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KI-generierte Texte werden bei Ausschreibungen eingereicht - und nun?

KI AI ChatGPT Ausschreibungen Verlage Herausgeber

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159 Antworten in diesem Thema

#121 diffusSchall

diffusSchall

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 10:58

Im Moment würde es bedeuten, wenn z: B. die KI für die Plotentwicklung zuständig wäre, den immer gleichen Plot aufzuwärmen und umzurühren. Wirklich neue Ideen kommen dabae nicht heraus.

 

Du denkst das Arbeitskonzept mit der KI falsch.

Es geht nicht darum, dass Ideenkreiern der KI zu überlassen. Es geht darum die eigene Kreativität durch Rückmeldungen der KI zu triggern.

Du kannst dir durch die KI z.B. 10 Plotideen zu einem Thema X geben lassen. Die sind alle generisch und nichtssagend. Aber da findest du vielleicht ein, zwei Ansätze, die dich als Autor triggern und reizen, die DICH auf erste Ideen bringen. Diese eigenen Ideen teilst du der KI mit, in der Form:

"Die Plotidee #7 finde ich reizvoll, möchte aber mehr in Richtung Hard-SF gehen. Die Story soll in unserem Sonnensystem spielen, am besten im Asteroidengürtel. Hast du da Ideen zu?"

Du nutzt die Ki dann als Sparingspartner, lässt den Ball hin und her laufen. Und dabei wächst dein Plot, mit deinen Ideen und Entscheidungen nebenher, weil die KI innerhalb des Chats sich darauf bezieht und eine Entwicklung des Stoffes zulässt.

Das ist ein grundsätzlich anderer Ansatz, als der, der in den meisten Fällen gesehen und diskutiert wird. Da wird die KI als Lieferant des Endproduktes gesehen und nicht als Autorenwerkzeug. Und er führt zu einem qualitativ hochwertigen Ergebnis, weil letztendlich du selbst als Autor die Entscheidungshoheit und -verantwortung hast. Und das Ergebnis wird nur gut, weil du deine Kreativität da hineingibst. Es bleibt deine Leistung, nicht die der KI. Die ist nur ein Werkzeug.

Und letzten Endes bleibt es ja dabei, dass du das Buch schreiben wirst.


---

 

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#122 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 12:06

 

Konsequent wäre daher, die neue Technologie anzunehmen und für die eigene Tätigkeit zu adaptieren. So rasch und umfassen, wie möglich.

 

Als Werkzeug, das mich durch Assistenz dabei unterstützt, genau das auszudrücken, was ich mir vorstelle, sehe ich ein großes Potential in neuen Techniken. Auch als Anregung zu eigenen Vorstellungen wäre es noch ein Gewinn. Dort aber, wo es meine Vorstellungskraft und meinen Ausdruck ersetzt, beginnt es für mich kritisch zu werden.



#123 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 12:19

 

Was glaubst du, wie oft diese Konstellation in der Praxis überhaupt funktioniert?

Die Argumentation ist insofern schwierig, dass du als Verlagsautor sowieso nur bedingt oder gar keinen Einfluss auf das Cover hast. Und Verlags-VÖs bilden nun einmal das überwiegende Gros der angebotenen Bücher.
Als Selfpublisher kannst du den Anspruch in der Form natürlich so ansetzen. Aber den haben in dieser kleinen Nische viele einfach nicht, nach meiner Erfahrung.

 

Wenn ein Verlag mir ein Cover für meinen Roman anbieten würde, das mir gar nicht zusagt, dann würde ich damit nicht hinterm Berg halten. Das Cover sollte ja zum Text passen, wenn das Buch ein stimmiges Ganzes ergeben soll. Außerdem ist es das erste, das potentielle Leseri sehen. Du hast natürlich recht, dass Verlage sich oft schon in den Vertrag hineinschreiben, dass sie über das Cover das letzte Wort haben, nur wird ein kluger Verlag auch um die Wirkung eines Covers wissen. Was mich mal interessieren würde ist, ob es wirklich so viele SF-Fans gibt, die sich mit 08/15-Covern zufriedengeben. Als Selfpublisher würde ich mir das Cover durchaus einiges kosten lassen. Eine schöne kreative Graphik bedarf viel Arbeit und Know How. Das sollte auch honoriert werden. Oft ist es auch möglich, bereits bestehende Graphiken zu nutzen, von denen es wirklich hervorragende gibt.
 


