Zur Namensnennung: dies kann nicht ohne Zustimmung der Betroffenen geschehen. Von Namen auf Adressen zu kommen ist bei vielen Namen wirklich nicht schwierig, es ist also nicht ganz fair zu sagen, dass ja nur die Namen und keine weiteren Daten veröffentlicht würden.
Irgendwie scheinen wir auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu denken. Natürlich sollen nicht Namen ohne Zustimmung veröffentlicht werden, das fordert auch niemand. Und tatsächlich ist mir der DSFP auch ziemlich wurscht. Ich verstehe einfach nicht, warum eine Jury nicht von Anfang öffentlich sein soll. Wenn man das beim DSFP partout nicht will, ist das eben so. Es ist einfach sehr unüblich und entwertet den Preis in meinen Augen.
Natürlich kann man die Adressen ausfindig machen. Ich nehme mal an, dass man, wenn man es darauf anlegt, auch bereits jetzt die gesamte Jury zusammenkombinieren könnte. Na und? Hat wirklich jemand Angst, dass das zu eingeworfenen Scheiben und Paketbomben führt? Zumindest mir ist kein Literaturpreis bekannt, bei dem so etwas je passiert ist.
Alle Veränderungen werden aber nichts daran ändern, dass ausgewählt werden muss und nicht jeder Roman und nicht jede Erzählung be ücksichtigt werden kann. Die Tatsache, dass ein Roman, eine Erzählung nicht berücksichtigt wurde, bedeutet nicht, dass sie schlecht ist. Auch nach Veränderungen werden wir mit der Situation einer gewissen Unzufriedenheit leben müssen und auch wenn die Jury ihre Entscheidung ausführlich begründet wird es immer Menschen geben, die anderer Meinung sind.
Das ist zweifellos richtig. Aber ein Preis, der von einem anonymen Komitee nach nicht weiter definierten Kriterien vergeben wird, ist viel angreifbarer als ein Preis, bei dem halbwegs klar ist, wer ihn warum vergibt.