Ich meine mich zu erinnern, dass in diesem Forum zu lesen war, dass die Erstausgabe von den Visionen so rund 600 Käufer gefunden hat. phantastisch! hat laut Impressum eine Auflage von 1200, die ersten Ausgaben lagen bei 2000. Auf dem Colonia Con hat das NOVA Team verkündet, die Auflage läge mit der Zeit irgendwo zwischen 400-500.
Wobei man erwähnen muß, daß die genannten Medien ganz unterschiedliche Zielsetzungen haben. Welche
Verkaufszahlen die Herausgeber als Erfolg betrachten, schwankt daher. Phantastisch! ist eine Zeitschrift, die
ein viel breiteres Themenspektrum als ein reines Story-Magazin behandelt. Visionen war von Anfang an mit
dem Ziel konzipiert, durch eine exklusive Auswahl an Stories ein größeres Publikum zu erreichen. Mit Nova
hatten wir einfach das Ziel, eine mehrmals jährlich erscheinende Plattform für deutschsprachige SF-Stories
zu schaffen, die sich durch ihre Verkäufe selbst finanziert. Exodus geht in eine ähnliche Richtung, bezieht
vom Format und der Gestaltung her aber viel stärker die SF-Kunst ein, als wir es machen. Nimmt man noch
die Wurdack-Anthologien hinzu, ergänzen sich die Story-Medien in unserer Szene recht gut.
In den letzten Jahren sind tatsächlich erstaunlich viele deutschte SF-Stories erschienen. Von einem Hype
würde ich aber nur sprechen, wenn die Magazine/Anthologien mit überwiegend schwachem Material auf-
geblasen wären, was ich nicht finden kann. Im Gegenteil - ich glaube nicht, daß Anfang der Achtzigerjahre,
als große Verlage am vorübergehenden Boom deutscher SF beteiligt waren, mehr lesenswerte Stories
erschienen sind. Eine deutsche SF ohne die aktuellen Story-Medien wäre ein deutsche SF ohne Küper,
Hebben, Post, Heidrun Jänchen, die Hoeses und andere Talente, die in letzter Zeit hervorgetreten sind.
Solang die Szene qualitativ so läuft, finde ich, daß es die Arbeit wert ist - auch wenn man sich bessere
Verkaufszahlen wünschen würde.
Nova verkauft aus dem Stand 200 bis 250 Exemplare, sehr viel mehr als am Anfang, weil immer mehr Abonennten
dazugekommen sind. Mit allen ständig eintrudelnden Nachbestellungen dürfte jede Ausgabe bei 400 bis 500
Exemplare landen. Wir haben im letzten Jahr überlegt, die ersten Nova-Ausgaben aus dem Prgramm zu nehmen,
aber selbst dafür treffen immer noch soviel Nachbestellungen ein, daß es sich lohnt, sie lieferbar zu halten (was
bei BoD mit Kosten verbunden ist). Das Magazin hat sein Ziel insofern erreicht, als es sich selbst finanziert. Wir
sind in freundschaftlichem Kontakt mit Exodus, mit Helmuth Mommers und mit Armin Rößler von Wurdack
und tauschen gelegentlich Überlegungen aus, wie man die Verkaufszahlen steigern kann. Es gibt ein paar
Ideen, aber ich will noch nichts verraten.
Daß es mit Visionen nicht so geklappt hat, wie wir es uns alle gewünscht hätten, ist bedauerlich, aber ich
bedanke mich an dieser Stelle im Namen aller Autoren (und sicher auch im Namen vieler Leser) bei Helmuth
für seinen Einsatz und seinen Glauben an das Medium SF-Story. So wie ich ihn kenne, wird Visionen nicht
sein letztes Wort gewesen sein.
Gruß
MKI
Bearbeitet von Michael Iwoleit, 11 September 2007 - 19:05.