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Nick Harkaway: Die gelöschte Welt


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131 Antworten in diesem Thema

#91 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 09:07

Harkaway schreibt halt SF (bzw. Fantasy und Horror) abseits der üblichen, konventionellen Wege. Plus: er bringt ja auch noch einige andere Genre mit in die Rezeptur. Grüße Alex / molo Wegen ›Pudels Kern‹:
Spoiler
Ach ja: fehlende, klare Gradlinigkeit muss kein Fehler oder Makel sein! Im Gegenteil, finde ich, dass wenn diese Art des Romaneschreibens gut gemacht ist (oder: bei mir funktioniert), dann liefert das ganz besonders an/aufregende Lesengenuss.

Bearbeitet von molosovsky, 18 Januar 2010 - 09:10.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#92 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 14:06

Harkaway schreibt halt SF (bzw. Fantasy und Horror) abseits der üblichen, konventionellen Wege. Plus: er bringt ja auch noch einige andere Genre mit in die Rezeptur.

Grüße
Alex / molo

Wegen ›Pudels Kern‹:

Spoiler

Ach ja: fehlende, klare Gradlinigkeit muss kein Fehler oder Makel sein! Im Gegenteil, finde ich, dass wenn diese Art des Romaneschreibens gut gemacht ist (oder: bei mir funktioniert), dann liefert das ganz besonders an/aufregende Lesengenuss.



Ok, dann bin ich insofern beruhigt das ich scheinbar nichts überlesen oder nicht verstanden habe.
Man muß vermutlich diese Art des schreibens und beschreibens einfach mögen um dem Roman
etwas abgewinnen zu können. Ich bleibe bei meiner Meinung das die SF-Geschichte nichts oder
kaum etwas zu bieten hat. Die Schreibe fand ich zu Beginn ganz amüsant aber dann doch
wieder nicht so gut das es mich über 700 Seiten gut unterhalten würde wenn da sonst nichts
kommt das mich bei der Stange zu halten versteht. Ich lese ja nicht ohne Grund SF und bei
Harkaways Buch ist dieser Anteil nicht nur relativ klein sondern auch schwach.

#93 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 14:15

@Amtranik
Was verstehst Du unter einer fetten SF-Story?


Was meinst Du bitte?

#94 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 14:27

Ich liebe gute Phantastik und "Die gelöschte Welt" ist beste Phantastik.



Tut mir leid wenn ich Dir da nicht zustimmen kann.
Für mich ist Nick Harkaways Buch nicht gut. Weil er sich keine Mühe gibt
seine Geschichte plausibel zu erzählen, weil definitiv zu wenig passiert auf
700 Seiten, weil er das grotteske viel zu stark übertreibt, weil er zu weit- und
ausschweifend schreibt, sodaß der Leser nur mit mühe folgen kann, weil er es nicht
geschafft hat mein Kopfkino anzuknipsen, weil er rumblödelt wo mir ernsthaftigkeit besser gefallen hätte, und ja, letztlich weil er das Ende aus meiner Sicht lieblos hingekleistert hat. Kein bißchen Finesse, kein bißchen von seinem in anderen bereichen des Buches so überbordenden Einfallsreichtum, sondern Marke Holzhammer.

#95 lapismont

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 14:38

Bleibe ja bei meiner Enschätzung, reduziert man das Buch auf die Science-Fiction Geschichte,
bleibt eine hauchdünne Story ohne besondere Höhepunkte übrig.


Was wäre für Dich eine fette Story in diesem Zusammenhang?

Ich hab fast das Gefühl, Du liest ein anderes Buch. Harkaway erzählt so dicht, das Buch quillt über vor Stoff. Nicht nur die Figuren sind bisher sehr plausibel, sondern auch ihre Lebensgeschichten. Wo in vielen anderen Bücher Pappkameraden einer linearen Handlung folgen, schnitzt Harkaway eine detaillreiche Welt.
Darum habe ich auch gar keine Probleme seine Szenen zu visualisieren. Er beschreibt Gerüche, Farben, Gefühle so deutlich, dass ich direkt darin versinke.
Von Rumblödelei finde ich bisher keine Spur.

