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Nick Harkaway: Die gelöschte Welt


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131 Antworten in diesem Thema

#61 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 15:45

Mit knackig meine ich straight und einfach. Viele Leser mögen es, wenn es einfach zugeht und Nebensächlichkeiten und Nebenpersonen
knackig, ja ein Stück weit auch stereotyp gezeichnet werden. Jede Person im Plot wird haarklein charakterisiert, zugegeben sprachlich hervoragend aber mitunter auch ermüdend. Und den Plot bringts auch nicht voran.

Leute, die so etwas lieben, sollten dieses Buch vielleicht nicht lesen, sondern lieber etwas anderes.

Es gibt übrigens nicht nur einen Plot, sonderen mehrere, die über das ganze Buch verteilt sind. Und immer, wenn man glaubt, jetzt hätte man etwas mehr verstanden, änderte der Autor die Richtung und man tappt wieder im Dunkeln.

Hier geht es auch nicht darum, möglichst straight einen Plot anzustreben. Hier geht es um einen 729 Seiten langen Lesegenuss.

Auf Seite 710 steht allerdings ein Satz, der zum Verständnis des Buches etwas beitragen kann:
"Tja, was habt ihr erwartet?" Und im Grunde sei die Welt vor allem englisch und daher ein weinig verschroben und albern.

#62 Matthias

Matthias

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 16:29

Was haltet Ihr von den Kampfsport-Szenen?
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#63 Pogopuschel

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 17:05

Was haltet Ihr von den Kampfsport-Szenen?


Als "durchgeknalltem Aikidoka" (so hat Harkaway das, glaube ich, geschrieben), gefallen sie mir sehr gut. Kampfkunstszenen sind wohl schwierig zu schreiben. In den Wuxiafilmen sieht das immer ganz toll aus, aber wie soll man so etwas in Worte fassen, ohne dass der Leser den Überblick verliert. Ich finde, das ist dem Autor recht gut gelungen. In zu Zukunft werde ich Leuten mit Tupperdosen weit vorsichtiger begegnen als bisher. :P

#64 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 18:03

Was haltet Ihr von den Kampfsport-Szenen?

Vorweg muss ich sagen, dass ich von Kampfsport nichts verstehe.

Die Beschreibung der Kämpfe im weichen Stil des stummen Drachen haben mir gut gefallen. Die Beschreibung dieses "fliessenden" Stils ist ihm sehr gut gelungen. Das kam atmosphärisch sehr gut rüber.

Eine der besten Szenen des Buches ist die, wo die Schule des stummen Drachen sich zu erkennen gibt.

Und wenn ich das nächste Mal eine Tupperdose sehe, muss ich wahrscheinlich lachen.

#65 hawaklar

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 18:17

Nun,
pubertäres Verhalten in dem Sinne einer konventionenbrechenden (Schreib) Opposition zum Vater würde ich mitunterschreiben.

Ich hänge mich mal hier dran und versuche einen Vergleich zwischen diesem Buch und den Klassikern von Le Carré, wie Der Spion, der aus der Kälte kam oder Dame, König, As, Spion zu ziehen.

Le Carré zeichnet sich durch einen knochentrockenen Erzählstil aus. Etwas überspitzt formuliert, erscheinen seine Bücher eher als Protokollsammlungen, denn als "erzählte Literatur". Ich kenne mich zwar in diesem Gewerbe überhaupt nicht aus, aber der "Erzählstrang Smiley" wirkte auf mich oft, wie eine Art Tagebucheintrag von einer dritten Person. Solche Texte könnten durchaus Bestandteil eines Dossiers sein. Da gibt es keine weiteren literarischen Finessen, wobei ich die Idee, Agentenromane in Form von Dossiers zu schreiben, schon für ein gelungenes Stilmittel halte.

Le Carés Aufzählung von Fakten in Romanform steht nun dieses Buch von Harkaway gegenüber. Größer können m. E. die Gegensätze im Schreibstil nicht sein. Daher rührt mein Vergleich mit der Pubertät.

Noch mal zur Klarstellung: Ich halte das Buch durchaus für lesenswert. Das basiert aber bisher nur auf dem Erzählstil. Die erzählte Geschichte wird dabei für mich völlig nebensächlich. Auch gefällt mir die Biographie von Gonzos Freund besser, als das was ich im ersten Kapitel über die Story gelesen habe.

