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Ursula K. Le Guin - Die linke Hand der Dunkelheit

Ursula K. Le Guin Die linke Hand der Dunkelheit Klassiker Lesezirkel

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9 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Ursula K. Le Guin - Die linke Hand der Dunkelheit (2 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

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Stil und Sprache fand ich:

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  2. gut (2 Stimmen [100.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

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  2. gut (2 Stimmen [100.00%])

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Figuren und Charakterisierung fand ich:

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  2. gut (2 Stimmen [100.00%])

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Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

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  2. gut (2 Stimmen [100.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 100.00%

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  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Grundidee und Thema fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

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  2. gut (2 Stimmen [100.00%])

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Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):

  1. actiongeladen (0 Stimmen [0.00%])

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  4. düster (0 Stimmen [0.00%])

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  7. langweilig (0 Stimmen [0.00%])

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  9. romantisch (0 Stimmen [0.00%])

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  11. seicht (0 Stimmen [0.00%])

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  12. spannend (0 Stimmen [0.00%])

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  14. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

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#1 Trace

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Geschrieben 23 Mai 2016 - 19:13

Ab dem 1. Juni lesen wir hier Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula K. Le Guin.



#2 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 01 Juni 2016 - 19:33

Der Thread zum Lesezirkel ist freigegeben.



#3 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 02 Juni 2016 - 08:05

Für einmal bin ich schnell gestartet, mittlerweile bei etwas über 50 Seiten in der englischen Ausgabe. Noch ist nicht klar, was die eigentliche Handlung ist, aber Le Guin ist sehr gut darin, eine fremde Kultur zu entwerfen, von der man nur kleine Teile versteht, die im grossen Ganzen aber vorläufig rätselhaft bleibt.

 

Zwei Dinge scheinen momentan zentral für die Welt von Winter: Es ist die meiste Zeit hindurch Winter (was sich etwa in der Anlage der Städte zeigt), und die "Menschen" sind die meiste Zeit ihres Lebens androgyn. Ich weiss momentan noch nicht so recht, wie ich es finde, dass Genly immer wieder sagt, dass er die Leute, die ihm begegnen, automatisch Geschlechter zuteilt. Wahrscheinlich ist das durchaus plausibel, aber es scheint mir ein bisschen sehr forciert darauf hinzuweisen, wie sehr unsere Welt von Geschlechterrollen geprägt ist. Sehr elegant ist dagegen, wie ganz en passant erwähnt wird, dass Genly dunkelhäutig ist.

 

Momentan erinnert mich das Buch stark an Mary Gentles Golden Witchbreed, was allerdings auch nicht sonderlich erstaunlich ist. Le Guin war ein wichtiger Einfluss für Gentle.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4 Trace

Trace

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Geschrieben 05 Juni 2016 - 18:15

Ich bin auf Seite 67 (Kapitel 4) der deutschen Ausgabe von 2014.

 

Viel ist noch nicht passiert aber es liest sich recht angenehm, mal sehen, was noch passiert.



#5 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 08 Juni 2016 - 19:22

So ich bin jetzt auch Seite 168 (Ende Kapitel 8).

 

Gefallen hat mir im Kapitel davor die soziologische Darstellung durch den Investigatorenbericht. Die Überlegungen wie sich das Vorhandensein von zwei Geschlechtern möglicherweise auf die Bildung von Nationen und auf die Möglichkeit eines Kriegs zwischen Nationen auswirkt, fand ich sehr interessant.

 

Es scheint sich auch langsam ein Plot abzuzeichnen.



#6 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 12 Juni 2016 - 09:53

Wg. diverser (dummer) Gründe kam ich erst gestern dazu, mit dem Lesen anzufangen. Ich bin jetzt am Ende des 2. Kapitels (im Originaltext, Penguin-Ausgabe).

 

Mir gefällt es bisher sehr gut. Zwar war die Rollenverteilung für Frauen & Männer in den späten Sechzigern (auf der Echterde :P) viel eindeutiger als heute, so dass z.B. Ais "weibliche" Beschreibung von Estravens Verhalten während des Abendessens, zu dem Ai eingeladen wurde, teils recht veraltet klingt, aber die Beschreibung der "anthropologischen"* und politischen Verzwickungen der Winter-Welt sind gelungen.

 

Le Guin ist einfach auch eine Englisch-Stilistin, wie ich sie mag. Als sie beschreibt, wie das kalte/nasse "Frühlings"-Wetter sich gegen Ende der Prozession im 2. Kapitel dreht, bringt sie folgendes Idiom ins Spiel:

 

a flaw of rain

Diese Gruppenbezeichnungen - meist von einer Ansammlung von Lebewesen, wie z.B. "a gaggle of geese" - sind ja im Englischen ein wesentliches Merkmal der Sprache, wenn man sie erlernt. Diese Le Guinsche Kreation ist einfach großartig - der Regen beginnt, und webt sich eben wie ein Fehler in die Prozessionsszene hinein.

 

Die "Insel" in der Ai wohnt erinnert mich vom Namen und Bedeutung her an altrömische "insulas". Damit vergibt Le Guin mal eben ihrer erdachten Welt einen emotionalen Kontext im Kopf des Lesers - hier befinden wir uns in einer harten Welt lang-bestehender Traditionen & brutaler politischer Intrigen. Im alten Rom stand das domizile Leben auch kulturell im Mittelpunkt - vor allen großen & heute bekannteren Göttern verehrten RömerInnen viele/diverse heute kaum bekannte Hausgottheiten - und hier auf Getheren ist der "Herdraum" ( wie immer das Wort "Hearth" im Dt. übersetzt wurde) der Nexus einer gesellschaftlichen Gruppierung, also einer Art Clans.

