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Gravity (Bundesstart: 3.10.2013)


131 Antworten in diesem Thema

#61 simifilm

simifilm

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Geschrieben 29 Oktober 2013 - 13:24

Avatar wollte aber sicherlich nie mehr sein als Pocahontas in blau,


Das sieht Cameron aber etwas anders …

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#62 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Oktober 2013 - 15:23

Bei Gravity dagegen denke ich, dass er seine Faszination aus dem Authentischen ziehen will, und genau den Aspekt verbockt er halt eben auf ganzen Linie.

Aus deiner Sicht. "Gravity" hat im Englischen auf jeden Fall 2 Bedeutungen (und wenn man nur ein wenig vom Ablauf des Films weiß, fallen einem beim Filmplakatbetrachten beide sofort ein) - dass die dt. Verleiher den Titel so lassen birgt dann natürlich das Risiko, dass Mitmenschen in unseren Landen evtl. meinen es handle sich um eine Doku über Schwerkraft...

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#63 Clauss-Hausen

Clauss-Hausen

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Geschrieben 29 Oktober 2013 - 17:35


Das sieht Cameron aber etwas anders …

Okay, sagen wir es so, der hypothetisch durchschnittliche Zuschauer erhaelt nicht den Eindruck, der Film wolle mehr sein.
Er bietet eine einfache Geschichte, die jeder begreift und die vor allem nicht von dem eigentlichen Kunstwerk, der erschaffenen Welt, ablenkt.

Bearbeitet von Clauss-Hausen, 29 Oktober 2013 - 17:45.

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

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#64 Clauss-Hausen

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Geschrieben 29 Oktober 2013 - 17:43

Aus deiner Sicht. "Gravity" hat im Englischen auf jeden Fall 2 Bedeutungen (und wenn man nur ein wenig vom Ablauf des Films weiß, fallen einem beim Filmplakatbetrachten beide sofort ein) - dass die dt. Verleiher den Titel so lassen birgt dann natürlich das Risiko, dass Mitmenschen in unseren Landen evtl. meinen es handle sich um eine Doku über Schwerkraft...

Als Permanent Resident von Neuseeland hat mans mit dem Englischen nicht so ;)
Davon abgesehen kann ich nun nicht ganz folgen, auf was Du anspielst. Ich musste den Film Gravity nennen weil er Gravity heisst. Freilich haette ich ihn auch Olaf nennen koennen, aber das waere sicherlich allzu verwirrend geworden.... abgesehen davon dass ich ihn eben so nenne damit wir wissen wovon wir reden, war mit der Titel bisher kaum wichtig. Ich habe mich da eher auf die Handlung bezogen.
Er hat schoene Bilder, aber seine Seele versucht er meines Dafuerhaltens aus einer gewissen Authentizitaet zu ziehen, die er nicht bietet. Und was mich eben richtig daran stoert ist, dass man hier einen potentiellen Klassiker verheizt hat. Da war richtig Potential drin.

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#65 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 Oktober 2013 - 23:10

Dass irgendwas verheizt wurde, ist deine - bisher wenig begründete - Meinung. -- Mein 2. Satz in meinem Vorpost bezog sich auf dein "Physik steht gewissermassen gross auf der Packung drauf und da bin ich auch nicht der einzige, der den Schriftzug so liest, aber drin ist es sicherlich nicht". Ernst (die 2. Bedeutung) ist auf jeden Fall "drin".

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#66 Clauss-Hausen

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 10:25

Dass irgendwas verheizt wurde, ist deine - bisher wenig begründete - Meinung. -- Mein 2. Satz in meinem Vorpost bezog sich auf dein "Physik steht gewissermassen gross auf der Packung drauf und da bin ich auch nicht der einzige, der den Schriftzug so liest, aber drin ist es sicherlich nicht". Ernst (die 2. Bedeutung) ist auf jeden Fall "drin".