Harkaway hat mit seinem Plot eine neue Idee

Spoiler

ins SF-Genre getragen. Die dazu passende Geschichte wird über kurz oder lang jemand anderes schreiben. :P

Bearbeitet von hawaklar, 10 Januar 2010 - 18:22.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#66 Susanne11

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 18:54

Ich hänge mich mal hier dran und versuche einen Vergleich zwischen diesem Buch und den Klassikern von Le Carré ...

Harkaway hat sein Buch übrigens seinen Eltern gewidmet.

#67 Matthias

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 19:13

Einen Spannungsbogen: Wer zur Hölle ist eigentlich der Erzähler? Was hat es mit der Jorgmund Pipe und FOX auf sich? War hat (warum?) die Pipe sabotiert?

In der Tat. Ich finde den Roman ungeheuer spannend. Sicher nichts für den Perry-Rhodan-Leser.

Das Leseerlebnis hat leichte Ähnlichkeiten mit Quicksilver von Stephenson und auch ein wenig Terry Prachett kann man finden.
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#68 Pogopuschel

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 19:39

Die Geographie der gelöschten Welt bleibt mir allerdings ein Rätsel. Harkaway macht sich gar keine Mühe darauf einzugehen. In einem Moment sind die Protagonisten noch irgendwo in Kadikistan (oder wie auch immer dieses fiktive Land heißt, ich kanns mir einfach nicht merken), und im nächsten schon wieder in Cricklewood Cove. Die Piper 90 fährt einfach drauflos. Es stört mich aber nicht.

#69 Amtranik

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 21:40

Was haltet Ihr von den Kampfsport-Szenen?



Ich hatte es schon mal früher geschrieben. Als jemand der selber jahrelang Kampfsport
betrieben hat und es dabei sogar zu einer Regionalen Meisterschaft brachte finde ich das
Ninjagedönse und so weiter einfach nur albern. Das hat ungefähr soviel Realismus wie die Szenen
aus einem Tom&Jerry Film :P

#70 Amtranik

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 21:44

Die Geographie der gelöschten Welt bleibt mir allerdings ein Rätsel. Harkaway macht sich gar keine Mühe darauf einzugehen. In einem Moment sind die Protagonisten noch irgendwo in Kadikistan (oder wie auch immer dieses fiktive Land heißt, ich kanns mir einfach nicht merken), und im nächsten schon wieder in Cricklewood Cove. Die Piper 90 fährt einfach drauflos.
Es stört mich aber nicht.



Das, sowie die diffus bleibende Welt nach der Löschung, vor allem die im diffusen bleibenden
Strukturen der Firma(en) sind für mich ein ärgernis ersten Ranges. Ich empfinde das als Mogelpackung. Ich fühle mich hier vom Autor etwas auf den Arm genommen. Es ist sehr
viel beliebig und willkürlich. Was gerade gebraucht wird wenn die Geschichte dann weiter in
Richtung Ende getrieben wird, erscheint irgendwie aus heiterem Himmel. Deshalb komme ich ja
zu dem Schluß das er zwar Wortgewalt in die Waagschale warf aber keine Lust hatte (oder es
absichtlich nicht wollte) eine für den Leser zugängliche Welt, Struktur zu schildern. Wer darauf
verzichten kann, ok dem sei eine gute Bewertung unbenommen. Mir gefällt das wie erwähnt nicht.

#71 Pogopuschel

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Geschrieben 10 Januar 2010 - 22:03

Ich hatte es schon mal früher geschrieben. Als jemand der selber jahrelang Kampfsport
betrieben hat und es dabei sogar zu einer Regionalen Meisterschaft brachte finde ich das
Ninjagedönse und so weiter einfach nur albern. Das hat ungefähr soviel Realismus wie die Szenen
aus einem Tom&Jerry Film <_<


Stimmt, in einem Film möchte ich aber auch keine realistische Kampfszene sehen. Die würde dann aussehen wie beim Ultimate Fighting. Ein behaarter Affe schmeist den nächsten mit einer Jiu-Jitsu Technik zu Boden, klammert ihn und schlägt so lange druf bis er platt is.
Die meisten Kampfportarten sind unrealistisch. In einem Kampf ohne Regeln, auf Leben und Tod, würde niemand so einen Tanz aufführen, wie man ihn beim Aikido, Kung-Fu, Karate, Taekwando etc. sieht. Verteidigen könnte man sich damit nur gegen ungeübte Angreifer.

