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Von Stärken und Schwächen


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178 Antworten in diesem Thema

#61 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:19

@64Seiten: Gut getroffen.
Mit Minizyklus meine ich eine Folge von 3, 17 oder 35 Heften einer Handlungsebene, die einen zusammenhängenden Spannungsbogen ergeben und dem Leser nicht abfordern, fünf Wochen "auszusetzen". Mit Minizyklus meine ich auch ein überschaubares Subset von Handlungsträgern, mit denen man mal eine Weile mitfiebern kann.


Wobei: eine Viererblock-Konzeption bedeutet NICHT automatisch den Wechsel der Handlungsebene nach 4 Heften. Dieses Missverständnis hat sich erst in den letzten Jahren in den Köpfen festgesetzt.

Minizyklen gab es immer schon bei PR - auch wenn sie nicht so genannt wurden. In M87 geht der erste Minizyklus von 300 bis 321. Mit dem Auftauchen Tro Khons beginnt offenkundig ein neuer Minizyklus.
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#62 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:24

Ich wollte definitiv dem allgemeinen Beklagen mal ein wenig Konstruktivität entgegensetzen und über "Stärken" reden. Das hat in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger gut funktioniert.


Und es war ein ziemlich guter Beitrag*. Ich werde ihn im Laufe des Tages mal in den PRA-NEO-Diskussionsthread shutteln und dort auf PRA-NEO bezogen beantworten, weil viele Punkte mit unseren Intentionen übereinstimmen.

*bis auf die Sache mit Rhodans Sohn. Bei Rhodans Kindern ist - mit Ausnahme von Krausnase - nie etwas Vernünftiges herauskommen. Er sollte mal für eine Weile eine Babypause einlegen.
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#63 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:32

Interessanterweise hab ich auch AVL studiert (Allg. und Vergleichende Litwiss), und ja: das sind hochinteressante Fragestellungen. Aber sie definieren nicht, was "gut" ist. Auf heute übertragen, würde ich ggf sagen, man kann sehen, "was am Markt geht".

Das ist dann aber eine sehr marktradikale Einstellung.

Was ich speziell für eine Heftromanserie für zulässig halte... wenigstens solange Rhodan keinen funkelnden Vampiren begegnet. Eingefügtes Bild

Minizyklen gab es immer schon bei PR - auch wenn sie nicht so genannt wurden. In M87 geht der erste Minizyklus von 300 bis 321. Mit dem Auftauchen Tro Khons beginnt offenkundig ein neuer Minizyklus.

Die würde ich durchaus zu den "Stärken" zählen.

Und es war ein ziemlich guter Beitrag*. Ich werde ihn im Laufe des Tages mal in den PRA-NEO-Diskussionsthread shutteln und dort auf PRA-NEO bezogen beantworten, weil viele Punkte mit unseren Intentionen übereinstimmen.

Danke sehr! Eingefügtes Bild

*bis auf die Sache mit Rhodans Sohn. Bei Rhodans Kindern ist - mit Ausnahme von Krausnase - nie etwas Vernünftiges herauskommen. Er sollte mal für eine Weile eine Babypause einlegen.

Okay, ich bestehe nicht drauf. Eingefügtes Bild

#64 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 April 2013 - 10:59

Doch kann man. Es gibt durchaus objektive Kriterien, um gute von schlechter Literatur zu unterscheiden. Man muss dazu nur intersubjektiv analysieren, was Lesen als solches angenehm und erstrebenswert macht. Es handelt sich hier also nicht um eine Frage der Ästhetik, sondern lediglich um eine der Urteilskraft. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann sei dir dieses Werk wärmstens empfohlen:
<Hans-Dieter Gelfert - Was ist gute Literatur?: Wie man gute Bücher von schlechten unterscheidet>

Ich gebe offen zu: ich lese lieber Rowling als Goethe, was Gelferts Analyse nicht ganz entspricht.

Gelferts Beurteilungsraster passt sowohl für Rowling als auch für Goethe.

