45 Antworten in diesem Thema

[yiyippeeyippeeyay]

Silverbergs Schreibstil im Original ist kaum zu bekritteln. Er "kann" mit Wörtern und bildhaften Vergleichen. Vergessen hatte ich wie körper-( & sexualitäts-)betont er sein kann. Kommt im Dt. durch dass Carabella dunkelhäutig ist? (Mein Buchcover einer älteren Taschenbuchausgabe lag da schon mal falsch!! )

 

P.S.: Nach tumultartigen letzten 6 Tagen in puncto pers. körperliches Wohlsein komme ich, in Ruhe darniederliegend seit gestern, endlich wieder zum Weiterlesen; bin aber erst 2 Drittel durch Buch 1... Mal sehen wieviel ich in den letzten 2 Tagen des Monats noch schaffe.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 28 April 2024 - 16:59.

[rostig]

Buch 5 nach 3 und 4 erwartungsgemäß wenig überraschend (bis auf einen kleinen Endtwist). Fazit: Der spezielle Charme dieser Welt verfliegt nach den ersten Büchern und zurück bleiben eine eher lustlos erzählte Handlung und eindimensionale Figuren. Zudem fallen unlogische Widersprüche immer mehr auf insb. wenn es um die Hightech-Reste geht: wer wartet die aufwändigen Atmosphärenmaschinen, wieso gibt es Gedankenmanipulatoren aber keine einfachen Funkgeräte oder ähnliches für die Fernkommunikation, wie werden die Schwebeplattformen betankt etc.? Fazit: der Versuch eines "Der Herr der Ringe" mit Hightech gelingt nur teilweise. Landschaften, Städte, Aliens, Pflanzen und Tiere (tw. künstlich) sind gut gelungen, Handlung und Protas zu flach und vorhersehbar. Insgesamt langatmig und oft zu detailverliebt.

[Selma die Sterbliche]

Naja, so langweilig wie ein Stephen-King-Roman ist das Buch nicht. Im letzten Buch nimmt der "Krieg der Träume" wieder etwas an Fahrt auf. Bin gespannt, wie Silverberg den Dreh schaffen will.

 

Ich weiß ja nicht, wie du zu dieser Bewertung kommst. Von den dreien, die ich bislang kenne, kam mir keiner langweilig vor. Eher im Gegenteil ... zumindest im Vergleich mit Schlaftablette Murakami

 

 man möge mir verzeihen!!!

Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 29 April 2024 - 09:58.

[Helli-S]

Ich bin auch durch mit dem Buch.

Buch 5 nach 3 und 4 erwartungsgemäß wenig überraschend (bis auf einen kleinen Endtwist). Fazit: Der spezielle Charme dieser Welt verfliegt nach den ersten Büchern und zurück bleiben eine eher lustlos erzählte Handlung und eindimensionale Figuren. Zudem fallen unlogische Widersprüche immer mehr auf insb. wenn es um die Hightech-Reste geht: wer wartet die aufwändigen Atmosphärenmaschinen, wieso gibt es Gedankenmanipulatoren aber keine einfachen Funkgeräte oder ähnliches für die Fernkommunikation, wie werden die Schwebeplattformen betankt etc.? Fazit: der Versuch eines "Der Herr der Ringe" mit Hightech gelingt nur teilweise. Landschaften, Städte, Aliens, Pflanzen und Tiere (tw. künstlich) sind gut gelungen, Handlung und Protas zu flach und vorhersehbar. Insgesamt langatmig und oft zu detailverliebt.

Dieser Meinung schließe ich mich an. Mir kommen auch die zurückgelegten Entfernungen nicht durchdacht vor. Mal sind das Tausende von Meilen, mal wird eine anscheinend gleich lange Strecke in einem Tag bewältigt.

 

Ich weiß ja nicht, wie du zu dieser Bewertung kommst. Von den dreien, die ich bislang kenne, kam mir keiner langweilig vor. Eher im Gegenteil ... zumindest im Vergleich mit Schlaftablette Murakami

ja, ist etwas OT und nur Geschmackssache. Den Stil von Steven King mag ich einfach nicht. "The Stand" war furchtbar und die 1-2 Kurzgeschichten, die ich las, auch nicht besser. Bei Murakami bin ich bisher immer am Klappentext gescheitert.
 

Bearbeitet von Helli-S, 29 April 2024 - 16:02.

[Sam Francisco]

Am Wochenende habe ich endlich mal wieder weiterlesen können. Ich bin fast am Ende des zweiten Buches angekommen.
 

Silverbergs Schreibstil im Original ist kaum zu bekritteln. Er "kann" mit Wörtern und bildhaften Vergleichen. Vergessen hatte ich wie körper-( & sexualitäts-)betont er sein kann. Kommt im Dt. durch dass Carabella dunkelhäutig ist? (Mein Buchcover einer älteren Taschenbuchausgabe lag da schon mal falsch!! )

Eine Sexualitätsbetonung habe ich bisher nicht festgestellt, im Gegenteil, die einzige Szene bisher, in der es "zur Sache ging", war sehr zurückhaltend geschrieben. Eigentlich wurde nur angedeutet, nichts wurde wirklich explizit beschrieben, sodass hier der Sex nicht im Vordergrund steht.
 