Die Beziehung zwischen Gonzo und dem namenlosen? Erzähler erinnert mich übrigens an Werner Holt.

Bearbeitet von lapismont, 18 Januar 2010 - 14:58.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#96 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 18:57

Was wäre für Dich eine fette Story in diesem Zusammenhang?

Ich hab fast das Gefühl, Du liest ein anderes Buch. Harkaway erzählt so dicht, das Buch quillt über vor Stoff. Nicht nur die Figuren sind bisher sehr plausibel, sondern auch ihre Lebensgeschichten. Wo in vielen anderen Bücher Pappkameraden einer linearen Handlung folgen, schnitzt Harkaway eine detaillreiche Welt.
Darum habe ich auch gar keine Probleme seine Szenen zu visualisieren. Er beschreibt Gerüche, Farben, Gefühle so deutlich, dass ich direkt darin versinke.
Von Rumblödelei finde ich bisher keine Spur.

Die Beziehung zwischen Gonzo und dem namenlosen? Erzähler erinnert mich übrigens an Werner Holt.


Eine Detailreiche Welt allerdings nur in sofern das er die fiktive Welt vor der Löschung in epischer
Breite erzählt. Und ja, ich konnte im Gegensatz zu Dir kaum visualisieren. Ich blieb der im Buch
besprochenen Gegebenheiten seltsam fern und hatte auch mühe ein Gesamtbild zu erhalten.
Das ist für mich wichtig um dem Text was abzugewinnen.

Werner Holt kenn ich nicht, hab ich noch nie gehört den Namen.
Zur Rumblödelei. Ich empfinde plötzlich auftauchende Killermördermegabienen, Geister die dem
Ich-Erzähler weiterhelfen und Pantominen im Buch als Blödelei. Das ganze Buch kann ich nicht
ernst nehmen und vermutlich soll man es ja auch nicht.

Auf jeden Fall ist es faszinierend wie unterschiedlich Texte auf verschiedene Leser wirken.
Offensichtlich ist Harkaways Sprache nicht die meine, denn ich habe sehr wenig über die Welt,
die Charaktere und den ganzen Rest begreifen können.
Und mal im Ernst, in meiner Umwelt im Leben reden wir auch nicht so wie der gute Nick schreibt,
und hier im Forum bedienen wir uns auch einer anderen Sprache. Mir leuchtet also überhaupt
nicht ein warum man so schreibt und was daran toll sein soll. Die Geschichte Ich-Erzähler-Gonzo,
was soll daran besonderes sein? Das findet man bei zig Autoren auch und vor allem
besser erzählt, näher, so daß man emotional beteiligt ist. Harkaway konnte meine nicht
wecken. Besonders schlecht ist der Endgegner charakterisiert, sowie seine Motivation
und Ziele.

Was gibt den die Story her? Die Welt ist durch Bomben gelöscht worden. Man legt eine Pipeline,
diese fängt Feuer, die Helden rücken aus um zu löschen. Dabei bzw im Zuge dessen geschehn
gar absonderliche Dinge die unseren Helden mit Pantomimen, Geistern, Bienen und
den Eltern von Gonzo konfrontieren bevor er sich dann aufmacht den Endgegner zu finden und
zu besiegen was ja tatsächlich ziemlich reibungslos funktioniert. Man weiß das die Welt nun
von Firmen kontrolliert wird, man erfährt das einer der Oberboß is und der wird besiegt.
Klappe zu Affe tot. Mehr Handlung iss nich. Und das auf 708 Seiten, bei einem Buch das
als SF angekündigt ist. Die Ich-Erzähler Biographie hätte man auch in jeden anderen X-beliebigen Roman einbauen können.

Aber ich wiederhole mich auch hier noch mal gern. Wir werden zu keiner Einigung kommen.
Allein das der Roman für dich dicht und hautnah erzählt, Du die charaktere verstehst und
die Welt die er zu beschreiben versucht 1a erfassen kannst, zeigt schon womit die ganze
Kiste wohl steht oder fällt. Wer das so erfährt der ist zufrieden. Ich konnte es leider nicht.
Was solls. Jedenfalls weiß ich nun was mich erwartet wenn irgendwo Harkaway draufsteht.
Ich denke da werde ich wohl nen großen Bogen drum schlagen.

