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Geschrieben 26 Juli 2007 - 21:01
Geschrieben 01 August 2007 - 21:48
Bearbeitet von Jorge, 01 August 2007 - 21:48.
Geschrieben 01 August 2007 - 22:15
Ahrrg. Der lief ja in Koblenz. Habe ich total vergessen.Heutiges Programm: "Little Children" -
- Gallig-böser Blick auf das verlogene alltägliche Spießeridyll; mit Hoffnung für die Zukunft.
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Geschrieben 02 August 2007 - 06:08
Schön zusammengefasst. Leider.Heutiges Programm:
"Transformers" -- Hirn aus...Film ab!.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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Mein Blog
Geschrieben 02 August 2007 - 12:11
Ah, ab heute läuft er im Kinopolis. Letzte Woche lief er schon im Apollo.Keine Panik! Läuft erst ab morgen in Koblenz, heute abend habe ich mir den Film in Limburg angesehen.
Bearbeitet von Pogopuschel, 02 August 2007 - 12:12.
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Geschrieben 09 August 2007 - 00:28
Bearbeitet von Jorge, 09 August 2007 - 00:28.
Geschrieben 10 August 2007 - 00:33
Bearbeitet von Jorge, 11 August 2007 - 02:06.
Geschrieben 10 August 2007 - 13:38
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
Geschrieben 11 August 2007 - 02:30
Bearbeitet von Jorge, 11 August 2007 - 02:33.
Geschrieben 12 August 2007 - 02:02
Bearbeitet von Jorge, 12 August 2007 - 02:04.
Geschrieben 13 August 2007 - 02:11
Bearbeitet von Jorge, 13 August 2007 - 02:20.
Geschrieben 14 August 2007 - 02:26
Bearbeitet von Jorge, 14 August 2007 - 02:30.
Geschrieben 15 August 2007 - 02:47
Bearbeitet von Jorge, 16 August 2007 - 00:10.
Geschrieben 16 August 2007 - 00:07
Bearbeitet von Jorge, 16 August 2007 - 00:08.
Geschrieben 04 September 2007 - 16:54
Geschrieben 05 September 2007 - 22:39
Bearbeitet von Jorge, 05 September 2007 - 22:39.
Geschrieben 17 September 2007 - 15:13
Bearbeitet von Jorge, 17 September 2007 - 15:13.
Geschrieben 17 September 2007 - 16:04
Was die Leute an dem Film gut finden, ist mir schleierhaft. Das ist für mich ein typisches Beispiel von "Wenn ich eine extrem verwackelte Kamera einsetze und hysterisch hin- und herschneide, merkt niemand, dass weder ich noch mein Hauptdarsteller etwas können". Es war ja wirklich auffallend, dass beispielsweise bei der letzten grossen Prügelszene die Schnittfrequenz drastisch runterging, wenn der Bösewicht zu einem coolen Kick ansetzte - der versteht nämlich was von Kampfsport. Dass Damon davon keine Ahnung hat, wird durch den Stakkato-Schnitt verdeckt. Das gilt für den ganzen Film: Der Zuschauer hat nie den Hauch einer Chance, sich zu orientieren, da derart hektisch geschnitten wird. Wenn ich mich nicht orientieren kann, finde ich Verfolgungsjagden aber schlicht langweilig.Aktuell im Kino gesehen:
"Ein mutiger Weg" -- Guter Film über ein böses Thema, auch die "eingefärbte" Jolie spielt überraschend gut.
"Die Regeln der Gewalt" -- Ländlich verschneiter Thriller alàEin einfacher Plan und Fargo.
"Das Bourne Ultimatum" -- Gelungener dritter Teil, mit Ankündigung von Teil 4.
Ich fand den Film in seiner herrlich altmodischen Art schon fast wieder rührend."Zimmer 1408" -
-
- Wenn ich mal ein Zitat aus diesem Streifen abwandeln darf: "Das ist ein verdammt mieser Film!"
