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SF-Dinosaurier



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Frank Schätzing : Limit

Geschrieben von †  a3kHH , 13 Mai 2010 · 762 Aufrufe
Rezensionen
Im Auftrag von Ölmultis versuchen Terroristen, mit Atombomben die Mondbasis der Amerikaner zu zerstören um den Abbau von Helium-3 als Brennstoff für Kernkraftwerke zu unterbinden.

Ein primitiver Plot auf dem Niveau eines Groschenheftchens. Tatsächlich sind viele SF-Romanhefte etwa aus der Perry Rhodan-Ecke auf 64 Seiten deutlich anspruchsvoller als dieser 1300-Seiten-Wälzer. Auf dem Niveau der BILD-Zeitung erzählt bietet die Geschichte keinerlei Überraschungen, etwa ab Seite 300 ist der Rest der Story deutlich vorhersehbar und der Leser quält sich durch die restlichen 1000 Seiten des Romans.

Dies gilt um so mehr, als der Autor auch vollkommen unbeleckt von den notwendigen schriftstellerischen Techniken ist, die einen Roman dieser Länge lesbar machen können. So ist "Limit" beispielsweise strukturell eine Katastrophe. Frank Schätzing erzählt einmal hiervon, einmal davon, springt unmotiviert von einem Handlungsort zum nächsten, ohne daß man (trotz mehrerer 100 Seiten) mit einem dieser Handlungsstränge warm werden kann. Dies liegt an der fatalen Neigung des Autors zur Abschweifung, zur irrelevanten Aufzählung, zum Schwätzen eben. Hier zeigt sich deutlich das Fehlen eines qualifizierten Lektorats, das dem Autor hilft, solche Anfängerfehler zu vermeiden.

Gerade im Vergleich mit ähnlich voluminösen Wälzern fallen diese und andere technische Mängel um so deutlicher auf. Die historischen Romane eines James A. Michener beispielsweise schildern in mehreren Episoden die Geschichte eines Landstriches. Dabei wird zwar beim Urknall angefangen, jede Epoche aber straightforward nur insoweit beleuchtet, wie es zum Gesamtverständnis notwendig ist. Oder "Exodus" von Leon Uris. In diesem Roman wird eine ebenfalls eine relativ einfache Geschichte erzählt, die allerdings durch die Schilderung sozialpolitischer, gesellschaftlicher und familienhistorischer Gegebenheiten einiger Protagonisten eine intellektuelle und historische Tiefe erfährt. In "Der Turm" von Richard Stern, einem der Katastrophenromane, wird ebenfalls eine einfache Geschichte durch die dramatische Schilderung der Ausbreitung des Feuers und die Auflockerung der eigentlichen Handlung durch die Lebensgeschichten der Protagonisten aufgewertet. All dies gelingt Schwätzing bei "Limit" nicht. Die verstreut auf einzelne Info-Partikel geschilderten Lebenswege einzelner Protagonisten gehen weder genug in die Tiefe noch vermitteln sie ein ausreichendes Verständnis für die einzelnen Personen und ihre Handlungen. Ebensowenig wird durch die gleichfalls unsystematisch verstreuten Info-Dumps ein Verständnis der geopolitischen Situation beim Leser erzeugt. Im Gegenteil, bei den primitiv-abziehblattartigen Schilderungen des "Action"-Teils um Owen Jericho und Kenny Xin hatte ich mehrfach den Eindruck, in einem billigem Splatter-Movie zu sitzen, in dem es sowieso nur um Gewalt und Blut und nicht um Sinnhaftigkeit oder Motivation geht.

Nichtsdestotrotz kann ein Roman trotz dieser schriftstellerischen Mängel durchaus gefallen, wenn die Sprache wenigstens fesseln kann. Doch auch hier zeigt sich der Autor nicht in der Lage, ein Mindestmaß an Niveau zu erzeugen. "Jerichos Gedanken hetzten einander wie Hunde. Tausend Szenarien fluteten sein Vorstellungsvermögen." (S. 499) [Dank an raps] Wie oben bereits angemerkt, habe ich geschliffenere Prosa im Aphilie-Zyklus gelesen.

Auch die Handlungselemente können diese Mängel nicht ausgleichen. Während gerade in den Anfängen der SF in der Moderne Autoren ihre schriftstellerischen Fähigkeiten durch geniale Ideen ausgleichen konnten, ist dies heutzutage schwierig. Auch Schätzing erzählt eine belanglose Action-Geschichte ohne neue Ideen. Der Weltraumfahrstuhl ist bekannt, die Geschehnisse in dem Mondhotel erinnern an Katastrophenfilme aus den 70ern, die Action-Geschichte um Owen Jericho habe ich schon mehrfach in Filmen und billigen Romanen erlebt. Die geopolitische Lage ist weder innovativ noch besonders gut beschrieben. Tatsächlich hat der gesamte Plot eine Naivität, die dem Faß den Boden ausschlägt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Handlung naiv, Konzerne, insbesondere multinationale Unternehmen, haben ganz andere Möglichkeiten mißliebige Konkurrenten und Erfindungen zu unterdrücken als irgendwelche Killer anzuheuern. Hier offenbart sich eine primitiv-dumme Weltsicht, die ich bislang nur aus den Anfängen der deutschen SF der 50er Jahre kannte. Was vor 60 Jahren noch entschuldbar war, ist jedoch heutzutage unverzeihlich.

Ebenso inkompetent wie den gesamten Rest behandelt Frank Schätzing den wissenschaftlichen Teil, die Science Fiction. Weder kann er sich vorstellen, wie man sich bei 1/6 g auf dem Mond fühlt, noch kann er wenigstens die Basisprobleme dem Leser verdeutlichen. Die Idee eines Weltraumfahrstuhls ist aus den 30er Jahren des letzten Jahrtausends - und da sollte sie auch bleiben. Denn der Autor ist nicht annähernd in der Lage, die technischen Probleme einer solchen Technologie zu verstehen, zieht stattdessen den Deus ex machina der "neuen Materialien", die alles ermöglichen, aus dem Hut. Das ist keine Science Fiction, das ist unglaubhafter Quark. Nicht einmal klimatische und wetterbedingte Probleme wurden glaubhaft angesprochen. Kernfusion durch Helium-3 aus dem Abbau der Mondoberfläche ist ja ein ganz netter Gimmick - jedoch gäbe es das deutlich billigere H2O in Massen direkt vor der Haustür, so daß unter der Voraussetzung einer funktionierenden Fusionstechnologie ein aufwendiger Mondbetrieb überflüssig ist. Über die Handlungen der Reisegruppe auf dem Mond will ich mich garnicht weiter auslassen, da jagt ein Logikfehler den nächsten.

Fazit : Ein Buch, daß man sich schenken kann, der schlechteste Roman, den ich in den letzten Jahren gelesen habe.


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Maddrax

Geschrieben von †  a3kHH , 05 April 2010 · 17.486 Aufrufe
Rezensionen
Mit Bad Earth habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, diese Heftserie hatte nur für 25 Hefte Potential. Bei Sternenfaust hatte mir schon der erste Band gereicht, zu trivial, zu vorhersehbar, nicht konkurrenzfähig zu Rettungskreuzer Ikarus oder Christoph Schwarz. Aber von Maddrax schwärmen ja auch viele hier, also sollte ich da auch einmal reinlesen. Ich habe hier noch so einige Bände ab Nummer 50 und die Mission Mars - Hefte rumliegen. "Da fehlt mir der richtige Einstieg" dachte ich und bestellte von Jo Zybell die beiden Sammlersonderbände bei Transgalaxis. Nachdem ich diese und das erste Heft durch hatte, habe ich Maddrax ebenfalls aufgegeben - allerdings war ich hier nicht negativ berührt. Aber der Reihe nach.