#97 molosovsky

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 19:20

Wie unterschiedlich verschiedene Leute Bücher lesen ist in der Tat erstaunlich. Viele Sachen, in die ich im Laden ein paar bis zu ca. 20/50 Seiten reinschnuppere lege ich uninteressiert weg, eben weil alles von Beginn an zu glatt, stromlinienförmig ausgebreitet wird. Ab und zu kommt es dennoch vor, dass ich ein solches ›gewöhnliches‹ Genre-Buch mitnehme (*) und ganz lese und nicht selten ärgere ich mich dann, wie viele Seiten vertrödelt werden mit Wiederholungen wichtiger Dinge (damits auch jeder kapiert), ausführlichen deutlichen Zaunpfalwinken dazu, wie sich Figuren fühlen und was sie denken, Füllmaterial usw. Grüße Alex / molo (*) Und ich habe auch oft Erfolg mit solchen leichtzugänglichen Büchern. Zuletzt z.B. Cherie Priest oder Scott Westerfield.

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#98 Pogopuschel

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 19:24

Große Spoilerwarnung für Amtraniks Post


Und mal im Ernst, in meiner Umwelt im Leben reden wir auch nicht so wie der gute Nick schreibt,
und hier im Forum bedienen wir uns auch einer anderen Sprache. Mir leuchtet also überhaupt
nicht ein warum man so schreibt und was daran toll sein soll.


Gerade das finde ich so toll an ihm. Er schreibt in einer Sprache die nur sehr wenige von uns beherrschen/meistern. Dadurch hebt er sich vom Durchschnitt ab. Wenn ich Geschichten auf dem Niveau von Alltags- oder Forensprache (molo einmal ausgenommen) lesen will, kann ich auch Perry Rhodan oder Prof. Zamorra lesen. (Ich will hier jetzt niemanden beleidigen, vor allem das Forum nicht :))

Nachtrag:
@Amtranik
Bin mal gespannt, wie dir Neuromancer gefallen wird, da Gibson auch so seine sprachlichen Eigenheiten hat.

Bearbeitet von Pogopuschel, 18 Januar 2010 - 19:25.


#99 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 19:35

Nachtrag:
@Amtranik
Bin mal gespannt, wie dir Neuromancer gefallen wird, da Gibson auch so seine sprachlichen Eigenheiten hat.



Also ich habe ja direkt nach die gelöschte Welt, Clockwork Orange gelesen, das mit seinen
ganzen Neusprech-Wörtern ja auch nicht gerade leicht zugänglich ist und es hat mir ganz gut
gefallen. Aber der Gibson gehört einfach zu den Genre-Klassikern die man gelesen haben muß.

#100 Amtranik

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 19:41

Wie unterschiedlich verschiedene Leute Bücher lesen ist in der Tat erstaunlich.

Viele Sachen, in die ich im Laden ein paar bis zu ca. 20/50 Seiten reinschnuppere lege ich uninteressiert weg, eben weil alles von Beginn an zu glatt, stromlinienförmig ausgebreitet wird. Ab und zu kommt es dennoch vor, dass ich ein solches ›gewöhnliches‹ Genre-Buch mitnehme (*) und ganz lese und nicht selten ärgere ich mich dann, wie viele Seiten vertrödelt werden mit Wiederholungen wichtiger Dinge (damits auch jeder kapiert), ausführlichen deutlichen Zaunpfalwinken dazu, wie sich Figuren fühlen und was sie denken, Füllmaterial usw.

Grüße
Alex / molo

(*) Und ich habe auch oft Erfolg mit solchen leichtzugänglichen Büchern. Zuletzt z.B. Cherie Priest oder Scott Westerfield.



Also weißt Du wie sich das für mich jetzt liest molosovsky?

Das klingt schon danach das Du anders liest als ich. Ich lese SF weil ich gute Geschichten
mag. Der Hauptaugenmerk liegt auf dem Inhalt. Deine Aussage interpretiere ich nun so
das es Dir da mehr um die Form geht. Das erschliesst sich mir widerum kaum.

