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„Walfred Goreng“


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136 Antworten in diesem Thema

#31 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 November 2004 - 12:25

Die psychologischen und emotionalen Tiefen der Charaktere interessieren mich mehr als der Hintergrund

Die hätten mich ehrlich gesagt beim Bibliothekar auch interessiert.

#32 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 15 November 2004 - 15:59

Beim Buchrezicenter ist übrigens inzwischen eine Rezension zu Walfred Goreng online gegangen. Erfreuliches Fazit:

Spannend, unterhaltend, hintergründig

Viele Grüße
Armin

#33 Torben Kneesch

Torben Kneesch

    Yoginaut

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Geschrieben 17 November 2004 - 16:39

Mir fehlen noch die letzten sechs Geschichten. Bisher gefiel mir "Vascul" am besten, waehrend ich "Ein Alien kommt selten allein" schlecht fand."Walfred Goreng" und "Mein Schicksal in deinen Haenden" fand ich durchaus amuesant.

#34 Gast_Gast_Stefan W_*

Gast_Gast_Stefan W_*
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Geschrieben 17 November 2004 - 21:09

Jetzt müsste aber wieder einmal jemand kommen, dem das "Alien" gefallen hat. ;)

#35 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 17 November 2004 - 21:34

Jetzt müsste aber wieder einmal jemand kommen, dem das "Alien" gefallen hat.

Nicht traurig sein, Stefan. Mir hat die Story gefallen, das weißt du ja. Und nachweislich nicht nur mir ;) Gruß Armin

#36 V.Groß

V.Groß

    Ufonaut

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Geschrieben 17 November 2004 - 21:38

Hi Stefan!Ich fand dein "Alien" gut.Tröst. ;) GrußVolker
V

#37 Torben Kneesch

Torben Kneesch

    Yoginaut

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Geschrieben 17 November 2004 - 21:44

Jetzt müsste aber wieder einmal jemand kommen, dem das "Alien" gefallen hat.  :D

Da waren doch schon genug. Jetzt nicht gierig werden! ;)

Bearbeitet von Torben Kneesch, 17 November 2004 - 21:45.


#38 Gast_Gast_Stefan W_*

Gast_Gast_Stefan W_*
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Geschrieben 18 November 2004 - 10:48

Stimmt - jetzt ist es wieder ausgeglichen. :D

#39 Edgar Güttge

Edgar Güttge

    Yoginaut

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Geschrieben 26 November 2004 - 10:57

Hallo allerseits,mein Eindruck zu "Walfred Goreng": Cover, Layout, Satz und Lektorat sind hervorragend und sehen sehr professionell aus. Ein großes Lob und vielen Dank den Herausgebern und Lektoren!Ein weiterer Pluspunkt der Anthologie ist die breite Auswahl der Geschichten. Die vertretenen Autoren können schreiben, und die Texte zeigen eine große Vielfalt. Ich meine, es dürfte für jeden Freund der Science Fiction etwas dabei sein. Dann möchte ich mich noch bei Michael Schmidt und V. Groß für die Kommentare bedanken. Es freut mich, dass euch "Dezibel" gefallen hat.Also mein Fazit: "Walfred Goreng" ist ein empfehlenswertes Buch, und ich bin schon gespannt auf Band 3.Viele GrüßeEdgar

#40 lutz herrmann

lutz herrmann

    Bambinaut

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Geschrieben 05 Dezember 2004 - 11:41

Hallo,hier ein paar Gedanken zu einigen Stories in Walfred Goreng:WALFRED GORENG Wirklich gelungen, sehr komisch, phantasievoll, stimmige Atmosphäre einer zukünftigen Welt mit herrlichen Wortschöpfungen. Feiner Schluss!NJOMWEGS KRANKHEIT Sehr dunkel, ernst und abgründig, ein überaus komplizierter Plot ziemlich gekonnt dargestellt, spürbar ein routinierter Autor.Aber ich finde es auch ziemlich überladen, zuviel Handlung auf wenigen Seiten, eher ein Romanthema. Die Kardinalfrage am Ende: Kann man wenige leiden lassen zum Wohl aller? Der Konflikt ist sicher extrem zugespitzt. An einigen Kindern hängt das Überleben der gesamten Zivilisation. Vielleicht etwas zu hoch gegriffen†¦OMEGA Sehr stark. Eine ausgezeichnete Schriftstellerin!ARBEITSTAG Konfliktgeladene Story aus dem Arbeitsleben mit sozialkritischer Komponente, die auch in der Gegenwart spielen könnte (was ich sympathisch finde).TAG DES GLÜCKS Düster und hoffnungslos, aber in sich stimmig, gut geschrieben.VOM FLUCH DES FORTSCHRITTS Zwei Seiten, die es in sich haben.CORONA hat mir gefallen. MEIN SCHICKSAL IN DEINEN HÄNDEN Eine gut gemachte Abenteuergeschichte, eher ein Krimi.DER BESUCH Sehr schön. Tiefsinnig. Feine, unaufgeregte, leise Geschichte. Geradlinig, ohne Schnörkel erzählt. Hedwig hat die typische Naivität einer alten Frau. Liebevolle Zeichnung der Außerirdischen, die keinen großen Bock mehr auf die Menschen haben. Und die Menschen? Mit ihrer Arroganz und Ignoranz zerstören sie schon im Vorfeld einen Blick auf das Neue, Unbekannte. Ganz wie im richtigen Leben! Sie haben es halt nicht besser verdient.ERSTKONTAKT Fand ich beim ersten Lesen sehr komisch, beim zweiten etwas weniger, die amerikanischen SF-Vorbilder scheinen durch. Aber doch: der forsch-freche Tonfall des Captains gefällt mir schon. Und ein ganz schönes Ende. Mal anders. EIN ALIEN KOMMT SELTEN ALLEIN Sehr gelungen, der Tonfall ist perfekt, die Einfälle des Autors sind grandios. Alles sehr dicht und konsistent. Eine andere Welt im besten Sinne.TRÄUME Die Story war mir etwas zu "irre". Darauf stehe ich nicht so. Natürlich Geschmackssache, auch der Stil. Aber trotzdem gekonnt, zugegeben.DAS GEHEIMNIS DER UNENTSCHLOSSENEN TREPPE Das kommt mir als Krimischreiber doch sehr entgegen! Ganz im Geiste von Lovecraft und Poe, positiv gemeint, kongenial umgesetzt. Vielleicht die spannendste Geschichte. Schöne London-Nebel-Atmosphäre. Man sieht den Ripper durch die Gassen huschen.Sicher auch einige Probleme: Das Herz des Ich-Erzählers hämmert und pocht mir zu oft, einige Trivialitäten, und wieder die allseits beliebte Zeitmaschine, auch dass der Erfinder der Ripper selbst ist, das kommt unvorbereitet (nur der gleiche Vorname), keine wirkliche Pointe, schließlich die "unentschlossene" Treppe - wo geht sie denn nun hin? Wer dreht sie um? Es gibt doch keine erste Etage†¦ Das wird nicht erklärt. Vielleicht ist das Fantasy, damit habe ich eben gewisse Probleme. Also scheinbar viele Haare in der Suppe†¦ Egal! Durchaus typisch für Geschichten, die man mag. Man setzt sich genau mit ihnen auseinander, schaut auf die Details. Etwas spricht ganz stark für diese Geschichte: Sie ist mir in Erinnerung geblieben, nachhaltig! Viele andere Geschichten habe ich schon nach wenigen Tagen vergessen - zugegeben. Das muss nicht unbedingt mit der Güte der Geschichte zusammenhängen (ist sie gut oder schlecht). Ich rede nur von der Wirkung auf mich.BIBLIOTHEKAR Warum werden die Buchverschlinger (erinnern mich an Bradburys Fahrenheit 451) mit 30 zu Pflegefällen? Und warum muss das Gelesene auf diese Weise weitergegeben werden? Können die "Normalen" nicht mehr lesen? In einer hoch technisierten Welt könnte man Wissens- und Lesestoff vielleicht anders weitergeben als durch degenerierte Pflegefälle. Und wer vergreist, soll ständig abrufbares Wissen haben? Das wird dem Leser nicht erklärt. Oder habe ich etwas übersehen? Eine andere Frage ist es natürlich, ob in Geschichten sämtliche Voraussetzungen "stimmig" sein müssen. Der Autor möchte fraglos auf etwas anderes hinaus, da ist es vielleicht nicht notwendig, dass alles erklärt wird. DEZIBEL Hervorragend! Die Dialoge großartig. Schöne Paradoxie: Die Lärmschutzbestimmungen und die lauten Hubschrauber. Auch gut die bewegungsfreudigen Pflanzen. Das Ende habe ich noch nicht verstanden. Lese ich aber gerne öfter. Die Texte, die ich hier herausgegriffen habe, sind eindringlich, sie erzielen bei mir eine Wirkung, die Atmosphäre packt mich, der Stil ist glasklar, und - ich schließe mich da Kishon an, der sagt: Eine gute Geschichte muss den Leser interessieren, er möchte unbedingt weiterlesen. Mein entscheidendes Kriterium aber zur Beurteilung von Literatur: Die Story bleibt mir im Gedächtnis, dauerhaft, ich denke oft an sie, sie ist Teil meines geistigen Lebens. Es gibt Erzählungen meiner Lieblingsschriftsteller Burkhard Spinnen und Herbert W. Franke, die ich seit zehn Jahren mit mir im Kopf herumtrage, die mich nachhaltig in meinem eigenen Schreiben beeinflussen, die ich fast auswendig kann und sie trotzdem immer wieder lese. Das ist es! Vor diesem Hintergrund: gut geschrieben sind alle Stories im Buch, handwerklich gekonnt, keine fällt heraus. Jede beruht auf einer guten Idee. Die Mischung im Buch (komisch/ernst) ist gelungen. Allerdings: echte Spannung baut sich nur bei wenigen Geschichten auf. Vielleicht ist das ein Manko, vielleicht auch nicht. Schließlich, ich will mich nicht davor drücken: Welche Geschichten werden mir außer meiner eigenen in Erinnerung bleiben?Sicherlich Walfred Goreng, die unentschlossene Treppe, ein Alien kommt selten allein und Dezibel (ohne Reihenfolge!).Noch etwas, wie soll ich sagen? Praktisches, Mechanisches?...Das Buch widersetzt sich geradezu dem Leser. Man kann es nur mit Mühe offenhalten, nur "mit beiden Händen" lesen. Es will immer wieder zuklappen. Der Rücken ist sehr steif, fest. Ein flexibles Taschenbuch (dtv, Rowohlt, Fischer) lässt sich einfach besser lesen. Vielleicht kann der Verlag daran beim nächsten Buch denken. :lookaround:

