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Armin schreibt



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Sucker Punch

Geschrieben von Armin , 03 April 2011 · 261 Aufrufe
FILM
Ein „Sucker Punch“ ist in der Boxersprache ein ebenso überraschender wie unfairer Schlag. Unter diesem Titel serviert Regisseur Zack Snyder („Watchmen“, „300“) nun thematisch keineswegs leichte Kost: Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, deren Stiefvater sie für unzurechnungsfähig erklären und in ein Sanatorium einweisen lässt - dort soll eine illegale Lobotomie sie mundtot machen. Die junge Frau, bald „Babydoll“ genannt, flüchtet sich gleich mehrfach ins Reich der Phantasie: Aus dem Sanatorium wird ein Bordell, der Wunsch nach Freiheit mutiert zur gefährlichen Suche nach fünf dafür notwendigen Gegenständen, deren Beschaffung wiederum durch geistige Ausflüge in immer bizarrere Fantasy-Welten geschildert wird. Das ist prinzipiell ein komplexer Stoff, aus dem sich eine interessante Geschichte stricken ließe. Doch es hapert leider an der Umsetzung.

Babydoll (Emily Browning) schart eine Handvoll Leidensgenossinnen um sich: Sweet Pea (Abbie Cornish), Blondie (Vanessa Hudgens), Rocket (Jena Malone) und Amber (Jamie Chung) wollen gemeinsam mit ihr den Ausbruch wagen. Immer wenn es gilt, einen der dafür benötigten fünf Gegenstände in die Hände zu kriegen, startet Babydoll ihren fast schon hypnotischen Tanz, der alle männlichen Zuschauer, vor allem auch den bösen Aufseher Blue Jones (Oscar Isaac), ausreichend ablenkt. Währenddessen kämpfen die Damen in atemberaubenden Schlachten wahlweise gegen Samurai, Zombie-Soldaten oder Ork-ähnliche Ungeheuer.

Womöglich versteckt sich hinter den teils bombastischen Bildern, die Zack Snyder auffährt, tatsächlich irgendwo die Botschaft von der bemitleidenswerten Frau, die hilflos einer von Männern dominierten Gesellschaft ausgesetzt ist. Vielleicht ist das aber auch nur ein gut kalkulierter Vorwand, um leichtbekleidete Damen durch halbwegs furiose Action-Szenen zu jagen - so wirkt „Sucker Punch“ zumindest im Endergebnis.

Der Film krankt daneben auch an farblosen Figuren, die zwar optisch auf Hochglanz gepeppt sind, aber praktisch über keinerlei Charaktereigenschaften verfügen, an ärgerlichen pseudo-philosophischen Dialogzeilen und an fast schon erschreckender Spannungsarmut, die auch durch eine kleine Wendung gegen Ende nicht mehr zu beheben ist. Und selbst wenn man sich nur auf das vordergründige Spektakel konzentriert, überwiegt die Enttäuschung deutlich.


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Gnomeo und Julia

Geschrieben von Armin , 28 März 2011 · 274 Aufrufe
FILM
Wer schon immer einmal die Liebesgeschichte zweier Gartenzwerge verfolgen wollte, ist in „Gnomeo und Julia“ richtig. Der Titel verrät, dass sich der Animationsfilm fleißig bei William Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ bedient - diesen allseits bekannten Stoff ausgerechnet unter Gartenzwergen (die immer, wenn die Menschen wegschauen, lebendig werden) anzusiedeln, ist zwar nicht unoriginell, erweist sich aber leider in der Umsetzung unter der Regie von Kelly Asbury als nur mäßig gelungen. Selbst für das anvisierte jüngere Publikum, das mit dem Shakespeare-Bezug ohnehin nichts anfangen kann, bleibt unter dem Strich nur ein relativ magerer Unterhaltungsfaktor.