Jo Zybell : Apokalypse & Genesis
194 Seiten, € 4,95, Bastei 2005

Erst ist es nur ein kleiner Punkt über dem Saturn, kaum sichtbar in der Weite des Alls. Doch je näher ›Christopher-Floyd‹ kommt, desto größer wird die Gewißheit: Der kosmische Wanderer liegt auf Kollisionskurs mit der Erde! Mit der Annäherung des Kometen gerät das Leben aus den Fugen. Global - aber auch ganz persönlich für jeden einzelnen Menschen.
Einer dieser Menschen ist der Air Force Pilot Matthew Drax. Die Rolle, die er in dieser kosmischen Katastrophe spielen soll, wird ihn bis an die Grenzen von Raum und Zeit führen - und darüber hinaus ... (Klappentext "Apokalypse")
Eine der Urängste der Menschen ist eingetreten - eine Gefahr, gegen die man sich nicht wappnen, der man nicht begegnen konnte. Ein Komet traf die Erde, acht Kilometer im Durchmesser und mit der Sprengkraft von Millionen Atombomben. Er hinterließ einen Planeten im grauen Leichentuch, mit Eis überzogen, eine Hölle für die wenigen, die die Apokalypse überstanden ...
Über fünfhundert Jahre später berichtet ein Chronist von dieser dunkelsten Epoche der Menschheit - und von der mysteriösen Gefahr, die ihr aus dem Erbe des Kometen erwuchs ... (Klappentext "Genesis")

Jo Zybell erzählt in diesen beiden Sonderbänden die Vorgeschichte zur Serie, die Entdeckung des Kometen, die zögerlichen Reaktionen der Menschen, den Einschlag auf der Erde und das Leben danach. Eigentlich nicht schlecht - aber das habe ich bereits um Klassen besser in einem HUGO-nominiertem Roman gelesen. Und das Leben einer in die Primitivität zurückgeworfenen Menschheit kenne ich nicht nur aus "Planet der Affen", sondern ebenfalls aus klassischen SF-Romanen. So hat mir ganz persönlich diese Story nichts gegeben, stattdessen fühlte ich mich danach gezwungen, einige der klassischen Romane meiner Sammlung wieder zu lesen. Das Ergebnis davon sind kurz notierte Eindrücke von Lucifer's Hammer und Daybreak - 2250 A.D.. Die Parallelen dieser beiden Romane von Jerry Pournelle / Larry Niven und Andre Norton zu MADDRAX sind schon bemerkenswert, bis hin zum Doppelnamen des Kometen. Wobei es ganz klar bei Parallelen bleibt, in keinster Weise hatte ich auch nur im Entferntesten den Eindruck eines irgendwie gearteten Plagiats. Das alleine ist schon bemerkenswert.
Etwas gelangweilt habe ich mich beim Lesen schon. Das liegt allerdings daran, daß Jo Zybell hier auf dem Niveau eines Heftromans bleibt und ich eben große Klassiker im Hinterkopf hatte. Wer nicht derartig vorbelastet ist, kann zwei gelungene Romane mit detailliert ausgeführten Protagonisten und einer faszinierenden Story genießen. Als Einstieg bisher das Beste, was ich an kommerziellen modernen Heftroman-Serien gelesen habe.




Claudia Kern : Zielort : Kratersee
64 Seiten, € 1,35, Bastei 2002

Der Weltrat ist alarmiert, seit er über eine via ISS etablierte Funkverbindung weiß, dass Matthew Drax zum Kratersee will. General Arthur Crow drängt auf eine eigene Expedition. Bei der Suche nach Teilnehmern meldet sich Matts alter Freund Pieroo, der mit seinem Nomadenstamm in der Nähe weilt und dringend Arbeit für den Unterhalt seiner Familie sucht. Zur gleichen Zeit wird auch Jacob Smythe angenommen. Er ist Feuer und Flamme, als er von Drax' Absicht erfährt, und will die von Lynne Crow und Lt. Jazz Garrett geleitete Expedition unterwegs übernehmen. Eine weitere Gruppe formiert sich, als Philipp Hollyday bei den Running Men eintrifft. In einem erbeuteten WCA-Panzer fahren er, Mr. Black, Merlin Roots und weitere Rebellen gen Nordwesten.
Quelle : Maddraxikon

Weder Maddrax noch Arula treten hier als Protagonisten auf. Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb ?) habe ich hier einen spannenden Roman gelesen, der viele der Handlungsträger aus den Jo Zybell - Romanen aufgreift. Nicht gefallen hat mir dieser Schwarzenegger-Unsinn in Form von Mister Black, aber das dürfte auch Geschmackssache sein. Ansonsten ein gut gemachter Heftroman auf einem deutlich über dem Standard liegenden Niveau.


Danach habe ich noch Heft 58 angefangen, aber die Serie dann aufgegeben. Und das trotz guter Romane, die deutlich besser sind als meine bisherigen Erfahrungen mit modernen Heftroman-Serien. Der Grund dafür liegt einerseits natürlich darin, daß ich das Setting, in dem Maddrax spielt, bereits aus wesentlich besseren Romanen kenne. Sicher, es ist unfair, eine Heftroman-Serie mit einem HUGO-nominiertem Roman zu vergleichen oder mit Werken der Großen Autoren, andererseits muß sich auch eine Heftromanserie in den historischen Kontext einfügen lassen. Und da gab es diese Story, dieses Setting schon um Klassen besser.
Ein Grund für mein Desinteresse an dieser Serie ist also das repetitive Element. Ein anderer Grund besteht sicher in den anderen Serien, die ich gerade lese. Wenn ich MADDRAX mit der "Schatzjägerin", "Christoph Schwarz" und "Rettungskreuzer Ikarus" vergleiche fehlt mir die Originalität dieser Serien bei den Heftromanen aus dem Bastei-Verlag. Auch dieser Vergleich ist unfair, denn MADDRAX kommt regelmäßig alle 14 Tage an den Kiosk, alle anderen genannten Serien maximal monatlich, oftmals unregelmäßig. Da mein SUB aber nicht gerade klein ist, ist die Frequenz für mich kein Problem.
Ein dritter Grund dürfte schlicht und einfach darin bestehen, daß ich als SF-Dinosaurier erstens sowieso kurz vor dem Aussterben bin und zweitens nicht in der Zielgruppe von MADDRAX enthalten bin. Die Heftromane sind eine nette, gelungene Unterhaltung für Zwischendurch, wer sich auf das Fandom einlässt, dürfte hier (ähnlich wie bei Perry Rhodan) viel Spaß mit Gleichgesinnten haben und sich in tiefsinnigen Diskussionen über Details der Serie wiederfinden. Dafür bin ich einfach zu alt, die Serie ist imho für ein jüngeres Publikum konzipiert.


Fazit : Eine gelungene Unterhaltungsserie mit spannenden Heften geschrieben von guten, sehr guten und excellenten Autoren. Durch den anders gearteten Ansatz eine Alternative zu "Perry Rhodan" mit deutlich höherem Fantasy-Einschlag. Durch die vielen Parallelen zu klassischen SF-Romanen bietet MADDRAX dem Altleser wenig Neues, für jüngere SF-Fans, die die Romane der letzten 60 Jahre (noch) nicht gelesen haben ist die Serie aber unbedingt zu empfehlen.


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Andre Norton : Das große Abenteuer des Mutanten

Geschrieben von †  a3kHH , 03 April 2010 · 2.367 Aufrufe
Rezensionen
Andre Norton : Das große Abenteuer des Mutanten


Originalausgabe 1952 Daybreak - 2250 A.D.
deutsche Ausgabe 1965
Ãœbersetzer : Gisela Stege
160 Seiten

Die atomare Feuerwalze rollte über die Erde hinweg, sie hinterließ Ruinen, Tod und Chaos.
Nur in einigen wenigen abgelegenen Gebieten bestand das Leben weiter ...

Seit den Tagen der Vernichtung sind zwei Jahrhunderte vergangen, und die Nachkommen der Ãœberlebenden wissen nichts mehr von der Zivilisation ihrer Ahnen.

Fors, der junge Mann vom Puma-Klan, ist anders als seine Stammesgenossen.
Er verläßt eines Tages die Gemeinschaft und macht sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit ...


Soweit der Klappentext. Andre Norton schildert hier eine postatomare Gesellschaft, die auf das zivilisatorische Niveau des Mittelalters zurückgeworfen wurde. Als Amerikanerin lehnt sie sich dabei allerdings an das amerikanische Mittelalter an, Ritter und Burgen kommen nicht vor. In den Bergen leben die Sternenmänner, auf den Ebenen die "nomadisierenden Prärieleute". Viele Städte sind verstrahlt, Tiere mutiert. Mutierte Menschen werden umgebracht oder aus der Gemeinschaft ausgestoßen. In diesem Setting erzählt Andre Norton eine Geschichte über Freundschaft und Toleranz, im Endeffekt ein zutiefst humanistische Story. Natürlich mit Abstrichen, die mutierten Ratten, die aufgrund ihrer Mutation auch Intelligenz besitzen, werden als böse Antagonisten dargestellt und nicht weiter beleuchtet. Dagegen wird die Intoleranz der menschlichen Gemeinschaften aufgezeigt und durch Fors und Arsakane, sein Freund von den Prärieleuten, durchbrochen. Am Ende blickt man optimistisch in die Zukunft, die Menschen werden ihre Zivilisation wieder errichten, besser und humaner als früher.