#41 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 05 Dezember 2004 - 11:52

Noch etwas, wie soll ich sagen?  Praktisches, Mechanisches?... Das Buch widersetzt sich geradezu dem Leser. Man kann es nur mit Mühe offenhalten, nur "mit beiden Händen" lesen. Es will immer wieder zuklappen. Der Rücken ist sehr steif, fest. Ein flexibles Taschenbuch (dtv, Rowohlt, Fischer) lässt sich einfach besser lesen. Vielleicht kann der Verlag daran beim nächsten Buch denken.  :lookaround:

Hallo Lutz Nachdem dein Beitrag also verschoben wurde und ich vorhin schon geantwortet habe, hier nochmal an richtiger Stelle: Als Verleger möchte ich nur zu diesem Thema etwas sagen, alles andere ist Sache der Herausgeber und da mische ich mich grundsätzlich nicht ein. Walfred Goreng ist im Offsetdruck entstanden und verwendet die selben Materialien, die auch Heyne verwendet, nur der Umschlagkarton ist etwas stärker. Beim Vorgängerband hatten wir als Karton Ryobi professional gloss verwendet, das wesentlich felxibler und bei selbem Papiergewicht dünner ist. Da vereinzelt die Rückmeldung kam, der Einband sei zu 'lapperig', habe ich mich für den steiferen Karton entschieden. Mich würde dazu mal die Meinung von Leuten interessieren, die sowohl Walfred Goreng als auch Deus ex Machina kennen. Ein paar Kartonarten hätte ich noch zur Auswahl ... Auf alle Fälle freue ich mich auch über technische Anregungen.

#42 carola

carola

    Limonaut

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Geschrieben 07 Dezember 2004 - 20:18

Erst einmal ein großes HALLO von mir.
Ich bin heute das erste Mal auf diesem Forum.
Und da ich weiß, dass die meisten Autoren so gut wie keine Resonanz für ihr Herzblut erfahren, es aber hier ein Forum gibt, möchte ich doch diese seltene Gelegenheit nutzen. Ich möchte also hier, unabhängig von vorherigen Besprechungen meine hier reinsetzen. Nach und nach. Eben die, die ich gelesen habe. Hoffentlich täglich.

Als ich das Buch in der Hand hielt:

Ich weiß nicht wie es euch geht, ^_^ aber wenn ich ein neues Buch erhalte, rieche ich erstmal darin herum. Dann blättere ich erst wild durch (wie Nr.5) und DANACH kommt die Optik. Und die gefiel mir sofort.
Ein sehr schönes Cover!! Vorallem ein ruhiges. Keine schrillen Farben, auch nicht schwarz-weiß. Ein gelungener Kontrast zum kühlen "Maschinen-Metall-Mensch" sitzt die weich-flauschige Katze am Rand. Beide Wesen sind auf ihre Weise ästhetisch und umrahmen das Fenster. Merkwürdigerweise empfinde ich beim Fenster weniger das Gefühl heraus zu schauen, als viel mehr in etwas hinein. Und genau das soll man ja mit einem Buch machen.
Also, ich schaute gestern Abend hinein und las...

#43 carola

carola

    Limonaut

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Geschrieben 07 Dezember 2004 - 21:21

Thorsten Küper: Njomwegs Krankheit

spannend:
Ein überaus spannender Krimi (weniger Science Fiction, die Jahreszahl zählt bei mir nicht).
Die Beziehung dieser beiden Männer las sich für mich spannend und geradezu anziehend. Die Atmosphäre wirkte auf mich sehr wirklich. (Was in der Badewanne nicht wirklich schön ist, weil ich da lieber allein bin :blink: )
Erholsam ist für mich, wenn die Figuren spärlich bis gar nicht beschrieben werden, da ich ein mündiger und phantasievoller Leser bin, mache ich mir gern mein eigenes Bild.
Obwohl die Geschichte recht komprimiert ist, gibt es doch ein allmähliches Herantasten der Figuren. Komprimiert ist hier nicht gehetzt! Gut so!

