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Handwerkliches Geschick, die Selbstsicherheit des Schriftstellers


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240 Antworten in diesem Thema

#31 Diboo

Diboo

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Geschrieben 07 März 2011 - 08:46

Ich lösche gar nix. Dafür gibt es Lektoren. Ein Satz ist ein Satz ist ein Satz.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#32 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 07 März 2011 - 09:20

Doch immer wieder erfrischend, wie der SF-Boom unerwartet aus der Hecke springt.
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • • (Buch) gerade am lesen: Cheon Seon-ran – Tausend Arten von Blau

#33 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 07 März 2011 - 10:11

Hallo Angela.

Ich gebe dir mal meine Definition:

Punkt 1
Ausdauer betrifft das Sitzfleisch, die Rückenmuskulatur und die See ... äh ... Sehkraft.
Punkt 2
Durchhaltevermögen ist, sich trotz müder Augen, drohenden Hämorrhoiden und argen Rückenschmerzen vom verkrümmten Bildschirmhocken doch wieder an den Rechner zu setzen, um den verdammten Roman zu Ende zu schreiben :o

Zu deinen anderen Worten kann ich nur zustimmend nicken. Schreiben ... lesen ... löschen ... neu schreiben ... wieder lesen ... wieder löschen ...
Gerade diese verfluchten Elipsen (Drei-Wort-Sätze) in Actionszenen, treiben mich regelmäßig in den Wahnsinn :)
Da wird zuerst der oben genannte Punkt 1 sehr schnell akut. Am nächsten Tag dann Punkt zwei, wenn man um den Rechner schleicht und ihn mit Blicken bedenkt, die bei Supermanns Gegnern zur spontanen Selbstentzündung führen würden :lol:

LG

Dirk :D


Ich glaube, wir haben dieselbe Schreibphilosophie, insbesondere, was den Rotstift betrifft.

Ah ja, der arme Glutteus Maximus. Gut, dass der ein Problem werden könnte, habe ich gar nicht bedacht.
  • • (Buch) gerade am lesen:Asimov: The Currents of Space
  • • (Buch) Neuerwerbung: Wüstensehnsucht

#34 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 07 März 2011 - 10:30

Ich glaube, wir haben dieselbe Schreibphilosophie, insbesondere, was den Rotstift betrifft.

Ah ja, der arme Glutteus Maximus. Gut, dass der ein Problem werden könnte, habe ich gar nicht bedacht.


Aber Hallo :lol:

Ich bevorzuge das Schreiben im Sitzen, wodurch jener besagte Muskel doch arg strapaziert wird, was aber eine enorme Qualitätsverbesserung meiner Texte zur Folge hat :D Das Schreiben im Stehen, meist technisch bedingt einhändig, ist eine Kunst ohne Gleichen, muss man doch die Tastatur, bzw. den Laptop mit der anderen Hand ausbalancieren.
Zweihändiges tippen im Stehen hat mir beinahe schon einen Bandscheibenvorfall durch die längerfristig gekrümmte Haltung eingebracht, weswegen ich sehr gerne die unnatürliche Verbreiterung des Gluteus Maximus in Kauf nehme.
Sie ist zwar bei der Benutzung des ÖPNV meist hinderlich, aber mein Gott, Opfer müssen eben gebracht werden :lol:

Und was den Rotstift betrifft ... einst war er mein erklärter Klassenfeind, weil er zumeist in der Hand eines ausgebildeten Pädagogen meine Werke ruinierte.
Heute ist er ein willkommener Freund der verhindert, dass ich mich im übertragenen Sinne mit runtergelassenen Hosen der Öffentlichkeit präsentiere ;)
Wenn´s darum geht in den ersten umpfzig Fassungen eines Textes absoluten Bockmist auf den Bildschirm zu bannen, könnte man mich glatt den Godfathter of Bullshit nennen :o

Alberne Grüße aus Köln

Dirk :)

Bearbeitet von Dirk, 07 März 2011 - 10:31.


#35 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 07 März 2011 - 11:01

Hallo zusammen,

In dieser Diskussion hier über den Büchermarkt, hat C.J. Knittels Aussage über das eigene handwerkliche Können (dessen Selbstbewußtsein ich bewundere, bin ich selber doch noch viele ZUsageschreiben von seinem Stand entfernt) für mich die Frage aufgeworfen:
Ab wann kann/darf ein Autor sich seines handwerklichen Könnens sicher sein?
Diese Frage richtet sich in erster Linie an die Verleger unter uns.

Meine eigene Antwort, geboren aus meinem Erleben und meiner Auseinandersetzung mit meiner Schreibe ist:
Nie.

Wie seht Ihr das?

Falls die Frage in einen anderen Thread gehört, bitte verschieben.


natürlich darf sich ein/e Autor/in seines/ihres handwerklichen Können sicher sein, denn die Beantwortung dieser Frage ist eine Augenblicksaufnahme. Und "sicher sein" heißt ja nicht, dass das handwerkliche Können in höchste Höhen reicht, es geht nur um das Beurteilen des eigenen Könnens. Und, ja, ich weiß, was ich kann. Und ich weiß auch, was ich alles nicht kann. Manches davon würde ich gerne können. Dass sich an all dem im Laufe der Jahre stets etwas ändert, liegt in der Natur der Sache.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#36 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 07 März 2011 - 11:30

Warum überhaupt banales schreiben? Einfach weglassen, und 50% der Schwierigkeiten sind futsch :lol:
Verstehe mich bitte nicht falsch, C.J., aber wenn du selber als Autor, der das Buch ja als allererster Leser vor die Augen bekommst, eine Stelle als banal empfindest ... was soll denn der dazu sagen, der dafür Kohle hingelegt hat?

