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Kurd Laßwitz Preis: Zugang zu den Texten

Kurd Laßwitz Preis KLP Abtimmungsverfahren Nebula Preis Literaturpreis

34 Antworten in diesem Thema

#1 Carsten

Carsten

    Infonaut

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Geschrieben 06 April 2021 - 12:58

Hallo!
Da sich hier einige Menschen tummeln, die mit dem KLP in irgendeiner Weise zu tun haben, dachte ich, ich hole hier mal ein Stimmungsbild zu einer Idee ein. 

Ich beginne gleich mit "auf Twitter", und weiß, dass einige von Euch dann schon genervt abwinken mögen. Bitte, bleibt erstmal noch dran und seid nicht voreingenommen.  :) 

Also... Auf Twitter äußerte ich jüngst meine Freude meine Nominierung für den KLP 2021. Es entspannte sich eine Diskussion über Sinn und Unsinn des Preises, auf die ich gar nicht weiter eingehen möchte. 
Einen Kritikpunkt am KLP fand ich durchaus beachtenswert: Eine Menge Berechtigter stimmt über Dinge ab, die sie nicht oder nur teilweise kennen. Das hat mit Zeit zu tun, denn man kann nicht alles lesen. An dem Problem ist nichts zu ändern. 

Es hat aber auch mit Verfügbarkeit der Texte zu tun.

Wenn man möchte, dass möglichst viele Menschen möglichst qualifiziert abstimmen (also der Preis als Institution, die Verlage und Autoren möchte das von anderen Leuten), ist es legitim zu fragen, ob man es diesen Menschen auch so leicht wie möglich macht. 
Ich fände es daher schön, wenn sich auch beim KLP einbürgern würde, den Abstimmungsberechtigen ein "Paket" mit den nominierten Texten und Grafiken in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen.

Das hat sich international beim HUGO so eingebürgert, und ich habe bei Freunden in den USA nachgefragt, die mir bestätigt haben, dass es beim Nebula ebenso ist. Der Nebula ist ja verfahrenstechnisch dem KLP ähnlicher als der HUGO.

Es ist kein Zwang, d. h. einige Verlage machen nicht mit, aber die Mehrheit anscheinend schon.


Ich fände es schön, wenn sich eine ähnliche Vorgehensweise auch in Deutschland einbürgern würde. Somit hätte etwa eine Kurzgeschichte, die nicht frei online verfügbar ist, ähnliche Chancen wie eine, die es ist. Oder das Buch eines Kleinverlags wie das aus einem großen Publikumsverlag. 

Mir ist bewusst, dass auch das keine 100%ig ausgeglichene und objektive Bewertung sicherstellt, aber ich finde, es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. 

Beste Grüße,
CS


Bearbeitet von Carsten, 06 April 2021 - 12:59.

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#2 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 06 April 2021 - 13:19

Ich fände es daher schön, wenn sich auch beim KLP einbürgern würde, den Abstimmungsberechtigen ein "Paket" mit den nominierten Texten und Grafiken in elektronischer Form zur Verfügung zu stellen.

Mal ganz ketzerisch gesagt:
In Deutschland machen die Abstimmungsberechtigten vermutlich schon einen Großteil derer aus, die überhaupt SF-Werke kaufen.
Wenn diese dann auch noch umsonst versorgt würden ... uiuiui ... ich befürchte, dann blieben nicht mehr viele. Und das würde gerade den kleinen Verlagen und unbekannteren Autoren mittelfristig auch nicht helfen.

#3 Carsten

Carsten

    Infonaut

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Geschrieben 06 April 2021 - 13:49

Hm, ob das wirklich so krass ist? I
Andersrum gesagt: wenn ich als Berechtigter bis zur Nominierung Anthologie "A" noch nicht kenne, werde ich sie mir danach dann kaufen? Klar, das kann sein, aber das ist ja auch nicht garantiert.
So hätte ich es zumindest etwas einfacher, wenn ich sehe, "aus Anthologie "A" sind zwei Stories nominiert, die schaue schau ich mir jetzt schnell mal an." 

Will heißen:
Ich verstehe dein Argument, bin aber nicht überzeugt davon, dass der dadurch entstehende "Verlust" einen signifikanten Unterschied machen würde. Ganz ehrlich nicht. Wenn heute bereits *alle* Berechtigten *alle* nominierten Titel kaufen würden und es dann morgen nicht mehr täten, dann vielleicht. Das bezweifle ich aber stark. (Wobei ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen, wenn da jemand mehr Einblick hat als ich)

EDIT: Noch als Beispiel. Selbst beim HUGO kriegste für deine Anmeldung (auch bei non-attending) Dein Paket. Klar, da sind nicht alle Titel drin, manche vielleicht nur in Auszügen, aber doch erstaunlich viel mehr als ich erwartet hätte (ich war ehrlich gesagt ganz schön baff). Und da reden wir von tausenden "Gratisproben" auch von kleineren Verlagen. 
Beste Grüße,
CS 

 

Mal ganz ketzerisch gesagt:
In Deutschland machen die Abstimmungsberechtigten vermutlich schon einen Großteil derer aus, die überhaupt SF-Werke kaufen.
Wenn diese dann auch noch umsonst versorgt würden ... uiuiui ... ich befürchte, dann blieben nicht mehr viele. Und das würde gerade den kleinen Verlagen und unbekannteren Autoren mittelfristig auch nicht helfen.


Bearbeitet von Carsten, 06 April 2021 - 13:51.

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#4 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 06 April 2021 - 14:04

Klar, ich habe natürlich etwas übertrieben und überspitzt.
Wenn man allerdings manche SF-Verkaufszahlen in Deutschland mitbekommt (dreistellig scheint da keine Selbstverständlichkeit zu sein), dann ist es vielleicht doch gar nicht sooo absurd.

#5 Sierra

Sierra

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Geschrieben 06 April 2021 - 14:06

Es hat aber auch mit Verfügbarkeit der Texte zu tun.

Wenn man möchte, dass möglichst viele Menschen möglichst qualifiziert abstimmen (also der Preis als Institution, die Verlage und Autoren möchte das von anderen Leuten), ist es legitim zu fragen, ob man es diesen Menschen auch so leicht wie möglich macht. 

 

 

[Eine Rückfrage: Sind beim KLP alle Abstimmungsberechtigen für alle Preiskategorien "zuständig" oder haben die jeweiligen Preiskategorien ihre eigene Jury? Falls Letzteres der Fall ist und die einzelnen Jurys nicht zu groß sind, ist es vermutlich schon praktikabel, dass Verlage Exemplare zur Verfügung stellen.  

