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SF-Dinosaurier



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BBC-Serie : The Martians and US

Geschrieben von †  a3kHH , 21 August 2010 · 854 Aufrufe
DVD-Serien
Im Netz gefunden : Die BBC-Dokumentation "The Martians und Us" über die britische SF-Szene.
Quelle : Youtube via Nerdcore

Und by the way : Hier habe ich einen einfachen Weg gefunden, die Anzeige This video is not available in your country auf Youtube zu umgehen.


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Google Street View und Bielefeld

Geschrieben von †  a3kHH , 19 August 2010 · 423 Aufrufe
Politik
Dieses Jahr wird das Sommerloch ja nicht durch das Wetter, sondern durch die Debatte über Google Street View geschlossen. Daß diese Diskussion ziemlich dämlich ist, wurde in Spektrum der Wissenschaft bereits in einem Artikel deutlich dargestellt. Und wem das noch nicht reicht, der sehe sich die Kritiker an.
Den Vogel dabei schiesst allerdings die Stadt Bielefeld ab, die sich auf ihrer Website dazu äußert :
ZITAT
Ratsbeschluss vom 28. Januar 2010
Die Stadt Bielefeld hat das Unternehmen Google mit Schreiben vom 1. Februar 2010 darauf hingewiesen, dass Aufnahmen der Stadt für den Dienst Google Street View generell nicht erwünscht sind. Konkret handelt es sich um Speicherung und Veröffentlichung der von
„Google Street View† im Stadtgebiet Bielefeld erfassten Daten im Internet. Gegen die Veröffentlichung von Fotos kommunaler Gebäude und der Fahrzeuge der Stadt Bielefeld wurde Widerspruch eingelegt. Die Stadt hat außerdem ein Widerspruchsformular entworfen, mit dem die Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Internetunternehmen ihre Persönlichkeitsrechte geltend machen können.
Beschluss im Wortlaut
1. Der Rat der Stadt Bielefeld bittet die Verwaltung, dem Unternehmen Google Inc. bzw. Google Germany GmbH mitzuteilen, dass die Stadt Bielefeld die Veröffentlichung der von „Google Street View† im Stadtgebiet erfassten Daten im Internet nicht wünscht.
2. Der Rat beschließt, dass die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger bei der Wahrung ihrer Persönlichkeitsrechte gegenüber „Google Street View† unterstützt, indem
a. auf der homepage der Stadt über Rechte und Pflichten von „Google Street View† informiert wird und
b. den Bürgerinnen und Bürgern ein Widerspruchsformular gegen die Veröffentlichung sie selbst betreffender Daten sowohl online als auch als Infoflyer in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt wird.
3. Der Rat bittet die Verwaltung gegenüber „Google Street View† Widerspruch gegen die Veröffentlichung von Fotos kommunaler Gebäude sowie von Fahrzeugen der Stadt Bielefeld einzulegen.
Quelle
Ein schönes Beispiel für die Verschwendung von Steuergeldern durch unfähige Politiker.
Oder steckt etwa mehr dahinter ? Existiert Bielefeld etwa tatsächlich nicht ? Ist das nur eine Finte, um die wahren Geheimnissevon Bielefeld zu verschleiern ? Schließlich gibt es ja sogar Beweise, daß das Internet manipuliert wurde. Haben SIE mit diesem "Ratsbeschluß" wieder zugeschlagen ? Fragen über Fragen ...


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Cosplay

Geschrieben von †  a3kHH , 18 August 2010 · 929 Aufrufe
SF allgemein
Wenn ich in meinem Urlaub schon kein schönes Wetter hatte, habe ich mir wenigstens die schönen Weiten des Internets angesehen. Und bin da auf diverse witzige Seiten gestoßen, unter anderem auf Geeks are sexy. In den heutigen Artikeln wird u.a. Anna Fischer, eine Cosplay-Photographin, vorgestellt (Artikel). Neben den üblichen Anime-Kostümierungen sind in ihrem Fotostream auch diverse Verkleidungen, die nicht nur Gallaghers Herz höher schlagen lassen dürften. Warum wird sowas eigentlich bei deutschen Cons nicht gemacht ? Oder wird das gemacht und ich krieg' das nur nicht mit ?


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Jack Campbell : Die verschollene Flotte

Geschrieben von †  a3kHH , 18 August 2010 · 1.599 Aufrufe
Rezensionen


Jack Campbell : Furchtlos (Dauntless)
Bastei-Lübbe 23341, 01/2010
Aus dem Amerikanischem von Ralph Sander
Deutsche Erstausgabe 380 Seiten

Jack Campbell : Black Jack (Fearless)
Bastei-Lübbe 23344, 06/2010
Aus dem Amerikanischem von Ralph Sander
Deutsche Erstausgabe 380 Seiten

Der Plot ist dem ersten Augenschein nach so doof, daß ich dreimal überlegt habe, mir diesen Zyklus zu kaufen. Ein Kriegsheld treibt eingefroren in einer Rettungskapsel 100 Jahre scheintot im All, wird dann durch Zufall wieder aufgefunden und rettet die Zivilisation (allerdings wahrscheinlich erst in Band 6 oder so). Das Szenario ist seit Buck Rogers und Farscape derartig ausgelutscht, daß ich sehr skeptisch gegenüber dieser Serie war.

Und extrem positiv enttäuscht wurde. Der erste Band springt sogleich mitten ins Geschehen, der Leser hat gar keine Zeit, sich an das Szenario langsam zu gewöhnen, er wird von der Action mitgerissen. Eine Flotte von Allianz-Schiffen ist den Syndiks hoffnungslos unterlegen, der Admiral übergibt John Geary das Kommando. Dieser ist aufgrund seines Kälteschlafs nicht nur der dienstälteste Offizier, sondern auch eine Legende auf beiden Seiten der Front. Dabei hatte er nur den Rückzug seiner Leute gedeckt, richtig "heldenhaft" verhalten, wie die Legenden, die beide Seiten über ihn erzählen, hat er sich gar nicht. Der Admiral und seine Offiziere werden von den Syndiks erschossen, Black Jack Geary flieht mit der Flotte, indem er sich auf die veraltete Sprungtechnik verlässt.

Und mit dieser Flucht beginnt das Dilemma dieses Helden wider Willen. Jack Campbell stellt sehr deutlich seinen Romanen heraus, daß Heldentum eben nicht blindwütiges Ballern ist, sondern die wahrgenommene Verantwortung eines Kommandeurs seinen Leuten gegenüber. Er wendet sich explizit gegen Kommandeure, die ihre Leute verheizen und blindwütig angreifen, anstelle taktisch und strategisch zu denken. Soweit sich dies nach zwei gelesenen Romanen beurteilen lässt, ist dies eine ziemlich bissige Kritik am heutigen Militär weltweit. Und deutlich anspruchsvoller, komplexer und intelligenter geschrieben, als der Plot vermuten lässt. Mich erinnert Jack Campbell mit seinem John Geary stark an Wilson Cole, in beiden Fällen ist der gesunde Menschenverstand wichtiger als heroisches Heldentum. Ich bin einmal gespannt, wie sich die Serie entwickeln wird.


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Robert Asprin : Die Chaos-Kompanie

Geschrieben von †  a3kHH , 17 August 2010 · 1.061 Aufrufe
Rezensionen


Robert Asprin : Die Chaos Kompanie (Phule's Company)
Bastei-Lübbe 23114, 09/1991 (2. Auflage)
Aus dem Amerikanischem von C. T. Bauer
Deutsche Erstausgabe 300 Seiten

Robert Asprin : Das Chaos-Kasino (Phule's Paradise)
Bastei-Lübbe 23132, 11/1992
Aus dem Amerikanischem von Ralph Tegtmeier
Deutsche Erstausgabe 317 Seiten

Robert Asprin & Peter J. Heck : Viel Rummel um Nichts (A Phule and his Money)
Bastei-Lübbe 23238, 07/2001
Aus dem Amerikanischem von Ruggero Leo
Deutsche Erstausgabe 440 Seiten

Nachdem ich auf Mike Resnick richtig neugierig geworden bin, ging ich auf die Suche meiner eBay-Einkäufe vor einiger Zeit und wurde da glatt bei Knaur ("Birthright") und bei Bastei-Lübbe ("Soul Eater") fündig. Beim Zurückstellen fiel mir Robert Asprins "Chaos-Kompanie" ins Auge, den ich lange nicht mehr gelesen habe.