Was bringt denn ein spannender Roman für die Serie oder den Zyklus? M.E. nichts. Letztlich geht er in der Menge eh unter.

Da muss ich widersprechen. Es gab durchaus Zyklen, die Schrott waren, aber die Einzelhefte waren überwiegend gut. Mir persönlich ist es definitiv lieber, die Hefte liefern spannende Geschichten in einen missratenen Kontext als andersrum.

Gebt uns Nachfolger für den Smiler, Don Redhorse, Roi, all die Typen, die ohne Chip in der Schulter und ohne Mutantenkräfte einen Unterschied machen konnten. Im letzten Zyklus gab es Ansätze, die aber selten ein Heft überdauerten.

Gebt uns Minizyklen statt Viererblöcke, und erinnert euch daran, was ein "Spannungsbogen" ist. Ein Cliffhanger für eine Woche ist okay, aber es muss weitergehen. Um die Leser zu fesseln, sind spannende Geschichten auf Dauer lohnender als Brüche.

Gebt uns eine Chance, den Rätseln und Fragen selbst auf die Spur zu kommen. Zeigt uns, worum es geht, und gebt uns die Freude daran, es aus euren Andeutungen und zwischen den Roten Heringen selbst herausgefunden zu haben, bevor Perrys Helden es tun. Erspart euch und uns den Großen Erklärbär, denn dafür gibt es den PR-Computer.

Bitte, bitte, bitte: Keinen rätselhaften Stichwortgeber mehr!

Korrekt. Nehmt euch wieder die Literatur insbesonders die Novelle als Vorlage und nicht irgendwelche dämliche Videogames – da funktionieren all dieses Getue, weil es interaktiv ist, in einem Groschenroman klappt das jedoch nicht.

Wie es scheint, ist mit dem Zeitsprung zur 2700 schon eine Chance vertan: Nämlich, uns zu zeigen, wie die Menschen mit den Folgen der Ereignisse umgehen.

War beim Negasphären-Zyklus mein Hauptvorwurf: Da hätten ruhig ein paar Hefte Trümmerliteratur hingehört.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#65 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 11:05

Gelferts Beurteilungsraster passt sowohl für Rowling als auch für Goethe.

Unbestritten.
Wenn man den Rezensenten auf Amazon glauben darf, ist Harry Potter bei Gelfert durchgefallen - anders als beim Publikum.
Wir brauchen aber Kriterien, die zur Zielgruppe passen, also nicht "was ist literarisch hochwertig", sondern "was macht unterhaltende Lektüre aus".

#66 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 11:28

Da muss ich widersprechen. Es gab durchaus Zyklen, die Schrott waren, aber die Einzelhefte waren überwiegend gut. Mir persönlich ist es definitiv lieber, die Hefte liefern spannende Geschichten in einen missratenen Kontext als andersrum.


Das ist die allseits beliebte Wahl zwischen Pest und Cholera...
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#67 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 12:07


Danke sehr! Eingefügtes Bild


So, ich habe jetzt, wie versprochen, dazu mal aus PRA-NEO-Sicht Stellung genommen.
Nämlich hier:

http://www.scifinet....n/page__st__450
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#68 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 April 2013 - 12:33

Wenn man den Rezensenten auf Amazon glauben darf, ist Harry Potter bei Gelfert durchgefallen - anders als beim Publikum.

Ich muss zugeben, dass ich mich gar nicht daran erinnern kann, ob und inwieweit Gelfert etwas über Harry Potter schreibt...Eingefügtes Bild

Da muss ich widersprechen. Es gab durchaus Zyklen, die Schrott waren, aber die Einzelhefte waren überwiegend gut. Mir persönlich ist es definitiv lieber, die Hefte liefern spannende Geschichten in einen missratenen Kontext als andersrum.

Das ist die allseits beliebte Wahl zwischen Pest und Cholera...