In Stratford-upon-Avon, das gemeinhin als Shakespeares Geburtsort gilt, stehen die Reihenhäuser von Mr. Capulet und Miss Montague, die sich in herzlicher Abneigung schon lange ihrem erbitterten Nachbarschaftsstreit widmen. Das färbt ab: Auch die „Bewohner“ ihrer Gärten liegen sich ordentlich in den Haaren - vor allem die Gartenzwerge. Da gibt es die Rotmützen, angeführt von Lord Redbrick, der seine unternehmungslustige Tochter Julia nur mühsam einbremsen kann. Ihnen stehen die Blaumützen gegenüber, deren Chefin die resolute Lady Bluebury ist. Ihr Sohn Gnomeo tritt gern zu Rasenmäherduellen gegen den brutalen Rothut Tybalt an, verliert aber meist. Eine herrliche Orchidee, die Julia aus dem Garten der Blaumützen stibitzen will, sorgt dafür, dass die beiden sich erstmals gegenüberstehen und - wie könnte es anders sein - unsterblich ineinander verlieben.

Die Figuren sind ordentlich, allerdings nicht sonderlich aufregend animiert, eine Einschätzung, die sich eins zu eins auf den Rest des Films übertragen lässt. Immer mal wieder nette Einfälle - die Gartenzwerge haben ein Faible für schöne Blumen und Rasenmäher, am besten der Marke „Terrafirminator“ - stehen zu viele gänzlich harmlose Szenen gegenüber, die einfach nur langweilen, sodass das Ergebnis sehr durchwachsen daherkommt. Dazu trägt auch der Elton-John-lastige Soundtrack seinen Teil bei, der für einige kitschige Momente und gelegentlich unfreiwillige Heiterkeit sorgt. Dass die Handlung am Ende nicht Shakespeares Vorlage folgt, wird dem Zuschauer zudem früh praktisch mit dem Dampfhammer eingetrichtert - schade, Überraschungen werden so schnell ausgeschlossen.


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Sätze für die Nachwelt (CXXXVIII)

Geschrieben von Armin , 28 März 2011 · 233 Aufrufe
FUßBALL
Er ist keine Altlast.
(DFB-Chef Theo Zwanziger in der TV-Sendung "Flutlicht" über Michael Ballack.)


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Der letzte Tempelritter

Geschrieben von Armin , 28 März 2011 · 222 Aufrufe
FILM
Was für ein alberner Film „Der letzte Tempelritter“ ist, macht schon die lächerliche Auftaktszene mehr als deutlich: Da werden im finstersten Mittelalter drei Hexen zum Tode verurteilt und auch gleich hingerichtet. Noch während der Priester aber hinterher seine diversen Formeln spricht, um das Böse auch wirklich endgültig zu vertreiben, wird eine der Damen gleich schon wieder lebendig. Der deutsche Titel verfälscht, um was es wirklich geht: Lässt er noch an einen handelsüblichen (Kreuz-)Ritterfilm denken, veranschaulicht der Originaltitel „Season of the Witch“ („Die Zeit der Hexe“) weitaus besser, dass hier auch mit übernatürlichen Elementen zu rechnen ist. Diese werden dem Zuschauer jedoch leider mehr schlecht als recht präsentiert, sodass „Der letzte Tempelritter“ auch als Fantasy-Abenteuer nicht funktioniert.

Wir schreiben das 14. Jahrhundert: Die Ritter Behmen (Nicolas Cage) und Felson (Ron Perlman) kehren den Kreuzzügen den Rücken, weil ihnen nach vielen blutigen Schlachten urplötzlich Grausamkeit und Sinnlosigkeit ihres Tuns bewusst werden. Europa wird gerade von der Pest heimgesucht, Behmen und Felson werden als Deserteure erkannt und in den Kerker gesteckt. Kardinal D†™Ambroise (Christopher Lee), deutlich von der Pest gezeichnet, bietet ihnen die Freiheit an, wenn sie in seinem Auftrag eine Mission erfüllen: Sie sollen eine als Hexe identifizierte junge Frau (Claire Foy) in ein abgelegenes Kloster bringen - die Mönche, so hofft der Kardinal, werden mit dem sogenannten „Schlüssel Salomons“, einem geheimnisvollen Ritual, dann den Pestfluch bannen können. Mit einigen Begleitern machen sich die Ritter auf die gefährliche Reise. Behmen ist unterwegs hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die Unschuld der Frau zu beweisen, und den zahlreichen Indizien, die darauf hindeuten, dass es sich bei ihr tatsächlich um eine Hexe handeln könnte.

