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SF-Dinosaurier



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LEGO Harry Potter : Years 1-4 und Windows 7

Geschrieben von †  a3kHH , 27 Juli 2010 · 893 Aufrufe
Games
Junior hat einen eigenen Computer. Und zum Zeugnis hat er LEGO Harry Potter von Oma geschenkt bekommen.

Das Spiel lief von Anfang an nicht gut, es fror ein und der Spielspaß war doch sehr eingeschränkt. Es lag an seinem Betriebssystem, auf Windows 7 sind einige Entwickler offenbar noch nicht eingerichtet (obwohl ich im Netz von ersten Problemen mit XP gehört habe). Zunächst konnte ich das durch Runterregeln einiger Video-Einstellungen beheben. Die haben sich bei der Graphik nicht ausgewirkt, aber danach lief da Spiel - bis zum Ende von Jahr 3. Dann ging gar nichts mehr und auch keine Einstellung behob das Problem. Vom Kundenservice kam nur das übliche Blabla : "Daten Sie mal die Treiber up." [Arbeitet Warner eigentlich mit Microsoft supporttechnisch zusammen ?] Einen Bericht gab es im Netz, nach dem bei einem User das Problem durch einen Eingriff in die Config teilweise behoben wurde. Nachdem uns niemand half, habe ich das auch versucht. Und sie da, die Graphik war besser als vorher und das Spiel lief einwandfrei. Junior ist glücklich.

Für diejenigen, die vor dem gleichen Problem stehen, hier "meine" Lösung. Wohlgemerkt, keine Garantie auf allgemeines Funktionieren, jeder, der so in ein Spiel eingreift, tut das auf eigenes Risiko.

Die Config des Spiels steht irgendwo unter den Anwendungsdaten, d.h. unter C:\Users\username\AppData in einem Ordner namens WB oder WBGames, je nachdem, wie das Spiel installiert wurde. Zunächst sollte ein Backup dieser Config gemacht werden, i.e. Kopieren und als "Kopie von Config.txt" ablegen. Dann die Config folgendermaßen verändern :

FileVersion 3
ScreenWidth 1024
ScreenHeight 768
WindowWidth 1016
WindowHeight 734
WindowLeft 0
WindowTop 0
ScreenRefreshRate 75
VerticalSync 0
FSAA 0
AspectRatio 0
TextureQuality 0
SoftParticles 0
ForceMultithreadedD3D 0
IgnoreVendorPresets 0
Brightness 10.000000
SFXVolume 10
MusicVolume 10
MasterVolume 10
MusicEnabled 1
MouseSensitivity 10
------------------------------------------- "Änderungsgrenze"
InvertY 0
Vibration 0
BloomEnabled 0
ExposureControlEnabled 0
DoFEnabled 0
DesiredShadowMethod 0
ShadowsEnabled 0
DesiredDynamicLightQuality 0
SpeedBlurEnabled 0
MotionBlurEnabled 0
ProcessColourEnabled 0
WaterDistortionEnabled 0
EdgeAAEnabled 0
SSAOEnabled 0
RingEffectEnabled 0
LensFilterEnabled 0
AllowVendorExtensions 0
TTAnimationMode 0
UseHires 0
UseHiresPending 0
ForceShaderModel 0

Wichtig sind die ganzen Nullen nach MouseSensitivity, davor sollte nichts geändert werden. Zum besseren Verständnis habe ich hier die Änderungsgrenze eingefügt. Diese Modifikationen ändern zwar das Bild, aber es sah nach Meinung meines Sohnes besser aus. Und man kommt dann an den Einfrierpunkten vorbei und kann auch das restliche Spiel ohne Probleme spielen. Junior war jedenfalls glücklich als er endlich weitermachen konnte ...


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Brandon Sanderson : Elantris

Geschrieben von †  a3kHH , 27 Juli 2010 · 1.321 Aufrufe
Rezensionen
Brandon Sanderson : Elantris (Elantris)


Heyne 52167, München 09/2007
Deutsche Erstausgabe 896 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Ute Brammertz

Elantris war wunderschön. Früher einmal. Es war die Stadt der Götter, ein strahlender Hort des Friedens und der Heil bringenden Magie. Diese Zeiten sind jedoch lange vergangen und Elantris ist zu einem Höllenschlund verkommen. Eine Stadt, in deren Schatten Hunger, Chaos und Gewalt herrschen. Als Raoden, der Kronprinz von Arelon, in die verfallene Stadt verbannt wird, gibt er dennoch die Hoffnung nicht auf. Er schart in den Trümmern von Elantris eine Handvoll Gleichgesinnter um sich und begibt sich auf die Suche nach dem uralten Geheimnis der Elantrier.
Damit beschreitet er einen gefährlichen Weg, denn Raoden durchkreuzt nicht nur die Machtinteressen der brutalen Banden, die in Elantris ihr Unwesen treiben, sondern auch die Pläne von Arelons Feinden, die genau zu diesem Zeitpunkt zum Vernichtungsschlag gegen das unabhängige Land ausholen. Elantris scheint verloren, da taucht Sarene, eine Königstochter aus einem fernen Land, auf. Sie war Raoden zur Frau versprochen, doch das Schicksal trennte sie, bevor sie sich kennen lernen konnten. Kann es zwei Menschen gelingen, die untergegangene magische Stadt der Götter wiederauferstehen zu lassen? (Klappentext)

Nachdem ich hörte, daß Brandon Sanderson Robert Jordans "Wheel of Time" weiterschreiben soll, wurde ich neugierig auf diesen Autor, von dem ich noch nie gehört hatte. Also besorgte ich mir einen Roman von ihm und stieß so auf Elantris.