Nun ja, ich dachte dabei natürlich an die Geschichten um den Nullzeitdeformator im Cappin-Zyklus. Da passte ein Heft nicht wirklich mit den nachfolgenden und den davorgehenden, aber die Geschichten an sich waren toll.Eingefügtes Bild
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#69 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 12:54

Nun ja, ich dachte dabei natürlich an die Geschichten um den Nullzeitdeformator im Cappin-Zyklus. Da passte ein Heft nicht wirklich mit den nachfolgenden und den davorgehenden, aber die Geschichten an sich waren toll.Eingefügtes Bild


Noch krasser ist es im M87-Zyklus. In einem Heft findet man heraus, dass die Zweitkonditionierten "versklavte Riesen" sind, die unter der Fuchtel ihrer Symboflex-Partner stehen. Im nächsten Heft sind sie wieder "Bestien". Und im übernächsten Heft sucht man dann nach einer "Langzeitwaffe", die sie in friedliche Zeitgenossen verwandeln würde. Schwachsinn hoch drei, aber die einzelnen Hefte natürlich toll.

Trotzdem ist das ein Grund, warum ich den Zyklus schlechter bewerte als manch anderer.
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#70 64Seiten

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:28


Noch krasser ist es im M87-Zyklus. In einem Heft findet man heraus, dass die Zweitkonditionierten "versklavte Riesen" sind, die unter der Fuchtel ihrer Symboflex-Partner stehen. Im nächsten Heft sind sie wieder "Bestien". Und im übernächsten Heft sucht man dann nach einer "Langzeitwaffe", die sie in friedliche Zeitgenossen verwandeln würde. Schwachsinn hoch drei, aber die einzelnen Hefte natürlich toll.

Trotzdem ist das ein Grund, warum ich den Zyklus schlechter bewerte als manch anderer.

Ich denke genau solche Fälle sind in den Zeiten des Internet fatal, da diese "Fehler" plötzlich für jeden sichtbar werden. Jeder User findet einen anderen Fehler und plötzlich ist es eine ganze Lawine davon, zusammengetragen in wenigen Stunden. Das war früher anders. Der Kreis der sich austauschenden Personen war viel kleiner. Die Kommunkationswerkzeuge zur Massenverbreitung von Fehlern nur sehr spärlich (eigentlich gar nicht) vorhanden. Bis 8 Wochen später die Leserbriefe auf der LKS erschienen standen schon wieder ganz andere Themen auf dem Speiseplan.

Und dies ist mit ein Grund warum die heutigen Zyklen schlechter bewertet werden die alten. Weil einfach mehr Fehler aufgedeckt werden, nicht weil die Romane schlechter wären.

Bearbeitet von 64Seiten, 29 April 2013 - 13:29.


#71 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:35

Ich denke genau solche Fälle sind in den Zeiten des Internet fatal, da diese "Fehler" plötzlich für jeden sichtbar werden. Jeder User findet einen anderen Fehler und plötzlich ist es eine ganze Lawine davon, zusammengetragen in wenigen Stunden. Das war früher anders. Der Kreis der sich austauschenden Personen war viel kleiner. Die Kommunkationswerkzeuge zur Massenverbreitung von Fehlern nur sehr spärlich (eigentlich gar nicht) vorhanden. Bis 8 Wochen später die Leserbriefe auf der LKS erschienen standen schon wieder ganz andere Themen auf dem Speiseplan.

Und dies ist mit ein Grund warum die heutigen Zyklen schlechter bewertet werden die alten. Weil einfach mehr Fehler aufgedeckt werden, nicht weil die Romane schlechter wären.


Aufgefallen sind mir diese Fehler damals bereits. Es gab allerdings kein Internet und damit keinen "Shitstorm". Und da man genau wusste, dass die nächsten Hefte schon geschrieben sind und ein Leserbrief wenig ändern würde, liess man den damit zusammenhängenden Aufwand.

Man stelle sich mal vor, beim ersten Bundesligaskandal hätte es bereits Internet gegeben. Schalke 04 würde die nächsten 500 Jahre nicht mehr in der ersten Bundesliga spielen...