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 17 September 2007 - 17:19
peeping tom? das projekt von mike patton?"Hallam Foe" - - Peeping Tom und (beinahe) eine Mordgeschichte.
Bearbeitet von Turbinenreiter, 17 September 2007 - 17:20.
Geschrieben 17 September 2007 - 17:22
"Der Zuschauer"? Halt, Einspruch.Das gilt für den ganzen Film: Der Zuschauer hat nie den Hauch einer Chance, sich zu orientieren, da derart hektisch geschnitten wird.
"Ich mich". Schon besser formuliert. Das ist wohl eine höchst subjektive Sache, aber ich fand es nahezu meisterlich, wie hervorragend der Zuschauer trotz Handkamera und Stakkato-Montage orientiert bleibt. Es ist eine große Kunst, mit diesen Stilmitteln Action-Szenen übersichtlich zu gestalten, eine Kunst, die keiner im Moment so beherrscht wie Paul Greengrass. Offensichtlich bin ich da nicht der einzige, der mit den Action-Szenen gut zurecht kam, wenn man sich den großen Erfolg des Filmes ansieht. Ich würde sogar so weit gehen, Greengrass als eines der größten Inszenierungstalente im Moment überhaupt zu bezeichen, seine beiden "Bourne"-Filme und "United 93" zeugen (für mich) von einer beeindruckenden Beherrschung filmischer Mittel. "Bloody Sunday" muss ich da noch dringend nachholen. Wie gesagt, das ist wohl höchst subjektiv. Simon, wenn Du wirklich mal das sehen möchtest, was Du da bemängelst, dann empfehle ich Dir Simon Wests ersten "Tomb Raider". Gleiche Stilmittel, nur ein Regisseur ohne Talent, so dass man wirklich orientierungslos daneben steht bei völlig wirren Action-Szenen. Und jetzt wird vielleicht irgend jemand hier MIR widersprechen und behaupten, dass "Tomb Raider" ganz toll sei..Wenn ich mich nicht orientieren kann, finde ich Verfolgungsjagden aber schlicht langweilig.
Bearbeitet von Oliver, 17 September 2007 - 17:24.
Geschrieben 17 September 2007 - 18:12
Wir können das gerne in einem anderen Thread ausdiskutieren, aber ich glaube Dir schlichtweg nicht, dass Du bei Szenen wie der Fenster-Verfolgungsjagd in Tanger oder der Szene im Londoner Bahnhof auch nur ansatzweise wusstest, wer wann wo ist. Und dass der Film den schnellen Schnitt nutzt, um zu vertuschen, dass Damon nichts vom Prügeln versteht, ist offensichtlich. Und der Erfolg eines Films sagt über seine Qualität nun wirklich nichts aus."Der Zuschauer"? Halt, Einspruch. "Ich mich". Schon besser formuliert. Das ist wohl eine höchst subjektive Sache, aber ich fand es nahezu meisterlich, wie hervorragend der Zuschauer trotz Handkamera und Stakkato-Montage orientiert bleibt. Es ist eine große Kunst, mit diesen Stilmitteln Action-Szenen übersichtlich zu gestalten, eine Kunst, die keiner im Moment so beherrscht wie Paul Greengrass. Offensichtlich bin ich da nicht der einzige, der mit den Action-Szenen gut zurecht kam, wenn man sich den großen Erfolg des Filmes ansieht. Ich würde sogar so weit gehen, Greengrass als eines der größten Inszenierungstalente im Moment überhaupt zu bezeichen, seine beiden "Bourne"-Filme und "United 93" zeugen (für mich) von einer beeindruckenden Beherrschung filmischer Mittel. "Bloody Sunday" muss ich da noch dringend nachholen. Wie gesagt, das ist wohl höchst subjektiv. Simon, wenn Du wirklich mal das sehen möchtest, was Du da bemängelst, dann empfehle ich Dir Simon Wests ersten "Tomb Raider". Gleiche Stilmittel, nur ein Regisseur ohne Talent, so dass man wirklich orientierungslos daneben steht bei völlig wirren Action-Szenen. Und jetzt wird vielleicht irgend jemand hier MIR widersprechen und behaupten, dass "Tomb Raider" ganz toll sei..
