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Henriks Schmökerecke



Nach langer SF-Forum Abstinenz

Geschrieben von , 02 August 2006 · 461 Aufrufe
Dies und das
Lange ist es her, dass ich mein BLOG gefüttert habe. Die Begründung ist einfach, erschreckend einfach: Ich hatte nun fast fünf Monate lange überhaupt keine Lust auf Lesen, auf Bücher und damit auch nicht auf SF. Die letzten von mir goutierten Romane entpuppten sich nach Konsum der Hälfte ihrer Masse eher als frugal. Ob ich da nun „Der eiserne Rat“ von China Mieville nehme (gut geschrieben aber zu wenig auf Ziel hinsteuernd und dass muss bei aller Schreibwucht doch irgendwo vorhanden sein) oder „Fahrstuhl zu den Sternen“ vom ansonsten von mir hochverehrten Herrn Clarke (eine Schriftsteller-Aufklärung in Sachen „Wie schreibe ich um den heißen Brei herum“) oder auch Jasper Ffordes eigentlich schönes „Der Fall Jane Eyre“ (eine Ansammlung von wirklich netten Verrücktheiten, denen aber leider auch der grobe Zusammenhalt fehlt), alles hat mich nach meistens schon 50 Seiten angeödet. Mit ganzer Macht. Und das will etwas heißen. Nämlich dass ich die Bücher einfach mal liegen lassen sollte.

Immerhin hat mich letzteres Buch dazu motiviert mir das Hörspiel „Jane Eyre“ von Charlotte Bront(e) zu kaufen ... allerdings schändlicherweise immer noch nicht gehört. Was mich wiedeurm daran erinnert, dass hier auch noch das Hörspiel „Neuromancer“ auf seine Entjungferung wartet, und das ist nun wirklich ein Sakrileg. Womit ich wieder am Anfang wäre, ich habe nämlich im Moment wirklich keine Lust auf Literatur. Ich denke, wenn die Tage wieder kurz und kalt sind, dann kommt auch die Lust am Lesen.

Wobei, das aktuelle Buch der Lesezirkels, „To Ubukata“, ohne Wissen des Leszirkel-Inhaltes schon einmal kurz in den Händen. Mal sehen, morgen an der Bahnhofsbuchhandlung ...

Ach ja, Himmel, kurzer Eindruck des letztens von mir bis zu Seite 80 gelesenen „Zone Null“ von Herbert W. Franke: Schrott! Und zwar auch noch möchte gern intellektueller Schrott. Herr Franke findet sich offenbar furchtbar toll, Seite um Seite adjektivische Eigenschaften und wörtliche Rede ohne Nennung des Sprechers aneinander zu reihen, verliert dabei aber die zu erzählende Story aus den Augen. Und zwar völlig. Gibt es eigentlich noch Autoren, die auch mal eine Geschichte erzählen wollen?

Ich merke, dass meine vor drei Jahren noch recht unempfindliche Schmerzschwelle deutlich sensitiver geworden ist.


Drehbuch
Tja, auch hier wenig Neues. Das Ding wird zirka 10 Szenen haben mit insgesamt nur fünfzehn Seiten ... und ich komme über Szene fünf einfach nicht hinaus. Wobei es mich schon ein wenig stutzig macht, dass ich jetzt schon bei 10 Seiten bin. Die Seiten eines Drehbuchs werden mit einem recht voluminösen Courier-Zeichensatz und dazu auch nur die linke Hälfte beschrieben; auf der rechten Seite kann der gestresste Regisseur dann noch prima handschriftlich Anmerkungen hinzufügen. Dadurch hat man ungefähr pro Seite Drehbuch eine Minute Film. Das variiert natürlich aber als Faustformel ist das praktikabel. Nun wären das bei mir schon 10 Minuten Handlung und ich bin erst bei der Hälfte. Bin ja neugierig, wie das nachher wird.

Übrigens drängeln meine Darsteller schon. Da ich unter Druck eigentlich immer ganz gut arbeiten kann, müsste das Drehbuch eigentlich nicht schlecht werden.