Zur Autorin ist einiges zu sagen. Ich kann es nicht besser ausdrücken als Erik Schreiber in seinem Phantastischem Bücherbrief :
ZITAT
Andre Norton wurde am 17. Februar 1912 in Cleveland / Ohio / USA als Alice Mary Norton geboren. Ihr erstes Pseudonym war Andrew North, weil sie der Überzeugung war, ein männliches Pseudonym würde ihr eher helfen. 1934 übernahm sie ihr Pseudonym Andre Norton als eigenen Namen. Es war zu ihrer Zeit nicht üblich, dass Frauen Phantastik schrieben und so ging sie davon aus, dass ihr männlicher Name beim Verkauf hilfreicher sein würde. Sie studierte an der Western Reserve University und trat 1932 eine Stelle als Bibliothekarin der örtlichen Bibliothek an. 1950 wurde sie aus gesundheitlichenGründen entlassen. Im zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Sonderbibliothekarin in Washington in der Kongressbibliothek. Von 1950 bis 1958 arbeitete sie für denGnome Verlag, der sich auf phantastische Literatur, insbesondere Science Fiction spezialisierte. Seit 1958 schrieb sie freiberuflich als Autorin. Ihre Werke bezogen sichnicht nur auf die Phantastik. In ihrer schriftstellerischen Karriere schrieb sie mehr als 130 Romane. Die Themen befassten sich mit Kriminalromanen, Western und Spionageromane, historische Romane, Piratenromane und Abenteuerromane. Und natürlich mit Science Fiction und Fantasy. Mit Science Fiction Romanen begann sie ihre Karriere, als sie beim Gnome Verlag arbeitete. Dort hatte sie die Stelle einer Lektorin für Jugend-SF inne. Ihre ersten Geschichten waren zunächst keine Science Fiction und zählten vor allem zu den Jugendbüchern. Mit dem Nachdruck bei Donald Wollheim erreichten ihre Bücher ein Erwachsenenpublikum. Ihre Science Fiction ist eine ohne viel Technik. Bei ihr gibt es keine Weltraumschlachten oder große Space Operas. Ihre Zukunfts-Romane spielen in einem eigenen Kosmos. Dabei ist das den Lesern gar nicht so bewusst geworden, da auf diesen Kosmos wenig hingewiesen wird. Viel bekannter sind daher ihre Fantasy-Romane des Hexenwelt-Zyklus. Die berühmtesten Romane gehören zweifelsfrei zur Serie der WITCHWORLD Romane. Die Romane um die Witch World erzählen in vielen Einzelheiten alles über diesen besonderen Planeten. Der matriarchalisch geprägte Planet kann nur durch gut versteckte Durchgänge von der Erde aus erreicht werden. Zu dieser Romanreihe gehören mehr als 30 Erzählungen. Ihr umfangreichster Roman zu diesem Thema ist der 1972 erschienene THE CRYSTAL CRYPHON, zu deutsch DER KRISTALLENE GREIF. Die alten Rassen stehen im Vordergrund und der Leser erfährt wesentlich mehr über sie und den Einfluss auf die Welt. Kerovan, der Halbmensch, wird als Missgeburt angesehen und folgt den Spuren, den die Alten hinterließen. Ebenso werden die Informationen über das alltägliche Leben vor dem Auge des Lesers ausgebreitet.

Ihre erste Geschichte erschien 1947 unter dem Titel THE PEOPLE OF THE CRATER, obwohl sie schon in den dreißiger Jahren geschrieben wurde. Ihr erster Roman erschien 1952 als STAR MAN†™S SON, später auch als STAR MAN†™S SON 2250 A.D. und DAYBREAK 2250 A.D. neu aufgelegt. Andre Norton war eine Vertreterin der abenteuerlichen Unterhaltung. Das Zielpublikum war von Anfang an auf die männliche Jugend ausgerichtet. Ihre Helden war in der Hauptsache die sogenannten †šedlen Wilden†™ die zudem mit besonderen Kräften ausgestattet waren. In ihrer Begleitung fanden sich sehr oft Tiere, die auf diese Kräfte reagierten. Andre Norton ist eine der aktivsten Schriftstellerinnen. Mit ihrer Arbeit beeinflusste sie sehr stark andere Autorinnen des Genres. Hier sind zum Beispiel die wesentliche bekannteren Marion Zimmer Bradley zu nennen, Anne McCaffrey und C. J. Cherryh. Aber ihre Arbeit blieb lange Zeit unbeachtet und ungewürdigt. Dabei wurden ihre Werke bereits seit Ende der 50er Jahre ins Deutsche übertragen. Die Gruppe †šScience Fiction and Fantasy Writers of America†™ schuf vor einiger Zeit den ANDRE NORTON AWARD für junge Erwachsene und soll 2006 zum ersten Mal verliehen werden. Sie selbst konnte erst spät Preise für ihre Werke in Empfang nehmen. 1977 erhielt sie als ersten Preis, nach 30 Jahren als Autorin, den Grand Master of Fantasy Award. Ihm folgten unter anderem der Gandalf Award und der Nebula. Bereits im Oktober 2002 erkrankte Andre Norton ernsthaft und wurde am 28. Oktober in das Krankenhaus eingeliefert, wo sie mehrere Tage verbringen musste. Sie starb im Alter von 93 Jahren am 17. März 2005 an Herzversagen in Nashville, Tennesee / USA. Noch vor ihrem Tod bat sie darum, nicht beerdigt zu werden. Wenn es nach ihrem Willen geht, möchte sie mit Kopien ihres ersten und letzten Buches verbrannt werden.

Eine faszinierende Autorin, von der ich viele spannende SF- und Fantasy-Geschichten gelesen habe. Auch "Daybreak - 2250 A.D." ist durchaus lesenswert, insbesondere aufgrund der Kürze. Heutzutage ist es ja üblich, eher längere Romane zu schreiben und Protagonisten als auch Umwelt detailliert zu beleuchten. Vor einem halben Jahrhundert war dies noch anders und ich fand es erfrischend, einmal wieder einen kurzen abgeschlossenen Roman zu lesen, von dem keine Fortsetzungen existieren.


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Inkompetenz

Geschrieben von †  a3kHH , 02 April 2010 · 418 Aufrufe
SF allgemein
ZITAT
Und damit wollen wir dem bösen Spiel ein Ende bereiten und uns wieder der uns interessierenden Science Fiction und seinem aufgeklärten Fandom zuwenden. Seid also wachsam und wehret die Propheten der falschen Lehre. Es ist doch wohl völlig unerheblich zu wissen, wie lang eine astronomische Einheit ist, um Clifford D. Simak†™s City zu verstehen. Gut, bei Romanen von Karl-Herbert Scheer ist dies schon hilfreich, zumal ja dort auch - ganz im Sinne Gerns backs - Ausströmgeschwindigkeit mit etlichen Nachkommastellen beschrieben werden. Aber wer zählt solcherlei ernsthaft zur guten SF???

Jaja, die Gute und die Böse SF.
Wieder einmal hat ein selbsternannter Qualitätswächter sich dieses Themas angenommen und einen "Artikel" über Hugo Gernsback geschrieben. Ein interessantes Thema, das man ausführlich beleuchten hätte können. Leider blieb es bei diesem Beitrag des Fandom Observer wieder einmal bei oberflächlich-unqualifiziertem Geschreibsel mit hämischem Unterton. Einen Großteil des Beitrags nehmen Originalzitate von Gernsback ein, die unreflektiert abgedruckt werden. Weder wird der historische Kontext betrachtet, noch die gesellschaftliche Situation, in der Hugo Gernsback Artikel schrieb und Reden hielt. Hauptsache, man kann rumpöbeln, andere niedermachen und sich selbst profilieren.
Genau wie bei der ziemlich dümmlichen BoD-Diskussion hat sich der Fandom Observer wieder einmal blamiert. Schade eigentlich, denn dieses Fan-Zine hatte in den letzten Jahren einige Sternstunden und viele gut recherchierte Artikel.


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Niven / Pournelle : Luzifers Hammer

Geschrieben von †  a3kHH , 13 März 2010 · 1.456 Aufrufe
Rezensionen
Larry Niven / Jerry Pournelle : Luzifers Hammer



Originalausgabe 1977 Lucifer's Hammer
deutsche Ausgabe 1980
Ãœbersetzer : Gottfried Feidel
764 Seiten

Der von den Amateurastronomen Hamner und Brown entdeckte Komet schlägt auf der Erde ein und zerstört die bekannte Zivilisation. Der kümmerliche Rest der Menschheit, der den Einschlag und die darauf folgenden Erdbeben und Flutwellen überlebt hat, muß sich neben den Anstrengungen des alltäglichen Überlebens mit Barbaren. Plünderern und Kannibalen auseinandersetzen.