Zur Inhaltsangabe zitiere ich einen WiWi-Prof, Dr. rer. pol. Jost W. Kramer : Im ersten Band wird die nach einhelliger Ansicht schlechteste Kompanie des Universums mit einem neuen Kommandeur beglückt, dem dieses Kommando anstelle einer Kriegsgerichtsstrafe übertragen wurde. In den folgenden Kapiteln wird gezeigt, wie er es mit durchaus recht unorthodoxen Methoden schafft, die SoldatInnen zu motivieren und zu einer leistungsfähigen Einheit zu verschmelzen. Im zweiten Band wird die inzwischen eingespielte Truppe mit einer Problemlage auf einem anderen Planeten konfrontiert, die es zu bewältigen gilt.

Vielleicht etwas sehr kurz, nichtsdestotrotz präzise. Hauptmann Joker alias Williard Narrisch, der jüngste Multimilliardär der Galaxis, wird zur Omega-Kompanie versetzt, in der die Looser und Unbequemen der Weltraumlegion versammelt sind. Durch Motivation und dem typischen "Führen durch Vorbild" macht er aus diesem Sauhaufen eine der schlagkräftigsten Truppen der menschlichen Zivilisation. Dieser Führungsstil wird launig aus der Perspektive seines Butlers erzählt und führt im dritten Band zur Allianz der Menschheit mit den nichtmenschlichen Zenobiern.

Sehr schön wird dargestellt, wie sich ein Idealist eine optimale Führung vorstellt. Das kennt man als Genre-Fan, es ist sehr amüsant zu lesen. Und man geht eigentlich davon aus, das ein solcher Roman irreal ist. Da wurde ich durch Professor Kramer eines besseren belehrt :
ZITAT
Erklärtes Ziel ist, Effektivität zu erreichen, und zwar sowohl beim Einzelnen als auch in der Einheit insgesamt. Dazu gehört es ebenso, kompetente Zyniker zu integrieren wie Vorgesetzte mit ihrer Vorbild-Funktion zu konfrontieren. Sensibilitäten müssen berücksichtigt und die zu erledigenden Aufgaben gemäß den individuellen Fähigkeiten delegiert werden. All diese Aufgaben und zahlreiche weitere finden sich auch in Unternehmen, wo sie sich durchaus zu gravierenden Problemen auswachsen können, wenn sie nicht frühzeitig durch das Management gelöst werden. Anregungen, wie dies geschehen kann, finden sich in den beiden Science-Fiction-Romanen zuhauf.
In der Wirtschaftswissenschaft ist man zu recht stolz darauf, zahlreiche Instrumente entwickelt zu haben, von denen Nicht-Ökonomen gelernt haben und die sie zur Lösung von Problemen in änderen Bereichen nutzen. Hier liegt der eher seltene Fall vor, dass Wirtschaftspraktiker und -theoretiker die Arbeit eines Romanautors nutzen (und vielleicht auch von ihm lernen können).
Quelle
Eine interessante Sichtweise, die ich unkommentiert stehen lassen möchte. Ich frage mich allerdings, was Professor Kramer zu den Wilson Cole-Romanen von Mike Resnick oder zu den Geschichten um die Verschollene Flotte von Jack Campbell sagen würde.

Leider sind nur diese drei Romane bei Bastei bisher erschienen. Es wäre schön, wenn sich der Verlag auch noch den drei fehlenden Romanen annehmen würde. Zumindestens die ersten drei Romane sind genauso komisch wie Asprins Skeeve-Romane aus dem Fantasy-Bereich. Dabei ist bisher jeder Band von einem anderen Übersetzer ins Deutsche übertragen worden, jedoch gingen alle derartig sorgfältig vor, daß dies beim Lesen der Romane zumindestens mir nicht aufgefallen ist.

Zu Asprin selber kann man viel sagen, eine ausführliche Biographie ist auf fictionfantasy oder in der englischen Wikipedia zu finden. Auf Mythadventures findet man Infos zur Weiterführung seiner Skeeve-Serie, die Chaos-Kompanie wird aktuell nicht weitergeführt. Sehr empfehlenswert ist auch der letztens bei Atlantis verlegte Roman Tambu, weniger komisch aber ebenfalls Military SF.


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8 Hobbits

Geschrieben von †  a3kHH , 15 August 2010 · 752 Aufrufe
SF allgemein
Was sind 8 Hobbits ?
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Ein Hobbyte.
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Quelle


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SF-Verlage

Geschrieben von †  a3kHH , 13 August 2010 · 1.748 Aufrufe
SF allgemein
Ähnlich wie die SF-Lexika habe ich in meinem Lesezeichenmanager auch diverse SF-Verlage gespeichert, die für Neulinge auf dem Gebiet der deutschen SF mehr als interesant sein dürften. (Und außerdem dient mir dieser Eintrag als Sicherung.) Auch dort fehlen mir sicherlich diverse interessante Seiten, von daher sind mir Ergänzungen ebenfalls mehr als willkommen.

Atlantis
Deutsche und internationale SF, Hausverlag von DiBoo. Gibt die (ausgezeichneten) Serien "Rettungskreuzer Ikarus" und "Saramee" heraus, hat sich in der jüngsten Zeit mit sehr empfehlenswerten Hardovern profiliert.

Wurdack
Deutsche SF, hervorgegangen aus dem Storyolympiade-Wettbewerb. Erste Adresse für Kurzgeschichten deutscher Autoren, SF als auch Krimis oder Horror. Seit neuestem auch Ausgaben historischer deutscher SF, aktuell "Mark Brandis" und "Dr. Nikola".

Shayol
Deutsche und internationale SF, hat neben dem "Normalprogramm" schöne exclusive Ausgaben der oberen Preisklasse. Hat die "Visionen" herausgegeben, gibt aktuell das SF-Magazin "Pandora" heraus.

Basilisk
Deutsche und Internationale SF&F. Bemerkenswert die ausverkauften Arkham- und Innsmouth-Reiseführer sowie die deutsche Erstausgabe der ungekürzten GOR-Romane.

Romantruhe
Die Adresse für Romanhefte. Ich persönlich finde die Eigenprodukte allerdings interessanter und kaufe da regelmäßig u.a. die Arentzen-Romane.

EDFC
Interessanter Club mit vielen sehr guten Sekundärwerken, etwa Walter Ernstings Gästebuch oder Armin Rößlers Ausführungen über Amerys "Untergang der Stadt Passau". Hochinteressant, seitdem die Mitgliederzeitschrift Fantasia als eBook versandt wird. Hier erhält man einmal pro Woche entweder Stories oder Romane oder Rezensionen. Oder Filmbücher, etwa das Filmbuch von Peter Gaschler über den SF-Film der letzten zwei Jahre oder den Horror-Film seit 1960. 7,50 € Mitgliedsbeitrag sind hier effektiv angelegt.

Dieter von Reeken
Viel Sekundärmaterial zu klassischer SF (vor WWII), gibt aktuell die kompletten Werke von Kurd Lasswitz heraus.

Edition Phantasia
Verlag mit dem Ziel "die creme de la creme internationaler Phantastik" herauszugeben. Hat einige todschicke Sammlerstücke, die allerdings auch ihren Preis haben. Inhaltlich sehr ansprechende SF- und Fantasy-Reihe im Paperback (also nicht ganz so teuer), beispielsweise der komplette Fafhrd und der Graue Mausling-Zyklus oder die Romane von J. G. Ballard.

FanPro
Spezialisierter Verlag, hauptsächlich deutsche Reihen (Atlan, Shadowrun, DSA, Battletech), aber auch ausgesuchte internationale SF (George R. R. Martin, Jack Vance).

Mohlberg
Der Verlag für klassische deutsche Serien. Verlegt Buchausgaben von Ad Astra, Rex Corda, Terranauten etc. etc. etc.. Ebenfalls werden hier klassische Ausgaben deutscher Schriftsteller (Kneifel, Brand) verlegt.