Ich kenne das so von der kinder- und jugendliterarischen Empfehlungsliste "boys & books", bei der ich mitmache. Wir erhalten in der Regel in den einzelnen Jury-Gruppen (ca- 4-5 Personen)  zwei (manchmal drei)  Printexemplare des jeweiligen Titels, manchmal gibt es auch noch die digitale Version dazu. Auch kleinere Verlage reichen dementsprechend Titel ein.]

Bearbeitet von Sierra, 06 April 2021 - 14:08.

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#6 Carsten

Carsten

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Geschrieben 06 April 2021 - 14:12

Wenn ich es richtig überblicke, haben nur die Kategorien "Übersetzung" und "Hörspiel" eine Fachjury.
 

 

[Eine Rückfrage: Sind beim KLP alle Abstimmungsberechtigen für alle Preiskategorien "zuständig" oder haben die jeweiligen Preiskategorien ihre eigene Jury? Falls Letzteres der Fall ist und die einzelnen Jurys nicht zu groß sind, ist es vermutlich schon praktikabel, dass Verlage Exemplare zur Verfügung stellen.  

Ich kenne das so von der kinder- und jugendliterarischen Empfehlungsliste "boys & books", bei der ich mitmache. Wir erhalten in der Regel in den einzelnen Jury-Gruppen (ca- 4-5 Personen)  zwei (manchmal drei)  Printexemplare des jeweiligen Titels, manchmal gibt es auch noch die digitale Version dazu. Auch kleinere Verlage reichen dementsprechend Titel ein.]

 


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#7 Carsten

Carsten

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Geschrieben 06 April 2021 - 14:35

Klar, ich habe natürlich etwas übertrieben und überspitzt.
Wenn man allerdings manche SF-Verkaufszahlen in Deutschland mitbekommt (dreistellig scheint da keine Selbstverständlichkeit zu sein), dann ist es vielleicht doch gar nicht sooo absurd.

Das stimmt wohl leider. Wobei dann auch dabei fraglich ist, ob die zwei, drei zusätzlichen Verkäufe hier noch viel rausreißen würden. Ist aber meinerseits auch nur Spekulation. 

Vermutlich würde man erst durch einen "Probelauf" wissen, wie die Auswirkung auf die Verlage wäre
 


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#8 Galax

Galax

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Geschrieben 06 April 2021 - 17:54

Da bin ich schon seit Jahren für, gerade wegen den oben angemerkten Problem.

Ich wäre sogar dafür, dass der Autorenname erst am Ende der Geschichte genannt wird, damit man wirklich objektiv sein kann.

Derzeit lese ich bt die Eridani-Antho. Bei den Romanen werde ich vermutlich nur die Vorschau lesen können und scrolle ein wenig durch die 3-Sternwertungen bei Amazon. Die sind meist die objektivsten, da sie weder Hypen, noch verdammen.


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#9 Mammut

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Geschrieben 06 April 2021 - 19:03

Das stimmt wohl leider. Wobei dann auch dabei fraglich ist, ob die zwei, drei zusätzlichen Verkäufe hier noch viel rausreißen würden. Ist aber meinerseits auch nur Spekulation. 

Vermutlich würde man erst durch einen "Probelauf" wissen, wie die Auswirkung auf die Verlage wäre
 

 

Ich vermute, deine Einlassung richtet sich grundsätzlich an die Kategorie Erzählung?

Wir hatten das vor Jahren mal beim Vincent Preis und hatten alle bis auf eine nominierte Kurzgeschichte online. Da war das Interesse und die Diskussion zu den nominierten Geschichten recht übersichtlich. Ich denke das ist hier genauso. Wenn man das Interesse an Kurzgeschichten wecken will bzw. einen Markt dafür schaffen möchte, braucht es mehr als die Nominierten Geschichten online zu stellen. Daran haben sich schon zahlreiche Experten die Zähne dran ausgebissen.

I

Bei den Verkäufen kann es gut sein, das online gestellte Kurzgeschichten und eine daraus folgende Nominierung oder der Gewinn des Preises tendenziell sich positiver für die Anthologie auswirken als es sich negativ auswirkt, das die Geschichten online zu lesen sind. 


Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#10 Frank Lauenroth

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Geschrieben 06 April 2021 - 19:35

 Bei den Romanen werde ich vermutlich nur die Vorschau lesen können und scrolle ein wenig durch die 3-Sternwertungen bei Amazon. Die sind meist die objektivsten, da sie weder Hypen, noch verdammen.

 

Und auf der Basis gibst Du Deine Stimme beim KLP ab?


† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#11 Dadaistin

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Geschrieben 06 April 2021 - 21:15

Und auf der Basis gibst Du Deine Stimme beim KLP ab?

Würde mich auch interessieren. Vor allem da es "dank" des neuen Wertungssystems viele Bücher gibt, wo trotz 100 oder mehr Bewertungen keine 3Sterner mit Text dabei sind.



#12 Ender

Ender

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Geschrieben 06 April 2021 - 21:57

In der Tat, da tun sich Abgründe auf!

Um nochmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Bei den Kurzgeschichten wäre es vielleicht theoretisch denkbar, sie frei zugänglich zu machen. Aber ich finde auch Uwes Aussage aus einem anderen Thread nachvollziehbar: Wer sich für Kurzgeschichten interessiert, kann doch ruhig ein paar Euro investieren. Bei Anthologien, die eine oder gar mehrere nominierte Geschichten enthalten, erst recht.
Ich zumindest verstehe jeden Autor und Verleger, der seine Storys nicht verschenken möchte.

In den Romankategorien ist das Gratis-Modell wohl ohnehin nicht möglich.
Nicht zuletzt deshalb plädiere ich ja immer gerne für kompaktere Nominierungslisten. Denn selbst die Leute, die bereit wären, alle nominierten Bücher zu lesen, können das bei - wie in diesem Jahr - 10 oder gar 15 Romanen ja überhaupt nicht schaffen. Selbst wenn sie umsonst zu haben wären ...

#13 Frank Lauenroth

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Geschrieben 07 April 2021 - 06:56

Würde mich auch interessieren. Vor allem da es "dank" des neuen Wertungssystems viele Bücher gibt, wo trotz 100 oder mehr Bewertungen keine 3Sterner mit Text dabei sind.

 

Das ist so oder so kein gangbarer Weg.

Man hat den Roman gelesen und findet ihn preiswürdig? Gut - Nominieren. Oder in der Endauswahl für den Roman stimmen.

Man hat den Roman nicht gelesen und kennt vielleicht ein paar Kritiken anderer Leser? Dann hat man dazu keine Stimme. Punkt.


† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#14 lapismont

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Geschrieben 07 April 2021 - 08:38

Ich denke, man kann ruhig Geld fürs Lieblingsgentre ausgeben. Anthos kaufe ich ganz gern nach Empfehlungen, Lieblingsautor·innen oder -verlagen. Sehr hilfreich finde ich auch die Lesungen in SL, da man dort bei den Events oft einen tiefen Eindruck in die aktuellen Anthos und Geschichten bekommt.


Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#15 Carsten

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Geschrieben 07 April 2021 - 09:25

Ich vermute, deine Einlassung richtet sich grundsätzlich an die Kategorie Erzählung?

Wir hatten das vor Jahren mal beim Vincent Preis und hatten alle bis auf eine nominierte Kurzgeschichte online. Da war das Interesse und die Diskussion zu den nominierten Geschichten recht übersichtlich. Ich denke das ist hier genauso. Wenn man das Interesse an Kurzgeschichten wecken will bzw. einen Markt dafür schaffen möchte, braucht es mehr als die Nominierten Geschichten online zu stellen. Daran haben sich schon zahlreiche Experten die Zähne dran ausgebissen.

I

Bei den Verkäufen kann es gut sein, das online gestellte Kurzgeschichten und eine daraus folgende Nominierung oder der Gewinn des Preises tendenziell sich positiver für die Anthologie auswirken als es sich negativ auswirkt, das die Geschichten online zu lesen sind. 

 

In der Tat, da tun sich Abgründe auf!

Um nochmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Bei den Kurzgeschichten wäre es vielleicht theoretisch denkbar, sie frei zugänglich zu machen. Aber ich finde auch Uwes Aussage aus einem anderen Thread nachvollziehbar: Wer sich für Kurzgeschichten interessiert, kann doch ruhig ein paar Euro investieren. Bei Anthologien, die eine oder gar mehrere nominierte Geschichten enthalten, erst recht.
Ich zumindest verstehe jeden Autor und Verleger, der seine Storys nicht verschenken möchte.

In den Romankategorien ist das Gratis-Modell wohl ohnehin nicht möglich.
Nicht zuletzt deshalb plädiere ich ja immer gerne für kompaktere Nominierungslisten. Denn selbst die Leute, die bereit wären, alle nominierten Bücher zu lesen, können das bei - wie in diesem Jahr - 10 oder gar 15 Romanen ja überhaupt nicht schaffen. Selbst wenn sie umsonst zu haben wären ...

Ich meine nicht, dass alle Geschichten grundsätzlich öffentlich (online) verfügbar sein müssten. Ich beziehe mich auf die Modelle von HUGO und NEBULA: 
Wenn man dort abstimmungsberechtigt ist, erhält man ein Paket mit Texten und zwar nur mit solchen, die nominiert sind.
Bei anderen Literaturpreisen (auch in Deutschland) ist es völlig üblich, dass Romane und Stories der Jury zur Verfügung gestellt werden *müssen*, z. B. beim SERAPH oder beim GLAUSER (für Krimis). 
Bei einem reinen Publikumspreis ist das nicht möglich, klar. (Der Hugo ist eine Ausnahme, denn der englischsprachige Markt ist groß genug, dass das für die Verlage keine signifikanten finanziellen Nachteile hat, und auch dort sind eher die Stories dabei, sofern sie nicht eh frei online verfügbar sind, wie bei vielen Magazinen üblich.)

Der KLP ist halt ein seltsamer "Zwitter". Es ist kein echter Publikumspreis, doch die "Jury" ist größer als bei einem SERAPH oder dem Preis der Bibliothek Wetzlar. Insofern verstehe ich, dass der Eindruck entstehen könnte, man "verschenke" Bücher en gros.
Ich habe Verständnis für die Nöte der kleinen Verlage mit kargem Budget. Aber ob es so viel besser ist, auf die paar Leute zu hoffen, die eine Anthologie für die Juryarbeit kaufen würden, oder eben ein, zwei Stories daraus zur Verfügung zu stellen und dann bei einem Gewinn oder einer guten Platzierung durch die entstehende Werbung später mehr zu kaufen... das bliebe herauszufinden. 

Mir ist auch klar, dass ein solches Modell nicht alle Probleme lösen kann. Das habe ich oben bereits beschrieben - etwa wenn es um den Faktor "Zeit zum Lesen" geht. Das entwertet aber nicht automatisch alle Ansätze, es einer Jury leichter zu machen. Es ist legitim, auf den Enthusiasmus aller Beteiligten zu vertrauen - ohne den geht es nicht! Ich glaube aber, es ist realistischer, auf den freiwilligen Einsatz von Menschen zu hoffen, wenn man ihnen eine Stück weit entgegen kommt und die Arbeit etwas leichter macht. 

Vielleicht sollte man es ausprobieren, auf freiwilliger Basis. Der Treuhänder des KLP erstellt doch (soweit ich das sehe) Statistiken. Warum nicht einmal ein Experiment mit einem "Textpaket" starten? (ich nenne es nicht "Gratispaket", denn die ideelle "Gegenleistung" ist das Lesen und Bewerten der Texte!)
Wenn sich danach herausstellt, dass es z. B.  nicht mehr abgegebene Stimmen (etwa in der Kategorie "Erzählung") gibt, kann man das Modell wieder einstampfen. 

Ich habe halt einfach das Gefühl, dass hierzulande alle "neuen" Ansätze sofort mit Bedenken abgetan werden. Das ist auch nicht unbedingt falsch, denn gesunde Skepsis schadet nicht. Aber ist unsere Skepsis neuem gegenüber wirklich immer berechtigt, oder sollten wir gerade als SF-Fans nicht auch manchmal mutiger sein? 

Salbungsvolle Predigt beendet! :-)
 


Bearbeitet von Carsten, 07 April 2021 - 10:58.

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#16 Carsten

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    Infonaut

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Geschrieben 07 April 2021 - 09:29

Wir hatten das vor Jahren mal beim Vincent Preis und hatten alle bis auf eine nominierte Kurzgeschichte online. Da war das Interesse und die Diskussion zu den nominierten Geschichten recht übersichtlich. 

Hallo Mammut,
das hatte ich vorhin nicht gesehen... Also deine Erfahrung war, dass es keinen großen Einfluss auf das Abstimmungsverhalten, oder die Beteiligung hatte?


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#17 Mammut

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Geschrieben 07 April 2021 - 10:20

Hallo Mammut,
das hatte ich vorhin nicht gesehen... Also deine Erfahrung war, dass es keinen großen Einfluss auf das Abstimmungsverhalten, oder die Beteiligung hatte?