Regisseur Dominic Sena („Passwort: Swordfish“) beweist kein sonderlich glückliches Händchen: Von den farblosen Charakteren einmal abgesehen, die sich zuhauf in seinem Film tummeln, weiß auch die Handlung nicht ansatzweise zu überzeugen. Am Anfang gibt†™s jede Menge unübersichtlicher Schlachtengetümmel, später reiht sich dann ein Klischee der klassischen Queste ans andere, nicht einmal das Überqueren einer maroden Holzbrücke über eine tiefe Schlucht wird ausgespart. Bieder gefilmt, ist auch die optische Seite nur wenig prickelnd, dazu kommt ein unangenehm pathetischer Tonfall, der zum Ende hin immer schwülstiger wird. Alles in allem entpuppt sich „Der letzte Tempelritter“ als ziemlich überflüssiger Film.


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Rango

Geschrieben von Armin , 06 März 2011 · 1.028 Aufrufe
FILM
Statt auch beim vierten „Fluch der Karibik“-Streifen (der am 19. Mai in die Kinos kommt) Regie zu führen, hat Gore Verbinski lieber etwas ganz anderes gemacht: den eher ungewöhnlichen Animationsfilm „Rango“. Der verdient sich dieses Prädikat unter anderem dadurch, weil er sich nicht primär an Kinder und Jugendliche wendet, sondern vor allem auch ein erwachsenes Publikum anvisiert; mit schön-schrägem Humor, einer Fülle von Figuren mit Mut zur Hässlichkeit und ganz, ganz vielen Zitaten aus der Filmgeschichte. Die Konstante mit Bezug auf Verbinskis letzte Filme ist immerhin Johnny Depp: Der leiht Hauptperson Rango nicht nur die Stimme (in der deutschen Fassung ist dafür David Nathan verantwortlich), sondern hat auch als Vorbild für die animierte Figur gedient. Der Regisseur ließ nämlich sein Ensemble die gesamte Handlung des Films auf einer Bühne samt Requisiten durchspielen, sodass sich das Animationsteam an den realen Darstellern orientieren konnte. So steckt in „Rango“ sichtlich auch einiges von Johnny Depp.

Chamäleon Rango verschlägt es aus dem behüteten Dasein, das er bisher in seinem Terrarium führen durfte, in den rauen Alltag der Wüste. Sein Traum, ein Held zu sein, erhält gleich noch Auftrieb, als er einen mordlüsternen Habicht zur Strecke bringt - dass das mehr aus Zufall geschehen ist, interessiert die verzweifelten Bewohner des Wild-West-Kaffs namens „Dreck“ nicht. Sie machen Rango zu ihrem Sheriff und übertragen ihm gleich die Aufgabe, das verschwundene Wasser wieder herbeizuschaffen. Denn ohne Wasser gehen in „Dreck“ bald die Lichter aus. Die nette Eidechsen-Dame Bohne hilft ihm erst widerwillig, dann immer begeisterter, der uralte Schildkröten-Bürgermeister bleibt undurchsichtig und die böse Klapperschlange Jake lauert als Bedrohung im Hintergrund.

Der Spagat, einen Film für alle Generationen zu produzieren, gelingt leider nicht durchgehend: Dafür bleibt zum einen die Story zu simpel und altbacken, andererseits sind dann wieder manche Gags zu anspruchsvoll für jüngere Zuschauer. Darunter leidet auch die nur mäßig spannende Handlung: Die fährt eine Reihe urkomischer und sehenswerter Situationen auf, versteigt sich dann aber zwischendurch zu pseudo-philosophischen Ausflügen (inklusive einer Szene, in der die Traumsequenz aus dem dritten „Fluch der Karibik“-Film ausgiebig zitiert wird), die dem Gesamtgefüge eher schaden als dienen - nette Spielereien, die den Film selbst nicht voranbringen. Der bleibt insgesamt eine leichte Enttäuschung, weil er nur visuell überzeugen kann, inhaltlich aber zu unentschlossen zwischen komisch-anarchisch und kreuzbrav pendelt.


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True Grit

Geschrieben von Armin , 25 Februar 2011 · 271 Aufrufe
FILM
Arkansas, in den späten 1870er Jahren: Die 14-jährige Mattie Ross (Hailee Steinfeld) möchte den Mord an ihrem Vater rächen. Da sich die Justiz nicht wirklich darum bemüht, den flüchtigen Täter zu fangen, wird sie selbst aktiv: Mit einem Kopfgeld von 100 Dollar heuert sie den einäugigen Marshall Reuben „Rooster“ Cogburn (Jeff Bridges) an. Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon), der dem Mörder Tom Chaney (Josh Brolin) wegen eines anderen Falls schon länger auf den Fersen ist, schließt sich den beiden auf dem Weg ins Indianerreservat an, wo Chaney bei den üblen Gesellen um Lucky Ned Pepper (Barry Pepper) Unterschlupf gefunden hat.

