Moin Ernst
Zitat
Vielleicht sollten wir es wirklich mal andersrum, ab besten in einem eigenen Thread, versuchen: Ihr, die Leser, sagt uns, den Kleinverlegern und Autoren, was ihr gerne lesen würdet.
Eine gute Idee, aber das falsche Forum!
Gerade im SFN sind mehr SF-Autoren versammelt, als auf irgendeinem anderen Board. Du müsstets quasi, wenn das Ergebnis repräsentativ sein sollte, alle Autoren sperren und nur Leser zulassen. Problem - auch Autoren lesen SF - und schon hast du wieder die gleichen Diskussionen, die auch schon in ähnlichen Threads wie diesem geführt wurden.
Anderer Ansatz... die SF ist ja nun nicht gerade das Vorzeigegenre, wenn es um interlektuelle Herausforderungen geht. Die erfolgreichsten Romane des Genre sind lediglich Abenteuergeschichten, die zusätzlich mit reichlich Technik bzw. sense of wonder Produkten bestückt sind.
Vielleicht sind die derzeitigen Geschichten einfach nicht handwerklich richtig ausgearbeitet. (Ich rede hier ausnahmslos von Romanen).
Und damit komme ich (mal wieder) zum Vergleich zur Fantasy.
Hat irgendjemand von euch schon den Roman
Die Mächte des Feuers von Markus Heitz gelesen?
Was er da zusammengeschraubt hat, ist eine kriminalistische Abenteuergeschichte, die nicht oder nur wenig von den typischen Fantasy-Elementen lebt. Die Figuren sind austauschbar, sogar genreübergreifend. Da hätte man auch einen SF-Parallelwelt-Roman draus machen können
Heitz hat etwas verinnerlicht, daß imho die SF-Autoren noch nicht können... erzähl eine gute Geschichte und tune sie dann auf ein Zielpublikum.
Der Leser will Spannung (und das war seit jeher eine Domäne der SF), nicht langatmige Erklärung zur Pseudowissenschaft, wie sie Baxter, Bear und Co präsentieren.
Die SF ist viel zu kompliziert geworden.
In wie viel Rezensionen habe ich mittlerweile gelesen, daß das gewählte Szenario "unlogisch" wäre. WAS FÜR EIN BULLSHIT !
Natürlich ist es unlogisch... ich will ja auch kein Fachbuch über Antriebsphysik oder Sozialstrukturen lesen, sondern unterhalten werden.
Amerikanischen Autoren wie Crichton haben es schon immer nach diesem Muster gemacht... statt technisch korrekt, lieber spannend.
Damit lassen sich dann Bücher wie
Timeline oder
Beute besser verkaufen.
"Spannungsliteratur" oder auch "Abenteuerliteratur" wurde im Bereich SF viel zu wenig beachtet, weil die Autoren von einem vermeintlichen "Fachpublikum" dazu gezwungen wurde, logisch und wissentschaftlich korrekt zu erzählen... KANN spannend sein, ist es aber in den meisten Fällen nicht.
Kurios, daß ein "Fachpublikum" kaum Bücher kauft, sondern eher schreibt.
Ich fordere wieder mehr Mut zur Lücke... und wenn dabei die eine oder andere Logik auf der Strecke bleibt.. was solls.
Was weiß ich denn von den "wissentschaftlichen" Erklärungen zum Bereich Beamen, Überlichtantrieb, Zeitsprung oder dem negieren von Schwerkraft. Ich will es auch gar nicht wissen.
Soweit dazu.
gruß
Jürgen
Bearbeitet von Jürgen, 09 Juli 2007 - 08:25.
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...