#31
Geschrieben 08 Februar 2024 - 17:34
#32
Geschrieben 09 Februar 2024 - 15:38
Das erinnert mich an die Interviews, die ich selbst führe bzw. lese.
Einerseits sind viele Interviews sehr schematisch, gerade zu Autoren kommen dann auch immer diese spezielle Fragen, die halt so Gähn sind.
Andererseits, gebe ich ehrlich zu, nutze ich auch Standardfragen.
Interessantes Thema.
#33
Geschrieben 09 Februar 2024 - 19:31
Naja, es kommt ja weniger auf die Fragen an, insbesondere bei deinen an Autoren, denn natürlich sind die im Laufe der Zeit Standard, sondern auf die Antworten. Und erst da kann ein Interviewer variieren, indem er bei besonderen Details noch mal nachfragt und bestimmte interessante Punkte vertieft.
Und auch Mosalas Antworten sind ja nicht uninteressant. Ein Vater, der als Polizist Leute beschützen musste, die er nicht mochte, und dabei von Fanatikern umgebracht wurde, deren Ziele er (und sie selbst auch) wahrscheinlich besser fand. Eine Mutter, die ihr Kind vor einer künstlichen Intelligenz parkt, die ihre Interessen dann weiter lenkte und formte. Das dürfte größeren Einfluss auf sie haben, als sie glaubt.
#34
Geschrieben 09 Februar 2024 - 20:08
Der Roman hat sehr viele interessante Details, manchmal auch zu viele.
#35
Geschrieben 09 Februar 2024 - 23:07
Kapitel 19
Ein körperlicher Zusammenbruch und parallel dazu eine für mich sehr befremdliche Glaubenskrise. Ich konnte Andrews fiebernde Gedankengänge beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Da es in der Welt des Buches offenbar keine ernsthafte Religion mehr gibt, sondern alles auf Ebene von krakeelenden Kulten abgearbeitet wird, sehe ich wirklich keinen Nietzsche-Abgrund, in den jemand durch den Verlust solcher Jahrmarktmätzchen stürzen könnte, und Andrew selbst hat keinen Glauben erkennen lassen, der durch die Erkenntnis der kalten Wissenschaftlichkeit der Welt so theatralisch erschüttert werden könnte.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 09 Februar 2024 - 23:09.
#36
Geschrieben 10 Februar 2024 - 00:03
Und am Ende war es ein Biotechnologie Attentat, oder wie soll man es beschreiben?
Teil 3 folgt. Ich habe noch keine Ahnung wohin die Reise geht.
#37
Geschrieben 10 Februar 2024 - 00:33
Und am Ende war es ein Biotechnologie Attentat, oder wie soll man es beschreiben?
So eine Art programmierter Virus, dessen Zeitsteuerung durch Andrews Melatonin-Pflaster durcheinander gekommen ist. Warum er darum jetzt deswegen nicht (halt zu früh) für die Zielperson ansteckend war, habe ich aber nicht verstanden.
#38
Geschrieben 10 Februar 2024 - 17:34
#39
Geschrieben 10 Februar 2024 - 17:46
In den 200er Seiten hat mich das Buch echt ein wenig verloren, diese endlosen Gesprächs-Passagen sind zwar sicherlich von den Konzepten her faszinierend, doch irgendwie habe ich bemerkt, dass ich irgedwann komplett den Faden verloren habe. Darum lese ich nun über's Wochenende ein/zwei kurze, handlungsgetriebene (und somit eher schlichte ) Fantasy-Romane und stürze mich dann ab Anfang kommender Woche mit neuer Energie auf die zweite Qual-Hälfte.
Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber diese Phasen kommen wieder, das ganze Buch ist sehr schwafelnd und voller Konzepterläuterungen.
Bearbeitet von Mammut, 10 Februar 2024 - 17:49.
#40
Geschrieben 10 Februar 2024 - 18:01
Kapitel 22
Diese Anthrokosmologen sind vollkommen bekloppt.