Die Handlung von „True Grit“ (aktuell für gleich zehn Oscars nominiert) klingt nach einem klassischen Western und zumindest in weiten Teilen erfüllt sie diese Erwartung auch. Doch der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Charles Portis aus dem Jahr 1968 basiert (1969 mit John Wayne in der Hauptrolle unter dem deutschen Titel „Der Marshal“ schon einmal verfilmt), ist noch einiges mehr: Unter der Regie von Ethan und Joel Coen („No Country for Old Men“) kommt auch der boshafte Humor nicht zu kurz - nicht so dominant oder auch mal albern wie in anderen ihrer Filme, sondern eher unterschwellig, dafür aber immer bissig und gut zur Geschichte passend. Die hat dann wirklich alle Elemente des späten Westerns: Jeff Bridges spielt den gebrochenen Helden natürlich wunderbar; einen schießwütigen, ständig betrunkenen Gesetzeshüter, der auch nicht viel besser als die Bösewichter ist, die er jagt. Matt Damon erfüllt als „Sidekick“, der einiges einstecken muss, eine wichtige Funktion und macht das gut, auch wenn ihm weit weniger Gelegenheit bleibt, um ähnlich wie Bridges zu glänzen.

Ausgestochen werden beide von Hailee Steinfeld, die tatsächlich erst 14 Jahre alt ist, ihre schwierige Rolle aber ausgezeichnet meistert. So wird die vergleichsweise simple Handlung, die eigentlich nicht einmal sonderlich spannend ist, dank der hervorragenden Darsteller und guten Drehbuch-Einfällen zu einer immer unterhaltsamen Angelegenheit.


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The King's Speech

Geschrieben von Armin , 21 Februar 2011 · 305 Aufrufe
FILM
Wird ein Film mit Preisen überschüttet, ist, speziell beim amerikanischen Oscar, gesundes Misstrauen angesagt - des Öfteren durfte man in der Vergangenheit schon rätseln, nach welchen Kriterien derlei Auszeichnungen vergeben werden. Auf „The King†™s Speech“ trifft das alles aber glücklicherweise nicht zu: Mit zwölf Oscar-Nominierungen gilt das britische Werk als Favorit bei der kommenden Verleihung 2011 (am 27. Februar) - und das völlig zu Recht. Regisseur Tom Hooper ist mit seinem hochkarätigen Darsteller-Ensemble um Colin Firth, Geoffrey Rush und Helena Bonham Carter ein ebenso unterhaltsamer wie fesselnder Film gelungen, der in seinen besten Momenten sogar richtig unter die Haut geht.

Prinz Albert (Colin Firth), von der Familie nur „Bertie“ genannt, hat bei öffentlichen Auftritten ein Problem: Er stottert. Zwar ist zum Glück sein älterer Bruder David (Guy Pearce) der englische Thronfolger, trotzdem bemühen Bertie und seine Frau Elizabeth (Helena Bonham Carter) sämtliche Spezialisten in der Hoffnung, die Sprachstörung endlich beheben zu können. Der jüngste Versuch führt zu dem Australier Lionel Logue (Geoffrey Rush), der die Therapie mit sehr eigenwilligen Methoden angeht, was nicht lange funktioniert - man geht im Streit auseinander. Als König Georg V. (Michael Gambon) 1936 stirbt, wird David als Edward VIII. sein Nachfolger. Da er aber eine geschiedene Frau heiraten will, was für einen britischen Monarchen undenkbar ist, wird er von Parlament und Kirche nach einem knappen Jahr zum Abdanken gezwungen. Ihm folgt Bertie als Georg VI. auf dem Thron - als wegen des Kriegsbeginns eine wichtige Radioansprache ansteht, erinnert er sich seines exzentrischen Sprachtherapeuten.

