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525 Antworten in diesem Thema

#451 simifilm

simifilm

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 14:35

Dass die Kinobranche trotzdem um technische Weiterentwicklung bemüht war und ist, versteht sich natürlich von selbst. Sonst gäbe es womöglich heute immer noch nur Stummfilme. In Schwarzweiß...

Dar Stummfilm war nur selten wirklich stumm und oft auch nicht Schwarzweiss, aber das nur am Rande.  

Es ist schon so, dass sich mit Avatar etwas Grundsätzliches geändert hat im Verhältnis von Filmindustrie und Kinos. Traditionell waren die Kinos die Bremser; viele technische Neuerungen konnten sich nicht durchsetzen, weil die Kino nicht bereit waren, die entsprechenden Kosten zu tragen. Douglas Trumbull hat z.B. bereits in den 1970ern das Showscan-Verfahren entwickelt, das Filme mit 60 Bildern pro Sekunde zeigte. Obwohl technisch eindeutig überlegen, hatte es keine Chance - weil man auf Seite der Kinobetreiber nicht bereit war, komplett neue Geräte anzuschaffen.

 

Im Falle von Avatar und dem darauf folgenden 3D-Boom hat man das aber getan; und der Wechsel zu digitaler Projektion (die mit Avatar nötig wurde) ist in einer Geschwindigkeit erfolgt, die selbst die grössten Optimisten überraschte. Ein Grund dafür sind in der Tat rückläufige Einnahmen. Wenn es den Kinos so gut gegangen wäre wie zehn Jahre zuvor, hatte sich dieser Wechsel kaum so schnell vollzogen. Und die nächsten Neuerungen stehen schon vor der Tür †¦


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#452 Zeitreisender

Zeitreisender

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 14:45

Weltverschwörung?

 

Mit solchen Totschlagargumenten kann ich nichts anfangen.  

In den 20 Jahren vor Avatar war z.B. in den USA ein stetiger Umsatz- Aufwärtstrend zu verzeichnen. In Deutschland übrigens auch. Natürlich mit jährlichen Schwankungen, aber tendenziell ansteigend. 2001, 2004 waren in Deutschland Besucherrekordjahre. 2009 auch ohne Avatar ebenfalls.

...

Die enormen Kosten für die Umrüstung auf 3D-Technik bzw. Digitalisierung mussten (egal ob große Ketten oder kleine Familienbetriebe) die Kinos selbst tragen - fast ohne nennenswerte Unterstützung. Diese Investitionen haben sich teilweise bis heute noch nicht amortisiert.

 

Hast Du Zahlen, wo man das nachlesen kann? Danke. :)

 

Mensch, warum wird der Mann dann nicht viel häufiger beauftragt?

 

Weil Cameron auch ein Privatleben und sowieso schon genug Kohle hat?!


Bearbeitet von Zeitreisender, 04 Februar 2016 - 14:56.


#453 Stefan9

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 15:17

Dass alles komplett vorhersehbar ist und dass die Momente, die erzählerisch interessant wären - Loyalitätskonflikt sowohl zwischen Na'vi und Menschen als auch zwischen seinen beiden "Körpern" ,- überhaupt nicht erzählerisch genutzt werden. Der Film nimmt einen abgestandenen Plot und erzählt in der unoriginellsten Art und Weise. Das Ganze Potenzial, das im Zusammentreffen zweier Welten steckt, wird nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft.

 

 

Vielleicht solltest du das noch einmal durchlesen; da scheinen an einigen Stellen Worte zu fehlen. Und wirklich kohärent ist es nicht.

 

Hmm,

da bin ich ganz anderer Auffassung. Das, was der Film transportieren wollte und sollte, hat er auch getan. Ich habe jedenfalls keine antropologische Sozial oder Biologie Studie erwartet. Wer diese erwartet, wird natürlich enttäuscht. Würde auch gar nicht in dem von Dir geforderten Maß im Gesamtkontext des Filmes funktionieren.