#41
Geschrieben 11 Februar 2024 - 10:41
Ich bin inzwischen durch und etwas zwiegespalten.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das daran liegt, dass Egan zuerst vollkommen irre Gruppen hysterische Mordkomplotte schmieden und ausführen lässt, und dann soll ich aber das, woran sie glauben(!), ernstnehmen. Außerdem ist mir das Ende viel zu kryptisch gestaltet. Ich kann mir jetzt eine mir passende Interpretation zusammenbasteln, was der Dichter damit sagen will.
Trotzdem: Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, ich habe tatsächlich sehr viel daraus gelernt. Nicht unbedingt dasselbe wie unser Protagonist Andrew.
Übrigens halte ich, von Kant oder Schopenhauer aus betrachtet, das Konzept eines partizipatorischen Universums nicht völlig für Unsinn. Allerdings so, wie es sich hier zum Schluss andeutet (und dabei eindeutig in Religion abdriftet), bin ich dann doch raus.
#42
Geschrieben 11 Februar 2024 - 13:12
Ich habe es nicht bereut, Qual zu lesen, aber Greg Egan war ein Koch, der hat geschaut, was findet er in der Küche und einfach alles verkocht.
Andrew, der erst wie ein Asperger Kandidat wirkt, dann sich völlig unmotiviert in den Asexuellen verliebt und plötzlich zum Romantiker mutiert.
Biotechnik Konzerne, die plötzlich einen Krieg führen und Gaza spielen.
Medien, omnipräsent, aber am Ende doch gekauft und natürlich steckt Sarah, die Journalistin dahinter.
Ich gebe zu, die letzten 100 Seiten habe ich mich durch gequält. Auch wenn es insgesamt eine interessante Leseerfahrung war
Ein wenig habe ich den Eindruck, der Roman stand Pate für Neongrau von Aiki Mira.
Bearbeitet von Mammut, 11 Februar 2024 - 13:29.
#43
Geschrieben 13 Februar 2024 - 05:41
Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber diese Phasen kommen wieder, das ganze Buch ist sehr schwafelnd und voller Konzepterläuterungen.
Spoiler
Ich habe den Faden inzwischen wieder aufgenommen und muss Greg Egan so spontan einfach mal zugestehen, quasi trotz aller "Schwafeligkeit", dass er Dialoge wirklich sehr glaubhaft schildern kann; die Gespräche fühlen sich nicht gestellt an (was mir bei Romanen durchaus öfters mal so vorkommt), sondern wie echte Gespräche, die Menschen so führen würden.
#44
Geschrieben 13 Februar 2024 - 08:47
Ich habe den Faden inzwischen wieder aufgenommen und muss Greg Egan so spontan einfach mal zugestehen, quasi trotz aller "Schwafeligkeit", dass er Dialoge wirklich sehr glaubhaft schildern kann; die Gespräche fühlen sich nicht gestellt an (was mir bei Romanen durchaus öfters mal so vorkommt), sondern wie echte Gespräche, die Menschen so führen würden.
Definitiv. Man bleibt immer an der Stange und es wird nie langweilig. Der Autor präsentiert echt viele interessante Konzepte und Gedankengänge und es ist echt spannend zubereitet.
#45
Geschrieben 13 Februar 2024 - 15:27
Ich habe gestern erst Teil 1 beendet und war beeindruckt, wie klar er die Gender-Thematik schon 1995 umrissen und ausgefüllt hat. Ich frage mich nun, ob - und wenn ja, was - das mit dem Rest des Buches zu tun hat. Derzeit sieht es nach einem völligen Themawechsel aus.
Die Dialoge gefallen mir bisher auch sehr gut. Egan schafft es, die sowohl natürlich als auch irgendwie doppelbödig wirken zu lassen.