unheimlich:
Hier schrieb eindeutig ein erfahrener Schreiber, der es versteht mit Hilfe eines Kunstgriffes, nämlich Tabus zu brechen, Gänsehaut zu produzieren.
Dass Kuscheltiere nicht immer niedlich sein müssen, sondern auf Friedhöfe anzutreffen sind, wissen wir seit Steven King, den Buchtitel von Simmel "Mit den Clowns kamen die Tränen" dürfte auch jeder kennen. Und die meisten schauten mind. skeptisch auf einen Schwarm Vögel nach dem Hitchcockfilm "Die Vögel".
In Njomwegs Krankheit erfahren die Kinder eben nicht den "Welpenschutz".
Ja, noch schlimmer:
Ein Vater, der eben nicht der Arzt ist, verrät seine eigene Tochter. Ich gehe mal davon aus, dass er nicht nur gelogen hat und tatsächlich seine Tochter dort hat. Aber das gehört zu...
unausgesprochenes:
Was, wenn aus Krankheit eine Religion entsteht und man aus Fanatismus seine Kinder opfert? Denn: Was ist wahr und was ist zum Wahnsinn mutiert?
Hier werden doch die Probleme der Erwachsenen auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Wenn aber eine ganze Kindergeneration in die Starre gebracht wird, kann die Zukunft auch nur noch erstarren. Welche Zunkunf gibt es, wenn der Nachwuchs erstarrt?
Wie werden die Kinder mit Nahrung am Leben erhalten oder sind sie wie Schmetterlinge, die nach ihrer Verwandlung verhungern?
Was passiert mit Njomweg? Der stirbt!
Das sind für mich rhetorische Fragen! Aber die will ich auch stellen können, so die Geschichte mich anregt dies zu tun.

offene Frage:
Die habe ich dennoch, weil sie vom sog. Arzt selber gestellt wird und nirgends beantwortet wird: "Wieso gibt es keine neuen Fälle?"
Ja, wieso????????????

Assoziationen:
Als ich über den Zustand der Kinder las, dachte ich an einem Zustand des Nahtodes. Wer das Buch von Prof. Dr. Moody je gelesen hat, in dem er Erfahrungsberichte mit Menschen, die Nahtoderfahrung gemacht haben, veröffentlicht hat, muss zwangsläufig diese Assoziation bekommen.
Viele dieser Menschen berichteten genau von jener Allwissenheitsbibliothek, einem Ort, an dem das gesamte Wissen der Menschheit und das Zukünfige und vieles darüber hinaus versammelt waren. Leider konnten jene Menschen dieses Wissen, oder vielmehr diese Ahnung vom Wissen weder kundtun noch bewahren. Das Gehirn ist dazu nicht fähig.
Da stellt sich natürlich sehr bald der Wunsch ein, an solch einem Ort einerseits gekoppelt zu sein und andererseits gleichzeitig im Hier und Jetzt davon zu berichten. Ohne Informationsverlust.
Die meisten Religionen (Hindu, Buddismus) erzählen vom universellem Wissen und bieten Techniken an, jenes Wissen in Meditationen anzuzapfen. Der Wunsch ist also sehr alt.

Und so weit in die Zukunft müssen wir gar nicht gehen. Das Ganze hat ja auch parallelen von EBOLA-Virus. Ein elitärer Kreis von Infizierten.
Und "ALS" ist auch so eine nette Erkrankung, bei der man allmählich bewegungsunfähig wird. Leider ohne universelles Wissen...

Fazit:

Die Geschichte hat sich für mich gelohnt zu lesen, gelohnt darüber nachzudenken und hier darüber zu posten. Vielen Dank Herr Küper ^_^

#44 Holger

Holger

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Geschrieben 08 Dezember 2004 - 17:00

Hallo carola.Der Übersichtlichkeit wegen habe ich Deine Beiträge mal in den "amtlichen Thread" überführt. Hoffe, das geht klar.GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#45 ThK

ThK

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Geschrieben 08 Dezember 2004 - 17:48

@ CarolaVielen Dank meinerseits. Für die vermutlich kürzeste Story, die ich bisher geschrieben habe, habe ich damit gleichzeitig auch eine der ausführlichsten Kritiken und Interpretationen erhalten. Schön, dass die Geschichte dich so beschäftigt hat. Das Buch von Dr. Moody sagt mir offengestanden nichts, vielleicht sollte ich es einmal lesen. "Njomwegs Krankheit" basiert auf einer Idee, die ich schon vor einigen Jahren hatte. Damals ging es um besonders hochbegabte Kinder, die gezüchtet wurden, um in Tanks vernetzt mit Computern als "kreative Maschinen" eingesetzt zu werden. Die Grundidee, dass Menschen zu Hardware (oder besser Wetware) werden, beschäftigt mich immer wieder. Ein obszöner und erschreckender Gedanke, aber eventuell auch realer Horror, der in nicht allzu ferner Zukunft auf uns lauert.beste GrüßeThorsten

#46 carola

carola

    Limonaut

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Geschrieben 09 Dezember 2004 - 20:20

@Thorsten K. das Buch fand ich von Moody interessant. Ich hatte zuvor über solch ein Thema nie gelesen. Da brauchte es erst ein aktuellen Anlass. Unter diesem Link findest du es in amazon.de. Aber Büchereien haben es auch: http://www.amazon.de...8262922-6467245 Superintelligente Menschen bringen andere zum Fürchten, andere wittern Möglichkeiten. Der Kinofilm K.I. ging doch schon in diese Richtung. Allerdings ging es dort um übertragbare Emotionen. Grundsätzlich glauben viele Menschen, dass bei superintelligenten Kindern es nicht mit rechten Dingen zu geht. Dabei muss ich zugeben, dass da eine gewisse Faszination für mich dahinter steckt. Ich stelle mir vor, ebenso ausgerüstet der Welt zu begegnen. Die berühmte Frage: Was wäre wenn... Es gibt eine interessante HP für Eltern mit hochbegabten Kindern. Da wird über Vorurteile diskutiert, auf die man zu diesem Thema immer wieder stößt. Aber im Grunde ist der Computer doch eine Abbildung vom Menschen. Noch weit entfernt, aber er nähert sich immer weiter an. Auf was ich hinaus möchte ist: Dass der Computer, wie wir Menschen dualistisch ist. Er kennt nur 1 und 0. Der Mensch funktioniert genauso. Mal gut, mal böse. Mal schwarz, mal weiß. Da die meisten Menschen sich zeitlebens gegen entweder dies oder jenes wehren, entstehen so natürlich die Grautöne. Aber der Aufbau des Computers als solches, die Bauteile und Komponenten, ja sogar Verwirrung sind genauso. Leider habe ich bei mir noch keine Restart-Taste gefunden. Solch ein Refresh beim allergrößten Dialog-Durcheinander wäre prima ;)