 

Beides. Unter dem Strich gesagt ist mein Eindruck, die meisten, die Kurzgeschichten schreiben, interessieren sich nicht für die Geschichten der anderen und außerhalb der Schriftstellerszene ist die Leserschaft für Kurzgeschichten arg begrenzt.

Ich stelle mal die wertfreie Gegenfrage, die du (oder jemand anders) vielleicht für dich selbst im stillen Kämmerlein beantwortest:

Hast du letztes Jahr oder in irgendeinem anderen Jahr die nominierten Kurzgeschichten des KLP gelesen bzw. hätte es dabei was geändert, wenn die online verfügbar gewesen seien?

Wie viele der nominierten Kurzgeschichten der letzten Jahre hat der potenzielle SF Leser gelesen und wie viele der Siegergeschichten der beide Preise?

 

Die Gewinner des DSFP 1985-2012 gibt es hier:

https://www.pmachine...le-nach-dem-ton

 

Das Buch haben soweit ich weiß recht viele erworben. Ich denke, die Leute greifen eher nach einem Buch als nach einer online verfügbaren Geschichte.

Es gibt ja diverse Seiten, die Geschichten online bringen: Tor Online, https://deutsche-sci...e.de/kg-sf.html

Kann ja jeder mal selbst beantworten, welche er davon besucht um Kurzgeschichten zu lesen.

 

Ich persönlich glaube nicht, das es was bringt, wenn beim KLP die Geschichten für die Abstimmungsberechtigten verfügbar sind. Die DSFP Jury hat ja den Großteil des Materials verfügbar und da scheint mir das auch nichts zu nützen, sonst wäre Belichtungszeit vom Küper letztes Jahr mit Sicherheit auf der Nominierungsliste gelandet. Beim KLP war sie nominiert.

 

NACHTRAG: So eine Nominierungsliste ist ja auch ein Sammelsurium der Geschmäcker. Wenn man dann mal ein paar Geschichten gelesen hat und man als Leser nicht begeistert ist, lässt man es das Jahr danach. So ergeht es mir zumindest.


Bearbeitet von Mammut, 07 April 2021 - 10:23.

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#18 Frank Lauenroth

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Geschrieben 07 April 2021 - 10:32

Beides. Unter dem Strich gesagt ist mein Eindruck, die meisten, die Kurzgeschichten schreiben, interessieren sich nicht für die Geschichten der anderen und außerhalb der Schriftstellerszene ist die Leserschaft für Kurzgeschichten arg begrenzt.

Ich stelle mal die wertfreie Gegenfrage, die du (oder jemand anders) vielleicht für dich selbst im stillen Kämmerlein beantwortest:

Hast du letztes Jahr oder in irgendeinem anderen Jahr die nominierten Kurzgeschichten des KLP gelesen bzw. hätte es dabei was geändert, wenn die online verfügbar gewesen seien?

Wie viele der nominierten Kurzgeschichten der letzten Jahre hat der potenzielle SF Leser gelesen und wie viele der Siegergeschichten der beide Preise?

 

 

Zumindest für mich kann ich das verneinen.

Ich lese vielleicht nicht immer alle Stories von Anthologien, in denen ich vertreten bin (die Eridanis hab ich allerdings alle gelesen), aber ich versuche immer, an die nominierten Geschichten von KLP und DSFP zu kommen, also auch die ebooks zu kaufen, falls es die Geschichte nicht frei im Netz gibt (oder ich das Buch sowieso schon besitze).

Und so ist es zumindest für mich keine große (zusätzliche) Investition.  :bighlaugh:

Für die Abstimmung der Kurzgeschichten möchte ich mir immer eine fundierte Meinung erlesen (bei den Romanen ist es mir - auch aus Zeitgründen - nicht möglich)..


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 07 April 2021 - 10:44.

† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#19 Carsten

Carsten

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Geschrieben 07 April 2021 - 10:44

Beides. Unter dem Strich gesagt ist mein Eindruck, die meisten, die Kurzgeschichten schreiben, interessieren sich nicht für die Geschichten der anderen und außerhalb der Schriftstellerszene ist die Leserschaft für Kurzgeschichten arg begrenzt.

Ich stelle mal die wertfreie Gegenfrage, die du (oder jemand anders) vielleicht für dich selbst im stillen Kämmerlein beantwortest:

Hast du letztes Jahr oder in irgendeinem anderen Jahr die nominierten Kurzgeschichten des KLP gelesen bzw. hätte es dabei was geändert, wenn die online verfügbar gewesen seien?

Wie viele der nominierten Kurzgeschichten der letzten Jahre hat der potenzielle SF Leser gelesen und wie viele der Siegergeschichten der beide Preise?

 

Die Gewinner des DSFP 1985-2012 gibt es hier:

https://www.pmachine...le-nach-dem-ton

 

Das Buch haben soweit ich weiß recht viele erworben. Ich denke, die Leute greifen eher nach einem Buch als nach einer online verfügbaren Geschichte.

Es gibt ja diverse Seiten, die Geschichten online bringen: Tor Online, https://deutsche-sci...e.de/kg-sf.html

Kann ja jeder mal selbst beantworten, welche er davon besucht um Kurzgeschichten zu lesen.

 

Ich persönlich glaube nicht, das es was bringt, wenn beim KLP die Geschichten für die Abstimmungsberechtigten verfügbar sind. Die DSFP Jury hat ja den Großteil des Materials verfügbar und da scheint mir das auch nichts zu nützen, sonst wäre Belichtungszeit vom Küper letztes Jahr mit Sicherheit auf der Nominierungsliste gelandet. Beim KLP war sie nominiert.

 

NACHTRAG: So eine Nominierungsliste ist ja auch ein Sammelsurium der Geschmäcker. Wenn man dann mal ein paar Geschichten gelesen hat und man als Leser nicht begeistert ist, lässt man es das Jahr danach. So ergeht es mir zumindest.

Hallo, und danke für die ausführliche und ehrliche Antwort.
Hm... schwierig. Ich denke, dein Eindruck kommt nicht von ungefähr. (Sonst hättest du ihn ja nicht. ;-)) Man hat manchmal schon den Eindruck, in der deutschen SF gibt es mehr Schreibende als Lesende. ;-) 

Ich habe durchaus Geschichten gelesen, die nominiert waren, bin aber in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt in der Position abstimmen zu dürfen. Ob eine leichtere Verfügbarkeit etwas geändert hätte? Die Frage ist hypothetisch, denn es war ja nicht der Fall. Ich denke, ich wäre schon eher geneigt, in einen Text reinzulesen, der mir mit den Bewertungsbögen zur Verfügung gestellt würde. Also auch (oder gerade) dann, wenn ich bei einem Buch sonst nicht sowieso zugegriffen hätte. Zumindest 2019 habe ich es für den HUGO so gehandhabt.

