@Mammut: Was sind denn die spannenden Aspekte, welche für dich zu kurze gekommen sind?
Vernor Vinge - Der Friedenskrieg
#31
Geschrieben 09 Juni 2017 - 20:04
#32
Geschrieben 10 Juni 2017 - 12:29
Ich bin jetzt durch. Das Finale war wie erwartet, nicht der Brüller und so, wie solche Romane halt sind, alle Klischees wurden bedient.
Der Roman erinnert an ein Videospiel. Hier die guten (Bastler), da die Bösen (Friedensamt). Die Charaktere entsprechend genauso: Der alte Erfinder, der junge Begabte, der fiese Bösewicht mit persönlicher Feindschaft, die feindliche Agentin, die am Ende zu den Guten gehört.
Wie in einem Videospiel gibt es auch Fähigkeiten. Allison, die das entsprechende Wissen hat und sonst eigentlich kaum eine Rolle spielt, höchsten als Vlrage für Jill. Künstliche Intelligenz (Jill, Wili) und ihre Möglichkeiten.
Insgesamt ging es nur um Krieg. Die Blasen sind nur eine Waffe, die mehrdeutig gegen den Gegner verwendet werden kann.
@Trace: Man hätte da mehr als einen SF Krieg draus machen können. Entwickelt sich eine Gesellschaft wirklich nur zurück wenn man so ein Szenario hat? (Siehe die angedeutete Rolle der Frau, ebenso die Regierungs und Verwaltungsform)
Muss das Friedensamt immer schlecht sein und von Macht korrumpiert? Warum findet beim Friedensamt keine Entwicklung statt bzw. warum werden die Bastler erst durch den gottgleichen Wili zu einer Entwicklung fähig?
Das ist alles irgendwie nachvollziehbar, die Logik wird hier und da strapaziert, aber im Prinzip kann man vieles so nachvollziehen.
Hat mir nicht sonderlich gefallen. Vielleicht lag es an mir selbst, nicht jedes Buch ist das richtige Buch zur jeweiligen Zeit. Ich denke aber, Vinge ist einfach nix für mich, hatte schon eines der Tiefenbücher abgebrochen.
Kann auch gut sein, dass ich das Buch schonmal gelesen habe und es mich deshalb eher gelangweilt hat.
#33
Geschrieben 11 Juni 2017 - 16:08
Das man daraus mehr hätte machen können, klingt für mich nach einer recht harten Fundamentalkritik. So nach dem Motto, mir hat die Geschichte nicht gefallen, weil es keine Interstellarreisen gab. Es sollte vielleicht kein gesellschaftskritischer Roman à la "Schöne neue Welt" sein?!
Aber deinen Punkt, dass es wie ein Spiel ist, kann ich nachvollziehen. Ich hatte insbesondere nach dem Schachturnier, immer mal wieder den Eindruck, dass die Handlung sich wie ein Schachspiel abwickelt. Jeder zieht mit seinen Figuren und verfolgt seine Taktik, der Gegner erkennt die Taktik und passt sich an, usw.
Wenn ich es so recht bedenke, hat mir wahrscheinlich gerade gefallen, dass ich an der ein oder anderen Stellen, immer schon den nächsten Schritt erraten konnte. Da habe ich mich dann immer richtig clever gefühlt.
Noch zu einem anderen Punkt über den ich nachgedacht habe.
Ich hatte an vielen Stellen, den Eindruck, dass es bei fast allen Beteiligten eine große optimistische Einstellung gegen über dem Einsatz von Technologie gab. Gut es gab Rosas, der einen Hass auf die Biotechnologen hatte, aber
Ich hatte mich da gefragt, ob es ein "Abbild" der Zeit ist, dass es kein Bewusstsein für die Folgen gerade dieser Technologie gibt, da wenn ich es richtig sehe, dass Original 1984 erschienen ist und dies vor den Ereignissen von Tschernobyl war.
Gegen Viren kann man Impfstoffe entwickeln aber gegen die radioaktive Strahlung, welche in der Umwelt verteilt wurde, "hilft" nur die Zeit.