 

Nach dem obskuren selbstverliebten Schreibstil Pynchons diese klarere, schönere Schreibweise zu lesen ist eine Freude!

 

Ich merke schon, sehr kritisch werden meine Beiträge in diesem Lesezirkel nicht sein. q:p

 

(* Le Guin deutete in irgendeinem Interview mal an, sie sähe sich als "Zukunftsanthropologin" q:)d)


/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#7 Trace

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    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 20 Juni 2016 - 18:51

Ich bin mit dem Buch durch.

 

Was hat mir gefallen?

Die sprachlichen Bilder waren gut, insbesondere die Reise über das Eisfeld. Schön geschrieben und sehr abwechslungsreich, durch welche Arten von Schnee, Untergrund und Wetter sich die beiden durch kämpfen mussten. Auch die verschiedenen Einlassungen über die Vor- und Nachteile von "Dauergeschlechtlichkeit" und "Kurzgeschlechtlichkeit" waren recht interessant. Gefallen hat mir auch, dass Teile der Reise jeweils aus der Sicht des anderen geschildert wurden.

 

Schön ist auch, dass ich das Buch, ohne Kenntnis der vorherigen Werke aus dem Zyklus, lesen konnte.



#8 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 13 Juli 2016 - 16:31

Ich bin jetzt ENDLICH ein paar Seiten über die Zweidrittel-Marke hinaus!
 
Großartig fand ich den letzten Dialog mit Faxe - den ich offensichtlich nicht mehr ganz korrekt in Erinnerung hatte, insbes. diesen Teil (S. 74):

- [..] We come here to the Fastnesses mostly to learn what questions not to ask.
- But you're the Answerers!
- You don't see yet [..] why we perfected and practice Foretelling?
- No--
- To exhibit the perfect uselessness of knowing the answer to the wrong question.

So cool!

Vor ca. 50 Seiten fragte ich mich zum zig'ten Mal wie man als Leser wohl dieses "shifgrethor" (wird es in der dt. Übersetzung so geschrieben?) verstehen könne. Ich dachte "Ehre + Ruf + Verhaltenskodex". Und dann kam eine unerwartet hilfreiche Entdeckung! Auf der S. 155 meiner Penguin-Ausgabe von 2010 steht der Vertipper "[color=#ff0000;]Ehrenrang[/color]" als es um den Namen des Ankunftslands des irdischen Botschafters geht... da ich gehört hatte, dass Le Guin des Deutschen einigermaßen mächtig ist, nahm ich das als kleinen Wink von ihrer - oder des Velegers?! - Seite zum besseren Verständnis! :o q:D

 

P.S. (minutes later edit): Oi, ich seh gerade dass es im engl. Wikipedia-Beitrag zum Roman ein eigenes Kapitelchen zu Letzterem gibt, und dass es letztendlich eine wichtige Plotsäule ausmacht. Kein Wunder, dass es nie im Roman so recht erklärt wird (soweit zumindest)...  q:o


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 13 Juli 2016 - 17:37.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#9 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 14 Juli 2016 - 07:39

Nach einem schnellen Start gab es bei mir einen Durchhänger, gestern habe ich das Buch nun beendet.

 

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, nicht zuletzt weil Le Guin wirklich schreiben kann. Völlig begeistert hat mich das Buch aber nicht, gerade auch im direkten Vergleich zu The Dispossessed, der mich wirklich begeistert hat. Ein Problem ist wahrscheinlich, dass Bücher wie The Left of Darkness so einflussreich waren, dass vieles, was damals neu war - der ethnografische Blick auf eine ausserirdische Gesellschaft -, heute zum Standard gehört (die von mir bereits erwähnte Mary Gentle wäre ein Beispiel von vielen).

 

Für mich hat der Roman zwei Schwächen. Zum einen gibt es eigentlich kaum einen Plot. Eigentlich geht es ja nur darum, dass Genly schliesslich das Schiff ruft, sehr viel mehr geschieht nicht. Zugegeben, das ist nicht so schlimm, weil es in dem Roman in erster Linie um die Beziehung zwischen Genly und [color=rgb(37,37,37);font-family:sans-serif;]Estraven geht.[/color]

 

[color=rgb(37,37,37);font-family:sans-serif;]Was mich hingegen ein bisschen enttäuscht hat, ist, dass Le Guin nicht mehr aus dem Haupt-Feature dieser Welt macht, nämlich den alternativen Geschlechterverhältnissen. Genly stellt zwar immer Überlegungen dazu an, ich hätte mir aber gewünscht, dass ihn die Sache noch mehr und grundlegender verwirrt. Und eigentlich habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass es zwischen Genly und [/color][color=rgb(37,37,37);font-family:sans-serif;]Estraven zu einer sexuellen Beziehung kommt; wie Genly damit umgeht, hätte mich interessiert. Wahrscheinlich gilt auch hier: Der Roman betritt hier ein Feld, das zu diesem Zeitpunkt noch relativ neu ist und wirkt deshalb im Vergleich zu dem, was später kommt, ein bisschen zahm.[/color]

 

[color=rgb(37,37,37);font-family:sans-serif;]Auch wenn das jetzt vielleicht ein bisschen negativ klingt, hat mir das Buch insgesamt aber gut gefallen; insbesondere die Wanderung durch den Schnee ist wirklich eindrücklich beschrieben.[/color]


Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#10 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 14 Juli 2016 - 08:13


 

[color=rgb(37,37,37);font-family:sans-serif;]Auch wenn das jetzt vielleicht ein bisschen negativ klingt, hat mir das Buch insgesamt aber gut gefallen; insbesondere die Wanderung durch den Schnee ist wirklich eindrücklich beschrieben.[/color]

 

Aus meinem persönlichen Rückblick als Leser ist es vermutlich die eindrücklichste Passage überhaupt. Einfach toll.





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