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Zwei Interviews mit Selbstverlegern


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309 Antworten in diesem Thema

#151 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 20 Januar 2013 - 17:22

Aber er hat sicher Erfahrungen gemacht, und hat eher eine Ahnung, was geht und was nicht.


Maximal eine sehr grobe. Man wird immer wieder überrascht, negativ wie positiv. Generell "laufen" zum Beispiel deutschsprachige Autoren besser, als Übersetzungen. Man kann es aber halt nicht pauschalisieren, nicht in ein Schema pressen. Das würde mir das Genick brechen. Man kann - ich kann - nicht mal sagen, dass wenn das Buch eines Autor läuft, das nächste auch läuft. Oder umgekehrt.

#152 Kathom

Kathom

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 20 Januar 2013 - 17:44

Schreibst du hier von dir? Aber du bist doch Verleger - von eBooks - story2go, oder? Und als solcher hast du Erfolg. Und wenn ich das richtig sehe, auch mit Büchern namhafter Autoren, die sich ihren Ruf bereits außerhalb der eBook-Szene erwarben (Kneifel...).

Für Neulinge, die bei Verlagen abgewiesen wurden und nun den hartumkämpften Büchermarkt als SP erobern wollen, stellt sich sicher die Situation ganz ander dar.

Wenn ich alle zusammenzähle, komme ich auch in einen fünfstelligen Bereich.
Nein, ich spreche hier von Autoren, die tatsächlich neu eingestiegen sind und entweder vorher noch gar nichts veröffentlicht haben oder eher unter "ferner liefen" gehandelt wurden. Es sind interessanterweise vor allem Frauen, die Frauenthemen (jaaa) beliefern: ChickLit, Romantic Thriller, Erotik. Inzwischen pendelt sich auch der eBook-Markt immer deutlicher Richtung Buchmarkt ein. Die Dominanz der early adopter, von denen viele SciFi-Fans waren, ist erst mal vorbei.
Vom angesprochenen Hanns Kneifel verkaufe ich auch mehr von seinen historischen Romanen als von seinen SF-Titeln.

Bearbeitet von Kathom, 20 Januar 2013 - 17:47.


#153 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 20 Januar 2013 - 21:53

Irgendwie habe ich bei jeder Diskussion über Self Publishing das Gefühl, dass heute über die Self Publisher genauso die Nase gerümpft wird wie in früheren Zeiten über die Groschenroman-Schreiber, deren Produkte in vielen Fällen auch nicht besser waren als viele SP-eBooks. Und wenn ich mir die alten terrapress- und Fanzine-Erzeugnisse von Leuten ansehe, die heute Profi-Autoren sind, muss ich immer wieder schmunzeln. Manche scheinen zu vergessen, dass so mancher heutige Profi in seinen Anfängen kaum besser war als heute die Self Publisher mit ihren ersten eBooks.

#154 T.H.

T.H.

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Geschrieben 20 Januar 2013 - 21:56

Und wenn ich mir die alten terrapress- und Fanzine-Erzeugnisse von Leuten ansehe, die heute Profi-Autoren sind, muss ich immer wieder schmunzeln.
Manche scheinen zu vergessen, dass so mancher heutige Profi in seinen Anfängen kaum besser war als heute die Self Publisher mit ihren ersten eBooks.


Ja, genau das ist der Unterschied: Das waren FAN-zines, aber heute fangen viele gleich als "Profis" an, wollen so wahrgenommen werden.

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#155 frankh

frankh

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Geschrieben 20 Januar 2013 - 22:01

Es gibt auch unter den Atlantis/Wurdack Autoren welche, die zwar nach Feedback rufen, aber keine Kritik wollen. Das dürfte nicht an der Publikationsart liegen, sondern eine Charaktereigenschaft sein.

Nö, ich denke eher, daß sie Feedback von Leuten haben wollen, die das Gelesene auch verstehen. Oder es zumindest versuchen und nicht nur ihre Vorurteile bedienen wollen. Beispiel gefällig?

"Frank greift Figuren und Themen aus den Gänsen des Kapitols auf, allerdings jene, die mir dort nicht gefielen. Die Grundidee ist ganz witzig, KI-Kollektiv serviert Kirche ab, leider fand ich die Geschichte ziemlig schwafelig erzählt."

Wenn Du so etwas "Kritik" nennst, dann hast Du recht. Das braucht niemand. ;)

Bearbeitet von frankh, 20 Januar 2013 - 22:11.


#156 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 20 Januar 2013 - 22:41

Ja, genau das ist der Unterschied: Das waren FAN-zines, aber heute fangen viele gleich als "Profis" an, wollen so wahrgenommen werden.

Quatsch mit Soße! Eingefügtes Bild
Fanzine-Schreiber wollten früher genauso wahrgenommen werden wie heute die SP - nur hatten sie damals nicht so eine Reichweite wie mit den heutigen Möglichkeiten. Die wollten damals mit den Fanzines auch einen größeren Leserkreis erreichen als nur die Freunde und Bekannten. Und sehr viele hofften damals auch darauf, von Verlagen "entdeckt" zu werden. (Was bei einigen ja auch geklappt hat.) Heute geht das eben einfacher, schneller und besser. So what?
Und ich für meinen Teil will gar kein "Profi" sein, denn ich will mein Hobby nicht zum Job machen. Ich nutze einfach nur die Möglichkeiten, die mir für mein Hobby heute geboten werden. Das lasse ich mir auch von niemandem madig machen!!