Aber geärgert hat man sich schon.
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#72 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:38

Und dies ist mit ein Grund warum die heutigen Zyklen schlechter bewertet werden die alten. Weil einfach mehr Fehler aufgedeckt werden, nicht weil die Romane schlechter wären.

Ich bitte dich. Der Stardust-Zyklus wurde zu recht so lausig bewertet und da konnten die ganz seltenen Einzelheft-Ausreißer kaum was ändern. Ich zumindest könnte auf Anhieb nicht ein einziger Einzelheft-Ausreißer benennen. Ich weiß aber, dass es sie durchaus gab. Zum aktuellen Zyklus kann ich nicht viel sagen, ich habe nicht einmal 10 Hefte durchgehalten. Und darunter war kein einziger, wo ich hätte sagen können, dass die Geschichte eigentlich gut war. Bei einige bin ich mir sogar nicht einmal sicher, ob da überhaupt irgendeine Geschichte erzählt wurde...

Bearbeitet von Ming der Grausame, 29 April 2013 - 13:43.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:41

Ich bitte dich.

Ich sagte nicht es sei der Grund, sondern mit ein Grund.

#74 Ming der Grausame

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:51

Ich bitte dich.

Ich sagte nicht es sei der Grund, sondern mit ein Grund.

Ein Grund sind definitiv auch diese sog. Einführungshefte, wo faktisch nichts anderes gemacht wird, als die handelnden Personen einzuführen – ohne das irgendetwas passiert! Eingefügtes Bild
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#75 64Seiten

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:56

Ein Grund sind definitiv auch diese sog. Einführungshefte, wo faktisch nichts anderes gemacht wird, als die handelnden Personen einzuführen – ohne das irgendetwas passiert! Eingefügtes Bild

Ich halte z.B. PR 2003 - Blockadegeschwader für einen gut lesbaren, interessanten Roman.

#76 Quinto

Quinto

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Geschrieben 29 April 2013 - 13:57

überleg mal, was passiert wäre, wenn sich Daniel Craig als NEO-Bond so wie der NEO-Rhodan verhalten hätte. Spätestens nach dem ersten Film wär Drehschluß gewesen – für immer. Kaum jemand hätte an einem Weichei-Bond Interesse gehabt, der ständig am Einknicken und Kapitulieren ist, Mazda mit Elektroantrieb fährt und Betäubungsgeschosse aus einem Blasrohr auf seine Gegner pustet.

Schönes Beispiel. Das zähle ich genau zu den Punkten, die einfach nicht passieren dürfen und auch in NEO nicht passiert wären, hätte man sich ernsthaft Gedanken über die Gründe des Erfolgs der alten Serie gemacht statt sie nur als Steinbruch zu verwenden, aus dem man sich beliebig bedienen darf.

Leider muss ich sagen, dass es auch in der EA vor längerer Zeit einen Rollenwechsel bei der Person Rhodan gegeben hat, der meines Erachtens üble Konsequenzen hatte. Der frühe Rhodan war Tatmensch und Charismatiker. Nicht nur Weltraum-Bond, sondern auch fähig und führungsstark wie Bonaparte, nur ohne dessen Skrupellosigkeit. Ab Band 1000 mutierte Rhodan zum kosmischen Heilsbringer. Über kaum etwas habe ich mich so geärgert wie über die Chronofossilien-Idee. Ein Mensch verhilft ganzen Völkern zu einem Evolutionssprung! Was soll man dazu noch sagen. Spätestens seit dieser Zeit verspürten die Autoren scheinbar den Drang, sich selbst zu überholen. Immer wieder diese bedeutungsschwangeren kosmischen Ereignisse. Von hier nach dort hallen sie durchs Universum und können natürlich nur von Auraträgern wie Rhodan angemessen behandelt werden, von Leuten, die mit Kosmokraten und Superintelligenzen auf du und du stehen. Zwischendurch dann immer Versuche, diese ausufernden Handlungen zumindest halbwegs wieder einzufangen wie beim Cantaro-Zyklus.