#47 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 10:13

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier posten soll.Aber ich denke, dieser Ort ist so verkehrt nicht.Außerdem wurde ja schon bedauert, dass sich zu wenig "Nur"-Leser melden.GrußRalf---------------------------------------------------------"Walfred Goreng" ist nach "Deus ex machina" die zweite Kurzgeschichten-Anthologie, die von den aus der Storyolympiade bekannten Autoren Armin Rössler und Dieter Schmitt herausgegeben wurde. Wie der "Erstling" enthält auch diese Sammlung wieder 24 Kurzgeschichten von mehr oder weniger bekannten Autoren.Den Herausgebern ist für ihr Engagement Dank und Anerkennung zu zollen. Geben sie doch unbekannten Autoren eine Plattform, um erste Erfahrungen zu sammeln. Nur so können sich die dringend benötigten Nachwuchstalente entfalten.Für den Leser war die Lektüre jedoch sehr durchwachsen und insgesamt eher enttäuschend. Der Anteil an schlechten Stories ist einfach zu hoch, als dass die Sammlung als Ganzes überzeugen könnte. Über das Defizit helfen auch einige bekannte Namen nicht hinweg.Die einzige herausstechende Geschichte ist- Heidrun Jänchen: OmegaMit "Vor dem Sturm" war sie ja bereits für den letzten DSFP nominiert, was ich nach wie vor nicht verstehen kann. Um so mehr überrascht die deutliche Steigerung mit einer rundum gelungenen, bis in die Details überzeugenden, nur vordergründig als Krimi daherkommenden Geschichte.Weitgehend überzeugen können:- Thorsten Küper: Njomwegs Krankheit - Thomas Kohlschmidt: Mein Schicksal in deinen Händen- Petra Vennekohl: Vascul- Robert Kerber: Bibliothekar- Veronika Fischer: NachmittagsprogrammBesonders Veronika Fischer demonstriert bereits ein hohes Können.Gelungene Schmunzelgeschichten, wenngleich nicht mehr, sind:- Helmuth W. Mommers/Ernst Vlcek/ Uschi Zietzsch: All inclusive- Stefan Wogawa: Ein Alien kommt selten allein- Uwe Hermann: Das Geheimnis der unentschlossenen Treppe - Edgar Güttge: Dezibel- Frank Hoese: ErstkontaktHier haben mir vor allem die Stories von Uwe Hermann und, mit leichten Abstrichen, die von Stefan Wogawa gefallen.Es folgen ausführliche Notizen zu den einzelnen Stories.----------------------------------------------------------Walfred GorengMarkus Kastenholz: Walfred GorengInhalt: Jennets extraterrestrisches Haustier Walfred ist entlaufen. Als sie Suchplakate aufhängt, begegnet sie Ben, der sie zum Essen einlädt.Fazit: Zusammenhanglos geschrieben, überfrachtet mit Details, die wohl lustig sein sollen, „Pointe“ nur blöd.Thorsten Küper: Njomwegs KrankheitInhalt: Das Virus des Biochemikers Njomweg hat Nebenwirkungen: Kinder fallen in Starre und flüstern dabei die Lösung wissenschaftlicher Probleme vor sich hin. Njomweg kommt auf die Spur eines Untergrundkrankenhauses und versucht, die Kinder zu retten.Fazit: Hübsche Idee, aber die Umsetzung: Prolog im Theater überflüssig, der Dialog gekünstelt, die Wendung am Schluß überstrapaziert die Story etwas.Heidrun Jänchen: OmegaInhalt: Frank, Polizist und Veteran der Ceti-Kriege, muss eine Mordserie aufklären. Den Opfern wurde das Blut ausgesaugt. Er muss erkennen, dass der Krieg noch nicht vorbei ist.Fazit: Wahnsinnsidee, guter Krimistil, Frank sehr lebensecht, überraschende und stimmige Lösung. Deutliche Steigerung gegenüber „Vor dem Sturm“.Dieter Schmitt: ArbeitstagInhalt: Die Firma bietet ihren Mitarbeiter alles: Arbeit, Wohnung, Sport und Sicherheit. Aber sie fordert auch: Hingabe, Aufopferung und Verzicht auf Privatleben.Fazit: Nette Idee, stilistisch gut, aber irgendwie platt herausgearbeitet. Die Probleme des Protagonisten können nicht überzeugen.Helmuth W. Mommers/Ernst Vlcek/ Uschi Zietzsch: All inclusiveInhalt: Heinrich und Trudchen haben den Hauptgewinn gezogen: eine Reise ins Land ihrer Träume. Heinrich kämpft in einer Raumschlacht gegen die Stouyx, Trudchen wird als Prinzessin entführt.Fazit: Da haben sich die drei einen Jux erlaubt. Die Story liest sich unterhaltsam und lässt schmunzeln. Aber mehr auch nicht.Peter Hohmann: Tag des GlücksInhalt: In Nathalies Welt ist nach langem Krieg Friede eingekehrt. Aber nur, bis sie sich den Holosimulator vom Kopf nimmt.Fazit: Nur blöde. Keine Handlung, keine Personen, viele lose Enden, dämlicher Schluß.V. Groß: Maschinelle GelassenheitInhalt: Androiden entwickeln Gefühle. Um diese Störung besser zu verstehen, soll ein Mensch hinzugezogen werden. Nur - wer hat jemals einen Menschen gesehen?Fazit: Albackene Idee, ungelenke Schreibe, nur blöd.Melanie Metzenthin: Vom Fluch des FortschrittsInhalt: Der neue Baustoff XP31 denkt mit - zum Verdruß der Bewohner.Fazit: Platte Satire, Wendung am Schluß total unmotiviert.Lutz Herrmann: CoronaInhalt: Die Menschen leben und arbeiten für einen Ruhestand auf dem Paradiesplaneten Corona. Nur - gibt es den überhaupt?Fazit: Idee klasse, Umsetzung total unausgegoren. Was sollte der Kontakt zur Anarchistengruppe? Was geschieht tatsächlich mit den Glücklichen?Thomas Kohlschmidt: Mein Schicksal in deinen HändenInhalt: Dem Starpianisten Grazelli werden kurz vor einem Weltkonzert die Handprothesen geklaut. Die Polizei macht sich an die Arbeit.Fazit: Witzige Idee, nette Krimi-Umsetzung, lustige Details. Gute Unterhaltung. Aber nicht mehr.Petra Vennekohl: VasculInhalt: Auf dem Planeten Odex entdecken die Kolonisten, dass sie am Hang des Vulkans Vascul schweben können, wenn sie ein bestimmtes Korn essen. Da kommt eine Kommission Wissenschaftler von der Erde, um das Phänomen zu untersuchen. Es geht nebenbei um Fördergelder.Fazit: Gutes Konzept, schöne Darstellung der Konflikte. Bleibt aber alles etwas halbherzig. Vor allem die Faszination Schweben nicht ausgereizt.Andreas Flögel: Der BesuchInhalt: Die Rentnerin Hedwig bekommt Besuch von Außerirdischen. Doch niemand glaubt ihr.Fazit: Nicht Fisch, nicht Fleisch.Frank Hoese: ErstkontaktInhalt: Jump, der in einigen Sonnensystemen einiges auf dem Kerbholz hat, wird zu einer Expedition zum Planeten Bargelzat verdonnert. Dort begegnet er dem Gott APOLLO.Fazit: Vergnügliche Schnurre, sehr nett zu lesen. Es fehlt aber noch etwas Hintergründigkeit.Klaus Eylmann: MammaInhalt: Luigi wird beim Angeln in eine andere Welt versetzt. In Neu-Italien bekommen alle Nummern. Geheimnisvolle Wesen halten die Zahl der Anwesenden konstant. Luigi heiratet 13, die als Unglücksbringerin gilt. Mit dem „Tempel“, einem verlassenen Raumschiff, fliegt er zur Erde zurück und holt seine Mamma.Fazit: Seltsam abstruse Geschichte. Vieles bleibt unklar. Das Ganze ist bestenfalls ein Exposé.Barbara Schinko: Dies ist eine WarnungInhalt: In ferner Zukunft graben unsere Nachfahren einen unserer „Schätze“ aus. Ist wohl irgendso †™ne Waffe.Fazit: Unausgegoren, wenig stringent erzählt, Ende unbefriedigend.Stefan Wogawa: Ein Alien kommt selten alleinInhalt: Der Supercomputer wählt einen einfachen Mann als interstellaren Verhandlungsführer aus. Doch auf dem Konferenzplaneten Porridus läuft alles schief.Fazit: Herrliche Klamotte, sehr unterhaltsam, aber irdische Muster in den Weltraum übertragen.Dietmar Preuß: Der Kampf gegen die BaumfresserInhalt: Der wackere Kampf des Prinzen Thorn und seiner mutigen Armee gegen die „Baumfresser“ (= Holzerntemaschinen von der Erde)Fazit: Der Kontrast Sage/technokratische Betrachtung hätte nett werden können. Leider nicht gut ausgeführt. Einleitung zusammenhanglos.Andrea Tillmanns: TräumeInhalt: Eine bücherliebende Studentin findet sich im Körper einer Arbeiterin in einer Waffenfabrik wieder.Fazit: Interessante sprachliche Fingerübung, der aber die Substanz fehlt. Kein SF, sondern Mystery oder so was.Uwe Hermann: Das Geheimnis der unentschlossenen TreppeInhalt: London, Ende des 19. Jahrhunderts. Auf der Suche nach „Jack the Ripper“ kommt ein Polizist in ein Haus mit einer Treppe, die mal nach oben, mal nach unten führt. Der Eigentümer kam in den Besitz einer Zeitmaschine, die ihm letztlich mehr Verdruß bereitet als dass sie ihm nutzt.Fazit: Typischer Hermann! Skurill, abgedreht, witzig. Aber nicht mehr.Birgit Erwin: HimmelfahrtskommandoInhalt: Ein neuartiges Militärkommande (Captain, Biologe, Priester, Altphilologe, Architektin) töten den Gott eines Planeten, um Lebensraum für die Menschheit zu schaffen.Fazit: Nette Charakterisierungen, die Geschlechterproblematik im All, guter Stil. Letztlich zu oberflächlich. Die Moral etwas altbacken.Robert Kerber: BibliothekarInhalt: „Bibliothekare“ sind Kinder, die problemlos ganze Bücher auswendig lernen können, dafür aber ab 30 vergreisen. Wir begegnen Matt und Natalie, die sich gegenseitig abfragen und auch etwas mehr. Aber ist die Begabung wirklich nur eine Laune der Natur?Fazit: Gute Idee, die problematischen Konsequenzen gut herausgearbeitet. Aber man hätte sich etwas mehr Nicht-Matt-Perspektive gewünscht.Edgar Güttge: DezibelInhalt: Beim Entladen auf Dezibel treten Probleme auf. Die Kakteen sind lärmempfindlich. Die Strickleiter ist auch nicht erlaubt. Und Sachbearbeiter E.G. im zuständigen Amt sorgt mit seinem Abkürzungsfimmel für zusätzliche Probleme.Fazit: Schöne Satire auf Amtsschimmel und Vorschriften, Details auch nett. Aber insgesamt nicht mehr als eine Glosse.Veronika Fischer: NachmittagsprogrammInhalt: Am Strand liegt ein Mann, den die kleine Tanja aus einer Piratenserie im Fernsehen kennt. Es ist der Androide Jack White, der aus dem Filmset ausgebrochen ist und in der „richtigen“ Welt total überfordert ist.Fazit: Schöne Idee, Androiden und Fernsehen zu verquicken. Ende ist platt.Roland Triankowski: AusgangInhalt: Auf der Suche nach der Wahrheit durchschreitet ein Mann Kafkas Tor, kommt in Platos Höhle und endet schließlich bei sich selbst.Fazit: Blöde Spielerei mit literarischen und philosophischen Motiven.

