131 Antworten in diesem Thema

[Jürgen]

Jepp Guest, der Anteil liegt imho in den ersten drei Teilen extrem höher.Das die Erlebnisse in der VR dann thematisch zur Fantasy neigen, ist eine andere Sache.

[Naut]

Hi Jürgen,ich habe mir jetzt mal die Definitionen im Blog genau angesehen und möchte zwei Punkte anmerken:zu2) Diese Def. ist mir zu eng. Sie umfasst z.B. nicht John Shirleys "Plateau", das nicht den Gibson-typischen VRML-Visionen entspricht.allgemein: Ich vermisse ein wenig die Einstellung der "Technik von unten", die für mich eigentlich den Hauptpunkt an CP ausmacht (noch vor dem ganzen Rigger-Zeugs).Wäre schön, wenn das irgendwie einfließen könnte.Ansonsten gute Arbeit :thumbsup:

[Jürgen]

@nautdefiniere mal "Technik von unten", ich weiß augenblicklich nicht, was du meinst.sorry

[scal]

ich schätze Naut meint mit "Technik von unten" der umgedeutete Gebrauch der Technik durch die Straße. Dass man alles wiederverwenden kann.z.T. auch Sachen wie der Scavenger in Wintermarket und Moina Lisa Overdrive, wenn Schrott recyclet wird. Oder das Raumschiffe und Raumstationen mit Expositharz einfach zusammengehalten werden.Das improvisieren und experimentieren mit der Technik mit einfachsten Mitteln.Wenn er das meinte, gebe ich ihm recht, das ist wichtiger als das "riggen", das meines erachtens eh schon durch die Transhumanismus geschichte abgedeckt wurde...

Bearbeitet von scal, 26 Oktober 2005 - 16:10.

[Naut]

scal, Du liest meine Gedanken Genau das meinte ich, das "hacken" (im CCC-Sinne) von Technik jeder Art.

[Jürgen]

Alte Elektronik und Technik durch umbauen zur neuer Funktion ?Net-Ports, die aussehen wie alte Maschinenschalter und dadurch der Technik ein düsteres Aussehen geben ?Keine blitzblanke Geräte, sondern an aller Technik haftet etwas improvisiertes, "schmutziges" ?Symbiose von Low-Tech-Mechanik und High-Tech- Funktion ?Alte, rostige Schaltkästen, die, wenn man darüber wischt, hochauflösende Displays erscheinen lassen ?OH ja ! Eines der überhaupt wichtigsten klassischen Stilmittel im CP, um eine düstere Atmosphäre zu erzeugen. Jeder Autor, der mit Worten solche "Bilder" beim Lesen erzeugen kann, ist begnadet.Den Stil nennt man übrigens Gothic-Tech und wird begeistert von der Riege der Case-Modder gepflegt.NUR.... ist es wirklich notwendig, das als erforderliche Eigenschaft des Cyberpunk anzusehen ? Dann dürfte nämlich z. B. Inseln im Netz NICHT unter die Kat 1 fallen, in der sie aber imho gehört.Hmmm...

Bearbeitet von Jürgen, 26 Oktober 2005 - 19:22.

[Frank]

Wie schauts denn mit der Unterteilung in "Cyberpunk Erde" und "Cyberpunk Weltraum" aus? Lese gerade die "Zikadenkönigin" von Bruce Sterling und das hebt sich schon stark vom allgemeinen "Punk" der Straße ab....

Bearbeitet von Frank, 26 Oktober 2005 - 19:12.

[Jürgen]

@Frankdu schreibst:"Lese gerade die "Zikadenkönigin" von Bruce Sterling und das hebt sich schon stark vom allgemeinen "Punk" der Straße ab...."Jepp, aber les mal das letzte Drittel :-)Ich glaube nicht, daß wir diese beiden "Handlungsorte" trennen können. Da gibt es fliessende Übergänge, auch innerhalb einzelner Romane.Wir müssen auch schauen, daß wir uns nicht bei der Suche einer Definition in eine Spielart der Heisenberg´schen Unschärferelation verheddern (Das Problem in immer kleinere Teilprobleme aufteilen, bis man das eigentliche Problem aus den Augen verliert).Es wird letztendlich ein auf breitem Konsens gestützer Kompromiß werden, aber beileibe nicht so schwammig, wie bisher.Wie du siehst auch nicht viel anders als eine Definition der SF :-)

Bearbeitet von Jürgen, 26 Oktober 2005 - 19:12.