Ob man lieber zum Buch greift oder online liest, ist ein etwas Thema glaube ich. Bei dem einen geht es um den Geschmack: Gefällt mir das Cover, schätze ich vielleicht schon den Verlag, mag ich die Autoren, die im Buch veröffentlicht werden, lese ich lieber gedruckte Bücher, usw.? Mir geht es gar nicht, darum, ob Texte online allgemein verfügbar sind (etwa bei Tor-Online), sondern ob ich gebeten werde, eine Stimme abzugeben und man mir etwas Material als Entscheidungshilfe zur Verfügung stellt.

Ich weiß nicht, ob ich es richtig erklären kann... Kaufe ich eine Anthologie, und die gefällt mir, nominiere ich vielleicht eine Story. Für die stimme ich dann wahrscheinlich, weil ich die anderen Nominierten womöglich gar nicht kenne. Mir fehlt teilweise ganz einfach der Überblick, was so alles in einem Jahr in Deutschland erschienen ist. Beim "Paketmodell" (aus Mangel an einem besseren Begriff) wäre eine "Horizonterweiterungshilfe" quasi inklusive. Ich hätte eher den Impuls, in andere Beiträge reinzuschnuppern. :-)

Aber klar ... 100%ig "objektiv" ist so ein Preis nie. Eher ein Abbild von Trends (welche Namen, welche Verlage, welche Themen sind gerade "in"), was grundsätzlich nicht mal was Schlechtes ist - je nachdem wie man bewertet, was solch ein Literaturpreis abbilden soll. 

"Die Stille nach dem Ton" kenne und schätze ich ... bis auf das etwas unhandliche Format. ;-)

NACHTRAG: Meine persönliche Erfahrung ist natürlich rein anekdotisch und die Mehrzahl von Anekdote ist nicht "Daten". ;-) Insofern war es meine Absicht bei diesem Thread ein etwas breiter aufgestelltes Meinungsbild zu erfragen. Und da scheint die Skepsis zu überwiegen, mit nachvollziehbaren Gründen, auch wenn ich die Einschätzungen vielleicht nicht alle teile.  


Bearbeitet von Carsten, 07 April 2021 - 11:11.

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#20 Uwe Post

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:11

Das Hauptproblem wurde noch nicht erwähnt. Denn natürlich würde auch dann nicht jeder Abstimmungsberechtigte alle nominierten Werke lesen, wenn sie kostenlos zur Verfügung stünden, schlicht aus Zeitmangel, das ist also nicht entscheidend.

 

Nein, das Problem beim KLP liegt im Modus, welcher Werke mit höherer Verbreitung systematisch bevorteilt, weil die vergebenen Punkte summiert und nicht gemittelt werden. Außerdem kann man maximal 5 Werke bepunkten, und auch jede Punktzahl von 1-5 nur einmal vergeben. Selbst wenn ich also alle 10 Romane lese, kann ich nur die Hälfte meiner Einschätzungen in die Abstimmung einfließen lassen, bei den KG sogar nur für ein Drittel. Die restlichen Kandidaten erhalten dann automatisch 0 Punkte, also die schlechtestmögliche Wertung. Ein nicht gelesener und also nicht bewerteter Roman ist also automatisch schlechter bewertet als der meiner Meinung nach schwächste unter jenen, die ich gelesen habe. Finde ich 10 von 14 Kurzgeschichten mittelmäßig, 2 gut und 2 weniger gut, kann ich das auf meinen Wahlunterlagen schlicht nicht so notieren. Ich bin gezwungen, 9 Geschichten am wenigsten gut zu finden (0 Punkte) und 5 stufenweise besser. Mir ist natürlich klar, dass der Modus auf gewissen vernünftigen Überlegungen basiert, aber ich halte ihn trotzdem nicht für optimal. Geändert wird er aber nicht.

 

Der Modus hat schon mehrfach den Ausgang maßgeblich beeinflusst (z.B. letztes Jahr in der Erzählungen-Kategorie). Er wird sich auch dieses Jahr bei den deutschen Romanen mehr oder weniger bemerkbar machen, indem ein Kandidat aus einem größeren Verlag gewinnen wird. Bei den Kurzgeschichten weniger, weil aus NOVA und EXODUS, den Magazinen mit der zahlenmäßig höchsten Verbreitung, niemand nominiert ist, und die Geschmäcker verschieden sind.


Bearbeitet von Uwe Post, 07 April 2021 - 11:12.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#21 ChristophGrimm

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:26

Als jemand, der nur wenig Einblick hat: Was wäre ein sinnvollerer Modus? Alles bewerten können und/oder das Mittel aller Bewertungen heranziehen?

Bearbeitet von ChristophGrimm, 07 April 2021 - 11:27.

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#22 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:34

Das Hauptproblem wurde noch nicht erwähnt. Denn natürlich würde auch dann nicht jeder Abstimmungsberechtigte alle nominierten Werke lesen, wenn sie kostenlos zur Verfügung stünden, schlicht aus Zeitmangel, das ist also nicht entscheidend.

 

Nein, das Problem beim KLP liegt im Modus, welcher Werke mit höherer Verbreitung systematisch bevorteilt, weil die vergebenen Punkte summiert und nicht gemittelt werden. Außerdem kann man maximal 5 Werke bepunkten, und auch jede Punktzahl von 1-5 nur einmal vergeben. Selbst wenn ich also alle 10 Romane lese, kann ich nur die Hälfte meiner Einschätzungen in die Abstimmung einfließen lassen, bei den KG sogar nur für ein Drittel. Die restlichen Kandidaten erhalten dann automatisch 0 Punkte, also die schlechtestmögliche Wertung. Ein nicht gelesener und also nicht bewerteter Roman ist also automatisch schlechter bewertet als der meiner Meinung nach schwächste unter jenen, die ich gelesen habe. Finde ich 10 von 14 Kurzgeschichten mittelmäßig, 2 gut und 2 weniger gut, kann ich das auf meinen Wahlunterlagen schlicht nicht so notieren. Ich bin gezwungen, 9 Geschichten am wenigsten gut zu finden (0 Punkte) und 5 stufenweise besser. Mir ist natürlich klar, dass der Modus auf gewissen vernünftigen Überlegungen basiert, aber ich halte ihn trotzdem nicht für optimal. Geändert wird er aber nicht.

