Ab dem 5. Februar starten wir hier mit dem Buch
Herr des Lichts von Roger Zelazny
Ich wünsche allen Teilnehmern und Mitlesenden viel Spaß!
Geschrieben 03 Februar 2018 - 10:59
Ab dem 5. Februar starten wir hier mit dem Buch
Herr des Lichts von Roger Zelazny
Ich wünsche allen Teilnehmern und Mitlesenden viel Spaß!
Geschrieben 05 Februar 2018 - 11:46
Ich habe jetzt mit der Lektüre begonnen und bin wirklich gespannt auf Eure Reaktionen. Dieser Klassiker ist schon speziell - und ich kenne mich (als langjährige Buddhistin - Nyingma) mit der Gedankenwelt zumindest aus. Außerdem hat es vermutlich einen Grund, warum Zelazny in meiner Klassikersammlung fehlt.
Damit ich nicht zu schnell bin - und zur Erholung - lese ich parallel Virginia Ironside
Geschrieben 05 Februar 2018 - 18:31
So, ich habe dann das erste Kapitel gelesen.
Die Tücken der Reinkarnation:
"es ist schwer, ein Affe zu sein und solche Erinnerungen zu haben"
Es ist heutzutage ungewöhnlich, die Geschichte nicht aus dem Blickwinkel einer der Figuren zu erleben, sondern durch einen unpersönlichen Erzähler. Und ganz schlimm fand ich den Zweikampf zwischen Yama und Mara, der nur aus hochtrabendem Geschwätz bestand.
Ansonsten mag ich die Idee, durch Technologie Reinkarnation zu ermöglichen und dadurch ein hinduistisches Kastensystem zu errichten. Bis jetzt könnte die Geschichte eine Nacherzählung alter Mythen sein, und nur ab und zu blitzen Andeutungen hervor, dass man sich eben nicht in der mythischen Vergangenheit befindet, sondern auf einem anderen, manchmal feindlichen Planeten.
Geschrieben 06 Februar 2018 - 17:47
Bin erst auf Seite 30 oder so. Mehr kann ich noch nicht beitragen
Geschrieben 06 Februar 2018 - 21:08
Kapitel 2 gelesen.
Ist schon eine interessante Koinzidenz, dass wir einen Roman über Reinkarnationstechnik lesen, wenn gerade auf Netflix "Altered Carbon" läuft.
Seht gut gefallen hat mir die Stelle, wo anhand einer Dekoration die kriegerische Eroberung des Planeten beschrieben wird. Mich wundert, dass Sam sich wundert, das die Götter ihre Macht missbrauchen. Ich frage mich eher, wieso sie so lange dafür gebraucht haben. Aus welcher Motivation heraus sich Sam gegen sie stellt, erschließt sich mir nicht. Er scheint das Leben als Fürst sher genossen zu haben.
Geschrieben 07 Februar 2018 - 12:42
Auf Seite 52 ist noch kein Funke übergesprungen. Wenn ich das Mahabharata (https://de.wikipedia...iki/Mahabharata) lesen wollte, würde ich nicht zu Zelazny greifen. Ich befürchte einen Miss ... griff
Geschrieben 07 Februar 2018 - 14:32
Ich kann mich nicht erinnern welcher Zeitraum zwischen Ankunft der Raumfahrer und der aktuellen Handlung liegt?
Müssen viele Generationen gewesen sein. Daher vielleicht die Herrschaft als „Götter“. Auch nur eine Form der Herrschhaft. Religion, Technik die an Zauberei grenzt und übernatürliche Fähigkeiten. Da muss man nicht Donald heißen um überzuschnappen.
Ein Leben als „Fürst“ ist da eher moderat und zeugt nicht gerade von Größenwahn.
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It's all fun and game until someone loses an eye
Geschrieben 07 Februar 2018 - 19:32
Auf Seite 52 ist noch kein Funke übergesprungen. Wenn ich das Mahabharata (https://de.wikipedia...iki/Mahabharata) lesen wollte, würde ich nicht zu Zelazny greifen. Ich befürchte einen Miss ... griff
Man kann doch niemals vorher wissen, ob einem ein Buch zusagt.
Ich kann mich nicht erinnern welcher Zeitraum zwischen Ankunft der Raumfahrer und der aktuellen Handlung liegt?
Müssen viele Generationen gewesen sein. Daher vielleicht die Herrschaft als „Götter“. Auch nur eine Form der Herrschhaft. Religion, Technik die an Zauberei grenzt und übernatürliche Fähigkeiten. Da muss man nicht Donald heißen um überzuschnappen.