Bearbeitet von Christian Hornstein, 14 Juli 2023 - 12:22.


#124 Jol Rosenberg

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 12:41

Ich habe Erfahrungen mit drei Covern von zwei Verlagen, allerdings alles keine Publikumsverlage. Und bislang hatte ich doch recht viel Mitspracherecht. Die Cover gefallen mir alle enorm gut, auch wenn nicht immer meine Ideenlieblinge aufgenommen wurden.

 

 

 

Ich denke, dass Letzteres nicht der Fall ist und dass der Fortschritt uns letztlich vor vollendete Tatsachen stellen wird.

 

Frank, wahrscheinlich hast du recht. Ich möchte aber trotzdem den Begriff "Fortschritt" hier hinterfragen. Weil ich skeptisch bin, ob die Nutzung dieser Technologien wirklich einen Fortschritt für das Gros der Menschenheit darstellt. Aufgrund der Art, wie unsere Welt heute funktioniert - wo es eher um Kapitalvermehrung geht als um die Frage, ob eine Technologie zum Wohle vieler Menschen beiträgt - hast du wohl Recht und ANN werden sich durchsetzen. Aber wenn wir utopisch denken, könnte es auch anders sein.


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#125 diffusSchall

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 13:27

Was mich mal interessieren würde ist, ob es wirklich so viele SF-Fans gibt, die sich mit 08/15-Covern zufriedengeben.

 

Müssen sie nicht. Hast du dir mal angeschaut, wie hoch die Qualität der KI-generierten Bilder mittlerweile ist?
Ich liebe SF-Grafiken, habe über die Jahre richtig Geld ausgegeben für unzählige Bildbände. Ich habe meinen eigenen Geschmack und eine sehr hohen Anspruch. Und ich hole Ergebnisse aus Midjourney heraus, damit könnte ich einen respektablen Bildband füllen. Das ist keine B-Ware oder 08/15 (was ich als offenkundig so erkennbare Massenware von der Stange definiere). Ich habe Coverdummies meines aktuellen Schreibprojektes erstellt, die haben locker im Regal neben Profi-VÖs bestand. Wir brauchen gar nicht tief stapeln und nur von 08/15 reden. Die bekommst aus Midjourney hochqualitative Illustrationen heraus.


Bearbeitet von diffusSchall, 14 Juli 2023 - 13:53.

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#126 diffusSchall

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 13:46

Frank, wahrscheinlich hast du recht. Ich möchte aber trotzdem den Begriff "Fortschritt" hier hinterfragen. Weil ich skeptisch bin, ob die Nutzung dieser Technologien wirklich einen Fortschritt für das Gros der Menschenheit darstellt.

 

Jol, das wird buchstäblich die Zukunft zeigen und liegt dazu noch im Auge des Betrachters.

Ich sehe es aus meiner Warte (auch als Autor) als technologische Evolution und daher als Schritt nach vorn. Das sagt wenig bis nichts über den schlussendlichen Benefit aus.

 

Fortschritt, im Sinne einer Verbesserung für die Gesellschaft, wurde auch bei der Massen-Einführung des PCs hinterfragt.
Und was hätte Goethe wohl zur Schreibmaschine gesagt? Vielleicht hätte er sie als Teufelswerk verbannt und die Feder als einzig legitimes Werkzeug eines Kreativen benannt.

 

Wenn ich die letzte Aussage nehme und ChatGPT bitte, dies im Stile von Goethe tatsächlich zu formulieren, dann kommt da übrigens heraus:

 

Diese Wortmaschine, ein Werk des Feindes, spinnt Silben zu einem Band,

Doch die wahrhafte Kunst entspringt dem Federkiel in seiner Hand.

 

Nur mal so am Rande, um zu zeigen, wo ChatGPT als Autorenwerkzeug anfängt.

Ich könnte in meinem nächsten Roman einen Charakter formen, der mit Vorliebe Sätze im Goethe-Stil spinnt, könnte einen Dialog niederschreiben und ChatGPT bitten, dem Charakter diese Stilistik aufzuprägen.