Ein paar humorig gemeinte Beispiele:

Die Morgentoilette meiner Helden.
Sie stehen auf, putzen sich die Zähne (hoffentlich!), gehen aufs Klo und waschen sich dann die Hände (aber absolutes hoffentlich!!!) etc.pp.
Wenn´s nicht gerade der Story dient, ist es banal, also warum überhaupt erst aufschreiben, und somit vielleicht noch via gekünsteltem Cliffhanger aufbauschen müssen?
Dito Essen.
Ohne Mampf kein Kampf, weiß man schon seit der Bundeswehr.
Kleider machen Leute, und Flitzer werden nicht gerne gesehen.
Also warum beschreiben, wie Held sich in die enge Röhrenjeans quetscht? (Es sei denn, die hat zuletzt auf Weihnachten eine Waschmaschine gesehen. Weihnachten 1984, meinte ich :D Kann dann doch wieder interessant werden :o )

Die Beschreibung eines Zimmers mag banal erscheinen, ist aber wichtig. Du bist der Kameramann deiner Leser. Zeig ihnen deine Welt.
Die Klamotten deiner Figuren sind banal, wenn wir uns auf eine gewisse Mode / Zeit einigen. Trotzdem kann das viel über deine Figuren aussagen, oder in einer "wichtigen" Actionszene wichtig werden. Zum Beispiel, wenn du wie ich deinen Helden nur mit einer Boxershort am Leib auf ein Null-G-Bike hetzt, damit er die Attentäter verfolgen kann, die gerade seinen Vater im Garten vor seiem Zimmer erschossen haben.
Banal, aber wichtig.

Ich finde gerade das Schwierige für den Verstand einzutüten spannend, und keineswegs irgendwie schwer oder lästig (wie das Schreiben eigentlich allgemein, wenn ich vom Brötchenjob nicht gerade platter bin als eine Flunder nach Tiefseetauchkurs).
Dito das Ãœberarbeiten, das mit einem guten Lektor / Testleser sauspannend sein kann, weil ich dann meine eigene Story neu entdecke.

Viel schwieriger finde ich den ständigen Kampf gegen die Selbstzweifel, während man wie ein Scharfschütze vor den Tasten sitzt und auf den Bildschirm starrt. Immer nur das nächste Wort im Visier.
Will das überhaupt einer lesen? Ist das so denn auch gut genug? Sollte ich dieses Adjektiv nicht killen? Ist die Szene schnell genug.
Scheiße ... bin ich überhaupt gut genug?

Von daher ... wo liegen deine Schwierigkeiten, bzw. wo wird es da schwer für dich?

Fragenden Gruß

Dirk :)


Mir ist schon klar, dass man manche banalen Dinge weglassen sollte. Ich meinte auch mehr die Sache mit der Beschreibung eines Zimmers oder der Kleidung.
Und schwierig meinte ich NICHT im Sinne von schwer oder lästig. Sagen wir lieber angenehm fordernd und anspruchsvoll.

Was die Selbstzweifel angeht kann ich wohl von Glück sagen, dass die bei mir eher selten durchkommen. Dass nicht immer alles glatt läuft ist klar, aber du musst einfach an das Endergebnis und an dich selbst glauben. Das ist das schöne am Glauben, er braucht keine Bestätigung. Umso mehr stärkt es, wenn es irgendwann eine Bestätigung gibt. Und wenn die auf sich warten lässt, muss man halt weiter arbeiten.

Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)


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#37 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 07 März 2011 - 11:32

Hallo zusammen,

natürlich darf sich ein/e Autor/in seines/ihres handwerklichen Können sicher sein, denn die Beantwortung dieser Frage ist eine Augenblicksaufnahme. Und "sicher sein" heißt ja nicht, dass das handwerkliche Können in höchste Höhen reicht, es geht nur um das Beurteilen des eigenen Könnens. Und, ja, ich weiß, was ich kann. Und ich weiß auch, was ich alles nicht kann. Manches davon würde ich gerne können. Dass sich an all dem im Laufe der Jahre stets etwas ändert, liegt in der Natur der Sache.

Viele Grüße
Tobias

Bingo! Du triffst den Nagel auf den Kopf!

Bi-lal kaifa
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#38 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 07 März 2011 - 11:37

Und, ja, ich weiß, was ich kann.


Ich finde so eine Einstellung immer bemerkenswert. Ich habe bestenfalls immer mal Phasen, in denen ich sage: Ja, ich kann das umsetzen. Bei mir bezieht sich das dann häufiger auf: "Ja, ich kann das so umsetzen, wie ich das möchte."
"Irgendwie" kann man natürlich ...

Nur scheitere ich meistens an meinen Ansprüchen - oder daran, dass ich in Theorie kann, in Praxis aber ... zu faul bin? (Oder vielleicht doch nicht kann?)

Jedenfalls habe ich keine Ahnung, wie man genau abstecken kann, was man kann und was nicht. Und dann kommt ja noch die andere Ebene hinzu: Finden andere Leute, dass man kann oder nicht?
Auch da sind die Ansprüche ja vollkommen unterschiedlich. So finde ich, dass erstaunlich viele Autoren "nicht können" - das soll keine Arroganz sein, sondern nur mein Lesegeschmack - wie gesagt: Ich kann ja auch nicht ...

Was die Selbstzweifel angeht kann ich wohl von Glück sagen, dass die bei mir eher selten durchkommen.


Ignorance is bliss. Ohne jetzt unterstellen zu wollen, dass Du nicht schreiben kannst. Kann ich nicht beurteilen, habe ja nichts gelesen von Dir.