Konsolen-Spiele
Mit denen habe ich in letzter Zeit wieder richtig Spaß. Und zwar interessanterweise nicht mit den aktuellen neuen Zitel auf der PS2 oder dem GameCube sondern mit alten Titel wie „Legend of Zelda“ oder auch diversen uralten Mega-Drive-Spielen. Die meiner Meinung nach bei Spielen sowieso schon recht günstig ausfallende Kosten-Nutzen-Rechnung drängt sich dadurch um so mehr auf die günstige Seite. Mir bringt†˜s Spaß.


Asher fertig, Clarke auch ...

Geschrieben von , 12 April 2006 · 534 Aufrufe
Bücher
Neal Asher: Die Zeitbestie
Mittwoch, 05.04.2006, Fertig
Im Gegensatz zu den bisher von mir gelesenen Asher-Büchern war das hier mal was anderes. Der Schwerpunkt lag gar nicht so sehr auf der Action - wobei ein Asher nicht Asher wäre, wenn nicht doch irgendwo die Fetzen fliegen würden und man wird auch hier nicht enttäuscht - sondern mehr auf der Entwicklung der Zeitreise-Idee. Einen ausführlichen Eindruck habe ich im Roman-Thread des Forums hinterlassen (wo ja auch der bessere Ort zum Diskutieren ist):

http://www.scifinet....?showtopic=3305

Generell war ich von dem Buch weniger angetan, als von "Der Drache von Samarkand" oder dem genialen "Skinner". Aber immer noch ein schönes Buch und Asher-Fans kommen auf ihre Kosten.


Artuhr C. Clarke: Die letzte Generation
Dienstag, 11.04.2006, Fertig
Ich habe den 2. Lesezirkel im Februar nicht mitgemacht und das Buch jetzt nachgeholt. Ein dreigeteilter Roman, dem man die Teilung irgendwie anmerkt. Die Idee ist am Anfang sehr spannend, es bleiben aber Fragen übrig. Warum lassen sich die Menschen so einfach von einer außerirdischen Rasse beherrschen? Ok, die Aliens sind zwar alles andere als böse aber trotzdem. Spätestens ab dem zweiten Teil keimt im Leser aber der Gedanke auf, dass Herr Clarke da vermutlich ein paar Ideen zusammengeworfen hat, woraufhin dann dieses Buch heraus kam. Die Auflösung des Ganzen ist zwar überraschend aber alles andere als befriedigend. Bis man zum Ende kommt, muss man sich durch ein paar Belanglosigkeiten, nun nicht gerade quälen aber doch hindurcharbeiten. Als Kurzgeschichte wohl ganz nett, aber als 280-Seiten-Roman etwas zu unausgereift. Hier geht's zu den Meinungen der werten Forums-Kollegen:

http://www.scifinet....?showtopic=4112


Artuhr C. Clarke: Fahrstuhl zu den Sternen
Dienstag, 11.04.2006, Seite 30
Da ich gerade die Bücher der vergangenen Lesezirkel "abarbeite" habe ich gleich mit einem weitere Clarke weiter gemacht. Das Buch konnte ich leider während des Lesezirkels nicht lesen, da der werte Herr von Booklooker es mir nicht rechtzeitig geschickt hat. Naja. Hier der Lesezirkel-Thread:

http://www.scifinet....?showtopic=4076

Der Anfang ist für mich erst einmal sehr schleppend. Nach den ersten 20 Seiten ist es mir immer noch völlig schnuppe welcher König da über wen herrscht oder sonst etwas tut. Ich hoffe nur, Herr Clarke fängt auf den nächsten Seiten mit seiner Geschichte an. Bis Seite 50 gebe ich ihm.


Amazon-Lieferung

Geschrieben von , 22 März 2006 · 438 Aufrufe
Dies und das
Es ist wieder einmal ein Päckchen von Amazon gekommen. Das ist für mich ja immer so etwas wie ein kleines Weihnachten, weil ich bei Lieferung meistens schon gar nicht mehr so genau weiß, was ich denn da alles bestellt habe. Dieses mal hatte der Postbote folgendes für mich gebracht:
  • Philip K. Dick: Zeit aus den Fugen
  • Richard Morgan: Profit
  • Dynasty Warriors 5 Xtreme Legend (PlayStation 2)
  • Onimusha Dawn of Dreams (PlayStation 2)
  • Project Zero 3 (PlayStation 2)
Zum Dick langt wohl die Bemerkung, dass wir ihn uns im Lesezirkel im April vorknöpfen. Der Morgan hat mich in so fern interessiert, als dass dieser hier vom Thema an „Logoland“ erinnert und eigentlich eher keine SF ist; auch wenn der Roman in der Zukunft spielt. Sein deutscher Erstling „Das Unsterblichkeitsprogramm“ habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Schauen wir also mal.