Bearbeitet von ShockWaveRider, 10 Dezember 2004 - 10:14.

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#48 Armin

Armin

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 10:27

Hallo Ralf,auch wenn's zumindest ein mittelschwerer Verriss ist ;) , ist hier natürlich trotzdem der richtige Platz. Danke dafür, dass du dich mit den Geschichten auseinander gesetzt hast - und vielleicht treffen wir beim nächsten Mal deinen Geschmack ja wieder besser, so wie uns das mit Deus Ex Machina ja gelungen ist. ;) Und hallo Carola,danke für deinen ausführlichen Kommentar zu Thorstens Geschichte. Mich als Herausgeber würde es natürlich ebenso wie alle Mitautoren freuen, wenn du - wie angedeutet - weitermachst ...Viele GrüßeArmin

#49 ShockWaveRider

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 10:37

Danke dafür, dass du dich mit den Geschichten auseinander gesetzt hast - und vielleicht treffen wir beim nächsten Mal deinen Geschmack ja wieder besser, so wie uns das mit Deus Ex Machina ja gelungen ist.  ;)

Hallo Armin,

nochmal:
Ich finde es total anerkennenswert, dass Du Dir mit Dieter die ganze Arbeit mit den Anthologien machst. Eine super Initiative! Die Bücher sind eine echte Bereicherung für die deutsche Story-Landschaft.

Der professionelle Ansatz und das Herzblut dahinter sind unverkennbar. Das umfassende Lektorat und Korrektorat, das Ihr den Stories angedeihen lasst, macht sich auch bei "Walfred Goreng" wieder wohltuend bemerkbar.
(Das musste jetzt auch mal öffentlich gesagt werden! ^_^ )

Eins verspreche ich schon jetzt: Die dritte Anthologie aus dem Hause Rössler/Schmitt werde ich mir selbstverständlich wieder kaufen.

Keep up the good work! ;)

Ralf

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#50 Stefan W

Stefan W

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 10:45

Hallo Ralf,vielen Dank für Deinen Beitrag und die Kritik an meiner Geschichte.Es stimmt und ich stehe dazu: Für mich ist SF nicht zuletzt eine Literaturform, in der Gegenwartsfragen (mehr oder weniger verfremdet) in einer phanstastischen Zukunftswelt abgehandelt werden. Und dazu soll sie unterhalten.Viele GrüßeStefan