[scal]

NUR.... ist es wirklich notwendig, das als erforderliche Eigenschaft des Cyberpunk anzusehen ? Dann dürfte nämlich  z. B. Inseln im Netz NICHT unter die Kat 1 fallen, in der sie aber imho gehört.

Hmmm...

Wie war nochmal die Szene in Granada mit den Scoop Tanks, ich glaube da kommt die Technik auch nicht so ganz clean rüber, bin aber nicht mehr ganz sicher. Aber ja Inseln im Netz gehört in Kategorie 1

[Naut]

@Jürgen: Du verstehst mich jetzt ein wenig falsch. Mir geht es nicht um einen bestimmten Beschreibungsstil (den Du hier Goth-Tech nennst, ich würde ihn eher als Retro-CP bezeichnen), sondern um eine Form der technologischen Extrapolation, die sich mit den Worten "was auch immer an Technologie erfunden wird, die Straße wird ihre eigene Verwendung dafür finden" (weiß gerade nicht, von wem das ist, Sterling vielleicht) zusammenfassen lässt.

[Jürgen]

ahhh.. jetzt klingelts.Ich weiß, worauf du hinaus willst.Sollte man beachten... nur auch hier die Frage, MUß es per Definition "festgemacht" werden ?GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 27 Oktober 2005 - 08:21.

[Naut]

Also "muss" ist jetzt subjektiv. Aber für mich persönlich ist das nun mal DAS Kritrium. Damit begründe ich leicht, warum "Matrix", "Simulacron3" und "Dark City" kein CP sind. Für mich ist diese "Low-Tech"-Einstellung wichtiger für CP als alle Technik-Gimmicks, die teilweise heute schon überholt sind (wer würde sich eine Buchse in den Kopf schrauben? Es gibt doch WLAN und Bluetooth!).

[scal]

sorry offtopic: aber ich würde mir eine Buchse in den Kopf schrauben lassen, allein wegen dem Style, denn auch das ist CP (Style over Substance)...

[Naut]

sorry offtopic: aber ich würde mir eine Buchse in den Kopf schrauben lassen, allein wegen dem Style, denn auch das ist CP (Style over Substance)...

*Geht in den Keller und holt Schraubstock und Bohständer*

[Jürgen]

Hallo Deckhead,so was nenne ich einen "heftigen Einstieg" in die Diskussion gut, gut... fangen wir mal an...Battle Angel Alita + Akira ich kenne beide Bücher nicht und hoffe, daß jemand anders dazu etwas sagen kann.Net Force - Tom ClancyDas kenne ich allerdings, wobei ich die net-Force-Serie mehr in Mainstream mit technischem Background einordne.Wild Palms hat einen vollkommen anderen Ansatz. Obwohl unser "Freund" Bill Gibsoneinen kleinen Gastauftritt in der Filmversion hat, geht es um Genmanipulation und Klonen. Ich habe allerdings nur so ca. 100 Seiten gelesen und es dann weggelegt... die filmische Umsetzung fand ich wesentlich beeindruckender.Synergie-Reihe - auch diese Bücher kenne ich nicht, bitte um HilfePlasma City - definitiv NEINMax Headroom - gibt es da auch Bücher zu ? Das wusste ich nicht.Cakans Werke, die ich persönlich mehr zum neu erfundenen Genre "Social Fiction" einordne, stehen auf der Liste.TEK - ich habe drei Bücher aus der Serie gelesen. Mann Oh Mann, schreiben kann Shatner wirklich nicht, aber ich erinnere mich, daß die Handlungsumgebung stark an den Cyberpunk angelehnt war. Sollte auf die Liste drauf, oder ?Cyberia - sorry, kenne nur das Spiel aus den frühen Neunzigern Stadt geht los - ... ist definitiv KEIN Cyberpunk, sondern Fantasy im Stil des Punk. Gibson beschreibt diesen Roman als "Mutter" des Cyberpunks, wobei er ganz klar die stilistischen Mittel von Sherly meint. Die Story selbst ist abgefahren, aber enthält keine Science... und die gehört zum CP doch wohl dazu.Blade Runner 2 - tja, das ist so´n komischer Fall. Obwohl hier einige Elemente des CP zum Tragen kommen (wesentlich mehr als in Blade Runner von Dick), weiß ich nicht, was ich davon halten soll.Das waren jetzt meine subjektiven Ansichten zu der Liste. Mal schauen, was andere Mitglieder dazu sagen.GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 28 Oktober 2005 - 07:37.