Außerdem:
Es gibt bei allen Arten von Waren und Gütern jede Menge Produkte, die völliger Schrott sind.
Je mehr Anbieter auftreten, desto größer wird auch die Menge an schlechten Produkten.
Warum sollte das im eBook-Markt anders sein?
Es gab und gibt in allen Bereichen gute und schlechte Qualität. Na und?
Sollen wir deshalb so etwas wie eine Selektions-Polizei einführen, weil die Kunden vielleicht zu dämlich sein könnten, selbst herauszufinden, was gut ist und was nicht?
Ich habe manchmal das Gefühl, dass über SP (vor allem bei eBooks) nur deshalb immer wieder gequengelt wird, weil einige Leute es einfach nicht ertragen können, dass eine Veränderung stattfindet, die sie nicht verhindern können.
Oder liegt es einfach nur am Ärger darüber, dass man sich als Leser jetzt einfach mehr Mühe geben muss, um die guten Sachen im größer gewordenen Angebot zu finden?

Nö, ich denke eher, daß sie Feedback von Leuten haben wollen, die das Gelesene auch verstehen. Oder es zumindest versuchen und nicht nur ihre Vorurteile bedienen wollen. Beispiel gefällig?

"Frank greift Figuren und Themen aus den Gänsen des Kapitols auf, allerdings jene, die mir dort nicht gefielen. Die Grundidee ist ganz witzig, KI-Kollektiv serviert Kirche ab, leider fand ich die Geschichte ziemlig schwafelig erzählt."

Wenn Du so etwas "Kritik" nennst, dann hast Du recht. Das braucht niemand. Eingefügtes Bild

Mit diesem Beispiel zeigst du aber, dass du ehrliche Kritik nicht besonders gut vertragen kannst.
Wenn jemand die Grundidee witzig, das Geschriebene jedoch "schwafelig" (= langatmig, umständlich) findet und ihm die Figuren nicht gefallen, dann hat er auch das Recht, dies zu äußern.
In eine Kritik gehört nicht nur hinein, was gefällt, sondern auch das, was nicht gefällt.
Das ist völlig legitim.
Es wundert mich, dass du als Profi so empfindlich bist.
Kennst du nicht die Grundregel für Autoren?
Niemals mit Kritikern streiten und Kritik am Werk niemals persönlich nehmen!

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 20 Januar 2013 - 23:06.


#157 valgard

valgard

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 04:52

Mit diesem Beispiel zeigst du aber, dass du ehrliche Kritik nicht besonders gut vertragen kannst.
Wenn jemand die Grundidee witzig, das Geschriebene jedoch "schwafelig" (= langatmig, umständlich) findet und ihm die Figuren nicht gefallen, dann hat er auch das Recht, dies zu äußern.
In eine Kritik gehört nicht nur hinein, was gefällt, sondern auch das, was nicht gefällt.
Das ist völlig legitim.
Es wundert mich, dass du als Profi so empfindlich bist.
Kennst du nicht die Grundregel für Autoren?
Niemals mit Kritikern streiten und Kritik am Werk niemals persönlich nehmen!


Es muß ja auch nicht jeder Leser haarklein erklären warum ihm dies und jenes gefallen oder nicht gefallen hat.

Außerdem hat nicht Jeder das Talent "wissenschaftlich" fundierte Rezis zu schreiben.

lothar
  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#158 frankh

frankh

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 06:23


Mit diesem Beispiel zeigst du aber, dass du ehrliche Kritik nicht besonders gut vertragen kannst.
Wenn jemand die Grundidee witzig, das Geschriebene jedoch "schwafelig" (= langatmig, umständlich) findet und ihm die Figuren nicht gefallen, dann hat er auch das Recht, dies zu äußern.
In eine Kritik gehört nicht nur hinein, was gefällt, sondern auch das, was nicht gefällt.
Das ist völlig legitim.
Es wundert mich, dass du als Profi so empfindlich bist.
Kennst du nicht die Grundregel für Autoren?
Niemals mit Kritikern streiten und Kritik am Werk niemals persönlich nehmen!

Was ich nicht ernstnehmen kann, ist ist in diesem Fall nicht "ehrliche Kritik", sondern substanzloses Genörgel.
Oder soll ich mich dafür entschuldigen, ein Thema gewählt zu haben, daß ihm schon beim letzten Mal nicht gefallen hat? ;)

Aber natürlich hat er das Recht zu äußern, was er möchte. Wie ich auch. Eingefügtes Bild

Bearbeitet von frankh, 21 Januar 2013 - 07:38.


#159 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 07:44


In der Aussage, dass der Markt "etwas effizient und effektiv" regelt, ist doch eine klare Wertung enthalten. Eine "effiziente und effektive Regelung" kann ja keine sein, bei der am lauter ungewünschte Effekte entstehen.