Bearbeitet von Helli-S, 14 Februar 2024 - 20:10.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
#46
Geschrieben 14 Februar 2024 - 18:07
Außerdem bleiben die Nebenfiguren doch recht blaß, da wäre vielleicht mehr drin gewesen?
Hättet ihr euch zu manchen technischen und gesellschaftlichen Dingen auch noch mehr Details gewünscht? (was jetzt möglicherweise widersprüchlich zu meiner Klage über "zu viel Zeug" wirkt... doch wenn's schon da ist, will ich es auch genau wissen )
Ich kann aber alles in allem nach wie vor nur Staunen, wie weit seiner Zeit voraus Greg Egan damals war. Dem Armen müssen seine Mitmenschen der 90er im täglichen Leben ja fast schon wie eine Horde lustig-naiver Cro-Magnons vorgekommen sein...
#47
Geschrieben 14 Februar 2024 - 21:16
Außerdem bleiben die Nebenfiguren doch recht blaß, da wäre vielleicht mehr drin gewesen?
Hättet ihr euch zu manchen technischen und gesellschaftlichen Dingen auch noch mehr Details gewünscht? (was jetzt möglicherweise widersprüchlich zu meiner Klage über "zu viel Zeug" wirkt... doch wenn's schon da ist, will ich es auch genau wissen )
Ich finde alle Figuren ziemlich blass. Sie sind Sprechpuppen für Egans Konzepte. Seine Konzepte und Ideen tragen den Roman, nicht die Figuren.
Ich finde auch, weniger wäre mehr gewesen, dieses Wenige dann aber gern tiefschürfender.
#48
Geschrieben 16 Februar 2024 - 18:51
Ich hatte ja oben gesagt, dass vom Standpunkt Kants oder Schopenhauers aus das Konzept des partizipatorischen Universums nicht sonderlich überraschend ist. Bei der Recherche für ein anderes Projekt bin ich über die passenden Textstellen bei Kant gestolpert.
Die Ordnung und Regelmäßigkeit an den Erscheinungen, die wir Natur nennen, bringen wir selbst hinein, und würden sie auch nicht darin finden können, hätten wir sie nicht, oder die Natur unseres Gemüths, ursprünglich hineingelegt .
(Kritik der reinen Vernunft 657.)
So übertrieben, so widersinnisch es auch lautet, zu sagen: der Verstand ist selbst der Quell der Gesetze der Natur, so richtig und dem Gegenstande, nämlich der Erfahrung angemessen ist gleichwohl eine solche Behauptung.
(ib. 658.)
Der Verstand schöpft seine Gesetze nicht aus der Natur, sondern schreibt sie dieser vor.
(Prolegomena 240.)
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 16 Februar 2024 - 21:00.
#49
Geschrieben 17 Februar 2024 - 10:33
Nun weiß ich gar nicht so recht, ob ich von mir oder vom Buch enttäuscht bin, oder beides, oder gar nicht. Wahrscheinlich hätte ich geduldiger sein müssen, doch irgendwie war ich ab einem gewissen Punkt einfach total raus. Und da schon wieder neue, vielversprechende Bücher bei mir eintrudelten, habe parallel dazu über die Qual-Lesezeit fünf andere Bücher komplett gelesen... schätze mal das zeigt, dass der Egan am Ende nicht ganz den richtigen Nerv bei mir getroffen hat - wobei ich nach wie vor vom ersten Drittel schwer begeistert bin, all die Ideen und Gedanken, werden mich auch in Zukunft trotzdem positiv daran zurückdenken lassen.
#50
Geschrieben 17 Februar 2024 - 15:41
Nachdem ich letzte Woche und Anfang dieser Woche nur sporadisch zum Lesen kam, habe ich das Buch nun in den letzten zwei Tagen durchgelesen.
Bin fertig! Im doppelten Sinne.