#72 Matthias

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 00:14

Ich hatte es schon mal früher geschrieben. Als jemand der selber jahrelang Kampfsport
betrieben hat und es dabei sogar zu einer Regionalen Meisterschaft brachte finde ich das
Ninjagedönse und so weiter einfach nur albern. Das hat ungefähr soviel Realismus wie die Szenen
aus einem Tom&Jerry Film <_<

Da kann ich nicht zustimmen. Der Autor kennt sich definitiv aus. Beispielsweise sind die Einschätzungen und Beschreibungen der verschiedenen Kampfsportarten zu Beginn der Trainingsbeschreibungen sehr treffend. Kampfsportfans finden an vielen Stellen gute Bemerkungen und sprachliche Juwelen.
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#73 Susanne11

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 08:16

Das, sowie die diffus bleibende Welt nach der Löschung, vor allem die im diffusen bleibenden
Strukturen der Firma(en) sind für mich ein ärgernis ersten Ranges. Ich empfinde das als Mogelpackung. Ich fühle mich hier vom Autor etwas auf den Arm genommen. Es ist sehr
viel beliebig und willkürlich. Was gerade gebraucht wird wenn die Geschichte dann weiter in
Richtung Ende getrieben wird, erscheint irgendwie aus heiterem Himmel. Deshalb komme ich ja
zu dem Schluß das er zwar Wortgewalt in die Waagschale warf aber keine Lust hatte (oder es
absichtlich nicht wollte) eine für den Leser zugängliche Welt, Struktur zu schildern. Wer darauf
verzichten kann, ok dem sei eine gute Bewertung unbenommen. Mir gefällt das wie erwähnt nicht.

Wenn ich einen phantastischen Roman lese, dann bin ich darauf vorbereitet, dass es nicht realistisch zugeht, sondern phantastisch. Von daher habe ich damit keine Schwierigkeiten.

Und dass aus heiterem Himmel genau das erscheint, was für den Fortgang der Geschichte gerade gebraucht wird, ist ein Stilmittel, das ständig von Schriftstellern und Regisseuren angewendet wird. Ich habe so ziemlich alle Action-Thriller gesehen, die bis 2005 in die Kinos kamen und da ist soetwas geradezu üblich, wenn nicht unumgänglich.

#74 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 14:39

Du meine Güte, seit ihr schnell. Ich bin jetzt mit Kapitel 3 fertig und nicht mehr ganz so erbost, wie nach dem ersten. Fabulieren und Schachtelsätze schreiben kann Herr Harkaway ja; das muss man ihm lassen. Allerdings wird es zum Teil auch ein wenig anstrengend, wenn der Autor einfach wahllos - so kommt es mir vor - Ideen zusammen wirft und ständig von der eigentlichen Handlung ablenkt. Und da wäre ich schon beim Hauptproblem: Bisher könnte man das Geschriebene eigentlich nur mit zwei zugedrückten Augen so etwas wie eine Handlung nennen. Von SF oder Utopie fehlt in den letzten beiden Kapitel jegliche Spur. Vielleicht kommt das noch, was ich sehr hoffe. Ich frage mich, ob es einen Grund hat, das nicht der Hauch einen Hinweises auf die Person des Erzählers gegeben wird. Kein Name, keine Eltern, keine Geschwister, eigentlich überhaupt keine Familie. Fast so, als würde sich das Erzählte irgend jemand ausdenken (Prinzip „Fight Club“). Bin mal gespannt, ob das einen Grund hat oder ob der Autor dem einfach nur keine Bedeutung beigemessen hat. Bis dennen, Henrik
Gerade fertig gelesen
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#75 Stefan9