#101 molosovsky

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Geschrieben 18 Januar 2010 - 22:10

@Amtranik: Achtung - Debatten über die »Form und/oder/versus Inhalt«-Debatten können gehörig ins Fizzeln abdriften. Natürlich mag ich Inhalt, aber ich finde eben auch Form-Ideen und -Eigenheiten spannend und unterhaltsam. »Clockwork Orange« ist von Anthony Burgess, oder? Grüße Alex / molo

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#102 Amtranik

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Geschrieben 19 Januar 2010 - 09:35

@Amtranik:
Achtung - Debatten über die »Form und/oder/versus Inhalt«-Debatten können gehörig ins Fizzeln abdriften.
Natürlich mag ich Inhalt, aber ich finde eben auch Form-Ideen und -Eigenheiten spannend und unterhaltsam.

»Clockwork Orange« ist von Anthony Burgess, oder?

Grüße
Alex / molo



Da hast Du wohl Recht. Aber dein Bericht, wie Du von manch allzu plumpen Anspielungen
genervt bist oder zuviele Wiederholungen Dir übel aufstoßen zeigt mir das Du offenbar andere
Wertigkeiten legst. Selbstverständlich ist nie nur das eine oder andere entscheidend.
Es führt aber sicher dazu das ich Bücher wie das von Harkaway eher ablehne.
Kennst Du übrigens M John Harrisons Buch Licht`? Das war ebensolcher Fall. Würde mich
interessieren ob Du das kennst und magst. Für mich war das einfach unlesbar.

Anthony Burgess stimmt. War das erste von ihm das ich gelesen habe. Ich habe mir einfach
mal für die nähere Zukunft die Genre-Klassiker vorgenommen. So habe ich im Dezember neben
eben Clockwork Orange auch noch 1984 und 451 Fahrenheit gelesen. Auf dem Plan stehn
in jüngerer Zukunft auf jeden Fall noch Neuromancer, Schöne neue Welt und Schlachthof 5.
Dann schaun wir mal weiter.

Neben Romanen lese ich zwischendurch auch immer wieder Kurzgeschichten. So arbeite ich mich
seit ca1,5 Jahren durch das 5 Bändige Dick Werk von Haffmann und die kompletten Kurzgeschichten von J.G.Ballard in 2 Bänden. Hier ist auch ein schöner Kontrast zwischen
Ideenlastig ( Dick ) und formaler Schönheit ( Ballard) ganz vereinfacht ausgedrückt zu erkennen.

Bei Ballard ist es für mich aber gerade noch auf dem schmalen Grad, einfach schön und poetisch
zu schreiben und dennoch meist noch klar und verständlich zu bleiben.

Bearbeitet von Amtranik, 19 Januar 2010 - 09:43.


#103 Amtranik

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Geschrieben 19 Januar 2010 - 09:56

Große Spoilerwarnung für Amtraniks Post




Gerade das finde ich so toll an ihm. Er schreibt in einer Sprache die nur sehr wenige von uns beherrschen/meistern. Dadurch hebt er sich vom Durchschnitt ab. Wenn ich Geschichten auf dem Niveau von Alltags- oder Forensprache (molo einmal ausgenommen) lesen will, kann ich auch Perry Rhodan oder Prof. Zamorra lesen. (Ich will hier jetzt niemanden beleidigen, vor allem das Forum nicht :P)



Ich komme für mich einfach zu dem Schluß, das ich Werke nicht nur deshalb gut finden kann/will
weil jemand etwas kann was ich nicht beherrsche. Es muß mir auch gefallen. Ich bin offensichtlich
nicht für die hohe Schule der Sprachakrobatik zu begeistern. Arnd Schmidts Gelehrtenrebublik
war auch so ein Fall. Ich habe brav zu Ende gelesen aber offen gesprochen finde ich die Art
und Weise wie der Leser da Vergewaltigt wird mit Satzzeichenorgien ohne gleichen einfach nur
blödsinnig. Wenn ich was mitzuteilen habe, warum kann ich das nicht in verständlicher Sprache
tun? Warum ist es zb manchmal besser Botschaften zu verschlüsseln oder großen Raum
für Spekulationen zu lassen? Das leuchtet mir nicht besonders ein. So habe ich für mich zb auch
gefunden das mir Clockwork Orange noch besser gefallen hätte wenn Alex ganz normal
gesprochen hätte. Nur um zu betonen das die Jugend in dem Buch anders ist und eigenen Slang
hat muß ich mich nicht ständig durchs Wortverzeichnis blättern. Ich habe ja gewußt was mir
vermittelt werden sollte und das wurde durch die merkwürdigen Slang-Wörter nicht verständlicher, oder besser oder origineller. Aber dennoch konnte ich mittels der Übersetzungen im Anhang der Geschichte durchgängig folgen und Sie somit verstehn. Bei Werken wie das angesprochene von Schmidt oder MJohn Harrison oder zuletzt Harkaway konnte ich das nicht.