#51 lutz herrmann

lutz herrmann

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 14:55

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier posten soll. Aber ich denke, dieser Ort ist so verkehrt nicht. Außerdem wurde ja schon bedauert, dass sich zu wenig "Nur"-Leser melden. Gruß Ralf --------------------------------------------------------- "Walfred Goreng" ist nach "Deus ex machina" die zweite Kurzgeschichten-Anthologie, die von den aus der Storyolympiade bekannten Autoren Armin Rössler und Dieter Schmitt herausgegeben wurde. Wie der "Erstling" enthält auch diese Sammlung wieder 24 Kurzgeschichten von mehr oder weniger bekannten Autoren. Den Herausgebern ist für ihr Engagement Dank und Anerkennung zu zollen. Geben sie doch unbekannten Autoren eine Plattform, um erste Erfahrungen zu sammeln. Nur so können sich die dringend benötigten Nachwuchstalente entfalten. Für den Leser war die Lektüre jedoch sehr durchwachsen und insgesamt eher enttäuschend. Der Anteil an schlechten Stories ist einfach zu hoch, als dass die Sammlung als Ganzes überzeugen könnte. Über das Defizit helfen auch einige bekannte Namen nicht hinweg. Die einzige herausstechende Geschichte ist - Heidrun Jänchen: Omega Mit "Vor dem Sturm" war sie ja bereits für den letzten DSFP nominiert, was ich nach wie vor nicht verstehen kann. Um so mehr überrascht die deutliche Steigerung mit einer rundum gelungenen, bis in die Details überzeugenden, nur vordergründig als Krimi daherkommenden Geschichte. Weitgehend überzeugen können: - Thorsten Küper: Njomwegs Krankheit - Thomas Kohlschmidt: Mein Schicksal in deinen Händen - Petra Vennekohl: Vascul - Robert Kerber: Bibliothekar - Veronika Fischer: Nachmittagsprogramm Besonders Veronika Fischer demonstriert bereits ein hohes Können. Gelungene Schmunzelgeschichten, wenngleich nicht mehr, sind: - Helmuth W. Mommers/Ernst Vlcek/ Uschi Zietzsch: All inclusive - Stefan Wogawa: Ein Alien kommt selten allein - Uwe Hermann: Das Geheimnis der unentschlossenen Treppe - Edgar Güttge: Dezibel - Frank Hoese: Erstkontakt Hier haben mir vor allem die Stories von Uwe Hermann und, mit leichten Abstrichen, die von Stefan Wogawa gefallen. Es folgen ausführliche Notizen zu den einzelnen Stories. ---------------------------------------------------------- Walfred Goreng Markus Kastenholz: Walfred Goreng Inhalt: Jennets extraterrestrisches Haustier Walfred ist entlaufen. Als sie Suchplakate aufhängt, begegnet sie Ben, der sie zum Essen einlädt. Fazit: Zusammenhanglos geschrieben, überfrachtet mit Details, die wohl lustig sein sollen, „Pointe“ nur blöd. Thorsten Küper: Njomwegs Krankheit Inhalt: Das Virus des Biochemikers Njomweg hat Nebenwirkungen: Kinder fallen in Starre und flüstern dabei die Lösung wissenschaftlicher Probleme vor sich hin. Njomweg kommt auf die Spur eines Untergrundkrankenhauses und versucht, die Kinder zu retten. Fazit: Hübsche Idee, aber die Umsetzung: Prolog im Theater überflüssig, der Dialog gekünstelt, die Wendung am Schluß überstrapaziert die Story etwas. Heidrun Jänchen: Omega Inhalt: Frank, Polizist und Veteran der Ceti-Kriege, muss eine Mordserie aufklären. Den Opfern wurde das Blut ausgesaugt. Er muss erkennen, dass der Krieg noch nicht vorbei ist. Fazit: Wahnsinnsidee, guter Krimistil, Frank sehr lebensecht, überraschende und stimmige Lösung. Deutliche Steigerung gegenüber „Vor dem Sturm“. Dieter Schmitt: Arbeitstag Inhalt: Die Firma bietet ihren Mitarbeiter alles: Arbeit, Wohnung, Sport und Sicherheit. Aber sie fordert auch: Hingabe, Aufopferung und Verzicht auf Privatleben. Fazit: Nette Idee, stilistisch gut, aber irgendwie platt herausgearbeitet. Die Probleme des Protagonisten können nicht überzeugen. Helmuth W. Mommers/Ernst Vlcek/ Uschi Zietzsch: All inclusive Inhalt: Heinrich und Trudchen haben den Hauptgewinn gezogen: eine Reise ins Land ihrer Träume. Heinrich kämpft in einer Raumschlacht gegen die Stouyx, Trudchen wird als Prinzessin entführt. Fazit: Da haben sich die drei einen Jux erlaubt. Die Story liest sich unterhaltsam und lässt schmunzeln. Aber mehr auch nicht. Peter Hohmann: Tag des Glücks Inhalt: In Nathalies Welt ist nach langem Krieg Friede eingekehrt. Aber nur, bis sie sich den Holosimulator vom Kopf nimmt. Fazit: Nur blöde. Keine Handlung, keine Personen, viele lose Enden, dämlicher Schluß. V. Groß: Maschinelle Gelassenheit Inhalt: Androiden entwickeln Gefühle. Um diese Störung besser zu verstehen, soll ein Mensch hinzugezogen werden. Nur - wer hat jemals einen Menschen gesehen? Fazit: Albackene Idee, ungelenke Schreibe, nur blöd. Melanie Metzenthin: Vom Fluch des Fortschritts Inhalt: Der neue Baustoff XP31 denkt mit - zum Verdruß der Bewohner. Fazit: Platte Satire, Wendung am Schluß total unmotiviert. Lutz Herrmann: Corona Inhalt: Die Menschen leben und arbeiten für einen Ruhestand auf dem Paradiesplaneten Corona. Nur - gibt es den überhaupt? Fazit: Idee klasse, Umsetzung total unausgegoren. Was sollte der Kontakt zur Anarchistengruppe? Was geschieht tatsächlich mit den Glücklichen? Thomas Kohlschmidt: Mein Schicksal in deinen Händen Inhalt: Dem Starpianisten Grazelli werden kurz vor einem Weltkonzert die Handprothesen geklaut. Die Polizei macht sich an die Arbeit. Fazit: Witzige Idee, nette Krimi-Umsetzung, lustige Details. Gute Unterhaltung. Aber nicht mehr. Petra Vennekohl: Vascul Inhalt: Auf dem Planeten Odex entdecken die Kolonisten, dass sie am Hang des Vulkans Vascul schweben können, wenn sie ein bestimmtes Korn essen. Da kommt eine Kommission Wissenschaftler von der Erde, um das Phänomen zu untersuchen. Es geht nebenbei um Fördergelder. Fazit: Gutes Konzept, schöne Darstellung der Konflikte. Bleibt aber alles etwas halbherzig. Vor allem die Faszination Schweben nicht ausgereizt. Andreas Flögel: Der Besuch Inhalt: Die Rentnerin Hedwig bekommt Besuch von Außerirdischen. Doch niemand glaubt ihr. Fazit: Nicht Fisch, nicht Fleisch. Frank Hoese: Erstkontakt Inhalt: Jump, der in einigen Sonnensystemen einiges auf dem Kerbholz hat, wird zu einer Expedition zum Planeten Bargelzat verdonnert. Dort begegnet er dem Gott APOLLO. Fazit: Vergnügliche Schnurre, sehr nett zu lesen. Es fehlt aber noch etwas Hintergründigkeit. Klaus Eylmann: Mamma Inhalt: Luigi wird beim Angeln in eine andere Welt versetzt. In Neu-Italien bekommen alle Nummern. Geheimnisvolle Wesen halten die Zahl der Anwesenden konstant. Luigi heiratet 13, die als Unglücksbringerin gilt. Mit dem „Tempel“, einem verlassenen Raumschiff, fliegt er zur Erde zurück und holt seine Mamma. Fazit: Seltsam abstruse Geschichte. Vieles bleibt unklar. Das Ganze ist bestenfalls ein Exposé. Barbara Schinko: Dies ist eine Warnung Inhalt: In ferner Zukunft graben unsere Nachfahren einen unserer „Schätze“ aus. Ist wohl irgendso †™ne Waffe. Fazit: Unausgegoren, wenig stringent erzählt, Ende unbefriedigend. Stefan Wogawa: Ein Alien kommt selten allein Inhalt: Der Supercomputer wählt einen einfachen Mann als interstellaren Verhandlungsführer aus. Doch auf dem Konferenzplaneten Porridus läuft alles schief. Fazit: Herrliche Klamotte, sehr unterhaltsam, aber irdische Muster in den Weltraum übertragen. Dietmar Preuß: Der Kampf gegen die Baumfresser Inhalt: Der wackere Kampf des Prinzen Thorn und seiner mutigen Armee gegen die „Baumfresser“ (= Holzerntemaschinen von der Erde) Fazit: Der Kontrast Sage/technokratische Betrachtung hätte nett werden können. Leider nicht gut ausgeführt. Einleitung zusammenhanglos. Andrea Tillmanns: Träume Inhalt: Eine bücherliebende Studentin findet sich im Körper einer Arbeiterin in einer Waffenfabrik wieder. Fazit: Interessante sprachliche Fingerübung, der aber die Substanz fehlt. Kein SF, sondern Mystery oder so was. Uwe Hermann: Das Geheimnis der unentschlossenen Treppe Inhalt: London, Ende des 19. Jahrhunderts. Auf der Suche nach „Jack the Ripper“ kommt ein Polizist in ein Haus mit einer Treppe, die mal nach oben, mal nach unten führt. Der Eigentümer kam in den Besitz einer Zeitmaschine, die ihm letztlich mehr Verdruß bereitet als dass sie ihm nutzt. Fazit: Typischer Hermann! Skurill, abgedreht, witzig. Aber nicht mehr. Birgit Erwin: Himmelfahrtskommando Inhalt: Ein neuartiges Militärkommande (Captain, Biologe, Priester, Altphilologe, Architektin) töten den Gott eines Planeten, um Lebensraum für die Menschheit zu schaffen. Fazit: Nette Charakterisierungen, die Geschlechterproblematik im All, guter Stil. Letztlich zu oberflächlich. Die Moral etwas altbacken. Robert Kerber: Bibliothekar Inhalt: „Bibliothekare“ sind Kinder, die problemlos ganze Bücher auswendig lernen können, dafür aber ab 30 vergreisen. Wir begegnen Matt und Natalie, die sich gegenseitig abfragen und auch etwas mehr. Aber ist die Begabung wirklich nur eine Laune der Natur? Fazit: Gute Idee, die problematischen Konsequenzen gut herausgearbeitet. Aber man hätte sich etwas mehr Nicht-Matt-Perspektive gewünscht. Edgar Güttge: Dezibel Inhalt: Beim Entladen auf Dezibel treten Probleme auf. Die Kakteen sind lärmempfindlich. Die Strickleiter ist auch nicht erlaubt. Und Sachbearbeiter E.G. im zuständigen Amt sorgt mit seinem Abkürzungsfimmel für zusätzliche Probleme. Fazit: Schöne Satire auf Amtsschimmel und Vorschriften, Details auch nett. Aber insgesamt nicht mehr als eine Glosse. Veronika Fischer: Nachmittagsprogramm Inhalt: Am Strand liegt ein Mann, den die kleine Tanja aus einer Piratenserie im Fernsehen kennt. Es ist der Androide Jack White, der aus dem Filmset ausgebrochen ist und in der „richtigen“ Welt total überfordert ist. Fazit: Schöne Idee, Androiden und Fernsehen zu verquicken. Ende ist platt. Roland Triankowski: Ausgang Inhalt: Auf der Suche nach der Wahrheit durchschreitet ein Mann Kafkas Tor, kommt in Platos Höhle und endet schließlich bei sich selbst. Fazit: Blöde Spielerei mit literarischen und philosophischen Motiven.