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 18:11

Huhu, bin nun auf Seite 260. Leichte Spoiler: Ich schwanke noch, ob ich mich in Harkaways Schreibe verlieben soll oder nicht. Der Abschnitt mit den 1000 Höllen hat mich glatt umgehauen vor Genialität. Insbesondere die Hölle, in der man Angst vor der Hölle hat, sozusagen die Angst vor der Angst. Wie kommt man nur auf so etwas? Auch die Ziegen die übers Minenfeld grasen erinnern mich an Burmesen aus Rambo 4, die Ziegenhüter an die regionalen Warlords; wieder so eine Anspielung. Der Sanitätsdienst, tja, hier zeigt sich das Dilemma des Ich Erzählers. Jeder Leser weiss doch, das der Prot als Icherzähler überleben wird, sonst könnte der Plot ja nicht weiter erzählt werden. Und sein Tragekumpel oder andere Personen in diesem Set hat Harkaway mir nicht so nahe gebracht, das ich um ihr Leben mitfiebern würde. Auf dem Cover steht was von Thrillfactor 10 , ein turbulentes Abenteuer und actiongeladene Spannung.*lach* Naja, vielleicht wird s ja noch. Ansonsten stimme ich Henrik zu, das von SF bis hier her noch nicht viel zu sehen ist. Ich hoffe inständig, im Gesamtkontext eine Essenz oder eine Pointe zu finden, und nicht nur Harkaways beachtliches Sprach.- und Ausdruckspotential. Grüss euch Stefan

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#76 lapismont

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Geschrieben 12 Januar 2010 - 07:31

S. 172 Tupperbox und Folter überstanden. Auch wenn grad keine SF, lese ich das Buch mit großem Vergnügen. Die politischen Sticheleien und bittersüßen Analogien sind schon amüsant. Frag mich, warum mir in meiner politischen Sturm und Drang Zeit keine Alina begegnete. :( Obwohl. Das Pfingstreffen '89 offenbarte da diverse Synergien. :o
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#77 Henrik Fisch

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Geschrieben 12 Januar 2010 - 09:47

Frag mich, warum mir in meiner politischen Sturm und Drang Zeit keine Alina begegnete.

Total OT:

Ich kann Dir genau sagen, warum MIR keine Alina in MEINER Sturm- und Drang-Zeit begegnet ist. Weil es in meiner Jugend keine politische Sturm- und Drang-Zeit gab. Stattdessen habe ich all meine jugendlichen pubertären Energien auf meinen Computer konzentriert, die Nase an einem Fernsehgerät platt gedrückt, an dem mein “Atari 800† angeschlossen war, habe dabei "Kraftwerk" anstelle von "AC/DC" gehört und während die anderen ihre Mofas frisierten, habe ich mit Entzücken Kerben in 5 ¼ Zoll-Disketten geschnitzt, um sie doppelseitig zu benutzen. Kurz: Ich war für Mädels so was von uninteressant. :D

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 12 Januar 2010 - 09:50.

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#78 Kopernikus

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Geschrieben 15 Januar 2010 - 16:53

Pünktlich zur Monatsmitte bin auch etwa zur Hälfte durch. Schlecht ist das bislang gelesen sicherlich nicht, sprachlich geschliffen, einige scharfzüngige Beobachtungen von Politik und menschlichem miteinander, hin und wieder der ein oder andere gelungene Witz. Aber wirklich Spaß zu lesen macht es leider trotzdem nicht, dafür ist das ganze für meinen Geschmack einfach mit zu viel surrealen und albernen Szenen angereichert, das ganze garniert mit einer Spannungskurve, die sich asymptotisch der Nulllinie nähert. Vielleicht liegt es zum Teil auch an meiner (Auch vom Klappentext angeregten) Erwartungshaltung, hier einen gut gemachten Endzeitroman vorzufinden und nicht nicht einen Trupp Soldaten, der in Anbetracht der Apokalypse erstmal anfängt Pfannkuchen zu backen (Um mal eine besonders absurde Szene zu nennen).

#79 Pogopuschel

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Geschrieben 15 Januar 2010 - 17:34

Vielleicht liegt es zum Teil auch an meiner (Auch vom Klappentext angeregten) Erwartungshaltung, hier einen gut gemachten Endzeitroman vorzufinden und nicht nicht einen Trupp Soldaten, der in Anbetracht der Apokalypse erstmal anfängt Pfannkuchen zu backen (Um mal eine besonders absurde Szene zu nennen).