Ich bin ganz froh über meine Selbstzweifel, die bewegen mich dazu, etwas stärker an meinen Texten zu arbeiten. Das heißt: So ganz funktioniert es auch nicht. Ich veröffentliche dennoch Zeugs bei dem ich später dann denke: Warum habe ich das nicht noch einmal 10 Jahre liegen lassen und überarbeitet? Ich glaube Bradbury wars, der seine alten Sachen nicht noch einmal anschaut. Recht hat er. Wenn es veröffentlicht ist, sollte man vielleicht in der Illusion leben, der Text sei so, wie man ihn sich vorgestellt hat, um weiter schreiben zu können. Und wenn ich jetzt nicht ab und zu in mein Buch hineinschauen müsste (um meinem Übersetzer zu helfen), würde ich es vielleicht jetzt sogar durchziehen, es nicht mehr aufzuschlagen ...

Bearbeitet von eRDe7, 07 März 2011 - 11:39.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#39 Jakob

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Geschrieben 07 März 2011 - 11:38

Texte liegen lassen und andere lesen lassen. Abstand gewinnen. So mache ich das. Wir meinen alle dasselbe und werden uns trotzdem nicht einig. :lol:


Nein, wir meinen durchaus nicht alle dasselbe. Sorry, dass ich noch mal bezüglich Diskussionsstil nerven muss, aber du schreibst hier ein bisschen wie jemand, der sich die Finger in die Ohren steckt und fröhlich "Lalala!" singt, sobald jemand etwas sagt, was ihm nicht passt. Diskussionen nur mit Wohlfühl-Formeln wie "Du triffst den Nagel auf den Kopf!" und "Wir meinen alle dasselbe" zu führen, ist ein bisschen unergiebig.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#40 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:16

Nein, wir meinen durchaus nicht alle dasselbe. Sorry, dass ich noch mal bezüglich Diskussionsstil nerven muss, aber du schreibst hier ein bisschen wie jemand, der sich die Finger in die Ohren steckt und fröhlich "Lalala!" singt, sobald jemand etwas sagt, was ihm nicht passt. Diskussionen nur mit Wohlfühl-Formeln wie "Du triffst den Nagel auf den Kopf!" und "Wir meinen alle dasselbe" zu führen, ist ein bisschen unergiebig.


Sorry, dass ich schon wieder eine andere Meinung habe, aber ist dir der :lol: nicht augefallen?

Desweiteren werde ich doch wohl meine Meinung sagen dürfen. Ich dachte, darum geht es hier.

Bi-lal kaifa
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#41 Jakob

Jakob

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:29

Sorry, dass ich schon wieder eine andere Meinung habe, aber ist dir der :lol: nicht augefallen?

Desweiteren werde ich doch wohl meine Meinung sagen dürfen. Ich dachte, darum geht es hier.


Sorry, Smiley-Kommunikatgion gehört zu den Dingen im Internet, die ich einfach nicht verstehe - ein ;) ist da für mich das Maximum.
Und natürlich darfst du deine Meinung sagen, ich finde es einfach nur ein bisschen ärgerlich, dass du in beiden Threads nicht auf Kritik eingehst, sondern dich dauraf beschränkst, schulterklopfer entgegenzunehmen und zu verteilen. Das ist eine Diskussionskultur, gegen die ich (durchaus mit einem gewissen Glaubenseifer) angehe, weil ich glaube, dass sie insbesondere für Autoren schädlich ist.
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#42 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:33

Sorry, Smiley-Kommunikatgion gehört zu den Dingen im Internet, die ich einfach nicht verstehe - ein :lol: ist da für mich das Maximum.
Und natürlich darfst du deine Meinung sagen, ich finde es einfach nur ein bisschen ärgerlich, dass du in beiden Threads nicht auf Kritik eingehst, sondern dich dauraf beschränkst, schulterklopfer entgegenzunehmen und zu verteilen. Das ist eine Diskussionskultur, gegen die ich (durchaus mit einem gewissen Glaubenseifer) angehe, weil ich glaube, dass sie insbesondere für Autoren schädlich ist.


Ok, gut. Dann sag mir doch mal konkret, auf was ich nicht eigegangen bin, aber eingehen sollte. Vielleicht ist es mir einfach durch die Lappen gegangen. Ich nehme gern Stellung, wenn ich weiß wozu. Ich dachte, das hätte ich bislang getan...

Bi-lal kaifa
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#43 Beverly

Beverly

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:34

Ab wann kann/darf ein Autor sich seines handwerklichen Könnens sicher sein?
Diese Frage richtet sich in erster Linie an die Verleger unter uns.

Meine eigene Antwort, geboren aus meinem Erleben und meiner Auseinandersetzung mit meiner Schreibe ist:
Nie.

Wie seht Ihr das?


Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen: ein Autor sollte mit dem Schreiben weiter machen, wenn er das schreibt, was er schreiben will, ihm selbst seine Texte zusagen und sie auch anderen Menschen gefallen bzw. er ein Publikum hat. Wie sich das Publikum realisiert, ist IMHO nicht so wichtig. Es ist gut, wenn darunter neben Laien bzw. einfachen Lesern auch Profis sind, die beruflich resp. auch Projekten mit Literatur zu tun haben (aber das müssen keine Verleger sein).

Aber ein Autor kann sich seines Könnens nie sicher sein. Er kann sicher sein, Mindeststandards zu erfüllen (oder das Schreiben sein lassen, weil er sie nicht erfüllt).

Ich habe erst vor wenigen Tagen einen Blick in meine Kurzgeschichtensammlung geworfen, weil ich mit meinem Übersetzer über Details sprach; da kam mir das Grausen, als ich in meinen Text hinein las ...