Greg Egans "Qual" gehört zu den Büchern, weswegen ich SF-Fan wurde und immer noch bin. Hier werden grundlegende philosophische Themen verhandelt, die unmittelbar auf unser Leben einwirken. Und das in einer zukünftigen Welt, deren Möglichkeiten mich einfach nur überwältigen, mit Figuren, die unmittelbar meine Sympathie und sympathy gewinnen, und das in einer fesselnden, sehr lesbaren und immer auf den Punkt kommenden Sprache. (Kompliment an den Übersetzer Bernhard Kempen! Hat er dafür eigentlich den KLP erhalten?) "Stateless" ist übrigens einer der coolsten Handlungsorte, auf die ich je von einem Autor entführt wurde.
Hier geht es um nichts weniger als das Leib-Seele-Problem und eine "Theory of Everything" und ihre Wirkungen auf die Menschheit und ihr Zusammenleben. Einige Lieblingszitate:
"Mir schien, daß beide Gruppen von Physikern einräumten, wenn auch eher zögerlich, daß sie nicht richtig erklären konnten, wie das Universum aufgebaut war ... ohne die Tatsache zu erwähnen, daß sie selbst ein Teil des Universums waren, während sie nach Erklärungen suchten." (S. 144/145)
"Ja, ich weiß jetzt, wer ich bin. Und ich erkenne bedingungslos an, daß mein Leben eine von Blut angetriebene Maschine ist, daß es aus Zellen und Molekülen zusammengesetzt ist und daß es der UT unterworfen ist." (Das Glaubensbekenntnis der Materialisten, das nebenbei das Leib-Seele-Problem eindeutig zugunsten des Leibes löst. S. 517)
"[...] daß Gesetz und Moral, Physik und Metaphysik, Raum und Zeit, Freude, Liebe, Bedeutung ... einzig in der Verantwortung der Beteiligten liegen. Es gibt keine unbeweglichen Zentren, die das Absolute wie Manna austeilen. Es gibt keinen Gott, keine Gaia, keine wohltägigen Herrscher. Keine Realität, sondern nur ein durch Erklärung geschaffenes Universum. Keinen Sinn des Lebens, solange wir ihn nicht selbst bestimmen, ob gemeinsam oder allein."
(Selten ein so kraftvolles existenzialistisches Manifest gelesen. S. 555)
Klar gibt es auch Kritikpunkte. Für meinen Geschmack wurde die titelgebende Krankheit "Qual" viel zu stiefmütterlich abgehandelt. Man hätte mehr Meldungen über die Symptome, mehr geleakte Videos von Erkrankten etc. einbauen können. Entsprechend enttäuscht war ich denn auch, dass der Protagonist am Ende des zweiten Teils "nur" an "gewöhnlicher " Cholera erkrankte. Noch viel mehr störte mich, dass er die Infektion zu Beginn des 3. Teils bereits vollständig überwunden hatte. Gerade Krankheiten werfen uns auf unseren Körper zurück und wie sehr wir an ihn gebunden und seinen Launen und Verletzlichkeiten ausgeliefert sind. Das lag genau auf Egans Linie, die er mit "Qual" vermitteln wollte. Ich verstehe nicht, wieso er sich die Gelegenheit hat entgehen lassen.
Auch der Plot lief mE nicht immer ganz rund. Aber das alles verzeihe ich gerne, weil Grundidee, Charaktere und die Sprache, mit der alles vermittelt wird, einfach großartig sind.
Ich verstehe, weshalb Greg Egan Dietmar Daths Lieblings-SF-Autor ist.
Die Chancen stehen gut, dass er auch einer meiner Favoriten wird.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 Februar 2024 - 15:43.
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#51
Geschrieben 17 Februar 2024 - 17:06
"[...] daß Gesetz und Moral, Physik und Metaphysik, Raum und Zeit, Freude, Liebe, Bedeutung ... einzig in der Verantwortung der Beteiligten liegen. Es gibt keine unbeweglichen Zentren, die das Absolute wie Manna austeilen. Es gibt keinen Gott, keine Gaia, keine wohltägigen Herrscher. Keine Realität, sondern nur ein durch Erklärung geschaffenes Universum. Keinen Sinn des Lebens, solange wir ihn nicht selbst bestimmen, ob gemeinsam oder allein."