Dieser Roman ist das Erstlingswerk von Brandon Sanderson. Für einen Erstling überraschend ausgereift. Sanderson beschreibt die drei Protagonisten Raoden, Sarene und Hrathen, den Paladin aus Fjorden, ausführlich ohne ausschweifend zu werden. Ebenfalls zu ihrem Recht kommen die vielen Nebenfiguren und die politische Entwicklung, auf die Sanderson ebenso detailliert eingeht. Man trifft auf eine bis ins Letzte ausgearbeitete Welt und kommt von ihr nicht mehr los.

Bis ins letzte Detail ausgearbeitet ist auch das Magie-System. Tatsächlich hat man das Gefühl, es nicht mit Fantasy-Magie zu tun zu haben, sondern eher mit SF-Technik, so konsequent und logisch ist die Magie aufgebaut. Dies ist offenbar auch ein Markenzeichen von Brandon Sanderson, denn in seiner Nebelgeborenen-Trilogie treffen wir ebenfalls auf ein logisches und in sich konsistentes Magie-System. In Elantris liegt hier sogar die Lösung des Problems der Shaod, eine Auflösung, die mich begeistert hat.

Monate nachdem ich Elantris gelesen habe, begann ich mich in die Military-SF einzulesen. Es gibt verblüffende Parallelen zwischen der Military-SF eines David Weber (Honor Harrington, Nimue Alban) und der Sandersonschen Fantasy. In beiden Fällen liegt das Hauptaugenmerk zwar auf den Protagonisten, aber nicht mehr in der Ausschließlichkeit, mit der ein Heinlein oder Asimov seine Romane akzentuiert hat. In der Military-SF ebenso wie bei Brandon Sanderson ist die Gruppe und/oder die Politik ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Das ist bei Elantris auch so, die politischen Winkelzüge zwischen den einzelnen Reichen (und insbesondere innerhalb von Arelon) sind signifikant für das Verständnis des Romans. Sollte das ein generelles Feature der neuen Fantasy sein, kann ich das nur begrüßen, mir gefiel es bei Sanderson außerordentlich.

Fazit : Ein gelungener Einzelroman (!) in epischer Breite, empfehlenswert für jeden High Fantasy-Liebhaber.


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Michael Marcus Thurner : Turils Reise

Geschrieben von †  a3kHH , 26 Juli 2010 · 1.355 Aufrufe
Rezensionen
Michael Marcus Thurner : Turils Reise


Heyne 52564, München 10/2009
Originalausgabe 416 Seiten

In einer fernen Zukunft, in der die Menschheit in die Galaxis aufgebrochen und dabei auf zahllose außerirdische Völker gestoßen ist, übt Turil einen ganz besonderen Beruf aus : Er ist ein interstellarer Bestattungsunternehmer. Er organisiert Begräbnisse, spricht tröstende Worte und richtet auch schon mal opulente Leichenfeiern aus - je nachdem, von welcher Spezies der Verstorbene abstammt. Seine Reisen führen Turil auf wundersame Planeten weit in den Tiefen des Alls, doch die bedeutendste Reise steht ihm erst noch bevor : Denn unvermittelt wird Turil zur Schlüsselfigur in einem interstellaren Konflikt, der das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten könnte ... (Klappentext)

ZITAT
Jede hinreichend entwickelte Technik unterscheidet sich nicht mehr von Magie. Arthur C. Clarke
Jede Technik, die sich von Magie unterscheidet, ist nicht hinreichend entwickelt. Gregory Benford
MMT auf den Spuren von Alfred Elton van Vogt : Die Exotik der Zivilisationen im Kahlsack erinnert sehr stark an den Altmeister der Fantasy-SF. Hier wie dort wird die Technologie als magisch dargestellt, getreu den obigen Zitaten. Dabei lässt Thurner keinen Zweifel daran, daß es sich um Technik handelt, Turils Reise ist pure SF. Wer die Romane des Altmeisters van Vogt mag, ist mit diesem Roman des Perry Rhodan-Autors gut bedient, wenngleich MMT nicht ganz die Klasse von van Vogt erreicht. MMT verzichtet darauf, technische Details dem Leser im Detail vorzukauen und konzentriert sich mehr auf ein Stimmungsbild, das Feeling der Umgebung. So erzeugt er einen Sense of Wonder, der dem Leser die Exotik dieser Sternenwolke deutlicher spüren lässt, als jede Detailbeschreibung a la "Das Rad der Zeit" es jemals könnte. Im Umkehrschluß bedeutet das allerdings, daß dieser Roman nichts für Fans von Hardcore-SF ist, Technologen werden an dieser Geschichte wenig Spaß haben. Ebensowenig werden die Politiker unter den SF-Fans zufriedengestellt. Die Völker des Kahlsacks und ihre politischen Intrigen werden zwar angedeutet, aber nicht ausgeführt. Damit steht der Roman im Gegensatz zur aktuellen Mode, gerade darauf den Fokus zu legen (siehe etwa David Weber : "Honor Harrington"). Auch die Detektive dürften nach der Lektüre unbefriedigt zurückbleiben, das Ende des Romans lässt sich nicht aus den ersten 20 Seiten deduzieren. Wer aber zu keiner dieser Subgruppen gehört, dem dürfte Turils Reise gefallen.

Dabei fand ich das Buch zu kurz, die Auflösung im letzten Drittel ging mir zu schnell. Hier hätte ich mir ein etwas langsameres, ausführlicheres Erzähltempo gewünscht. Doch das tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch : Eine fantasievolle und farbenprächtige SF, die mir ausnehmend gut gefallen hat. Wie man bei eBay so treffend sagt : Gerne wieder.


