Jedoch, wenn sogar das passive "Nur-Lesen" eingestellt wird, weil "in den Foren da draußen" PR-Krawallbrüder die harte Arbeit nicht ernstnehmen, den Autoren keinen Respekt entgegenbringen usw. - und das ist doch nunmal der Grund des Rückzugs, ob er jetzt der Sachlage angemessen ist oder nicht! -, dann ist das doch schon ein Problem, oder nicht?
Wenn alle Foren außer dem NGF in den Augen derer, die es angeht, nur noch Meckerclubs, virtuelle Treffpunkte wütender NGF-Exilanten, Bildungsbürgersnobs, Elitaristen und sonstigem Schnöselvolk sind - warum machen wir das denn dann hier noch?
Das läßt zumindest mich an der Sinnhaftigkeit des Ganzen zweifeln. Wenn ich in mitunter langen und wortreichen Postings möglichst detailliert zu begründen versuche, warum ich PR derzeit ziemlich scheiße finde - manchmal auch, warum ich einen bestimmten Roman ganz vorzüglich fand! -, dann erhoffe ich mir doch schon, daß das jemand liest, den es angeht. Ist ja schön, wenn man Gleichgesinnte trifft, man sich gemeinsam Gedanken (und Sorgen!) macht - aber geht es nicht in erster Linie darum, daß sich diejenigen Gedanken machen, die die Serie Woche für Woche aktiv gestalten?
Wenn diese keine Lust mehr haben - berechtigt oder unberechtigt -, und sich nicht mal mehr mit dem, was hier passiert beschäftigen, weil es ohnehin nur pietätloses und faktenfreies Genörgel ist; dann finde ich das gerade nicht mehr egal.
Nun, die Tendenz zum Rückzug in eine "Splendid Isolation" hatten die Autoren schon zu Zeiten, als wir noch im NGF aktiv waren. Was natürlich seinerzeit - als ich das Thema mal explizit auf den Punkt brachte - vehement bestritten wurde.
Sei es, wie es sei: "splendid isolation" hat sich nun mal historisch nicht wirklich als Erfolgsstrategie erwiesen. So gesehen: Have Fun!
Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht dran. Dem steht eine wesentliche Charaktereigenschaft des Menschen entgegen: die Neugier...
Wenn man uns hier erstmal komplett ignoriert, dann ist es doch letztlich egal, ob die Gründe für diese Ignoranz richtig oder falsch sind. Dann ist der Drops gelutscht! Sicherlich, ich persönlich finde die Reaktionen der besagten Autoren als absolut ungerechtfertigt und übersensibel. Ich habe mal nach "Perry Rhodan" und "Forum" gegooglet. Neben dem Netzwerk und dem SF-Fan-Forum habe ich nichts gefunden außer Kartenspiel- und Adventuregame-Foren. Und ich persönlich kann nichts anstößiges in den Diskussionen dort finden. Jedenfalls nichts, was sich durch Kommunikation nicht besser lösen ließe, als durch Flucht. (Selbstverständlich bin ich mir bewußt, daß letztere aus Autorensicht ein wesentlich bequemerer, praktischerer, einfacherer Weg ist...)
So übersensibel und daneben ich diesen Rückzug finde - so schade und problematisch finde ich ihn auch; aus den oben genannten Gründen! Letztlich bringt es nichts, festzuhalten, daß das Image, daß man hat ungerechtfertigt ist - wenn's erstmal da ist, ist es zu spät. Ich weiß freilich auch nicht, wie man jetzt noch etwas daran ändern könnte...
Das Bild von der virtuellen Trutzburg NGF jedenfalls, in der sich die Autoren wohl und sicher fühlen, geschützt vor dem wütenden Ansturm des PR-hassenden Mobs - es nimmt jedenfalls Konturen an. Und das ist traurig. Eben deshalb, weil so vieles falschläuft.
Der PR-hassende Mob, er ist, wie Du richtig sagst, Ten, in Wahrheit sehr heterogen.