(Selten ein so kraftvolles existenzialistisches Manifest gelesen. S. 555)
Gerade diese Textstelle gehört zu denen, die mich ein wenig verwundern.
Durch Andrews Erweckungserlebnis und die (kryptisch beschriebene) Erklärung des Universums (von allen Menschen?) ist die dunkle Zeit der Ignoranzkulte vorbei. Juhu. Doch was haben die denn anderes getan, als den Sinn des Lebens selbst nach ihrem eigenen Gusto bestimmt? Wo genau liegt jetzt der Unterschied dieser neuangebrochenen rosarot glücklichen Zeit?
#52
Geschrieben 17 Februar 2024 - 17:19
Durch Andrews Erweckungserlebnis und die (kryptisch beschriebene) Erklärung des Universums (von allen Menschen?) ist die dunkle Zeit der Ignoranzkulte vorbei. Juhu. Doch was haben die denn anderes getan, als den Sinn des Lebens selbst nach ihrem eigenen Gusto bestimmt? Wo genau liegt jetzt der Unterschied dieser neuangebrochenen rosarot glücklichen Zeit?
Vielleicht gerade die Tatsache, dass ALLE Menschen ihr In-Die-Welt-Geworfen-Sein und die eigene Verantwortung für ihre individuelle Sinnfindung und -schaffung erkennen und annehmen? Und es KEINE kollektivistischen bzw. spirituell-religiösen Querschläger mehr gibt?
Ja, das Ende hatte mir auch deutlich zu viel Zuckerguss. Aber das war zum Glück nur kurz.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 17 Februar 2024 - 17:20.
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#53
Geschrieben 17 Februar 2024 - 18:00
Vielleicht gerade die Tatsache, dass ALLE Menschen ihr In-Die-Welt-Geworfen-Sein und die eigene Verantwortung für ihre individuelle Sinnfindung und -schaffung erkennen und annehmen? Und es KEINE kollektivistischen bzw. spirituell-religiösen Querschläger mehr gibt?
Ich wüsste jetzt nicht, warum das kollektivistische Querschläger verhindern sollte.
Und warum die individuelle Sinnfindung "bessere Ergebnisse" erzielen sollte, wenn sie nicht spirituell-religiös motiviert ist, sehe ich auch nicht.
Das notwendige Grundprinzip ist und bleibt die Toleranz den anderen Anschauungen gegenüber, und weder braucht dies eine Supertheorie, noch würde diese Theorie das automatisch erzeugen.
Bearbeitet von Michael Böhnhardt, 17 Februar 2024 - 19:54.
#54
Geschrieben 23 Februar 2024 - 00:49
Jetzt bin ich auch durch. Sehr schön, wie alle Fäden gegen Ende aufgenommen und verknüpft werden - das hat man nicht immer. Das vergleichsweise offene Ende fand ich unausweichlich. Faszinierend, wie aktuell ein vor 30 Jahren geschriebenes Buch sein kann.
Das muss jetzt aber erst noch sacken, bis mir noch was Schlaues einfällt.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
#55
Geschrieben 23 Februar 2024 - 08:40
Faszinierend, wie aktuell ein vor 30 Jahren geschriebenes Buch sein kann.
Ja, fand ich auch. In "Qual" kommen DInge/Eigenarten/Zeitgeistigkeiten vor, die nach meiner Wahrnehmung erst in den letzten zehn Jahren Relevanz gewannen (z.B. die ganzen sozialen Geschlechter mit ihren Pronomen). Klar, das wurde damals alles bereits diskutiert, aber doch eher in der akademischen Blase. Wie er vorhergesehen hat, dass das irgendwann Mainstream würde, ist schon beeindrucken.
Gruß
Ralf
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