Naut schrieb am 23.10.2009, 07:39:
Ich hoffe inständig, dass genau das nicht passieren wird. Wann dann nämlich geschehen würde wäre, dass die Verlage sämtliche Phantastik aus den Programmen streichen würden, nach dem Motto: "Den Zwergen-Potter-Kram will doch keiner mehr lesen". In einem Boom gelingt es guten Harusgebern nämlich immer, ein paar Perlen auf den Markt zu bringen, die sonst nie in die Buchläden kämen (man erinnere sich an die Phantastische Bibliothek Suhrkamp), wenn der Hype aber abflaut, wird der Markt komplett trockengelegt! In diesem Sinne: Ich wünsche Markus Heitz alles Gute zu seinem Preis und einen möglichst langen Erfolg, in dessen Windschatten sich viele unentdeckte Schätze der Phantastik hochschwimmen mögen!
Leider wäre sowas zu befürchten. Ich erinnere mich auch an die "Bibliothek der phantastischen Literatur", die gerade noch so auf dem Ende der Star Wars / Star Trek Welle im Fischer Verlag mitsurfte und die teilweise echte Perlen wieder- oder erstveröffentlicht hat. Ein paar Jahre später wäre das nicht mehr gegangen.
Anscheinend gibt es im Moment drei Felder, die beackert werden können: der Typ realistischer SF, den Schätzing und Eschbach so populär gemacht haben, das Klischeerecycling in der Fantasy, das dieses Genre traurig aussehen läßt, weil alle nur in Tolkiens Garten spielen gehen, und die neue Form der Schauerromantik rund um Vampire, schön zeitgemäß vermixt mit "Rape across five continents"-Literatur.
Ernsthafte SF? Oh Mann, ist das lange her, dass das bestsellertauglich war...