Ja, das ist Cheating. Aber wenn es mir bei dem hypothetischen Roman um völlig andere Aspekte geht, als um die Sprechart dieses einen Charakters, dann hat es doch eine gewisse Legitimität, mir diese Arbeit von der KI abnehmen zu lassen. Und der Ansatz liefert mir völlig neue Werkzeuge und Möglichkeiten, kreativ zu werden.

 

LieGrü - Frank


Bearbeitet von diffusSchall, 14 Juli 2023 - 13:49.

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#127 Jol Rosenberg

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 15:36

 

 

Fortschritt, im Sinne einer Verbesserung für die Gesellschaft, wurde auch bei der Massen-Einführung des PCs hinterfragt.
Und was hätte Goethe wohl zur Schreibmaschine gesagt? Vielleicht hätte er sie als Teufelswerk verbannt und die Feder als einzig legitimes Werkzeug eines Kreativen benannt.

 

Zu Recht, würde ich sagen. Aber das ist keine einfache Frage, um die es ja in meinem zweiten Band vom Geflecht ganz wesentlich gehen wird. Wohl darum liegt sie mir gerade so nahe.


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#128 diffusSchall

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Geschrieben 14 Juli 2023 - 16:02

Ich bin gespannt….


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#129 diffusSchall

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Geschrieben 18 Juli 2023 - 13:33

Aber hey, Du hast es gelesen. Vielleicht machst Du dazu einen Thread auf und berichtest über Deine Leseerfahrungen?

 

Ich bin Franks Aufruf nachgekommen.
Die Rezi findet ihr hier: "Schreiben mit ChatGPT für Autorinnen und Autoren" von Sandra Uschtrin

 

Beste Grüße - diffusSchall


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#130 Christian Hornstein

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Geschrieben 21 Juli 2023 - 18:39

Ich finde die Qualität vieler KI-assistierter Graphiken auch hervorragend, aber ich erkenne sie auch regelmäßig aufgrund verschiedener Merkmale, nicht zuletzt auch anhand der fehlenden Originalität. Allerdings sind einige ganz sicher ansehnlicher als so manches Cover im Selfpublishing und zum Teil sogar im normalen Verlagsbereich. Den Anspruch dieser Publikationen erfüllen diese KI-assistierten Werke offensichtlich. Da sehe ich auch eine Parallele zu den KI-assistierten narrativen Texte. Ich bin aber auch sicher, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 21 Juli 2023 - 18:39.


#131 Fermentarius

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Geschrieben 21 Juli 2023 - 19:02

Ich habe mich vor zwei Wochen auf Nightcafe.com angemeldet, um das Prinzip der KI-Grafiken erst einmal kennenzulernen. Nightcafe ist kostenlos und als Community ausgelegt, sodass Anfänger Tipps bekommen, wie man den Prompt formuliert und verbessert. Die Ergebnisse sind teilweise absolut verblüffend, teilweise aber auch richtig enttäuschend.

Ich habe in meinen neuesten Blogpost zwei selbst erstellte KI-Grafiken eingebaut. Für mich ist das eine echte Erleichterung, weil dann nicht nach sicher kostenlosen Bildern suchen muss. Die Bilder dienen nur als Blickfang und Auflockerung, müssen also keine hohen künstlerischen Anforderungen erfüllen. Für diesen Zweck sind die KI-Grafiken wirklich ideal. Bei heise.de habe ich inzwischen auch schon eine ganze Reihe davon gesehen. Das Geschäft der Bildagenturen wird in Zukunft sicherlich schwieriger werden.



#132 Naut

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Geschrieben 21 Juli 2023 - 21:18

Hihi. Die Hubschrauber auf Deinem zweiten Bild würden sich keinen Meter in die Luft erheben, geschweige denn irgendetwas angreifen. :) Das ist auch ähnlich meinen eigenen Experimenten, die ich mit Stable Doodle (oder wie das heißt) gemacht habe: Dabei kann man eine Skizze und einen Prompt eingeben und bekommt dann Bilder generiert. Die Ergebnisse sind hübsch, zeigen aber, dass das KNN nicht wirklich verstehen kann, was es da "sieht", denn meist enthalten die Bilder ziemlich grobe Patzer in Perspektive und Bildkomposition, weil das Netz z.B. den Ausleger eines Raumschiffs für etwas ganz anderes hält, usw. Pure Datenmasse ersetzt eben doch (noch) nicht die Fähigkeit zur echten Abstraktion.