 

Grüsse


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

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#454 Ender

Ender

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 15:19

 

Es ist schon so, dass sich mit Avatar etwas Grundsätzliches geändert hat im Verhältnis von Filmindustrie und Kinos. Traditionell waren die Kinos die Bremser; viele technische Neuerungen konnten sich nicht durchsetzen, weil die Kino nicht bereit waren, die entsprechenden Kosten zu tragen.

Im Falle von Avatar und dem darauf folgenden 3D-Boom hat man das aber getan; und der Wechsel zu digitaler Projektion (die mit Avatar nötig wurde) ist in einer Geschwindigkeit erfolgt, die selbst die grössten Optimisten überraschte.

Das ist sicher richtig. Ohne ein hochwertiges Produkt, welches als "Zugpferd" die Neuerung pusht und Nachahmer (sprich: weitere aufwändige 3D-Produktionen) nach sich zieht, hätte sich die Umstellung sicher nicht so schnell vollzogen.

Vor allem geht es in solchen Fällen ja auch darum, den Anschluss nicht zu verpassen. Wenn ein Großteil der Branche auf 3D umstellt, möchte natürlich niemand der Letzte sein, der hinterherhinkt. DAS hätte dann mit Sicherheit Umsatzeinbußen bedeutet.

 

 

 

Ein Grund dafür sind in der Tat rückläufige Einnahmen.

In den USA gab es zwischen 2001 und 2009 nur ein einziges Jahr, in dem der Umsatz gegenüber dem Vorjahr zurückging - sonst immer nur Steigerungen. Da würde ich nicht grundsätzlich von rückläufigen Einnahmen sprechen. (Ja, ich weiß: wenn es gleichzeitig MEHR KINOS gibt, bleibt möglicherweise für den Einzelnen trotzdem nicht mehr übrig. Aber insgesamt gab es keine Kinokrise - soviel lässt sich sagen.)

 

 

Insgesamt kann ich auch gar nichts Verwerfliches daran finden:

Hohe Investitionen sind zu tätigen -> davor schreckt man erstmal zurück.

Es zeichnet sich ab, dass sich diese Neuerung mittelfristig durchsetzen wird -> dann ist man bereit, das Risiko einzugehen (und sei es auch notgedrungen, um keinen Wettbewerbsnachteil zu haben).

Verdient sich die gesamte Kinobranche seitdem plötzlich eine goldene Nase? Nein, denn höheren Einnahmen stehen ja auch große Ausgaben gegenüber.

 

 

Klar: wenn jemand nun ganz persönlich 3D überhaupt nichts abgewinnen kann, dann hat derjenige natürlich nichts davon. Aber zum Glück werden die allermeisten Filme ja trotzdem noch in 2D gedreht. Und zumindest von der Digitalisierung profitiert ja jeder Kunde: die Bild- und Tonqualität ist auch nach wochenlangem Abspiel immer gleich - es gibt keine leiernden und zerkratzten Kopien mehr. Ist doch auch schonmal was!

 

 



#455 simifilm

simifilm

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 15:30

da bin ich ganz anderer Auffassung. Das, was der Film transportieren wollte und sollte, hat er auch getan. Ich habe jedenfalls keine antropologische Sozial oder Biologie Studie erwartet. Wer diese erwartet, wird natürlich enttäuscht. Würde auch gar nicht in dem von Dir geforderten Maß im Gesamtkontext des Filmes funktionieren.

 

 

Du legst mir Dinge in den Mund, die ich nicht ansatzweise gesagt habe. Avatar erzählt eine platte Geschichte auf platte Weise. Und das ist nicht nötig. Er tut es mit spektakulären Bildern, zugegeben, aber nichts hindert Cameron daran, ein bisschen mehr Überraschendes in den Plot zu packen.

 

Beispiel: Jake sieht das Saurier-Skelett, fragt was das sei, und erfährt dann, dass nur der Toruk Makto auf einem solchen reiten könnte. Oh, was könnten nun bloss passieren. Hmm. Oh, Jake wird auf dem Saurier reiten. Was für eine Überraschung aber auch. Fehlt nur noch, dass jemand in der Szene mit einem Plakat auftritt, auf dem steht "Jake wird der Toruk Makto". 