Superintelligenz war eine prima Idee, jede Woche Superintelligenz ist einfach zum Erbrechen schlecht. Das kann auch unmöglich funktionieren, weil SI per Definition nicht wirklich beschreibbar ist. Im Ergebnis bekommen wir vermenschlichte, ganz flache Beschreibungen. Kurioserweise kommt Klaus Frick in seinem zitierten Interview selbst darauf zu sprechen, kein Wunder, die Sache wird schon lange kritisiert. Und was macht der von allen guten Geistern verlassene Uwe Anton? SI's im Zehnerpack!

Irgendwo las ich, dass Voltz die Serie mit Band 1500 beenden wollte. Unter diesem Gesichtspunkt waren seine Ideen ab Band 1000 vielleicht sogar folgerichtig. Es hätte ein Ende gehabt. Aber die Vorstellung war natürlich naiv und die Sache nimmt und nimmt kein Ende.

Ich bin ganz bei Valerie J. Long und ihren Vorschlägen. Einfach mal wieder runterkommen vom kosmischen Gedröhne. Aber wie man konkret spannende Heftromane schreibt, weiß ich auch nicht, sonst wäre ich selbst Autor. Ich kann nur mein Gefühl ausdrücken und Beispiele dafür geben, was ich als spannend und interessant empfinde und was für mich langweilig ist. Und ich kann versuchen zu analysieren, was genau in den ersten 20 Jahren der Serie dieses Spannungsgefühl erzeugt hat.

KHS-Gedächtnisforum

Reine Polemik. Ich liebe Polemik, beteilige mich auch gern selbst daran, aber das ist einfach nur falsch. Die Inhalte von Scheers frühen Romanen sind Relikte der Vergangenheit. Die blutjungen Leutnants, die stampfenden und salutierenden Roboter, niemand will so etwas noch lesen. Aber aus seiner Methodik, seiner Dramaturgie und seinem Einfallsreichtum können Autoren auch noch heute etwas lernen. Wenn man es denn lernen kann! Das gilt auch für Autoren wie Voltz, Ewers, Vlcek, Francis. Es gab bei denen kein Geschnarche, da mussten sie schon einen ganz, ganz schlechten Tag erwischen! Geschnarche ist das Tödlichste, was es bei 60-Seiten-Romanen überhaupt geben kann. Und das ist vor allem auch eine Sache der Figuren. Roboter wie Gentleman Kelly oder Vario-500, Gestalten wie Roi Danton oder Douc Langur sind einfach genial entworfene Figuren. Nicht jede Figur war ein Treffer, aber das war auch nicht nötig. Es kamen ja ständig neue. Irgendwann versiegte es dann. Ich will nicht sagen, dass es heute keine Figuren mit Potential mehr gibt, aber irgendwie scheint man ein Talent dafür zu haben, genau die falschen in den Vordergrund zu schieben. Doch ich lasse mich überraschen.

Versuchts doch mal ganz allgemein mit Kontinuität und Vorwärtsschauen statt ständigen Brüchen und Vergangenheitsfixierung, wie sie der neue Zyklus schon wieder stolz verspricht.

Das wiederum unterschreibe ich. Dieses ständige Umgraben der Vergangenheit ist ein Indiz eigener Einfallslosigkeit. Aber wie gesagt, ich lasse mich überraschen.

#77 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 14:38

"Alles auf Anfang" geht auch ohne Absägen. Muss man die Supermänner zurückstutzen und ihnen per Hyperimpedanz die Spielsachen wegnehmen? Nein. Der Übervater Rhodan bleibt, wo er ist. Stattdessen beschreibt man das PR-Universum aus der Sicht der kleinen Leute - derjenigen, die all den Ärger ausbaden müssen, den die Unsterblichen mit ihrer Gier nach dem ewigen Leben angerichtet haben. Dort kann man zeigen, wie ein junger Mensch sich den Zugang zur Technik erst erkämpfen muss, vor allem aber seine Konflikte mit seinen Vorgesetzten, seiner Umgebung, seinen eigenen Schwächen. David Weber, Lois Bujold, oder meinetwegen auch C.S. Forrester machen das vor. Die tollen Raumschiffe bleiben erhalten - aber sie sind einfach zu teuer! Deshalb kann sich Perry auch nur eine Handvoll davon leisten. Siedlerplaneten müssen immer wieder ihren alten Kreuzer aus der Vor-Monos-Zeit flicken und in Betrieb halten und den Springern teures Geld für Hyperkristalle bezahlen. Nur zwei Beispiele, wie man ohne Totalreset auskommen könnte.