Du findest es also nicht begruendet?
Auf der Packung steht gross Physik drauf, weil der Film sich authentisch geben will, es aber nur an der allerobersten Oberflaeche ist und ansonsten fast soviele Naturgesetze bricht wie Star Wars.
Das hat mit dem Titel wirklich wirklich wirklich nichts zu tun.
Er ist verheizt verheizt verheizt, weil er im Prinzip zeigt, dass ein realistisches Weltraumabenteuer absolut das Potential hat, ein Kassenschlager zu werden - doch er hat es leider nicht umgesetzt.
Du darfst freilich ganz Deiner eigenen Meinung sein, aber ich habe sonst wenig an dem Film entdeckt, dass ihn abseits des Settings sehenswert macht (es gab viele schoene Szenen und einige wunderbare Ideen und Umsetzungen... aber diese Dinge sind schoenes Beiwerk und tragen alleine noch lange keinen Film). Die menschliche Tragoedie wirkte mir zu aufgesetzt, was allerspaetestens durch Clooney's Abgang sichergestellt wurde, in dem man den obligatorischen Opfertod auf die erzwungenste Art und Weise viel zu offen marktstrategisch motiviert dargestellt hat., um auch nur irgendeine Regung dabei zu empfinden
Was bleibt ist die vertane Chance, einen realistischen Weltraumfilm in die Kinos zu bringen, der zum Kassenschlager wird und genau dieses Teil des Genres vielleicht etwas beleben koennte. Und mal ehrlich, an solchen Filmen mangelt es gewaltig (obwohl gerade diese den wahren Sense of Wonder transportieren, eg 2001), waehrend uebertriebener Stuss massenweise ins Kino kommt.
Selbst fliegende Clowns in Pyjamas werden heutzutage von Erwachsenen angeschaut und fuer cool befunden - da haette Gravity das Gegengewicht weden koennen, aber er ist bloss viel Schein und wenig Sein.
So, das ist meine Meinung und Du darfst ne andere haben... ich wuerde mich aber nur ungern drueber streiten wollen. Ist schliesslich nur ein Film.

Bearbeitet von Clauss-Hausen, 31 Oktober 2013 - 10:30.

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#67 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 11:46

(Und wieder kaum Begründungen warum/welche "vielen Naturgesetze" gebrochen wurden. Und, nein, auf dem Plakat steht nicht Physik drauf, sondern nur der Filmtitel (und öfter "Nicht loslassen!" o.ä.) - und der ist im Englischen nur zur Hälfte Physik.)

Ein Maßstab, den der FIlm z.B. setzt, ist, dass er wie kaum ein Anderer der Neuzeit wieder Interesse weckt für das, was Astronauten heutzutage machen. Dadurch rücken entspr. Interviews - wie dieses heute im US-Sender gehörte - wieder stark in den öffentlichen Fokus.

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#68 simifilm

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 12:13

(Und wieder kaum Begründungen warum/welche "vielen Naturgesetze" gebrochen wurden. Und, nein, auf dem Plakat steht nicht Physik drauf, sondern nur der Filmtitel (und öfter "Nicht loslassen!" o.ä. - und der ist im Englischen nur zur Hälfte Physik.)


Eigentlich ist mir ja relativ wurscht, ob der Film nun physikalisch korrekt ist oder nicht. Aber ich gebe Clauss-Hausen insofern Recht, dass der Film weit über den Filmtitel hinaus suggeriert, dass er in hohem Grade realistisch sei. Die Anmutung ist nicht "Wir zeigen Euch das neuste Weltraummärchen", sondern "So geht das im Weltraum tatsächlich zu und her, das könnte tatsächlich passieren". Das wird an der Art und Weise, wie die Technik und vor allem der Umgang der Figuren mit dieser, inszeniert wird, mehr als deutlich.

Insofern würde ich schon sagen, dass man den Film bis zu einem gewissen Grad an diesem Anspruch messen kann.

Ein Maßstab, den der FIlm z.B. setzt, ist, dass er wie kaum ein Anderer der Neuzeit wieder Interesse weckt für das, was Astronauten heutzutage machen. Dadurch rücken entspr. Interviews - wie dieses heute im US-Sender gehörte - wieder stark in den öffentlichen Fokus.


Und inwiefern ist das in irgendeiner Weise relevant für die Qualität des Films?

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#69 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 12:25

Zu letzterer Frage: Der Film begeistert durch die außerordentlich lange "Szene" (s. oben), und die Art wie z.B. Kowalski mit Problemen umgeht, fürs Astronautengewerbe. Das "sense of wonder" wird effektiv animiert - bei mir ca. 100 Mal mehr als irgendeine Erbsenzählanwandlung (die durchaus bei anderen Filmen bei mir zu beobachten ist). Ein Zeichen dafür, das bei mir zumindest null Langeweile aufkam - bei allen (bisher 3) Sichtungen.