Parallel dazu versuchte mich ein Kollege davon zu überzeugen, Chat GPT zum Programmieren zu verwenden. Das klappt ganz gut, wenn man genau weiß, was man will, bzw. wie die Konzepte so ungefähr heißen, die man will. "Schreibe mir ein Grundgerüst für einen Unity-Shader!", klappt. Aber bei "Warum crasht folgendes Fragment unregelmäßig? [Codeschnipsel]", gerät das Gerät dann ziemlich ins Schwimmen und fantasiert von irgendwelchen Race-Conditions und Segfaults - na, das hätte ich auch selbst gekonnt. Insgesamt aber praktisch für Sprachen, die ich selbst nicht so gut beherrsche wie Python oder Ruby. Vielleicht verwende ich das mal.

Bearbeitet von Naut, 21 Juli 2023 - 21:20.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#133 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 Juli 2023 - 23:52

(Letzteres macht ein Kollege wohl inzwischen öfters wenn er Konfig.-Skripte für Router/Firewalls schreiben muss; ich hab ihn dann gefragt, ob er dran prüft ob die auch Sinnvolles tun - er meinte er guckt immer kurz drüber, bevor er mit Tests beginnt, die Skripte seien ja nicht lang...)

 

Mich wundert ein wenig, dass hier im Thread nicht auf den Streik der Film- & Serien-Schreiberlinge in den USA eingegangen wird; schließlich ist der (zukünftige?) Umgang mit KI-generierten Drehbüchern (oder Teilen davon) ja eines der zentralen Streikgründe, wenn ich das richtig durchblicke.


/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#134 Christian Hornstein

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 12:35

Mich wundert ein wenig, dass hier im Thread nicht auf den Streik der Film- & Serien-Schreiberlinge in den USA eingegangen wird; schließlich ist der (zukünftige?) Umgang mit KI-generierten Drehbüchern (oder Teilen davon) ja eines der zentralen Streikgründe, wenn ich das richtig durchblicke.

 
In der Tat fordern die Autori auch angemessene Beteiligungen, wenn per KI aus früheren Drehbüchern neue erzeugt werden. Ich denke, das Problem des Ideenklaus per KI ist momentan bei der Graphik-Assistenz am deutlichsten erkennbar, wo ganz explizit im Prompt ein bestimmter Stil eingegeben wird, der zuweilen eindeutig einem bestimmten kreativen Geist zugeordnet wird. Ich sehe da schwer zu lösende Probleme, die sich bereits in der Ausgestaltung des Urheberrechts schon immer gezeigt haben.

 



#135 Fermentarius

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Geschrieben 23 Juli 2023 - 13:37

Hihi. Die Hubschrauber auf Deinem zweiten Bild würden sich keinen Meter in die Luft erheben, geschweige denn irgendetwas angreifen. :)
 

Ganz richtig: Weder der Panzer noch die Hubschrauber würden im wirklichen Leben auch nur annähernd funktionieren. Die Programme haben eben nicht die blasseste Ahnung, was sie da treiben, sondern setzen einfach Bilder zusammen, die der Beschreibung ungefähr entsprechen. Sie sind vorher von vielen tausend unterbezahlten Hilfskräfte bei z.B. bei "Mechanical Turk" trainiert worden, und klappt mal besser und mal schlechter. Bislang kann man solche Bilder wirklich nur da nutzen, wo es nicht so sehr darauf ankommt.

Und weil die Systeme eben von der wirklichen Welt nichts verstehen, wird das wohl auch noch länger so bleiben.

