Am 11. Februar erscheint eines der wohl spannenderen Bücher dieses Frühjahrs: Kameron Hurley: The Stars are Legion. Der Klappentext: Irgendwo am Rand des Universums treibt die Legion dahin, eine Masse von langsam verfallenden, sterbenden Weltenschiffen. Seit Generationen wird um die Kontrolle über die Legion gekämpft, ohne dass sich eine Partei durchsetzen konnte. In dieser Situation erwacht Zan, die ihre Erinnerung verloren hat. Sie wird von Menschen gefangen gehalten, die sich ihre Familie nennen und in Zan ihre Erlöserin sehen. Zan ist die einzige, die das Weltenschiff Mokshi betreten kann, das in der Lage ist, unabhängig zu agieren und die Legion zu verlassen. Der Kampf um Mokshi ist eine weitere Episode im Krieg um die Legion, aber es ist womöglich auch die letzte ...
Kameron Hurley ist für ihre zornigen, manchmal brutal offenen und wenig diplomatischen Beiträge bekannt, seien es Romane oder auch Sachartikel. Jedenfalls kommen ihre Texte bei mir so rüber und das ist mir allemal lieber als zuckersüßes tumirnichtwehdanntuichdirauchnichtweh-Geschreibsel. Wie's scheint, hat sie sich auch hier nicht zurückgehalten. Eine Rezensentin schreibt, das Buch sei nichts für Zimperliche und Leser, die vor der Schilderung der Verteilung diverser Körperflüssigkeiten und-teile zurückschrecken. Und auch nichts für Leser, die mit Hurleys entschieden feministischer Art zu schreiben nicht klarkommen - es kommen in diesem Buch keine Männer vor. Das ist natürlich der Aspekt, der von vielen Rezensenten herausgehoben wird, obwohl er nur einen Teilaspekt des Romans darstellt. Der Weltenbau, die Charaktere, die Ideen, die wilde Mischung von Horror, Romance, Space Opera sind dem Vernehmen nach ebenso gelungen wie verstörend. Kein Buch für den gemütlichen Feierabend, aber offenbar eines, das man nicht so schnell vergisst. Gut so. (im Gegensatz zu dem eher nichtssagenden Titelbild, dass könnte Heyne so übernehmen )
PS: Wem "Paracelsus" von Arno Endler gefallen hat, der sollte vielleicht einen Blick zu Mur Laffertys "Six Wakes" riskieren, der Klappentext klingt ähnlich (Spoilerwarnung für alle, die Paracelsus noch auf der Leseliste haben: NICHT den Klappentext von Six Wakes" lesen, sondern erst Paracelsus )
PPS @Amtranik Nur zu. Meine Erfahrung ist, dass es zunehmend leichter wird. Obwohl meiner Meinung nach der Einstieg mit Romanen einfacher ist als mit Kurzgeschichten. Bei Romanen muss man nicht jedes einzelne Wort nachschlagen, weil sich vieles aus dem Zusammenhang ergibt und anderes zum Verständnis nicht unbedingt nötig ist. Bei Kurzgeschichten kommt es sicher viel eher auch auf einzelne Worte und/oder Redewendungen an. Mein Einstieg in englische Lektüre war Herr der Ringe, und als ich zum siebzehnten mal nachgeschlagen hatte, wurde mir klar, dass ich nicht unbedingt wissen musste, welche Sorte von Baum oder Strauch Tolkien nun gerade in seinem Satz beschrieben hatte