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#70 simifilm

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 15:11

Zu letzterer Frage: Der Film begeistert durch die außerordentlich lange "Szene" (s. oben), und die Art wie z.B. Kowalski mit Problemen umgeht, fürs Astronautengewerbe.


Noch einmal: Warum ist es irgendwie relevant, ob ein Film fürs Astronautengewerbe wirbt?

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#71 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 16:03

Nochmal: Der Film begeistert einen SF-Fan, auch weil er das was das "da draußen" passiert der Allgemeinheit näherbringt. Bei Diskussionen früher über SF-Filme gab's immer 2 Fragen - "ist der FIlm gut?" und "ist der Film gut für die SF?". Letzteres mag dir als bekennender Kaum-SF-Leser egal sein, aber ich behaupte mal, Gravity ist - u.a.! - sehr gut für die SF.

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#72 simifilm

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 16:07

Nochmal: Der Film begeistert einen SF-Fan, auch weil er das was das "da draußen" passiert der Allgemeinheit näherbringt. Bei Diskussionen früher über SF-Filme gab's immer 2 Fragen - "ist der FIlm gut?" und "ist der Film gut für die SF?". Letzteres mag dir als bekennender Kaum-SF-Leser egal sein, aber ich behaupte mal, Gravity ist sehr gut für die SF.


Das sind nun ziemlich viele argumentative Sprünge; dass es "immer zwei Fragen" gab, ist mir neu. Dass Begeisterung für das Astronautengewerbe gleichbedeutend ist mit "gut für die SF" ebenfalls. Wobei ich ohnehin nicht weiss, was "gut für die SF" sein soll.

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#73 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 16:29

Hier bei uns im SFN wurden früher - zu FilmDB-Zeiten - öfter diese Fragen besprochen, und auch in SF-Diskussionen anderswo. "Gut für die SF" sollte wohl sein: Bringt die SF als Genre voran, d.h. macht es wieder interessanter bzw. führt zu mehr Zuwachs an SF-Begeisterten. Wenn ich gesprungen bin, sorry, aber ich versuche meinen 2. Absatz aus der #68 oben zu erklären. (Lasse es aber nun lieber sein.)

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#74 Jueps

Jueps

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 17:38

Ich tu' mich nur ein Bisschen schwer mit den hier mehrfach getroffenen Unterstellungen, was der Film denn "sein will". Dieses oder jenes stehe auf der Packung, diese oder jene Herangehensweise impliziere die Inszenierung der Geschichte. Welche Quelle könnt ihr mir dafür nennen? Die Art, wie Journalisten den Film in den ersten Wochen beschrieben haben? Kaum ein valides Argument. Der Umstand, dass der Regisseur im Weltraum keine Geräusche ertönen lässt oder exakte Modelle von ISS und Co. erschaffen ließ? Damit verpflichtet er sich nicht dazu, eine Doku zu drehen. Das einzige, was ich von Cuaron selbst irgendwo mal gelesen habe, war ein Statement in Richtung "Ja, wir versuchen mehr als andere realistisch darzustellen, aber natürlich haben wir auch einige Freiheiten gewählt, um unsere Geschichte packend zu erzählen". Er sagt also selbst, dass sein Werk als eine Symbiose aus Fiktion und realen Eindrücken zu verstehen ist, und das find' ich gut so. Die hier getroffene 0-1-Binärsichtweise weiß ich da nicht so nachzuvollziehen; entweder ein Film ist "Pocahontas in blau" ODER er darf nur der pure, wahrgewordene Physikertraum sein? Wie schaut's denn mit der Grauzone aus? "Gravity" wählt einen - im Vergleich zu jeeeedem Sci-Fi-Film, den ich kenne - realistischeren Grundton, erzählt in dessen Rahmen aber mit kreativer Freiheit die Geschichte einer einsamen Frau, [SPOILER ahead] die erst an der Klippe zwischen Leben und Tod ankommen muss, um völlig von Ängsten befreit wieder auf der Erde aufzuklatschen. [/SPOILER] In dem Sinne ist's fast eher ein Buddhismusmärchen im Kontext eisiger Weltraumstille, als ein IMAX-Naturfilm für Genaunehmer. Eure Enttäuschung über Gravity, Clauss-Hausen und (scheinbar in kleinerem Maße) simifilm, werd' ich euch nicht nehmen. Will ich auch nicht. Aber ich plädiere für die Legitimation eines Graubereichs zwischen Realismus und völliger Fiktion... :-)