 

Anderes Beispiel: Neytiri ist wütend auf Jake, weil er ihr nicht die Wahrheit gesagt. Das müsste eigentlich der emotionale Kern des Films sein. Daraus wird handlungsmässig aber gar nichts gemacht. Ein paar Szenen später ist Neytiri eben nicht mehr wütend. So einfach.

 

Das hat nichts mit anthropologischen Studien zu tun, sondern damit, ob man sich mit abgestandenen Klischees zufrieden gibt oder von einem Film erwartet, dass er sich beim Erzählen seiner Geschichte Mühe gibt.


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#456 lapismont

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 15:31

Hmm,

da bin ich ganz anderer Auffassung. Das, was der Film transportieren wollte und sollte, hat er auch getan. Ich habe jedenfalls keine antropologische Sozial oder Biologie Studie erwartet. Wer diese erwartet, wird natürlich enttäuscht. Würde auch gar nicht in dem von Dir geforderten Maß im Gesamtkontext des Filmes funktionieren.

 

Grüsse

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Das hatten wir schon in Ferngully. 


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#457 Ender

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 15:31

 

Hast Du Zahlen, wo man das nachlesen kann?

Auf der Webseite der Filmförderungsanstalt (www.ffa.de) kann man eine Menge interessante Statistiken (für Deutschland) finden.

Inwieweit US-Zahlen frei zugänglich sind, weiß ich gerade nicht so ganau. Ich hatte nur auf die Schnelle auf eine kostenpflichtige Seite geschaut, aber die kann ich hier jetzt schlecht veröffentlichen...

 

 

Weil Cameron auch ein Privatleben und sowieso schon genug Kohle hat?!

Unerhört! Damit schadet er der ganzen Branche ;)



#458 Stefan9

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 18:37

Was wollte der Film transportieren? Umweltzerstörung und Imperialismus sind doof?

Das hatten wir schon in Ferngully. 

Nö, 

pure Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich hab mich unterhalten gefühlt! Und wie.


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#459 lapismont

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 18:39

Nö, 

pure Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich hab mich unterhalten gefühlt! Und wie.

Mich hat die plumpe Story zunehmend gestört und die bunten Bilder verdrängt


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#460 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 Februar 2016 - 21:55

Ich fand die Story zwar auch etwas plump, aber sie hatte ein wesentliches Novum, an das ich mich so in keiner anderen phantastischen Verfilmung erinnern kann (und ich spoilere im Folgenden, aber inzwischen darf ich das ja wohl) - einsatzunfähiger Veteran ist erst durch Hi-Tech in der Lage in neuem Einsatz bei den Außerirdischen "native" zu gehen, und erst in dieser neuen (!) agilen Rolle in der Lage, die Aufmerksamkeit der wilden eingeborenen Prinzessin auf sich zu ziehen. Dass er eigentlich nur einen Traum lebt, in dem er aber endlich der sein kann, der er ohne seine körperliche Einschränkung wäre, wird besonders durch das Ende betont, in dem sein schmächtiges wahres Ich bedroht wird, und die - in Wirklichkeit viel größere, kräftigere - "Wilde" ihn trotz seines mickrigen körperlichen Ichs rettet! Also eine völlige Rollenumdrehung der agierenden Machtperson der klassischen exotischen "Tarzan"-Romanze - das ist m.E. das wesentliche Novum von Avatar (neben seinen für damalige Verhältnisse unglaublichen visuellen Effekten)! Dass dieses Novum auch noch durch eine technologische Manipulation (s. Filmtitel) im außerirdischen Umfeld ermöglicht wird, macht es m.E. außerdem zu einem würdigen SF-Novum.