Ein klassischer Katastrophen-Roman, der sich Zeit nimmt. Der Roman zerfällt in drei Teile : Die Prä-Aufschlag-Phase, die Katastrophe an sich und die Zeit danach. Viele verschiedene Handlungsstränge werden im ersten Teil aufgebaut, von denen nicht wenige durch den Einschlag abrupt beendet werden. Man merkt aber die saubere Durchstrukturierung des Roman, denn im dritten Teil des Buchs werden alle "überlebenden" Handlungsstränge zusammengeführt, unabhängig davon, wie unterschiedlich sie begannen.

Niven & Pournelle beleuchten weniger die psychlogischen Seiten einer solchen Katastrophe als mehr die wissenschaftlich-technischen : Was braucht man, um nach einem Kometeneinschlag, nach der Zerstörung aller als gegeben hingenommenen zivilisatorischen Annehmlichkeiten wieder eine organisierte Gesellschaft aufzubauen ? Wie erzeugt man Strom, wie Insulin ? Wie wird die Kommunikation wieder aufgebaut ? Die Beantwortung solcher Fragen ist sicherlich eine der Stärken dieses Buchs. Das Verhalten der Menschen wird dagegen eher archetypisch geschildert, es wird weniger auf die Psychologie des Einzelnen eingegangen. Der Stil der damaligen Zeit, von heute aus gesehen aber ein Manko des Romans. Nichtsdestotrotz gelingt es den Autoren, die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf das Ende der bekannten Zivilisation darzustellen. Bemerkenswert finde ich hierbei die Brutalität, mit der die Entstehung von Kannibalen geschildert wird. Niven & Pournelle beschönigen hier nichts, gleiten aber auch zu keinem Zeitpunkt ins Splatterhafte ab, sondern stellen diese Barbaren als eine mögliche Reaktion von Menschen dar. Übrigens ist eine der Nebenfiguren, Harry der Briefträger, die Vorlage für den späteren verfilmten Roman "The Postman", das Grundkonzept findet sich bereits hier.

Insgesamt ein spannender und lesenswerter Roman, der auch für den Hugo 1978 nominiert war.


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Primarschule

Geschrieben von †  a3kHH , 10 März 2010 · 746 Aufrufe
Familienleben
Ich lehne die Primarschule ab !
Oh, nicht wegen der Idee an sich oder der Art und Weise, wie sie umgesetzt werden soll. Sondern weil die jetzige Lehrerschaft für Innovationen dieser Coleur nicht geeignet ist.
Lehrer, die sich nach einem 3-Stunden-Tag "ausgebrannt" fühlen, sind nicht geeignet, unsere Kinder im Rahmen einer Ganztagsschule zu betreuen.
Lehrer, die in ihrem gesamten Leben noch nie außerhalb ihres Pädagogen-Elfenbeinturms gearbeitet haben und auch in ihrer Verwandschaft & Bekanntschaft niemanden außerhalb dieses Dunstkreises kennen, sind nicht geeignet unsere Kinder für das Leben zu erziehen. Denn ein nicht unerheblicher Teil der elterlichen Erziehung besteht heutzutage darin, Fehler der Lehrer zu korrigieren. Das geht so weit, daß man teilweise falsch beigebrachtes Wissen bei seinem Kind mühevoll korrigieren muß.
Lehrer, denen die Kinder eigentlich egal sind und die sich einen lauen Lenz machen, sind niemand, dem ich mein Kind länger anvertrauen will. In den sogenannten "Lernwerkstätten" der Grundschulen beispielsweise gehen diese pädagogischen Tiefflieger doch glatt davon aus, daß Neun- und Zehnjährige vollkommen selbstständig ohne Anleitung sich Themen erarbeiten können. Und "natürlich" auch ohne Buch, ohne vernünftige Lehr- und Lernmittel, nur mit irgendwelchen drittklassigen Kopien. Die dann auch nur in der Schule ausgefüllt werden dürfen, es wäre ja eine Katastrophe, würden die Eltern zuhause mit ihrem Kind üben.
Ehrlich gesagt kann ich es nicht verantworten, meinen Sohn solchen Leuten zu überlassen. Mir reicht schon der negative Einfluß der klassischen Halbtagesschule, da müssen wir schon genug gegensteuern.
Und ich brauche auch keine Verlängerung dieser desolaten Grundschulzeit. Was ich brauche, was wir alle, insbesondere unsere Kinder brauchen, sind bessere, qualifiziertere und leistungsorientiertere Lehrer, keine neuen Schulsysteme. Und es würde dem Hamburger Senat gut zu Gesicht stehen, wenn er sich erst einmal darum kümmert, statt das (zweifelsohne garnicht so falsch durchdachte) System der Primarschule gegen alle Widerstände durchzusetzen.


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Eine Zensur findet nicht statt ...

Geschrieben von †  a3kHH , 07 März 2010 · 392 Aufrufe
Politik
... oder doch ?
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Hubert Haensel : Die Stardust-Maschine

Geschrieben von †  a3kHH , 06 März 2010 · 600 Aufrufe
Rezensionen
Perry Rhodan Extra #7


807 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Terminalen Kolonne in das Stardust-System übersiedelt. Timber F. Whistler entdeckt auf einem der Planeten des Systems durch Zufall die Rokinger.

Ein netter kleiner Roman, voll mit Entdeckungen und Abenteuern. Der Autor spielt voll die Indiana-Jones-Karte aus und lässt TFW das Stardust-System dem Leser vorführen. Wir erleben Timber F. Whistler bei der Beschaffung von Howalgonium von seltsamen Weltraum-Wesen, als prominenten Exilanten bei der ersten Weihnachtsansprache in der neuen Heimat und als neugieriger Entdecker einer weiteren Rasse im Stardust-System. Schön geschrieben, die episodenhafte Darstellung beschreibt das Stardust-System als auch seine Bewohner in einer ganz eigenen Art und Weise.

Allerdings ist mir das "Extra" hier völlig unklar. Mich erinnert dieser als auch der folgende Stardust-Roman sehr an die Gray Beast-Geschichten (PR 57, 59, 62, 66, 72, 73 und 79) der frühen Erstauflage. Als Sonderband erscheint mir insbesondere diese PRE-Ausgabe nicht wirklich geeignet.


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Angenehm trivial

Geschrieben von †  a3kHH , 17 Februar 2010 · 1.381 Aufrufe
Rezensionen
Beim DSFP 2009 kam ich zum ersten Mal mit Gunter Arentzen in Berührung, sein Roman Der Osiris-Faktor war 2008 bei der Romantruhe erschienen. Mein Kommentar damals : "Sehr nette und flotte Unterhaltung, aber ziemlich trivial. Trotzdem empfehlens- und lesenswert."

So lesenswert, daß ich mir einen weiteren Schmöker von ihm kaufte : Die Türen der Unterwelt. Ohne den Kontext zu kennen war das für mich ein Zombie-Roman in bester Tradition, eigentlich nicht mein Geschmack. Weiteres von ihm interessierte mich dann nicht so.

Ein halbes Jahr später suchte meine Frau etwas zu lesen und ich drückte ihn ihr in die Hand. Sie fand "Die Türen der Unterwelt" gut, der weibliche Standpunkt kam ihrer Meinung nach gut rüber. Also besorgte ich über Amazon den zweiten in dieser Reihe : Reconquista. Auch der gefiel meiner Frau, ich fand ihn ganz nett, aber nicht mehr. Allerdings hatte ich Gunters Blog gebookmarked und schon früher festgestellt, daß die beiden Romane zum Schatzjägerin-Zyklus gehören, der in den unterschiedlichsten Verlagen und Formen veröffentlicht wurde. Da meine Frau den Autor offenbar mochte, habe ich dann die ersten gedruckten Bände bei der Romantruhe bestellt. Im letzten Sommer war das eine angenehme Lektüre, bei der Hitze mochte man nicht groß denken und wurde durch die Schmöker sehr gut unterhalten.

Herauszuheben bei den Romanen ist die politische Stellungnahme des Autors, die er in die Geschichten einfliessen lässt.
Auch sehr gut gefallen hat mir die erwachsene Darstellung der Schatzjägerinnen. Sex wird hier nicht ausgeklammert, teilweise explizit beschrieben, jedoch immer ohne vulgär zu werden. Man hat durchaus den Eindruck, daß das einfach dazugehört und nicht als besonderer Anreisser ins Buch aufgenommen wurde.
Sehr deutlich ist mir Band 3 in Erinnerung, in der sich Arentzen mit der Folter beschäftigt. Ich habe selten eine so gute Darstellung dieser Problematik gelesen und ebenso selten habe ich ein derartig flammendes Pamphlet gegen ein Unrecht gelesen.