Gut sind sie allerdings jetzt schon für Kollagen, die ihre Wirkung mit der Zusammenstellung von Symbolen und Metaphern erzielen



#136 Mammut

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Geschrieben 04 August 2023 - 14:09

Angeblich haben KI Texte die Kindle unlimited Bereiche von amazon.com gecrackt:
https://www.fr.de/wi...r-92440304.html

Die automatisch (und schlecht) übersetzten Bücher scheinen vom Markt zu sein bzw. gibt es nur noch gedruckt, hier ein Beispiel:
https://www.amazon.d...d,aps,91&sr=8-3

#137 Christian Hornstein

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Geschrieben 04 August 2023 - 16:12

Angeblich haben KI Texte die Kindle unlimited Bereiche von amazon.com gecrackt:
https://www.fr.de/wi...r-92440304.html

Die automatisch (und schlecht) übersetzten Bücher scheinen vom Markt zu sein bzw. gibt es nur noch gedruckt, hier ein Beispiel:
https://www.amazon.d...d,aps,91&sr=8-3

 
Laut den Angaben im Artikel würde ich nicht gecrackt sagen, eher etwas verstopft. Da lag wohl eher ein technisches Problem vor. Aber wenn die Texte zu viele und vor allem irgendwann wirklich gut werden ...


Bearbeitet von Christian Hornstein, 04 August 2023 - 16:14.


#138 Mammut

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Geschrieben 04 August 2023 - 16:27

Laut den Angaben im Artikel würde ich nicht gecrackt sagen, eher etwas verstopft. Da lag wohl eher ein technisches Problem vor. Aber wenn die Texte zu viele und vor allem irgendwann wirklich gut werden ...


Hm. Die haben das Abrechnungssystem betrogen. Das haben vorher schon welche gemacht, in dem sie Varianten von Büchern immer wieder neu veröffentlicht haben bzw. ganze Bücher geklaut und selbst veröffentlicht haben. Und jetzt macht das jemand mit KI generierten Texten.
Verstopft würde ich das nicht nennen.

#139 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 August 2023 - 06:16

Zusätzlich zu dem KI-Problem habe ich jetzt im Nachwort der neuen Clarkesworld gelesen, dass Amazon im September das Subscription-Modell für Zeitschriften einstellt. Ich hatte das auch in der Vergangenheit mal genutzt und als ich nun darüber nachgedacht hatte, das für die Asimov's zu erneuern (man kommt an alte Ausgaben quasi nicht mehr heran, selbst wenn man denen mailt, zumindest nicht digital!), habe ich festgestellt, dass es die Option schon nicht mehr gibt.

 

Neil Clarke schrieb, dass die amazon-Subscriptions manchmal mehr als die Hälfte des Umsatzes generiert haben. Sie bieten das nun selbst an (auch Analog und Asimov's übrigens) und versuchen, die Leute rüberzuholen. Aber natürlich haben sie von diesen Leuten keine Daten, diese Daten hat ja nur amazon. Sie können sie also nur in der Zeitschrift selbst erreichen. Und hoffen, dass die Menschen das lesen!

 

Stattdessen werden sie bei Kindle unlimited mitmachen, was aber deutlich weniger Umsatz bringen wird. Neil schrieb, die nächsten Jahre würden hart werden, so viel Gewinn machen sie ja jetzt bereits nicht. Es klang nicht so, als sei er sicher, dass das Magazin das überleben wird. 

 

Man sieht mehrere Dinge an dieser Entwicklung, amazon hat einen gewaltigen Einfluss und Entscheidungen, die dort getroffen werden, können über das Leben und das Sterben von Magazinen entscheiden. 

 

Ich lese die Clarkesworld manchmal ganz gern und auch das Uncanny Magazine, Asimov's etwas weniger gern, weil die interne Struktur des Ebooks mich schier wahnsinnig macht. Aber gezielt bestimmte Storys eben doch. Ich überlege, ob ich wieder zu Kindle Unlimited gehe, um die Zeitschriften zu lesen, aber das löst das Problem ja nur für mich, nicht für die Magazine. 


Podcast: Literatunnat

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#140 Christian Hornstein

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Geschrieben 05 August 2023 - 06:47

Man sieht mehrere Dinge an dieser Entwicklung, amazon hat einen gewaltigen Einfluss und Entscheidungen, die dort getroffen werden, können über das Leben und das Sterben von Magazinen entscheiden. 

 

 
Genau. Deswegen kaufe ich Literatur grundsätzlich nicht bei Amazon, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Monopole sind nicht gut, nein nein.



#141 Christian Hornstein

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Geschrieben 05 August 2023 - 08:25

Hm. Die haben das Abrechnungssystem betrogen. Das haben vorher schon welche gemacht, in dem sie Varianten von Büchern immer wieder neu veröffentlicht haben bzw. ganze Bücher geklaut und selbst veröffentlicht haben. Und jetzt macht das jemand mit KI generierten Texten.
Verstopft würde ich das nicht nennen.