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Geschrieben 17 September 2007 - 20:22
Das wirst Du schon müssen. Ich hatte nicht das Gefühl, orientierungslos zu sein.Wir können das gerne in einem anderen Thread ausdiskutieren, aber ich glaube Dir schlichtweg nicht, dass Du bei Szenen wie der Fenster-Verfolgungsjagd in Tanger oder der Szene im Londoner Bahnhof auch nur ansatzweise wusstest, wer wann wo ist.
Alle Action-Szenen sind so schnell geschnitten. Da es sich dabei fast ausschließlich um Verfolgungsszenen und nicht um Prügelszenen handelt, spricht das gegen Dein Argument, ebenso wie die Tatsache, dass alle drei Filme exzellent choreographierte Prügelszenen enthalten, die Damon durchaus gut in Szene setzen. Die Choreographie, nicht die Montage.Und dass der Film den schnellen Schnitt nutzt, um zu vertuschen, dass Damon nichts vom Prügeln versteht, ist offensichtlich.
Lass uns doch bitte präzise bleiben und auf die Argumente des anderen eingehen. Ich sprach davon, dass der Erfolg ein Indiz dafür sein könnte, dass die Zuschauer mit den Action-Szenen zurecht kamen, Du legst mir das jetzt (böswillig?!) falsch aus. Dieses zurecht kommen ist nicht gleichzusetzen mit der Qualität des Films. Ich würde nie behaupten wollen, dass Erfolg und Qualität gleichzusetzen sind, im Gegenteil, wenn ich mir das hier angucke http://www.boxoffice.../...2007&p=.htm da kann ich mit gut der Hälfte schlicht nichts anfangen.Und der Erfolg eines Films sagt über seine Qualität nun wirklich nichts aus.
Geschrieben 17 September 2007 - 20:51
Die exzellent choreographierten Prügelszenen habe ich irgendwie verpasst (aber ich gebe zu, dass ich beim zweiten Teil die Hälfte verschlafen habe. Interessanterweise hatte ich dennoch nie das Gefühl, was verpasst zu haben. Zumindest verstand ich die Story nach dem Aufwachen sofort). Aber vielleicht haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen, was eine gut choreographierte Prügelszene ist. Konkret: Erinnere Dich an den Abschluss der Verfolgungsjagd durch die Fenster. Damon und der Bösewicht kloppen sich gegenseitig, und immer wenn Damon prügelt, haben wir extrem schnell geschnittene Close-Ups, wenn der Bösewicht dagegen eine seiner coolen Schrauben macht, haben wir plötzlich ungeschnittene Einstellungen, in denen beide Figuren mit ihrem ganzen Körper sichtbar sind. Das ist ganz typisch: Der eine hat tatsächlich akrobatisch was drauf, der andere dagegen nicht. Und an der Tatsache, dass wir sehen, dass der eine was drauf hat, wird auch deutlich, welche Funktion der schnelle Schnitt bei Damon hat. Diese Technik konnte man vor ein paar Jahren in "The Last Samurai" sehr schön beobachten: Tom Cruise soll da zwar ein Schwertmeister sein, dennoch war er immer nur in nahen Aufnahmen zu sehen. Seine Gegner dagegen - die doch unterlegen sein sollen - konnten ihre Tricks ungeschnitten und mit komplett sichbaren Körper aufführen. Ist auch nicht erstaunlich, denn das waren japanische Schauspieler mit der entsprechenden Ausbildung. Und so verfährt der ganze Film. Ich möchte hier auf den Blog von David Bordwell, dem Guru der amerikanischen Filmwissenschaft verweisen, der im wesentlichen die gleichen Punkte an dem Film kritisiert wie ich: hier und hier. Die beiden Einträge sind ziemlich lange und in Englisch, bringen die wesentlichen Punkte aber sehr viel besser, als ich es je könnte. Wenn ich hier einen (bewusst zugespitzten) Satz zitieren darf: "The handheld camera covers three mistakes: Bad acting, bad set design, and bad directing." (später werden dann noch "plot problems" als vierter Punkt aufgeführt).Alle Action-Szenen sind so schnell geschnitten. Da es sich dabei fast ausschließlich um Verfolgungsszenen und nicht um Prügelszenen handelt, spricht das gegen Dein Argument, ebenso wie die Tatsache, dass alle drei Filme exzellent choreographierte Prügelszenen enthalten, die Damon durchaus gut in Szene setzen. Die Choreographie, nicht die Montage.