Was sollte man in einer solchen Situation denn sonst machen. :lol:
Ich bin seit Montag durch und werde mich später noch ausführlicher äußern. Aber mir hat die Lektüre einen Riesenspaß gemacht. Für mich hat Harkaway die Lesemesslatte für 2010 sehr hochgelegt.

#80 Henrik Fisch

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 18:42

Mit Kapitel 7 bin ich jetzt fertig - Seite 378 - und wir haben jetzt durchaus eine Idee kennen gelernt, die des Stempels der “SF† oder der “Phantastik† würdig wäre und welche die Zustände der im ersten Kapitel beschriebenen Situation erklärt. Allerdings hat Herr Harkaway auf den vergangenen Seiten grob geschätzt gerade mal 10 für diese durchaus beachtenswerte Idee verwendet. Andere Romane sind jetzt eigentlich fertig. Beim Herrn Harkaway haben wir stattdessen die Kindheit und die militärische Ausbildung des Erzählers kennen gelernt, und wie dieser in einen Krieg hinein gerät. Das ist eigentlich ein wenig dünne. Und, ja, ich finde die ganzen netten Seitenhiebe und witzigen Ideen - Stichwort „Schafe“ - auch gut. Aber ich behaupte auch, dass man mit deutlichem Qualitätsgewinn die vergangenen 400 Seiten auf maximal 200 hätte eindampfen können. Und dann wäre der Roman vermutlich richtig rasant verlaufen. Im Moment liest er sich immer noch wie Kaugummi mit Superkleber. Ich hoffe, ich halte das durch und vor allem, dass noch etwas Bewegendes passiert. Bis dennen, Henrik
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#81 Henrik Fisch

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 18:53

Was haltet Ihr von den Kampfsport-Szenen?

Da ich ja nun selber Fan von Aikido bin - ohne selber praktisch auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, wohlgemerkt - waren das genau die Stellen im Buch, in denen ich über die Seiten flog. Ich fand das sehr schön einfühlsam geschildert.

Was haltet ihr eigentlich davon, dass man vom Erzähler nur ein einziges mal den Hauch einer Andeutung seiner Herkunft mitbekommt? Soll das nur den einsamen Kämpfer heraus stellen, oder hat das noch eine andere Bedeutung (ich bin erst bei der Hälfte angelangt)?

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#82 lapismont

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 19:11

oh no, nicht kürzen, der Roman lebt von seiner epischen Breite und Tiefe. Bin ja noch im Krieg, aber was der Autor da an wirkungsvollen Szenen kredenzt, ist mehr als großes Kino. Vielleicht bin ich am Ende mit dem SF-Anteil unzufrieden, mal sehn, aber besser als etwa der letztmonatige Roman, der einiges an SF aber sehr wenig an Kunstwerk lieferte.

Bearbeitet von lapismont, 17 Januar 2010 - 19:11.

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#83 Susanne11

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 20:06

Ich lese den Roman gerade zum zweiten Mal und er gefällt mir bei zweiten Mal fast noch besser, weil ich das Ende kenne. Da kriegen sodann einige Szenen und Details eine Bedeutung, die ich beim ersten Mal überlesen oder nicht verstanden habe. Die Geschichte und das Leseerlebnis stehen völlig für sich - reiner Lese-Genuss. Ich habe keinerlei Bedürfnis irgendwie intellektuell und analysierend an das Buch heranzugehen. Pogopuschel hat recht. Die Lesemesslatte für 2010 liegt sehr hoch. Aber mir stehen in diesem Jahr noch einige vielversprechende Werke bevor. "Die Stadt und die Stadt", "Signum" (wann erscheint das eigentlich. Shayol hat meine diesbezügliche Frage leider nicht beantwortet), "Drood", "Anathem", "Das Jahr der Flut" ...

Bearbeitet von TrashStar, 17 Januar 2010 - 20:11.


#84 Susanne11

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 20:14

Was haltet ihr eigentlich davon, dass man vom Erzähler nur ein einziges mal den Hauch einer Andeutung seiner Herkunft mitbekommt? Soll das nur den einsamen Kämpfer heraus stellen, oder hat das noch eine andere Bedeutung (ich bin erst bei der Hälfte angelangt)?