Effizienz und Effektivität sind keinesfalls Qualitätsstandards, die von jedem als notwendig unterschrieben werden, erst recht nicht im Bereich der Kultur. Oder, anders gesagt: Effizienz und Effektivität werden durchaus unterschiedlich definiert.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#160 lapismont

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 07:47

@frankh Sorry, aber auf Dich gehe ich nicht mehr ein, da Du Textkritik zu persönlich nimmst. Schont uns beide. @Topic Für reine Selbstveröffentlichungen bieten sich auch Literaturplattformen an. Meist hat man hier das Zielpublikum vor Ort und das Feedback ist gerichteter. Es gibt zwar nichts zu verdienen, aber man hat eventuell einen festen Leserkreis über längere Zeiträume. Selbst für eBook-Fans bieten viele Seiten inzwischen die Möglichkeit an, die Texte in entsprechenden Formaten runterzuladen. Die Leselupe etwa unterstützt pdf und ePub.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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  • (Buch) gerade am lesen: Maxim Leo – Wir werden jung sein

#161 Naut

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 08:04

@Topic
Für reine Selbstveröffentlichungen bieten sich auch Literaturplattformen an. Meist hat man hier das Zielpublikum vor Ort und das Feedback ist gerichteter. Es gibt zwar nichts zu verdienen, aber man hat eventuell einen festen Leserkreis über längere Zeiträume.
Selbst für eBook-Fans bieten viele Seiten inzwischen die Möglichkeit an, die Texte in entsprechenden Formaten runterzuladen. Die Leselupe etwa unterstützt pdf und ePub.

Das ist ein interessanter, bedenkenswerter Hinweis. Anstatt Amazon mit grottigen Gratisbüchern zu verseuchen, könnten manche Selbstausbeuter dort erstmal schreiben lernen, bevor sie dann ihre hoffentlich stark verbesserten Texte gegen Geld anbieten. Davon haben dann alle Seiten etwas.

Zum Thema Kritik fällt mir noch ein, dass ich mich mittlerweile sogar über "geht so"-Statements freue. Fast alles ist besser als das gelangweilte Schweigen, das einem sonst als Autor entgegendröhnt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#162 simifilm

simifilm

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 08:24


Effizienz und Effektivität sind keinesfalls Qualitätsstandards, die von jedem als notwendig unterschrieben werden, erst recht nicht im Bereich der Kultur. Oder, anders gesagt: Effizienz und Effektivität werden durchaus unterschiedlich definiert.


Das ist aber nicht der Punkt. Du hast gesagt, dass in der Aussage, dass der Markt etwas "effizient und effektiv regelt" keine Wertung enthalten ist. Aber wenn Du sagst, dass der Markt etwas "effizient und effektiv" regelt, meinst Du damit ja kaum, dass am Ende ein Ergebnis rauskommt, mit dem alle Beteiligten unzufrieden sind, sondern einen Zustand, der zumindest in Deinen Augen nicht komplett unerwünscht ist. Es ist nicht bloss eine Aussage, über die Art und Weise, sondern auch über das Ergebnis.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#163 frankh

frankh

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 08:33

Das ist ein interessanter, bedenkenswerter Hinweis. Anstatt Amazon mit grottigen Gratisbüchern zu verseuchen, könnten manche Selbstausbeuter dort erstmal schreiben lernen, bevor sie dann ihre hoffentlich stark verbesserten Texte gegen Geld anbieten. Davon haben dann alle Seiten etwas.

Ich fürche nur, daß die Mehrzahl genau das nicht tun wird.
Dafür ist die Aussicht, über KDP mit dem eigenen Werk Geld verdienen zu können, einfach zu verlockend.
Dadurch wird der Katalog natürlich enorm aufgebläht, so daß die Verkaufszahlen allgemein sinken.
Das ist ärgerlich, aber diese Entwicklung war vorhersehbar.

#164 HMP †

HMP †

    Temponaut

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 08:40

Das ist ein interessanter, bedenkenswerter Hinweis. Anstatt Amazon mit grottigen Gratisbüchern zu verseuchen, könnten manche Selbstausbeuter dort erstmal schreiben lernen, bevor sie dann ihre hoffentlich stark verbesserten Texte gegen Geld anbieten. Davon haben dann alle Seiten etwas.


Hm, es wäre schön, wenn das etwas helfen würde. Doch soweit ich feststellen konnte (aus dem, was ich so sehe und lese), würden das genau die tun, die sowieso schon darauf bedacht sind, Qualität zu liefern. Die, die einfach was schreiben und dann auf Teufel komm raus veröffentlichen wollen, denen wird das irgendwo vorbeigehen. Unabhängig davon, dass viele von diesen wenn überhaupt, dann nur an positivem Feedback interessiert sind. Mit Kritik können wenige oder wollen wenige umgehen.

Wenn sich also manche dieser Indies und SP einer solchen Plattform anschließen würden, wären es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die, die Du im Auge hast.

Zum Thema Kritik fällt mir noch ein, dass ich mich mittlerweile sogar über "geht so"-Statements freue. Fast alles ist besser als das gelangweilte Schweigen, das einem sonst als Autor entgegendröhnt.


Jedes Feedback ist besser als kein Feedback. Manches ist umfassend und wortreich, anderes nur kurz und Ausdruck einer Meinung. Aber es ist - wie Du richtig sagst - immer noch besser als völliges Schweigen. Und das Feedback als solches - ob positiv oder negativ - kann ich mir nicht aussuchen.
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#165 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 12:43


Es muß ja auch nicht jeder Leser haarklein erklären warum ihm dies und jenes gefallen oder nicht gefallen hat.

Außerdem hat nicht Jeder das Talent "wissenschaftlich" fundierte Rezis zu schreiben.

lothar

Wir reden dann aber nicht mehr von Kritik, sondern (vermutlich) von jenem überflüssigen, nutzlosen Blablabla, mit dem das Netz eh schon verseucht ist.