Ja, im Deutschen kommt durch, dass Carabella dunkelhäutig ist, auch wenn dies nur quasi im Vorbeigehen erwähnt wird. Silverberg zeigt hier Diversität ohne großes Brimborium (man bedenke die Entstehungszeit!). Ich als Leser hatte hier das Gefühl völliger Normalität, die Hautfarbe ist nichts besonders. Und auch der ursprüngliche Valentine ist dunkelhäutig. Aber auch das wird nur nebenbei erwähnt.
 

Buch 5 nach 3 und 4 erwartungsgemäß wenig überraschend (bis auf einen kleinen Endtwist). Fazit: Der spezielle Charme dieser Welt verfliegt nach den ersten Büchern und zurück bleiben eine eher lustlos erzählte Handlung und eindimensionale Figuren. Zudem fallen unlogische Widersprüche immer mehr auf insb. wenn es um die Hightech-Reste geht: wer wartet die aufwändigen Atmosphärenmaschinen, wieso gibt es Gedankenmanipulatoren aber keine einfachen Funkgeräte oder ähnliches für die Fernkommunikation, wie werden die Schwebeplattformen betankt etc.? Fazit: der Versuch eines "Der Herr der Ringe" mit Hightech gelingt nur teilweise. Landschaften, Städte, Aliens, Pflanzen und Tiere (tw. künstlich) sind gut gelungen, Handlung und Protas zu flach und vorhersehbar. Insgesamt langatmig und oft zu detailverliebt.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Es ist richtig, dass Silverberg sehr viel Text auf die Beschreibung der exotischen Welt Majipoor verwendet, für mich ist das aber nicht "langatmig und detailverliebt", sondern der Grund, warum bei mir beim Lesen des Roman sofort das Kopfkino anspringt und ich gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Aber das liegt vermutlich an unterschiedlichen Vorlieben. Im Verhältnis hierzu nimmt die Handlung logischerweise etwas weniger Raum ein, aber als flach würde ich sie nicht bezeichnen. Und dies gilt in meinen Augen auch für die handelnden (Haupt-)Personen, deren Charakter gut herausgearbeitet wird und deren Entwicklung ich gut nachvollziehen kann.

[Sam Francisco]

ja, ist etwas OT und nur Geschmackssache. Den Stil von Steven King mag ich einfach nicht. "The Stand" war furchtbar und die 1-2 Kurzgeschichten, die ich las, auch nicht besser. Bei Murakami bin ich bisher immer am Klappentext gescheitert.
 

 

OT: Steven King ist bei mir immer ein Wechselbad, manches finde ich grottenschlecht - wie zum Beispiel "The Stand" - anderes wiederum mega gut (Der dunkle Turm, Es, Insomnia, Needful Things). Fairy Tale fand ich eher durchwachsen.

[FOX]

So, habe es am Sonntag auch vollendet.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, trotz einiger Längen.
Den Twist zum Schluss fand ich interessant und es würde mich interessieren, ob
dieser Faden in den anderen Majipoor-Büchern fortgesetzt wird (Sam F. - kannst Du dazu was sagen?)

 

Das Buch hat sicherlich Stärken (Motivation der Handlung, Beschreibungen der Welt) als auch Schwächen (etwas langatmig, tlw. Ungereimtheiten).
Einen Re-Read wird es bei mir eher nicht geben, die anderen Bücher der Reihe würde ich mir aber evtl. ansehen....

[Sam Francisco]

So, habe es am Sonntag auch vollendet.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, trotz einiger Längen.
Den Twist zum Schluss fand ich interessant und es würde mich interessieren, ob
dieser Faden in den anderen Majipoor-Büchern fortgesetzt wird (Sam F. - kannst Du dazu was sagen?)

 

Oh, es ist lange her, dass ich die Valentine-Romane der Majipoor-Reihe gelesen habe. Teilweise vermischen sich die Handlungsstränge in meiner Erinnerung mit denen um Lord Prestimion. Ich bin mir daher im Moment nicht sicher, welchen Twist du meinst.

 

Was ich schon sagen kann, ist, dass der Folgeband "Die Majipoor-Chroniken" (2 Teile) aka "Das Seelenregister" aka "Das Buch der Seelen" aka "Die Bibliothek von Majipoor" eine Sammlung von Kurzgeschichten ist, die sich nicht um Valentine drehen. Hier werden verschiedene Epochen aus der Geschichte Majipoors beleuchtet und durch eine Rahmenhandlung zusammengeführt.