 

Die restliche Story ist zu großen Teilen darum gewoben, also um das zu unterstützen, mal besser, mal schlechter... (Beispiel für Letzteres: Diese Andeutung des Films, dass es für Gutmenschen das Menschlichste ist, kein Mensch mehr sein zu wollen, fand ich irgendwie... holzwegig & lächerlich.)

 

P.S.: Dieses Hauptnovum passt übrigens in eine lange Reihe eines wiederholten Motivs, dass fast alle Cameron-Filme (und auch des ein oder anderen modernen Regisseurs - yup, mir fallen nur männliche Beispiele ein, momentan) vereint... Eine anfangs scheinbar machtlose/entmachtete Frau kommt in eine besondere Situation, muss über sich selbst hinaus wachsen um sie zu meistern, bekommt dabei ein wenig Nachhilfe von einem frauenverstehenden* Mann, und zeigt dann allen was eine Harke ist... und überlebt.

 

(* ich meine das positiv - als langjährigen Trend in der Bewegte-Bilder-Industrie der letzten ca. 40 Jahre)


/KB

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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

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und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#461 deval

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 02:57

Nö, 

pure Unterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich hab mich unterhalten gefühlt! Und wie.

 

 

Ich denke nicht, das das korrekt ist. Natürlich sollte der Film auch unterhalten, aber wenn man sich mal so

die Vita des Regisseurs anschaut kann man schon erkennen, dass Umweltverschmutzung und die Bewah-

rung der Natur wichtige Themen für Cameron sind. Und wer das Making of gesehen hat weiß auch, dass

Cameron diese Themen verarbeiten wollte (sagt er auf jeden Fall).


Bearbeitet von vallenton, 05 Februar 2016 - 02:58.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#462 Stefan9

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 07:21

Hast natürlich Recht Vallenton.

 

Viel zu kurz gegriffen. Vielleicht nur der Ausdruck einer gewissen Ermüdung. Ich bitte um Nachsicht. Ich bin selbst erstaunt, wie vehement die Standpunkte vertreten werden (mich selbst eingeschlossen).

 

Mittlerweile gibt s schon über 41000 Aufrufe und über 400 Posts. Der Streifen scheint echt kontrovers zu sein. 

Natürlich sehe ich auch die dümmlichen "Esoterik Schmonz" Passagen. Aber ich weiss auch, das Hollywood in Blockbustern nicht nur mich als Nerd bedienen will (muss), sondern

eine Vielzahl an Altersklassen, Volksgruppen und natürlich auch verschiedene Bildungsgrade weltweit. Da sehe ich über solche Dinge hinweg und bashe nicht über den Klee.

Ich freue mich zum Beispiel über die erfrischend originelle Art der Heldenentwicklung über das geniale Avatar Konzept. Yip hat das weiter oben gut ausgedrückt.

 

Grüsse

 

Stefan


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#463 lapismont

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 07:24

Ich fand die Story zwar auch etwas plump, aber sie hatte ein wesentliches Novum, an das ich mich so in keiner anderen phantastischen Verfilmung erinnern kann (und ich spoilere im Folgenden, aber inzwischen darf ich das ja wohl) - einsatzunfähiger Veteran ist erst durch Hi-Tech in der Lage in neuem Einsatz bei den Außerirdischen "native" zu gehen, und erst in dieser neuen (!) agilen Rolle in der Lage, die Aufmerksamkeit der wilden eingeborenen Prinzessin auf sich zu ziehen. Dass er eigentlich nur einen Traum lebt, in dem er aber endlich der sein kann, der er ohne seine körperliche Einschränkung wäre, wird besonders durch das Ende betont, in dem sein schmächtiges wahres Ich bedroht wird, und die - in Wirklichkeit viel größere, kräftigere - "Wilde" ihn trotz seines mickrigen körperlichen Ichs rettet! Also eine völlige Rollenumdrehung der agierenden Machtperson der klassischen exotischen "Tarzan"-Romanze - das ist m.E. das wesentliche Novum von Avatar (neben seinen für damalige Verhältnisse unglaublichen visuellen Effekten)! Dass dieses Novum auch noch durch eine technologische Manipulation (s. Filmtitel) im außerirdischen Umfeld ermöglicht wird, macht es m.E. außerdem zu einem würdigen SF-Novum.