Von böswillig kann keine Rede sein. Übrigens ist Deine Argumentation keineswegs zwingend logisch. Ich streite nicht ab, dass der Stakkato-Stil des Films geeignet ist, das Adrenalin hochzupuschen und dass dies bei manchen Zuschauern ankommt; über die Orientierung sagt das aber nichts aus. Und ich sehe in dem ständigen Aufpeitschen durch schnellen Schnitt einfach keine Qualität, resp. ich behaupte, dass es herzlich einfach ist, eine Szene so zu inszenieren.Lass uns doch bitte präzise bleiben und auf die Argumente des anderen eingehen. Ich sprach davon, dass der Erfolg ein Indiz dafür sein könnte, dass die Zuschauer mit den Action-Szenen zurecht kamen, Du legst mir das jetzt (böswillig?!) falsch aus.
In meinen Augen macht dies tatsächlich einen wesentlichen Teil eines guten Actionfilms aus. Eine Schiesserei oder eine Verfolgungsjagd, bei der ich keine Orientierung habe, finde ich meist langweilig, weil solche Szenen jenseits von Lärm und Explosionen einfach wenig Reiz haben (gut, auch Lärm und Explosionen können ihren Reiz haben, wenn man sein John Woo ist ...). Wenn ich keine Orientierung mehr habe, kann jederzeit alles geschehen, was die ganze Sache ziemlich langweilig macht.Dieses zurecht kommen ist nicht gleichzusetzen mit der Qualität des Films.
Bearbeitet von simifilm, 17 September 2007 - 20:54.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 17 September 2007 - 21:36
Das gebe ich Dir doch sogar gerne zu, nur: Es ist doch eigentlich, solange man kein Kampfsportlehrer ist (was ich nicht bin) vollkommen egal, ob die Darsteller wirklich kämpferisch 'was drauf' haben, solange die Inszenierung das kaschieren kann. Natürlich erfreue ich mich auch an gelungener Akrobatik (ob nun bei Jet Li, Jackie Chan, Steven Seagal oder Buster Keaton), aber solange die Inszenierung Schwächen auffangen kann, ist das für mich kein Malus, wenn der Darsteller keinen schwarzen Gürtel hat. Solange man mir nicht weiß machen will, ein fast 120 Kilo schwerer Steven Seagal gleitet gazellengleich durch die Luft - wie in seinen letzten Filmen.Konkret: Erinnere Dich an den Abschluss der Verfolgungsjagd durch die Fenster. Damon und der Bösewicht kloppen sich gegenseitig, und immer wenn Damon prügelt, haben wir extrem schnell geschnittene Close-Ups, wenn der Bösewicht dagegen eine seiner coolen Schrauben macht, haben wir plötzlich ungeschnittene Einstellungen, in denen beide Figuren mit ihrem ganzen Körper sichtbar sind. Das ist ganz typisch: Der eine hat tatsächlich akrobatisch was drauf, der andere dagegen nicht.
Nun, er zitiert häufig aus den Kommentarfeldern(!) bei Roger Ebert und geht das ganze schon noch deutlich differenzierter an. Interessante Texte - und nicht soo negativ, wie Du das hier darstellst.Und so verfährt der ganze Film. Ich möchte hier auf den Blog von David Bordwell, dem Guru der amerikanischen Filmwissenschaft verweisen, der im wesentlichen die gleichen Punkte an dem Film kritisiert wie ich: hier und hier. Die beiden Einträge sind ziemlich lange und in Englisch, bringen die wesentlichen Punkte aber sehr viel besser, als ich es je könnte.