Hallo! Na, der Limonaut hat ja ganz schön vom Leder gezogen! Mal eine Frage: Schreibt er eigentlich selbst? Mir scheint es so, dass immer nur Nicht-Schreiber derart krass, man könnte auch sagen: rabiat zur Sache gehen. Mir als Autor verbietet es sich, allzu deftig zu kritisieren, weil mein Respekt vor den geschätzten Mitautoren ziemlich groß ist. Natürlich gelingt einem nicht immer alles, aber ich meine, man kann in JEDER der 24 Stories deutlich mehr Licht als Schatten entdecken. Gut, dann nehme ich die Kritik mal ernst und beziehe dazu Stellung: Der Limonaut fragt, ob es Corona überhaupt gibt. Ich halte das für unwesentlich! Was tut das schon zur Sache. Die Frage darf der Leser selbst entscheiden. Ich neige dazu, dem Leser nicht alles ausführlich auf dem Silbertablett zu servieren. Die Anarchistengruppe hat Zweifel an der Existenz Coronas. Es muss doch einen Kontrast geben zu der eher unterwürfigen Haltung und Denkweise Vandenbergs, der dem Regime alles glaubt. Er möchte eben nicht mitmachen, weil er von der Ehrlichkeit der Regierung überzeugt ist. Die Auserwählten werden natürlich hinter dem Stahltor "entsorgt". Beim Schreiben dachte ich an Auschwitz, habe es mir aber verkniffen, zu deutliche Bezüge zwischen dem Vernichtungslager und dem abgesperrten Raumbahnhof herzustellen, zum Beispiel durch einen Schornstein, durch den Rauch aufsteigt. Lieber Limonaut, ich finde das jedenfalls nicht unausgegoren und hoffe deine Zweifel ein wenig zerstreut zu haben. Viele Grüße Lutz

#52 Motörfisch

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 18:13

Naja... der "Limonaut" ist doch recht bekannt. Kenne SWR v.a. von http://www.sf-fan.de/phpBB/ und schätze ihn als intelligenten und besonnenen Forumschreiber, der - wie man in Österreich sagt - "nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen ist". (Will damit eigentlich nur sagen, dass mich die abschätzige Betonung von "Limonaut" etwas stört...)

Bearbeitet von Motörfisch, 10 Dezember 2004 - 20:12.

MfG, Motörfisch

#53 Ronni

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 18:31

@lutz herrmannich hoffe mal, daß Du im Eifer des Gefechts den Usernamen "ShockWaveRider" übersehen hast und deshalb immer "der Limonaut" schreibst. Das wirkt sehr unhöflich. Da außerdem vollständige Zitate hier unüblich und sehr störend sind würde ich es begrüßen, wenn Du Deinen Beitrag dementsprechend bearbeitest. Einfach auf "Edit" im Kopf Deines Postings klicken, dann geht der Rest ganz einfach.Gruß Ronni

Bearbeitet von Ronni, 10 Dezember 2004 - 18:31.

Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#54 ShockWaveRider

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Geschrieben 10 Dezember 2004 - 23:43

Ich weiß schon, warum ich bislang meine internen Bewertungen für mich behalten habe. Mit der leicht kränkbaren Eitelkeit von Autoren muss man schon rechnen, wenn man als dummer Leser (für den sie ja eigentlich schreiben) sagt, wie man ihre Werke findet.Manche Autoren bringen allerdings das Kunststück fertig, solche Kritik zum Anlass zu nehmen, an sich zu arbeiten. @Ronni: Mich hat die Limonauten-Anrede nicht gestört.Und des Komplett-und-viel-zu-lang-Quotings habe ich mich auch schon im NOVA 5-Thread schuldig gemacht. Dort noch dazu als uneingeloggter Gast, so dass ich das nicht mehr ändern kann. <_< @Motörfisch: Danke für die Blumen! Ich und besonnen? Manchmal wohl schon.GrußRalf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 10 Dezember 2004 - 23:51.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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#55 Ernst Wurdack

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 09:37

Manche Autoren bringen allerdings das Kunststück fertig, solche Kritik zum Anlass zu nehmen, an sich zu arbeiten.

Weichgespülte Kritik bringt keinen Autor wirklich weiter. Auch wenn Kritik anfangs weh tut, beinahe alle Autoren nehmen sie letztendlich zum Anlaß, sich über ihre Arbeit Gedanken zu machen. Darum würde ich dich bitten, auch künftig deine ehrliche Bewertung als Leser abzugeben! Selbst wenn Sätze wie "Einfach nur blöd" nicht wirklich konstruktiv sind. Aber wenigstens spiegeln sie die ungeschminkte persönliche Einschätzung wieder. Und für Herausgeber von Kurzgeschichtenbänden sind Kritiken, wie auch immer sie formuliert sein mögen, ein Anhaltspunkt dafür, wie viele Geschmäcker sie letztendlich getroffen haben. Wir wollen Bücher nämlich in erster Linie für Leser machen. Gruß Ernst

#56 Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 11:50

@lutzEs ist das alte Problem des Autors, das, was er ganz klar im Kopf hat, auch so rüberzubringen, dass der Leser es nachvollziehen kann. Wenn ein Leser eine Geschichte nicht versteht, wenn ihm irgendwie der Durchblick verwehrt ist, dann nicht, weil er zu blöd ist (was ausnahmsweise zutreffen mag), sondern weil der Autor es nicht geschafft hat, es ihm klarzumachen. Dabei muss das nicht Unvermögen sein - es kann auch eine Art Betriebsblindheit sein. Da er ja alles weiss, denkt er automatisch, das gelte auch für den Leser. Die eigene Geschichte kann der Autor kaum jemals richtig beurteilen. Ihm fehlt der Abstand und die Neutralität. Sie hat beim Schreiben auf ihn gewirkt, nicht beim Lesen.