Mal davon abgesehen, dass es wieder mal ein Army-Veteran sein musste, ist die Avatar-Geschichte nicht wirklich neu.

Wesentlich spannender zum Beispiel fand ich das in Otherland.


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#464 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 07:43

 

Ich freue mich zum Beispiel über die erfrischend originelle Art der Heldenentwicklung über das geniale Avatar Konzept. 

 

Aber auch daraus macht der Film so gut wie nichts; überleg dir mal, was sich ändern würde, wenn Jake von Anfang den gleichen Körper hätte wie die Na'vi und nicht auf den Avatar angewiesen wäre - erstaunlich wenig. Ich sage nicht, dass sich nichts ändern würde, aber die ganze Avatar-Sache ist für den Plot erstaunlich unwichtig, da Jake bis auf den Schluss immer den passenden Körper für die jeweilige Umgebung hat und auch nicht sonderlich grosse Anpassungsschwierigkeiten meistern muss.

 

EDIT: Was an der Entwicklung des Helden originell sein soll, sehe ich übrigens beim besten Willen nicht. Das ist wirklich nur Dances with Wolves, wo am Ende wieder der weisse Mann den Eingeborenen zeigen muss, wie's läuft, weil sie es alleine nicht gebacken kriegen. Das Potenzial, das in der Avatar-Idee stickt, wird überhaupt nicht genutzt.


Bearbeitet von simifilm, 05 Februar 2016 - 09:15.

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#465 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 08:10

Mal davon abgesehen, dass es wieder mal ein Army-Veteran sein musste, ist die Avatar-Geschichte nicht wirklich neu.

Wesentlich spannender zum Beispiel fand ich das in Otherland.

... eine bekannte andere phantastische Verfilmung! :qdevil:


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#466 lapismont

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 08:44

... eine bekannte andere phantastische Verfilmung! :qdevil:

in Earth 2 hatte der Junge auch Exoskellett bekommen, ohne das er sich sonst nicht hätte bewegen können. Er bekam dann zwar kein Mädchen, aber quasi viele außerirdische Freunde.


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#467 Stefan9

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 10:59

Aber auch daraus macht der Film so gut wie nichts; überleg dir mal, was sich ändern würde, wenn Jake von Anfang den gleichen Körper hätte wie die Na'vi und nicht auf den Avatar angewiesen wäre - erstaunlich wenig. Ich sage nicht, dass sich nichts ändern würde, aber die ganze Avatar-Sache ist für den Plot erstaunlich unwichtig, da Jake bis auf den Schluss immer den passenden Körper für die jeweilige Umgebung hat und auch nicht sonderlich grosse Anpassungsschwierigkeiten meistern muss.

 

EDIT: Was an der Entwicklung des Helden originell sein soll, sehe ich übrigens beim besten Willen nicht. Das ist wirklich nur Dances with Wolves, wo am Ende wieder der weisse Mann den Eingeborenen zeigen muss, wie's läuft, weil sie es alleine nicht gebacken kriegen. Das Potenzial, das in der Avatar-Idee stickt, wird überhaupt nicht genutzt.

 

Ächz:-))

 

wie auch immer, bei mir funkte das mit der Heldwerdung, hab ich weiter oben beschrieben.

Und sicher muss der Weisse zeigen wie es geht. Zum einen weiss er wie die bösen bösen Weissen ticken um sie zu besiegen, zum anderen gehört das untrennbar zur Heldwerdung dazu. Und die allermeisten mir bekannten Heldwerdungen sind deutlich stereotyper und hanbüchener. Der 3 Meterkörper durch ein Menschengehirn gesteuert über das Avatarkonzept ist stimmig und wird von mir gekauft.

Grüsse

 

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#468 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 11:07

wie auch immer, bei mir funkte das mit der Heldwerdung, hab ich weiter oben beschrieben.