Ein Leben als „Fürst“ ist da eher moderat und zeugt nicht gerade von Größenwahn.
Ich meine ja, dass es seltsamerweise Jahrhunderte gedauert hat, bevor die Götter ihre Herrschaft durch die Beschränkung der Reinkarnations-Technik zementieren wollen.
Und warum Sam nun der Anführer des Widerstands wird und im Zuge dessen zu einem Asketen: diese Anlage hat man im Fürsten Siddharta nicht erkennen können.
Inzwischen abe ich das dritte Kapitel durch. Man muss diesen seltsamen Stil abkönnen. Es scheint, als versuche Zelazny wirklich den Stil alter Epen auf seine Erzählung zu übertragen. Das macht nicht wirklich Spaß zu lesen.
Interessant als Figur finde ich Rild.
Und die Figuren stellen dieselbe Frage, die ich mir auch stelle:
Warum sucht sich Sam für seinen Widerstand gegen die göttliche Ordnung ausgerecht eine solch friedliebende und weltabgewandte Religion aus?
Geschrieben 07 Februar 2018 - 20:57
Ich bin irgendwo auf Seite 70. Durch die (mir) doch recht unbekannten Begriffe und Praktiken des Hinduismus (?) ist es recht anstrengend zu lesen. Erst jetzt erschließt sich ein wenig der technologische Hintergrund der gesellschaftlichen Organisation.
Kapitel 2 gelesen.
Ist schon eine interessante Koinzidenz, dass wir einen Roman über Reinkarnationstechnik lesen, wenn gerade auf Netflix "Altered Carbon" läuft.
Seht gut gefallen hat mir die Stelle, wo anhand einer Dekoration die kriegerische Eroberung des Planeten beschrieben wird. Mich wundert, dass Sam sich wundert, das die Götter ihre Macht missbrauchen. Ich frage mich eher, wieso sie so lange dafür gebraucht haben. Aus welcher Motivation heraus sich Sam gegen sie stellt, erschließt sich mir nicht. Er scheint das Leben als Fürst sher genossen zu haben.
Aus dem was ich bis jetzt gelesen habe, hat sich Sam wohl gegen die Götter gewandt, da sie das Reinkarnationssystem so abgeändert haben, dass die Akzeralationisten keine Chance mehr haben. Aber er hat auch nicht ausgeführt, was das überhaupt bedeutet. Aber vielleicht hatten die Raumfahrer ein System mitgebracht oder gebaut, was es einem erlaubt, seinen Geist nach dem Tod in einen Speicher zu laden und diesen später wieder in ein anderes "Gefäß" herunterladen zu können. Aber die aktuellen Götter haben wohl das Auswahl-/Zulassungsverfahren verändert und das missfällt Sam. (Aber das ist nur eine Mutmaßung.)
Geschrieben 08 Februar 2018 - 11:25
Ich habe auf Seite 70 das Blättern angefangen.
Ich werde euch hier zwar noch begleiten, doch das war es für mich mit Zelazny. Sicher ein Guter, doch er schrieb nicht für mich.
Geschrieben 08 Februar 2018 - 17:31
Roger rückt halt nicht alle Informationen auf einmal raus. Der Roman entwickelt sich. Auch werden nicht alle Kapitel in chronologischer Reihenfolge abgehandelt. Es gibt Rückblenden.
Auch sollte man nicht erwarten die Indische Mythologie exakt gespiegelt zu bekommen. Wozu auch? Es geht um Sam und seine Kollegen mit Gottkomplex.
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Geschrieben 09 Februar 2018 - 15:14
Kapitel 4
Gefiel mir ganz gut. Der Abstieg in den Schacht mit den eingesperrten Dämonen (Rakascha). Die Dämonenbesessenheit. Bei den Beschreibungen der Vorgänge in dem Fürstentum zeigen sich die Vorteile der unbeteiligten, distanzierten Erzählweise: Wie anders hätte Zelazny beschreiben können, wie die Dämonen Leichen wiederbelebten und damit die Lebenden bedrängten?
In diesem Kapitel ist Sam mehr als Mensch dargestellt als als Buddha. Das ist deutlich ansprechender zu lesen.
Geschrieben 10 Februar 2018 - 18:23
Kapitel 5
Kabale und Liebe im Himmel. Zelazny lässt seiner poetischen Ader freien Lauf. Alles ist in einer wirklich sehr schönen Sprache beschrieben.
Trotzdem ist Platz für Anachronismen:
"Ihr Fruchtbarkeitsgötter seid schlimmer als Marxisten", sagte er. "Ihr glaubt, dass es zwischen den Menschen nur dieses eine geben kann ..."