Bearbeitet von Jueps, 01 November 2013 - 16:51.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#75 simifilm

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 20:04

Ich tu' mich nur ein Bisschen schwer mit den hier mehrfach getroffenen Unterstellungen [sic], was der Film denn "sein will". Dieses oder jenes stehe auf der Packung, diese oder jene Herangehensweise impliziere die Inszenierung der Geschichte.
Welche Quelle könnt ihr mir dafür nennen? Die Art, wie Journalisten den Film in den ersten Wochen beschrieben haben? Kaum ein valides Argument.
Der Umstand, dass der Regisseur im Weltraum keine Geräusche ertönen lässt oder exakte Modelle von ISS und Co. erschaffen ließ? Damit verpflichtet er sich kaum dazu, eine Doku zu drehen.

Das einzige, was ich von Cuaron selbst irgendwo mal gelesen habe, war ein Statement in Richtung "Ja, wir versuchen mehr als andere realistisch darzustellen, aber natürlich haben wir auch einige Freiheiten gewählt, um unsere Geschichte packend zu erzählen". Er sagt also selbst, dass sein Werk als eine Symbiose aus Fiktion und realen Eindrücken zu verstehen ist, und das find' ich gut so.

Die hier getroffene 0-1-Binärsichtweise weiß ich da echt nicht so recht nachzuvollziehen; entweder ein Film ist "Pocahontas in blau" ODER er darf nur der pure, wahrgewordene Physikertraum sein? Wie schaut's denn mit der Grauzone aus?
"Gravity" wählt einen - im Vergleich zu jeeeedem Sci-Fi-Film, den ich kenne - realistischeren Grundton, erzählt in dessen Rahmen aber mit kreativer Freiheit die Geschichte einer einsamen Frau, [SPOILER ahead] die erst an der Klippe zwischen Leben und Tod ankommen muss, um völlig von Ängsten befreit wieder auf der Erde aufzuklatschen. [/SPOILER] In dem Sinne ist's fast eher ein Buddhismusmärchen im Kontext eisiger Weltraumstille, als ein IMAX-Naturfilm für Genaunehmer.


Eure Enttäuschung über Gravity, Clauss-Hausen und (scheinbar in kleinerem Maße) simifilm, werd' ich euch nicht nehmen. Will ich auch nicht. Aber ich plädiere für die Legitimation eines Graubereichs zwischen Realismus und völliger Fiktion... :-)


Ich fühle mich zumindest teilweise missverstanden. Wie ich schon gesagt habe, sind mir die physikalischen Fehler persönlich ziemlich Wurscht. Dass der Film aber im Vergleich zur grossen Menge von Weltraumfilmen (Weltraumfilme und nicht SF, Gravity ist nicht SF) einen realistischen Anspruch hat, ist offensichtlich und ja von Dir auch nicht in Abrede gestellt. Insofern kann ich durchaus nachvollziehen, wenn sich jemand über entsprechende Fehler ärgert, selbst wenn sie mir egal sind.

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#76 Armin

Armin

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 20:43

Ein BBC-Interview mit Sandra Bullock und Alfonso Cuaron, das leider keinerlei Bezug zu den hier geäußerten Kritikpunkten nimmt:



#77 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 22:10

Wie ich schon gesagt habe, sind mir die physikalischen Fehler persönlich ziemlich Wurscht. Dass der Film aber im Vergleich zur grossen Menge von Weltraumfilmen (Weltraumfilme und nicht SF, Gravity ist nicht SF) einen realistischen Anspruch hat, ist offensichtlich und ja von Dir auch nicht in Abrede gestellt. Insofern kann ich durchaus nachvollziehen, wenn sich jemand über entsprechende Fehler ärgert, selbst wenn sie mir egal sind.