Bei sehr guten Werken mögen einige Hinweise mit dem abschließenden, enthusiastischen Appell "Lest es, Leute, lest es!" reichen; ebenso genügt es, dass völlig Undiskutable, Grottenschlechte mit einer Handbewegung wegzuwischen. Doch jenes Schlechte, das nicht ganz schlecht ist, das Mittelmäßige, dessen schiere aufgeblähte Größe dem ungeübten Leser den Blick auf das Gute verstellen muss, hat einen Anspruch darauf, nach allen Regeln der Kunst seziert und schließlich destruiert zu werden. Ich denke immer, Todesurteile sollten gut begründet werden (und ich nehme meine eigenen Heftromane da gar nicht aus, deren Monofilamente auch einem minder scharf geschliffenen Skalpell nicht standhalten könnten - die Untugend, die darin liegt, sie dennoch geschrieben zu haben, ist ein anderes Thema).

Die bloße Äußerung von "Meinung" nutzt niemandem. Um eine (ästhetische) Kritik - im Sinne der begründenden Darlegung eines Urteils - zu verfassen, muss man kein Wissenschaftler sein. Man muss nur denken und fühlen können. Das reicht völlig.

#166 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 13:42

Die bloße Äußerung von "Meinung" nutzt niemandem. Um eine (ästhetische) Kritik - im Sinne der begründenden Darlegung eines Urteils - zu verfassen, muss man kein Wissenschaftler sein. Man muss nur denken und fühlen können. Das reicht völlig.


Wenn man seine Leser schätzt, dann sollte man auch deren Meinung schätzen, egal ob sie einen auf der künstlerischen Ebene weiterbringt oder nicht. Jedes Feedback ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand die Zeit genommen hat, sich mit deinem Werk zu beschäftigen.
Das schöne als Leser ist ja, dass man sein Urteil über ein Buch auf der Gefühlsebene fällen kann, und diese nicht analytisch darlegen muss, wie in einem Schulaufsatz. Es ist auch nicht meine Aufgabe als Leser, den Autor "weiterzubringen" (auch wenn ich persönlich mir in der Regel die Mühe mache, meine Meinung nachvollziehbar zu begründen).
Wenn ich aber mitbekomme, wie ein Autor die Meinung eines Leser geringschätzig abtut, dann überlege ich mir zweimal, ob ich nochmal ein Buch von ihm lese/kaufe. Kundenbeschimpfung kommt meist nicht sehr gut an.

#167 64Seiten

64Seiten

    Temponaut

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 13:59

Wenn ich aber mitbekomme, wie ein Autor die Meinung eines Leser geringschätzig abtut, dann überlege ich mir zweimal, ob ich nochmal ein Buch von ihm lese/kaufe. Kundenbeschimpfung kommt meist nicht sehr gut an.

Das erinnert mich gerade an John Asht. Eingefügtes Bild

Ansonsten sehe ich das ganze hier ähnlich wie Kaffee-Charly. Woher nimmt sich Person A das Recht heraus über Person B zu bestimmen, was dieser darf und was nicht? Noch dazu ohne dessen Beweggründe oder sonstiges zu kennen? Ich finde das etwa schräg.

Bei manchen klingt es irgendwie mittelalterlich, als wolle man den "Unterprivilegierten" (Nach dem Maß welches man selbst festgelegt hat) das Recht absprechen das Lesen zu lernen, weil sie eh nur Gossensprache sprechen und das Hochdeutsch des Adels eh nie auf die Reihe bekommen.....aber dann kam der Buchdruck (oder so ähnlich). Naja und jetzt kommt das Internet und die eBooks... Den Adel von damals hat es ziemlich gekostet, den gibt es nur noch auf dem Papier, obs den Verlagen auch so gehen wird?

#168 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 14:29

Ich bin zwar kein Autor, kann mich als Übersetzer zumindest teilweise in die Perspektive von Autoren hineinversetzen. Mir wäre es bei meinen bisherigen Übersetzungen viel lieber, die ein oder andere negative Kritik zu bekommen, oder eine "nichtssagende" Meinungsäußerung, als so gar kein Feedback. Das finde ich viel frustrierender, weil da der Eindruck entsteht, dass sich von Anfang an niemand für die Bücher interessiert.

#169 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 15:29

Maximal eine sehr grobe. Man wird immer wieder überrascht, negativ wie positiv. Generell "laufen" zum Beispiel deutschsprachige Autoren besser, als Übersetzungen. Man kann es aber halt nicht pauschalisieren, nicht in ein Schema pressen. Das würde mir das Genick brechen. Man kann - ich kann - nicht mal sagen, dass wenn das Buch eines Autor läuft, das nächste auch läuft. Oder umgekehrt.

Mit Ausnahme von Fortsetzungen - so verbesserungswürdig meine Verkaufszahlen auch sind, die Fortsetzungen ziehen jedesmal nach. Das heißt, ein Leser gewonnen = n Bücher verkauft.