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Leonard & Adam

Geschrieben von †  a3kHH , 25 Juli 2010 · 463 Aufrufe
SF allgemein
In seinem Twitter-Stream hat Leonard Nimoy ein Bild von den Dreharbeiten der echten Enterprise-Serie eingestellt :

Die Familienähnlichkeit ist doch verblüffend ...
Dank an das CynxPire.


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Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk

Geschrieben von †  a3kHH , 25 Juli 2010 · 470 Aufrufe
Politik
Dümmer geht's nimmer : Da stellt sich doch die bayerische Justizministerin hin und macht für die sexuellen Übergriffe in einem Ferienlager zwei Dinge verantwortlich : Killerspiele und die FDP.

In ihrer Pressemitteilung 93/10 schreibt diese Dame doch glatt :
ZITAT
Politischen Handlungsbedarf sieht Merk im Bereich des Jugendmedienschutzes. Sie spricht sich für ein strafrechtliches Verbot der Herstellung und Verbreitung von sogenannten Killerspielen aus: "Der Weg in die Gewaltkriminalität ist nicht weit, wenn man als junger Mensch Gewalt täglich am Bildschirm übt! Mir geht es darum, solche Spiele zu verbieten, die den Spieler an grausamen und unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen beteiligen."
Während man sich über die Schuldzuweisungen an die FDP noch amüsieren kann (schließlich ist ja auch die SPD für das Wetter verantwortlich), zeugt so etwas von einer grenzenlosen Dummheit. Warum jemand derartiges sich im politischem Tagesgeschehen tummeln darf ist mir ein Rätsel. Da kriegt der Begriff der "Merk-befreit" doch gleich eine ganz andere, deutlich positivere Note ...
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Kelter Taschenhefte : Roberta Lee

Geschrieben von †  a3kHH , 24 Juli 2010 · 1.607 Aufrufe
Heftromane
Earl Warren : Das Schwert des Dschingis Khan


Roberta Lee 1
Kelter Taschenhefte 2010

Gegen diese Taschenheft-Serie hatte ich diverse Vorbehalte. Insbesondere sah ich aufgrund der Werbung eine deutliche Ähnlichkeit zu der Schatzjägerin von Gunter Arentzen. Skeptisch habe ich also den ersten Band dieser Serie zu lesen begonnen.

Der unheimliche Wan Fang, Leiter eines Geheimbundes, kidnappt Professor Dexter E. Lee, als der das geheime Grabmal des Dschingis Khan in der Wüste Gobi gefunden hat. Auch seine Tochter Roberta Lee, die junge Top-Archäologin, wird entführt und findet sich in der Gewalt des Auges der Drachen wieder. In der monströsen unterirdischen Grabkammer des Dschingis Khan soll ein Schwertduell mit Wan Fangs mörderischer Tochter Liu die Entscheidung bringen ... (Klappentext)

Nach der Lektüre muß ich zugeben, daß die Schatzjägerin tatsächlich wenig bis gar nichts mit Roberta Lee zu tun hat. Allerdings ist das auch einer der wenigen Bereiche, bei dem Earl Warren nicht geklaut hat. Die Analogie zu der klassischen Fu Man Chu - Serie ist unverkennbar, der Autor hat sich ohne Gewissensbisse aus der 1913 - 1959 erschienenen Serie bedient. Jedoch nicht ohne Augenzwinkern und mit einem gehörigem Schuß Selbstironie. Das ist mir als erstes bei der Lektüre dieses Taschenheftes aufgefallen und hat die weitere Lektüre zu einem angenehmen Vergnügen gemacht.

Natürlich ist die Person der Roberta Lee ebenfalls stark an die modernen Schatzjäger, Indiana Jones und Lara Croft, angelehnt. Man kann schließlich keine Schatzjäger-Abenteuerserie schreiben, ohne diese beiden modernen Serien zu berücksichtigen. Ich habe aber den Eindruck gewonnen, daß die Einflüsse hier eher mittelbar denn direkt sind. Dank dieser beiden Figuren und ihres Bekanntheitsgrades kann man vieles nur skizzieren, der Leser füllt es selber mit seiner Kenntnis der einschlägigen Filme (und Computerspiele) aus. Dies nutzt Earl Warren um einen flotten Plot dynamisch zu beschreiben, ohne sich mit ausführlichen Erklärungen abgeben zu müssen. Stattdessen konzentriert sich der Autor lieber auf die Phantastik und lässt Wan Fang, den modernen Fu Man Chu, lieber faszinierende technische Gerätschaften einsetzen und realistische politische Machenschaften durchführen.

Diese beiden Bereiche sind nur diejenigen, die am auffälligsten "exploited" werden. Auch sonst fühlte ich mich an klassische Abenteuerromane erinnert, die ich vor Jahrzehnten gelesen hatte. Das literarische Augenzwinkern, mit dem Earl Warren hier die Geschichte erzählt, dieses sich selbst nicht wirklich ernst nehmen, mit dem er die haarsträubendsten Wendungen aus dem Hut zaubert, lassen solche Analogien allerdings nicht zum Störfaktor werden, im Gegenteil, man hat das Gefühl, einen guten alten Bekannten im modernen Outfit in der Hand zu halten. Ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, für mich ist Roberta Lee die beste der drei neuen Taschenheft-Serien. Wenn man eine nette und amüsante Trivialroman-Serie sucht, ist man mit den Taschenheften dieser neuen Serie bestens bedient.