Insgesamt sind die bei der Romantruhe herausgekommenen Schatzjägerinnen-Romane gelungene Unterhaltung mit starkem phantastischem Einschlag, der sich immer mehr steigert. Wilde Ideen verbindet Gunter Arentzen zu abenteuerlichen Geschichten, das Lesen dieser Schmöker ist ein angenehmer Zeitvertreib. Hier haben wir ein weiteres Beispiel der deutlich gelungeneren Romanserien aus deutschen Kleinverlagen, vergleicht man sie mit dem Angebot von Bahnhofskiosken.

Ich habe mir dann auch den ersten Christoph-Schwarz-Sammelband bei der Romantruhe geholt, ich war einfach neugierig geworden. Sehr schöne Trivialunterhaltung, ähnlich den alten Silber-Grusel-Krimis. Trivial, an Larry Brent oder John Sinclair erinnernd, aber sehr gut geschrieben. Ich fühlte mich gleich 35 Jahre jünger, auf einer Bank im Wald neben unserem alten Campingplatz den neusten Schmöker lesend. laugh.gif Natürlich habe ich gleich die Folgebände bestellt, mal sehen, wie es weitergeht.

Allerdings hat dieser Autor auch echte Nachteile. wink.gif Diese sind mir einen besonderen Unterpunkt wert : devil.gif

Gunter und die Frauen
Im Weihnachtsurlaub hatte ich Zeit zu stöbern. Und nachdem ich die gedruckten Versionen der Jaqueline Berger-Romane bereits gekauft hatte, wurde ich auf die eBooks neugierig. Diese schliessen die Lücke zwischen den Romantruhe- und VPH-Ausgaben. Auf Amazon waren diese nicht mehr bestellbar, also habe ich den Autor, Gunter Arentzen, angemailt. Ja, sagte er, die eBooks, die ich suchte gab es nur bei ihm und er versprach mir, eine CD mit Autogramm zu schicken. Nix. Es kam nix an. Es wurde Januar, ich war beruflich dann wieder ziemlich eingespannt, kam nicht dazu nachzufragen. Ich hatte meiner Frau nichts gesagt, es sollte auch eine Überraschung für sie sein. In der Zwischenzeit war sie aber schon selber auf die Pirsch gegangen, hatte Gunter angemailt und nach der CD gefragt. Keine zwei Tage später kam sie an. Meine ist immer noch nicht da. Jetzt hat meine Frau einen signierten Roman und ich nicht. Und wer mich kennt, weiss was das für mich bedeutet. bigcry.gif


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Rom

Geschrieben von †  a3kHH , 14 Februar 2010 · 1.793 Aufrufe
DVD-Serien
Rom spielt in der Zeit des Untergangs der Römischen Republik und der Entstehung des Kaiserreichs unter Caesar und Augustus (etwa 50 - 40 v.Chr.). Erzählt werden die Erlebnisse des Zenturios Lucius Vorenus und der Legionärs Titus Pullo. Details siehe etwa hier.

Die Serie ist aufwendig gestaltet, schon der Vorspann lässt einiges erahnen. Historisch relativ korekt schildert sie die Zeit des Übergangs von der Republik zur Diktatur und stellt das Leben der damaligen Zeit ziemlich unbeschönigt dar. Ich habe diese Serie sozusagen als Remake von Cleopatra empfunden, sie kommt mit demselben emotionalem und künstlerischem Impact daher wie vor einem halben Jahrhundert der Film mit Harrison, Burton und Taylor. Und mit genauso guten Schauspielern. Ebenso wie bei Deadwood ist es auch hier eine echte Freude, unverbrauchte Stars zu entdecken. Die Darsteller der Protagonisten, Kevin McKidd und Ray Stevenson, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, auch alle anderen Schauspieler haben mir ausnehmend gut gefallen. In diesem Zusammenhang möchte ich James Purefoy, den Darsteller des Mark Anton erwähnen, der in diesem Jahr als Solomon Kane zu sehen ist.

Aber ebenso wie Deadwood ist dies keine Familienserie. Die Darstellung der Gewalt und der Sexualität ist explizit und deutlich, nichts für zarte Gemüter. Aber auch nicht störend oder aufgesetzt, sondern meinem Empfinden nach notwendig, um die Sitten des damaligen Rom dem modernen Zuschauer klar zu machen. Dies hat zu starken Restriktionen bei der Fernsehausstrahlung geführt, die teilweise so weit gingen, daß aus zwei 50-Minuten-Episoden eine 45-Minuten-Fernsehfolge gemacht wurde.

Insgesamt eine sehr gelungene Mini-Serie, die im Gegensatz zu Deadwood auch in beiden Staffeln einen Abschluß hat. Für Fans des historischen Films fast schon ein Muß dürfte Rom auch den Phantastik-Liebhaber begeistern.

Was mir aufgefallen ist : Deadwood als auch Rom sind beides Produktionen von HBO. Beide Serien waren derart gut, daß ich jetzt neugierig bin, was die sonst noch so gemacht haben. Vielleicht verstecken sich da noch mehr Perlen.


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Deadwood

Geschrieben von †  a3kHH , 14 Februar 2010 · 1.707 Aufrufe
DVD-Serien
Als alter John-Wayne-Fan konnte ich mir garnicht vorstellen, daß man heutzutage noch eine gute Western-Serie drehen kann. Und nach dem, was ich im Netz so gelesen hatte, bin ich immer wieder vor dem Kauf von Deadwood zurückgeschreckt. Bis meine Frau mir die Serie zu Weihnachten schenkte.

Erzählt wird die Geschichte der real existierenden Stadt Deadwood in den Jahren 1876/77, kurz nach dem Massaker am Little Big Horn. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Politik der damaligen Zeit, weniger auf billigen Effekten wie Gunfights o.ä.. Eine detaillierte Beschreibung des Inhalts findet sich zum Beispiel hier.

Ein wesentlicher Charme der Serie besteht in der Darstellung historischer Figuren. Wild Bill Hickock und Calamity Jane tauchen ebenso auf wie die Earps. [Übrigens wurde Deadwood bereits in einem Nebensatz in "Gunfight at the O.K. Corral" (1956) erwähnt.] Aber auch die nicht so bekannten Figuren wie Seth Bullock und seine Frau sind historisch verbürgt. Tatsächlich hat der Nicht-Historiker Probleme, Realität und Fiktion auseinanderzuhalten, so nah ist die Serie an der Realität dran. Für den Interessierten empfehle ich die Seite der Legends of America, die sehr schön Fakten und Fiktion auseinandersortiert.

Bemerkenswert ist auch die Ähnlichkeit der Schauspieler mit historischen Photos, das fand ich echt gelungen. Ebenso gelungen sind die Dialoge. Denn die Macher haben sich hier von der Geschichte gelöst und die Sprache in die Neuzeit transportiert. Denn während sich noch 1879 eine Zeitung über die Flüche im Alltag echauffierte, hören sich diese Flüche heutzutage eher harmlos an. Damals zähle eben ein "Damned" schon als schlechtes Benehmen. Ich fand die Sprache, zumindestens in der deutschen Synchronisation, nicht überzogen, sondern eher angenehm "normal" und wenig gestelzt.

Die Schauspieler haben mir ausnehmend gut gefallen, neben Timothy Olyphant und Ian McShane fand ich insbesondere die schauspielerische Leistung von Robin Weigert bemerkenswert. Aber auch alle anderen Darsteller haben mir gut gefallen, es war eine Lust, die Serie zu sehen.

Schade ist nur das abrupte Ende. In Season 3 wussten die Macher nicht mehr so 100 %ig wohin sie wollten und haben vieles offen gelassen, was in einer vierten Staffel zum Abschluß kommen sollte. Da aber nach der dritten Staffel Schluß war, bleibt man etwas unbefriedigt zurück.

Deadwood ist definitiv nur etwas für Erwachsene, die dort dargestellte Brutalität ist nicht für Jüngere geeignet. Und obwohl das Barbarentum der damaligen Zeit von den Machern teilweise deutlich abgeschwächt wurde, kommt deutlich rüber, wie primitiv das Leben damals war. Deadwood ist nicht wie Bonanza oder Shiloh Ranch, keine familiengerechte Nachmittagsunterhaltung. Und auch von daher für mich ein Novum, ich empfand diese Serie als eine Weiterentwicklung der erwachseneren Western wie Keoma oder Soldier Blue.