(Nebenbei: Das muss an der furchtbar schlechten Qualität meines Geschreibsels liegen. SCNR)

Irgendwie habe ich bei jeder Diskussion über Self Publishing das Gefühl, dass heute über die Self Publisher genauso die Nase gerümpft wird wie in früheren Zeiten über die Groschenroman-Schreiber, deren Produkte in vielen Fällen auch nicht besser waren als viele SP-eBooks.
Und wenn ich mir die alten terrapress- und Fanzine-Erzeugnisse von Leuten ansehe, die heute Profi-Autoren sind, muss ich immer wieder schmunzeln.
Manche scheinen zu vergessen, dass so mancher heutige Profi in seinen Anfängen kaum besser war als heute die Self Publisher mit ihren ersten eBooks.

Ganz ehrlich: Manchmal frage ich mich nach der Lektüre einer besonders missglückten Passage im wöchentlichen PR, wie der Lektor so einen Mist durchgehen lassen konnte. Und dann sage ich mir: Der Zeitplan muss eingehalten werden, es ist halt Geschäft und nicht Kunst, und es ist ja nur ein Absatz. So etwas passiert.
Ich kenne ja aus dem englischen Markt auch den Weg mit Verlag. Qualität ist wichtig für den Ruf - aber wenn ein Buch mit einem Komma zuwenig oder zuviel rausgeht, dann muss man das in Kauf nehmen. Von daher verstehe ich aber auch die hier vertretenen Kleinverleger, die sich alle Mühe geben, die Qualität gegen die Konkurrenz der Billig-SP hochzuhalten, und ich verstehe den Frust, gegen dieses "Meer der Sorgen" ankämpfen zu müssen.

Gelegentlich bekomme ich auch konstruktive Kritik - selbst via Amazon-Review. Davon lerne ich. Davon lerne ich auf jeden Fall mehr als von Pauschalverurteilungen.

So, und nun feile ich weiter an meinen Schreibfertigkeiten. Die Leser warten nicht. Die nächste Folge muss pünktlich fertig werden.

#170 frankh

frankh

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 15:40

Wenn man seine Leser schätzt, dann sollte man auch deren Meinung schätzen, egal ob sie einen auf der künstlerischen Ebene weiterbringt oder nicht. Jedes Feedback ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand die Zeit genommen hat, sich mit deinem Werk zu beschäftigen.

Du meinst, der Autor sollte dankbar sein, daß er bzw. sein Werk überhaupt von jemandem zur Kenntnis genommen wurde?
Und deshalb alles klaglos und demütig tolerieren, was dazu geäußert wird? Weil der Leser so nett war, seine kostbare Zeit zu opfern?

Es ist auch nicht meine Aufgabe als Leser, den Autor "weiterzubringen" (auch wenn ich persönlich mir in der Regel die Mühe mache, meine Meinung nachvollziehbar zu begründen).

Unterschrieben. Das "Weiterbringen" ist Aufgabe des Lektors (so es einen gibt).

Wenn ich aber mitbekomme, wie ein Autor die Meinung eines Leser geringschätzig abtut, dann überlege ich mir zweimal, ob ich nochmal ein Buch von ihm lese/kaufe. Kundenbeschimpfung kommt meist nicht sehr gut an.

Natürlich ist ein Buchkäufer auch ein Kunde, wenn auch nicht unbedingt der des Autors.
Wer die Beziehung zwischen Autor, Buch und Leser auf eine reine Anbieter-Kunden-Ebene (frei nach dem Motto: "Du unterhältst mich und ich bezahle dich dafür") reduziert, der wird am Ende nur noch das bekommen, was genau nach diesem Motto "produziert" wurde, nämlich austauschbare Dutzendware, zielgruppenorientiert und marktanalytisch aufbereitet. Wenn ich als Profi-Autor 100.000 Bücher verkaufe und nur ein paar Monate zum Schreiben gebraucht habe, muß ich gar keine Kritiken lesen, geschweige denn, darauf reagieren. Da stimmt die eingangs genannte Formel. Dann bin ich Dienstleister und habe geliefert.

Das ist nun aber gerade nicht das, was mir vorschwebt (wobei ich nichts gegen 100.000 Leser hätte). Ich brauche länger zum Schreiben und hege den traumtänzerischen Anspruch, daß jeder fertige/veröffentlichte Text etwas sein soll, das sich aus der Masse des Publizierten heraushebt. Das gelingt natürlich nicht immer, aber manchmal schon. Ich verdiene damit nicht die Butter aufs Brot, aber das ist okay, weil ich es ja selbst so gewollt habe. Dafür nehme ich mir aber die Freiheit, mich nicht als Dienstleister zu sehen, der jedem "Kunden" hinterherzulaufen und Honig ums Maul zu schmieren hat.

Na ja, das habe ich so oder so ähnlich schon mehrfach formuliert und vermutlich nur bei Wenigen Verständnis gefunden.
Aber diese Wenigen müssen dann halt genügen ...
Frank

#171 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 15:44


Wenn man seine Leser schätzt, dann sollte man auch deren Meinung schätzen,

Ein Autor kennt gewöhnlicherweise das Gros seiner Leser nicht. Die Frage, ob er sie schätzen können sollte, stellt sich nicht.

egal ob sie einen auf der künstlerischen Ebene weiterbringt oder nicht.

Falls einem Autor die fundierte Kritik eines Lesers unterkommt, könnte das ein Grund sein, diesen Leser zu schätzen.

Jedes Feedback ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand die Zeit genommen hat, sich mit deinem Werk zu beschäftigen.

Und auch jene Leser, die ihren Rotz ins Netz entsorgen, während sie an ihren Verdauungsproblemen laborieren oder mit den Nachwirkungen eines alkohlbefeuerten Abends zu kämpfen haben, nehmen sich die Zeit ... So what?