 
Cracken heißt ja im engen Sinn Programmcode manipulieren. Darum geht es hier nicht. Hier könnte man in Bezug auf das mutmaßliche und betrügerische Clickfarming streng genommen nicht einmal von Hacken sprechen, da die Prüfalgorithmen von Amazon nicht umgangen (z.B. durch direkte Einträge in die Datenbank) oder außer Kraft gesetzt wurden (z.B. durch Ausschalten der entsprechenden Programme auf dem Server), sondern ein Aktivitätenmuster generiert wurde, das nicht im Filter der Prüfalgorithmen hängen geblieben ist. Die Verwendung eines geklauten Passwortes ist eigentlich auch kein Hack.

Neben dem Clickfarming, um den Rang und die KENP-Auszahlungen zu erhöhen, geht es aber auch darum, dass KU mit Werken überschwemmt wurde. Das war nur möglich, weil diese Texte maschinell erstellt wurden. In Kombination mit dem Clickfarming wird es zum Betrug. Das Überschwemmen selbst ist aber auch kein Cracken oder Hacken. Es ist nicht einmal Betrug, denn es ist ja nicht verboten, schlechte, automatisiert erzeugte Bücher anzubieten. Es ist nur unerwünscht, weil es den Kanal mit Müll verstopft. Wenn der Kanal nur verstopft würde, um Amazon oder den Autori zu schaden, dann wäre es Sabotage und kriminell, so, wie massive Anfrageattacken auf Server oder Postfächer. Aber darum ging es hier auch nicht.

Goodreads hat per Katalogrichtlinie manche Werke ausgeschlossen. Aber was machen die, wenn die KI-Bücher demnächst besser werden? Dürfen dann nur noch händisch erstellte Bücher rein?


Bearbeitet von Christian Hornstein, 05 August 2023 - 08:30.


#142 Mammut

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Geschrieben 05 August 2023 - 08:36

Neben dem Clickfarming, um den Rang und die KENP-Auszahlungen zu erhöhen, geht es aber auch darum, dass KU mit Werken überschwemmt wurde. Das war nur möglich, weil diese Texte maschinell erstellt wurden. In Kombination mit dem Clickfarming wird es zum Betrug. Das Überschwemmen selbst ist aber auch kein Cracken oder Hacken. Es ist nicht einmal Betrug, denn es ist ja nicht verboten, schlechte, automatisiert erzeugte Bücher anzubieten. Es ist nur unerwünscht, weil es den Kanal mit Müll verstopft. Wenn der Kanal nur verstopft würde, um Amazon oder den Autori zu schaden, dann wäre es Sabotage und kriminell, so, wie massive Anfrageattacken auf Server oder Postfächer. Aber darum ging es hier auch nicht.

 

Das ist wie mit den Cum-Cum sowie Cum-Ex Geschäften:

https://de.wikipedia...idendenstichtag.

 

Weil etwas nicht "verboten" ist es nicht als Betrug zu bezeichnen, scheint mir da eine recht großzügige Auslegung. Durch das Abschöpfen eines großen Teils des KU Volumen schädigt man definitiv die, die auf ehrliche Weise versuchen, ihre Bücher an den Leser zu bringen.

Wobei ich mich nicht beschweren will. Ob mehr Leute zum gekauften E-Book greifen würden, wenn ich Zwielicht nicht über Kindle Unlimited anbieten würde? Ich glaube, bei der riesen Auswahl würden die Leute stattdessen eher auf andere Bücher ausweichen.

Wo kaufst du deine Bücher wenn es nicht bei Amazon ist?



#143 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 05 August 2023 - 11:21

Ich kaufe meine Bücher (auch eBooks) wenn möglich bei einem lokalen Buchhändler. Ansonsten Thalia.
Future ist die Zukunft!
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#144 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 August 2023 - 11:36

Man kann ePubs ja auch auf den Kindle laden (Tolino geht für mich gar nicht), nur tauchen die dann leider nicht in der Kindle Cloud im Browser auf, was Rezensieren erschwert

Für digitales ist Amazon daher für mich leider die beste Option

Podcast: Literatunnat

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#145 Christian Hornstein

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Geschrieben 05 August 2023 - 17:00

Das ist wie mit den Cum-Cum sowie Cum-Ex Geschäften:

https://de.wikipedia...idendenstichtag.