Wie ich so feststelle, unterstützt mein vorhergehender Absatz aber auch die Kritik von Mammut, es hätte an dieser Stelle mehr Potential für Kritik gegeben. Aber ich frage mich halt, in wie weit dies zu der Zeit der Entstehung möglich war. Vielleicht war zu dieser Zeit das Bewusstsein von räum- und zeitlichen Fern- und Nebenwirkungen noch nicht vorhanden, sondern es galt noch die Prämisse, jedes Problem kann mit einer "neueren und besseren" Technologie gelöst (beseitigt) werden.
Bleibt noch die Frage: Ist es ein Klassiker?
So richtig habe ich da noch gar nicht darüber nachgedacht. Ich tendiere aber eher dazu, dass es kein Klassiker ist.
Bearbeitet von Trace, 11 Juni 2017 - 16:14.
#34
Geschrieben 11 Juni 2017 - 19:59
#35
Geschrieben 12 Juni 2017 - 06:22
Stand Seite 231
Der Weltenbau ist nicht so der Bringer. Das Friedensamt entpuppt sich als Sammlung von Warlords, bei deren Beschreibung man schon ihren Untergang riecht. Alles scheint auf einen blutigen Umsturz hinzuarbeiten.
Vinge Alienkulturen wurden da zum Glück glaubwürdiger.
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#36
Geschrieben 15 Juni 2017 - 09:07
Stand Seite 306
Werde erst nach dem Urlaub weiterlesen.
Berfreiungsaktion der Geiseln fand ich recht spannend, allerdings könnte man mit der technik noch deutlich sinnvollere Dinge erledigen. etwa Kämpfer einschleusen etc.
Die Motivation unserer fiesen Agentin wird so überhöht dargestellt, dass ich mir sicher bin, sie ist eine Doppelagentin. Riecht schon etwas nach happyending.
So kurz vor Schluss kann ich schon mal sagen, dass der Roman eher durchschnitt ist, Die Blasen-Idee bekam keine sonderlich interessante Handlung zur Seite. Standard-Postapokalypse. Vinge hat sich später zum Glück weiter entwickelt.
Weiter weg von Mammut, fürchte ich
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#37
Geschrieben 15 Juni 2017 - 19:50
...
Berfreiungsaktion der Geiseln fand ich recht spannend, allerdings könnte man mit der technik noch deutlich sinnvollere Dinge erledigen. etwa Kämpfer einschleusen etc.
...
#38
Geschrieben 29 Juni 2017 - 07:49
So, heute beendet. Der Showdown war ja dann doch recht spannend und auch der Ausblick danach. Hat den Roman ganz gut abgerundet.
Insgesamt ein interessanter Roman, der schon ein bisschen andeutet, womit sich Vinge später mal beschäftigen wird.
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#39
Geschrieben 29 Juni 2017 - 07:54
Noch zu einem anderen Punkt über den ich nachgedacht habe.
Ich hatte an vielen Stellen, den Eindruck, dass es bei fast allen Beteiligten eine große optimistische Einstellung gegen über dem Einsatz von Technologie gab.
Ja, das stimmt. Die Konsequenzen des Rennaissance-Programmes wurde sträflich vernachlässigt. Hier hat Vinge eine sehr vereinfachte Darstellung der möglichen Folgen dargestellt, vielleicht weil es den Schöpfern des Programmes egal war, wahrscheinlicher aber, weil sich Vinge der Übel nicht wirklich bewusst war. So lapidar könnte man das heute nicht mehr verwenden.
Aber technischen Fortschritt und Evolution mochte Vinge wohl schon immer.
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#40
Geschrieben 29 Juni 2017 - 12:29
Ich habe mir ein Exe bestellt - es ist noch nicht da. Meine Meinung dann nach dem Urlaub, vermutlich lese ich es (mal wieder) an einem Tag.
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#41
Geschrieben 29 Juni 2017 - 17:10
So, heute beendet. Der Showdown war ja dann doch recht spannend und auch der Ausblick danach. Hat den Roman ganz gut abgerundet.
Insgesamt ein interessanter Roman, der schon ein bisschen andeutet, womit sich Vinge später mal beschäftigen wird.
Puh, ich war schon ein wenig beunruhigt, nach dem die Kritik von Mammut doch recht hart war. Aber für mich ist es ein recht solider Sci-Fi Roman, bei dem mir besonders die Idee eines "allwissenden" Wesen mittels Technologie gefallen hat.
