Thekla Krauseneck - Cronos Cube
Dieser Coming of Age Roman spielt in einem stark veränderten Europa des Jahres 2030. Die ehemaligen Mitgliedsstaaten sind nurmehr sowas wie Bundeststaaten ala USA an deren Spitze Gouverneure stehen die Ihr/Land Region in der EU vertreten. Das nur einleitend aus dem Worldbuilding der Autorin, für die Handlung spielt das faktisch keine Rolle, denn Sie spielt ausschließlich im Bundesstaat Irland bzw in einer virtuellen Welt. Der Roman konzentriert sich fast ausschliesslich auf seine beiden Hauptprotagonisten, die Freunde Lachlan und Zack. Die Staaten der EU werden mittels Drohnen die überall herumdüsen allumfassend überwacht. Während Zack dem mehr oder weniger gleichgültig bis wohlwollen gegenübersteht, sieht Lachlan das sehr kritisch.
Ca. 160 Seiten braucht die Autorin bis das Namensgebende Onlinespiel Cronos Cube in die Handlung Einzug hält. Hier gibt es überbordende Erklärungen zum Spielmechanismus was aber letztlich für die Handlung ziemlich überflüssig und für mich ermüdend war. Wie überhaupt die Autorin es nicht schafft wichtiges von unwichtigem zu trennen. Überbordende Ausschweifungen von Nebensächlichkeiten, viel Raum und dennoch kaum genutzt um dem Leser eine Welt näherzubringen die doch wenn Sie wie von Ihr postuliert wäre, sich arg von der unsrigen unterscheiden müsste. Tatsächlich spürt man das in der Handlung die ausserhalb des Cronos Cubes spielt kaum bis gar nicht. Es wirkt alles wie hier und jetzt, wären da nicht die Drohnen.
Auch der Plottwist ist augenscheinlich nur dazu da um die Handlung in den Cronos Cube zu verlegen, so wird ein Gamer Roman daraus.
Höchstens solide Unterhaltung mehr aber nicht
James A Sullivan - Die Granden von Pandaros
Diesen satt über 600 Seiten dicken Wälzer habe ich nach knapp einem drittel ( 200 Seiten ) abgebrochen.
Im Prinzip sah ich hier ganz genau die gleichen Kritikpunkte wie in seinem letztjährig verrissenen Erslings SF-Werk "Chrysaor". Der Mann möchte
Weltraum SF schreiben schafft es aber nicht dem Leser ein Gefühl dafür zu geben das man im Weltraum ist. Technik ist nicht sein Ding. Dann sollte man aber den Raum für Charaktere nutzen. Das kann er auch nicht. Er hat bereits zu beginn des Romans alle möglichkeiten hier was gutes auf die Reihe zu bringen weil er die beiden Hauptprotagonisten, Männlein und Weiblein, beide Anführer ( Granden ) großer Syndikate die verfeindet sind, gemeinsam als einzige Überlebende auf einem schrottreifen Raumschiff stranden läßt. Sie müssen nun also für eine lange Zeit dort miteinander zurechtkommen, das Gefährt irgendwie reparieren um zumindest zu überleben und verbringen dort letztlich weit über 1 Jahr bevor Sie gerettet werden.. Und was macht der Autor aus dieser tollen Ausgangssituation? Genau...gar nix. Sie werden gerettet, dann tun sie dies und das. Der eine denkt dies, die andere denkt das.....gäähn. Einfach nur schlecht und langweilig.
Ich kann Piper wirklich nicht verstehn. Haben die schon einen Vertrag über mehrere Bücher mit dem Autor abgeschlossen oder warum bekommt er die Gelegenheit seinen Schrott aus Chrysaor nochmal unter die Leute zu bringen? Traurig das andere Autoren denen Sullivan nicht das Wasser reichen kann bei Piper offenbar keine Chance bekommen.
Brandon Q. Morris - Titan
Eine gute Fortsetzung von Enceladus. Die Handlung knüpft mehr oder weniger nahtlos an den Vorgängerroman an. Stärken und Schwächen aus Enceldus treffen auch hier zu. Der Fokus liegt eindeutig auf Technik und Naturwissenschaft und weniger auf den Charakteren. Der Stil bleibt nüchtern und trocken. Trotzdem machen die kurzen Romane Spaß. Man möchte das sicher nicht ständig lesen aber von Zeit zu Zeit sehr gerne.
Bearbeitet von Amtranik, 18 Mai 2018 - 08:34.