Ich habe die Serie genossen und kann sie nur weiterempfehlen, es war sehr angenehm, einen modernen Western zu sehen. Und es dürfte interessant sein, weitere moderne Western-Serien zu sehen, Deadwood hat hier deutliche Maßstäbe gesetzt.


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DVD-Serien

Geschrieben von †  a3kHH , 14 Februar 2010 · 729 Aufrufe
DVD-Serien
Angeregt durch die Diskussion um Farscape habe ich hier in meinem Blog eine neue Rubrik eingefügt.
Ich bin Serien-Fan. Ebenso wie meine Bessere Hälfte. Die aktuellen Filme geben mir wenig, ich sehe da lieber Serien. Wobei wir da nicht auf ein Genre festgelegt sind. Wenn ich mir unser DVD-Regal ansehe sind da neben SF&F-Serien ebenso historische (Rom, Sharpe) als auch Krimi-Serien (Columbo, Poirot, Der Dünne Mann) vorhanden. Ich werde in Zukunft einfach einmal meine persönlichen Eindrücke dieser Serien hier einstellen. Wohlgemerkt : Das sind ganz persönliche Eindrücke, die extremst subjektiv gefärbt sind, keine objektiven Besprechungen.
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Karneval

Geschrieben von †  a3kHH , 14 Februar 2010 · 447 Aufrufe
Politik
Was sagt der Norddeutsche eigentlich statt "Helau" und "Alaaf" ? Hidubv* ?
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*Hoffentlich ist der Unsinn bald vorbei


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"Die Bewertungssituation in der Grundschule ist schwierig"

Geschrieben von †  a3kHH , 13 Februar 2010 · 853 Aufrufe
Familienleben
Montag morgen, 08:45, hatten wir den nächsten Termin in der Schule. Denn nachdem wir uns massiv über Zeugnis und Klassenlehrerin beschwert hatten, reichte ein Elternsprechtagstermin von einer halben Stunde nicht aus. Da wir, meine Frau und ich, in solchen Situationen ziemlich beharrlich sein können, mussten die Lehrer ein zweites Mal mit uns sprechen. Diesmal mit Klassenlehrerin und Direktor, der zweite Klassenlehrer war nicht dabei. Obwohl er, der zweite Klassenlehrer nämlich, beim letzten Mal das Gespräch angenehm moderiert hat und auch Stichpunkte mitprotokolliert hat.

Aber egal, diesmal mit Direktor. Ich konnte mich ja gerade noch zusammennehmen und habe keine bissige Bemerkung über seine Drückebergerei beim letzten Mal gemacht. Die Eröffnung des Gesprächs entsprach genau einer der beiden Varianten, die meine Frau und ich vorher antizipiert haben. "Nun erzählen Sie doch einmal ihre Kritikpunkte". Boah, Mann, hättste die Mitschrift des Klassenlehrers gelesen, würdste nicht so naiv fragen. Aber ich reg' mich nicht auf, ich mich nicht, ich nicht !!! devil.gif Meine Frau hat dann ganz cool mit den ersten Punkten unserer Kritik angefangen, obwohl ich ihr auch anmerkte, daß sie auf 180 war.

"Zensuren und die Transparenz derselben" war heute das beherrschende Thema. Und was ich mir da für Ideologien anhören musste, lässt mich im Nachhinein bei den unfairsten Lehrern meiner eigenen Schulzeit Abbitte leisten. Heutzutage ist das noch viel schlimmer, gegen die Benotungsmethoden an der Grundschule Rahewinkel waren meine eigenen Lehrer bei den Zensuren, speziell bei den mündlichen Noten, Musterbeispiele an Objektivität. Wir hatten ja beim letzten Gespräch die Klassenlehrerin aufgefordert, ihre Zensuren zu belegen. Hat sie auch gemacht. Mit einer EXCEL-Tabelle, in der Zensuren für irgendwelche Tests standen, die nie jemand, teilweise weder Kinder noch Eltern, gesehen hatten. Oder Pauschalnoten im Mündlichen für ein gesamtes Halbjahr. [Meine Frau bezweifelt, daß dies eine EXCEL-Tabelle war, sie geht davon aus, daß diese Tabelle mit WORD erstellt wurde. Ich unterstelle einmal, daß Lehrer nicht so inkompetent sind. Oder doch ? unsure.gif ] Die Tabelle haben wir mitgenommen, ich werde im Nachgang erst einmal prüfen, ob die schriftlichen Noten, die da drin stehen, überhaupt stimmen. Und ja, ich traue dieser Schule kein bißchen. Nach den leidvollen Erfahrungen an dieser Grundschule gehe ich ab sofort erst einmal davon aus, daß ein Lehrer Unrecht hat. angry.gif Bedauerlich eigentlich, aber eben erfahrungsbasiert. Und wie bemerkte meine Frau im Nachgang doch so richtig ? Wenn ihre Umschülerinnen in der Ausbildung ihr eine solche Tabelle vorgelegt hätten, hätten sie diese nochmal schreiben müssen, denn so wenig faktenbasiert war diese eine Seite, die uns da vorgelegt (zugemutet) wurde. Aber man ist ja von der Lehrerschaft schon einiges gewohnt, aufgeklärte Eltern kann auch eine Tabelle mit Noten, von denen mehrere weder datiert noch präzisiert werden, nicht wirklich überraschen.

Anyway. Das Mündliche ist ja sooo wichtig. Jo, insbesondere beim Schreiben. angry.gif Und die Klassenlehrerin hat keine Ahnung, daß Lesen und Vorlesen zwei komplett verschiedene Dinge sind. rolleyes.gif Wie insbesondere unsere Hörbuch-Konsumenten zur Genüge wissen. Aber nicht unsere Lehrer, für die ist das offenbar das Gleiche. Und da passen die Ergebnisse der benoteten Tests irgendwie nicht ins Bild, da muß frau noch schnell eine negative Generalnote erfinden. Ja, "erfinden". Denn ich bezweifle doch sehr stark, daß diese EXCEL-Tabelle oder auch nur diese Noten bereits im Vorfeld zu den Zeugnissen existierten. Auch heute merkte man deutlich, daß an die Noten nach reinem Gutdünken vergeben werden und in keinster Art und Weise die Leistungen der Kinder auch nur annähernd widerspiegeln. Wie war das noch in Englisch ? In der dritten Klasse wurden die guten Zensuren deshalb vergeben, um die Kinder zu motivieren. Als ich diesen Bullshit hörte ist mir sozusagen geistig die Kinnlade auf meine Zehen gefallen. ohmy.gif

In jedem Fall haben wir den beiden, Direktor als auch Klassenlehrerin deutlich gemacht, daß ihre Zensurmethoden fragwürdig sind. Und in keinster Art und Weise auch nur annähernd transparent, weder für Eltern noch für sonstige Außenstehende. Also wird die Klassenlehrerin uns jetzt monatlich (bzw. so oft wie nötig) Rückmeldung über Juniors Leistungen geben. *kicher* Und es wird mir ein geistiges Gabelfrühstück sein, sie zeitnah auf eben diese Rückmeldungen festzunageln. Bzw. sie anzuzweifeln und richtig zu rücken. Denn dieser Terror, dem unsere Kinder ausgesetzt sind, geht auf keine Kuhhaut. Kein Wunder, daß alle Hamburger Gymnasien darauf eingestellt sind, diese Grundschul-Defizite in den 5. und 6. Klassen zu reparieren.

