Allgemein:
Verlag: Heyne Verlag (Ausgabe von 2008), Taschenbuch: 784 Seiten
ISBN-10: 3453532988
ISBN-13: 978-3453532984
Autor:
Dmitri Alexejewitsch Gluchowski wurde am 12. Juni 1979 in Moskau geboren. Gluchowski hat in Jerusalem internationale Beziehungen studiert und arbeitete als Journalist für Russia Today und die Deutsche Welle. Er ist durch seinen Debutroman Metro 2033 über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
Neben seiner Muttersprache russisch spricht Gluchowski fließend englisch, deutsch, französisch und hebräisch.
Sein Debut wurde in einem gleichnamigen Computerspiel umgesetzt.
(Quelle: wikipdia.de)
Inhalt:
Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen †¦ Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch das U-Bahn-Netz macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.
(Quelle: amazon.de)
Meine Meinung †¦
†¦ zu diesem Buch ist ambivalent.
Eigentlich wollte ich direkt nach der Lektüre von Robert Harris´ “Vaterland† Dirk van den Booms “Kaiserkrieger, die Ankunft† lesen, um auch dazu eine Rezension zu schreiben
**. Doch zum Einen dachte ich mir, dass zwei “alternative history† zu kurz hintereinander ein wenig viel seien, zum Anderen lag Metro 2033 schon längere Zeit (beinahe drei Jahre) auf meinem SAB (Stapel angelesener Bücher).
Also wagte ich zum dritten Mal einen Versuch, stieg in die Moskauer Metro des Jahres 2033 hinab †¦ und scheiterte wieder einmal.
Positiv ist zu vermerken †¦
... das Gluchowski wirklich gut schreiben kann. Er ist ein Erzähler mit einer recht angenehmen (Schreib)Stimme, und auch seine Idee ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Das Setting ist gut gewählt, und man spürt, welche Faszination von der Moskauer Metro auf Gluchowski ausgeht.
Aber ich hätte mir irgendwie mehr von diesem Fundament gewünscht, als ein reines Drehbuch zu einem Spiel ala Counterstrike oder Doom.
Negativ †¦
†¦ sind mir die teilweise unnötig langen Monologe / Dialoge, die sich gefühltermaßen immer wieder um die gleichen politisch / philosphischen Fragen drehten, aufgestoßen.
Dazu kommt ein Handlungsablauf, der ein wenig an die uralten Rollenspielabenteuer erinnert, die ich in meinen Jugendjahren beim D&D von Gary Gygax schon irgendwann nicht mehr mochte:
001 Ein langer dunkler Gang, eine Tür, ein Wächter / Rätsel.
002 Wächter erledigen / Rätsel lösen, Tür öffnen.
003 Neue Gefahr / neuer Schatz in dem Raum dahinter.
004 Raus aus dem Raum.
005 GOTO 001
†¦
Das wird auf die Dauer ermüdend, egal wie gut die Welt ausgebaut ist. Speziell an diesem Punkt habe ich gemerkt, dass ich wohl nicht die angepeilte Zielgruppe bin. Ich stehe nicht sonderlich auf Computergames, und zu seligen Rollenspielerzeiten (in denen ich mehr Spielleiter als Spieler war) waren mir solche Dungeonadventures, ohne den einen oder anderen Sidestep, einfach nur von Raum zu Raum, von Falle zu Falle und durch scheinbar endlose Gänge, zu öde.
Gluchowski gibt sich zwar Mühe, die Wege spannend zu halten, und auch die vielen Station, mit ihren verschiedenen Entwicklungen, sind recht gut gezeichnet.
Aber irgendwann wird es doch ein wenig trist.
Fazit:
Diese Rezension ist die erste zu einem Buch, das ich nicht bis zum Ende gelesen habe.
Ich muss dazu sagen, dass ich ein ziemlich ungnädiger Leser bin.
Entweder packt mich ein Buch, dann lese ich wo ich nur kann.
Auf dem Klo, in der Mittagspause, in der Bahn, im Wartezimmer des Zahnarztes †¦
“Metro 2033†³ war jedoch eines der Bücher, die mich problemlos gehen ließen. Ich vermisste es nicht auf dem Weg zur Arbeit, nicht in der Mittagspause, und erst abends im Bett, wenn mein Blick auf meinen dortigen Bücherstapel fiel kam mir ein “Ach so, ja! Okay, wollte ich ja schon längst weitergelesen haben†, über die Lippen.
Es ist im Grunde gut geschrieben, die Welt, die Gluchowski hier entwirft ist interessant, aber irgendwo mangelt es für mich persönlich an dem Haken, der mich fesselt. Die Hauptfigur Artjom bleibt mir fremd, vieles was ihm passiert berührt mich nicht.
Und das ist vielleicht der Hauptkritikpunkt für mich:
Artjom passieren Dinge. Er bleibt mehr oder weniger passiv und farblos.
Ein etwas aktiverer Protagonist, jemand, der die Welt aus den Angeln haben will, oder vielleicht auf der Suche nach einem Sinn für sein Dasein ist, wäre schön gewesen. Aber Artjom wirkte auf mich eher wie ein Frodo auf Valium.
Eine Wertung abzugeben wäre hier unangemessen, da ich nicht das volle Programm durchgehalten habe.
Aber in Zukunft weiß ich, dass ich mit meinem Misstrauen gegenüber Hypes jedweder Art doch nicht so schlecht liege.
Und ich hoffe, dass Gluchowski sich vielleicht irgendwann dazu durchringt, auch mal etwas anderes zu versuchen.
Denn ich glaube schon, dass er aus diesem Stoff viel mehr hätte herausholen können.
Bearbeitet von Dirk, 31 Juli 2011 - 09:28.