#104 molosovsky

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Geschrieben 19 Januar 2010 - 10:17

Was ›verständliche‹ und was ›verschlüsselte‹ bzw. ›schwer verständliche‹ Sprache ist und welche entsprechend für Romane angemessen ist oder sein soll †¦ nun, das will ich hier nicht angehen. Aber für Amtranik: Verständliche, einfache, keine Sperenzchen veranstaltende Sprache ist ja schön und gut und gegen die habe ich auch gar nix. Ungewöhnliche Form- und Sprachideen können Lesern mit entsprechender Lesetoleranz / Lesefähigkeit weitere sinnliche Erfahrungsebenen bieten. Das ist dann sozusagen die ›3D‹-Ebene der Literatur, zuletzt wohl sehr extrem bei »Das Haus« von Danielewski zu besichtigen gewesen. Form- und Sprach-Faxen können auch mich sehr nerven, beispielsweise wenn eben inhaltlich nix dahinter steckt. Wenn aber die Inhalt-Ideen und die Sprach-Faxen-Ideen und Form-Mätzchen-Ideen sich ergänzen und als Team zusammen dem Leser eine dolle, ungewöhnliche Erfahrung bereiten, na, das ist dann wohl das höchste der Gefühle was Bücher angeht (für mich zumindest). En Detail zu Harkaway: Guck Dir mal bei »Die gelöschte Welt« an, wie der Erzähler zur Welt kam, was er eigentlich ist und frage Dich mal, ob das nicht Auswirkungen darauf haben könnte, wie er mit Sprache umgeht (ich sage nur: linke und rechte Gehirnhälfte und welche dominiert wohl bei Gonzo und welche beim Erzähler †¦ bzw. läßt sich statt an linke / rechte Gehirnhälfte vielleicht auch an den Unterschied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein denken, auch wenn ich dieses Sprachbild nicht so mag). Zu Amtraniks Fragen: Harrissons »Licht« habe ich hier. Sollte ich vielleicht bald mal lesen. Ist ja für viele im Forum eine Verhandlungs-Marke für die Grenze zwischen kunstvoller bzw. Kunstk*cke-SF. Arno Schmidts Schreibe habe ich (genau so wie James Joyce, Laurence Sterne, Rainald Goetz und anderer Verdächtiger) als Teen kennen- und schätzen- gelernt. Ist denke ich eine Frage, wann man sich mit welcher Offenheit, Stimmung, Geduld usw auf solche eher ›anspruchsvolleren‹ / ›anstrengenderen‹ Sprachgebilde einlässt. Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 19 Januar 2010 - 10:29.

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#105 Amtranik

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Geschrieben 19 Januar 2010 - 12:56

En Detail zu Harkaway:
Guck Dir mal bei »Die gelöschte Welt« an, wie der Erzähler zur Welt kam, was er eigentlich ist und frage Dich mal, ob das nicht Auswirkungen darauf haben könnte, wie er mit Sprache umgeht (ich sage nur: linke und rechte Gehirnhälfte und welche dominiert wohl bei Gonzo und welche beim Erzähler †¦ bzw. läßt sich statt an linke / rechte Gehirnhälfte vielleicht auch an den Unterschied zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein denken, auch wenn ich dieses Sprachbild nicht so mag).