 

Der Modus hat schon mehrfach den Ausgang maßgeblich beeinflusst (z.B. letztes Jahr in der Erzählungen-Kategorie). Er wird sich auch dieses Jahr bei den deutschen Romanen mehr oder weniger bemerkbar machen, indem ein Kandidat aus einem größeren Verlag gewinnen wird. Bei den Kurzgeschichten weniger, weil aus NOVA und EXODUS, den Magazinen mit der zahlenmäßig höchsten Verbreitung, niemand nominiert ist, und die Geschmäcker verschieden sind.

 

 

Vielleicht sollten man Romane und Erzählungen nicht mischen, das sind glaube ich in Bezug auf diese Fragestellungen wirklich unterschiedliche Sachen.

Aber ich will mal deinen Post nachfragen: Du meinst, wenn du die Nominierungsliste liest, gibst du fünf Werken deine Stimme, auch wenn du die fünfte nur mäßig findest?

 

Ich persönlich gebe nur den Werken meine Stimme, die ich für absolut preiswürdig halte. Als Nominierungsvorschlag bin ich da vielleicht eher geneigt, Kompromisse zu machen. Aber warum stimmst du für eine Geschichte, die du nicht preiswürdig findest? Oder meinst du damit, das ist ein generelle Effekt, weil die Leute für was stimmen, weil sie es zumindest kennen? So a la ich schaue mir Amazonbewertungen an und bewerte danach was interessant klingt?

 

Ich sehe das übrigens anders als du. Wenn ich "Terra Halbpension" (noch nicht gelesen) als überragend und besser als alles andere sehe, dann stimme ich doch nur für die Geschichte und keine andere. Oder übersehe ich was?


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#23 Carsten

Carsten

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:38

Nein, das Problem beim KLP liegt im Modus, welcher Werke mit höherer Verbreitung systematisch bevorteilt, weil die vergebenen Punkte summiert und nicht gemittelt werden. Außerdem kann man maximal 5 Werke bepunkten, und auch jede Punktzahl von 1-5 nur einmal vergeben. Selbst wenn ich also alle 10 Romane lese, kann ich nur die Hälfte meiner Einschätzungen in die Abstimmung einfließen lassen, bei den KG sogar nur für ein Drittel. Die restlichen Kandidaten erhalten dann automatisch 0 Punkte, also die schlechtestmögliche Wertung. Ein nicht gelesener und also nicht bewerteter Roman ist also automatisch schlechter bewertet als der meiner Meinung nach schwächste unter jenen, die ich gelesen habe. Finde ich 10 von 14 Kurzgeschichten mittelmäßig, 2 gut und 2 weniger gut, kann ich das auf meinen Wahlunterlagen schlicht nicht so notieren. Ich bin gezwungen, 9 Geschichten am wenigsten gut zu finden (0 Punkte) und 5 stufenweise besser. Mir ist natürlich klar, dass der Modus auf gewissen vernünftigen Überlegungen basiert, aber ich halte ihn trotzdem nicht für optimal. Geändert wird er aber nicht.

 

Au weia! Das heißt also, wenn ich ein Buch gelesen habe, es aber ganz furchtbar finde, stimme ich am besten gar nicht dafür ab? (Platt ausgedrückt)
ich sehe schon, es ist eine veritable Büchse der Pandora, die ich da in meinem naiven Leichtsinn öffnen wollte. ;-)

Ich möchte auch niemandem einen Vorwurf machen, schon gar nicht dem Treuhänder, der (wenn ich mich recht entsinne) vor einiger Zeit schon recht heftiger "Flak" ausgesetzt war. Solche ein ehrenamtlicher Job ist erfahrungsgemäß eh schon undankbar. Trotzdem fände ich es schön, wenn der KLP, der (zumindest in meinen vielleicht unerfahrenen Augen) trotz allem einen gewissen - auch internationalen - Ruf genießt, sich weiter entwickeln würde. Ein solcher Wunsch ist ja nicht gleich mit einem Angriff auf oder Vorwurf an die jetzigen Zustände gleichzusetzen (und so möchte ich das auch nicht verstanden wissen). Ich bin mir nämlich bewusst, dass es leicht ist, von den "hinteren Rängen" Klugscheißerei zu betreiben. ;-) 

Das Abstimmungsverfahren überlasse ich lieber den Statistikern. Davon verstehe ich nur so viel um zu wissen, wie kompliziert das mitunter sein kann. ;-)

Was die Sache mit der Verfügbarkeit der Texte betrifft, werde ich einfach mal versuchen herauszufinden, wie zum Beispiel die Erfahrungen der SFWA waren. Also ob man dort einen (positiven) Unterschied zwischen "vorher" (als es noch kein "Textpaket" gab) und nachher feststellen konnte. 
 


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#24 Carsten

Carsten

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:44

Ich persönlich gebe nur den Werken meine Stimme, die ich für absolut preiswürdig halte. Als Nominierungsvorschlag bin ich da vielleicht eher geneigt, Kompromisse zu machen. Aber warum stimmst du für eine Geschichte, die du nicht preiswürdig findest? Oder meinst du damit, das ist ein generelle Effekt, weil die Leute für was stimmen, weil sie es zumindest kennen? So a la ich schaue mir Amazonbewertungen an und bewerte danach was interessant klingt?

Liegt es an der Unkenntnis der Modalitäten? (So etwas ist beruflich mein Thema - gutes Informationsdesign) Wir hatten in der Firma letztens den Fall, dass eine konzernweite Umfrage (MA-Zufriedenheit, der ganze Krempel) auf einer 10er Skala erfragt wurde, aber bei der Auswertung ein Wert gleich oder unter "6" bereits als "negativ" behandelt wurde. Die meisten Leute denken aber intuitiv, "naja, ne 5 ist halt so weder gut noch schlecht". 


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#25 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 07 April 2021 - 11:46

 

 

Du meinst, wenn du die Nominierungsliste liest, gibst du fünf Werken deine Stimme, auch wenn du die fünfte nur mäßig findest?

Was ich meine, ist: Ich gebe von 10 bzw. 14 Werken 5 bzw. 9 Null Punkte. Einfach indem ich abstimme. Egal, ob ich sie gelesen habe und doof fand oder gar nicht kenne. DAS finde ich unfair.

 

 

 

Aber warum stimmst du für eine Geschichte, die du nicht preiswürdig findest?

Weil ich nicht alleine auf der Welt bin. Das Resultat wird aus allen Stimmen ermittelt. Ein Werk darf von mir aus auch dank meiner vergebenen 3 Punkte gewinnen, wenn ich es nicht großartig, sondern "nur sehr gut" fand. Würde jeder im Extremfall nur einem Werk (nämlich dem, dem er den Preis gönnt) eine 5 geben und allen anderen 0, wäre die Gesamtwertung deutlich zufälliger.