Das schöne als Leser ist ja, dass man sein Urteil über ein Buch auf der Gefühlsebene fällen kann, und diese nicht analytisch darlegen muss, wie in einem Schulaufsatz.

Wenn das der Leser "schön" findet, soll er es tun. Doch ob ein unbegründetes Urteil den anderen, vielleicht ambitionierteren Leser erreichen wird, bleibt mehr als fraglich. Wenn es dem "Gefühls"-Leser gar nicht darum zu tun ist, gehört's in die Rubrik Privater Plausch. Diese Rubrik interessiert mich in diesem Zusammenhang allerdings nicht.

Es ist auch nicht meine Aufgabe als Leser, den Autor "weiterzubringen" (auch wenn ich persönlich mir in der Regel die Mühe mache, meine Meinung nachvollziehbar zu begründen).

Der Leser hat keine Aufgabe (außer zu lesen). Falls er sich bemüßigt fühlt, seine Eindrücke zu analysieren und in eine Kritik zu gießen, so ist es im Interesse der Allgemeinheit immer besser, einen schlechten oder mittelmäßigen Autor zu erschlagen, als ihn befördern zu wollen.

Wenn ich aber mitbekomme, wie ein Autor die Meinung eines Leser geringschätzig abtut, dann überlege ich mir zweimal, ob ich nochmal ein Buch von ihm lese/kaufe. Kundenbeschimpfung kommt meist nicht sehr gut an.

Falls sich ein Leser mit der Bemerkung verprellen lässt, dass seine unreflektierte, aus bloßem Gefühl stammende Meinung wenig nützlich ist, wird der Autor damit leben müssen. Im idealen Fall könnte der Leser einen solchen Kommentar als Aufforderung begreifen, über seine Meinung nachzudenken. Falls er sich dagegen beleidigt, beinahe infantil schon, in eine Schmollecke zurückzieht, macht er es dem Autor nicht gerade leicht, ihn - diesen Leser - zu schätzen.

#172 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 15:47

Bei manchen klingt es irgendwie mittelalterlich, als wolle man den "Unterprivilegierten" (Nach dem Maß welches man selbst festgelegt hat) das Recht absprechen das Lesen zu lernen,

Umgekehrt wird ein (idealer) Schuh draus. Ich bin geneigt zu glauben, dass die Praxis der Kritik auch eine gesellschaftlich-pädagogische Komponente hat bzw. dass der amitionierte Kritiker sich nie völlig dem focus imaginarius einer idealen Gesellschaft entziehen wird. Warum sollte ein gut begründetes Urteil nicht den Anderen dazu dienen, ihre eigene Urteilsfähigkeit zu schärfen?

Bearbeitet von Guido Seifert, 21 Januar 2013 - 16:01.


#173 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 15:48

Du meinst, der Autor sollte dankbar sein, daß er bzw. sein Werk überhaupt von jemandem zur Kenntnis genommen wurde?

Ich meine: Ja. Dankbar, dass das Werk nicht nur zur Kenntnis genommen wurde, sondern dass sich jemand die Mühe gemacht hat, sich damit auseinanderzusetzen.

Und deshalb alles klaglos und demütig tolerieren, was dazu geäußert wird? Weil der Leser so nett war, seine kostbare Zeit zu opfern?

Nein.
Erstens: Trolle zählen nicht. Wer das nicht ausblenden kann, sollte sich vom Internet fernhalten.
Zweitens: Weder klaglos noch demütig. Klagen darf man bei seinem Lektor: "Warum hast DU das nicht bemerkt?" Klagen darf man bei seinen Freunden. Öffentlich zeigt man die Stiff Upper Lip und schluckt es runter.
Demut ist nur angebracht, wenn der Leser einen wirklich üblen Schnitzer aufgedeckt hat, zum Beispiel den ohne Erklärung von den Toten auferstandenen Gegner.
Drittens: Es geht nicht darum, zu tolerieren, sondern aus der guten oder schlechten Kritik das herauszuziehen, was einen weiterbringt, und den Rest als unnützes Rauschen auszufiltern.

Stephen King wird sinngemäß zugeschrieben: "Wenn es einer sagt, ignorier es. Wenn es zehn sagen, haben sie recht."

#174 T.H.

T.H.

    Giganaut

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 16:11

Quatsch mit Soße! Eingefügtes Bild
Fanzine-Schreiber wollten früher genauso wahrgenommen werden wie heute die SP - nur hatten sie damals nicht so eine Reichweite wie mit den heutigen Möglichkeiten. Die wollten damals mit den Fanzines auch einen größeren Leserkreis erreichen als nur die Freunde und Bekannten. Und sehr viele hofften damals auch darauf, von Verlagen "entdeckt" zu werden. (Was bei einigen ja auch geklappt hat.) Heute geht das eben einfacher, schneller und besser. So what?
Und ich für meinen Teil will gar kein "Profi" sein, denn ich will mein Hobby nicht zum Job machen. Ich nutze einfach nur die Möglichkeiten, die mir für mein Hobby heute geboten werden. Das lasse ich mir auch von niemandem madig machen!!


Erlaube mir, dass ich das doch etwas anders sehe; zum Teil bestätigst du es ja auch: Du willst z.B. kein Profi sein. Ich denke, viele Fanzine-Macher und -Autoren auch nicht; daher auch Fan-Zine.
Natürlich, der Anspruch, die Hoffnung entdeckt zu werden, mehr aus dem Hobby zu machen - das war immer auch da....