Grüße
Alex / molo


Hi Alex,

das ist ein sehr gutes Beispiel dafür was ich damit meine das ich es nicht mag wenn zuviel
"Willkürlichkeiten" bzw "Interpretationmöglichkeiten" in einem Roman bestehn.
Du magst dies jetzt sicherlich als Überlegung verstehn auf die ein geübter bzw anspruchsvoller
Leser kommen kann. Er muß es aber nicht zwangsläufig. Ist dem so? Oder nicht=?
Ich mag die Überlegung überhaupt nicht angestellt haben ein dritter Leser kommt wiederum
zu einem ganz anderen Schluß. Und wer weiß schon was Harkaway himself für überlegungen hatte. Wollte er das so? Weiß man das? Er soll schon verständlich ausdrücken was er sagen will, und nicht alles im vagen lassen.

Nochmal zum Beispiel mit Harrisons Licht. Ich hatte den Roman gelesen und so ziemlich
nix kapiert. Was er will, worums geht und was das alles soll. Hinterher habe ich eine
wundervolle Rezension von Hartmut Kasper - seines Zeichens mittlerweile Perry Rhodan Autor,
gelesen indem er seine Sicht des Romans "Licht" darstellt. Seine wohlgemerkt, denn: So
wie er ihn erklärte und interpretierte hörte sich das alles wunderbar an und letztlich hatte
ich mehr von seiner Zusammenfassung als vom Roman selber verstanden. Aber er hat
seine Version des Geschehens, seine Interpretation geliefert die ich zb. soo überhaupt nicht
im Roman gelesen habe. Der nächste siehts wieder anders und der vierte träumt von noch
was anderem. Diese willkürlichkeit ist es die mich stört. Ich brauche schon verbindliche
Fakten im Roman, einen Konsens um was es hier geht. Und wenn erst ein Rezensent einen
Roman erklären muß, dann hat der Autor für mich mist geschrieben, oder ich bin halt zu
blöd es zu kapieren. Ist ja auch möglich. Aber sowohl bei Arno Schmidt als auch bei Harrison
oder Harkaway habe ich bisher hinweise gefunden das es was mit überlesenen Fakten oder
mißgedeuteten eindeutigen Hinweisen innerhalb des Textes zu tun hat.


Weiß nicht, ob ich das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt habe, was ich letztlich meine.
Ist aber so ziemlich der wichtigste Punkt, warum ich einen Roman wie den von Harkaway nicht
geniessen konnte.

#106 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 20 Januar 2010 - 16:47

Die 500-Seiten-Marke ist geknackt, man erfährt was es mit der großen Löschung auf sich hat, wie die Pipeline gebaut wurde, und was das FOX ist. Und nebenbei wird dann noch mal schnell die eigentliche Handlung, das löschen des Feuers, im vorbeigehen erledigt - nach 400 Seiten Lebenslauf eines trotz dieses epischen Umfanges immer noch nebulös bleibenden Protagonisten. Die Grundidee des Romans ist klasse, aber die Umsetzung ist aus meiner Perspektive Murks, hunderte Seiten Albernheiten und unnötiges Geschwafel, in denen die wenigen wirklich schönen Einfälle des Autoren schlicht untergehen. Für die restlichen 200 Seiten habe ich wenig Hoffnung, das sich das Blatt noch zum besseren wendet.

#107 Amtranik

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Geschrieben 20 Januar 2010 - 16:52

Einfälle des Autoren schlicht untergehen. Für die restlichen 200 Seiten habe ich wenig Hoffnung, das sich das Blatt noch zum besseren wendet.


Da befürchte ich, da deine Einschätzung des Buches ja eher in meine Richtung tendiert, das
Du eher im Gegenteil noch enttäuschter wirst. Mir jedenfalls ging es so, das ich nach dem ganzen
gedönse wenigstens auf ein wenig Licht im Finish gehofft hatte und es wurde noch seltsamer.
Aber wer weiß, vielleicht wirst Du ja doch noch entschädigt für dein Durchhaltevermögen.

#108 hawaklar

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Geschrieben 21 Januar 2010 - 21:15

Am liebsten hätte ich davon eine Hörbuchversion.