 

Weil etwas nicht "verboten" ist es nicht als Betrug zu bezeichnen, scheint mir da eine recht großzügige Auslegung. Durch das Abschöpfen eines großen Teils des KU Volumen schädigt man definitiv die, die auf ehrliche Weise versuchen, ihre Bücher an den Leser zu bringen.

Wobei ich mich nicht beschweren will. Ob mehr Leute zum gekauften E-Book greifen würden, wenn ich Zwielicht nicht über Kindle Unlimited anbieten würde? Ich glaube, bei der riesen Auswahl würden die Leute stattdessen eher auf andere Bücher ausweichen.

Wo kaufst du deine Bücher wenn es nicht bei Amazon ist?

 
Ich sehe da einen Unterschied zu den Cum-Geschäften. Die automatisierte Massenproduktion von Texten wird dann zur kriminellen Handlung, wenn sie zum Zweck der Schädigung oder des Clickfarmings erfolgt. Wenn jemand aber per KI-Assistenz einen Text erstellt, weil diese Person sich davon einen Wettbewerbsvorteil verspricht, z.B. durch Zeitgewinn, dann ist das ja nicht unehrlich. Genauso könnte sie sich ein Heer von Ghostwritern organisieren. Das wäre zwar vollkommen unwirtschaftlich, vom Effekt her aber ähnlich. Wenn sie dadurch einen großen Teil des Marktes belegt, wäre auch das nicht per se verwerflich. Es wäre nur dann zu kritisieren, wenn die Produkte kaum etwas wert wären und zugleich die Sichtbarkeit der guten Ware erheblich reduzieren würden. Dann bräuchte man einen Qualitätsfilter. Ansonsten, wenn der Markt vor guten Produkten bersten sollte, welche Leseri sollten sich darüber beschweren?

 

Ich versorge mich am liebsten in einer kleinen Buchhandlung vor Ort, in der ich mit Muße schmökere und irgendwann mit leuchtenden Augen ein Büchlein zur Kasse trage. Ansonsten nutze ich den Shop der Autorenwelt, weil die Betreiberi für Autori nochmal 7% drauflegen und der Shop Verantwortungseigentum ist.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 05 August 2023 - 17:07.


#146 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 10 August 2023 - 08:12

Hallo zusammen,

 

hat zwar mit dem Ursprungsthema nichts zu tun, aber zeigt, wie sehr ChatGPT und Anverwandte auf dem Vormarsch sind.

 

Games of GPT

 

Es moderiert GPT

 

Ich bin sehr gespannt, wann sich erste Anthologiebeitragende im Nachhinein mit "Habe nicht ich geschrieben" outen und Juror*innen damit desavourieren.

 

Gruß

Tobias

 

 


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
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#147 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 10 August 2023 - 08:37

Ich habe für meine Geschichten noch keine KI-Assistenz genutzt, weil mich dieses Werkzeug bisher nicht überzeugen konnte. Vor allem zu Beginn, wenn ich eine Geschichte entwerfe, muss ich viele Dinge mit mir selbst klären, die ich noch kaum verbal äußern kann. Bestenfalls könnte hier ein mäeutisches Gespräch mit einer recht empathischen, im narrativen Bereich kenntnisreichen und in der explorativen Gesprächsführung versierten Person hilfreich sein. Dafür ist die KI-Assistenz heutiger Prägung aber noch nicht geeignet.

 

Die Nutzung von KI-Assistenz finde ich unproblematisch, solange sie dem Ausdruck der eigenen Kreativität dient. Wenn wir längere Texte, z.B. Romane schreiben, tauschen wir uns ja auch mit verschiedenen Personen aus, z.B. Freundinnen und Freunden, Schreibgruppen, Lektoren, usw. Diese sollten dann auch am Anfang des Buches genannt werden.

 

Problematisch finde ich es, wenn versucht wird, die eigene Schöpfungskraft an die Maschine zu delegieren.


Bearbeitet von Christian Hornstein, 10 August 2023 - 08:38.