Festa
Auf Horror spezialisierter Verlag. Hat aktuell einige hochinteressante Kollektionen in der Planung, beispielsweise Clark Ashton Smith

Transgalaxis
Der deutsche SF&F-Versandhandel, besser als Amazon. Zuverlässig wie eine schweizer Uhr mit einem eigenem Lager, so daß man anderswo ausverkaufte Bücher hier noch bekommen kann. Existiert seit Gründung des SFCD, wird jetzt von den Bingenheimers in 2. Generation betrieben. Hat neben Romanen auch Romanhefte, Comics, Hörspiele, Hörbücher und Kalender. Sehr empfehlenswert bei der Bestellung von kompletten Zyklen oder Werksausgaben, kümmert sich sehr intensiv um seine Kunden.

Achim Havemann
Versandhandel, stark an Perry Rhodan orientiert. Gibt phantastisch! heraus, das deutsche SF-Magazin.

Fabylon
Der Verlag von Susan Schwartz alias Uschi Zietsch. Sehr gemischtes Programm, neben relativ trivialen Romanserien auch diverse sehr anspruchsvolle (und sehr empfehlesnwerte) Einzelromane und Anthologien.

Zaubermond
Klassische und moderne Romanheft-Serien (hauptsächlich Horror) in Hardcover-Ausgaben.

Golkonda
Neu gegründeter Verlag mit ambitioniertem Programm (Werkausgabe Strugatzki, Captain Future etc.)

Blitz
Phantastik- und Krimi-Verlag, überarbeitete Klassiker ebenso wie Neuausgaben.

Arcanum
Phantastik-Verlag mit interessanten Romanheft-Serien, an denen u.a. Petra Hartmann? mitschreibt.


Und hier noch eine kleine Buchkonzern-Applikation :
Welcher Verlag gehört zu welchem Konzern ?


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SciFi-Superfan-Guide

Geschrieben von †  a3kHH , 12 August 2010 · 824 Aufrufe
SF allgemein

Quelle


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Ein Serviervorsschlag für Gallagher

Geschrieben von †  a3kHH , 12 August 2010 · 1.011 Aufrufe
SF allgemein

Quelle


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Hacken

Geschrieben von †  a3kHH , 10 August 2010 · 375 Aufrufe

Wie funktioniert das hier mit dem Hacken eigentlich ?
SecuredOne ist laut Infos seit Februar angemeldet und wird jetzt als Sex-Bot benutzt.
Wie geht das ?
*neugier*


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Brandon Sanderson : Nebelgeborene-Trilogie

Geschrieben von †  a3kHH , 09 August 2010 · 1.238 Aufrufe
Rezensionen

Brandon Sanderson : Kinder des Nebels (Mistborn)
Heyne 52336, München 08/2009 (2. Auflage)
Deutsche Erstausgabe 895 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener

Seit über eintausend Jahren ist die Welt von Asche bedeckt und ein unsterblicher Herrscher regiert über das versklavte Volk der Skaa. Doch der Nebel erweckt geheimnisvolle, magische Kräfte in einigen Auserwählten. Kräfte, die in einem dieser Nebelgeborenen einen unglaublichen Plan heranreifen lassen : Den obersten Herrscher zu stürzen ... (Klappentext)

Nachdem ich so positiv von Elantris überrascht worden bin, griff ich zu, als ich bei Thalia den nächsten Sanderson-Ziegelstein sah. Um es vorwegzunehmen : ich wurde ebenso positiv überrascht wie bei Elantris, dieser Roman hat die gleichen Vorzüge, die ich dort schon an Sandersons Schreibe bewundert habe. Auch wenn wir es hier mit einer ganz einfachen jugendliche-Heldin-kämpft-gegen-das-Imperium-Roman zu tun haben, so ist die Ausführung doch superb. Wie er im Nachwort schreibt, war sich Sanderson auch (im Gegensatz zu David Weber) bewusst, daß Frauen anders sind und hat versucht, dies auch darzustellen. Ist zwar imho nur eingeschränkt gelungen, andererseits wer bin ich, daß ich als Mann darüber urteile ? Egal, die Geschichte ist zwar Standard, aber gut erzählt, der Sturz des Imperators und der Tod des Helden am Ende wurde spannend vorbereitet. [Spoiler ? Welche Spoiler ???]

Ebenso wie bei Elantris ist auch bei den Nebelgeborenen-Geschichten das Magie-System bemerkenswert. Strikt logischen Regeln folgend überrascht uns Sanderson mit einem vollkommen neuen System, bei dem magische Kräfte durch den Verzehr von Metallen zustande kommen. Dieses System in seiner Gänze ist weder den Protagonisten noch den Lesern zu Beginn des Romans klar, sondern wird im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt und durch neue Metalle ergänzt. Ich habe die Beschreibungen der Anwendung magischer Fähigkeiten in dieser Trilogie genossen.


Brandon Sanderson : Krieger des Feuers(The Well of Ascension)
Heyne 52337, München 02/2010
Deutsche Erstausgabe 990 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener

Weiße Nebel verhüllen die Welt und Asche regnet vom Himmel. Lange Zeit regierte der Oberste Herrscher über das versklavte Volk der Skaa, bis eine Schar von Rebellen, Nebelgeborene mit den magischen Kräften der Metalle, den Tyrannen gestürzt und die Skaa befreit haben. Doch mit dem Tod des Obersten Herrschers regt sich ein noch dunkleres und älteres Grauen in den Nebeln der Welt ... (Klappentext)

Nachdem der Oberste Herrscher gestürzt ist, machen sich Vin und Elant daran, das Reich neu aufzubauen, wenigstens halbwegs demokratisch zu regieren. Es gelingt nicht. Sie werden von allen Seiten von machthungrigen Oppositionen attackiert, mit Waffen ebenso wie politisch. Gerade diese politischen Aktionen führt Brandon Sanderson seitenweise aus und macht dadurch aus einem trivialem Thema eine wesentlich kompliziertere Geschichte. Denjenigen, die mehr auf politische Winkelzüge denn brutale Schwerthiebe stehen, kann man dieses Buch durchaus empfehlen, wenn auch letzteres nicht zu kurz kommt.


Brandon Sanderson : Herrscher des Lichts (The Hero of Ages)
Heyne 52338, München 05/2010
Deutsche Erstausgabe 991 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener

Wer ist der Held aller Zeiten? In einem Land, in dem es Asche regnet und das von Erdbeben erschüttert wird, stürzte einst eine Schar von Rebellen den tyrannischen Obersten Herrscher. Das Letzte Reich brach zusammen, und einer der Rebellen wurde zum neuen König ernannt. Grausame Kriege ließen das Reich jedoch nicht zur Ruhe kommen, und die Anführerin der Rebellen, die mit den magischen Kräften der Metalle begabte Nebelgeborene Vin, machte sich auf die Suche nach der sagenumwobenen Quelle der Erhebung, wo sie dem uralten Grauen namens Ruin begegnete. Seitdem lastet ein tödlicher Fluch auf dem Land, und für Elant und Vin bleibt nur noch eine Möglichkeit, das Schicksal aller Menschen zu wenden: Sie müssen die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit aufdecken, damit der Held aller Zeiten offenbar werden kann †¦ (Klappentext)

Der dritte Teil steht voll in der Tradition des Rätsellösens. Des Rätsels, das ab der ersten Seite des ersten Bandes nach und nach aufgebaut wird. Diese Konsistenz der Trilogie hat mir ausnehmend gut gefallen. Ebenso gefallen hat mir, das es Sanderson im dritten Band auch gelingt, die situative Düsternis, die den ersten beiden Bänden fehlte, aufzubauen und dem Leser deutlich zu machen. Trotzdem bleibt Sanderson ein positivistischer Autor, Dystopien liegen ihm nicht. Das merkt man an seiner Schreibe, seinem Stil, und kann sich als Leser darauf verlassen, daß es ein Happy End gibt. Für die Welt jedenfalls, nicht für die Helden. Vin und Elant sterben in diesem Band, geben ihr Leben für die Befreiung der Welt hin. Das metaphysische Ende von Vin,
Spoiler
tut ein übriges, um den Roman rund zu machen und die Trilogie über die Nebelgeborenen sauber abzuschließen.