Colin Firth hat in der Hauptrolle als Prinz Albert/König Georg VI. einen schwierigen Spagat zu meistern: Doch er spielt den verzweifelten Stotterer ebenso eindrucksvoll wie den zu höchst albernen Übungen gezwungenen Patienten und später den wahrlich würdevollen König. Geoffrey Rush steht ihm mit seiner Leistung nur wenig nach und schafft eine fast ebenso interessante Figur als passenden Gegenpol. Insgesamt schafft „The King†™s Speech“ eine gute Mischung aus Unterhaltung und Ernst; dass hier eine wichtige Episode der jüngeren englischen Historie behandelt wird, kommt noch hinzu. Selten war ein „Geschichtsunterricht“ so einprägsam.


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Pallas - XXV

Geschrieben von Armin , 20 Februar 2011 · 507 Aufrufe
MUSIK
Mir fehlt's mal wieder an der Zeit, wie man an der Schweigsamkeit im Blog unschwer erkennt (morgen sollte ich hoffentlich dazu kommen, die Kritik zu The King's Speech nachzutragen), trotzdem ist es mir ein Bedürfnis, mal endlich auf die neue Pallas-Scheibe hinzuweisen. Ich war ehrlich gesagt geschockt, als mich irgendwann letztes Jahr die Nachricht erreicht hat, dass Alan Reed vor die Tür gesetzt wurde; beim Auftritt im September 2010 auf der Loreley habe ich mich dann auch ständig beim Vergleich ertappt (wie hätte das Alan Reed wohl gesungen), was natürlich nicht sonderlich nett gegenüber dem neuen Sänger Paul Mackie ist ... Trotzdem bleibe ich vorläufig mal dabei, dass mir Mr. Reeds Stimme besser gefallen hat (wer sich wundert: Ich weiß, dass Euan Lowson der erste Pallas-Sänger war; mir stand Alan Reed aber irgendwie immer näher); und dennoch fängt XXV, so der Titel der neuen CD, so langsam an, sich in mein Gehör zu schleichen. Kein schlechtes Album, wie mir vorläufig scheint, für ein endgültiges Urteil ist es zu früh, mit ein bisschen mehr Zeit und nach ein paar zusätzlichen Durchgängen verspricht das aber, interessant zu werden.

Wer sich beeilt, bekommt vielleicht noch die Limited Edition mit Bonus-DVD (die vier Songs vom Loreley-Gig zeigt, was ich natürlich gut finde, weil ich dort war). Wer unschlüssig ist, kann auf der Pallas-Homepage vorbeischauen: Dort gibt's den Radio Edit von Monster ebenso zum kostenlosen Download wie den Non-Album-Track Atlantean. XXV ist übrigens auch The Sentinel - Part II. Vielleicht passt es da ja wieder, dass nicht Alan Reed der Sänger ist.


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Freundschaft plus

Geschrieben von Armin , 20 Februar 2011 · 272 Aufrufe
FILM
So gut wie in „Ghostbusters - Die Geisterjäger“ (1984, also lange her) hat es Regisseur Ivan Reitman (zuletzt „Die Super-Ex“, 2006) nie wieder hinbekommen. Das ist schade, doch leider scheint den Komödienspezialisten nach seinem besten Film das Gespür für durchgängig überzeugende Streifen verlassen zu haben. Und trotzdem flimmern zwischen viel magerer Durchschnittskost immer wieder beinahe brillante Momente auf. „Freundschaft plus“ ist dafür ein sehr gutes Beispiel: Neben ein paar originellen Ideen und wirklich gelungenen Dialogzeilen werden dem Kinogänger auch jede Menge Klischees aufgetischt. So steuert die romantische Komödie nach hoffnungsvollem Beginn zielsicher auf das übliche 08/15-Ende zu.