 

Das ist aber nicht der entscheidende Kritikpunkt. Der besteht darin, dass ich nicht gelesenen Werken automatisch 0 Punkte gebe, das kann ich nicht verhindern. Wenn ich (und viele andere) nunmal die Anthologie X nicht besitze, in dem die wirklich allerallerbeste Geschichte enthalten ist, wird sie nicht gewinnen. Das gilt analog bei den Romanen. Solche von Heyne oder Piper werden nunmal zehnmal mehr verkauft als solche von Atlantis. Deshalb kriegen sie entsprechend mehr Punkte. Nicht, weil sie unbedingt wirklich besser sind.

 

Um damit den Bogen zur Ausgangsfrage zu spannen: Natürlich wäre der Preis fairer, wenn jeder Abstimmungsberechtigte alles lesen würde. Dann wäre die oben genannte Problematik nicht gegeben. Aber das wird nicht passieren.


 

 

Au weia! Das heißt also, wenn ich ein Buch gelesen habe, es aber ganz furchtbar finde, stimme ich am besten gar nicht dafür ab? (Platt ausgedrückt)

Korrekt. Gibst Du einem Werk 1 Punkt, ist das eine höhere Wertung als wenn Du das Kästchen leer lässt. Jedes leere Kästchen entspricht einer 0.

 

Insofern ist Mammuts Ansatz, nur einem, und zwar dem eigenen Favoriten, eine 5 zu geben, durchaus nicht verkehrt.

 

Er ändert aber nichts an der grundsätzlichen Problematik, dass der Modus Werke mit geringerer Verbreitung systematisch benachteiligt.


Bearbeitet von Uwe Post, 07 April 2021 - 12:18.

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#26 lapismont

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Geschrieben 07 April 2021 - 12:31

Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie ich sonst die Punkte vergab, aber bin fest überzeugt, nur dann Punkte vergeben zu haben, wenn das Werk welche verdiente. Das sind dann zwar andere 0-Punkte als bei einem ungelesen Werk, aber so ist der Modus.

 

Kauft, lest, macht Werbung für die guten Sachen, dann setzt sich qualität vielleicht auch durch.


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#27 Mammut

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Geschrieben 07 April 2021 - 12:47

Liegt es an der Unkenntnis der Modalitäten? (So etwas ist beruflich mein Thema - gutes Informationsdesign) Wir hatten in der Firma letztens den Fall, dass eine konzernweite Umfrage (MA-Zufriedenheit, der ganze Krempel) auf einer 10er Skala erfragt wurde, aber bei der Auswertung ein Wert gleich oder unter "6" bereits als "negativ" behandelt wurde. Die meisten Leute denken aber intuitiv, "naja, ne 5 ist halt so weder gut noch schlecht". 

 

Ich gebe zu, ich habe die Antwort nicht ganz verstanden. Was genau meinst du damit?

 

@Uwe: Die Jury DSFP liest ja "theoretisch" jedes Werk, praktisch gesehen heißt das glaube ich jedes Werk wird mindestens von einem Jurymitglied gelesen, so stand es mal irgendwo. Das dürfte ja dein bevorzugter Modus sein.

Das beim KLP die Leute an sich nicht genügend lesen ist ja nicht zu ändern, es ist ja halt keine Jury in dem Sinne sondern es sind Abstimmungsberechtigte.

 

Die Gewichtung finde ich persönlich wichtig. Aber da kann man drüber streiten. Die gab es ja beim KLP lange nicht und die wurde erst später eingeführt. Bist du der Meinung, die Ergebnisse wurden danach "unfairer"?

 

Beim Vincent Preis habe ich ja lange die Auswertung gemacht. Ich habe jetzt mal in die Auswertungstabelle geschaut. In den zwei Jahren, die ich mir angeschaut hatte, hat es bei den Romanen keinen Unterschied gemacht, ob man Punkte vergibt oder nur die Stimme zählt. In beiden Jahren hat es bei den  Kurzgeschichten einen Unterschied gemacht. Das bestätigt mein Gefühl von vorher: Du kannst generell Romane und Kurzgeschichten in so einem Fall schlecht vergleichen.

 

Ein generelles Problem scheint mir aber weniger betrachtet zu sein: Es erscheinen mittlerweile Unmengen an Romanen +Fortsetzungen und Kurzgeschichten/Erzählungen. Da lässt sich natürlich auch alles nicht so einfach miteinander vergleichen. Die diesjährig nominierte Erzählung von Galax hat über 100 Seiten, Uwe Hermann gewann mit zwei Seiten in der Spektrum. Auch ist die thematische Vielfalt mittlerweile enorm und auf Grund der Flut an Neuveröffentlichungen auch mengenmäßig unterschiedlich.

Macht es Sinn das alles in die beiden großen Töpfe "Romane" und "Erzählungen" zu werfen und kann man dann wirklich ein faires Ergebnis (im Auge des Betrachters) erwarten?

 

Wenn es Zufall ist, ob eine Geschichte auf die Nominierungsliste kommt (O-Ton Uwe Post), führt das nicht die ganze Angelegenheit ein Stück weit absurdum? Oder ist das immer noch die bessere Alternative zu keinem Preis?


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#28 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 07 April 2021 - 13:09

Natürlich macht die Tatsache, dass nicht gemittelt wird, nicht allzu oft einen Unterschied bei der Preisvergabe aus. Aber ganz ehrlich: Schon einmal ist mir persönlich einmal zuviel.
 
Man darf ja nicht vergessen, dass wir hier von einem in der Welt draußen relativ unbekannten Szene-Preis sprechen. Wer bei einem großen Verlag veröffentlicht, hat ja im Grunde schon gewonnen. Deshalb sähe ich lieber ein besseres Werk mit kleinerer Auflage ausgezeichnet als ein nicht ganz so starkes aus einem Großverlag. Aber das ist dann eben eher die Aufgabe des DSFP denn des KLP.
 

Die Gewichtung finde ich persönlich wichtig. Aber da kann man drüber streiten. Die gab es ja beim KLP lange nicht und die wurde erst später eingeführt. Bist du der Meinung, die Ergebnisse wurden danach "unfairer"?

Kann ich nicht beurteilen, da ich nicht genau weiß, wann die Änderung stattfand. Ich erinnere mich nicht, muss also ne Weile her sein.
 

Macht es Sinn das alles in die beiden großen Töpfe "Romane" und "Erzählungen" zu werfen und kann man dann wirklich ein faires Ergebnis (im Auge des Betrachters) erwarten?