Jetzt machst Du das schon wieder, mir was in den Mund zu legen. Wenn ich schreibe "könnte ein Indiz sein", kann doch von zwingender Logik oder Kausalität keine Rede sein, oder?Übrigens ist Deine Argumentation keineswegs zwingend logisch.
Da unterscheiden wir uns in der Meinung halt. Für mich liegt die Qualität darin, dass die beschleunigte Montage hier zu einem adrenalingetränkten Filmerlebnis führt (bei mir zumindest) und nicht, wie in schlechteren Filmen mit schneller Montage (frühe Bay-Filme u.a.), lediglich die Bilder zerhackt und den Zuschauer ermüdet. So scheint der Film aber bei Dir angekommen zu sein, was doch nur zu dem weiter von mir oben gesagten passt, dass Greengrass' Stil nicht jedem liegt.Ich streite nicht ab, dass der Stakkato-Stil des Films geeignet ist, das Adrenalin hochzupuschen und dass dies bei manchen Zuschauern ankommt; über die Orientierung sagt das aber nichts aus. Und ich sehe in dem ständigen Aufpeitschen durch schnellen Schnitt einfach keine Qualität, resp. ich behaupte, dass es herzlich einfach ist, eine Szene so zu inszenieren.
Ausgerechnet den Meister des Film-Rhyhtmus und der filmischen Raumwirkung als Argument für reines Lärm- und Explosionskino heranzuziehen finde ich ziemlich despektierlich und blasphemisch. Die Ausdrücke meine ich nicht ironisch, sondern ernst. Natürlich müsste ich akzeptieren, wenn Du auch John Woos Filme nicht magst, aber dann, um das berühmte QT-Zitat umzukehren, es gibt auch Leute die Michelangelos Werk nicht mögen..In meinen Augen macht dies tatsächlich einen wesentlichen Teil eines guten Actionfilms aus. Eine Schiesserei oder eine Verfolgungsjagd, bei der ich keine Orientierung habe, finde ich meist langweilig, weil solche Szenen jenseits von Lärm und Explosionen einfach wenig Reiz haben (gut, auch Lärm und Explosionen können ihren Reiz haben, wenn man sein John Woo ist ...)
Geschrieben 17 September 2007 - 22:19
Ich bin ja nun kein Kampfsportlehrer, aber wenn es in einem Actionfilm nicht um die Actionszenen geht (und Prügelszenen sind Actionszenen). dann weiss ich auch nicht. Ernsthaft: In meinen Augen ist es wesentlich, dass eine Prügelszene visuell was hergibt, und da ist die Frage, ob die Darsteller was können, mitentscheidend.Das gebe ich Dir doch sogar gerne zu, nur: Es ist doch eigentlich, solange man kein Kampfsportlehrer ist (was ich nicht bin) vollkommen egal, ob die Darsteller wirklich kämpferisch 'was drauf' haben, solange die Inszenierung das kaschieren kann. Natürlich erfreue ich mich auch an gelungener Akrobatik (ob nun bei Jet Li, Jackie Chan, Steven Seagal oder Buster Keaton), aber solange die Inszenierung Schwächen auffangen kann, ist das für mich kein Malus, wenn der Darsteller keinen schwarzen Gürtel hat. Solange man mir nicht weiß machen will, ein fast 120 Kilo schwerer Steven Seagal gleitet gazellengleich durch die Luft - wie in seinen letzten Filmen.
Er kommt aber letztlich zum selben Schluss: Er findet Greengrass' Stil inkohärent, wenig beeindruckend und letztlich 'zu einfach'.Nun, er zitiert häufig aus den Kommentarfeldern(!) bei Roger Ebert und geht das ganze schon noch deutlich differenzierter an. Interessante Texte - und nicht soo negativ, wie Du das hier darstellst.