Andererseits: Während des Schreibens ist es ziemlich ratsam, von dem überzeugt zu sein, was man da macht, sonst kommt man nicht voran.


Ich denke, ich habe seit Beginn meiner Laufbahn als Autor in den 1990er Jahren witzige und originelle Geschichten geschrieben. Aber heute ärgere ich mich manchmal über meine damalige Selbstüberschätzung und die Unterschätzung der Schwierigkeiten, die das Schreiben und Veröffentlichen mit sich bringt.

Bearbeitet von Beverly, 07 März 2011 - 12:41.


#44 Jakob

Jakob

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:37

Ok, gut. Dann sag mir doch mal konkret, auf was ich nicht eigegangen bin, aber eingehen sollte. Vielleicht ist es mir einfach durch die Lappen gegangen. Ich nehme gern Stellung, wenn ich weiß wozu. Ich dachte, das hätte ich bislang getan...



Dein Kommentar hierzu würde mich natürlich am meisten interessieren:

http://www.scifinet....e...st&p=178518
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

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#45 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 07 März 2011 - 12:58

Ich lösche gar nix.
Dafür gibt es Lektoren.

Wieviel bezahlst Du Deinen Lektoren dafür???
Ich hasse Autoren, die ihre eigenen Texte nicht noch mal durchlesen, weil der Lektor die Fehler ja schon finden wird. Die keine Sekunde daran denken, mal in den Duden zu schauen, wenn sich unter einem Wort eine rote Schlängellinie bildet. Gelegentlich haben sie Glück, daß es das Internet gibt und wir uns kaum je sehen, weil ich ihnen sonst den Duden um die Ohren hauen würde. Lektoren sind diejenigen Leser, die alles unlektoriert lesen müssen. Entsprechend ungenießbar sind sie.
:lol:
  • • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#46 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 07 März 2011 - 13:08

Aber Hallo :lol:

Ich bevorzuge das Schreiben im Sitzen, wodurch jener besagte Muskel doch arg strapaziert wird, was aber eine enorme Qualitätsverbesserung meiner Texte zur Folge hat ;) Das Schreiben im Stehen, meist technisch bedingt einhändig, ist eine Kunst ohne Gleichen, muss man doch die Tastatur, bzw. den Laptop mit der anderen Hand ausbalancieren.
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Und was den Rotstift betrifft ... einst war er mein erklärter Klassenfeind, weil er zumeist in der Hand eines ausgebildeten Pädagogen meine Werke ruinierte.
Heute ist er ein willkommener Freund der verhindert, dass ich mich im übertragenen Sinne mit runtergelassenen Hosen der Öffentlichkeit präsentiere ;)
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Alberne Grüße aus Köln

Dirk :)



Ich schreibe ja auch im Sitzen, hatte deswegen nur noch nie Schmerzen oder so. In der Hinsicht habe ich wohl einfach Glück, ein guter Sessel hilft natürlich. Wenn mir etwas wehtut, dann die Sehnen meiner Finger (blödes Tippseln).

Natürlich. Wenn man schnell runterschreibt, erwischt man selten den treffendsten Ausdruck.
Aber was die umpfig Fassungen angeht sind wir wohl doch unterschiedlicher Auffassung. Ich mag großangelegte Inhaltsüberarbeitungen nicht besonders, weil es dann nicht mehr wirkt, als habe man aus einem Guss geschrieben. Dafür bin ich streng bei dem, was ich überhaupt aufschreibe. Wenn die Szene nichts beiträgt verfasse ich sie erst gar nicht. Das ist dann wohl präemptiver Rotstift.

Liebe Grüße aus Wien
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#47 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 07 März 2011 - 13:09

Ich hasse Autoren, die ihre eigenen Texte nicht noch mal durchlesen, weil der Lektor die Fehler ja schon finden wird. Die keine Sekunde daran denken, mal in den Duden zu schauen, wenn sich unter einem Wort eine rote Schlängellinie bildet.
:lol:


naja, jede Wordversion ist anders und wie schnell hat mein Wort dem Wörterbuch hinzugefügt und bekommt keine Schlängellinien mehr ...
Oder noch schlimmer, ein nacktes OO kennt ja noch nicht einmal den Grundwortschatz.
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#48 Diboo

Diboo

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Geschrieben 07 März 2011 - 13:40

Wieviel bezahlst Du Deinen Lektoren dafür???


Ich? Verlage bezahlen. Ich werde bezahlt.

Ich hasse Autoren, die ihre eigenen Texte nicht noch mal durchlesen, weil der Lektor die Fehler ja schon finden wird. Die keine Sekunde daran denken, mal in den Duden zu schauen, wenn sich unter einem Wort eine rote Schlängellinie bildet. Gelegentlich haben sie Glück, daß es das Internet gibt und wir uns kaum je sehen, weil ich ihnen sonst den Duden um die Ohren hauen würde. Lektoren sind diejenigen Leser, die alles unlektoriert lesen müssen. Entsprechend ungenießbar sind sie.
:lol:


Meine Rechtschreibung ist nicht so schlecht. Meine Fehler sind andere, und ich bin nicht derjenige, der sie zu erkennen in der Lage ist.