Es wird erklärt, was Akzelerationisten sind. Wir erfahren von der gemeinsamen Vergangenheit von Sam und Kali und von dem Verwandtschaftsverhältnis zwischen Sam und Tak. Dschungelkatzen ziehen durch die Straßen der Himmlischen Stadt und jagen nach den zum Tode Verurteilten.
Geschrieben 10 Februar 2018 - 19:33
Ich bin auf Seite 182, am Ende der Schlacht im Schacht.
Ich finde es recht unterhaltsam, wie der technische Hintergrund der göttlichen Macht, durch den Schleier der Religion verdeckt wird. Das ist vielleicht für alle die sich etwas mehr mit dem Buddhismus auskennen, nicht so nah an dem um was es geht, aber für ich reicht es.
Da steckt eine Menge Phantasie drin in Rassen und in deren Entwicklungsstufen.
Geschrieben 11 Februar 2018 - 11:26
Ich finde es recht unterhaltsam, wie der technische Hintergrund der göttlichen Macht, durch den Schleier der Religion verdeckt wird. Das ist vielleicht für alle die sich etwas mehr mit dem Buddhismus auskennen, nicht so nah an dem um was es geht, aber für ich reicht es.
Da steckt eine Menge Phantasie drin in Rassen und in deren Entwicklungsstufen.
Ich bin bei dem Buch ein wenig hin- und hergerissen. Schon die Grundidee, anhand der hinduistischen Götterwelt zu zeigen, dass eine hinreichend fortgeschrittene Technologie von Magie nicht mehr zu unterscheiden ist, ist Klasse. Was etwas gewöhnungsbedürftig ist: der Ansatz, die Geschichte im Stil alter hinduistischer Epen zu erzählen. Das ist gewagt, und ich finde es interessant, dass offenbar in den 60ern das Publikum für solche Wagnisse offener war.
Ich selbst mag an dem Buch die Stellen besonders, wo wirklich die Spannung zwischen den modernen Menschen und der hinduistischen Götterwelt spürbar wird, also gerade die Stellen, an denen Zelazny seinen blumigen, mythischen Stil verlässt. Und ich hätte oft lieber mehr von den Geschehnissen gelesen, die er immer nur andeutet: Die Eroberung des Planeten und die Kämpfe, die die Menschen mit "Dämonen" und anderen eingeborenen Völkern austrugen. Wobei die Menschen nicht das Recht auf ihrer Seite hatten.
Geschrieben 12 Februar 2018 - 11:34
Offensichtlich besitzen die Meisten deutlich mehr Geduld als ich ... So ein bissl schäme ich mich, schon aufgegeben zu haben, bleibe jedoch bei meinem Entschluss.
Geschrieben 12 Februar 2018 - 19:19
Kapitel 6
Zunächst ein wenig Krimi: Wer mordet die Götter im Himmel? (Für den Leser ist das nun nicht sehr schwer zu erraten.) Kali muss sich entscheiden, ob sie lieber Frau und verheiratet bleibt, oder als Mann zum obersten Gott wird. Der Tod ist nicht sehr erfreut. Ein irischer Faustkampf. Seltsam ist die Sache mit dem Wasserklosett: Wieso heißt der karmische Optimierer genauso wie der Todesgott? Wegen des Gestanks?
Tja, und dann die Schlacht um Keenset. Hier tobt sich Zelazny hemmungslos aus. Da ich mich in den hinduistischen Mythen nicht so auskenne, kann ich es nur mit dem Kampf um Troja vergleichen. Genau an die Götterschlacht dort erinnert mich dieses Kapitel, zusätzlich mit einer Zombie-Armee und dämonischer Hilfe. Hier fließt das Blut in Strömen, es wird gemetzelt, dass Homer ein Leuchten in den blinden Augen gehabt hätte.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 18 Februar 2018 - 11:29.
Geschrieben 13 Februar 2018 - 18:24
Kapitel 7 (Letztes Kapitel)
Das Highlight ist natürlich Nirriti, der Schwarze, der ehemalige Kaplan des Schiffes, mit dem sie alle auf diesen Planeten kamen. Als Anführer der seelenlosen Zombies versucht er mit aller Gewalt, dem wahren Glauben auf dieser Welt zum Sieg zu verhelfen. Ansonsten: letzte Kämpfe, neue Koalitionen. Das Ende verliert sich in Legenden.