Ja, und die PS2-Spiele sind mal wieder dazu da, um meine andere Leidenschaft, das Videospielen, zu stillen. Wobei ich bei der Menge, zusammen mit den noch hier herum liegenden nicht gespielten Titeln, gut und gerne bis zu meiner Rente zu tun habe. Mei, jeder hat halt Fehler! biggrin.gif


Mal wieder Asher

Geschrieben von , 18 März 2006 · 779 Aufrufe
Bücher
China Mieville: Der eiserne Rat
Donnerstag, 16.03.2006, Seite 403
Jetzt ist erst mal Pause. Ich bin mit zirka 2/3tel des Buches fertig und irgendwie sehe ich noch nicht, wo das Ganze eigentlich hinführen soll. Alles ein wenig wirr und wenn Miévilles Schreibe nicht wäre, hätte ich wohl schon vorher das Handtuch geworfen. Irgendwie schade. Weitere Eindrücke gibt es hier:

http://www.scifinet....amp;#entry64790

Neal Asher: Die Zeitbestie
Freitag, 17.03.2006, Seite 92
Statt mich weiter durch das aktuelle Buch des Lesezirkels im März zu quälen, habe ich mir zwischendurch ein Buch von Herrn Asher geschnappt, das schon eine Weile im Regal liegt. Asher hat den Vorteil, dass man doch zumindest den Eindruck hat, sich durch eine zielgerichtete Story zu lesen. So auch hier. Wobei dieses Buch allem Anschein nach nicht in dem gleichen Universum wie die drei anderen vorher von mir gelesenen Bücher spielt („Skinner“, „Der Drache von Samarkand“ und „Der Erbe Dschainas“). Stattdessen liest sich das Setting im ersten Moment eher wie ein Shadowrun-Roman - wenn der Vergleich erlaubt ist - und die Schreibe ist irgendwie weit weniger „cool“ als in den anderen Büchern. Wobei das durchaus nichts negatives ist, nur waren in den anderen Büchern alle Handelnden irgendwie äußerst unemotional und immer als Herr der Lage beschrieben; auch wenn das der Handlung nach nun wahrlich nicht der Fall war. Hier scheint den beiden Personen ihre Lage doch weitaus mehr an die Nieren zu gehen. Der Schreibstil ist wie gedacht erfreulich direkt und schnörkellos ; das Setting Asher-Typisch mal wieder ziemlich abgefahren. Ich berichte ganz bewusst nicht, worum es geht. Denn alle intensiveren Beschreibungen würden zu viel von der Geschichte verraten. Bis jetzt ein echter Pageturner und für Nicht-Asher-Leser vielleicht sogar der idealste Einstieg. In ein paar Tagen weiß ich mehr.


Lesezirkel März

Geschrieben von , 02 März 2006 · 533 Aufrufe
Bücher
Joseph Gangemi: Inamorata
Mittwoch, 01.03.06, fertig
So, durch. Schönes Buch, wie gesagt: Schafft mal wieder in wenig Leerraum im Hirn. Vielleicht ist das der Grund, dass ich frohgemut an den aktuellen Lesezirkel teilnehme. Wobei, bei dem Autor. Nebenbei bemerkt: hatte ich gestern in mein Blog wirklich geschrieben, dass der Roman in London spielt. Geistige Umnachtung lass nach und meine Leseunlust entschuldigt das auch nur zu einem geringen Teil. Der Roman spielt zwischen Ende 1923 und Ende 1924 und zwar in - *hust* *hust* *rotwerd* - Philadelphia. Wäre selbst mir neu, wenn das ein Stadtteil von Lodon wäre.