Adam (Ashton Kutcher) und Emma (Natalie Portman) haben sich im zarten Alter von 14 Jahren in einem Ferienlager flüchtig kennengelernt. Danach kreuzen sich ihre Wege immer wieder per Zufall und ohne größere Dramatik - bis Adam herausfindet, dass seine Ex-Freundin Vanessa (Ophelia Lovibond) inzwischen ausgerechnet mit seinem eigenen Vater (Kevin Kline) verbandelt ist. Das trifft ihn hart und um sein Selbstwertgefühl wiederherzustellen, ruft er solange alle möglichen Frauen an, deren Nummer er in seinem Handy gespeichert hat, bis endlich eine einwilligt, noch heute mit ihm ins Bett zu steigen. Das passiert zwar nicht, aber dafür wacht Adam am nächsten Morgen auf der Couch von Emmas Wohngemeinschaft auf. Zwischen den beiden entwickelt sich die ungewöhnliche „Freundschaft plus“: Emma, als angehende Ärztin mit wenig Zeit gesegnet, will Sex, aber keine echte Beziehung und schon gar keine Bindung. Adam lässt sich darauf ein, von seinen Freunden darin bestärkt, dass ihm mit viel Sex und wenig Verantwortung gerade der Traum eines jeden Mannes widerfährt, merkt aber bald, dass er für Emma doch tiefer empfindet.

Schade, dass die Macher um Regisseur Reitman nach einer knappen Stunde der Mut deutlich sichtbar verlässt und sie „Freundschaft plus“ auf die konventionelle Schiene einschwenken lassen. Am Hauptdarsteller-Pärchen Kutcher-Portman, das sich die Bälle unterhaltsam zuspielt, und vor allem am famos agierenden Kevin Kline, der ruhig noch stärkere Präsenz auf der Leinwand hätte haben dürfen, liegt es sicher nicht, dass am Ende die Enttäuschung überwiegt. Vielmehr macht letztlich der zwanghafte Drang zum Happy End auch diese Komödie trotz interessanter Ansätze zur austauschbaren Dutzendware.


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Die Statistik ausgetrickst

Geschrieben von Armin , 12 Februar 2011 · 303 Aufrufe
FUßBALL
Frankfurt konnte nur eins der letzten fünf Spiele gegen Bayer gewinnen (3 Niederlagen, 1 Remis), gewann aber im Vorjahr das Heimspiel mit 3:2.
(Quelle: Quickfacts von de.eurosport.yahoo.com)

Heute habe ich mal aktiv etwas gegen diese Statistik getan: Da ich ausgerechnet bei diesem einen Frankfurter Sieg im Stadion war, bin ich heute einfach daheim geblieben. So. Obwohl ich Zeit gehabt hätte. Und Lust eigentlich auch. Jetzt gucke ich mir das Spiel gleich im Fernsehen an und denke, dass wir dann gewinnen. Dann hat sich das gelohnt.


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Sätze für die Nachwelt (CXXXVII)

Geschrieben von Armin , 05 Februar 2011 · 292 Aufrufe
FUßBALL
Ich hoffe, dass der liebe Gott nun sagt, er hat genug abgekriegt und den lassen wir jetzt in Ruhe.
(Michael Ballack nach seinem Startelf-Comeback gegen Hannover und der vorangegangenen langen, langen Verletzungspause.)


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Blöde Statistik

Geschrieben von Armin , 05 Februar 2011 · 256 Aufrufe
FUßBALL
Nürnberg ist neben Bayern München und Werder Bremen der einzige aktuelle Bundesliga-Klub, der zuletzt zwei Mal in Folge gegen Leverkusen ungeschlagen blieb.
(Quelle: Quickfacts von eurosport.yahoo.com)


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Kokowääh

Geschrieben von Armin , 04 Februar 2011 · 677 Aufrufe
FILM
Mit „Keinohrhasen“ hatte Til Schweiger - in Personalunion für Regie, Drehbuch, Produktion und Hauptrolle (mit-)verantwortlich - Ende 2007 einen echten Knüller landen können: Mit über sechs Millionen Kinobesuchern wurde die Liebeskomödie zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt. Damit war die Marschrichtung klar: Nach der Fortsetzung „Zweiohrküken“ (2009), die immerhin auch noch über vier Millionen Menschen ins Kino lockte, kommt nun mit „Kokowääh“ ein weiterer Film vergleichbarer Machart auf die Leinwand: Der Regisseur Til Schweiger setzt neben dem Hauptdarsteller Til Schweiger auf süße Kinder (nämlich seine Tochter Emma), Beziehungschaos und allgemeinkompatiblen Humor.