 

Um Valentine dreht es sich erst wieder im dritten Buch "Valentine Pontifex" und da ist meine Erinnerung ganz dunkel ... Muss ich wohl mal wieder lesen. Es lohnt sich aus meiner Sicht jedenfalls, Majipoor weiter zu bereisen.

Bearbeitet von Sam Francisco, 30 April 2024 - 16:04.

[Sam Francisco]

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Buch 3 habe ich geschafft. Valentine hat seine Erinnerungen wieder und geht bestärkt auf die Mission, den Thron zurückzuerobern. Ich finde es immer noch spannend.

Liest eigentlich noch wer mit oder seid ihr alle durch?

[Helli-S]

Ich bin durch, denke aber immer noch über das eine oder andere nach. Ich will aber nicht spoilern, das kommt erst im 4. und 5. Buch.

[Sam Francisco]

Kurzer Zwischenstand: Buch 4 habe ich geschafft.

[yiyippeeyippeeyay]

(Ich nähere mich dem Ende des 2. Buchs - wenn ich da bin kommt nochmal ein Besprechungsbeitrag. Ich bin gehakt weiter zu lesen, wenn ich auch einige Plot-Taktiken des Autors etwas "faul" finde, u.a. wiederholte Aufdeckung vom kommenden Story-Plan über Träume... )

[Sam Francisco]

So, ich bin durch. Und ich fand es insgesamt wieder sehr beeindruckend und faszinierend. Aber ich muss jetzt erst mal meine Gedanken sortieren.

[Sam Francisco]

Erst mal muss ich was zum deutschen Titel des Buches sagen:

 

Der amerikanische Originaltitel lautet "Lord Valentine's Castle", also frei übersetzt "Lord Valentines Burg".

 

Der Moewig Verlag hat sich bei der deutschen Erstausgabe im Jahr 1980 für den Titel "Krieg der Träume" entschieden, vermutlich um beim Leser eine Verbindung zum 1978 in Deutschland erschienenen Film "Krieg der Sterne" herzustellen und damit die Verkaufszahlen anzukurbeln. Inhaltlich lassen sich da vielleicht ein paar Parallelen ziehen, aber Krieg der Sterne geht doch eher in Richtung Space Opera, etwas, was in Krieg der Träume nicht vorkommt.

 

Im Buch selbst wird auf einen Krieg der Träume Bezug genommen, sodass dieser Titel immerhin etwas mit dem Roman zu tun hat. Etwas was der Neuausgabe aus dem Manticore-Verlag aus dem Jahr 2017 unter dem Titel "Valentines Fluch" m. E. vollständig fehlt. Im Roman wird niemand verflucht, weder Lord Valentine selbst, noch ist er es, der einen Fluch ausspricht.

 

Am besten passt meiner Ansicht nach noch der Titel der Ausgabe von Bastei Lübbe aus dem Jahr 1994 "Lord Valentine", der in die Manticore-Ausgabe von 2012 übernommen wurde.

 

Aber wie bei vielen deutschen Übersetzungen frage ich mich, warum die deutschen Titel so häufig nichts mit dem Originaltitel zu tun haben. Eine Frage, die mir wahrscheinlich niemand beantworten kann.

[yiyippeeyippeeyay]

(Vor ein paar Seiten im 2. Buch war die Rede von "Valentine's curse", wurde also im Original zumindest kurz erwähnt...)

[Sam Francisco]

Ich komme dann mal zu meiner abschließenden Beurteilung:

 

Robert Silverberg breitet mit »Krieg der Träume« ein faszinierendes Panorama der Welt Majipoor vor dem Leser aus. Dabei lässt er es relativ ruhig angehen und entwickelt die Geschichte langsam ohne die heutzutage üblichen, ausgewalzten Actionsequenzen (die ich größtenteils nicht mag). Der Roman bleibt dabei trotzdem spannend und lässt bei mir jedes Mal das Kopfkino anspringen. Ich habe Lust, gleich den nächsten Band anzufangen.

 

Etwas schwierig finde ich die von Silverberg verwendeten Längenmaße, mit denen er z. B. Wegstrecken oder auch die Ausdehnung von Städten beschreibt. Auch die Einwohnerzahlen der einzelnen Städte scheinen mir doch sehr hochgegriffen (meist mehrere Millionen). Dies tut Silverberg m. E., um beim Leser ein Gefühl für die Weite Majipoors aufkommen zu lassen, führt bei mir aber dazu, dass ich an diesen Stellen immer wieder stolpere und mich frage, wie kann man derartige Entfernungen in der beschriebenen Zeit zurücklegen, zumal eine entsprechende Technik nicht vorhanden zu sein scheint. Und wie passen so viele Einwohner in die beschriebenen Städte? Aber über diese Kleinigkeit hinwegzulesen, lohnt sich in meinen Augen und man wird mit einer faszinierenden Welt belohnt.

 

Von mir weiterhin 5 Sterne.

 

SF