Eine ungekürzte englische Version ist schon am Markt. Das dürfte aber der ungeeignetste Stoff sein, um mit englischsprachigen Hörbüchern anzufangen. Mal sehen, wie erfolgreich das Buch im deutschsprachigen Raum sein wird. Vielleicht gbt es ja doch noch einmal eine deutsche Version.*

Ich halte mich an mein langsames Lesetempo und bin knapp auf Seite 300. Es geht gerade löschtechnisch drunter und drüber. Die bildhafte Schreibe fasziniert mich immer noch - es ist mir fast egal, wie es ausgeht. Meine tägliche Harkaway-Dröhnung werde ich mir weiter geben.


* Das ist wirklich ein Text, den ich mir sehr gerne vorlesen lassen würde.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#109 lapismont

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Geschrieben 21 Januar 2010 - 23:14

Ich hab die 400 geknackt und muss gestehen, dass das interne Verweben mit Shikasta mir jede Menge Mehrwert bringt. Komischer Zufall, dass ich grad zwei ähnlich gelagerte Werke parallel lese.
Jedenfalls ist Harkaway wesentlich zahmer in seiner Kritik als Lessing, das Credo jedoch ist ähnlich. Vom Ego zum Wir. Vermutlich aber zerbröselt Harkaway das wieder.

Nach Albernheiten suche ich jedoch noch immer vergeblich.
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/sad.png
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#110 Amtranik

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Geschrieben 22 Januar 2010 - 10:03

Nachtrag:
@Amtranik
Bin mal gespannt, wie dir Neuromancer gefallen wird, da Gibson auch so seine sprachlichen Eigenheiten hat.



Also ich hab jetzt gut 100 Seiten von Neuromancer hinter mir und kann das mit den sprachlichen
Eigenheiten nicht bestätigen. Das Buch liest sich für mich ganz normal und der Handlung ist
leicht zu folgen. Absolut keinerlei Parallele zu Harkaways Sprachstil.

#111 Pogopuschel

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Geschrieben 22 Januar 2010 - 16:38

Also ich hab jetzt gut 100 Seiten von Neuromancer hinter mir und kann das mit den sprachlichen
Eigenheiten nicht bestätigen. Das Buch liest sich für mich ganz normal und der Handlung ist
leicht zu folgen. Absolut keinerlei Parallele zu Harkaways Sprachstil.


Liest du die Übersetzung? Wenn ja, welche? Da gibt es wohl unterschiede. Mit Haraway wollte ich Gibson auch nicht vergleichen.

#112 Amtranik

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Geschrieben 22 Januar 2010 - 18:43

Liest du die Übersetzung? Wenn ja, welche? Da gibt es wohl unterschiede. Mit Haraway wollte ich Gibson auch nicht vergleichen.


Ich habe den gerade neu Erschienenen Ziegel vorliegen. Übersetzter Reinhard Heinz und
Peter Robert.

#113 Pogopuschel

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Geschrieben 22 Januar 2010 - 19:11

Ich glaube in der Neuübersetzung gehen ein wenig die stakkatoartigen, abgehackten Sätze Gibson verloren, da der Übersetzer viele davon zu einem Satz zusammengefasst hat. In Bezug auf die länge der Sätze ist Gibson sogar das genaue Gegenteil von Haraway.

#114 lapismont

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Geschrieben 22 Januar 2010 - 19:32

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#115 klox

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Geschrieben 24 Januar 2010 - 16:31

Ich bin erst vor 10 Tagen mit dem Buch angefangen, weil mich die Diskussion hier im Forum neugierig gemacht hat. Anschließend hab ich die Diskussion aber nur überflogen, um zu vermeiden das die, unweigerlichen, Spoiler mir den Lesespaß vermiesen. Bin jetzt gerade fertig geworden. Das, für meine Verhältnisse, hohe Lesetempo zeigt schon das mir der Roman gefallen hat. Die grundsätzlich Kritik das der Autor zuviel schwaffelt kann man zwar nicht von der Hand weisen, aber mir hat das Geschwaffel (fast) immer gefallen. Das Ende fand ich ich auch ein wenig enttäuschend (wo kommt FOX her und was ist eigentlich Jorgemund) aber die Auflösung wer der Erzähler eigentlich ist (ca. 150 Seiten vor Schluß) hat mir sehr gut gefallen und mich auch überrascht (naja, nicht ganz, ab der Ankunft bei Lea mit Gonzo, hatte ich zumindest eine vage Vermutung). Insgesamt ein toller Roman, den man sicherlich ein wenig "entschwaffeln" könnte. Ich bin allerdings auch froh das ich es mir hier verkniffe habe im Original zu lesen.