Henry (Til Schweiger), erfolgloser Drehbuchautor, hat eigentlich schon genug Probleme, als auch noch die achtjährige Magdalena (Emma Schweiger) auftaucht. In einem Brief erfährt Henry, dass er ihr Vater ist - ihre Mutter Charlotte (Meret Becker) musste zu einem dringenden Gerichtstermin in die USA, deren Mann Tristan (Samuel Finzi) ist erst einmal ausgezogen, nachdem er herausgefunden hat, dass er gar nicht Magdalenas leiblicher Vater ist. Henry dagegen ist mit einem Kind im Haushalt völlig überfordert: Das einzige Abendessen, das er unfallfrei hinkriegt, wird von seiner Tochter beim Scrabble-Spiel als „Kokowääh“ verunstaltet - essen will sie aber lieber Pizza oder Spiegeleier. Parallel ergibt sich für Henry allerdings die Chance zum beruflichen Durchbruch: Seine ehemalige Freundin, Bestsellerautorin Katharina (Jasmin Gerat), will ausgerechnet ihn engagieren, um gemeinsam das Drehbuch für die Verfilmung ihres bislang erfolgreichsten Romans zu schrieben. Blöd nur, dass auch Katharina, die damals mit Henry liiert war, nichts von seinem One-Night-Stand wusste, dessen Ergebnis die eigentlich entzückende Magdalena ist - und nun ziemlich sauer reagiert, als sie alles herausfindet.

„Kokowääh“ ist die gewohnt leichte Schweiger†™sche Komödienkost, die größeren Problemen aus dem Weg geht und sich die Welt so zusammenbastelt, dass am Ende irgendwie doch alle glücklich sein können. Wer sich nicht damit aufhält, nach Tiefgang zu bohren, hat seinen Spaß - vom zufriedenen Grinsen bis zum herzhaften Lacher ist alles geboten. Und auch Emma Schweiger, die schon in „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ in kleineren Rollen mitwirken durfte, macht sich richtig gut: Dass ihre Mimik wesentlich lebendiger ist als die ihres Vaters, darf sie in zahlreichen vergnüglichen Nahaufnahmen beweisen. Ein amüsanter Film für zwischendurch.


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Und wieder eine schöne Statistik

Geschrieben von Armin , 28 Januar 2011 · 281 Aufrufe
FUßBALL
Die letzten 3 Heimspiele gegen Hannover gewann die Werkself mit 9:0 Toren!
(Quelle: Die Quickfacts von eurosport.yahoo.de)


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Sätze für die Nachwelt (CXXXVI)

Geschrieben von Armin , 28 Januar 2011 · 237 Aufrufe
FUßBALL
Soll ich ihn jetzt immer laufen lassen?
(Hannovers Sergio Pinto, dem Michael Ballack nach dem üblen Foul im Hinspiel seine lange Verletzungspause zu verdanken hat, vor dem heutigen Rückspiel, in dem - ausgerechnet - Ballack sein Comeback in der Leverkusener Startformation feiern soll. Wollen wir hoffen, dass Herr Pinto sich heute besser im Griff hat, als es seine Aussage vermuten lässt.)


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IQ-Rehearsal

Geschrieben von Armin , 25 Januar 2011 · 236 Aufrufe
MUSIK
Netter Service: Nach den diversen Besetzungswechseln (siehe zwei Einträge weiter unten) haben IQ auf ihrer Homepage ein Video eingestellt, dass die Band beim ersten Rehearsel (gespielt wird "Frequency" vom letzten Album) mit den neuen Mitgliedern Tim Esau und Neil Durant zeigt. (Neulich war da übrigens noch ein anderes, viel älteres Video online, es scheint also öfter mal gewechselt zu werden.)


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Was für uns spricht

Geschrieben von Armin , 21 Januar 2011 · 273 Aufrufe
FUßBALL
Vor fast 22 Jahren gewann Gladbach letztmals ein Bundesliga-Heimspiel gegen Leverkusen! Beim 2:0 im Februar 1989 trug Michael Frontzeck noch das VfL-Trikot.