China Mieville: Der eiserne Rat
Donnerstag, 02.03.06, Seite 38
Angefangen und sofort wieder drin. Wobei ich den Eindruck habe, dass der Schreibstil nicht ganz so intensiv ist wie bei den von mir vormals gelesenen Büchern. Vielleicht habe ich im Moment auch einfach nur mehr Bock. Weitere Eindrücke von mir im offiziellen Lesezirkel-Thread des Monats März:

China Miéville - Der Eiserne Rat, Kapitel 1-12


Lesemüdigkeit

Geschrieben von , 01 März 2006 · 712 Aufrufe
Bücher
Ich weiß nicht, ob Ihr das Phänomen kennt: Man hat ein Buch vor der Nase, schmökert vor sich hin und merkt irgendwann, dass man eine Seite bereits das dritte mal gelesen hat, ohne dass auch nur den Hauch einer Information im Gehirn haften geblieben ist. Eine Art Frühjahrs-Müdigkeit für Leseratten. Jedenfalls geht es mir im Moment so. Ich bin gerade in den letzten Zügen mit "Inamorata" (siehe unten) aber so richtig kam ich am Anfang nicht in Fahrt. Dabei hat das Buch nur 380 Seiten die sich obendrein, eigentlich, sehr angenehm lesen, also nach spätestens fünf Tagen müsste ich das Buch gepackt haben. Und trotzdem quäle ich mich jetzt seit zirka 14 Tagen durch den Roman. Ähnlich ergeht es mir mit anderen Werken: Den Lesezirkel im Monat Februar habe ich komplett verpasst. Zum einen habe ich "Fahrstuhl zu den Sternen" von der Pappnase bei Booklooker erst viel zu spät bekommen. Aber auch jetzt, da ich das Buch hier liegen habe, juckt es mich so gut wie überhaupt nicht, die Seiten aufzuschlagen. Den zweiten Lesezirkel-Roman im Februar, "Die letzte Generation", lag sogar schon seit Monaten in meinem Regal und auch da hatte ich keine Lust zu beginnen. Was zum Geier ist denn das? Ich kann mich erinnern, dass ich vor drei Jahren "Götterfunke" von Linda Nagata so richtig mit Feuereifer gelesen habe (obwohl das Buch sich im Nachhinein eigentlich nicht so als der Bringer heraus gestellt hat). Und jetzt? Selbst auf den aktuellen Mieville habe ich eigentlich nur bedingt Lust. Was sich übrigens nicht auf andere Hobbys auswirkt: Die PlayStation 2 steht bei mir im Moment ziemlich hoch im Kurs und auch Filmemachen ist im Moment ziemlich angesagt.

Vielleicht liegt es daran: Ich bin gedanklich im Moment ziemlich in meiner eigenen Geschichte drin, die ich wohl so zwischen April und Mai realisieren werde, dass ich gar nicht so den Kopf für anderes habe. Also nicht verwundert sein, wenn ich die nächsten Monate in diesem Forum eher spärlich zugegen sein werde.


Joseph Gangemi: Inamorata
Mittwoch, 01.03.06, Seite 278
Ich bin fast durch, Seite 278, und bin trotz meiner oben angesprochenen Leseschwäche einigermaßen angenehm überrascht. Es geht um Geister, es geht um wissenschaftliche Auflösung von Phänomenen und die eventuelle Entdeckung eines echten Geisterbeschwörers. Das Ganze spielt 1920 in England und ist erfreulich unreißerisch geschrieben. Sprich: Wir haben hier keinen billigen Horror-Roman sondern ganz im Gegenteil eine recht spannende Kriminalgeschichte, durchsetzt von wissenschaftlichen Herangehensweisen, gewürzt mit erotischen Anspielungen und die auch noch sprachlich anspruchsvoll daher kommt. Klasse Buch, ideal geeignet um mal die Gehirnzellen wieder frei zu bekommen.


Drehbuch, Teil 2
So, die für die Rollen in Frage kommenden Personen haben alle zugesagt, die Technik steht auch schon einigermaßen fest und jetzt muss ich eigentlich nur noch das Drehbuch schreiben. Dann werden wir uns alle mal zusammen setzen und die Rollen besprechen und dann kann es eigentlich los gehen. Ist es eigentlich von Vorteil, wenn man seine eigene Geschichte in der Nacht träumt?