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Kelter Taschenhefte : David Johnson

Geschrieben von †  a3kHH , 24 Juli 2010 · 1.865 Aufrufe
Heftromane
Jolie Barker : Das Juwel des Todes


David Johnson 2
Kelter Taschenhefte 2010

David Johnson wird von Norma Barnsley gebeten, ihren Bruder Ted zu retten, dem von der unsterblichen Aicha Latifi die Lebenskraft abgesaugt wird. Nach einer abenteuerlichen Odyssee nach Paris und Ägypten findet David Jonson in einem vergessenem Pharaonengrab das Mittel, diesen Fluch zu brechen. Zurück in England kommt es zum Showdown mit der Unsterblichen ...

Wie man bereits dieser Inhaltsangabe entnehmen kann, ist dies ziemlich trivialer Kitsch auf Liebesroman-Niveau. Allerdings zweifelsohne gut geschrieben, für einen Heftroman deutlich besser, als man es normalerweise erwartet. Das täuscht zwar nicht über die inhaltlichen Mägel hinweg, lässt den unvoreingenommenen Leser aber den Fluß dieser Räuberpistole durchaus genießen.

Insgesamt ein netter Roman für den anspruchslosen Leser.


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Kelter Taschenhefte : Mythenland

Geschrieben von †  a3kHH , 24 Juli 2010 · 1.981 Aufrufe
Heftromane
Volker Ferkau : Dämonenbann


Mythenland 2
Kelter Taschenheft 2010

Nach 60 Seiten reichte es mir. Selten so einen uninspirierten Mist gelesen. Diese 4,80 € sind herausgeworfenes Geld, ich kann nur jedem vor dem Kauf der "Mythenland"-Serie warnen.

Während die äußere Form durchaus ansprechend ist, fand ich den Preis schon irritierend. 4,80 € für ein kommerzielles Serienprodukt empfinde ich als recht hoch. Auch wenn sich dies durch die monatliche Erscheinungsweise relativiert, war ich zunächst etwas verwundert darüber.

Der positive äußere Eindruck wird allerdings bereits beim Aufschlagen des Buches zunichte gemacht. Eine Karte, die man allenfalls Vierjährigen zumuten kann, erscheint auf der zweiten Umschlagseite. Zwergeninsel, Pirateninsel, Diebesinsel - die Karte strotzt nur so vor billigen Klischees auf Kindergarten-Niveau. Ziemlich ernüchternd.

Überspringen wir die Personenliste und gehen zu Seite 4, "Was bisher geschah". Ich zitiere einmal die ersten Sätze : "Auf der Insel Fuure leben die Barbs, kleine kräftige Wesen, liebenswert und bodenständig. Ihr Häuptling heißt Bob, sein Weib Bama, ihre Tochter Bluma." An dieser Stelle habe ich mich ernsthaft gefragt, ob der Autor mich als Leser ernst nimmt oder ob er mich gezielt verspottet. Ein derartig trivial-dummes ernstgemeintes Szenario habe ich als Spielleiter von "Advanced Dungeons and Dragons" nicht gewagt, meinen Mitspielern vorzusetzen. Das war vor 30 Jahren und heute versucht ein Autor mir das unterzuschieben ? Der Rest des "Was bisher geschah" liest sich ebenfalls wie eine Anhäufung beliebiger Klischees aus beliebigen Fantasy-Romanen. Danach hatte ich eigentlich schon genug. Aber ich wollte dem Autor eine Chance geben, schließlich kann man auch aus Klischees eine Menge herausholen. Wie ja Markus Heitz bei den Zwergen oder James Masters bei den Vampiren gezeigt hat.

Es wird allerdings um keinen Deut besser. Die Handlungen bleiben weiterhin Kindergarten-Niveau, die Dialoge (so sie denn existieren) bleiben weit darunter. Plakative Beschreibungen, für die sich ein BILD-Reporter geniert hätte und von seinem Redakteur wegen mangelnden Niveaus gerügt werden würde, ersetzen Dialoge und Handlungsabläufe. Beispielhaft dafür seien die Seiten 7-13 genannt, auf denen die Geschichte von Dandoria als Beschreibung der platten Gedanken des Königs Rondrick geschildert wird. Wer sich vor dem Kauf ein Bild von "Mythenland" machen will, dem seien diese Seiten empfohlen.

Von der inneren Konsistenz der Geschichte wollen wir nu mal gar nicht sprechen. Oder doch, denn der Unsinn, den Ferkau hier verzapft, hat mir nach Seite 60 endgültig den Rest gegeben. Murgon, der Herrscher der Dunkelwelt, ist ein waaaahnsinnig mächtiger Böser. Trotzdem kann Bluma, das Kind, aus seiner Gefängniszelle flüchten. Mit Drachen können sich nur wenige Leute nach langem Studium verständigen - aber Bluma ist ja so intelligent, sie konnte die Sprache praktisch schon vor ihrer Geburt.

Das ist mir zu dumm, mit meiner Zeit kann ich Besseres anfangen. Dieses Kindergarten-Niveau habe ich bereits vor Jahrzehnten hinter mir gelassen. Wer heutzutage Fantasy schreibt, muß schon etwas mehr bringen als "Mythenland". Und wer heutzutage eine neue Heftserie herausbringt, muß mindestens das schriftstellerische Niveau von "Perry Rhodan" oder "Maddrax" erreichen. Das gelingt "Mythenland" noch nicht einmal im Ansatz. Daher empfehle ich jedem potentiellen Käufer : "Vade retro !" - fange mit Deinem Geld etwas Besseres an.


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Buffy Wants You !

