovationen. Ich denke wenn Du vom Anfang angetan bist, wirst Du auch am Ende nicht unzufrieden sein.



#2748 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 22 September 2016 - 10:37

Stephen Baxter - Die letzte Flut

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#2749 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

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Geschrieben 22 September 2016 - 13:41

Ich lese zurzeit Die letzte Einheit von John Scalzi.

Das ist ein Buch, das auch wieder in Scalzis Krieg der Klone-Universum spielt. Geht ganz flott los.


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#2750 Naut

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Geschrieben 22 September 2016 - 16:50

Hm. Ich denke, was Gibson auszeichnet, ist weniger Technik, als vielmehr Technoästhetik, die sich in Sprache und Inhalt spiegelt. Man beachte z.B. sein Spiel mit Markennamen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

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Geschrieben 22 September 2016 - 17:26

Was ihn aber auch auszeichnet, ist sein Spiel mit den Handlungsebenen, die erst zum Schluss ineinander kulminieren, wodurch erst klarwird, worum es auf der Metaebene die ganze Zeit über ging. Und selbstverständlich thematisiert er diese Metaebene auch nicht - entweder man kommt drauf oder eben nicht...  :closedeyes:
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Geschrieben 22 September 2016 - 18:14

Das machen andere Autoren auch. Das ist nichts, was Gibson speziell auszeichnet.


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Geschrieben 22 September 2016 - 19:02

Kein Autor gleicht dem anderen, ebenso wenig wie kein Leser dem anderen gleicht. Was man unschwer daran erkennen kann, dass nur wenige mit Gibsons Schreibstil Probleme haben. Und es gibt wenige Autoren, die einen vergleichbar reflektierend-analytischen, ästhetisch Sprache und Inhalt agglutinierenden, polysynthetischen Stil haben.  :closedeyes:
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#2754 simifilm

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Geschrieben 22 September 2016 - 21:51

Kein Autor gleicht dem anderen, ebenso wenig wie kein Leser dem anderen gleicht. Was man unschwer daran erkennen kann, dass nur wenige mit Gibsons Schreibstil Probleme haben. Und es gibt wenige Autoren, die einen vergleichbar reflektierend-analytischen, ästhetisch Sprache und Inhalt agglutinierenden, polysynthetischen Stil haben.  :closedeyes:

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#2755 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 23 September 2016 - 12:09

Simi, gerade du solltest nun wirklich gebildet genug sein, um zu erkennen, dass ich praktisch nur Naut zugestimmt habe. Und, dass kein Autor dem anderen gleicht, ebenso wenig wie kein Leser dem anderen gleicht, ist nun wirklich elementar.   :closedeyes:

Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 September 2016 - 12:13.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#2756 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 23 September 2016 - 13:09

[...], um zu erkennen, dass ich praktisch nur Naut zugestimmt habe.

Das ist ja lieb! Ist mir gar nicht aufgefallen. Es gibt aber noch ein paar Autoren, die Vergleichbares geleistet haben, etwa Douglas Coupland mit "Microserfs" und "jPod". Gibson war aber sicher einer der ersten.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#2757 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 23 September 2016 - 13:26

Den hab ich vor ca 1 Woche ausgelesen. Er hat mir ganz gut gefallen. Vor allem weil er es verstanden hat Atmosphärisch dicht und mitreißend zu schreiben fand ich. Der Plot und die ganze Story bietet da ja jetzt eher keine Inovationen. Ich denke wenn Du vom Anfang angetan bist, wirst Du auch am Ende nicht unzufrieden sein.

 

Das ist richtig. Endzeit-Szenario ist Endzeit-Szenario, was soll es da schon für Überraschungen geben. Walker "kniet sich" aber richtig rein, Edgar Hills Gefühle kommen authentisch herüber und Walkers Prosa beeindruckt. Ich finde, man sollte ihn für den Neuerscheinungs-Lesezirkel nominieren.

 

Meine Rezi erscheint irgendwann in der AN (ich habe my mit vielerlei Verschiedenen zugetextet).

 

Jetzt habe ich schon mal mit Amber angefangen. Kein Beinbruch, weil ich die Saga eh schon mehrfach gelesen habe, bislang aber als Leihbuch.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 23 September 2016 - 13:27.

Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#2758 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 23 September 2016 - 15:52

[...], um zu erkennen, dass ich praktisch nur Naut zugestimmt habe.

Das ist ja lieb! Ist mir gar nicht aufgefallen.

Ich fand, dass „ästhetisch Sprache und Inhalt agglutinierend“ einfach viel besser klang als deine schnöde „Technoästhetik, die sich in Sprache und Inhalt spiegelt“. Und ja, es gibt vergleichbare Autoren, aber diese sind im Vergleich zu Gibson die reinen Erklärbären. Gibson erklärt nichts und ordnet auch nichts ein, sondern setzt voraus, dass sein Leser es wie im echten Leben aus der Geschichte selbst extrahieren kann. Mir zumindest erklang im echten Leben noch nie eine Stimme aus dem Off, die mir erklärte, was gerade vorging. Ich musste es mir aus dem wirren Gesabber meiner Umgebung immer selbst zusammenreimen...

Eingefügtes Bild


Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 September 2016 - 15:55.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#2759 Naut

Naut

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Geschrieben 23 September 2016 - 16:17

Öh, hast Du Coupland gelesen? 15 Seiten unkommentierten Binärcode ist nicht genau das, was ich als "Erklärbär" titulieren würde.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#2760 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 23 September 2016 - 16:26

Nur Generation X - und ich habe in Vancouver vor seinem Digital Orca mal ein Selfie gemacht...  :happy:
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