Drehbuch, Teil 1

Geschrieben von , 09 Februar 2006 · 464 Aufrufe
Dies und das
Drehbuch Arbeitstitel „Fernseher“
Ja, ich habe es ja in meinem BLOG-Eintrag vom 16. Jan 2006 erwähnt, dass ich einen Film im Kopf habe, für den ich jetzt mal das Drehbuch schreiben will. Bei näherer Betrachtung wäre es doch erst einmal angesagt, mit einem kleinen Kurzfilm zu beginnen, bevor man sich an die Unmöglichkeit eines Spielfilms wagt; vor allem auch noch im Low- bis No-Budget-Bereich. Da auch der werte Forumskollege Gallagher über seine Fortschritte beim Verfassen eines Texte berichtet, werde ich mir daran ein Vorbild nehmen und auch ein wenig darüber schreiben.

Wichtig bei einem Drehbuch ist eine Idee, die auch nach mehreren Tagen noch im Kopf herum spukt. Meine Idee ist sogar schon über zwei Jahre als - wenn ich mich recht erinnere - nur hatte ich bisher nicht so recht den Antrieb, das Ganze auch wirklich anzugehen. Jede gute Drehbuchidee muss man außerdem in zwei Sätzen zusammen fassen können. Also, aufgepasst, hier mein Versuch:
  • Ein Typ bekommt von einem Kumpel einen Fernseher geschenkt, der leider nicht so funktioniert, wie er soll. Bei dem Versuch diesen zu reparieren, entdeckt er im Inneren etwas, was dort eigentlich nicht hingehört, nämlich ein dickes Päckchen Koks. Leider gehört der Stoff einigen wenig zimperlichen Gangstern und die wollen das Zeug verständlicherweise wieder haben. Merke: Einem geschenktem Gaul schaut man besser doch ins Maul!
Ok, das waren vier Sätze, aber dafür ist es eigentlich schon ein Treatment für einen Film. Hollywood würde daraus bestimmt wieder einen dieser kreuzdämlichen und völlig überzogenen Komödien in Spielfilmlänge machen. Mir reicht schon, wenn ich 15 Minuten zusammen bekomme, was ungefähr 15 Seiten Drehbuch sind. Das Ganze soll zwar witzig und damit nicht ganz ernst zu nehmend sein, aber auch nicht völlig blödelig. Bin mal gespannt, ob ich das schaffe. Denn das wird meine an mich selbst gestellte Anforderung an den Film: Wird das Endprodukt so, wie ich es bereits im Kopf habe? Bin mal gespannt. Zuerst muss ich mal los schreiben.

Marianne de Pierres: Nylon Angel
Mittwoch, 08.02.06, fertig
Ja, irgendwie zum Schluss doch noch überraschend ... nun ja ... „gut“ will ich nicht sagen. Aber doch immerhin nicht schlecht. Leider auch mit einem fiesen Cliffhanger als Kaufanreiz auf den Folgeband, den ich ja leider zuerst gelesen habe. Vielleicht sollte ich mir das zweite Buch jetzt - da ich die Vorgeschichte kenne - noch einmal vorknöpfen. Schauen wir mal. Als Zwischendurch-Lektüre gar nicht so schlecht, wobei die Schadowrun-Serie als „Knallbumm“-Zwischendurchlektüre doch noch besser durchgestylet ist. Mich würde die Meinung eines anderen interessieren.


Immer noch Shadowrun

Geschrieben von , 06 Februar 2006 · 490 Aufrufe
Bücher
Marianne de Pierres: Nylon Angel
Montag, 06.02.2006, Seite 160
Dieser Vorgänger-Roman liest sich deutlich angenehmer als der Nachfolger, den ich ja leider als erstes vor der Nase hatte. Namen sind eingängig - zumindest bleiben sie mir im Kopf und es bildet sich kein Fragezeichen, wenn eine Person das zehnte mal im Roman auftaucht - und die Handlung wird einigermaßen logisch voran getrieben. Einigermaßen, denn auch hier geht es teilweise etwas hopplahopp zur Sache. Die Ganovin Parrish Plessis bleibt seltsam farblos: Im großen und ganzen ist sie eine große meistens mies gelaunte und in allen Situationen fast cholerisch reagierende Frau. Das macht es nicht nur schwierig, die Hintergründe für ihr Tun zu verinnerlichen, sondern schlichtweg einfach auch sie zu mögen. Ich hänge ja dem romatischen Gedanken nach, dass der Leser den Protagonisten sympathisch finden sollte. Sonst ist ihm sein Schicksal egal und damit eigentlich das ganze Buch.