Das mag so sein, ändert aber überhaupt nichts daran, dass der Plot extrem klischiert ist und praktisch alles, was an seinen Prämissen interessant wäre, links liegen lässt-  

Und sicher muss der Weisse zeigen wie es geht. Zum einen weiss er wie die bösen bösen Weissen ticken um sie zu besiegen, zum anderen gehört das untrennbar zur Heldwerdung dazu.

Yep, den doofen Wilden muss einfach jemand zeigen, wo der Hammer hängt. Und wer kann das besser als ein weisser Mann? Ist ja auch noch niemanden in dem Sinn gekommen, in dieser Struktur eine rassistisch-imperialistische Haltung zu erkennen.  

Der 3 Meterkörper durch ein Menschengehirn gesteuert über das Avatarkonzept ist stimmig und wird von mir gekauft.

Dir ist schon klar, dass diese Aussage nichts mit dem zu tun hat, was ich kritisiere?


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#469 lapismont

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 11:18

Schon die Apatschen wussten, dass ihr Seelenheil in Deutschkenntnissen liegt. :P


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#470 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 11:19

Schon die Apatschen wussten, dass ihr Seelenheil in Deutschkenntnissen liegt. :P

 

Paulus schrieb an die Apatschen: Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen.

Paulus schrieb an die Komantschen: Erst kommt die Taufe, dann das Plantschen.

Paulus schrieb den Irokesen: Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen

(Robert Gernhardt)


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Geschrieben 05 Februar 2016 - 12:16

 

Yep, den doofen Wilden muss einfach jemand zeigen, wo der Hammer hängt. Und wer kann das besser als ein weisser Mann? Ist ja auch noch niemanden in dem Sinn gekommen, in dieser Struktur eine rassistisch-imperialistische Haltung zu erkennen.  

 

 

Ich geb s jetzt auf. Hat halt jeder so seine Sichtweise auf den Film.

Nur eine kurze Bemerkung noch:

 

Wer tritt hier wen in den Arsch und verjagt ihn von seinem Heimatplaneten? Die Botschaft ist doch gerade, dass eine rassistisch- imperialistische Haltung 

erfolglos bleibt. Scully sagt sich doch von dem System los.


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

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#472 lapismont

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 12:33

Ich geb s jetzt auf. Hat halt jeder so seine Sichtweise auf den Film. Nur eine kurze Bemerkung noch:   Wer tritt hier wen in den Arsch und verjagt ihn von seinem Heimatplaneten? Die Botschaft ist doch gerade, dass eine rassistisch- imperialistische Haltung  erfolglos bleibt. Scully sagt sich doch von dem System los.

Noch besser wäre es gewesen, wenn die Navi den Kampf ganz von selbst gewonnen hätten, ohne Old Shatterhand. :D


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#473 Stefan9

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 12:38

Noch besser wäre es gewesen, wenn die Navi den Kampf ganz von selbst gewonnen hätten, ohne Old Shatterhand. :D

Hast Recht:-))) Dann bräucht s aber erst gar keinen Avatar. Und keinen Avatarfilm:-))


------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

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#474 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 12:58

in Earth 2 hatte der Junge auch Exoskellett bekommen, ohne das er sich sonst nicht hätte bewegen können.

Ja, aber er wird nicht durch Technologie zu einem der Außerirdischen. Cameron umgeht außerdem eine Methode aus anderen Körperübernahme-Plots, die ich schon immer ethisch verwerflich fand, nämlich die Übernahme eines existierenden fremden Körpers, dessen Persona dann unterdrückt/ausgetauscht wird.

 

Wie der Filmtitel bei Avatar schon andeutet, ist m.E. wesentlich, dass der Protagonist wahrhaftig ein ganz Anderer sein kann - inkl. einem vollen, aktiveren Leben. Das geht ja am Ende sogar so (m.E. zu) weit, dass er damit verschmelzen kann.