Fazit : Eine sehr empfehlenswerte Fantasy-Trilogie mit gelungenen Ideen in einem interessantem Setting. Ich persönlich fand sie so gut, daß ich mir über Bandon Sandersons Homepage die amerikanischen Hardcover-Originale bestellt habe.

Links
Weitere Infos und Leseproben findet man hier bei Heyne
Auf Brandon Sandersons Homepage sind noch zusätzliche Informationen zu finden, etwa Deleted Szenes und Kommentare zu den einzelnen Kapiteln.


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David Weber : Nimue Alban

Geschrieben von †  a3kHH , 06 August 2010 · 2.213 Aufrufe
Rezensionen

David Weber : Operation Arche & Der Krieg der Ketzer (Off Armageddon Reef)
Bastei-Lübbe 23322 & 23324, 07/2008 & 09/2008
Deutsche Erstveröffentlichung 530 & 590 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Ulf Ritgen


David Weber : Codename: Merlin & Die Flotte von Charis (By Schism Rent Asunder)
Bastei-Lübbe 23331 & 23332, 04/2009 & 05/2009
Deutsche Erstveröffentlichung 490 & 510 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Ulf Ritgen

Die Erde und alle Kolonien der Menschheit stehen vor der Vernichtung durch die außerirdische Spezies namens Gbaba. Die Menschen starten eine letzte Rettungsaktion: Operation Arche. Diese Expedition soll eine neue nicht-technische Zivilisation aufbauen, auf einer extrem entlegenen Welt. Der Mangel an Technik soll sie vor den Gbaba schützen, die offenbar nur technologisch hochstehende Zivilisationen ausrotten, Grund unbekannt. Auf dem Weg dorthin gibt es zahlreiche Verluste, darunter auch Lieutenant Commander Nimue Alban mit ihrer gesamten Besatzung.

Doch für Nimue Alban ist der Tod nicht das Ende. 800 Jahre später wacht sie als Upload in einem Androidenkörper auf der Zielwelt wieder auf. Die letzte menschliche Kolonie ist auf dem Stand des beginnenden 16. Jahrhunderts. Eine Einheitskirche wacht über die Menschen, Abweichler werden getötet, die Technologieentwicklung kritisch beäugt und unterdrückt. Als sich ein Gebiet versucht, von der Kirche zu emanzipieren, kommt es zum Krieg - und Nimue Alban stellt sich auf die Seite des Fortschritts. (frei nach dem Klappentext)

SF findet man hier nur auf den ersten 75 Seiten des ersten Heyne-Bands, der Rest ist eine klassische Abenteuergeschichte, die sehr deutlich auf der historischen Entwicklung von England, Stichwort "The Tudors" (bzw. "Henry VIII."), beruht. Weber lässt hier seiner Hornblower-Faszination freien Lauf und schreibt ein spannendes Werk über Seefahrer, Kanonen und strategisch-politische Entscheidungen. Wirklich nur im weitesten Sinne Military SF, aber für Leute wie mich, die sich im Roman-Bereich nicht auf ein Genre festlegen, eine nette Unterhaltung. Nimue Alban ist auch wesentlich stärker politisch orientiert als Honor Harrington, die politischen Entscheidungen und Schachzüge sind wesentlicher Teil der Romane. Ich mag diesen Zyklus, für reine SF-Fans ist er aber vielleicht weniger geeignet.

Ich kann mich allerdings einer gewissen Polemik nicht enthalten : Nimue Alban ist eine Frau und wacht nach 800 Jahren im Körper eines geschlechtslosen Androiden auf. Die Gesellschaft der Kolonie ist allerdings patriarchalisch organisiert, so daß sie ihren Körper zu einem Mann namens Merlin umstrukturiert. Im folgenden handelt sie auch weitestgehend wie ein Mann. Das ist, gelinde gesagt, unrealistisch und kann auch nur von einem Mann kommen. Frauen sind anders, handeln anders, denken anders. Da könnte ich noch Stunden drüber lästern, aber sagen wir einfach, daß dieses Detail David Weber nicht so ganz gelungen ist.

Die Romane sind in der deutschen Ausgabe auf zwei Bände aufgeteilt. Das finde ich für diese Romane ganz angenehm, denn auch so sind das schon jeweils 500-Seiten-Wälzer bei einem angenehm lesbarem Satzspiegel. Während man ansonsten solche Aufteilungen durchaus kritisch sehen sollte und sie in der Vergangenheit oftmals reine Geldschneiderei waren, ist diese Zweiteilung bei der Safe Hold-Reihe nicht nur angebracht, ich fand das Format von der Dicke her auch sehr angenehm, besser als ein voluminöser 1000-Seiten-Ziegel.


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Mike Resnick : Wilson Cole

Geschrieben von †  a3kHH , 05 August 2010 · 3.082 Aufrufe
Rezensionen

Quelle : Mike Resnicks Homepage

Wilson Cole ist Military SF von Mike Resnick, einem Schriftsteller, der seit den 60ern aktiv ist und mehr Hugos für seine Romane und Stories gewonnen hat als Heinlein oder Silverberg. Tatsächlich wurde er 33-mal für den Hugo nominiert (davon 28-mal für Romane oder Stories) und hat ihn 5-mal gewonnen. Trotzdem ist er hierzulande ziemlich unbekannt, obwohl viele Romane vom ihm nach Deutschland verkauft wurden (siehe Bibliographie), sind doch nur wenige veröffentlicht worden, der Rest vergammelt in irgendwelchen Redaktionen oder stösst bei deutschen Verlagen auf kein Interesse. Es ist auch bezeichnend, daß in der deutschen Wikipedia ein früherer Eintrag zu Mike Resnick gelöscht wurde und aktuell keiner vorhanden ist, während er in der englischen Wikipedia ausführlich inklusive bibliographischer Daten abgehandelt wird.

Und seit neuestem schreibt Resnick auch MilSF. Aber anders als Weber oder Ringo schreibt er weniger für die Freunde großer Schlachtengemälde, sondern stellt die Kritik an autokratischen Militär-Strukturen in den Mittelpunkt seiner Romane. Wir schreiben das Jahr 1966 GA (4974 AD). Die Menschheit hat sich im All ausgebreitet, das menschliche Imperium befindet sich im Kampf mit der nichtmenschlichen Teroni-Förderation. Wilson Cole ist seit Jahren Soldat - allerdings hat er sein Gehirn nicht bei der Musterung abgegeben wie viele seiner Kameraden und Vorgesetzten. Dies führte in der Vergangenheit dazu, daß er regelmäßig unsinnige Befehle missachtete - und durch seine dadurch erungenen Siege zum Kriegsheld wurde. Sein Heldentum ist dem Militärapparat aber unangenehm und peinlich, denn es lässt das Militär in einem schlechten Licht dastehen. Also wird er in die Randzone versetzt, auf die altersschwache "Theodore Roosevelt", dem Sammelbecken aller dem Militär unangenehmen Elemente. Hier setzt der erste Band der Starship-Reihe ein.


Mike Resnick : Die Meuterer (Starship : Mutiny)
Bastei-Lübbe 23326, 03/2010 (2.Auflage)
Deutsche Erstausgabe 315 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schichtel

In "Die Meuterer" sind Wilson Cole und die Crew der "Teddy R." noch voll in den terranischen Militärapparat integriert. Im Verlauf der Handlung vollbringt Cole, der 2. Offizier, ein paar Heldentaten, indem er nachdenkt statt blind Befehle zu befolgen. Als der nichtmenschliche 1. Offizier den Befehl gibt, einen Planeten mit 5 Millionen Menschen zu zerstören, um das sich darauf befindende Treibstoffdepot nicht in die Hände der gegnerischen Teroni fallen zu lassen, verweigert Wilson Cole den Befehl und übernimmt zusammen mit der restlichen Crew, Offiziere ebenso wie Mannschaften, das Schiff. Er trifft ein Abkommen mit den Teroni, das die Bevölkerung schützt. Dies bringt Cole eine Anklage wegen der Diskriminierung nichtmenschlicher Militärangehöriger und Meuterei ein. Er wird verurteilt und von der Crew der "Teddy R." befreit. Zusammen fliehen sie aus dem terranischem Einflußgebiet.