Es kommt darauf an, ob Gravity Science Fiction ist oder nicht. Nehmen wir an, dass Katastrophenfilme (was wäre, wenn etwas explodiert oder anderes passiert) zur SF gehören können, dann ist Gravity SF. Der Kaskadeneffekt (Kessler-Syndrom) bezüglich des Weltraummülls ist eine solche Katastrophe, in der fast die gesamte weltraumgestützte Infrastruktur zerstört wird. Wie es dann geschildert wird, ist nicht realistisch, weil z.B. Satelliten nicht alle im selben Orbit sind. Im Grunde wird hier eine Katastrophe angedeutet, die die technologiebasierten Länder auf der Erde massiv beeinflusst, z.B. satellitengestützte Kommunikation oder Navigation ist nicht mehr möglich.
Der von Clooney getragene Jetpack ist eine Zukunftserfindung, mit einem herkömmlichen hätte er nie solange herumdüsen und soweit kommen können.
Die Shuttle-Mission STS-157 im Film deutet darauf hin, dass das Shuttle Programm der USA nie eingestellt wurde. Überspitzt gesagt, handelt es sich hier also um eine alternative Realität.
Jedoch, man kann durchaus sagen, dass es mehr Weltraumfilm als SF ist, will man eine solche Unterscheidung vornehmen.
Die Himmelsmechanik wird leider im Film nachlässig angegangen, sehr realistisch sind hingegen die Anzüge oder Stationen, auch die Soyuz-Kapsel, gezeigt.

Bearbeitet von Ulrich, 31 Oktober 2013 - 22:12.


#78 simifilm

simifilm

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Geschrieben 31 Oktober 2013 - 22:17

Es kommt darauf an, ob Gravity Science Fiction ist oder nicht. Nehmen wir an, dass Katastrophenfilme (was wäre, wenn etwas explodiert oder anderes passiert) zur SF gehören können, dann ist Gravity SF. Der Kaskadeneffekt (Kessler-Syndrom) bezüglich des Weltraummülls ist eine solche Katastrophe, in der fast die gesamte weltraumgestützte Infrastruktur zerstört wird. Wie es dann geschildert wird, ist nicht realistisch, weil z.B. Satelliten nicht alle im selben Orbit sind. Im Grunde wird hier eine Katastrophe angedeutet, die die technologiebasierten Länder auf der Erde massiv beeinflusst, z.B. satellitengestützte Kommunikation oder Navigation ist nicht mehr möglich.
Der von Clooney getragene Jetpack ist eine Zukunftserfindung, mit einem herkömmlichen hätte er nie solange herumdüsen und soweit können.
Die Shuttle-Mission STS-157 im Film deutet darauf hin, dass das Shuttle Programm der USA nie eingestellt wurde. Überspitzt gesagt, handelt es sich hier also um eine alternative Realität.
Jedoch, man kann durchaus sagen, dass es mehr Weltraumfilm als SF ist, will man eine solche Unterscheidung vornehmen.
Die Himmelsmechanik wird leider im Film nachlässig angegangen, sehr realistisch sind hingegen die Anzüge oder Stationen, auch die Soyuz-Kapsel, gezeigt.


SF setzt ein Novum voraus, das die fiktionale Welt im Vergleich zur realen entscheidend verändert; Clooneys Jetpack mag es in dieser Form noch nicht geben, ändert aber den Charakter der Welt aber nicht grundlegend (zumindest nicht mehr, als wenn ein Cowboy in einem Western ein besonders schnelles Pferd oder Old Shatterhand den Henrystutzen hat). Und Katastrophenfilme per se sind sicher nicht SF.

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#79 Lucardus

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Geschrieben 01 November 2013 - 11:43

Ich lese absichtlich nichts über Gravity, weil ich den unvoreingenommen sehen möchte, aber das hier konnte ich nicht beseiteschieben.
Der Ex-Astronaut Chris Hadfield wurde angeblich wegen störender "Zwischenrufe" aus einer Vorstellung von Gravity geworfen. Eingefügtes Bild

http://www.thebeaver...ing-gravity.htm
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#80 simifilm

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Geschrieben 01 November 2013 - 12:03

Ich lese absichtlich nichts über Gravity, weil ich den unvoreingenommen sehen möchte, aber das hier konnte ich nicht beseiteschieben.
Der Ex-Astronaut Chris Hadfield wurde angeblich wegen störender "Zwischenrufe" aus einer Vorstellung von Gravity geworfen. Eingefügtes Bild

http://www.thebeaver...ing-gravity.htm


Mässig lustig.