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#49 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 07 März 2011 - 13:48

Hallo Angela *wink* Diesen ganz speziellen Rotstift hätte ich sehr gerne öfter zur Hand *soifz* Manchmal merkt man einfach sofort, schon während des Tippens, dass da was nicht nur müffelig riecht, sondern auch ganze Imperien von Fliegen anzieht. Aber manchmal ist es auch schon zu spät. Es steht da, man ist eine ganze Ecke entfernt ... und plötzlich brummt es so verdächtig, schwarze Punkte umschwirren den Bildschirm ... ;) Größere Inhaltsbereinigungen nehme ich auch nicht auch nicht vor. Meist sind es nur einzelne Sätze, manchmal aber auch komplette Szenen, die nochmal auf den Seziertisch müssen. Ansonsten bemühe ich mich in jedem einzelnen Moment des Schreibens, etwas lesbares zustande zu bringen. Egal ob es um Schlechtschreibung, Grausamatik oder unterhaltsamen Nährwert geht. Deswegen schleichen meine Sachen auch immer im Schneckentempo ihrem Ende entgegen :) Und dennoch hat sich bisher kaum ein Verleger / Lektor darum bemüht, mal ein wohlwollendes Auge auf mein Zeugs zu werfen. Ich sollte also noch eine ganze Weile an mir und meinem Schreiben arbeiten. Soviel zum Thema Selbstbewusstsein :) LG Dirk :lol:

#50 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 07 März 2011 - 14:08

Mir ist schon klar, dass man manche banalen Dinge weglassen sollte. Ich meinte auch mehr die Sache mit der Beschreibung eines Zimmers oder der Kleidung.


Hm ... ich habe jetzt wirklich lange über deine Worte nachgedacht.
Da bin ich vollkommen anderer Meinung.
Lässt du gesichts- und konturlose Protas durch eine zweidminesionale Welt laufen?
Ich vermute nicht, aber wenn gerade die Dinge, die für Atmosphäre, Hintergrund und eine für den Leser fassbare Welt als banal betrachtest ... *grusel*
Ich erwarte von keinem Autor, dass er mir mit einer neuen Szene den neuen Bauerkatalog oder eine Ausgabe von "Schöner wohnen" präsentiert. Aber so ganz ohne diese "Banalitäten", fehlt einem Buch doch eine ganz gehörige Portion Geschmack.
Jedenfalls empfinde ich das so.
Ich mag keine talking heads in einem Nirvana lesen.

Und schwierig meinte ich NICHT im Sinne von schwer oder lästig. Sagen wir lieber angenehm fordernd und anspruchsvoll.


Aha *ratlos aus der Wäsche guck*
Eine Dreisatzbeschreibung der jeweiligen Umgebung einer Szene oder eines Handlungsortes ist anspruchvoll?

Auf dem Strand lagen die Touristen wie Sardinen in Sonnenblumenöl. Der Duft der verschiedensten Sonnencremes vermischte sich mit dem salzigen Odeuer des Meeres, dem Schweiß auf engstem Raum gedrängter Menschen und dem rauchigen Aroma eines offenen Grills.
Es war Sommer, es war heiß, und ganz Deutschland war mal wieder ins siebzehnte Bundesland ausgewandert.
Tom hasste diese Zeit.


Das war jetzt ein von mir ad hoc getipptes Beispiel. Drei Sätze Beschreibung. Mehr nicht. Aber ich denke, jeder der das liest, weiß wo und wann Tom sich befindet. Zumindest ungefähr.

Ich sehe hier nichts banales, nichts schwieriges ... reden wir vielleicht aneinander vorbei?

Ratloser Gruß

Dirk :lol:

#51 Beverly

Beverly

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Geschrieben 07 März 2011 - 14:14

(...) ein Spur Selbstkritik schadet nicht, sondern ist nützlich um sich ständig weiter zu entwickeln.


Selbstkritik, Verwerfen und neu anfangen sind bei mir dann angesagt, wenn ich das Konzept für eine neue Geschichte entwickle und mit dem Schreiben beginne. Manchmal merke ich erst nach einigen Seiten, dass das Ganze nichts taugt und ich umsonst bzw. für die Ablage geschrieben habe. Ich denke, ehe man zu Schreiben anfängt, sollte mit seinen Plänen kritisch sein. Ich frage mich immer: Ist es etwas Neues oder nur ein Aufguss eigener oder gar fremder Ideen?

Während des Schreibens selbst verwerfe und ändere ich zwar auch, aber zu große Selbstzweifel sind dann lähmend. Augen zu und durch! Mir ist selbst der Vergleich mit einem Speer gekommen: ehe man ihn wirft, kann man Richtung und Ziel bestimmen, aber im Flug ist das nicht mehr möglich. Hauptsache, er trifft dann auch.

Langer Rede kurzer Sinn: vor dem Schreiben ein gutes Konzept zu haben, ist mindestens ebenso wichtig wie das Schreiben selbst.

#52 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 07 März 2011 - 14:19

Hallo Angela *wink*

Diesen ganz speziellen Rotstift hätte ich sehr gerne öfter zur Hand *soifz*
Manchmal merkt man einfach sofort, schon während des Tippens, dass da was nicht nur müffelig riecht, sondern auch ganze Imperien von Fliegen anzieht.
Aber manchmal ist es auch schon zu spät.
Es steht da, man ist eine ganze Ecke entfernt ... und plötzlich brummt es so verdächtig, schwarze Punkte umschwirren den Bildschirm ... :)

Größere Inhaltsbereinigungen nehme ich auch nicht auch nicht vor. Meist sind es nur einzelne Sätze, manchmal aber auch komplette Szenen, die nochmal auf den Seziertisch müssen.

Ansonsten bemühe ich mich in jedem einzelnen Moment des Schreibens, etwas lesbares zustande zu bringen. Egal ob es um Schlechtschreibung, Grausamatik oder unterhaltsamen Nährwert geht. Deswegen schleichen meine Sachen auch immer im Schneckentempo ihrem Ende entgegen :)
Und dennoch hat sich bisher kaum ein Verleger / Lektor darum bemüht, mal ein wohlwollendes Auge auf mein Zeugs zu werfen.