Obwohl die Handlung sich in den Folgebänden noch spannend und amüsant weiterentwickelt, wird die Kernaussage dieses Zyklus bereits im ersten Band deutlich ausgeführt. Resnick wendet sich gegen Hurrapatriotismus und Heldentum Einzelner auf Kosten Vieler. Stattdessen stellt er den gesunden Menschenverstand in den Mittelpunkt seiner Handlung. Wilson Cole besitzt keine übermenschlichen Fähigkeiten, keine besondere Begabung wie Honor Harrington, keine speziellen Hilfsmittel wie Nimue Alban, er ist ein Mensch wie Du und ich, ein Normalo eben. Im Unterschied zu der gesichtslosen Masse der Bewohner des terranischen Imperiums denkt er aber noch selbst und bleibt ein Individuum. Und er zieht Konsequenzen aus seinem Denken, hat Zivilcourage und verweigert sich dem über Leichen gehenden Verhalten des terranischen Militärapparates. Dies macht Wilson Cole zum Außenseiter. Aber er ist nicht alleine, die ganze Crew der "Teddy R." besteht aus solchen Außenseitern. Aber eben nur diese, die Massen des terranischen Imperiums sind desinteressiert an solchen Störungen ihrer geistigen Befindlichkeiten. Ich persönlich habe während des Lesens Parallelen zu aktuellen und nicht mehr so ganz aktuellen Geschehnissen, in denen Einzelne Zivilcourage zeigten statt sich dem Standard-Verhalten der Masse oder des Apparats unterzuordnen, gezogen. Aber das ist meine persönliche Sicht der Dinge.


Mike Resnick : Die Piraten (Starship : Pirate)
Bastei-Lübbe 23329, 07/2009 (2. Auflage)
Deutsche Erstausgabe 383 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schichtel

Im zweiten Band "Die Piraten" versuchen sich Wilson Cole und die Crew der "Teddy R." mit Freibeuterei über Wasser zu halten. Obwohl Cole es schafft, das die Mannschaft halbwegs über die Runden kommt, ist dies doch ein sehr überbewerteter und unterbezahlter Job, so daß sich unsere Freunde am Ende als Söldner verdingen wollen. Doch auch als "Die Söldner" sind unsere Freunde nicht wirklich glücklich, da das Kämpfen gegen Bezahlung doch irgendwann gegen die eigenen moralischen Grundsätze verstösst.

In beiden Bänden wird die Kernaussage des ersten Bandes in Variationen wiederholt und bekräftigt. Zusätzlich dazu fühlte ich mich sehr an Robert Asprins "Tambu" erinnert, ähnliche Ausgangssituationen, aber ein ganz anderes Ergebnis. Mike Resnick zeigt hier sehr schön das auf, was Asprin vor Jahrzehnten nicht geschrieben hat, nämlich die mangelnde Moral und, bis zu einem gewissem Grad, auch die Menschenverachtung, die der durchschnittliche Pirat / Söldner hat und der man sich selber nur schwer entziehen kann. Ich habe das als Kommentar zu einigen Vorfällen im Nahen Osten verstanden. Aus dieser Sicht heraus haben mir diese Folgeromane ebenso gut gefallen wie der erste Band, insbesondere als auch die Exotik des Settings mir als Fan des Homanx-Universums ganz besonders zusagte.


Mike Resnick : Die Söldner (Starship : Mercenary) & Die Rebellen (Starship : Rebel)
Bastei-Lübbe 23337 & 23342, 07/2009 & 03/2010
Deutsche Erstausgaben 367 & 350 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schichtel

Zu Beginn des vierten und vorletzten Bandes der Starship-Reihe, "Die Rebellen", ist Wilson Cole mit der Crew der "Teddy R." noch als Söldner aktiv. Mehr und mehr Schiffe haben sich ihm angeschlossen, das Ganze hat schon den Charakter einer kleineren Flotte. Da wird plötzlich Forrice, ein Außerirdischer und der beste Freund von Wilson Cole, bei einem Landurlaub von Mitgliedern der terranischen Flotte gefangengenommen, nach Cloes Aufenthaltsort befragt, gefoltert und ermordet. Cole rächt sich und tötet die Killer. Das terranische Militär beginnt, aktiv nach Wilson Cole und den anderen Deserteuren zu suchen. Als die Administration eines Planeten sich weigert, das terranische Militär zu unterstützen und Wilson Coles Aufenthaltsort zu verraten, wird die gesamte Zivilbevölkerung vom terranischen Militär umgebracht. Jetzt sieht Wilson Cole keine Alternative mehr und beginnt, das terranische Imperium ebenfalls aktiv zu bekämpfen und die militärischen Einheiten in ihre Grenzen zu verweisen.

"Wer durch das Schwert lebt, wird durch das Schwert umkommen." Resnick zeigt uns mit dem vierten Band seiner Wilson Cole-Romane sehr deutlich die Denkfehler, die Wilson Cole in den ersten drei Bänden beging. Die Meuterer aus Band 1 hätten sich nicht notwendig als Piraten oder Söldner betätigen müssen, sie sich auch friedliebende Berufe suchen können. Die Spirale der Gewalt, die Mike Resnick hier aufzeigt, wäre in der einen oder anderen Form in jedem Fall gekommen, solche Eskalationen sind unvermeidlich. Der Tod von Forrice ist überraschend und brutal, ein harter Schlag für Wilson Cole ebenso wie für den Leser. Genauso bestialisch ist der Massenmord an der Zivilbevölkerung von Braccio II, keine nette SF mehr wie in den Vorgängerbänden. Mike Resnick gelingt es (im Gegensatz zu David Weber) diese Morde so zu beschreiben, daß auch der Leser betroffen ist. Der Roman wird dadurch viel düsterer als seine Vorgänger, es wird deutlich gemacht, daß das kein Spiel mehr ist.

Indem Wilson Cole und seine Truppe sich jetzt als Rebellen gegen das Imperium stellen, stellt Mike Resnick sich in die Tradition des klassischen amerikanischen Freiheitskampfes, die Boston Tea Party ebenso wie Alamo lassen grüßen. Und er rüttelt an den moralischen Grundsätzen, mit denen er Wilson Cole in den ersten Bänden ausgestattet hat. Als Amerikaner sagt er klar und deutlich, daß der Kampf gegen ein unmenschliches System mit Waffengewalt ausgetragen werden muß, Wilson Cole muß um des großen Ganzen Willen zum Kriegsherrn mutieren. Wir als Europäer haben in den letzten 25 Jahren ganz andere, gegensätzliche Erfahrungen gemacht, so daß wir aus unserem Blickwinkel die Zwangsläufigkeit der Gewalt, die Resnick hier darstellt, anzweifeln müssen. Man muß sich beim Lesen deutlich vor Augen halten, daß hier die historischen Erfahrungen und moralischen Imperative eines anderen Kontinents den Hintergrund des Romans bilden. Ich als Western-Fan habe damit wenig Probleme, von daher habe ich auch diesen Roman gerne gelesen. Aber das muß nicht jedermanns Sache sein.


Mike Resnick : Flaggschiff (Starship : Flagship)
Bastei-Lübbe 23350, 11/2010
Deutsche Erstausgabe 368 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schichtel

In dem letzten Band der Serie, "Flaggschiff", kämpft Wilson Cole mit seiner Flotte dann aktiv gegen das terranische Militär. Dieser Band kommt erst im November in Deutschland heraus, laut amerikanischen Rezensionen wird die moralische Fragwürdigkeit der Handlungen von Wilson Cole, die in "Rebellen" bereits anklang, hier noch bestätigt und vertieft.