Mir hat das Buch gut gefallen. Nach über zwanzig Jahren war es tatsächlich so, als würde ich es zum ersten Mal lesen. Es ist bei weitem nicht so gut wie "Fluch der Unsterblichkeit". Der mythische Stil war doch sehr gewöhnungsbedürftig, aber wenn man erst mal drin war, hat einen die Geschichte durchaus gepackt.
Geschrieben 14 Februar 2018 - 14:54
Ich bin mittlerweile bei Kapitel 5 angelangt. Nach auch gefühlten 20 Jahren, seit der letzten Lesung, bin ich wie damals begeistert. Ob das mit dem Hinduismus so korrekt wiedergegeben wird ist mit ziemlich egal. Aber Story und Stil haben mich wieder eingefangen. Die „Götter“ nehemn es ja auch nicht so genau†¦
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Geschrieben 15 Februar 2018 - 21:17
Ich bin am Anfang von Kapitel 7 (Seite 292).
Die Stellen im Himmel waren schon recht unterhaltsam, mit wer hat wen getötet und wer ist nun noch am leben und wer ist wer. Zum Glück sind einige bei der folgenden Schlacht hops gegangen sonst hätte ich mir noch eine Liste machen müssen . Das mit der Wiedergeburt und dem gleichzeitigen Namens-/Positionswechsel ist schon verwirrend.
Es ist insgesamt eine unterhaltsame Geschichte aber ich habe nicht wirklich viel, was ich hier darüber schreiben kann.
Geschrieben 17 Februar 2018 - 12:39
Noch ein paar Nachträge:
Die englische Wikipedia-Seite über Lord of Light bietet noch einmal eine umfassende Zusammenfassung über die Handlung und die verschiedenen Figuren des Buches. Sollte man allerdings erst nach der Lektüre ansehen, weil die Seite voller Spoiler ist.
Und eine interessante Anekdote: 1979 war geplant, den Roman zu verfilmen. Das Projekt schlief unterwegs ein, doch das Skript und das Set-Design wurden vom CIA verwendet, um als Filmteam getarnt Geiseln aus dem Iran zu befreien (Darüber gibt des den Film Argo).
Geschrieben 18 Februar 2018 - 10:51
Ich habe im Internet noch ein par interessante Sachen gefunden, die ich euch nicht vorenthalten will:
Auf der Heavy Metal-Seite gibt es Poster mit Artwork zum damals geplanten Lord of Light-Film:
Hier hat jemand in einem Forum Links zu Artwork zum Herrn des Lichts zusammengetragen (allerdings funktionieren einige davon nicht mehr).
Vieles davon stammt zum Beispiel aus dieser Deviantart-Gallery.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 18 Februar 2018 - 11:29.
Geschrieben 18 Februar 2018 - 11:01
Ach ja - Argo! Der hatte mir ausgesprochen gut gefallen, super Story!
Geschrieben 20 Februar 2018 - 20:37
Ich bin schon seit ein paar Tagen durch aber ich habe nicht wirklich viel zu berichten. War ganz unterhaltsam aber sonst ... hm ...
Ich hatte bis jetzt noch nichts von Zelazny gelesen und nach dem Buch habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass ich noch mehr von ihm lesen will.
So bunt war das in meiner Fantasie aber nicht!!! Da hab ich bestimmt was falsch gemacht!
Nachtrag:
Ich habe gerade die Abstimmung noch ausgefüllt und habe gesehen, dass zwei es als einen Klassiker sehen. Könnte der oder diejenige das für mich noch etwas ausführen?!
Bearbeitet von Trace, 20 Februar 2018 - 20:40.
Nachtrag
Geschrieben 21 Februar 2018 - 19:10
Ich habe gerade die Abstimmung noch ausgefüllt und habe gesehen, dass zwei es als einen Klassiker sehen. Könnte der oder diejenige das für mich noch etwas ausführen?!
Dass es ein Klassiker ist, kann ich nicht entscheiden. Wenn es seit Jahrzehnten immer wieder aufgelegt wird, und immer wieder neue Leser findet, dann ist es ein Klassiker.
Die Frage der Umfrage ist: Ist es zu Recht ein Klassiker?
Das finde ich schon:
Mit der Verbindung von (hier indischer) Mythologie und Science Fiction hat Zelazny sehr beeindruckendes Neuland betreten. Ist damit ein Vorläufer vom Sachen wie Stargate.
Reinkarnation als Technologie, Menschen, die zu Göttern werden, Geschlechterwechsel, das Superhelden-Motiv aus Comics, eine wirklich beeindruckende Demonstration von Asimovs Gesetz, dass eine hinreichend entwickelte Technologie von Magie nicht zu unterscheiden ist.