Gegen Ende des Gesprächs wurde es noch richtig komisch. Meine Frau versuchte, den beiden "Pädagogen" so einige Zusammenhänge klarzumachen und ihnen zu verklickern, daß viele Vorfälle an der Grundschule Rahewinkel nicht als isolierte Events zu sehen sind, sondern ein Gesamtbild abgeben. Man merkte deutlich, daß diese beiden Kindererzieher gar nicht verstanden, wovon meine Frau sprach. Man hatte den Eindruck, daß eine solche integrierte Sichtweise über ihren geistigen Horizont geht. Kein Wunder, daß mein Sohn keinen guten Stand bei solchen Lehrern hat, kontextuelles Denken beherrscht er ebenso wie das Erkennen von Mustern und Zusammenhängen. Und, wie ich aus eigener Erfahrung weiss : Es ist nie besser, mehr zu wissen und zu verstehen als der Lehrer. Das macht einen dann doch bei eben diesen Lehrern etwas unbeliebt †¦ devil.gif

Am Ende meinte die Klassenlehrerin meines Sohnes noch, sich darüber beschweren zu müssen, daß wir gleich zu Direktor gehen bzw. uns zuerst mit dem zweiten Klassenlehrer austauschen als mit ihr. Sie faselte etwas von gestörtem Vertrauensverhältnis. Ich habe ihr ganz klar gesagt, daß ich auch kein Vertrauen mehr zu ihr habe. Daraufhin wurde sie ausfallend, persönlich und beleidigend. Bezeichnend. coool.gif

Ich bin einmal gespannt, was beim nächsten Termin rauskommt. Denn da wir dieses Zeugnis mit den dümmlich-unqualifizierten-falschen Kommentaren nicht unterschreiben, dürften sie eigentlich schon gemerkt haben †¦


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Enttäuschend

Geschrieben von †  a3kHH , 06 Februar 2010 · 455 Aufrufe
SF allgemein
Es war wirklich frustrierend, die "neuen" SF-Heftroman-Serien zu lesen. "Neu" natürlich nur für einen Dinosaurier wie mich, der den Aphilie-Zyklus immer noch als herausragendes Beispiel für große SF-Heftromane hält. wink.gif
Bei Sternenfaust reichte mir der erste Roman "Ein neuer Captain" um mich von dieser Serie abzuschrecken. Ein Pseudo-Krimi mit gut aussehenden Guten und verschlagen aussehenden Bösen, ein Primitiv-Plot, der noch nicht einmal das Intelligenz-Niveau der 60er erreichte. Echt frustrierend ! Vielleicht sind die Folgebände besser, nach diesem Auftakt habe ich aber keine Lust mehr, davon etwas zu lesen.
Also nahm ich mir die zweite Serie vor, Bad Earth. Die ersten Romane waren gar nicht so übel, den Autoren gelingt ein mysteriös-spannendes Szenario in einem exotisch-faszinierendem Setting. Viele gelungene Handlungsfäden werden erzeugt, aus denen man einiges hätte entwickeln können. Doch mit zunehmender Bandzahl wird es immer platter, immer blöder, es werden viele Möglichkeiten verschenkt, stattdessen wird sich extrem stark an PR mit seinen äoooonenalten Geheimnissen angelehnt. Ab etwa Band 20 ist dann Schluß mit lustig und die Serie beginnt eine inhaltliche Talfahrt, die auch Autoren wie Susan Schwartz und MMT nicht aufhalten können. Wirklich schade, hier hätte man viel draus machen können.
Ich ärgere mich darüber um so mehr, als ich diese Serien im Vergleich mit (durchaus suboptimalen) Klassikern der 80er wie Charity oder gelungenen modernen SF/F-Serien der deutschen Kleinverlage wie beispielsweise Rettungskreuzer Ikarus oder Lex Galactica gegenüberstelle. Da frage ich mich doch, warum diese Serien so ein Nischendasein genießen, die inhaltliche als auch literarische Qualität ist bei diesen Nischenserien deutlich höher als bei den beiden angesprochen Bastei-Heftromanen. Da habe ich jetzt richtig Bedenken, mich Maddrax zu widmen ...


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Urmeli

Geschrieben von †  a3kHH , 06 Februar 2010 · 465 Aufrufe
SF allgemein
Was habe ich gerade im edfc-Filmjahrbuch von Peter Gaschler lesen müssen ? Aus der Besprechung von Urmel voll in Fahrt : "Dem Meer aus Plastikfolien des Originals kräht doch heute kein Schwein mehr hinterher." Banause ! Es geht nichts über das Original, da kann irgendsoein moderner Kram noch so schick daherkommen. Jawoll !
Und wer's nicht glaubt, kann sich das auch live angucken. Und zwar in Hamburg-Billstedt vom 04. bis 20. Februar. Ich zitiere hier einmal die Website unseres Einkaufszentrums :
ZITAT
[...]Die Augsburger Puppenkiste ist vom 04. Februar bis 20. Februar 2010 mit vielen bekannten und beliebten Figuren zu Gast im BILLSTEDT-CENTER Hamburg.
In begehbaren „Augsburger Puppenkisten“ werden Fotos der Gründer und von berühmten Puppenspielern, alte Plakate, angeschnitzte Köpfe und aktuelle Projekte etc. präsentiert.
In überdimensionalen Kisten werden kleine Szenen von „Schneewittchen“, „Urmel aus dem Eis“, „Abdallah und sein Esel“, „Monty Spinneratz“, die „Dschungeldetektive“ und „Jim Knopf und die Wilde 13“ ausgestellt.
Auch „Kater Mikesch“ und „Lilalu im Schepperland“ werden die Besucher aus einer überdimensional großen Augsburger Puppenkiste begrüßen.
Für die kleinen und großen Freunde gibt es im Augsburger Puppenkisten-Kino täglich mehrere Geschichten anzusehen.[...]

PROGRAMM:

Täglich Kinderkindo
Mo-Fr 15.00-19.00 Uhr Kinderbasteln
Sa 11.00-18.00 Uhr Kinderbasteln

Theateraufführungen
08.02.10 11.00 + 12.30 Uhr „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“
08.02.10 15.00 + 16.30 Uhr „Jim Knopf und die Wilde 13“
09.02.10 11.00 + 12.00 Uhr „Jim Knopf und die Wilde 13“
09.02.10 15.00 + 16.30 Uhr „Jim Knopf und Lukas der Lokomitvführer“
12.02.10 10.00 / 11.30. / 15.00 / 16.00 Uhr "Auf nach Lummerland"
13.02.10 14.00 / 15.00 / 16.00 / 17.00 Uhr " Auf nach Lummerland"
19.02.10 10.00 / 11.30 / 15.00 / 16.00 Uhr "Auf nach Lummerland"
20.02.10 14.00 / 15.00 / 16.00 / 17.00 Uhr "Auf nach Lummerland"
Soviel zu den geschmähten Plastikfolien ... biggrin.gif


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Kein Einzelfall

Geschrieben von †  a3kHH , 05 Februar 2010 · 664 Aufrufe
Familienleben
Ich bin ja ein unverbesserlicher Optimist.
Bei allem, was ich weiss, bei allen Nachrichten, die ich in den letzten Jahren über das deutsche Schulsystem gehört habe, bei allen Erfahrungen, die ich während des Studiums mit Lehramtstudenten gemacht habe : Ich habe immer noch geglaubt, daß Juniors negative Erfahrungen mit den Lehrerinnen an der Grundschule Rahewinkel ein Einzelfall sind.
Sind sie nicht. sad.gif
Das Problem des schlechten Grundschulunterrichts ebenso wie das des weiblichen Chauvinismus in der Grundschule sind offenbar strukturelle Probleme der heutigen Grundschule, die nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit existieren. Das war mir so gar nicht bewusst, erst als Kollegen mich auf meinen Blog ansprachen und ähnliche Schicksale ihrer Kinder zum Besten gaben, wurde mir das deutlich. Denn ich arbeite nicht in Hamburg, sondern in Hannover und dort ist es offenbar grundschultechnisch nicht wirklich besser. Auch dort werden Jungs zensurentechnisch abgestraft, geben sich Lehrerinnen als selbstgefällige Alleinherrscher, unbeeindruckt von jeglicher Kritik.
Und auch die Tage der Offenen Türen, die wir in den letzten Wochen bei den verschiedensten Gymnasien in unserer Umgebung wahrgenommen haben, hätten mir zu denken geben sollen. Jedes, aber auch wirklich jedes Gymnasium, das wir besucht haben, hat in der 5./6. Klasse Zeit eingeplant, die Versäumnisse der Grundschule nachzuholen. Also den Kindern richtig Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Auch andere Lernziele, die eigentlich in der Grundschule erreicht werden sollen (etwa Medienkompetenz oder (Selbst-) Organisation), habe ich als Schulstoff der ersten Gymnasialjahre angepriesen gesehen.
Gegen dieses heutige Schuldesaster war meine eigene Schulzeit eine echte Idylle. Und jetzt sollen unsere Kinder in Ganztagsschulen abgegeben werden ? Neverever ! Bevor sich die Politik auf so etwas einlässt, sollte man erst einmal das Lehrerniveau auf einen halbwegs akzeptablen Durchschnitt heben.