#116 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Januar 2010 - 09:24

Ich bin noch nicht ganz fertig - ungefähr auf Seite 640 - bin aber nach wie vor mit dem Roman nicht zufrieden. Ich muss gestehen, dass ich mich auch erst eine Weile einlesen musste. Aber es ist einfach zu viel unerhebliches - und darauf liegt die Betonung - Blabla in dem Roman, das nichts zum Fortgang der Story beiträgt, sondern eben einfach nur Blabla ist. Irgend welche Ideen, die dem Autor durch den Kopf schwirrten, werden hier mit Gewalt in Handlung eingebaut. Die eigentliche Handlung schleppt sich deswegen voran. Grundsätzlich mag ich ja durchaus Bücher, in denen viel fabuliert wird. China Mieville ist dafür ja nun ein hervorragendes Beispiel. Doch sind nicht nur die Ideen abgefahren, die Sprache ist außerdem geschliffen und das Erzählte dient dazu die Handlung voran zu treiben. Das fehlt mir hier. Ich lese jetzt mal fertig und dann werde ich noch ein Paradebeispiel für dir Nicht-Fabulierkunst in diesem Roman anführen. Außerdem habe ich eine Frage:
Spoiler
Das habe ich komplett nicht kapiert. Kann mich bitte jemand erhellen? Bis dennen, Henrik
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#117 molosovsky

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Geschrieben 26 Januar 2010 - 10:50

@Henrik:
Spoiler
Grüße Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#118 Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Januar 2010 - 14:44

@molosovsky:

Merci! ;)

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#119 lapismont

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Geschrieben 29 Januar 2010 - 07:54

Ich bin jetzt auch durchgerusht. Der Sheckley sieht auch wieder so dick aus. :unsure: Aber zum Harkaway. Von Anfang bis Ende meine Kragenweite. Ein geiles Stück Fiction, herrlich verästelt und subtil aufgebaut. Man wird nicht gleich darauf gestoßen, worum es geht und erstaunlicher Weise passt das sogar zur Handlung. Das hat Harkaway schon raffiniert aufgebaut. Bei Halbgeist hat es nicht funktioniert, weil zu offensichtlich Informationen vor dem Leser verborgen wurden.
Spoiler
Selbst der hier bemängelte Schluss hat mir gefallen. Es gibt eine schlüssige Erklärung für die Welt nach der Löschung und etliche Fäden kommen zusammen, die man gar nicht mehr im Auge hatte, umso weiter öffneten sie sich dann. In meiner persönlichen Wertigkeit der neueren Phantastik gesellt es sich zu Sperling und PST. Ich hätte das Buch ohne Lesezirkel nie gelesen. :angry: PS: Auch die Verbeugung vor Bears Blutmusik fand ich stimmig.

Bearbeitet von lapismont, 29 Januar 2010 - 07:56.

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#120 lapismont

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Geschrieben 29 Januar 2010 - 08:09

Eine Sache, die mir beim Lesen eures Threads einfiel: Diese Besessenheit des Ich-Erzählers für abschweifendste Details ist doch bestimmt ein Gegenstück zum Thema der "Welt ohne Information", oder?

Frank, für den 700-Seiten-Romane aber grundsätzlich nicht als Lektüre in Frage kommen (Ausnahmen bestätigen die Regel und wurden allzu oft abgebrochen). (Ich schätze meine Trips kurz & knackig.)


Im Nachhinein wird nicht nur klar, warum der Ich-Erzähler so bunt erzählt, sondern auch, warum es ein Ich-Erzähler ist. Einige der Details gehören allerdings zur Handlung unbedingt dazu. Ob man das Buch auch hätte kürzen können, will ich gar nicht untersuchen, da ich mich nie gelangweilt habe beim Lesen. Der Roman erscheint als ein Guss.
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