Fazit : Ein angenehmer Zyklus, der sich einfacher Schwarz-Weiß-Malerei, die man bei Military SF eigentlich erwartet, deutlich entzieht. Im Gegensatz zu anderen MilSF-Romanen auch ein Zyklus mit einem Normalmenschen als Hauptperson, den vom Rest des Universums nur sein gesunder Menschenverstand unterscheidet. Der ganz und gar nicht-triviale Hintergrund der Starship-Serie tut ein Übriges, um diese Romane lesenswert zu machen.


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David Weber : Honor Harrington

Geschrieben von †  a3kHH , 02 August 2010 · 3.419 Aufrufe
Rezensionen
David Weber : Honor Harrington


Bastei-Lübbe 28538, 01/2010
Paperbackausgabe 975 Seiten
"Auf verlorenem Posten" (On Basilisk Station, 1992)
"Die Ehre der Königin" (The Honor of the Queen, 1993)
Aus dem Amerikanischem von Dietmar Schmidt

Nachdem Diboo mich lange genug gedrängt hatte, endlich Military SF zu lesen, konnte ich dem Honor Harrington-Sammelband nicht widerstehen. Ich hatte ja so ein bißchen meine Vorbehalte gegen dieses Genre, eigentlich weniger Vorbehalte als (unbegründete) Vorurteile. Dessen bewusst begann ich zu lesen, denn diese Richtung ist ja momentan bei den US-Importen der absolute Favorit.

Bereits die ersten Kapitel machten mir klar, daß dieses Genre für mich nichts Neues ist. Den gleichen Typ Military SF habe ich schon früher beispielsweise bei K.H. Scheer, Elizabeth Moon und, mit Einschränkungen, auch bei Anne McCaffrey gelesen. Und auch genossen. Von daher stehe ich diesem Subgenre vielleicht positiver gegenüber als es gerechtfertigt ist.

Wir schreiben das 41. Jahrhundert unser Zeitrechnung. Seitdem 2103 das erste Kolonistenschiff die Erde verlassen hat, hat sich die Menschheit im Weltall ausgebreitet, unzählige Planeten besiedelt und zahllose politische Einheiten gebildet. Eines davon ist das Königreich von Manticore, eine andere politische Gruppierung die Volksrepublik Haven.
Quelle
Das Königreich von Manticore ist monarchistisch, der Adel gibt den Ton an. Dagegen ist die Volksrepublik Haven ein Wohlfahrtsstaat, in dem ein erheblicher Teil, zwei Drittel der Bevölkerung, von einem Bürgergeld leben. Dies führte zu einem erheblichem Staatsdefizit, was die Machthaber zu militärischer Expansion und Ausbeutung der eroberten Planeten zwang. Zum Zeitpunkt der Handlung beginnen die ersten Kampfhandlungen zwischen Haven und Manticore.

Bei den Honor Harrington-Romanen geht es um den Aufstieg einer Frau innerhalb des Militärs. Honor Harrington stammt von Sphinx, einem der drei bewohnten Planeten des Manticore-Systems. Als Offizier der "Royal Manticoran Navy" muß sie diverse Herausforderungen militärischer als auch gesellschaftlicher Natur durchstehen. Das übliche eben. Details findet man sehr schön im englischem Wikipedia-Eintrag.

Die Figur der Honor Harrington ist stark an Lord Nelson angelehnt, Vergleiche mit den Hornblower-Romanen sind durchaus beabsichtigt. Auffallend ist auch die extreme Ähnlichkeit der Volksrepublik Haven mit dem nachrevolutionären Frankreich, teilweise sind die Ähnlichkeiten sogar extrem platt (der Vorsitzende des Staatsrats heisst Rob S. Pierre). Ich hatte beim Lesen den Eindruck, Weber erzählt eigentlich einen historischen Roman, den er nur in den Weltraum portiert hat.

Weber legt eine deutliche Betonung auf die Politik, er stellt deutlich dar, daß Heldentum alleine nicht ausreicht, sogar der Karriere und dem eigenen Leben schaden kann, wenn man sich mit den falschen Machtblöcken anlegt. Dieses Thema behandelt er mehrfach und prangert die gesellschaftlich und/oder religiös verbrämte Bigotterie in der Politik plakativ an. Dies geschieht zwar auf dem einfachen Level der amerikanischen Weltsicht und hat mit der deutlichst komplexeren Netzwerkerei der modernen Politik wenig zu tun, aber ich fand es erfrischend, diese einfache Schwarz-Weiß-Darstellung politischer Gruppierungen wieder einmal zu lesen.

In diesen Kontext gehört auch die etwas andere Sich auf Military-SF, die nach meinen bisherigen Leseerfahrungen in den Staaten offenbar State of the Art ist. Früher, gerade bei Scheer oder Moon, sind die MilSF-Romane auf den Einzelnen, das Individuum, fixiert. Insbesondere Scheer stellt hier den übermenschlichen Normalo sehr oft in den Mittelpunkt der Handlung. Im Gegensatz dazu ist heute zwar immer noch ein Individuum zentraler Punkt eines Romans, es wird aber sehr deutlich ausgedrückt, das nicht der Einzelne, sondern das Team die Leistung erbringt. So ist zum Beispiel bei Honor Harrington nicht nur die Kommandantin maßgeblich für den Erfolg, sondern genauso ihre Crew oder ihre Untergebenen. Manchmal wird dies gar nicht explizit dargestellt, sondern nur in einem Nebensatz abgetan, wenn etwa eine vom Mutterschiff abkommandierte Truppe selbstständig voll im Sinne der Kommandantin handelt. Dies ist mir bei Honor Harrington ebenso wie bei Wilson Cole überdeutlich aufgefallen, ich bin einmal gespannt, ob diese Tendenz auch in anderen MilSF-Romanen vorhanden ist.

Weber versucht auch deutlich zu machen, daß der Krieg kein Abenteuer ist, sondern brutal, gemein und oftmals tödlich. Raumschlachten fordern bei ihm Opfer, oft werden Nebenfiguren, die im Verlaufe des Romans sorgfältig aufgebaut werden, bei so einem Kampf getötet oder schwer verletzt. Doch trotzdem bleibt die Gefahr seltsam nebulös, die Opfer summieren sich auf und werden auf eine reine Zahl reduziert.

Ich finde diese Serie durchaus empfehlenswert, nach dem ersten Doppelband habe ich mir dann auch die Folgebände gekauft :


Ein schneller Sieg (A short victorious War)
Mit Schimpf und Schande (Field of Dishonor)
Im Exil (Flag in Exile)
Ehre unter Feinden (Honor among Enemies)
In Feindes Hand (In Enemy Hands)
Die Siedler von Sphinx (More than Honor)

Damit habe ich die ersten 8 von bisher insgesamt 20 Bänden aus dem Honorverse, mein aktueller Lesestand ist in der Mitte von Band 7.

Diese Bände sind im amerikanischem Original auch direkt von der Baen Free Library gratis runterladbar :

On Basilisk Station
Honor of the Queen
The Short Victorious War
Field of Dishonor
Flag in Exile
Honor among Enemies
In Enemy Hands
More than Honor

Und hier findet man nicht nur diese, sondern auch weitere Honor Harrington-Romane im Original.


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Baen FREE (!) Library

Geschrieben von †  a3kHH , 01 August 2010 · 621 Aufrufe
SF allgemein
Gerade dabei meine Eindrücke von Honor Harrington zu schildern, stolperte ich beim Lesen des englischen Wikipedia-Eintrags auf den Link ganz unten
ZITAT
The David Weber page at the Baen Free Library†”available books include On Basilisk Station and The Honor of the Queen
und landete hier. Es ist offenbar unproblematisch, sich einen erheblichen Teil von David Webers Romanen elektronisch gratis runterzuladen - was einige hier im SF-Netzwerk, deren Geldbeutel nicht so locker sitzt, durchaus freuen dürfte. Ganz abgesehen von der Generation nach mir, für die elektronisches Lesen schon normal ist.

Egal, ich wurde neugierig und klickte mich etwas weiter, zur Startseite der Baen Free Library. Nette Idee, dachte ich. Und dann fiel mir die Kinnlade runter, als ich auf "The Authors" klickte.