Das ganze Buch steckt voll von interessanten moralischen und philosophischen Fragestellungen.
Es ist nicht leicht zu lesen, der Stil gefällt mir nicht wirklich. Aber sonst ...
Geschrieben 21 Februar 2018 - 20:50
Danke für deine Antwort.
An Stargate musste ich beim Lesen auch mal denken.
Die Fragestellung wie viel Technik man an nicht so weit entwickelte Gesellschaften weitergibt, ist immer recht interessant. (z.B. die Folgen mit den Tolanern in Stargate) Für mich wurde das Problem aber nicht wirklich behandelt. Es gibt zwar den Streit zwischen den Göttern und Sam, aber es gibt keine Stellen, in denen die Auswirkungen der neuen Technologien auf die Gesellschaft selbst problematisiert wird. Das wäre für mich interessanter. Was gibt es für Vorteile, wie wirkt sich das auf bestehende Riten aus und auch auf die Zusammensetzung der Gesellschaft, z.B. gibt es weiterhin eine hohe Wertschätzung für "wandernde Prediger", wenn die Gesellschaft mehr und mehr von technischen Dingen und Prozessen, also eher dinglichen Aspekten, durchdrungen wird.
Es fehlt mir so ein bisschen Stellen in denen sich Sam und Kubera Gedanken machen, welche Technologie sie weitergeben wollen, was für Kriterien haben sie und welche Erfahrungen können sie aus ihrer eigenen Geschichte beisteuern. Dazu hätte ich mir gern eine Rückblende oder eine Diskussion gewünscht.
P.S.: Das "Gesetz" mit der Technik und Magie ist das 3. Clarksche Gesetz.
Geschrieben 22 Februar 2018 - 21:08
Ein Klassiker? Ich finde schon.
Ich habe den Roman das erste Mal vor ca. 30 Jahren gelesen. Danach bestimmt weitere fünf, sechsmal. Geschrieben wurde er 1967. Für die Zeit ein ganz außergewöhnlicher Roman in der SF. Auch diese Lesung habe ich genossen. Sprache und Stil wirken an keiner Stelle altbackend sondern angenehm zeitlos.
Falls das euer erster Roman von Roger Zelazny war solltet ihr ihm durchaus noch eine Change geben. Es lohnt sich.
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Geschrieben 23 Februar 2018 - 20:14
...Geschrieben wurde er 1967. Für die Zeit ein ganz außergewöhnlicher Roman in der SF. Auch diese Lesung habe ich genossen. Sprache und Stil wirken an keiner Stelle altbackend sondern angenehm zeitlos....
Das mit der Entstehungszeit habe ich bei meinen Überlegungen ausgeblendet oder eher ich habe es vergessen, sie mit in meine Überlegungen einzubeziehen. Denn ich muss schon eingestehen, dass es nach all den Jahren angenehm zu lesen war und das sehe ich auch immer als einen wichtigen Punkt für einen Klassiker an.
Mir fehlt sicherlich auch ein wenig die Wertschätzung für den Einsatz von Religion insbesondere des Hinduismus, da ich mit vielen dieser Konzepte und Ideen durch den Zugang zu all den Medien in einer nach 2000-Ära schon konfrontiert wurde. Damit habe ich diesen Aspekt in seiner historischen Bedeutung als nicht so außergewöhnlich wahrgenommen.
Geschrieben 25 Februar 2018 - 17:47
Ich vermute mal, Zelazny hat nicht für meinen Geschmack geschrieben. Das ist ja keine Schande, da (nach meiner Theorie) selbst das größte Genie höchstens 50% der Weltbevölkerung erreichen kann. Nicht von ungefähr ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass er in meiner Klassikersammlung fehlt. Ich ahne warum ... sh.o.
(ich war das mit dem "mies", t´schuldigung)
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 25 Februar 2018 - 17:49.
Geschrieben 25 Februar 2018 - 20:59
...
(ich war das mit dem "mies", t´schuldigung)
Du brauchst dich doch nicht für deine eigene Meinung entschuldigen. Du hast dir eine Meinung gebildet und sie angemessen dargestellt, also zB nicht gleich das Buch abgewertet oder uns als "Was-auch-immer" betitelt, also ist alles in Ordnung.
Ich finde, es immer gut wenn jemand die Grenzen seiner eigenen Leseinteressen kennt und beispielhaft auf Bücher verweisen kann, die diese Grenze darstellen und so für andere vielleicht nachvollziehbar machen. Ich muss nicht mögen was andere mögen aber ich finde es sehr interessant, wenn mich mit anderen über diese Unterschiede auszutauschen.
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