Die Geschichte um die Ganovin Parrish Plessis könnte fast dem Shadowrun-Universum entsprungen sein: Es gibt Superreiche und Slums, es gibt technische Modfikationen am menschlichen Körper, es gibt omnipräsente Medien und ihre manipulierenden Berichterstattungen und das ist um eine apokalyptische umweltverseuchte Welt herum gestrickt. Man könnte fast vermuten, dass Frau de Pierres mal als Autor für die Shadowrun-Reihe gearbeitet hat, oder arbeiten wollte.

Ich harre der Dinge, die da auf den folgenden Seiten hoffentlich auf mich zukommen.


Ernsthafte Literatur ... was immer das sein mag

Geschrieben von , 03 Februar 2006 · 536 Aufrufe
Bücher
Craig Russel: Blutadler
Mittwoch, 01.02.06
Ich gebe es zu: Nach „Star Trek - The Next Generation“ ist für mich die nächstbeste Serie ... jetzt kommt†™s ... „Hör mal, wer da hämmert“ mit Tim „Capt. Taggert“ Allen. Ich könnte mich regelmäßig kaputt lachen, wenn ich das sehe. Und ich mag sie vor allem auch deswegen, weil sie wirklich einfach richtig nett ist. Sie reiht sich damit nahtlos ein zwischen „Bill Cosby“ und „Roseanne“.

Was nun zugegeben alles noch nicht so viel mit diesem Blog und diesem Buchforum zu tun hat. Aber: In der Werbepause, die normalerweise bei mir einen Zap-Reflex auslöst, staunte ich nicht schlecht, als hier ein Buch - der geneigte Leser möge sich hier viele rot blinkende Ausrufezeichen hinzu denken - beworben wurde. Ich habe keine Ahnung wer Craig Russel ist, ich habe auch keine Ahnung was es mit „Blutadler“ auf sich hat. Aber die Tatsache, dass das Erscheinen eines Romans im Fernsehen beworben wird, noch dazu zu bester Sitcom-Zeit, das finde ich ehrlich erstaunlich.

Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel
Donnerstag, 02.02.06, fertig
So, geschafft! Ich muss das Gelesene etwas setzen lassen, bevor ich über das Werk des Franzosen ein wenig schreibe. Nur so viel in Kürze: Ich hatte während und auch jetzt nach dem Lesen tatsächlich den Eindruck, so etwas wie ernsthafte Literatur vor der Nase zu haben. "Ernsthaft" allerdings in Anführungszeichen, denn der Roman liest sich zumindest bis zur Hälfte sehr sarkastisch. Und vor allem auch so, dass man ständig das Gefühl hat, den Sinn des Geschriebenen nicht vollkommen erfasst zu haben. So fragt sich der Leser mehrfach, ob der Autor tatsächlich etwas zu sagen hat, oder einfach nur geschliffene Sätze aneinanderreiht. Denn das muss man Houellebecq lassen: Schreiben kann der Mann.

Ich kann das Buch nur jedem ernsthaftem Leser ans herz legen †¦ allerdings nur dann, wenn man mit Pornofilmen a la "Gras mir den Gazastreifen ab - mein kleiner Dicker Palästinenser" keine Probleme hat.


Marianne de Pierres: Nylon Angel
Freitag, 03.02.06, Seite 40
Nach dem gewichtigen "Die Möglichkeit einer Insel" muss erst noch einmal etwas leichteres her. Ich gebe Frau Pierres noch eine Chance, denn der Vorgänger war ab der Hälfte nur noch Wirres Geschreibsel. Der Roman fängt wieder lecker an und sofort ist auch wieder das "Shadowrun"-Feeling da. Ich hoffe mal, dass dieser Roman nicht auch wieder absackt.