Für meine Begriffe gehen heute mit den selbstgemachten Büchern Außenwirkung und Inhalt mehr auseinander. Aber vielleicht habe ich da die falsche Brille auf? Fanzines wurden eher weniger über professionelle Verkaufsplattformen angeboten. Sicher auch deshalb, weil es nicht möglich war. Aber der Leser war schon mal vororientiert Hier kommt ein Fan-Produkt, kein "richtiges" Buch oder so.
Das kann man heute nicht mehr auf den ersten Blick erkennen - und ich meine, es gibt auch eine Menge SP-ler, die irgendwie schon so auftreten,als wäre ihr selbstgemachter Erstling nun eine echte, professionelle Sache; oder wollen diesen eindruck vorgaukeln.
Aber ist schon ok. Kann jeder so machen, wie er will und kann. An sich sind die neuen Möglichkeiten schon toll. Nur leider hat sich bei mir als Leser schon etwas die Meinung manifestiert, lieber einen Bogen um die "eBook-Szene" zu machen.


Das ist ein interessanter, bedenkenswerter Hinweis. Anstatt Amazon mit grottigen Gratisbüchern zu verseuchen, könnten manche Selbstausbeuter dort erstmal schreiben lernen, bevor sie dann ihre hoffentlich stark verbesserten Texte gegen Geld anbieten. Davon haben dann alle Seiten etwas.


Genau, in diesem Sinne!

Bearbeitet von T.H., 21 Januar 2013 - 16:29.

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#175 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 16:32


Wenn man seine Leser schätzt, dann sollte man auch deren Meinung schätzen, egal ob sie einen auf der künstlerischen Ebene weiterbringt oder nicht. Jedes Feedback ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand die Zeit genommen hat, sich mit deinem Werk zu beschäftigen.


Als jemand, der einen (viel zu kleinen) Teil seines Einkommens als Kritiker verdient, der aber auch zwei Bücher veröffentlicht hat, muss ich da doch teilweise widersprechen. Es gibt Feedback, das mir als Autor gar nichts bringt. Wenn jemand schreibt "Mistbuch, hat mich tierisch genervt", dann bringt mir das nur schlechte Laune. Von einem solchen Feedback haben auch andere potenzielle Leser nichts, weil es eine reine Meinungsbekundung ist, die aber mangels Begründung überhaupt nicht eingeordnet werden kann.

Über fundierte Kritik freuen sich wohl die meisten Autoren, aber natürlich gehen die Meinungen auseinander, was denn nun "fundiert" ist. Beispiel: Ein Rezensent meiner Diss hat damals die vielen Fussnoten bemängelt. Für mich ist das eine nicht fundierte Kritik, die mir vor allem zeigt, dass der betreffende Mensch noch nie eine Diss gelesen hat, weil er sonst gewusst hätte, dass mein Buch in dieser Hinsicht keineswegs aussergewöhnlich ist. Eine solche Kritik ruft mir bei mir als Autor nur die Reaktion hervor: "Du gehörst offensichtlich nicht zum anvisierten Leserkreis dieses Buches". Und ich ärgere mich, dass ausgerechnet jemand, der nichts von der Materie versteht, eine Kritik veröffentlichen muss. Immerhin kann ich mich da mit dem Gedanken trösten, dass sich meine anvisierten Leser von dieser Kritik — hoffentlich — nicht beeindrucken lassen, da sie ja auch merken sollten, dass der Rezensent nicht kompetent ist. Bei einem Sachbuch ist es wohl etwas einfacher, sich darauf zu einigen, was eine fundierte Kritik ausmacht, aber letztlich funktioniert die Sache bei Literatur nicht anders. Auch hier kann eine Einschätzung völlig unfundiert sein und vor allem demonstrieren, dass der Betreffende nicht weiss, wovon er spricht.

Selbstverständlich hat auch ein Ignorant das Recht, sich zu äussern. Und ebenso selbstverständlich sind viele Menschen besonders dünnhäutig, wenn es um ihr Werk geht und neigen entsprechend dazu, negative Kritik schnell als ignorant abzutun. Es braucht einiges an Abhärtung, um negative Kritik einfach wegstecken zu können. In 99 Prozent der Fälle ist es zudem gescheiter, auf Negativkritik nicht zu reagieren, weil man als Kritisierter, der sich über seinen Kritiker ereifert, fast immer dumm dasteht. Das ändert aber nichts daran, dass es sehr wohl ignorante Kritik gibt, die mir als Autor rein gar nichts bringt.

Bearbeitet von simifilm, 21 Januar 2013 - 16:49.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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#176 valgard

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 16:51

Die bloße Äußerung von "Meinung" nutzt niemandem. Um eine (ästhetische) Kritik - im Sinne der begründenden Darlegung eines Urteils - zu verfassen, muss man kein Wissenschaftler sein. Man muss nur denken und fühlen können. Das reicht völlig.


Kann man auch anders sehen ...

In meinem Bekanntenkreis z. B. wird mir meist auch nicht erklärt warum ihnen gerade dieses Bild gefällt.
Ich bin ja schon zufrieden das es ihnen überhaupt gefällt.
Wohin gegen es aber auch Leute gibt die sich ein Bild "ansehen", es aber gar nicht richtig wahrgenommen haben.
Bei Denen hat es keinen Sinn mehr Ihnen wieder ein Bild in die Hand zu drücken.