Gut, dann habe ich das eben überspitzt formuliert, aber in meinen Augen folgt das eben nicht unbedingt draus. Ok, es kann ein Indiz sein, kann aber auch nicht. EDIT2: Noch zur Orienterung: Wenn jemand wie David Bordwell, der gewissermassen ein professioneller "Filmversteher" ist und wahrscheinlich wie wenige andere geschult sind, im Schauen von Filmen, Mühe damit bekundet, sich in "Bourne Ultimatum" zu orientieren ("But in The Bourne Ultimatum, could anybody reconstruct any of these stations, streets, or apartment blocks on the strength of what we see? "), dann beruhigt mich das sehr. Denn wenn er das nicht kann, bezweifle ich, dass es viele Menschen gibt, die es können.Jetzt machst Du das schon wieder, mir was in den Mund zu legen. Wenn ich schreibe "könnte ein Indiz sein", kann doch von zwingender Logik oder Kausalität keine Rede sein, oder?
Ich sehe da sehr wenig Unterschiede zwischen Bay und Greengrass (ok "Pearl Harbour" habe ich nicht gesehen), zumindest auf formaler Ebene. Auf inhaltlicher Ebene gibt es die durchaus, aber stilistisch scheinen sie mir nicht allzu gross, ausser dass die Kamera bei Greengrass noch nervöser ist. Am Ende würde ich behaupten, dass Du eigentlich jede Szene àla "Bourne Ultimatum" aufbereiten kannst, und dass die Frage, was da konkret geschieht, vollkommen sekundär wird. Ich bin davon überzeugt, dass Du den gleichen Effekt hättest, wenn Du ein Mädchen beim Blümchenpflücken auf diese Art filmen würdest. Da geht's nur noch um ein Sperrfeuer an audio-visuellen Impulesen und nicht mehr um die Frage, was geschieht.Da unterscheiden wir uns in der Meinung halt. Für mich liegt die Qualität darin, dass die beschleunigte Montage hier zu einem adrenalingetränkten Filmerlebnis führt (bei mir zumindest) und nicht, wie in schlechteren Filmen mit schneller Montage (frühe Bay-Filme u.a.), lediglich die Bilder zerhackt und den Zuschauer ermüdet. So scheint der Film aber bei Dir angekommen zu sein, was doch nur zu dem weiter von mir oben gesagten passt, dass Greengrass' Stil nicht jedem liegt.
Hier scheint nun ein Missverständnis Deinerseits vorzuliegen: Ich halte einige Filme Woos für Höhepunkte des Actionskinos, aber eben: er kann eben auch eine Explosion als reines Ballet inszenieren und er kann - im Gegensatz zu "Last Samurai" auch Tom Cruise zum Inbegriff der Action-Eleganz machen (allerdings waren seine letzten Filme sehr enttäuschend). EDIT: Vielleicht sollten wir diese Diskussion auch beenden. Wie ich in Deinem Blog sehe, hast Du auch "28 Weeks Later" gut bewertet, und da fehlt mir nun erst recht jedes Verständnis. Denn dieser Film hat so viel Plotlöcher, dass man darob schon selber zum Zombie werden will. Ganz abgesehen davon, dass ein hervorragender Schauspieler wie Carlyle dazu verdammt wird, den halben Film lang als blutsabbernder Schreihals durch die Gegend zu wanken.Ausgerechnet den Meister des Film-Rhyhtmus und der filmischen Raumwirkung als Argument für reines Lärm- und Explosionskino heranzuziehen finde ich ziemlich despektierlich und blasphemisch. Die Ausdrücke meine ich nicht ironisch, sondern ernst. Natürlich müsste ich akzeptieren, wenn Du auch John Woos Filme nicht magst, aber dann, um das berühmte QT-Zitat umzukehren, es gibt auch Leute die Michelangelos Werk nicht mögen..
Bearbeitet von simifilm, 17 September 2007 - 22:45.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 18 September 2007 - 11:44
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