Ich sollte also noch eine ganze Weile an mir und meinem Schreiben arbeiten.

Soviel zum Thema Selbstbewusstsein :lol:

LG

Dirk :lol:


Wenn man den präemptiven Rotstift verwendet, kommt natürlich weniger "Stoff" zusammen. Das kann auch ein Nachteil sein (kürzen kann man immer, aber nachträglich etwas schreiben ist schwierig), wenn man dann zu hohes Erzähltempo fährt. Ich war schon ein paar Mal zu knapp, was laut Erzählungen anderer Autoren bei ihnen noch nie der Fall war.

Ja, so ähnlich ist das auch bei mir. "Bevor er die Wohnung verließ, putzte er sich noch die Zähne und wusch sich das Gesicht" ist selten interessant. Trotzdem schreibt man so einen Schwachsinn immer wieder.

Meiner (geringen) Erfahrung nach ist auch das Drumherum sehr wichtig. Wenn das Exposé schon bla ist, ignorieren die meisten Lektoren wahrscheinlich die Leseprobe.
Dass man beständig versucht, sich zu bessern, wird sich aber wohl nie ändern, wenn man ein bisschen ehrgeizig ist.

Aha *ratlos aus der Wäsche guck*
Eine Dreisatzbeschreibung der jeweiligen Umgebung einer Szene oder eines Handlungsortes ist anspruchvoll?

Auf dem Strand lagen die Touristen wie Sardinen in Sonnenblumenöl. Der Duft der verschiedensten Sonnencremes vermischte sich mit dem salzigen Odeuer des Meeres, dem Schweiß auf engstem Raum gedrängter Menschen und dem rauchigen Aroma eines offenen Grills.
Es war Sommer, es war heiß, und ganz Deutschland war mal wieder ins siebzehnte Bundesland ausgewandert.
Tom hasste diese Zeit.


Das war jetzt ein von mir ad hoc getipptes Beispiel. Drei Sätze Beschreibung. Mehr nicht. Aber ich denke, jeder der das liest, weiß wo und wann Tom sich befindet. Zumindest ungefähr.

Ich sehe hier nichts banales, nichts schwieriges ... reden wir vielleicht aneinander vorbei?

Ratloser Gruß

Dirk ;)


Die Sardinen im Öl finde ich nicht so gut, weil Sand trotz allem nicht an Öl erinnert und Menschen auch normalerweise nicht an Sardinen. Ich persönlich könnte mit dieser Metapher nichts anfangen.
"Die Badegäste kämpften um jeden Quadratzentimeter Strand und glänzten vom Badeöl und Schweiß", wäre meine Variante.

Bearbeitet von Angela Fleischer, 07 März 2011 - 14:19.

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#53 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 07 März 2011 - 14:33

Hi Angela,

das war ja auch nur in sekundenschnelle runtergehauen. Noch weniger als eine Rohform, eher ein Gedanke. Im Nachhinein würde ich das Ding auch noch ändern, aber der Gedanke war ja der, dass eine wirklich kurze (Orts)Beschreibung nicht besonders schwer ist (empfinde ich jedenfalls so), und trotzdem wichtig ist.
Dito vielleicht die Klamotten eines Protas.
Wie sähe das aus, wenn Tom einfach da steht?
So ohne alles?
Was fühlt er?
Wo ist er?
Also muss ja was her, damit der Leser Orientierungspunkte hat.
Das war es, was ich mit Banalität an Beschreibung nicht verstanden habe. Aber vielleicht habe ich C.J. auch falsch verstanden?

Wenn ich diesen Gedanken jetzt ausformulieren würde, sähe der wahrscheinlich so aus:

Auf dem Strand lagen die Touristen in Reih und Glied, wie die beliebten Wiener Schnitzel des Hotelrestaurants am all-inclusive-Strand-Buffet. Eingeölt mit Sonnencremes, gut paniert vom feinen Sand, der auf immer wieder von vorbeilaufenden Füßen auf die Strandtücher geworfen wurde. Irgendwo heulte ein Kind nach seinem Ball. Der neueste Gassenhauer nagelte seine Bässe in den Tag, die einen infantilen Text übertönten, den man auch mit 2,0 Promille im Blut noch problemlos mitgröhlen konnte.
Es war Sommer, es war heiß, und ganz Deutschland war mal wieder ins siebzehnte Bundesland ausgewandert.
Tom hasste diese Zeit.
Er stand an der Bar, und seine Jeans bekam langsam eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Bratenschlauch, in dem seine Beine durchgegart werden sollten.


Immer noch keine große Anstrengung, und immer noch eine Banalität, die mir trotzdem wichtig erscheint.

LG

Dirk :lol:

Bearbeitet von Dirk, 07 März 2011 - 14:34.


#54 Puh

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Geschrieben 07 März 2011 - 15:39

Auf dem Strand lagen die Touristen in Reih und Glied, wie die beliebten Wiener Schnitzel des Hotelrestaurants am all-inclusive-Strand-Buffet. Eingeölt mit Sonnencremes, gut paniert vom feinen Sand, der auf immer wieder von vorbeilaufenden Füßen auf die Strandtücher geworfen wurde. Irgendwo heulte ein Kind nach seinem Ball. Der neueste Gassenhauer nagelte seine Bässe in den Tag, die einen infantilen Text übertönten, den man auch mit 2,0 Promille im Blut noch problemlos mitgröhlen konnte.
Es war Sommer, es war heiß, und ganz Deutschland war mal wieder ins siebzehnte Bundesland ausgewandert.
Tom hasste diese Zeit.
Er stand an der Bar, und seine Jeans bekam langsam eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Bratenschlauch, in dem seine Beine durchgegart werden sollten.