Ich dachte, ich werd' nicht wieder, so viele große Namen tummeln sich da : Lois McMaster Bujold, Andre Norton, Ellen Guon, James P. Hogan, Mercedes Lackey, Keith Laumer, Murray Leinster, Holly Lisle, Elizabeth Moon, Larry Niven, Jerry Pournelle, John Ringo ... Dann habe ich erst einmal aufgehört, zu suchen. Und bei jedem, den ich angeklickt habe, sind mehrere Bücher zum freien Download angegeben und nicht die schlechtesten. Von Pournelle habe ich einen Band mit Falkenstein-Stories gesehen, von Weber diverse aus den verschiedensten Zyklen. Und, wenn ich das richtig gesehen habe, findet sich unter "Keith Laumer" eine Gesamtausgabe seiner Retief-Stories !!!

Ich bin beeindruckt, hier werde ich mir das Runterladen gönnen und viele Romane das erste Mal im amerikanischem Original lesen. Unproblematisch, ohne aufwendigen Bestellvorgang und gratis. Eine angenehme Überraschung am Wochenende.


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Knapp 50 (I)

Geschrieben von †  a3kHH , 01 August 2010 · 1.069 Aufrufe
Familienleben
ZITAT
25 Zeichen, dass Du erwachsen bist
(Es ist tragisch, aber nicht zu leugnen)

1. All Deine Hauspflanzen leben und man kann keine davon rauchen.
2. Sex in einem schmalen Bett kommt nicht in Frage.
3. Du hast mehr Essen als Bier im Kühlschrank.
4. Um 6:00 Uhr stehst Du auf und gehst nicht zu Bett.
5. Du hörst Dein Lieblingslied in einem Aufzug.
6. Du achtest auf die Wettervorhersage.
7. Deine Freunde heiraten und lassen sich scheiden. Anstelle von "Abenteuern" und "Schluss machen."
8. Du hast weniger als 130 Ferientage.
9. Jeans und ein Pulli qualifizieren Dich nicht mehr als "schick angezogen."
10. Du rufst die Polizei, weil diese %&@# Kinder ihre Musik nicht leise machen wollen.
11. Ältere Verwandte fangen an, dreckige Witze auch in Deiner Gegenwart zu erzählen.
12. Du weißt nicht, wann McDonalds zu macht.
13. Deine Autoversicherung geht runter, deine Autoraten hoch.
14. Du fütterst Deine Katze mit Katzenfutter, nicht mit Überbleibseln der letzten Pizza oder McDonalds.
15. Vom auf der Couch schlafen kriegst Du Rückenschmerzen.
16. Du machst Nickerchen.
17. Essen gehen und Kino ist die ganze Verabredung, nicht erst der Anfang.
18. Um 3 Uhr morgens frittierte Sachen zu essen würde Dir Magenprobleme verursachen, nicht sie lösen.
19. Du kaufst Aspirin und Rennie in der Apotheke, nicht Schwangerschaftstests und Kondome.
20. Eine Flasche Wein für 4 EUR ist kein "ziemlich gutes Zeug" mehr.
21. Du isst Brot und trinkst Kaffee zum Frühstück, anstatt Spiegeleier und Bier.
22. "Ich kann nicht mehr so trinken wie damals." ersetzt "Ich trinke nie wieder so viel."
23. 90% der Zeit, die Du vor dem Computer verbringst, ist für Deine Arbeit.
24. Du trinkst nicht mehr zu Hause, um Geld zu sparen, bevor Du ausgehst
25. Wenn Du hörst, dass eine Deiner Bekannten schwanger ist, gratulierst Du und sagst nicht "Oh Shit, wie ist das denn passiert?“

Bonus:

26. Du liest dies und schaust verzweifelt nach einem Zeichen, dass Du NICHT so bist und kannst keins finden.
Dann schickst Du diesen Text an ein paar alte Freunde weiter, weil Du weißt, sie werden sich genauso fühlen.
Quelle
Weitergeben, ich will meine Midlife Crisis mit Anderen teilen !


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Wolfgang Hohlbein : Das Blut der Templer

Geschrieben von †  a3kHH , 31 Juli 2010 · 490 Aufrufe
Rezensionen
Wolfgang Hohlbein : Das Blut der Templer


vgs, Köln 2005
367 Seiten

Dieser Roman ist mies. Die Story ist derart hanebüchen, daß man sich fragt, ob der Leser hier veräppelt werden soll. Selten so etwas Abstruses gelesen, von Wolfgang Hohlbein bin ich da wesentlich Niveauvolleres gewohnt. Vollkommen irritiert blätterte ich zurück zum Impressum und las dort : "basierend auf dem Drehbuch". Ein Filmbuch also, neuer deutscher Action-Fantasy-Film. Das konnte ja auch nur Schwachsinn sein :
ZITAT
In the first minutes of the movie you can already know what the whole movie is about: swordfighting, techno music, regenerating humans and, of course, bad acting. I can easily describe it by saying: Da Vinci Code meets Highlander. And it is as horrible as it seems. Actions scenes are okay. Sometimes the scenes end and you're asking yourself why it took so long ( example: the main characters leave the screen and you get to see people walking on the background for way too long giving the scene some kind of funny feeling ). The main actor is okay ( I'm being nice here ) but most of the cast is horrible. You can smell every intrigue coming from a thousand mile away. No originality whatsoever. I recommend it for anyone who likes to laugh at movies not made to be funny.
Quelle : IMDB Kein Wunder, daß ich die Story beschränkt fand.

Aber gekauft ist gekauft, hier sogar mit Autogramm. Also habe ich den weitergelesen - denn gelangweilt habe ich mich trotz der Story nicht. Und bei diesem Weiterlesen fiel mir erst auf, wie brilliant Hohlbein mit dem Stoff umgeht. Und weil ich den Inhalt eh abgehakt hatte, habe ich mich auf die Schreibe konzentriert. Auffallend ist, wie spannend und in sich schlüssig Hohlbein noch den größten Blödsinn, die haarsträubendste Action-Szene dem Leser unterjubeln kann. Es hat Spaß gemacht, den Roman zu Ende zu lesen, wenn auch die verschwörungstheoretischen Ansätze mir dabei manchmal die Fußnägel hochklappen ließen. (Und bevor jemand fragt : Ja, teilweise haben sie oszilliert.) Es zeigt sich gerade an diesem Buch, daß ein wirklich guter Schriftsteller auch noch den haarsträubendsten Unsinn dem Leser als befriedigende Unterhaltung verkaufen kann.

Fazit : Kein wirklich gutes Buch, eine ziemlich dümmliche Story wird nur durch die Schreibe Wolfgang Hohlbeins getragen. Dem SF- oder Mystery-Fan nicht zu empfehlen, andererseits ein unbedingtes Muß für Hohlbein-Fans und Trash-Liebhaber.


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Ian Watson : Inquisitor

Geschrieben von †  a3kHH , 31 Juli 2010 · 636 Aufrufe
Rezensionen
Ian Watson : Inquisitor (The Inquisition Wars)


Heyne 52643, München 12/2009
Deutsche Erstausgabe 1200 Seiten
Aus dem Englischem von Walter Brumm und Christian Jentzsch

Aus dem Impressum : "Die Romane >Inquisitor<, >Harlekin< und >Kind des Chaos< wurden von Walter Brumm übersetzt und für diese Ausgabe überarbeitet. Die Einführung, die Kurzgeschichten >Die innere Bestie< und >Warpsterne< sowie die Vortexte zu den Romanen wurden von Christian Jentzsch übersetzt." Das war eine der ersten Sachen, die mich positiv bei diesem Band überraschten. Da ich derartige Ziegelsteine vom Format her mag, war ich von der Form sowieso angetan. Aber dieser Wälzer ist auch technisch sehr gut produziert worden, er sieht jetzt noch so aus, als käme er frisch aus dem Laden, von Spuren durch Aufschlagen o.ä. ist nichts zu sehen. Einziger Wermutstropfen sind die fehlenden englischen Originaltitel.