#78 derbenutzer

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Geschrieben 29 April 2013 - 17:21

Sorry Valerie, deine Aussage:

".. oder meinetwegen auch C.S. Forrester machen das vor ..."

ist da etwas gewagt, Du erwähntest genau das Urgestein dieser Sujets. So manche haben ihn "spacig" extrapoliert und kupfern bis heute von ihm ab. Die Bezeichnung "meinetwegen & auch..." ist da eher ... na ja ...

LG

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#79 Valerie J. Long

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Geschrieben 29 April 2013 - 17:38

Sorry Valerie, deine Aussage:

".. oder meinetwegen auch C.S. Forrester machen das vor ..."

ist da etwas gewagt, Du erwähntest genau das Urgestein dieser Sujets. So manche haben ihn "spacig" extrapoliert und kupfern bis heute von ihm ab. Die Bezeichnung "meinetwegen & auch..." ist da eher ... na ja ...

LG

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#80 derbenutzer

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Geschrieben 29 April 2013 - 17:48

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Auch Eingefügtes Bild , auch ...Eingefügtes Bild

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Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 29 April 2013 - 17:50.

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#81 laire

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Geschrieben 29 April 2013 - 20:34

Ach ja: Ich selbst bin auch sehr von TV-Serien geprägt, solche der neueren Generation: Lost, BSG, Heroes, Supernatural, Fringe, TWD ... solche Sachen. Vieles funktioniert dort, anderes nicht. Meiner Meinung nach war Lost z.B. bis zum Ende grandios, BSG bannte mich fast immer atemlos an den Bildschirm, Heroes fiel stark ab, Supernatural wurde erst ab Staffel 3 richtig gut, TWD hatte kleine Durchhänger, fing sich aber immer wieder ...
Und so gibt es fast überall kleine Mängel. Die aber jeder anders beurteilen mag (über meinen Geschmack kann man streiten).


Ich bin wahrscheinlich die Ausnahme hier aber Ich halte BSG für komplett überschätzt. Tolle Produktionsqualität und Charakterisierung. Aber in meinem Fall war nach spätestens Season 3 die Luft raus. Diese religösen überdramatisierten Plots drehten sich immer mehr im Kreis und Ich konnte ausser der glitzernden dreckigen SFX Oberfläche keine wirkliche *SF* Substanz mehr erkennen. Die SF Umgebung empfand Ich immer mehr als Kulisse und Ich habe mich nach Jahren immer noch nicht aufraffen können die letzten 10 Episoden anzuschauen.

TWD hatte den Produzenten bevor Season 2 verloren. Der Sender wollte mehr Episoden für weniger Geld und das merkte man.

Meine Lieblingsserien der letzen Jahren sind Justified und Rubicon(Eine Schande, dass man die Serie wohl wegen äusserem Druck nach der ersten Season abgesetzt hat.)

#82 laire

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Geschrieben 29 April 2013 - 20:53

Ich denke genau solche Fälle sind in den Zeiten des Internet fatal, da diese "Fehler" plötzlich für jeden sichtbar werden. Jeder User findet einen anderen Fehler und plötzlich ist es eine ganze Lawine davon, zusammengetragen in wenigen Stunden. Das war früher anders. Der Kreis der sich austauschenden Personen war viel kleiner. Die Kommunkationswerkzeuge zur Massenverbreitung von Fehlern nur sehr spärlich (eigentlich gar nicht) vorhanden. Bis 8 Wochen später die Leserbriefe auf der LKS erschienen standen schon wieder ganz andere Themen auf dem Speiseplan.