 

P.S.: Übrigens finde ich, dass die Einheimischen den Angriff der zukünftig morallosen menschlichen Gesamtheit schon zu einem wesentlichen Teil aus eigener Kraft abwehren. Und am Ende wird ja auch der Mensch von der ihn liebenden Extraterrestrierin gerettet, mit einer Menge körperlichem Einsatz...


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 05 Februar 2016 - 13:10.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#475 lapismont

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 13:02

Hast Recht:-))) Dann bräucht s aber erst gar keinen Avatar. Und keinen Avatarfilm:-))

jup. Der Film besitzt ganz viele Versatzstücke von Themen und Storys, ohne ein einziges befriedigend zu behandeln.

Hätte man zum Beispiel den dämlichen Umweltkonflikt weggelassen und sich rein auf das Kennenlernen zweier Kulturen konzentriert, hätte gar nichts gefehlt.

Das ist ja das, was Yip so fasziniert. Der beschädigte Mensch bekommt ein zweites Leben geschenkt. 

Aber Cammeron haut dann die Alien-lookalike Story über die unmenschliche Firma rein, dazu gibts den fiesen Militär und den eifersüchtigen Eingeboren.


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#476 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 13:46

Noch besser wäre es gewesen, wenn die Navi den Kampf ganz von selbst gewonnen hätten, ohne Old Shatterhand. :D

 

Grundsätzlich wär's mir ja noch egal, dass sich der Film eines so abgedroschenen und in verschiedener Hinsicht problematischen Plots bedient (obwohl ich eigentlich denke, dass Cameron intelligent genug ist, um zu erkennen, wie herablassend diese Konstellation ist), wenn erzählerisch sonst genug Interessantes passieren würde. Ist aber nicht der Fall. 


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#477 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 13:54

Hast Recht:-))) Dann bräucht s aber erst gar keinen Avatar. Und keinen Avatarfilm:-))

 

Womit ja nichts anderes gesagt ist, als dass der Plot in seiner jetzigen Form anscheinend doch nicht so der Bringer ist.


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#478 Stefan9

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 14:38

Nein Simi,

 

du zerstückelst meine Aussage.Das sage ich ganz sicher nicht. Lese bitte noch einmal meine "Unterhaltung"  mit lapismont.

 

Grüsse

 

Stefan


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#479 simifilm

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Geschrieben 05 Februar 2016 - 14:45

Nein Simi,

 

du zerstückelst meine Aussage.Das sage ich ganz sicher nicht. Lese bitte noch einmal meine "Unterhaltung"  mit lapismont.

 

 

Mir ist schon klar, dass das ironisch gemeint ist. Dass das Avatar-Novum für die Handlung aber erstaunlich unwichtig ist, ist dennoch richtig. 


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#480 Zeitreisender

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Geschrieben 06 Februar 2016 - 22:37

Ich habe mir nun die Langfassung (ca. 180 Minuten) angesehen und muss Simifilm & Co zu 99% bzgl. Handlung recht geben. Die Story ist plump und einfallslos. Es ging anscheinend James Cameron in erster Linie einen 3D-Film zu machen (so wie ihm wohlmöglich auch aufgetragen wurde) und keine gute Geschichte zu erzählen. Dafür hatte er keine Zeit gehabt. Das Kino muss gerettet werden.

 

Schöne aufwendige Animationen/Bilder, aber einfältige Story. Avatar ist kein Film, der das SF-Kino irgendwie vorangebracht hat. Auf technischer Seite (3D, Animationskunst) sicherlich ein "Meilenstein" für das Kino insgesamt.

 

Ich fand die Story zwar auch etwas plump, aber sie hatte ein wesentliches Novum ...

 

Na ja, Avatar propagiert den Anti-Amerikanismus (böses US-Militär/Kapitalist, arme Indianer/Vietnamesen). Dafür wäre Cameron die US-Staatsbürgerschaft entzogen bekommen. ;)

 

Die Vietnamesen nannte ich nur, weil Pandora ein Urwaldmond ist.





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