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#81 Clauss-Hausen

Clauss-Hausen

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Geschrieben 01 November 2013 - 12:22

(Und wieder kaum Begründungen warum/welche "vielen Naturgesetze" gebrochen wurden.

Natuerlich nicht... aber Du wirst Dich erinnern, wie ich bereits erwaehnte, dass der Film zu viele davon hat, als dass ich auf sowas einsteigen moechte. Ich sagte zudem, wie wenig sinnvoll ich es erachte, wie hier geschehen, einige der Szene im Detail zu beleuchten, wenn der ganze Film davon nur so wimmelt.
Im Gegensatz zu Simifilm ist mir die Einhaltung der physikalischen Realitaet bei der Bewertung dieses Filmes enorm wichtig und zwar genau aus dem Grund, weil er diesen realistischen Anspruch hat. Das ist halt kein Popcorn Kino a la Emmerich, in dem mir jegliche Einhaltung von Gesetzmaessigkeiten wurscht ist, wenn nur die Welt kunterbunt dazu untergeht.

Dass er schoene Szenen hat und einige tolle Umsetzungen habe ich nie in Abrede gestellt, aber diese allein tragen keinen Film.
Ausserhalb des Settings eines Ungluecks im Erodorbit habe ich nichts relevantes im Film gefunden. Bullocks Problemchen mit dem Leben haben mich nicht erreicht und Clooneys laecherliche Selbstaufopferung hat die ganze zwischenmenschliche Thematik des Films direkt aufs Abstellgleis gefahren. Man hat hier halt ein paar Standardsituationen und probleme ins Drehbuch gemischt, und das meines Dafuerhaltens nach recht lieblos.

Was mich besonders daran enttaeuscht ist die verpasste Gelegenheit, einen realistischen Film ueber ein Abenteuer im Weltraum als Kassenschlager ins Kino zu bringen - denn an sowas mangelt es und die Filme die es in dieser Klasse gibt, lassen sich an einer Hand abzaehlen. So einer haette Gravity sein koennen, war es aber nicht.

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#82 Clauss-Hausen

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Geschrieben 01 November 2013 - 12:26

Ich tu' mich nur ein Bisschen schwer mit den hier mehrfach getroffenen Unterstellungen [sic], was der Film denn "sein will". Dieses oder jenes stehe auf der Packung, diese oder
Eure Enttäuschung über Gravity, Clauss-Hausen und (scheinbar in kleinerem Maße) simifilm, werd' ich euch nicht nehmen. Will ich auch nicht. Aber ich plädiere für die Legitimation eines Graubereichs zwischen Realismus und völliger Fiktion... :-)

Wenn der Film noch etwas anderes geboten haette, koennte man drueber hinweg sehen, aber das hat er mir zumindest nicht.

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#83 derbenutzer

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Geschrieben 01 November 2013 - 12:26

... Hadfield’s alleged berating of the film continued unabated. During one crucial and deathly silent scene involving Sandra Bullock’s character’s desperate attempt to reach her vessel and avoid dying in the void of space, the man who brought honour and fun to Canadian space exploration let out a long, piercing, and altogether perfect fart ...


Köstlich! Da wäre ich gerne zugegen gewesen. Ich habe den Film mittlerweile gesehen und haufenweise mehr Einwände zur verwendeten "Physik" als meine anfänglichen (siehe oben) parat. Dennoch war der Film vergleichsweise zu anderen Beispielen des Genres absolut in Ordnung.

Die kanadische Quittierung frei nach Mr Hadfield war daher -- zumindest bewusst -- bei mir nicht der (Film-)verdauende Fall.

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LG

Jakob

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#84 Clauss-Hausen

Clauss-Hausen

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Geschrieben 01 November 2013 - 12:36

Zu letzterer Frage: Der Film begeistert durch die außerordentlich lange "Szene" (s. oben), und die Art wie z.B. Kowalski mit Problemen umgeht, fürs Astronautengewerbe. Das "sense of wonder" wird effektiv animiert - bei mir ca. 100 Mal mehr als irgendeine Erbsenzählanwandlung (die durchaus bei anderen Filmen bei mir zu beobachten ist). Ein Zeichen dafür, das bei mir zumindest null Langeweile aufkam - bei allen (bisher 3) Sichtungen.