Geschrieben von †  a3kHH , 23 Juli 2010 · 816 Aufrufe
DVD-Serien

Image courtesy of BuffyGuide.com

Es soll ein neues Buch über Buffy geben, Erscheinungsdatum voraussichtlich September dieses Jahr. Jakob und Frank haben mich in ihren Blogs darauf aufmerksam gemacht. Witzigerweise sollen hier keine Stories aus dem Buffyverse veröffentlicht werden, sondern Sekundärtexte. Der Verlag schreibt dazu : "Buffy ist ein Mädchen, das Dämonen mächtig auf die Mütze gibt. Herrschaftliche Strukturen, die in der Real World so schwer zu fassen sind, erhalten ein Gesicht, in das man schlagen kann. Soweit so schön, aber leider nur für den Zuschauer. Denn Buffy selbst kriegt durch ihren »Job« ganz andere Probleme in der Highschool, später im College und im dämonenfreien Teil ihres Alltags. Und zwar solche, die man nicht verprügeln kann. Hier hat die Struktur kein Gesicht mehr. Im Medium des Phantastischen werden so Heteronomie-Erfahrungen auf eine verbindliche Weise thematisiert, wie es vermeintlich authentischen Abbildern und moralischem Bildungsfernsehen nicht möglich ist. In zehn Artikeln streitet das Buch auch darüber, ob sich der kritische Gehalt der Fernsehserie an ihren Kunst- oder aber gerade an ihren Kulturindustriecharakter binden lässt.
Mit Beiträgen von Carmen Dehnert, Dietmar Dath, Heide Lutosch, Jakob Schmidt, Jasper Nicolaisen, Lars Quadfasel und anderen.
" Die Hervorhebungen sind von mir, denn diese beiden Namen sind sogar mir Kulturbanausen schon 'mal untergekommen. biggrin.gif
Allerdings gibt es ein Problem : "Leider sind die bereits zugesicherten Fördergelder für diese Publikation ausgeblieben. Damit das Buch dennoch im September 2010 erscheinen kann, brauchen wir bis zum 15. August 2010 rund 180 Vorbesteller/innen über diese Website." Also bestellt bitte hier fleißig vor, denn ich bin echt neugierig, was sich die Autoren da zusammengeschrieben haben. Und es wäre doch echt bedauerlich, wenn so ein faszinierendes Projekt nicht zustande kommt.

Gedanke aus dem Off : Wenn das da nicht klappt, dann sprichst Du Beckinsale an, der macht das schon irgendwie. laugh.gif
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ZACK

Geschrieben von †  a3kHH , 23 Juli 2010 · 893 Aufrufe
Comics

Kennt irgendjemand noch die guten alten Zack-Comics ? Hier werden sie liebevoll und detailliert beschrieben. Wie schreibt Ralf H. doch so treffend ?
ZITAT
Das Erscheinen von Zack glich einer Revolution. Nach eher zögerlichen Versuchen von Kauka (Lupo) und Ehapa (MV Comix), gab es endlich einen erfolgreichen Versuch, francobelgische Comics an den Leser zu bringen. Der Preis war günstig (DM 1,50), die Papier- und Druckqualität auf Spiegel-Niveau. Es war eine tolle Zeit.
Ich habe mir vor einiger Zeit die Hefte alle (!) einmal günstig besorgt, weniger Sammler- als mehr Leser-Qualität. Im letzten Sommer habe ich angefangen, die Jahrgänge durchzuschmökern, diesen Sommer habe ich das fortgesetzt. Es ist echt entspannend, diese ollen Kamellen wieder einmal zu lesen. Und was da alles drin war : Michel Vaillant, Luc Orient, Star Trek, Blueberry, Umpah Pah, Pittje Pit ...
Ich weiss nur nicht, was ich mit den Heften machen soll, wenn ich sie durch habe. Junior findet die zwar amüsant (insbesondere die Lego-Werbung von 1977 und ähnliches), aber sein Comic-Geschmack ist doch etwas moderner : Dank dezenten Hinweisen von Gallagher liest er jetzt Star Wars - Comics. Von daher ist er an diesen Comic-Reihen nicht interessiert. Gibt's hier jemanden, der die Hefte lesen will ?
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Dirk C. Fleck : Das Tahiti-Projekt (II)

Geschrieben von †  a3kHH , 23 Juli 2010 · 439 Aufrufe
SF allgemein
Letztens habe ich bei Thalia den DSFP-Preisträger vom letzten Jahr als Taschenbuch, herausgegeben von Piper, gesehen.
Das hat mir gefallen, Das Tahiti-Projekt ist ein durchaus lesenswerter Roman.
Schade nur, das nicht erwähnt wird, das das Buch DSFP-Preisträger ist.


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H. G. Francis

Geschrieben von †  a3kHH , 18 Juli 2010 · 439 Aufrufe
SF allgemein
KNF hat H. G. Francis im Krankenhaus besucht, hier erzählt er davon. Ich habe seinen Schlaganfall nicht so richtig mitbekommen, nicht gewusst, daß es so heftig war. Ich wünsche ihm von hier, vom SF-Netzwerk aus, eine rasche und vollständige Genesung, auf daß ich noch viele neue Romane von H. G. Francis lesen und mein Sohn noch viele neue Hörspiele von ihm hören kann.


