Hallo,
(nach langer Zeit wieder einmal)
wo ich gerade dabei bin alte Threads zu durchstöbern, stoße ich auf diesen hier und bin etwas überrascht. Amazon hat, bzw. die Rezensionen, haben hier im Forum anscheinend ein überwiegend schlechtes Image.
Ich kann das in Teilen zwar nachvollziehen, sehe es im Prinzip aber etwas anders.
Ich habe in den letzten Monaten viel Zeit gehabt und mich oft bei Amazon aufgehalten, vor allem auf der Suche nach neuen Sach- und Fachbüchern. Gerade in diesem Sektor sind die Kundenrezensionen sehr aufschlussreich (egal welches Themengebiet das Buch behandelt).
Die Rezensionen gehören mMn. zum Interessantesten bei Amazon. Die Beurteilungen sind häufig herrlich kontrovers und spannend. Vor allem in den Kommentarbereichen spielen sich (fast weltanschauliche) Kontroversen zu den Büchern und deren Rezensionen ab, die an Heftigkeit - in Form von Rechthaberei, Besserwisserei, bis hin zu Beleidigungen und persönlicher Herabsetzung - alles übertreffen was hier im Forum je stattgefunden hat (so schlimm wie man oft meint geht’s hier gar nicht zu
).
Inzwischen habe ich mir angewöhnt systematisch vorzugehen und mir im Zweifelsfall anhand des Profils ein Bild der Rezensenten zu machen, um Neigungen und Vorlieben herauszufinden. Das klappt inzwischen ganz gut und es gibt Rezensenten, die bei bestimmten Themen immer wieder auftauchen. Die kennt man dann und kann deren Urteil gut einschätzen.
Wenn man sich die Verteilung und die Anzahl der positiven und negativen Kommentare anschaut, wird man interessante (oft kontroverse) Bücher, bzw. Autoren erkennen. Es gibt ein paar kritische Themen, da kann man sicher sein, dass die Fetzen zwischen den Kommentaren fliegen: Religionskritik, Atheismus, Esoterik, Evolution und Kreationismus. Oder bestimmte Autoren: Dawkins ist so ein Fall. Oder Joachim Bauer. Auf diesen interessanten, allerdings auch umstrittenen, Autor bin ich erst über Amazon gestoßen, genauso wie viele andere Autoren, die ich ebenfalls über Amazon entdeckt habe. Bei der SF ist der extremste Fall, der mir bekannt ist, der Roman Licht, von M.John Harrison.
Fazit: für mich ist Amazon bei der Buchrecherche eigentlich immer die erste Anlaufstelle. Allerdings versuche ich zusätzlich (mir) unbekannte Autoren/Bücher über andere Internetressourcen abzugleichen.
Das gesagte trifft, wie erwähnt, hauptsächlich auf Sach und Fachbücher zu. Im Bereich SF dient mir Amazon eher als Tippgeber für eventuell interessante Autoren/Romane. Neben dem SF-Netzwerk natürlich
.
Tschüss bis demnächst und
LG Trurl