Guter Punkt... Sense of Wonder. Kommt bei mir heute noch wenn ich 2010 anschaue und auch der hat einige Makel drin.

Gravity begann mit jeder Menge Sense of Wonder aber mit jedem Fehler der sich eingeschlichen hat gings bergab, bis man nicht mehr drueber hinwegsehen konnte, dass man sich hier gar nicht im Weltraum aufhaelt, sondern auf der Spielwiese eines Drehbuchschreibers, der schon ganz genau im Kopf hat, das dieses oder jenes noch passieren soll, ob es den Naturgesetzen passt oder nicht.
Wenn ich es mir recht ueberlege ist das vielleicht auch sogar der Hauptgrund, warum mir der Film so schwer im Magen liegt... mit welchen Sense of Wonder er begonnen hat und wie herzlos man mir den dann im Fortschreiten abgetoetet hat.

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#85 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 01 November 2013 - 13:10

Und Katastrophenfilme per se sind sicher nicht SF.

Na ja, dann hast du aber nur überflogen, was ich geschrieben habe. Dass ich dir dann letztlich Recht gebe, dass der Film eher Weltraumfilm als SF ist, übersiehst du in deiner Antwort. Finde ich jetzt nicht so schön, aber was soll's.
Ich habe eben nicht geschrieben, dass Katastrophenfilme per se zur SF gehören. Zwischen "Können" und "Müssen" gibt es einen Unterschied. Katastrophenfilme können, müssen aber nicht zur SF gehören. Ich habe auf der einen Seite geschrieben, was im Film SF sein kann und dazu gehört auch das technologische Versagen der gesamten orbitalen Infrastruktur durch den Kaskadeneffekt des Weltraummülls (was im Film angedeutet wird, aber keine Hauptrolle spielt), komme aber dann zum Schluss, dass man Gravity eher als Weltraumfilm denn als SF bezeichnen kann. Schade, das hast du nicht bemerkt.

#86 simifilm

simifilm

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Geschrieben 01 November 2013 - 13:23


Köstlich! Da wäre ich gerne zugegen gewesen. Ich habe den Film mittlerweile gesehen und haufenweise mehr Einwände zur verwendeten "Physik" als meine anfänglichen (siehe oben) parat. Dennoch war der Film vergleichsweise zu anderen Beispielen des Genres absolut in Ordnung.

Die kanadische Quittierung frei nach Mr Hadfield war daher -- zumindest bewusst -- bei mir nicht der (Film-)verdauende Fall.


Dir ist schon klar, dass dieser Artikel auf einer Satire-Seite steht?

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#87 simifilm

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Geschrieben 01 November 2013 - 13:29

Na ja, dann hast du aber nur überflogen, was ich geschrieben habe. Dass ich dir dann letztlich Recht gebe, dass der Film eher Weltraumfilm als SF ist, übersiehst du in deiner Antwort. Finde ich jetzt nicht so schön, aber was soll's.
Ich habe eben nicht geschrieben, dass Katastrophenfilme per se zur SF gehören. Zwischen "Können" und "Müssen" gibt es einen Unterschied. Katastrophenfilme können, müssen aber nicht zur SF gehören. Ich habe auf der einen Seite geschrieben, was im Film SF sein kann und dazu gehört auch das technologische Versagen der gesamten orbitalen Infrastruktur durch den Kaskadeneffekt des Weltraummülls (was im Film angedeutet wird, aber keine Hauptrolle spielt), komme aber dann zum Schluss, dass man Gravity eher als Weltraumfilm denn als SF bezeichnen kann. Schade, das hast du nicht bemerkt.


Ja, Katastrophenfilme können SF sein, ebenso Liebesfilme, Komödien, Musicals oder Pornos. Und? Die Kategorie resp. das Genre Katastrophenfilms trägt zur Klärung der Frage, ob Gravity SF ist oder nicht, schlicht nichts bei.

Und ich würde eben behaupten, dass Gravity nicht bloss "eher Weltraumfilm oder SF" ist, sondern dass er ganz klar nicht SF ist, weil ein Novum fehlt. Das blosse Zufügen eines "nicht-existenten Elements" ist noch kein Novum, denn das geschieht in jeder Fiktion.