Aber was hilft's noch, das festzuhalten, wenn diejenigen, die es angeht, ihre Meinung bereits gefestigt haben? Wie kann man noch denjenigen, dessen Beschluß, einen zu ignorieren nicht nur feststeht, sondern bereits umgesetzt wird, noch davon überzeugen, daß das mit der Ignoranz eine suboptimale Idee ist? Hilft ja nix, wenn man hier von der Heterogenität, Sachlichkeit und Konstruktivität der Diskussionen übverzeugt ist, wenn diejenigen, die aus ebendieser Konstruktivität einen für alle vorteilhaften Nutzen ziehen könnten, da ganz anderer Meinung sind.
Sicherlich, die meisten hier haben allen Grund dazu, sich ziemlich falsch verstanden, ja geradezu veralbert vorzukommen, angesichts des verlinkten Posts von Monti. (Es bleibt einem aufgrund der Unbestimmtheit der Aussagen und diverser vorangegangener Ereignisse ja kaum was anderes übrig, als die Aussagen auch so ein bißchen auf dieses virtuelle Etablissement hier zu beziehen.) Es gibt also durchaus nachvollziehbare Beweggründe, schulterzuckend und kopfschüttelnd "So typisch!" zu denken und einfach weiterzumachen wie bisher. After all, die "Gegenseite" macht's ja genauso! Aber damit hält man doch nur den ewigen Zirkel am Laufen. Wo bleibt die Verständigung?
Nun, wenn die nicht mit uns reden wollen, warum sollten wir dann mit denen reden wollen? Nur, weil es auf diese Frage keine gute Antwort gibt, heißt das doch aber nicht, daß wir nicht mit denen reden wollen! Bei aller Verbundenheit untereinander, bei allem Spaß an Diskussionen darüber, wo genau der Hund begraben liegt, dessen Verwesungsgestank vielen hier das Lesevergnügen vermiest - wenn dieses Forum am Ende so self-contained wird wie große Teile des NGF; dann ist doch neben der inhaltlichen Ausrichtung der einzige Unterschied der, daß die "Macher" den einen Ort zur "Erholung" vom anderen nutzen. Frei nach dem Motto: "Hier bin ich Autor, hier darf ich's sein!" Und der PR-hassende Mob bleibt draußen. Die Transformation des NGF zur Trutzburg, zum safe haven für die braven Autoren scheint bald abgeschlossen. Letztere müssen sich dann nur noch mit "Hass-Mails", aber wenigstens nicht mehr mit so unappetitlichen Diskussionen wie diesen hier herumquälen.
Vielleicht ist am Ende alles nur ein cleverer Schachzug, das Firmenforum zur allein relevanten Online-Plattform für PR-Kritik zu machen... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif
Nicht, daß ich zuletzt hier übermäßig aktiv war, und nicht, daß ich nicht schon zu seligen NGF-Zeiten drüber nachgedacht hätte... aber die direkte Kontaktaufnahme mit den Autoren scheint immer attraktiver zu werden.
Letztlich muß man sich fragen, warum man hier eigentlich postet. Will man einfach nur seiner Enttäuschung oder auch mal seiner Begeisterung Ausdruck verleihen? Ist man zufrieden, mit mehr oder weniger Gleichgesinnten sich darüber einig zu werden, was schief läuft und was nicht? Oder hofft man nicht auch ein bißchen, daß das, was man hier so unters virtuelle Volk bringt wenigstens die Chance darauf hat, eine Veränderung zum Besseren auszulösen? So illusorisch diese Hoffnung auch sein mag: wenn es nicht mehr nur wahrscheinlich, sondern absolut sicher ist, daß das hier Vorgetragene niemals von jenen wahrgenommen wird, deretwegen man es allererst vortrug - was soll das alles dann noch?
(Ich bin nicht blauäugig - wenn ich mir anschaue, wie damals meine umfassende SO-Kritik wahrgenommen wurde, wie Besserung gelobt wurde, und wie wenig sich letztlich tatsächlich getan hat, dann bin ich mir durchaus dessen bewußt, wie wenig Lesermeinung selbst dann bewirken kann, wenn sie von exponierter Stelle wohlwollend und verständig aufgenommen wird. Trotzdem, ich mag die Hoffnung. Umso weniger mag ich sie aufgeben...)
Diesen Überlegungen liegt ein Missverständnis zugrunde: im Internet kommt es gerade
nicht so sehr auf den direkten Kontakt (hier zwischen Autor und Leser) an - das wird ja von den Kritikern des Internet gerade bemängelt.