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Heftromane und Romanserien

Geschrieben von †  a3kHH , 17 Juli 2010 · 439 Aufrufe
SF allgemein
Mir gefallen die Serien aus den Kleinverlagen besser als die am Kiosk vertriebenen. Am deutlichsten aufgefallen ist mir das bei "Perry Rhodan", bei dem ich bei Nummer 2500 eingestiegen und noch vor der Nummer 2550 wieder ausgestiegen. Dabei waren die Hefte so schlecht nicht, mir als Altfan sind da einige echte Perlen untergekommen. Doch trotzdem las ich lieber Schmöker aus der Romantruhe oder von Atlantis. Irritierend, denn "Heftroman ist Heftroman", dachte ich. "Warum begeistern mich die kommerziell am Hauptbahnhof vertriebenen Hefte so viel weniger ?"
Ganz einfach, weil ich hier Äpfel mit Birnen vergleiche. Der Vergleich dieser beiden Serienformen ist einfach unzulässig. Das wurde mir klar, als ich mir die neuen Kelter-Serien besorgte. Denn neugierig geworden wollte ich wissen, was denn andere Autoren mit den bekannten Themen machten. Sieht man von dem Totalausfall "Mythenland" ab waren "David Johnson" und "Roberta Lee" nicht schlecht - konnten aber mit der "Schatzjägerin" nicht mithalten. Was, wenn man genau überlegt, kein Wunder ist : Die Heftromane erscheinen wöchentlich, jede Woche muß sich der Autor oder das Autorenteam etwas aus den Rippen schnitzen. Die Romanserie aus der Romantruhe erscheint maximal monatlich, der Autor hat viel mehr Zeit für seinen kreativen Prozeß.
Das war mir so in dieser Deutlichkeit nicht bewusst. Und das erklärt auch das deutlich über den Heftromanen liegende Niveau etwa von "Rettungskreuzer Ikarus". Ohne den Zeitdruck eines wöchentlich abzuliefernden Heftes kann man einfach viel entspannter schreiben, speziell wenn die Fans dieser Serien auch schon mal Verzögerungen von mehreren Wochen verzeihen. Deshalb ist es auch einfach falsch, zu sagen daß auch Kleinverlage Heftromanserien herausbringen, das tun sie einfach nicht (jedenfalls kenne ich keine). Auch wenn die Organisation mit Expose und so weiter ähnlich zu sein scheint, so ist diese Ähnlichkeit doch nur sehr vordergründig. Mein Fehler, darauf hereingefallen zu sein und nicht tief genug in den Entstehungsprozeß einzusteigen.
Ich habe das Lesen von (aktuellen) Heftromanserien jetzt komplett aufgegeben. Das bringt mir nichts mehr. Als Trivialroman "brauche" ich mindestens das Niveau von Romanserien, weniger finde ich unbefriedigend. Aber es beruhigt mich doch sehr, daß die Helden meiner Jugend nicht schlechter sondern ich nur einfach älter geworden bin.


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Stealth SF

Geschrieben von †  a3kHH , 16 Juli 2010 · 467 Aufrufe
SF allgemein
Nachdem bereits Markus Heitz mit "Space Fiction" das Label "SF" zu vermeiden suchte, hat jetzt Andreas Eschbach im SF-Fan-Forum den Vogel abgeschossen :
ZITAT
Dass man die Absatzchancen eines Buches durch die Kennzeichnung "Science Fiction" nicht verbessert, sollte doch inzwischen hinlänglich bekannt sein. Also - lässt man es. Dann ist es halt "Stealth SF".
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Volkstribunal : Die Schulreform in Hamburg

Geschrieben von †  a3kHH , 16 Juli 2010 · 740 Aufrufe
Familienleben
Am Wochenende ist die Volksabstimmung zur Schulreform in Hamburg.
Im Wesentlichen geht es darum, ob die Grundschule 6 statt 4 Jahre dauert, als Ganztagsschule ausgeprägt wird und nur die Lehrer am Ende der Grundschule über den weiteren Bildungsweg unserer Kinder entscheiden.
Nach meinen Erfahrungen in der Grundschule Rahewinkel werde ich gegen diese Reform stimmen. Mit den heutigen Lehrern ist das nicht machbar, deren Fähigkeiten sind dazu in keinster Weise ausreichend. Es kommen zwar immer wieder hochmotivierte und überaus qualifizierte Lehrer nach, aber bis diese "Junglehrer" das Gros an den Grundschulen bilden, dauert das noch Jahre. Erst dann ist eine Schulreform denkbar.
Interessant aber, wie hier für diese Volksabstimmung "geworben" wird. Ehrlich gesagt habe ich selten so dumme Demagogie auf Bildzeitungsniveau erlebt. Und zwar von beiden Seiten, von den Initiatoren dieser Volksabstimmung ebenso wie von den Gegnern. Und die Medien benehmen sich auch wie die Axt im Walde, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Aber das ist die Volksdemokratie, die einige Leute für empfehlenswert halten, angeblich besser als unser jetziges System. Ich frage mich, ob diese Leute wirklich wissen, auf was sie sich da einlassen. Wie man hier sehr schön sieht, wird bei diesen Volksabstimmungen Demagogen und Manipulatoren freie Bahn gelassen. Nicht umsonst wurde 1949 eine parlamentarische Demokratie in Deutschland installiert statt einer Volksdemokratie.
Ich jedenfalls mag diese pseudodemokratischen Veranstaltungen nicht. Ich sehe, daß die (teilweise sogar berechtigten) Anliegen im Wust der Propaganda beider Seiten untergehen. Das ist nicht meine Vorstellung eines demokratischen Prozesses.