Bin ja nicht Angela - aber bis auf den letzten Satz, der auch umgearbeitet werden müsste (frappierend und Bratenschlauch - wer soll denn damit was anfangen?!?), würde ich das ersatzlos streichen. Viel zu viel Gelappre und gar nicht zielführend. Sorry.
Um mal ein wenig was davon doch zu nutzen: Während seine Beine in den Jeans vor sich hin köchelten, betrachte der die Reihe der rotgegarten Krebse, die den Strand bevölkerten: blond, brünett, glatzköpfig, meist eher dick als dünn und mit ihrem Sonnenöl das Mittelmeer verschmutzend. Mallorca halt. Zeit für ein weiteres Bier. So würde sich das Gegröhle vielleicht ertragen lassen.

#55 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 07 März 2011 - 15:47

Hi Puh *wink* Sorry, aber du verstehst den Sinn dieses Postings nicht. Es ging mir nicht darum, im Ratzefatzespeed eine perfekte Beschreibung einer Szene zu schreiben. Ebenso ist so etwas von Autor zu Autor, von Leser zu Leser total unterschiedlich, wie er sowas sieht / schreibt / aufnimmt. *Selbstbewusstmodus auf höchste Stufe* Ich fand zum Beispiel mein Wortspiel frappierend (Frapan) und Bratenschlauch (wird unter der Marke Frapan vertrieben) recht gut gelungen, wenn man bedenkt, dass ich diesen kurzen Text ohne Sinn und Hintergrund getippt habe. *Selbstbewusstmodus wieder runterfahren* Es ging hier darum, das C.J. sagte, Banalitäten seien für ihn schwer zu schreiben. Als Banalitäten bezeichnete er unter anderem Ortsbeschreibungen. Beides habe ich versucht zu wiederlegen, ohen in eine Textverbesserungsschleife zu geraten. Also in dem Sinne ist dein Posting eine Bekehrung des Gläubigen oder Altbier nach Düsseldorf exportieren :lol: ) Und by the way... ich warte eigentlich die ganze Zeit auf eine Reaktion von C.J. Ist eine Ortsbeschreibung in einem Roman wirklich banal? Gehört das nicht dazu? LG Dirk ;)

#56 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 07 März 2011 - 16:00

Okay, ich versuche nochmal zu erklären, warum ich eine Beschreibung, wie die von mir hier gepostete, als nicht banal ansehe.

Hintergrund zu der Strand-Szene:

Tom ist ein Informant für die O.M.A (Organisation der militaristischen Agenten). Er soll sich am Strand mit seinem Gegenspieler von O.P.A (Organisation der pazifsitischen Agenten) treffen, um mit ihm Geheiminformationen auszutauschen.

So sähe diese Szene ohne (banale) Hintergrundbeschreibung aus:

Tom war am Strand und wartete auf Jack.

WOW!
Wenn der ganze Roman so geschrieben wird (wohlgemerkt nicht nur ein paar Szenen, die der Lesegeschwindigkeit wegen zügig abgehandelt werden) ... Respekt!
Auch für die Leser, die sowas gerne lesen.

Also ist eine Ortsbeschreibung, egal ob Zimmer oder wie in diesem Beispiel der Strand nicht banal, weil wichtig. Wichtig für die Stimmung, wichtig für die Orientierung des Lesers. Und auch die Kleidung eines Protas ist nciht immer immer banal (unwichtig). Sie kann viel vermitteln.
Humor, Stimmung der Figur ...
Und von der Geschmacksfrage abgesehen, ob meine 08/15 Tipperei jetzt gut oder unter aller Sau ist, es kostet kaum Aufwand so etwas zu schreiben, wenn man weiß was man tut und wo man hinwill.

Dafür brauche ich noch nicht einmal Selbstbewusstsein ;)

Wenn man aber eher in Richtung Gebrauchstexte schielt, dann kann man den Strand natürlich weglassen. Und die Jeans von Tom.
Aber ist das noch unterhaltsam?

LG

Dirk :lol:

Bearbeitet von Dirk, 07 März 2011 - 16:01.


#57 Angela Fleischer

Angela Fleischer

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Geschrieben 07 März 2011 - 16:52

Hi Angela,

das war ja auch nur in sekundenschnelle runtergehauen. Noch weniger als eine Rohform, eher ein Gedanke. Im Nachhinein würde ich das Ding auch noch ändern, aber der Gedanke war ja der, dass eine wirklich kurze (Orts)Beschreibung nicht besonders schwer ist (empfinde ich jedenfalls so), und trotzdem wichtig ist.
Dito vielleicht die Klamotten eines Protas.
Wie sähe das aus, wenn Tom einfach da steht?
So ohne alles?
Was fühlt er?
Wo ist er?
Also muss ja was her, damit der Leser Orientierungspunkte hat.
Das war es, was ich mit Banalität an Beschreibung nicht verstanden habe. Aber vielleicht habe ich C.J. auch falsch verstanden?