Und dies ist mit ein Grund warum die heutigen Zyklen schlechter bewertet werden die alten. Weil einfach mehr Fehler aufgedeckt werden, nicht weil die Romane schlechter wären.


Ich weiss ja nicht wie lange Du schon dabei bist, aber die Online Diskussionen zu PR einschliesslich der Fehler zieht sich schon mehr als 20 Jahre durch diverse Netze(Fido,ZNetz,Usenet), IRC und dann PR Forum seit 1800 falls Ich mich richtig erinnere.

#83 Arl Tratlo

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Geschrieben 29 April 2013 - 23:50


Ich weiss ja nicht wie lange Du schon dabei bist, aber die Online Diskussionen zu PR einschliesslich der Fehler zieht sich schon mehr als 20 Jahre durch diverse Netze(Fido,ZNetz,Usenet), IRC und dann PR Forum seit 1800 falls Ich mich richtig erinnere.


Seit es eben Netze gibt.
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#84 64Seiten

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Geschrieben 30 April 2013 - 05:19


Ich weiss ja nicht wie lange Du schon dabei bist, aber die Online Diskussionen zu PR einschliesslich der Fehler zieht sich schon mehr als 20 Jahre durch diverse Netze(Fido,ZNetz,Usenet), IRC und dann PR Forum seit 1800 falls Ich mich richtig erinnere.

Als ich einstieg hatten wohl die wenigsten Leute überhaupt einen Computer .

#85 laire

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Geschrieben 30 April 2013 - 08:20

Als ich einstieg hatten wohl die wenigsten Leute überhaupt einen Computer .


Ich bezog das "dabei sein" auf Online Aktivität:-)

#86 64Seiten

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Geschrieben 30 April 2013 - 08:47



Ich bezog das &quot;dabei sein&quot; auf Online Aktivität:-)

Ich hab mal schnell gegoogled. Hab im Usenet Beiträge ab 1998 gefunden.

Und dann habe ich ein wenig gestöbert und bin in der Gruppe de.rec.sf.perry-rhodan auf folgendes gestoßen:

Logbuch der Redaktion
ATLAN - Der TRAVERSAN-Zyklus
13.11.98
Aus der Redaktion

"Weniger begeisternd ist allerdings die recht schwache Resonanz der
Leser. Kaum Leserbriefe, nur wenige E-Mails trafen ein. Reizt das
Schreiben nicht, wenn die Leser davon ausgehen, daß ihre Meinungen aus
Termingründen nicht veröffentlicht werden? Mensch, Leute! Ihr schreibt
Eure Meinungen nicht nur, damit sie von Sabine Bretzinger (für ATLAN)
und Arndt Ellmer (für PERRY RHODAN) veröffentlicht werden. Ihr
schreibt sie auch für uns, für die Autoren und für die Redaktion, denn
wir müssen wissen, wie die Romane bei Euch ankommen.

Klaus N. Frick "


Worauf der Threadstarter (ich vermute es handelt sich bei ihm um "unseren" User Valgard? http://www.scifinet....er/324-valgard/ ) sich fragt

Lothar <valg...@ur.pils.de> wrote:
> Wie soll man das verstehen?
> Auf der einen Seite wird ein Leserbriefschwund bekannt gegeben.
> Aus Meiningen in dieder NG eght aber hervor das Kritik nicht so
> erwünscht ist.
> Was entspricht der Wahrheit?


Worauf er von einem weiteren User die Antwort erhält:

Beides? Das kann man doch ganz klar als Aufforderung verstehen, mehr
_lobende_ Leserbriefe zu schicken, oder? Wenn's nur um die Meinung ginge,
könnte man ja in der Newsgruppe mitlesen - das ist aber wohl einfach zu
frustrierend (Insbesondere wenn dann auch noch jeder Fehler diskutiert
wird, den man selber nicht mal beim Korrekturlesen bemerkt hat).