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#88 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 November 2013 - 13:52

Wenn wieder die Kategorisierungswut losgehen soll, tendiere ich zu Alternate History. Und dafür hat Gravity ein ganz klares Novum: Das Shuttle-Programm geht weiter aber die ISS wird völlig zerstört (ja, die ISS, die über Jahrzehnte zusammen gebaut wurde). Darauf basierend könnte man eine ganze Reihe von A.H.-artigen Sequels bauen. Wobei ich nicht glaube, dass das der Plan der Cuarons war. Bleibt dann wieder die m.E. weitgehend sinnlose (& gerne allerorts endlos diskutierte) Differenzierung, ob A.H. denn SF sein könne. Meine persönliche Einstellung dazu: Ja, wenn in Gegenwart/Zukunft u.a. Technik involviert ist; ja, wenn in der Vergangenheit mindestens eine Wendung einen wesentlichen Teil der uns bekannten Welt(geschichte) ändert (Roberts' Pavane als Beispiel dafür - darin gibt's null neue Technik, aber es ist eine klare dystopische Sicht, und damit phantastisch). Ergo: Gravity <= A.H. (Gegenwarts-Alternative mit Technik) => SF.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 27 Juli 2015 - 19:56.

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#89 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 01 November 2013 - 16:13


Dir ist schon klar, dass dieser Artikel auf einer Satire-Seite steht?

Mir war das nicht klar, ich hab den Link von Sf-Signal. Warum bist du so knotterig?
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#90 simifilm

simifilm

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Geschrieben 01 November 2013 - 16:22

Wenn nun auch noch wieder die Kategorisierungswut losgehen soll, tendiere ich zu Alternate History. Und dafür hat Gravity ein ganz klares Novum: Das Shuttle-Programm geht weiter aber die ISS wird völlig zerstört (ja, die ISS, die über Jahrzehnte zusammen gebaut wurde). Darauf basierend könnte man eine ganze Reihe von A.H.-artigen Sequels bauen. Wobei ich nicht glaube, dass das der Plan der Cuarons war.

Bleibt dann wieder die m.E. weitgehend sinnlose (& gerne allerorts endlos diskutierte) Differenzierung, ob A.H. denn SF sein könne. Meine persönliche Einstellung dazu: Ja, wenn in Gegenwart/Zukunft u.a. Technik involviert ist; ja, wenn in der Vergangenheit mindestens eine Wendung einen wesentlichen Teil der uns bekannten Welt(geschichte) ändert (Roberts' Pavane als Beispiel dafür - darin gibt's null neue Technik, aber es ist eine klare dystopische Sicht, und damit phantastisch). Ergo: Gravity &lt;= A.H. (Gegenwarts-Alternative mit Technik) =&gt; SF.


Es gibt unter SF-Fans diese imperialistische Tendenz, alles, was einem gefällt, in die SF einzugemeinden. Wobei ich nie verstanden habe, was man dabei gewinnt, wenn am Schluss einfach alles SF ist. Unter einem SF-Novum versteht man normalerweise eine Neuerung, welche die Möglichkeit der realen Welt übersteigt und somit die Beschaffenheit der fiktionalen Welt und die Möglichkeiten, die innerhalb dieser bereit stehen, entscheidend verändert. Das gilt für Dinge wie das Shuttle oder Clooneys Jetpack sicher nicht; das ist keine grundlegend andere Welt, das sind keine irgendwie gearteten wunderbaren, noch nicht möglichen Elemente, sondernnormale fiktionale Zusätze, die es in jeder Erzählung geben kann (und in der Regel auch gibt). Wenn das Nova sind, sind Hugos Quasimodo in oder Captain Flints Schatz in Treasure Island ebenfalls Nova. Und Alternate History in einem halbwegs landläufigen Verständnis ist das auch nicht, sonst wäre eigentlich jeder realistische Roman AH, da in diesen immer eine Welt entworfen wird, die gegenüber der realen Zusätze (meist fiktionale Figuren)aufweist.

Natürlich kann man die Begriffe so weit fassen, wenn man unbedingt will. Wenn das aber zum Schluss führt, dass eigentlich jede Art von Fiktion Alternate History resp. SF ist, kann man auch genauso gut auf die Begriffe verzichten.

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