Ein wie ich finde sehr schönes Buch, das Gegenstand einer Begriffsbestimmung/Klärung sein könnte, ist das »ABC der Globalisierung«. Ich hielt es für ein gutes Übersichtsbuch zur Problematik ›Globalität‹ (die ja schon da ist, denn die ›Globalisierung‹ ist schon ca. 400 Jahre am Umwälzen der traditionellen Verhältnisse).
Sorry Alex, aber gleich der allererste Text auf deinem Linke illustriert die Gründe, warum ich die Faxen dicke habe, für Umsturz bin und mir die Gewaltszenen momentan leichter von der Hand gehen als die Sexszenen.
Da geht es darum, dass ein US-Gericht gnädigerweise eine Sammelklage gegen den Konzern Walmart zugelassen hat. Ich gehe mal davon aus, dass der seine Angestellten noch mehr wie Dreck behandelt hat als das sonst in der kapitalistischen Wirtschaft üblich ist. Der Buchtext dazu:
"Liza Featherstone
WAL-MART: Frauen im Ausverkauf
Meilensteine im Kampf um Arbeitsrechte
Aus dem Amerikanischen von Gabriela Horn
244 Seiten (2006)
EUR 17.80 sFr 31.70
ISBN 3-89965-171-5
Kurztext: "Liza Featherstones Buch ist ein Schnäppchen, das selbst WAL-MART nicht unterbieten kann... Es gibt einen beispiellosen Einblick in WAL-MARTs pseudo-christliche, ultra-machistische Unternehmenskultur." (Barbara Ehrenreich)
Seit Mitte der 1990er Jahre versucht WAL-MART auch in Deutschland Fuß zu fassen - bislang mit begrenztem Erfolg, trotz erheblichen finanziellen Aufwands. Im Stammland USA aber ist die Discounterkette eine Ikone des freien Unternehmertums und beherrscht einen großen Teil des heimischen Marktes. Zugleich pflegt sie ihr Image als familienfreundliches, christlich geprägtes Unternehmen.
Dieses Bild wird von Liza Featherstone gründlich beschädigt. Dabei geht es ihr nicht nur um die Diskriminierung von Angestellten durch ein bestimmtes Unternehmen. Sie erzählt die Geschichte der weiblichen "working poor", deren Leben durch Sexismus, Niedriglöhne und Armut geprägt ist. In der aktuellen Sozialstaatsdebatte, in der häufig behauptet wird, dass ein Arbeitsplatz - egal welcher - den Ausweg aus Armut und Abhängigkeit eröffnet, ist das Buch zugleich eine eindringliche Warnung: Beschäftigungen wie die darin angeprangerten fördern noch die Armut in der Arbeit.
Featherstones Darstellung verbindet die Geschichten der betroffenen Angestellten mit ausgefeiltem investigativem Journalismus. Die Autorin hat zahlreiche Interviews mit Klägerinnen gegen WAL-MART geführt. Insbesondere der aufsehenerregende, jahrelange Prozess der farbigen Angestellten Betty Dukes gegen ihren Arbeitgeber wird rekonstruiert. Doch der Kampf eröffnet auch Perspektiven: Selbst unter schwierigen Bedingungen muss der Einsatz für Gewerkschaften, Mindestlöhne und das Recht auf Kinderbetreuung nicht aussichtslos sein.
Liza Featherstone klärt die LeserInnen darüber auf, wie WAL-MART, der größte private Arbeitgeber der USA, seine weiblichen Angestellten systematisch um Aufstiegsmöglichkeiten, Lohnanteile und Arbeitsrechte betrügt - und was die betroffenen Frauen dagegen unternehmen.
Die Autorin:
Liza Featherstone (geb. 1969) lebt als Journalistin in New York und schreibt u.a. für The Nation. Ihre spektakuläre Schilderung "Selling Women Short" erschien 2004 in den USA."
Du willst mir doch nicht erzählen, dass man da auf legale, systemimmanente Weise mehr erreicht als in ein Katz-und-Maus-Spiel verwickelt zu werden, das ebenso entwürdigend ist, wie die Arbeitsbedingungen, gegen die man kämpft?
Wahrscheinlich kommt irgendein Vergleich dabei raus und die Manager zahlen das aus der Portokasse. Vielleicht kriegen sie bei Walmart ein paar Dollar mehr, dann denkt sich das Management irgendeine neue dreckige Intrige aus.
Seit wann versucht denn die Arbeiterbewegung, den Kapitalismus zu humanisieren? Seit 150 oder 200 Jahren? Mit dem "Erfolg", dass das System gerade dann, wenn die Menschen unter oft unsäglichen Entbehrungen aus dem Gröbsten raus waren, eine Krise inszeniert hat resp. das Kapital weiter gewandert ist. War nicht England mal dÃe führende Industrienation, um dann sukzesse abzurutschen? War nicht die BRD mal eines der reichsten Länder der Welt und wird jetzt sozusagen vom Neoliberalismus bei lebendigem Leibe gefressen? Das ist doch alles vorm Arsch, da durch "Kämpfe" im System etwas verändern zu wollen.