In den grimmigen Kriegen des einundvierzigsten Jahrhunderts wacht die Inquisition über das Imperium der Menschen. Doch was, wenn die Inquisition selbst sich gegen die Menschheit wendet? Wird es dem abtrünnigen Inquisitor Jaq Draco gelingen, dies zu verhindern? In einem Krieg, den keiner gewinnen kann, ist seine einzige Hoffnung die geheimnisvolle Schwarze Bibliothek ... (Klappentext)

Inquisitor ist ein Sammelband aus dem Warhammer 40K-Universum. Er enthält die drei Romane Inquisitor (Inquisitor, 1990), Harlekin (Harlequin, 1994) und Kind des Chaos (Chaos Child, 1995) sowie die beiden Kurzgeschichten Die innere Bestie (The Alien Beast Within) und Warpsterne (Warped Stars) aus der Anthologie Deathwing (1990). Eingeführt wird man in die Geschichte und das Umfeld von Warhammer 40K durch ein Vorwort des Autors, in dem Ian Watson kurz versucht darzustellen, warum und wie er die Romane "in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts" geschrieben hat.

Die Menschheit ist in das Universum aufgebrochen. Gegen die dort angetroffenen nichtmenschlichen Rassen wurden jahrhundertelang Kriege geführt. Jetzt, im 40. Jahrhundert herrscht der Wahnsinn, man ist auf eine mittelalterliche Denkungsart zurückgefallen. Details zur Geschichte von Warhammer 40K findet man beispielsweise hier, eine Timeline findet man hier. In diesem Setting hat Ian Watson seine Romane um den Inquisistor Jaq Draco und seine Freunde angesiedelt.

Warhammer 40.000 ist ein Tabletop-Startegiespiel von Games Workshop. Zu diesem Spiel wurden ab Anfang der 90er Romane geschrieben, von denen die Inquisition War-Romane von Ian Watson die bekanntesten sind. Einerseits ist das sicherlich durch den Namen des Autors gegeben, der damals einer der wenigen (der einzige ?) war, der unter seinem eigenen Namen und nicht unter Pseudonym geschrieben hat. Andererseits sind diese Romane ganz einfach brilliant, SF at its best.

Ian Watson gelingt es, den Wahnsinn dieser Zeit in seinen Romanen, speziell im ersten Band, Inquisitor, einzufangen und zum Leser zu transportieren. Dabei sind keine Vorkenntnisse aus dem Warhammer 40K-Universum notwendig, die Romane lesen sich auch für Nicht-Spezialisten wie mich flüssig, Watson erklärt die geschichtliche Entwicklung ebenso wie spezielle Persönlichkeiten und Organisationen ausführlich und gut. So gut, daß mir beim Lesen öfter schlecht geworden ist.

Meiner Meinung nach ist dieser Sammelband Adult SF, nichts für Kinder oder Jugendliche. Sicherlich gibt es brutalere oder blutigere Romane, aber der Wahnsinn dieser Zeit wird so brilliant und detailliert beschrieben, daß ich dieses Buch nur Erwachsenen empfehlen würde. Und egal, wie gut geschrieben The Inquisition Wars sind, für mich ist das erst einmal das letzte Buch aus dem Warhammer 40K-Universum. Den hier beschriebenen Irrsinn der Zeit und der Figuren muß ich nicht haben. Trotzdem kann ich Inquisitior nur weiterempfehlen, es liest sich einfach spitzenmäßig.


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Klaus N. Frick : Sardev - Der Schatten des Friedens

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Juli 2010 · 1.170 Aufrufe
Rezensionen
Klaus N. Frick : Sardev - Der Schatten des Friedens


Basilisk-Verlag, Reichelsheim 2009
Originalausgabe 2009 (siehe auch KNFs Nachwort) 114 Seiten

Sein Name ist Sardev Örhun, ein Bandit und Räuber, der Führer einer Bande von Desperados, die sich Befreiungskrieger nennen. Seit vielen Jahren kämpfen er und seine Gefährten für die Freiheit ihres Heimatlandes Patloren. Jetzt naht die große Stunde: Die Besatzungstruppen aus dem fernen Eskoh ziehen nach Norden ab, aus dem Süden nähert sich die Befreiungsarmee des sogenannten Allvölkeraufstands. Im Chaos des ausgeplünderten Landes zwischen den marschierenden Armeen streiten sich heimatlose Söldner, großmäulige "Freiheitskämpfer" und streunende Banditen um Macht und Beute. Dazwischen: Sardev Örhun. Auf der Suche nach einer Zukunft für sich. Auf der Suche nach seiner letzten Rache. Auf der Suche nach einem Ziel fürs Leben. (Klappentext)

Ein Fantasy-Roman von Klaus N. Frick - interessant. Denn wer so exponiert ist, muß schon sehr von seinem Werk überzeugt sein, um damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Und wenn der Roman auch kein Meisterwerk ist, so kann man sich doch damit sehen lassen. Sardev erzählt die Geschichte vom Ende eines Krieges. Keine Spur mehr von Hurrapatriotismus, man spürt mehr das depressive Feeling ausgebrannter Krieger, die zu viele Schlachten geschlagen und zu viele Tote gesehen haben. Ich habe ihn als Antikriegsroman im Fantasygewand verstanden, es wird deutlich dargestellt, wie sinnlos Krieg und Gewalt, wie unsinnig das Nachgeben nach primitiven Rachegelüsten eigentlich ist. Vielleicht etwas überinterpretiert, denn KNF bleibt auf dem Level eines Heftromans. Aber ich habe das so empfunden und kann daher Sardev nur weiterempfehlen.


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SF-Lexika

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Juli 2010 · 824 Aufrufe
SF allgemein
Es gibt viele gute bis geniale Seiten im Netz. Mir ist aufgefallen, daß die nicht jeder kennt, ich selber entdecke auch immer wieder neue. In meinem Lesezeichenmanager habe ich die sortiert nach den verschiedenen Kategorien und stelle sie hier einfach einmal mit einem Kurzkommentar rein. Kommentare und insbesondere Ergänzungen sind mehr als willkommen. Als erstes das, was ich unter SF-Lexika abgespeichert habe.

Perrypedia
Sozusagen die Seite für Perry-Rhodan-Fans, hier steht alles, was man jemals über Perry Rhodan wissen wollte, aber nie zu fragen wagte

The Internet Speculative Fiction Database
Englischsprachige Site mit diversen Links zu einzelnen Büchern

Rezensionen Martin Stricker
Martins Rezensions-Seite, enthält Rezensionen zu den aktuell erschienenen deutschen SF-Büchern seit 2000

Phantastik-Couch
diverse Bio- und Bibliographien, recht ausführlich

Robert A. Heinlein auf Deutsch
enthält alle bis 2009 erschienenen Heinlein-Romane - und, was viel wichtiger ist, diverse "Heinlein-Links"

Linkliste Magic Dragon
englischsprachige Link-Site

SF-Hefte
Die Cover-Site deutscher SF. Man findet praktisch jedes Buch oder Romanheft, das jemals in Deutschland erschienen ist. Eine der beiden Must-Have-Seiten für deutsche SF-Fans.

Ivo Gloss
Link-Site deutscher SF, recht ausführlich, insbesondere die Links zu den Homepages deutscher Autoren sind recht angenehm

SFF Net People Pages
englischsprachige Site, enthält Homepage-Links zu allen in der SFFN organisierten SF-Schriftstellern

Bibliographie deutschsprachiger SF-Stories und Bücher
Die Bibliographie-Site deutscher SF. Man findet jedes Buch, das jemals auf deutsch erschienen ist. Die andere der zwei Must-Have-Seiten für deutsche SF-Fans.

SF-Leuchtturm
Verlagslisten, Stand 2003. Hat mir sehr bei der Erstellung meiner Bestandsliste geholfen.

Titelliste SF-Heftromane
enthält ein paar deutsche Heftroman-Titellisten - aber mit Erscheinungstag

Grusel, Grüfte, Groschenhefte
Mein persönlicher Einstieg in die Internet-SF. Eine gelungene Seite, die Details zu Heftroman-Serien enthält. Als kompakte Kurzinformation fast unverzichtbar.

Scheibenwelt-Wiki
nur für Pratchett-Fans

Das sind meine Lexikon-Links. Ich bin sicher, gleich wird irgendjemand kommen und fehlende Links bemängeln. Nur zu, ich erweitere meine Lesezeichen gerne.
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