Japan, Essen, Aikido

Geschrieben von , 29 Januar 2006 · 453 Aufrufe

Wolfgang Zorn: Tödliche Verbindung
Es gibt Moment im Leben des halbwegs passionierten Lesers, da er ein unscheinbares Buch von einem ebenfalls - jedenfalls für mich - unscheinbaren Verlag in die Hand nimmt, und es ihm beim Lesen aus den Socken haut. Ok, wir wollen nicht übertreiben, vielleicht nicht ganz aus den Socken. Aber immerhin doch so, dass dieses 200 Seiten starke Büchlein drei Tage lang meinen Arbeitsweg versüßt hat. Es geht nicht um SF, sondern um Japan und um meine Lieblings-Kampfsportart Aikido.

Jedem, der mehr als Null Filme mit Steven Seagel gesehen hat, dürfte diese Sportart etwas sagen: Menschen schleudert es scheinbar die Physik verspottend durch die Gegend, immer ausgelöst von eleganten kreisenden Bewegungen des sich Verteidigenden. Nur meine angeborene Hasenfüßigkeit und mein sowieso schon viel zu großer Interessenkatalog haben es bisher verhindert, dass ich mich persönlich für diese Sportart interessiere. Aber zumindest stellen sich bei mir alle Sinne auf Empfang, wenn es um Aikido geht.

Herr Zorn scheint selber diese Sportart auszuüben; anders kann man die detaillierte Schilderungen des Kampfes im Buch nicht erklären. Wenn es dann noch um Japan und ums Essen geht, dann hat ein Autor schon gewonnen. Und dieses Buch bietet genau diese drei Komponenten. Leider muss man sich etwas an den wohl noch ungeübten Schreibstil des Autors gewöhnen. Meistens wird die Handlung im „Ich“-Stil vom Protagonisten Jan Wolf voran getrieben. Leider verschmilzt diese Schreibweise mit den Gedanken der anderen Handelnden, so dass man im ersten Moment an Telepathie des Helden glaubt. Bis man dann bemerkt, dass der Autor scheinbar keinen eleganten Weg gefunden hat, um Geschehnisse außerhalb des Sensoriums von Herrn Wolf in die Geschichte einfließen zu lassen.

Bis auf diesen vermeidbaren Lapsus ist das Buch aber gut. Ich hoffe mal, dass Herr Zorn in den Folgeromanen dazu gelernt hat. Jedenfalls lege ich dieses Buch jedem ans Herz, der an Japan, japanischem Essen und Aikido seinen Spaß hat.

Michael R. Baier: Coruum 1
Ja, tut mir Leid Michael, aber ich habe es wieder aufgegeben. Schon nach einem Monat konnte ich der Handlung nicht nur nicht mehr folgen, sondern ich hatte überhaupt keine Ahnung mehr, worum es in dem Abschnitt eigentlich geht. Mein Tipp: Man sollte nicht zu viel in einen Roman packen und die Haupthandlung nicht zu sehr aus den Augen verlieren. Das geht nur, wenn der Schreibstil fesselnd ist - am Anfang des Romans hat es ja auch gut funktioniert - aber ab der Mitte schien Personenmasse wichtiger als Schreibklasse zu sein, und deswegen war†™s das jetzt für mich. Schade.

Maddrax - Mission Mars (4/12): Artefakte
Nachdem ich en Stapel der 12 Mission-Mars-Hefte noch nicht abgearbeitet habe und auch der Maddrax-Stoß alle zwei Wochen etwas dicker wird, habe ich mich mir heute morgen direkt nach dem Aufwachen mal wieder ein Heft gegeben. Und holla, was soll ich sagen: Das gewinnt ja plötzlich richtig an Fahrt! Die ersten beiden Hefte dümpelten ja noch ein wenig dahin. Aber jetzt habe die Marsianer offenbar wirklich eine fremde Zivilisation entdeckt. Dass dieses Heft mit dem Folgeband ein Zweiteler ergibt, tut der Serie nur gut. Denn so hatte Autor Frank Thys auch mal Zeit, den etwas leiseren Tönen Beachtung zu schenken. Ich glaube, ich lese gleich mal in Band 5 weiter.






Henrik Fisch


In unserem hiesigen Tanzcafé