#148 Naut

Naut

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Geschrieben 10 August 2023 - 21:18

Nachdem wir gesagt ein Kollege von ChatGPT als Werkzeug zur Programmierung geschwärmt hat, hatte ich mich entschlossen, ein kleines Experiment zu wagen: Ich forderte die KI auf, mir eine C++-Funktion zur Berechnung der "wrapped normal distribution" zu schreiben. Das Ergebnis war interessant, aber auch etwas ernüchternd.
1. Die Antwort lieferte eine kompilierbare, lauffähige Funktion.
2. Diese Funktion hätte Werte im korrekten Wertebereich produziert und damit eine Reihe offensichtlicher Unit-Tests bestanden.
3. ChatGPT ergänzte die Antwort um eine Reihe von Anweisungen zum Einbinden der Funktion.

Warum nun die Ernüchterung?
1. Die Funktion war schlicht falsch, denn sie berechnete nicht die wrapped normal distribution, sondern die (oberflächlich sehr ähnliche) gewöhnliche Normalverteilung.
2. Aufgrund dieser Ähnlichkeit war die Antwort gefährlicher als hätte die KI einfach Unsinn erzählt, denn ein unbedarfter oder unaufmerksamer Programmierer hätte den Code einfach übernehmen können und der Fehler wäre spät, zu spät oder nie aufgeflogen. Derartige Fehler haben schon Raketen explodieren lassen.
3. Die Zusatzinfos waren trivialer Kram, der mit der Frage nichts zu tun hatte und für jeden Programmierer jenseits der ersten Übungsstunde überflüssig war.

Dieses eine Beispiel deckt sich mit den Ergebnissen einer besser konzipierten Studie:
https://www.pcgamesh...eignet-1426421/

Mein Fazit vorerst: ChatGPT ist ein Stümper, Angeber und Blender. :)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#149 Christian Hornstein

Christian Hornstein

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Geschrieben 11 August 2023 - 14:02

Nachdem wir gesagt ein Kollege von ChatGPT als Werkzeug zur Programmierung geschwärmt hat, hatte ich mich entschlossen, ein kleines Experiment zu wagen: Ich forderte die KI auf, mir eine C++-Funktion zur Berechnung der "wrapped normal distribution" zu schreiben. Das Ergebnis war interessant, aber auch etwas ernüchternd.
1. Die Antwort lieferte eine kompilierbare, lauffähige Funktion.
2. Diese Funktion hätte Werte im korrekten Wertebereich produziert und damit eine Reihe offensichtlicher Unit-Tests bestanden.
3. ChatGPT ergänzte die Antwort um eine Reihe von Anweisungen zum Einbinden der Funktion.

Warum nun die Ernüchterung?
1. Die Funktion war schlicht falsch, denn sie berechnete nicht die wrapped normal distribution, sondern die (oberflächlich sehr ähnliche) gewöhnliche Normalverteilung.
2. Aufgrund dieser Ähnlichkeit war die Antwort gefährlicher als hätte die KI einfach Unsinn erzählt, denn ein unbedarfter oder unaufmerksamer Programmierer hätte den Code einfach übernehmen können und der Fehler wäre spät, zu spät oder nie aufgeflogen. Derartige Fehler haben schon Raketen explodieren lassen.
3. Die Zusatzinfos waren trivialer Kram, der mit der Frage nichts zu tun hatte und für jeden Programmierer jenseits der ersten Übungsstunde überflüssig war.

Dieses eine Beispiel deckt sich mit den Ergebnissen einer besser konzipierten Studie:
https://www.pcgamesh...eignet-1426421/

Mein Fazit vorerst: ChatGPT ist ein Stümper, Angeber und Blender. :)

 
Das passt zu ähnlichen Berichten aus anderen Wissensbereichen. Ich hatte spaßeshalber ChatGPT auch einmal mit Testfragen traktiert, die ein Prüfer in einer meiner Geschichten KIs stellt und die u.a. Perspektivübernahme erfordern (Theory of Mind). Interessant war, dass ChatGPT so ziemlich genau die gleichen Fehler gemacht hat wie diejenigen, die ich den KIs in meiner Geschichte unterstellt hatte.



#150 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 11 August 2023 - 14:08

700 Ki Spam Texte bei der letzten clarkesworld, steht im Nachwort ...

Und das ist natürlich hart, wenn das jemand aussortieren soll.

Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III



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