a) Du kannst ruhig "Joachim" sagen.
b) Es ist meine Meinung, was Formulierungen angeht. Ich behaupte nicht, neutral zu sein. Mein Geschmack läuft immer mit.
Nachtrag zu Macawrongs:
Ich habe mir einige Passagen der Geschichte erneut angesehen. 8576 empfindet weder Reue oder Scham darüber, dass er einen fremden Körper übernommen hat. Felipé ist definitiv keine Lichtgestalt, wie seine Bemerkungen über Chloé erkennen lassen. Andererseits scheint er seinen Körper aus Eitelkeit zu optimieren und legt an sein Aussehen vermutlich hohe Erwartungen an. Das könnte erklären, warum er auf Chloés Aussehen so abwertend reagiert. Das rechtfertigt sein Betragen nicht, aber 8576 benutzt Felipés Körper, dessen sozialen Status und Geld, um eine Verabredung mit Chloé zu haben.
Obendrein droht er Felipé, dessen Frontallappen zu fressen. Das steht in keinem Verhältnis zu Felipés abschätzigen Kommentaren und stellt auch keine Bestrafung dar, die als gerecht empfunden werden könnte. Ich vermute, dass 8576s Spezies durch Körperstehlen ihr Imperium aufgebaut hat und deswegen unterdrückt wurde.
Immerhin kann ich über Sarah Jaheds Geschichte sagen, dass sie mich provoziert hat. Ich weiß nicht, ob das die Absicht der Autorin war, aber damit sticht ihre Geschichte für mich aus der Masse heraus.
Das ist richtig! Ich habe auch etwas damit gehadert, nur weil die Story in einem so humorvollen Ton erzählt wurde, habe ich das hingenommen. Plus, er versucht ja eine Kommunikation mit Felipé. (Nein, das ist keine Einladung an Aliens, egal wie witzig ich sie finde, meinen Körper zu übernehmen!) Ja, das Alien steuert den Körper und selbstverständlich ist das böse; nur er macht den Wirt nicht "platt" (daher vermutlich "Symbiose" und nicht Übernahme oder einfach klarer Mord), er spricht mit ihm. Er macht nicht wirklich das, was er vorschlägt, aber das wäre bei einem anderen Wirt vielleicht anders gelaufen.
Ich habe mal einen Roman gelesen, da ist jemand von Körper zu Körper gewandert, da wurde durchaus thematisiert, dass sie dem Wirt diese Lebenszeit stehlen. Das war aber auch ein Roman: mehr Platz. Und ganz andere Atmosphäre.
Der Twist mit "Ui, ich habe mit dem falschen mitgefiebert, es ist das böse Alien, das andere Lebensformen einfach übernimmt und ihnen ihr Leben stiehlt" wäre in der Tat echt gut (ist vermutlich aber nicht intendiert). Könnten wir als coolen Twist in der Schreibwerkstatt mal beackern.
Und ja, der Schluss ging zu schnell und war nicht gut genug vorbereitet (was du in deinem anderen Posting vermerkt hast), ich meine, ich hätte das auch in meiner Rezension angedeutet, aber es spielte schon keine Rolle mehr, ich hatte meinen Lesespaß bereits gehabt.
Und nein, deine Figur hatte es nicht verdient! Das hat deine Story nicht impliziert, ich habe es jedenfalls nicht herausgelesen.
Man könnte jetzt sagen, es ist unfair von mir, dass ich Sarahs Story so feiere, obwohl der Protagonist immerhin einen relativ unschuldigen Menschen übernimmt und sein Leben lebt. Und auf derselben Seite sehr streng mit deiner Story bin, weil der Protagonist die Frau manipuliert, so dass sie mit ihm ins Bett gehen wird (wahrscheinlich, aber er hat es schon oft getan und eine gute Erfolgsquote gehabt).
Vermutlich macht's die Masse. Ich lese sehr selten Storys, in denen Aliens abgefeiert werden, die Menschen übernehmen (nie, glaube ich). Männer für zweifelhafte Methoden zu feiern, Frauen ins Bett zu kriegen ... ständig. (Plus, der Realismus-Faktor. Es gibt keine Aliens, die uns übernehmen. Davor habe ich irgendwie keine Angst.)
Womöglich wird sich herausstellen, dass du wusstest, was du tust, Sarah aber eher nicht? Wir dürfen gespannt sein, ich hatte sie jedenfalls zu diesem Lesezirkel eingeladen, mitlesen tut sie sicher.
Die vielen Inquits bei Maximilian (oder sehr oft auch in anderen Texten) stören mich auch, da gibt es ja die Klassiker (nicht bei Maximilian!), wie "lachte sie" oder "lächelte er", die mich völlig wild machen, die aber sehr weit verbreitet sind, auch in Kinderbüchern. Zu viel "polterte er" oder "häkelte sie" (nun gut, DAS habe ich noch nie gesehen).
Stephen King schrieb mal "sagte er" sei göttlich und daran halte ich mich. Allerdings - und daher kritisiere ich das längst nicht aus ausgiebig und leidenschaftlich, wie ich das sonst tun würde, sagte mir mal ein Autor, dem ich vertraue, das sei nur im Englischen so. Auf Deutsch würde ihn das viele "sagte er/sagte sie" nerven. Ich verstehe das nicht. Kann mir das mal jemand erklären? Mich nervt es gar nicht. Falls ich vorlese und mir das zu oft vorkommt, lasse ich das weg, wenn klar ist, wer spricht (nur meine Stimmverstellung oder aus dem Zusammenhang). Wenn ich selbst lese, lese ich das passiv mit. Nur bei Hörbüchern könnte das nerven, wenn es zu oft kommt, habe ich aber auch eher selten bis nie.
Gar keine bis wenig Inquits sind besser, in unserer Szene hat das der Thorsten Küper extrem gut drauf. Man weiß immer, wer spricht, aber es steht nicht da.
Danke. Ich fühle mich geschmeichelt und im Forum willkommen :-) Deine Meinung ist mir durchaus wichtig, da ich gerne noch besser werden würde. Im Regelfall sammle ich daher zu jeder Veröffentlichung Stichpunkte, was die Kritiken angeht und setze sie in die Liste der jeweiligen Settings.
Jetzt will ich aber auch was von dir lesen. Nein, nicht um dich gegenzukritisieren, sondern einfach, weil ich neugierig geworden bin.
Oh, ich sehe gerade, dass du in 33. NOVA bist, von daher steht das eh bald an. Hast du zufällig einen Roman veröffentlicht? Als Ayn Rand-"Fan" (und ja, mir ist bewusst, was ich da gerade sage, deshalb die Anführungszeichen) lese ich bevorzugt lange Texte
Du spielst auch Pen & Paper? Sehr cool! Darf ich fragen, welches System?
Falls du die NOVA 32 auch hast, seine Story dort ist besser. Finde ich. Die in NOVA 33 ist wirklich kurz.