Das hat eine Bedeutung und zwar eine wichtige. Aber das wird erst viel später relevant.

#85 Lemmy

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 20:16

Pogopuschel hat recht. Die Lesemesslatte für 2010 liegt sehr hoch. Aber mir stehen in diesem Jahr noch einige vielversprechende Werke bevor. "Die Stadt und die Stadt", "Signum" (wann erscheint das eigentlich. Shayol hat meine diesbezügliche Frage leider nicht beantwortet), "Drood", "Anathem", "Das Jahr der Flut" ...


Mach Dir nichts draus, meine Anfrage bzgl. Signum wurde auch nicht beantwortet. Neben den von Dir genannten Titeln freue ich mich besonders auf Neil Gaiman - Zerbrechliche Dinge.
http://www.klett-cot...t_products=2321

#86 Susanne11

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 20:32

Neben den von Dir genannten Titeln freue ich mich besonders auf Neil Gaiman - Zerbrechliche Dinge.
http://www.klett-cot...t_products=2321

Aha ... von der Neuerscheinung hatte ich noch nicht gehört ... werde ich sofort in meine diesjährige Leseliste aufnehmen.

#87 lapismont

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 22:17

Ronny hat wohl grad ne schwierige Phase, aber Hardy Kettlitz erzählte von einer ganzen Reihe Neuerscheinungen diesjahr.
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#88 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 06:32

Ich lese den Roman gerade zum zweiten Mal und er gefällt mir bei zweiten Mal fast noch besser, weil ich das Ende kenne. Da kriegen sodann einige Szenen und Details eine Bedeutung, die ich beim ersten Mal überlesen oder nicht verstanden habe.


Und Du warst, das interpretiere ich jetzt da mal heraus, mit dem Ende tatsächlich zufrieden?

Ich bin der Meinung, für einen 700 Seiten Roman, der sich noch dazu, ca 550 davon mit
trivialem und nicht mit der SF-Geschichte beschäftigt, kommt das Ende, die Auflösung ( kann man
es eigentlich üerhaupt so nennen? ) doch arg bieder daher.

Bleibe ja bei meiner Enschätzung, reduziert man das Buch auf die Science-Fiction Geschichte,
bleibt eine hauchdünne Story ohne besondere Höhepunkte übrig.

#89 lapismont

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 07:42

S. 308 Weltuntergang. Ich bin ja nicht so der Fan der Army-Geschichten, aber Harkaway weiß das ganze völlig schräg zu erzählen. Etwa die Evakuierung der Einheimischen. Wie er da Gonzo beschrieb - sehr feine und plastische Figurentopologie. Kann mich nicht erinnern, einen 3.Weltkrieg gelesen zu haben, der derartig dicht und miterlebbar am Geschehen war. Allein dieses Kapitel beweist doch, dass es hier keine dünne SF-Story gibt. @Amtranik Was verstehst Du unter einer fetten SF-Story?
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#90 Susanne11

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 08:19

Und Du warst, das interpretiere ich jetzt da mal heraus, mit dem Ende tatsächlich zufrieden?

Ich bin der Meinung, für einen 700 Seiten Roman, der sich noch dazu, ca 550 davon mit
trivialem und nicht mit der SF-Geschichte beschäftigt, kommt das Ende, die Auflösung ( kann man
es eigentlich üerhaupt so nennen? ) doch arg bieder daher.

Bleibe ja bei meiner Enschätzung, reduziert man das Buch auf die Science-Fiction Geschichte,
bleibt eine hauchdünne Story ohne besondere Höhepunkte übrig.


Ich war mit dem ganzen Roman zufrieden, sehr zufrieden. Das Buch besteht nicht nur aus einem Ende, sondern aus einer kompletten Geschichte, die in diesem Fall hervorragend und äußerst unterhaltsam erzählt wird.

Dass es sich um keinen SF-Roman im strengen Sinne handelt, wußte ich bereits vorher, weil ich den Klappentext und die Besprechung von Molo gelesen hatte. Außerdem ist mir das nicht so wichtig. Ich liebe gute Phantastik und "Die gelöschte Welt" ist beste Phantastik.


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