Guter Punkt. Für eine Kategorie "Novellen" plädiere ich schon lange (auch schonmal beim DSFP), dies wurde aber stets mit Verweis auf zu wenige Kandidaten abgelehnt. Knifflig wird es z.B. dann, wenn durch Einwurf eines Autors mal schnell ein Werk die Kategorie wechselt. (Alles schon passiert.) Bei Serien/Reihen sehe ich eine ähnliche Schwierigkeit wie beim Sonderpreis für langjährige Leistungen. Wann soll man eine Reihe nominieren/auszeichnen? Nach zwei, drei, vier erschienenen Folgen, die alle ganz gut sind? Oder erst nach Abschluss, denn Folgen fünf und sechs könnten ja Mist sein? Schwierig.
 

Wenn es Zufall ist, ob eine Geschichte auf die Nominierungsliste kommt (O-Ton Uwe Post), führt das nicht die ganze Angelegenheit ein Stück weit absurdum? Oder ist das immer noch die bessere Alternative zu keinem Preis?

Langsam werden wir off topic ;-) 
Aber ok: Dieses Jahr ist die Streuung bei den KG schon sehr extrem, so dass es sehr viele 2mal genannte Storys gab, die mit einer Nennung mehr nominiert gewesen wären, und ungefähr ebenso viele 3mal genannte, die mit einer Nennung weniger nicht dabei gewesen wären. Deshalb sprach ich vom hohen Zufallseinfluss. Es entschied sehr oft nur eine Nennung mehr oder weniger über Nominierung oder nicht. Ich hätte mir hier gewünscht, dass das Vorauswahlgremium genauer hinschaut und etwas mehr siebt, aber realistischerweise kann man das kaum verlangen. Denn, und damit kehren wir zum Thema des Threads zurück: Auch das Vorauswahlgremium kennt natürlich nicht alle vorgeschlagenen Texte.


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#29 Mammut

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Geschrieben 07 April 2021 - 13:36

Natürlich macht die Tatsache, dass nicht gemittelt wird, nicht allzu oft einen Unterschied bei der Preisvergabe aus. Aber ganz ehrlich: Schon einmal ist mir persönlich einmal zuviel.
 
Man darf ja nicht vergessen, dass wir hier von einem in der Welt draußen relativ unbekannten Szene-Preis sprechen. Wer bei einem großen Verlag veröffentlicht, hat ja im Grunde schon gewonnen. Deshalb sähe ich lieber ein besseres Werk mit kleinerer Auflage ausgezeichnet als ein nicht ganz so starkes aus einem Großverlag. Aber das ist dann eben eher die Aufgabe des DSFP denn des KLP.

 

Ist das so? Also wenn ich sowieso keine Stimmen bekomme und von diesem Mangel sprichst du, macht es keine Unterschied, ob nur die Stimme oder Punkte gezählt werden. 

Aber durch die Gewichtung kann man Werken ein Mehr an Stimmen geben.

 

Beispiel: 

 

A. Ich lese zehn Romane. Sieben vergesse ich, zwei finde ich ganz nett und einen herausragend.Ich gebe als dem Herausragenden meine 5 Punkte und wenn viele den herausragend finden, gewinnt der.

B. Ich lese zehn Romane. Sieben vergesse ich. Drei finde ich gut, aber recht gleichwertig. Ich gebe allen drei die gleiche Stimme, das würde hier passen. Im anderen Fall muss ich "werten" und vergebe 5, 4 und 3 Punkte. Dann schneidet das Werk, das ich nicht gelesen habe, natürlich schlechter ab. Aber das ist im Fall von einer reinen Stimmungswertung auch. 

C. Ich lese zehn Romane. Sieben vergesse ich. Einen finde ich sehr gut und den anderen verteile ich auch Punkte. Mein Favorit bekommt 5 Punkte, die anderen 2 Punkte und 1 Punkt. Dann schneidet das Werk, das ich nicht gelesen habe, natürlich schlechter ab. Aber das ist im Fall von einer reinen Stimmungswertung auch. 

 

In allen drei Fällen bekommt das herausragende Werk die meisten Punkte, außer ich wähle die reine Stimmzählung. Bei der reinen Stimmzählung kommt aber das Durchschnittliche immer am besten weg. 

Wenn zehn Leute den gleichen Geschmack wie ich haben, braucht es mindestens 13, damit das durchschnittliche Werk im Fall B gewinnt. Im Fall C braucht es sogar 25 Leute. Bei der reinen Stimmabgabe würden elf Leute genügen.

 

Das Argument der Bekanntheit: Wenn das unbekannte Werk nur fünf Stimmen bekommt, das bekannte Werk aber 50, dann ist der Effekt noch stärker ohne Gewichtung. Als Werk mit geringerer Bekanntheit hast du tendenziell eher Vorteile einer Gewichtung.

 

Wie auch immer Ohne Gewichtung bekommt das Durchschnittliche generell mehr Anteil. Da scheinbar wie von dir postuliert sowieso die Leute eher dem eine Stimme geben, was sie kennen, auch wenn es vielleicht nicht so überragend ist, würde die nicht gewichtete Stimmabgabe dem Vorschub leisten. Daher bin ich definitiv für eine Gewichtung. 

 

Generell mehr Menschen zur Abstimmung bringen kann, das wäre ja ein Thema, führt zu der oben von dir aufgezählten Streuung. Es votieren dann mehr Menschen für unterschiedliche Werke. Die Unsichtbarkeit wird dadurch ja nicht gelichtet. Du kannst natürlich die Romankategorie splitten in Großverlag/Kleinverlag, aber ob das zweckdienlich ist?


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#30 Galax

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Geschrieben 07 April 2021 - 16:36

Das ist so oder so kein gangbarer Weg.

Man hat den Roman gelesen und findet ihn preiswürdig? Gut - Nominieren. Oder in der Endauswahl für den Roman stimmen.

Man hat den Roman nicht gelesen und kennt vielleicht ein paar Kritiken anderer Leser? Dann hat man dazu keine Stimme. Punkt.

Richtig. Bisher habe ich immer nur die Romane bewertet, die ich gelesen habe, as sehr wenige waren, und die anderen nicht - quasi 0 punkte
Aber eigentlich finde ich das Unfair, weil, was wenn gerade der Roman, den ich nicht gelesen habe, der Beste war?

Und wenn ich mir durchschnittlich die Meinungen der Leser anschaue, ohne die obligatorischen hass und hypebewertungen zu berücksichtigen, denke ich mir, kann ich mir ein Bild bauen, dass den Roman grob umfasst.


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***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!




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