Daraus lernen wir, es war vor 15 Jahren schon nicht anders und da war das Internet noch gar nicht so alt, die Themen aber schon vorhanden.

IRC Mitschnitte habe ich leider keine mehr ;-)

#87 Tiff

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Geschrieben 01 Mai 2013 - 06:16

Interessanterweise hab ich auch AVL studiert (Allg. und Vergleichende Litwiss), und ja: das sind hochinteressante Fragestellungen. Aber sie definieren nicht, was "gut" ist. Auf heute übertragen, würde ich ggf sagen, man kann sehen, "was am Markt geht".

Das Interessante daran ist, dass gerade Deine Romane vom Stil her bei mir den Eindruck erwecken, dass es sich um üble Schundromane handelt. Kein anderer im PR-Team schreibt so (viel und) schlecht wie Du. Z.B. der erste und zweite Satz von PR 2677: "Das Geräusch erinnerte an das Brechen eines Knochens. Es tropfte in die Stille wie Blut in den Schmutz eines Schlachtfelds." Das wirkt unglaublich bemüht, ist aber einfach nur grottenschlecht, übler Schund. Wenn Du dank eines AVL-Studiums bewusst so schreibst, ist es umso schlimmer.

Ach ja: Ich selbst bin auch sehr von TV-Serien geprägt, solche der neueren Generation: Lost, BSG, Heroes, Supernatural, Fringe, TWD ... solche Sachen.

TV-Serien, da habe ich mich mal umgesehen, und festgestellt, dass man da schon ganze Staffeln auf DVD für 10 Euro bekommt. Der PR-Zyklus 2600-2699 wird mich nächste Woche dann 195 Euro gekostet haben. Was hätte ich für das Geld nicht alles Mögliche an TV-Serien auf DVD kaufen können. Wenn PR unter Deiner Expokratie nicht mehr werden wird, als eine schlecht geschriebene Pseudo-TV-Serie, kann ich auch gleich das Geld für die DVDs der Serien ausgeben, die dich geprägt haben, und bin wahrscheinlich besser bedient.

#88 valgard

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Geschrieben 01 Mai 2013 - 10:13


Daraus lernen wir, es war vor 15 Jahren schon nicht anders und da war das Internet noch gar nicht so alt, die Themen aber schon vorhanden.

IRC Mitschnitte habe ich leider keine mehr ;-)


Vor 15 Jahren hatte ich also schon Internet :-)

Und erst die email Adresse ur.pils
Ist ein Bier in unserer Region.

lothar
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#89 Gast_Christian Montillon_*

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Geschrieben 01 Mai 2013 - 11:14

Das Interessante daran ist, dass gerade Deine Romane vom Stil her bei mir den Eindruck erwecken, dass es sich um üble Schundromane handelt. Kein anderer im PR-Team schreibt so (viel und) schlecht wie Du. Z.B. der erste und zweite Satz von PR 2677: "Das Geräusch erinnerte an das Brechen eines Knochens. Es tropfte in die Stille wie Blut in den Schmutz eines Schlachtfelds." Das wirkt unglaublich bemüht, ist aber einfach nur grottenschlecht, übler Schund. Wenn Du dank eines AVL-Studiums bewusst so schreibst, ist es umso schlimmer.


Danke :-)
Im Ernst: Deine Meinung sei dir gelassen.

#90 Tiff

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Geschrieben 01 Mai 2013 - 11:35

Im Ernst: Deine Meinung sei dir gelassen.

Ob an meiner Meinung etwas dran ist, können Dir sicher auch andere sagen. Weniger ist manchmal mehr. Ich kann mir schon vorstellen, dass man als Autor versucht ist, etwas Besonderes zu schreiben, aber manche Dinge funktionieren einfach nicht, wie z.B. auch der Geruch von verbranntem Sauerstoff und Ähnliches, was man bei Dir findet. Natürlich passieren auch anderen Autoren sprachliche Missgeschicke, aber bei Dir habe ich den Eindruck, Du forderst es geradezu heraus.


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