#57 Jürgen

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 12:19

@shockwaverider Erst einmal... Wenn DU als Leser keine heftige Kritik mehr abgeben kannst, WER DANN ? Imho machst du es genau richtig und zumindest von mir bekommst du für deine kurze, aber extrem aussagekräftige Kritik großen Beifall ! Du schreibst:

Ich weiß schon, warum ich bislang meine internen Bewertungen für mich behalten habe. Mit der leicht kränkbaren Eitelkeit von Autoren muss man schon rechnen, wenn man als dummer Leser (für den sie ja eigentlich schreiben) sagt, wie man ihre Werke findet.

Manche Autoren sind nun mal Mimosen. Statt sich der Leserkritik anzunehmen, beweihräuchern sie sich lieber selbst und sind in höchstem Maße (da ist es wieder, mein Lieblingswort) BERATUNGSRESISTENT ! Dagegen kann man nichts machen, ausser (und da ärgern sie sich am meisten darüber), man ignoriert sie. Ich hoffe, dass du weiterhin deine "internen" Bewertungen an dieser Stelle veröffentlichst, weil deine Meinung evtl. einen für den herausgebenden Verlag unangenehmen Effekt beinhaltet: Deine Kritik könnte für den Einen oder anderen Leser eine Kaufentscheidung bedeuten !

Und des Komplett-und-viel-zu-lang-Quotings habe ich mich auch schon im NOVA 5-Thread schuldig gemacht.

Wenn du mehr Platz brauchst, sags nur... da haben wir vom Board überhaupt keine Probleme. ;) Soviel dazu... @Lutz Herrmann

Mir scheint es so, dass immer nur Nicht-Schreiber derart krass, man könnte auch sagen: rabiat zur Sache gehen.

Aber natürlich ist das so, weil der Leser keine Rücksicht auf Autorengefühle nehmen muss. Der Leser muss sich nicht mit anderen Autoren arrangieren, die vielleicht einmal zusammen in einer Antho veröffentlicht werden oder weil man auf einen "Fürsprecher" aus der Szene angewiesen ist. Es ist doch nicht neu, dass sich die Autoren, egal in welchem Genre beheimatet, nicht gegenseitig an die Gurgel gehen. Deshalb ist ja auch Leserkritik so wichtig, weil AUSSCHLIESSLICH Leserkritik einen ehrlichen Eindruck zu einem Werk wiedergibt, auch oder wegen der subjektiven Sichtweise. @Ernst Wurdack

Wir wollen Bücher nämlich in erster Linie für Leser machen.

Was für ein schöner Satz... und vor allen Dingen enthält er eine wichtige Botschaft. Wenn es nicht für den Leser gemacht ist, verkauft es sich nicht. Und wenn keiner mehr kauft, verlieren einige Autoren ihr wichtigstes Medium... das Buch. Wenn der Kapitalismus überhaupt für irgendwas gut ist, dann es der Fakt, dass der Leser (Kunde) bestimmt, für was er bezahlt.. Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 11 Dezember 2004 - 12:29.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#58 V.Groß

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 12:48

Hi ... was habt ihr hier denn losgetreten??? :D Und wieso habt ihr alle so ein schlechtes Bild von Autoren ???Is doch Unsinn. Kritik is ok. Warum auch nicht?Es gibt auch mimosenhafte bzw. eitle Kritiker.Is doch eh alles subjektiv. Natürlich wirken Aussagen wie "einfach blöd" ein wenig dümmlich, aber na ja, was solls. Ich persönlich hab da kein Problem damit. Kritik regt mich zum Denken an, und das kann nur gut sein. Die Bemerkung über meine "ungelenke Schreibe" z.B is doch in Ordnung - weiß ich - mein Stil ist und bleibt sperrig und das ist gut so.Wenn ich zum Beispiel die Homepage von SWR sehe, dann finde ich das Geschreibsel da auch nicht gut, sondern belanglos und öde - so ist das halt.Also, bleibt cool. Vielleicht sollten wir uns alle (ob Autor oder Kritiker) nicht so verdammt ernst nehmen. ;) GrußV. Groß
V

#59 carola

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 12:50

@ All

Als neutraler Beobachter und als Hin-und-Wieder-Poster muss ich mich über dieses Forum etwas wundern.
Der Reihe nach:

@ ShockwaveRider

Schön, dass du dich dazu bewegen konntest, Kritik auszuteilen, wo du doch überlegt hattest überhaupt zu posten.
Verliere ich gerne Gedanken über die Geschichten der Autoren, ärgere ich mich über deine Gedanken, zumal ich einiges unausgegoren empfand.
Also, wenn man sich die 3-4zeiligen Rezensionen durch liest, und auf Fazits stößt wie:
„Pointe“ nur blöd.
irgendwie platt herausgearbeitet
Nur blöde und dämlicher Schluß
total unmotiviert

dann ärgere ich mich als bloßer Leser über diese Art von Rezension.
1. wissen die Autoren nicht, was genau du als "nur" blöd empfindest. Es gibt keinerlei Ansatzpunkte für Schreiber, um zukünftig das zu verhindern.
2. irgendwie platt finde ich deine Rezension. Sie ist wenig bis gar nicht konstruktiv.
3 Wörter wie "Nur blöde und dämlicher Schluß" mag ja deine Empfindung zwar Ausdruck geben ist aber für die Stimmung, die das im Forum verbreitet, wenig hilfreich und dienlich.

Dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn ein Autor sich tatsächlich getreten fühlt. Vergiß bitte nie, dass Menschen die schreiben ein sensibles Wortverständnis haben. Wörter haben für jene wieder Bedeutung. Sie müssen ja auch Wortsensibel sein, sonst könnten sie ihre Gedanken nicht in Worte fassen.
Dämlicher Schluss ist mehr als nur dahin gesagt, sondern wird dämlich empfunden.
Was ist genau dämlich, warum ist es das? Was hättest du als Leser eher erwartet? Wenn du so rangehst, ist ein Autor auch nicht mehr leicht kränkbar.
Behaupte ich mal ;)

Nachdem ich also deine Meinung über Walfred Goreng gelesen habe, war mein Fazit für dich so:
24 Geschichten: einige ganz toll, manche gut, aber
Zitat:
"Für den Leser war die Lektüre jedoch sehr durchwachsen und insgesamt eher enttäuschend. Der Anteil an schlechten Stories ist einfach zu hoch, als dass die Sammlung als Ganzes überzeugen könnte."

Nur ein post weiter lese ich dann das:
Zitat:
"Das umfassende Lektorat und Korrektorat, das Ihr den Stories angedeihen lasst, macht sich auch bei "Walfred Goreng" wieder wohltuend bemerkbar.
Eins verspreche ich schon jetzt: Die dritte Anthologie aus dem Hause Rössler/Schmitt werde ich mir selbstverständlich wieder kaufen."


Das ist für mich schizophren!

#60 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 11 Dezember 2004 - 13:07

Als neutraler Beobachter und als Hin-und-Wieder-Poster muss ich mich über dieses Forum etwas wundern.

Öhmmm... warum ? Das Forum ist doch dazu da, eine Meinung zu äussern und sich gegebenenfalls einer Diskussion zu stellen. Das passiert hier doch grade... oder nicht ? Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 11 Dezember 2004 - 13:07.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...


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