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Die Deutsche Bahn ... und politische Raffgier

Geschrieben von †  a3kHH , 16 Juli 2010 · 707 Aufrufe
Politik
Jetzt beschweren sich alle über die Deutsche Bahn. Allen voran die Politiker, die jetzt einen Untersuchungsausschuß fordern.
Aber wie war das noch vor einem Monat : Verlierer des Sparpakets "Bei der Deutschen Bahn gab man sich am Montag höchst diplomatisch. Dass der Staatskonzern ab dem kommenden Jahr eine jährliche Dividende in Höhe von 500 Millionen Euro an den Bund zahlen soll, sei eine Entscheidung des Eigentümers, die der erfreulichen Ergebnislage entspreche und die das Unternehmen natürlich respektiere.
In der Tat: Dass die Bundesregierung zur Rettung ihres klammen Haushalts auch auf die Gewinne eines Unternehmens zurückgreifen möchte, das sich vollständig im Besitz des Staates befindet, ist nichts Ungewöhnliches. Zumal die Bahn in den vergangenen Jahren ihre Rentabilität deutlich gesteigert hat und sogar im allgemeinen Krisenjahr 2009 noch einen Gewinn von 830 Millionen Euro erzielte."
Vielleicht sollten die gleichen Politiker, die jetzt entrüstet erzählen, daß die Deutsche Bahn an allen Ecken und Enden spart, lieber einmal in den Spiegel gucken, wenn sie nach Verantwortlichen suchen. Die Idioten, die die jetzigen Probleme zu verantworten haben, sitzen nämlich in Berlin und schwärmen von der Privatisierung Öffentlicher Unternehmen. Wie der Deutschen Bahn oder der Bundespost. Und diese Idioten werden immer wieder gewählt. Das sagt einiges über die Intelligenz der Wähler aus - die sich jetzt übrigens ebenfalls über die Deutsche Bahn beschweren.
Tja, Leute, selber Schuld, kann ich dazu nur sagen. Und glaubt ja nicht, daß das das Ende der Fahnenstange ist, die Privatisierungswut wird noch deutlich krassere Ergebnisse bringen, wartet nur 10 Jahre ab.
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Ein präziser Kommentar zum BP-Tiefsee-Ölleck

Geschrieben von †  a3kHH , 13 Juni 2010 · 498 Aufrufe
Politik

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Besser kann man das Desinteresse des Ölmultis an der Beseitigung seiner Drecks gar nicht ausdrücken.
Dank an Stormking


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Schulreform in Hamburg

Geschrieben von †  a3kHH , 06 Juni 2010 · 823 Aufrufe
Familienleben
Der "Wahlkampf" für den Volksentscheid über die Hamburger Schulreform nimmt langsam abstruse Züge an : Meldung aus dem Hamburger Abendblatt. Beide Seiten, Befürworter als auch Gegner, benehmen sich kindisch und unreif. Letzter Höhepunkt war eine Demo in Hamburgs Innenstadt, bei der wieder einmal kleine Kinder instrumentalisiert werden. Der Wahlzettel ist derart dümmlich und einseitig formuliert, daß eine Verfassungsbeschwerde praktisch schon vorprogrammiert ist. Da erblödet sich die Bürgerschaft doch glatt, ihre Seite als "Ich bin für eine bessere Schule in Hamburg, die gerechter und leistungsfähiger ist" zu formulieren.

Worum geht es eigentlich ? Der Senat ist endlich daran gegangen, das veraltete Schulsystem zu modernisieren und Erkenntnisse aus anderen Ländern in eine große Reform einfliessen zu lassen. Soweit ich das verstanden habe, gibt es danach nur noch einen Bildungsweg, offenbar dem High School - System aus den Staaten nicht unähnlich. Insbesondere die Differenzierung nach der 4. Klasse in Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten entfällt. Eigentlich eine hervorragernde Idee.

Da wehren sich natürlich einige reiche Großkotze gegen, die ihre verzogenen Blagen nicht mit Prols aus dem Arbeiter- und Sozialhilfeempfänger-Milieu zusammen zur Schule gehen lassen wollen. Ihre Kinder sollen in einem abgeschottetem Biotop aufwachsen, in dem Pappis Geld die Zensuren diktiert. Eigentlich ziemlich menschenverachtend.

Diese scheinbar einfache Schwarz-/Weiß-Situation wird allerdings durch die Inkompetenz der Grundschullehrer in Deutschland ziemlich durcheinandergebracht. Bis auf Ausnahmen ist nämlich kein Grundschullehrer befähigt, Kinder zu unterrichten, insbesondere nicht diese mittelalten Weiberhorden, die zu Zeiten des Lehrermangels eingestellt und verbeamtet wurden. Wie ich bereits früher exemplarisch gezeigt habe, sind bei diesem Lehrertypus Diskriminierungen, Kuschelpädagogik, falsche Wissensvermittlung und Chauvinismen an der Tagesordnung. Nicht nur in Hamburg, es gibt Untersuchungen, nach denen exakt dieses Problem bundesweit auftritt. Jedes Gymnasium bietet in den 5. und 6. Klassen zusätzliche Kurse an, in denen die mangelhaften Lehr- und Lernergebnisse der Hamburger Grundschulen korrigiert werden. Ich weiss nicht, wie das in weiter südlich gelegenen Bundesländern ist, schätze die machen das ebenso.

Und diese unfähigen Grundschullehrer, diese arbeitsscheuen, kaffeekränzchensüchtigen und kinderverachtenden Nicht-Pädagogen, sollen unsere Kinder noch zwei weitere Jahre terrorisieren ? Nein danke. Bevor der Senat eine Schul-Reform in Angriff nehmen kann, wird es dringendst Zeit für eine Lehrer-Reform. Erst wenn sichergestellt ist, daß wenigstens halbwegs qualifizierte Pädagogen unsere Kinder in den ersten Klassen unterrichten, kann eine Schulreform wie der Senat sie visionär angedacht hat, in Angriff genommen werden. Ein erster Schritt dazu wäre beispielsweise die Verpflichtung zum intensiven Studium der Pädagogik als Eingangsvoraussetzung für den Lehrer-Beruf. Und vielleicht sollte man auch bereits im Vorwege testen, ob ein Student überhaupt befähigt ist, als Lehrer zu arbeiten : Hamburger Eignungstest. Und vielleicht nicht jeden nehmen, der nichts mit seinem Leben anfangen kann : Frankfurter Studie.

