Wir mögen zwar über hinreichend Intellekt verfügen, wider unsere Natur können wir aber nicht agieren. Wir schauen schon lange nur noch tatenlos zu und nein, wir sind nicht verpflichtet, uns in die Streitigkeiten anderer Leute einzumischen. Wenn zwei sich unbedingt streiten wollen, dann sollen sie es doch – am besten möglichst handfest, dann ist es um so schneller vorbei.
Aber genau daran sollten wir etwas ändern, denn wir schaffen es doch auch - gegen unsere Natur - uns nicht bei den Supermarkt-Sonderangeboten totzuschlagen. Und ich bin der Ansicht, dass das nicht nur den Gesetzen geschuldet ist, sondern einer moralischen Überzeugung, die in uns im Laufe der Jahrhunderte gereift ist.
Es ist leider so, dass vielerorts wegen Nichtigkeiten Kriege geführt werden. Als 1994 in Ruanda eine Million Menschen abgeschlachtet wurden, weil sie dem 'falschen' Stamm angehörten, hat der Westen tatenlos zugesehen. Ich finde das schrecklich und ich denke nicht, dass wir uns als
Zivilisation bezeichnen dürfen, wenn wir nicht Mittel und Wege finden, solche Grausamkeiten zu verhindern. Die Natur mag das anders handhaben, aber es gibt auch keine Lemminge, die in einem Forum über das Verhalten ihrer Art diskutieren.
Quelle
Es geht im konkreten Fall nicht darum, die Nahrungsmittel besser zu verteilen.
Ich habe den Text gelesen. An einer Stelle schreibt der Autor folgendes:
Die Regierungen müssen global ihre gesamten Kräfte und Anstrengungen auf Maßnahmen konzentrieren, die eine schnelle, massive und humane Verringerung der Menschenzahl durchsetzt. Die Aufgabe besteht nicht zuletzt darin, die tief sitzenden Tabus und Vorurteile, die eine weltweite effektive Bevölkerungskontrolle behindern, zu überwinden.
Eine humane Verringerung der Menschenzahl? Man mag das Wachstum kontrollieren können, aber die Zahl der Menschen lässt sich mit keinem humanen Mittel verringern. Es werden immer mehr Menschen geboren werden, als sterben, es sei denn man greift zu inhumanen, menschenverachtenden Mitteln.
Nenn mich einen Traumtänzer (vielleicht bin ich das ja), aber es wird genug Nahrung auf der Welt produziert, um mehr als zehn Milliarden Menschen zu ernähren. Wenn wir die Sekundärprobleme angehen, dann können wir auch die Überbevölkerung abwenden (die noch längst nicht eingetreten ist).
Die Menschen in den Entwicklungsländern sind aufgrund von schlechterer Versorgung (Nahrung, Medizin, Bildung, etc.) dazu gezwungen, viele Kinder auf die Welt zu bringen, um den Fortbestand ihrer Familie zu garantieren - und das ist etwas zutiefst natürliches. Wenn wir dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder nicht an Hunger oder durch die Machete sterben, und ihnen zeigen, dass schon der/die Erstgeborene die Chance hat, das Erwachsenenalter zu erreichen, dann bremst das auch das Bevölkerungswachstum.
Bearbeitet von Seti, 18 Dezember 2011 - 21:46.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
- The Talos Principle