#42
Geschrieben 02 Juli 2017 - 15:39
Ich habe die Lektüre gestern beendet. Das Buch hat mir ganz gut gefallen, obwohl die Idee mit den Blasen schon sehr abstrus ist. Auch die Probleme mit Radioaktivität werden - der Entstehungszeit geschuldet - doch sehr heruntergespielt.
Ein unbedingt lesenswerter Klassiker, ich bin zufrieden, ihn nun zu kennen.
@ Trace: wen meinst du mit "allwissenden Wesen"? Doch nicht Wili? Mir ist so jemand nicht aufgefallen. Vermutlich haben wir etwas auf unterschiedliche Weise wahr genommen. Eigentlich ist es ja eine Zeitreisegeschichte, oder?
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#43
Geschrieben 02 Juli 2017 - 20:47
Nein nicht Will alleine, sondern in Verbindung mit Jill, den Recheneinheiten und dem gesamten Netzwerk, welches auch die Satelliten des Friedensamtes mit einschließt. Mit der Hilfe von kleinen Programmen hatte er so Zugriff auf aktuelles Bildmaterial überall auf dem Planeten und konnte wohl auch die gesamte elektronische Kommunikation lesen oder zu konnte sie durchsuchen. Das kommt in einem technisch "realisierbaren" Sinne schon dem sehr nahe was ich als "allwissendes" Wesen ansehe.
Die Bezeichnung als Zeitreisegeschichte finde ich sehr interessant. In einem speziellen Sinne kommt es zu der ein oder anderen Zeitreise und diese Zeitreisen haben auch einen Einfluss auf die Handlung (z.B. dem Kampf am Bergpass der auf das Forschungsgelände führt). Aber trotzdem ist es für mich keine Zeitreisegeschichte, da die dargestellte Handlung in zeitlicher Hinsicht keine großen Sprünge hat. Wäre die Geschichte aus Sicht von Allison geschrieben und sie die Hauptprotagonistin, dann wäre das etwas anderes aber so.
Bearbeitet von Trace, 03 Juli 2017 - 07:59.
#44
Geschrieben 03 Juli 2017 - 06:10
Stimmt. Den Aspekt der Eingewöhnung in eine neue Zeit hat Vinge fast unbeachtet gelassen, wie er überhaupt wenig mit der Figur der Allison anzufangen wusste. Kennt jemand die Fortsetztung? Wie ist es dort?
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#45
Geschrieben 03 Juli 2017 - 07:31
#46
Geschrieben 03 Juli 2017 - 18:03
Das kommt in einem technisch "realisierbaren" Sinne schon dem sehr nahe was ich als "allwissendes" Wesen ansehe.
Naja, es wird ja auch deutlich gezeigt, dass dem, was die Elektronik liefert, nicht unbedingt zu trauen ist.
Wenn man da länger drüber nachdenkt, zerfasert allerdings das ganze Konzept von Allwissenheit ziemlich schnell.
Eine Zeitreisegeschichte ist es für mich übrigens auch nicht. Wenn ich mir die Inhaltsangabe des Nachfolgers ansehe, scheint dieser Aspekt der Blasen dort deutlich stärker zur Geltung zu kommen.
#47
Geschrieben 03 Juli 2017 - 21:10
Da ich gerade den Post und die Zusammenfassung im Fantasy Guide von lapismont gelesen habe, gibt es hier noch den Link zur Fortsetzung ("Gestrandet in der Realzeit") . Übrigens geht es dort dann um Zeitreisen.
#48
Geschrieben 03 Juli 2017 - 21:38
Da ich gerade den Post und die Zusammenfassung im Fantasy Guide von lapismont gelesen habe, gibt es hier noch den Link zur Fortsetzung ("Gestrandet in der Realzeit") . Übrigens geht es dort dann um Zeitreisen.
Klingt eigentlich sogar spannender als Der Friedenskrieg
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#49
Geschrieben 04 Juli 2017 - 08:12
Was mir übrigens an der Heyne-Ausgabe sehr missfiel, war der Spoiler auf dem Cover.
Bearbeitet von lapismont, 04 Juli 2017 - 08:12.
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