Ich werde deshalb gegen die Reform stimmen - obwohl ich die Idee eigentlich befürworte. Traurig.


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Heftromane und Romanserien

Geschrieben von †  a3kHH , 05 Juni 2010 · 801 Aufrufe
Heftromane
Ich habe als Kind Heftromane gerne gelesen. Meinen Perry habe ich immer noch, jetzt allerdings in blauen Hardcovern. Doch mit den aktuellen Romanen werde ich nicht warm. Auch andere Heftromane gefallen mir nicht oder sind nicht so mein Ding.
Bin ich diesen Heftchen entwachsen ? Oder ist der Heftroman nicht mehr State of the Art ?
Entwachsen glaube ich dem Heftroman nicht zu sein, zwischendurch lese ich gern Triviales. Aber dann doch lieber Ikarus, Christoph Schwarz, Battletech oder Honor Harrington. Um nur ein paar zu nennen. Diese Romanserien geben mir mehr, die lese ich lieber. Auch die Heyne-Ziegelsteine von PR haben mir besser gefallen als die Heftromane.
Ich glaube, der Heftroman in der klassischen Form hat sich überlebt und wurde von der Romanserie abgelöst. Das wöchentliche Erscheinen von Heftchen und das nur eine Woche vorrätig sein scheint mir der heutigen Zeit nicht mehr angemessen. Romanserien, die längerfristig nachgehalten werden und in die man auch später noch von Anfang an einsteigen kann, sind da eher der Typ des Abenteuerromans der heutigen Zeit.
Ganz davon abgesehen, daß eine wöchentliche Erscheinungsweise zwangsläufig zu qualitativen Abstrichen führt. Romanserien, die in wesentlich größeren Abständen erscheinen, bieten da dem Schriftsteller doch mehr Möglichkeiten sich zu entfalten.
Ich komme darauf, weil ich die Diskussionen um die neuen Kelter-Serien interessiert verfolge. Doch reizen tun mich diese neuen Heftromane nicht. Da schmökere ich lieber in dem neu herausgekommenen Sammelband von Honor Harrington.


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Wolfgang Hohlbein : Thor

Geschrieben von †  a3kHH , 03 Juni 2010 · 614 Aufrufe
Rezensionen
Wolfgang Hohlbein : Thor

Lübbe-Verlag 2010, 736 Seiten
Hardcover

Ein Mann erwacht in einem tobenden Schneesturm. Er weiss nicht, wo er ist, erinnert sich nicht an seinen Namen. Umgeben von reißenden Wölfen kämpft er um sein Leben. Bis der Fenriswolf auftaucht und ihn rettet. Fenrir scheint ihn auch zu kennen und er, der noch namenlose Protagonist, kennt Fenrir - irgendwie. Auf der Suche nach einem Unterschlupf trifft er eine Frau namens Urd, benannt nach der Norne der Vergangenheit. Zusammen mit ihren beiden Kindern erreichen sie ein geschütztes Tal namens Midgard.

In diesem Tal erinnert sich der Protagonist langsam daran, wer er ist. Nämlich der germanische Donnergott Thor. Zusammen mit den Menschen von Midgard kämpft er dann heroisch gegen das Böse und den fiesen Fimbulwinter ... So geht es einerseits nicht weiter. Andererseits aber doch. Irgendwie. In jedem Fall gelingt Wolfgang Hohlbein hier ein Verwirrspiel mit den Identitäten, das ich nur als gelungen bezeichnen kann. Niemand ist das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Das Hohlbein die Protagonisten nur auf den ersten Blick als typisierte Klischees auftreten lässt, war das für mich ein sehr gelungener Aspekt des Buches. Jeder ist deutlich tiefer charakterisiert als der Typus, den er darstellt.

Eine weitere angenehme Erfahrung war die überlieferungsgetreue Schilderung der germanischen Szenerie und Protagonisten. Als Junge habe ich neben Odyssee und den griechischen Götter- und Heldensagen mir ebenfalls die deutschen und germanischen Götter- und Heldensagen mit Begeisterung reingezogen, später sogar einmal in der Edda geblättert. Und mit diesem Backgroundwissen fand ich es sehr schön, daß Hohlbein sich hier nah an das "Original" gehalten hat, ohne sich von diesem einengen zu lassen.

Auffallend fand ich auch die karge Charakterisierung der Protagonisten. Hohlbein ist nun nicht der Schriftsteller, der seitenlang das Innenleben seiner HeldInnen vor dem Leser ausbreitet. Tatsächlich wird in "Thor" alles aus der Perspektive des Hauptdarstellers erzählt, was die anderen Handlungsträger zunächst etwas blaß aussehen lässt. Doch im Laufe des Romans werden die anderen Protagonisten durch die Handlung immer plastischer, am Ende hat der geneigte Leser auch von allen Nebenfiguren ein ziemlich deutliches Bild. Dieses handlungsgetriebene Feeling empfinde ich auch als das herausragendste Merkmal dieses Romans, ich fühlte mich stark an Michael Moorcocks Corum erinnert.

Insgesamt ein spannender Roman, weitab vom Mainstream. Keine Zwerge, keine Elfen, keine Vampire. Ich habe Thor genossen und kann ihn nur weiterempfehlen.






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