Da hat Jeder halt eine andere "Wahrnehmung".
Wenn mir ein Buch gefällt, dann kaufe ich eher wider ein Buch dieses Autoren und habe ihn damit belohnt obwohl er mich gar nicht kennt und weiß das ich sein Buch gelesen habe.

lothar
  • • (Film) als nächstes geplant: Equi

#177 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 20:36


Als jemand, der einen (viel zu kleinen) Teil seines Einkommens als Kritiker verdient, der aber auch zwei Bücher veröffentlicht hat, muss ich da doch teilweise widersprechen. Es gibt Feedback, das mir als Autor gar nichts bringt. Wenn jemand schreibt "Mistbuch, hat mich tierisch genervt", dann bringt mir das nur schlechte Laune. Von einem solchen Feedback haben auch andere potenzielle Leser nichts, weil es eine reine Meinungsbekundung ist, die aber mangels Begründung überhaupt nicht eingeordnet werden kann.


Klar, natürlich kann man sich nicht über solche Kommentare freuen und auch nicht über Kritik unter der Gürtellinie. Aber bei dieser Kritik: "Frank greift Figuren und Themen aus den Gänsen des Kapitols auf, allerdings jene, die mir dort nicht gefielen. Die Grundidee ist ganz witzig, KI-Kollektiv serviert Kirche ab, leider fand ich die Geschichte ziemlig schwafelig erzählt."
hätte man (Frank) auch einfach nachfragen können, was der Kritiker(lapismont) damit meint. Der Satz wurde in einem Diskussionforum veröffentlicht, da kann der Autor ja mit dem Leser in einen Dialog treten.

#178 Nina

Nina

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 22:23

Es ist auf jeden Fall ein Unterschied, wer für wen welche Kritik schreibt. Gerade, wenn Lektoren ihren Autoren sagen, was geändert werden muss, damit das Ding Chance hat, in Druck zu gehen: Das ist meist sehr brauchbar. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Ansonsten schreiben Leser Kritiken für andere (potentielle) Leser. Als Autor sollte man es lesen und möglicherweise Tendenzen ableiten (beispielsweise: "Notieren: Lass in Hinkunft die Finger von ...! Das mögen einige Leser nicht."), aber ich finde nicht, dass man in der Pflicht ist, sich ins Getümmel zu werfen. Ein Leser sagt öffentlich, was er meint. Zu anderen Lesern. Fertig. Der Autor sitzt nicht auf der Anklagebank, er muss sich nicht daraufhin am Boden wälzen, Asche auf sein Haupt streuen und schwören, dass das nie wieder vorkommen wird. Ich selbst äußere mich in Foren selten zu Meinungen. Ist halt so. Vielleicht sind manche dann enttäuscht, aber ich bin zu emotional da drin und ich will die Leute auch wegen ihrer Meinung nicht "verashten". (ihr wisst, was ich meine, oder?) Gleichwohl will ich nicht die Schuld abwälzen in der Art von: "Der Herausgeber hat mir eine zu geringe Maximalzeichenanzahl erlaubt, da konnte ich nicht besser! Der Lektor ist ein fauler Hund! Und der Verleger hat überhaupt Mist gebaut!" Das ist Blödsinn, das Meiste weiß man schon, bevor man überhaupt was einreicht. Wenn man in 20 000 Zeichen die Story nicht erzählen kann, dann muss man ja nichts einsenden. Und die Fehler - da ist der Lektor nicht schuld, er reduziert bloß die Zahl der Fehler, aber gemacht man sie schon schön selbst.

#179 frankh

frankh

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 22:30


Klar, natürlich kann man sich nicht über solche Kommentare freuen und auch nicht über Kritik unter der Gürtellinie. Aber bei dieser Kritik: "Frank greift Figuren und Themen aus den Gänsen des Kapitols auf, allerdings jene, die mir dort nicht gefielen. Die Grundidee ist ganz witzig, KI-Kollektiv serviert Kirche ab, leider fand ich die Geschichte ziemlig schwafelig erzählt."
hätte man (Frank) auch einfach nachfragen können, was der Kritiker(lapismont) damit meint. Der Satz wurde in einem Diskussionforum veröffentlicht, da kann der Autor ja mit dem Leser in einen Dialog treten.

Das hätte ich vielleicht gemacht, wenn ich nicht durch die vorangegangene Diskussion über die "Götterdämmerung" vorgeprägt gewesen wäre. Manchmal leben (bestimmte) Autoren und (bestimmte) Leser auf unterschiedlichen Planeten. Da kann man wenig machen. Hier habe ich mich nur zur Wort gemeldet, weil ich den vorangegangenen Vorwurf nicht im Raum stehen lassen wollte.

#180 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 21 Januar 2013 - 22:55

Die bloße Äußerung von "Meinung" nutzt niemandem. Um eine (ästhetische) Kritik - im Sinne der begründenden Darlegung eines Urteils - zu verfassen, muss man kein Wissenschaftler sein. Man muss nur denken und fühlen können. Das reicht völlig.


Kann man auch anders sehen ...

In meinem Bekanntenkreis z. B. wird mir meist auch nicht erklärt warum ihnen gerade dieses Bild gefällt.

Ich verstehe das Argument nicht ...


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