[Naut]

also SR ist definitiv kein Steampunk! Schliesslich spielt SR nicht in viktorianischen Zeitalter!  Urban-Fantasy hört sich aber gar nicht so schlecht an, wobei ich es eher als Cyberpunk-Fantasy bezeichnen würde.

Hi Deckhead, natürlich hast Du Recht, ich bin da völlig Deiner Meinung. Meine Anmerkung war eher ein satirischer Seitenhieb auf Wikipedia, in der Urban-Fantasy und Steampunk lustig durcheinandergewürfelt werden. Zu Deiner (sehr guten, diskussionswürdigen) Liste kann ich meine - ähm - Fachkompetenz zu "Synergy" ergänzen: Einige Geschichten aus "Synergy" sind definitiv CP, spontan fällt mir "Pipeline in den Surfspace" (Probability Pipelines) ein, eine absolut geile Story von Rudy Rucker und Marc Laidlaw. Insgesamt war Synergy aber eher ein Experimentierfeld, um zu sehen, wohin die SF nach CP geht. So finden sich eine Menge andere Geschichten die eher in Richtung Horror, Fantasy, SF-Lyrik(!!) oder ganz klassisch SF gehen. Ich fände es daher nicht sinnvoll, die Anthologienreihe einzuordnen (ebensogut könnte man versuchen Nova oder New Worlds einzuordnen). "Stadt geht los" ist wirklich eher eine Art Punk-Fantasy. Ich habe gehört, dass "MonstroCity" sich in einer ähnlichen Thematik bewegen soll (aber das können unsere Lesezirkelfreunde vielleicht besser beantworten). Grüße, Naut

[scal]

Hallo Deckhead,

so was nenne ich einen "heftigen Einstieg" in die Diskussion 

gut, gut... fangen wir mal an...


Battle Angel Alita + Akira
ich kenne beide Bücher nicht und hoffe, daß jemand anders dazu etwas sagen kann.

Battle Angel Alita (Original Gunm) ist eine Graphic Novel von Yukito Kishiro und ist eine wirklich beeindruckende, sowohl grafische, als auch inhaltlich 9 Bändige Reihe.
Sollte man auch als nicht Comic (Manga) Freund gelsen haben. Und da Comics mE eine nicht zu unterschätzende und wenn man ehrlich ist auch die älteste litararische Form (wenn man es genau nimmt sind bereits die Höhlenmalereien oder die Grabzeichnungen der Ägypter Comics) und sollten deshalb der Vollständigkeit halber auch in jeder Literatursammlung enthalten sein. Immerhin reden wir bei den Novellen hier nicht von Kinderunterhaltung...

Akira von Otoma ist auch eine Graphic Novel. Diese ist aber in Deutschland hauptsächlich wegen dem gleichnamigen Anime (Zeichentrickfilm) bekannt, der jedoch wegen seiner Kürze doch eher etwas verstörend ist.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen

PAscal

[Jürgen]

Danke für die Infos, scalDer Bereich Comic ist, wie auch der Bereich Film, ein eigenständiger Bereich.In diesen Bereichen wird es (hoffe ich doch) auch Projekte wie die Literaturliste geben, aber beide Veröffentlichungsformen werden bei der derzeitigen Planung nicht berücksichtigt.Da wäre ich auch der falsche Mann... außer Neuromancer habe ich in den letzten 38 Jahren keinen Comic mehr in der Hand gehabt.