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Für Vielflieger

Geschrieben von †  a3kHH , 31 Januar 2010 · 416 Aufrufe

Auf den Hinweis meiner Frau googelte ich nach "garnicht" und "gar nicht". Im Ergebnis gab es unter anderem einen Blog. Neugierig wie ich war, klickte ich den einmal an.
Nachdem ich den ich diesen Eintrag für Vielflieger gelesen habe, lag ich vollkommen entkräftet unter dem Tisch. Viel mehr lachen konnte ich nicht, dabei ist auch der Eintrag über Absurditäten des Alltags echt gelungen.
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Sozialneid und weiblicher Chauvinismus

Geschrieben von †  a3kHH , 31 Januar 2010 · 820 Aufrufe
Familienleben
Lehrer verdienen gutes Geld. Und haben ziemlich entspannte Arbeitsbedingungen. Das steht ihnen grundsätzlich auch zu, denn sie haben einen ziemlich verantwortungsvollen Job : Sie bilden unsere Kinder aus.

Aber offenbar geht es einigen noch nicht gut genug, denn was durften wir uns beim Elternsprechtag letzten Donnerstag von der Klassenlehrerin anhören : "Sie haben ja genug Geld, Sie können sich ja einen Nachhilfelehrer leisten." Geht's noch ? angry.gif

Im Lehrerberuf arbeiten hauptsächlich Frauen, der Anteil der männlichen Lehrer an Hamburgs Grundschulen liegt bei 20 %. Man sollte annehmen, daß daher die Emanzipation in diesem Milieu zumindestens weit fortgeschritten ist. Pustekuchen ! Was durfte meine Frau sich letzten Elternsprechtag anhören : Es sei ja sowieso ziemlich irrelevant, was die Klassenlehrerin mit ihr besprechen würde, zuhause würde meine Frau ja doch nur auf das hören, was ich sagen würde. Meine Frau ist immer noch stinksauer auf dieses Weib und ich bewundere immer noch ihre Selbstbeherrschung in dieser Situation ...

Ãœbrigens gibt es hier eine interessante Dokumentation zur Geschlechtersituation im deuschen Bildungssystem.


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Vertretungslehrer

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Januar 2010 · 1.090 Aufrufe
Familienleben
Vertretungslehrer sind ja offenbar die Creme de la Creme der Lehrer-Unterschicht. Dümmer als bei so einem Extremversager geht's nimmer. Es sei denn, man ist Klassenlehrerin an der Grundschule Rahewinkel. Beispiel gefällig ?

An der Grundschule Rahewinkel fiel ein Lehrer wegen Krankheit aus und eine Vertretungslehrerin kam in die Klasse. Unfähig und autoritätslos haben die Schüler ihr offenbar auf der Nase herumgetanzt. Und diese "Pädagogin" hat sich doch tatsächlich erblödet, einen Schüler zu beauftragen, eine Strichliste der Unterrichts-Störer zu führen. Ganz davon abgesehen, daß dies bereits als pädagogische Fehlleistung zu würdigen ist, hat dieser Mitschüler meines Sohnes natürlich nicht diejenigen, die störten, aufgeschrieben, sondern diejenigen, die nicht zu seinem Freundeskreis gehören, unabhängig davon, ob sie gestört haben oder nicht. Wer von uns hätte das in seiner Schulzeit nicht auch gemacht ? laugh.gif

Am nächsten Tag war mein Sohn nicht in der Schule, die Gründe dafür sind einen eigenen Blog-Eintrag wert. Die Vertretungslehrerin ist scheinbar vollkommen entkräftet ob des Stresses, arbeiten zu müssen, zur Klassenlehrerin getobt und hat sich über die Klasse beschwert. Und diese Klassenlehrerin, die allseits beliebte Ellen B., schickt doch glatt aufgrund der von einem Schüler erstellten Liste, Briefe an die Eltern. Vordrucke, am Computer generiert, in denen nur der Name des Kindes eingetragen wird. Ich stelle den Brief hier einmal ein :
ZITAT
Liebe Eltern,
leider haben sich einige Kinder der Klasse 4a gestern in der 5. Stunde beim Vertretungsunterricht zum wiederholten Mal sehr schlecht benommen. Sie waren laut, haben dazwischengeredet, waren frech, ungezogen und albern.
Ihr Kind Name handschriftlich eingetragen war ebenfalls daran beteiligt! Damit meine ich nicht die "kleinen Ausrutscher", sondern massive Störungen durch ihr Kind.
Leider ist das nicht das erste Mal passiert. Die Kinder mussten auch schon mal einen Entschuldigungsbrief an eine Lehrerin schreiben. Es sind jedes Mal andere Lehrer gewesen.
Manche Kinder finden das einfach lustig und reagieren auf Ermahnungen kaum. Das geht so nicht, denn für Vertretungslehrer ist die Situation immer schwieriger als für die Klassenlehrer, weil sie die Kinder nicht so gut kennen.
Sprechen Sie bitte sehr deutlich mit Ihrem Kind und wir hoffen, daß sich so eine Situation nicht wiederholt.
Mit freundlichen Grüßen
Ellen B.
Pauschalvorwürfe ohne Bezug zu irgendwelchen konkreten Vorfällen. Ich möchte nicht wissen, was die anderen Eltern, an die dieser Vordruck ging, dazu gesagt haben. Und die anderen Schüler. Dieser Wisch war einer der Auslöser für uns, ein Mail an den Direktor zu schreiben. Darin sagten wir :
ZITAT
Sehr geehrter Herr E.,
irritiert haben wir Ihr Schreiben vom 14.01.2010 erhalten. Wir weisen den dort aufgeführten Sachverhalt vollständig zurück, tatsächlich verblüfft es uns, daß Sie als Schulleiter ein derartiges Schreiben zulassen.
Nach Aussagen unseres Sohnes hat eine Vertretungslehrerin einen Mitschüler beauftragt, eine Strichliste zu führen, wer ihren Unterricht stört. Ganz davon abgesehen, daß dies bereits als pädagogische Fehlleistung zu würdigen ist, hat dieser Mitschüler natürlich nicht diejenigen, die störten, aufgeschrieben, sondern diejenigen, die nicht zu seinem Freundeskreis gehören, unabhängig davon, ob sie gestört haben oder nicht. Daß basierend auf einer solchen Vorgehensweise Briefe an die Eltern verschickt werden, ist in meinen Augen ein bedauerlicher Mißgriff Ihrer Schule. Um so mehr, als sich Ihre Schule nicht geniert, ein solches Schreiben auch noch als primitiven Vordruck zu versenden. Derartige Generalverdächtigungen und -beschuldigungen können von uns nicht akzeptiert werden. [...]
Nun habe ich ja schon beim letzten Eintrag geschrieben, daß der feine Herr Schuldirektor kneift, wenn er arbeiten muß. Auch dieses Mail hat er nicht beantwortet, stattdessen kommt ein Brief von der Klassenlehrerin meines Sohnes :
ZITAT
Wir haben ihr Schreiben vom 17.01.2010 zur Kenntnis genommen. Der Brief vom 14.01.2010 ist von mir in meiner Funktion als Klassenlehrerin und nicht von Herrn E. verfasst worden.
Grundlage meines Briefes war ein Gespräch mit der Vertretungslehrerin und am nächsten Tag ein ausführliches und klärendes Gespräch mit allen Schülern der Klasse 4a. Die Schüler waren sehr wohl in der Lage die Situation vom Vortag zu analysieren und die betreffenden sieben Schüler haben ihr Fehlverhalten selbst beschrieben und eingesehen. [...]
Eine sehr interessante Reaktion, an der man die Dummheit der Lehrerschaft deutlich sieht. Zunächst einmal frage ich mich doch, warum ein an den Schulleiter adressiertes Mail von ihm nicht beantwortet wird. Denn sehr deutlich haben wir uns bei der Schulleitung über die Klassenlehrerin beschwert. Aber das würde ja bedeuten, daß der liebe Herr E. seiner Funktion als Schuldirektor gerecht werden muß - und dazu ist er offenbar nicht fähig.

Genausowenig, wie die Klassenlehrerin ihrem pädagogischem Lehrauftrag nachkommt. Denn was habe ich weiter oben noch geschrieben : "Am nächsten Tag war mein Sohn nicht in der Schule". Aber Frau Ellen B. hat angeblich "mit allen Schülern der Klasse 4a" gesprochen und "die betreffenden sieben Schüler haben ihr Fehlverhalten selbst beschrieben und eingesehen". Mein Sohn war also bei dieser Besprechung weder anwesend, noch hat er irgendetwas zugegeben. Aber das realisiert diese Frau gar nicht, dazu ist sie geistig nicht in der Lage. Hauptsache, sie kann denjenigen, die sie nicht mag, wieder mal einen reinwürgen und ihren Vorurteilen nachgeben. Und so etwas unterrichtet Kinder ? Grundschulkinder ? angry.gif

Edit : Garnicht-Rechtschreibfehler korrigiert






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