Wenn ich diesen Gedanken jetzt ausformulieren würde, sähe der wahrscheinlich so aus:

Auf dem Strand lagen die Touristen in Reih und Glied, wie die beliebten Wiener Schnitzel des Hotelrestaurants am all-inclusive-Strand-Buffet. Eingeölt mit Sonnencremes, gut paniert vom feinen Sand, der auf immer wieder von vorbeilaufenden Füßen auf die Strandtücher geworfen wurde. Irgendwo heulte ein Kind nach seinem Ball. Der neueste Gassenhauer nagelte seine Bässe in den Tag, die einen infantilen Text übertönten, den man auch mit 2,0 Promille im Blut noch problemlos mitgröhlen konnte.
Es war Sommer, es war heiß, und ganz Deutschland war mal wieder ins siebzehnte Bundesland ausgewandert.
Tom hasste diese Zeit.
Er stand an der Bar, und seine Jeans bekam langsam eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Bratenschlauch, in dem seine Beine durchgegart werden sollten.


Immer noch keine große Anstrengung, und immer noch eine Banalität, die mir trotzdem wichtig erscheint.

LG

Dirk ;)


Ja eben. Nicht jeder Leser braucht gleich viel Stimmung. Mir wäre bei dieser Szene alles, was drei Sätze übersteigt, fast zu viel. Es sei denn, es ist ein wirklich außergewöhnlicher Strand, der dem Kopfkino so ganz und gar nicht entspricht. Persönliche Präferenzen. Gerade bei Beschreibungen gibt es die verschiedensten Geschmäcker. Was für C.J banal ist muss für dich nicht banal sein und vice versa.
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#58 Puh

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Geschrieben 07 März 2011 - 17:06

Es ging hier darum, das C.J. sagte, Banalitäten seien für ihn schwer zu schreiben. Als Banalitäten bezeichnete er unter anderem Ortsbeschreibungen.
Beides habe ich versucht zu wiederlegen, ohen in eine Textverbesserungsschleife zu geraten.

Sorry Dirk, mag ja sein, dass ich da jetzt im völlig falschen Film sitze. Banalitäten als solches gibt es doch eigentlich gar nicht. Was banal ist oder nicht, hängt doch einfach davon ab, was der Autor wie will. Wenn ich meine Hauptperson erst einmal aufs Klo schicken will (Joyce), weil ich mir davon etwas verspreche, ja dann mache ich das. Wenn ich meine Heldin nach ein wenig Sex morgens zur Zahnpflege ins Bad schicke - und sie schiebt sich ein Gebiss rein, ja, dann habe ich einen schönen Überraschungseffekt. Ob eine Sache banal ist oder nicht banal, hängt doch von der Kontextur und den Zielsetzungen des Autor.
Ganz anders ist doch die Frage, WIE ich etwas beschreibe - und hier liegt doch der Hund begraben: die meisten Banalitäten in der Literatur sind doch einfach deshalb so banal, weil sie so banal runter geschrieben werden. Das mag allerdings wiederum daran liegen, dass es eben doch recht schwer ist, Banalitäten unbanal (gibt es das Wort?!) zu beschreiben. So gesehen bin ich da eher bei C.J.; und so gesehen bin ich eben auch der Meinung, dass Du ein schönes Beispiel geliefert hast, dass es zwar leicht sein mag, Banalitäten banal zu beschreiben. Wesentlich schwerer allerdings, sie kurz, knapp und treffend zu beschreiben.

#59 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 07 März 2011 - 17:06

Hi Angela.

Ja, da hast du Recht.
Aber meine ganz persönliche Geschmacksrichtung ist das nicht. Schade, dass mir C.J. seine Ansicht nicht selber näher bringen konnte.
(Und jetzt gerate ich genau in die Rechtfertigungsschleife, die Jakob im "Eierschaukelthread" so schön benannt hat ;) )

Mein Lesegeschmack geht eben dahin, dass mir der Autor den Strand, die Kommandobrücke, den Weltraum oder was auch immer, ein wenig näher bringt. Mit seinen Augen, seinen Worten.
Ich will beim Lesen Geräusche hören, Licher, Einrichtung, Personen sehen sehen können, den Geruch der Luft aufnehmen und die Erschütterungen spüren, wenn zum Beispiel das Schiff des Helden getroffen wird. Das kann gerne auch mal ausufernd geschehen, wenn es sich nciht ständig wiederholt. Aber so ganz knapp:
Tom war am Strand -Stopp- Er wartete -Stop- Jack kam -Stop- JAck gab Tom die Infos -Stop- ;)

Das andere empfinde ich als zu abstrakt, oder auch zu knöchern.

Das ist für mich persönlich in etwa so, als würde ich im Kino einen Film sehen, der die ganze Zeit im Dunkeln spielt. Man sieht keine Schauspieler, nur vage Schatten, keinen Hintergrund, und der Ton wurde auch ganz weit runtergeregelt. Aber er wurde in Breitbandigital-3D-Technik aufgenommen, also muss er ja gut sein ;)

Wenn mir einer eine Geschichte verkaufen will, die mich unterhalten soll, dann erwarte ich aber auch für mein Geld, dass der Autror sich die Mühe macht, seine Welt für mich greifbar

Ich weiß also schon jetzt, dass mir Knittels Texte wenig bis gar nicht zusagen würden. Deine, Angela, wahrscheinlich auch nicht.
Kurz ist süß und gut.
Aber zu kurz und zu knapp auf den Punkt gebracht, ist zu süß.
Und das macht erst Karies und dann Diabetes ;)

LG

Dirk (der eben ein wenig anders tickt ;) )

#60 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 07 März 2011 - 17:15

Ich lese beides gerne, sofern es denn gut ist. Ich schreibe aber (momentan) sehr spärlich, was Beschreibungen angeht. Solange die Handlung gut ist, können Beschreibungen der Örtlichkeiten gerne zurücktreten.

@Dirk: Sicherlich Geschmackssache, aber die Beschreibung, solche Beschreibungen vertrage ich auch nicht gut. Ich habe dann immer das Gefühl, der Autor würde sich auch gerne reden hören.


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