Bearbeitet von Jürgen, 28 Oktober 2005 - 08:18.

[Jürgen]

update design: die zweite (und wahrscheinlich endgültige) Version der ersten Design-Studie ist unter http://www.leseattac...punk/index1.htm jetzt online. FallenAngel hatte da noch ne Frage... und ich habe grafisch geantwortet :-) Jetzt ist aber endgültig mit rumdesignen Schluß... Content muß rein.. Content !!!

[Jürgen]

@Deckheadbis Mitte Dezember würde reichen.wäre das machbar ?

[Jürgen]

Ich habe mal kurz zwei TEK-Romane von Shatner quergelesen... also Leute, wenn das Cyberpunk ist, dann ist Star Trek ne Soap Opera.Wenn also jemand der Meinung ist, TEK WÄRE Cyberpunk, dann hätte ich gerne eine Begründung dafür... für mich ist es reine SF... und nicht einmal gut geschrieben (was aber auch an der Übersetzung liegen könnte)

[Jürgen]

@GuestGlaub mir, die Bücher sind um ein vielfaches schlimmer.

[Jürgen]

So, zeitgleich zum Funktionsaufbau wird schon eifrig Content erzeugt.Dier Liste der Autoren schrumpft zusehends... jetzt hat es Myra Cakan erwischt.Die Romane "when the music is over" (den ich nicht kenne) und "Downtown Blues (den ich leider kenne), werden in fast allen Rezensionen NICHT dem Cyberpunk zugeordnet.Die Konsens lautet: Science Fiction !Ich kann mich an Downtown Blues nur noch dunkel erinnern, aber außer einer dystopischen Grundstimmung habe ich auch nichts vom Cyberpunk bemerkt.Ich bitte um kurze Antworten, ob und warum Cakan zum CP gezählt wird bzw. nicht dazu gehört.GrußJürgen

[Jürgen]

un der nächste Name "kippt" Shirley´s Eclipse Trilogie scheint auch nur ein Beispiel von "punkiger" Schreibweise zu sein, er wird als Alternativweltroman bzw. SF-Roman eingestuft. Rezension unter http://www.epilog.de...954/Eclipse.htm Was meint ihr dazu ?

[Jürgen]

Folgende Autoren stehen mit folgenden Werken eindeutig fest...Besher, Alexander - RIM-Trilogie bestehend aus Satori City 2.0, Virtual Tattoo, und Cyber Blues (alle Kat 2)Bodie, Julian - Babylon Head Hunter (Kat 1)Cadigan, Pat - Bewusstseinspiele (Kat 2), Synder (Kat 1)Collins, Paul - Cyberskin (Kat 2)Gibson, William - Sprawl-Trilogie bestehend aus Neuromancer, Biochips und Mona Lisa Overdrive (alle Kat 1) - Bridge-Trilogie bestehend aus Virtuelles Licht (Kat 2), Idoru (Kat 2)und Futurematic (Kat 3)Richard Kadrey - Metrophage (Kat 2)MacLeod, Ken - Das Sternenprogramm (Kat 3)Morgan, Richard - das Unsterblichkeitsprogramm (Kat 3)Stephenson, Neil - Snow Crash (Kat 1), Diamond Age (Kat 3)Sterling, Bruce - Inseln im Netz (Kat 2), Schwere Wetter (Kat 3)Williams, Walter John - Hardware (Kat 1), Stimme des Wirbelwinds (Kat 3)Zur Diskussion stehen an:Stieper, FrankEffinger, George AlecBear, Greg (hier vor allem die Werke Slant, Blutmusik und Königin der Engel)Weitere Vorschläge bitte hier posten !GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 31 Oktober 2005 - 12:26.