Jetzt habe ich die neue EXODUS auch angefangen.
Hier die ersten Lesefrüchte und wie sie mir mundeten:
Editorial
Inhalt: Die Redaktion freut sich über insgesamt drei Kurd-Laßwitz-Preise für Exodus. Und sinniert über das Thema „KI und Kunst“ und über das alternde Kollektiv.
Fazit: Die wohlverdiente Freude sei ihnen alles gegönnt. Die Jubi-Ausgabe 50 werden sich René & Co nicht nehmen lassen. Was danach passiert – vielleicht macht Exodus selbst einen?
unssere Seite 3“: Aldous Huxley – Zitat
Voll auf die Zwölf! Der Mann muss ein Zeitreisender aus unserer Zukunft sein.
Christian Endres: Wichtig ist nur, was die Leute glauben (I: Frank G. Gerigk)
Inhalt: Die Ich-Erzählerin holt ein illegales Crypto-Wallet aus einer ebenso illegalen Serverfarm, als sie und ihre Komplizen von einem SEK überrascht werden. Die IE entkommt auf ihrem Fahrrad und schüttelt mit Hilfe verbündeter Widerständler sogar eine Drohne ab. Dann findet sie sich vor der Klimaschutzbehörde wieder, wo sie den Crypto-Stick übergeben soll. Ist sie in eine Falle geraten?
Fazit: Voll rein in die Handlung und bis zum Schluss mit Vollkraft in die Pedale getreten. CE kann schreiben, die Routine merkt man der Story an. Das Ende, so nett es ist, erscheint mir nicht 100% überzeugend.
Frank Gerigks Illu mit der Fahrradkurierin und der Drohne sieht man den KI-Ursprung an. Leider.
Wolf Welling: Der Zähler und der Monolith (I: Gerd Frey)
Inhalt: Ein beamteter Zähler reist mit seinem Raumschiff auf einen Planeten, auf dem sich ein rätselhafter Monolith befindet. Bei einer Zeremonie der Eingeborenen öffnet sich der Monolith, die Siedler treten ein und verschwinden. Der Zähler will ihnen nachgehen, als er einer Personalisation seiner KI Kiri begegnet.
Fazit: Viele nette Details, das Innenleben des zahlen- und faktenorientierten Zählers gut wiedergegeben. Die Katharsis am Ende kommt etwas zu schnell. Was die Erinnerungen an den Massenselbstmord auf Artemis IV sollen, hat sich mir nicht erschlossen.
Gerd Freys Illu zeigt den Monolithen inmitten einer felsigen Landschaft mit geradezu greifbarer Textur des Bodens. Was die Wabenstruktur am Himmel soll, verstehe ich nicht, mag sie aber sehr.
Roland Grohs: Geisterbahn (I: Oliver Engelhard)
Inhalt: Der Kopf eines älteren wurde auf den Körper eines jüngeren Mannes transplantiert. Noch hat die Chimäre Koordinationsprobleme. Da führt ihn der Chefarzt zu anderen Patienten – den siamesischen Drillingen, die sich um den Originalkörper beißen und die unsterbliche Göttin, die nur noch in ihrer virtuellen Welt Heldentaten vollbringt.
Fazit: … und am Ende ist unser Held reif für die Reha. Ja, ganz eindrücklich. Aber warum sollte der Chefarzt unserem offenbar nicht besonders besonderem Helden die anderen Patienten zeigen – noch dazu ohne deren Einverständnis. Die Story lässt den Leser mit chronischem Achselzucken zurück.
Engelhards buntes Panoptikum soll wohl die virtuelle Welt der Göttin zeigen. Die Figuren wirken z.T. etwas unbeholfen gezeichnet, die Proportionen stimmen nicht immer. Aber das wirkt gewollt und nicht nur deshalb gefällt das Bild.
Zwischenfazit: Bei den Stories ist noch nichts dabei, was mich vom Hocker reißt, aber auch kein Vollausfall.
Von den Iluustrationen gefällt mir Gerd Freys Monolith allerdings richtig gut.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
Gruß
Ralf