Das Internet erlaubt die direkte - um eine Idee des von dir so verhassten Dan Brown aufzugreifen - Einspeisung eines Gedankens in den "Weltgeist". Dies können weder Zensur noch Isolation verhindern.
Was den konkreten Fall - den "PR-Geist" sozusagen - angeht: don´t worry - es lesen genügend Leute hier wie drüben unsere Posts. Wichtige Gedanken, die wir hier äussern, tauchen "drüben" früher oder später auf. Ich mache mir da wenig Sorgen.
Ansonsten hätte es auch wenig Sinn, wie Amtranik schon richtig bemerkte, sich in anderen Unterforen über z.B. amerikanische Autoren im Detail auszulassen. Die lesen hier nämlich bestimmt nicht mit. Stört uns das? Nicht wirklich.
Ähm... ja...
Womit ich eigentlich nur sagen wollte: sooo egal ist es in meinen Augen nicht, was passiert - wenn es denn in Zusammenhang mit den Diskussionen in diesem Forum hier passieren sollte.
Und selbst, wenn eine andere Diskussion in irgendeinem anderen Forum der Auslöser gewesen sein sollte - de facto ist auch dieses Forum doch jetzt offiziell auf der ignore-Liste von MMT und Monti. Ich wage zu behaupten, daß dies nicht die einzigen PR-Autoren sind, auf die das zutrifft... Möglich, daß auch das schon immer so gewesen ist - aber wenn man das noch mal so explizit auf's Brot geschmiert bekommt wie im vorliegenden Fall, dann macht man sich eben so seine Gedanken... es ist offensichtlich einfach so, daß viele Autoren ein ganz massives Problem mit massiv negativer Kritik - ob das eine Überreaktion ihrerseits darstellt oder letztlich doch in der tatsächlichen Massivität der Kritik begründet ist, spielt - ich wiederhole mich - keine Rolle! Wichtiger ist doch die Frage, wohin diese allseitige Sturheit führt? Einerseits flüchten sich Autoren in Wohlfühlbereiche, weil ihnen zu viel mit Füßen getreten wird - andererseits hallt ihnen ein trotziges "Mach' doch!" entgegen usw.ad.inf.; wo bleibt da die Macher-Fan-Kommunikation, die - insb. bei PR - hochgelobte? Sie findet nicht statt, nichtmal passiv - außer natürlich im Gelobten Land NGF. Ist mir mittlerweile echt egal, wer dran Schuld ist - ich find's bloß scheiße. Daß man nicht sagen kann, wie grauslich man RFs Expokraten-Arbeit fand, ohne auf den Buchstaben genau aufzupassen, daß man keinem auf die Füße trifft. Daß man scheinbar sagen muß, daß man einen Roman "nicht so toll" fand - obwohl man ihn eigentlich "richtig scheiße" fand. (Das ist ein Unterschied!) Daß man niemals erklären muß, warum man was toll findet.
Am schlimmsten finde ich, daß ich nicht anders kann als meine Sicht der Dinge darzulegen und mit ihr genau wieder jene Reaktion - z.B. auch einen Rückzug aus div. Foren, sei es bloß als Leser - an entspr. Stelle auszulösen, die ihrerseits wieder genau diese meine Sicht der Dinge zu bestätigen. Es macht mich einigermaßen hoffnungslos, daß sich an diesem Teufelskreis jemals etwas ändern wird. Wenn die jeweilige Gefühlslage allererst den Zirkel auslöst, der jedwede Diskussion unmöglich macht - wie soll man dann jemals zu einer Verständigung kommen?
Was wiederum ok ist, ist, den "Machern" ihre Haltung um die Ohren zu hauen. Was du eindrucksvoll und wortgewaltig getan hast...
Was bleibt einem dann noch übrig, kann man fragen, als die Kommunikation abzubrechen? Hat ja eh' keinen Zweck. Wahrscheinlich ist das so. Das wissen die Autoren, das wissen die Nörgler und erst recht diejenigen, die - Nörgler oder Autor - dafür gehalten werden.
Und doch...
Es schrieb für Sie,
ein Naivling
Wir haben die Kommunikation niemals abgebrochen. Und das bleibt auch so.