Und:
Gladbach gegen Leverkusen ist das Spiel zwischen der einzigen Mannschaft ohne Heimsieg und der einzigen ohne Auswärtspleite. Gladbach feierte alle drei Saisonsiege in der Fremde, während Bayer alle drei Pleiten zu Hause hinnehmen musste.
(Quelle: Die Quickfacts von eurosport.yahoo.de)




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IQ spielen verrückt

Geschrieben von Armin , 19 Januar 2011 · 391 Aufrufe
MUSIK
Als dieser Tage nach langer, langer Wartezeit endlich mal wieder die News-Seite der Dutch Progressive Rock Pages auf einen neuen Stand gebracht wurde (künftig soll das nicht mehr quasi-wöchentlich, sondern in Blog-Form geschehen), habe ich nicht schlecht gestaunt. IQ sind sonst keine Band, die bahnbrechende Neuigkeiten produzieren, da bei der Band generell nur in sehr großen Abständen etwas passiert - nachdem 2009 das letzte Studio-Album Frequency und 2010 die Live-CD/DVD The Wake Live at Zoetermeer erschienen sind, hätte man eigentlich denken können, dass nun erst einmal eine längere Ruhephase über die IQ-Truppe hereinbricht. Doch weit gefehlt: Pünktlich zu ihrem 30. Geburtstag bersten die Jungs geradezu vor Aktivitäten - und, leider, leider, zunächst einmal vor allem Besetzungswechseln.

Zum einen hatte sich Keyboarder Mark Westworth (der 2007 den unvergessenen Martin Orford ersetzt hat) schon zum Jahresende 2010 planmäßig aus der Band verabschiedet. Er hatte das folgendermaßen kommentiert:
It all stops here! Well, it's been an honour to have become a small part of the history of IQ, however I've made a decision to follow my head rather than my heart and will be leaving the band at the end of the year. Having to juggle family life, a full time job and finding time to play all this prog nonsense has been more than a handful of late. Anyway, I shall leave with some great memories and will definitely miss the camaraderie and frequent lunacy of the band and crew, and the loyal fans. Creating music will always be my passion, so hopefully I'll find an outlet to release something in the not-too-distant future. All the best, Mark x

Sein Ersatz heißt Neil Durant, der sich als langjähriger Fan der Band outet und sagt:
I†™m delighted and excited to become a part of IQ, and hope I can fill the big boots left by my predecessors. Here†™s to a great new year for IQ and many more to follow!

Das war, wie gesagt, planmäßig. Schon wenige Tage später hat dann aber auch John Jowitt seinen Hut genommen, der in den frühen 90ern (nach dem Ausstieg von Tim Esau) zu IQ gestoßen war. John schreibt:
I'm very sad to say that although playing with IQ has been a dream come true, after 19 years with the band I love, last month's Christmas gig at the O2 was my last show with IQ, and I'm leaving the band. I've had a great time, met lots of wonderful people, travelled the world, but it's time to move on. I'd like to confirm that this is my decision, and also that it has no relationship to me playing with any other band.
I'd like to wish all the best to IQ, for what I'm sure will continue to be a great future; I'd like to thank the crew and past band members for all their help, camaraderie and hard work, and most of all, I'd like to thank everyone who's come along to the shows over the years and supported us.
So, onwards and upwards.


Der Ersatz ist eine echte Überraschung - Tim Esau, schon von 1981 bis 1989 Mitglied der Band, einst von John Jowitt ersetzt, kehrt zurück. Er meint:
Well, I'll start by adding my best wishes to John for his future. I've only met him a couple of times myself but I know he is a great entertainer and was hugely popular with the IQ faithful.
So, following John's departure and having recovered from the initial shock of receiving a most unexpected email, I am extremely grateful to Pete, Mike and Cookie for thinking of me and inviting me back to play bass for IQ and I'm very happy to accept that invitation. I look forward very much to working with them again, meeting and working with Neil, seeing many faces that I haven't seen in many a year and, of course, meeting lots of new ones. I can't believe it's 30 years since I first joined IQ but I guess I've had a nice long rest so I'm ready to do some work and get on with the celebrating of this 'quite remarkable' anniversary.


Auf der IQ-Homepage gibt's derzeit übrigens ein Video mit Esau (samt der Band natürlich) in Aktion. Anhand der T-Shirts, die die Herrschaften tragen, schließe ich mal messerscharf, dass die Aufnahme rund zehn Jahre alt sein dürfte (IQ20-Tour).

So viel erst mal zu den Besetzungswechseln, denn dann wurden immerhin auch die ersten Daten der 30th Anniversary Tour bekannt gegeben:
02.04.11 - The Robin 2, Bilston UK
28.04.11 - TBA, France
29.04.11 - TBA, France
30.04.11 - Colos Saal, Aschaffenburg, Germany
25.06.11 - The Assembly, Leamington, UK (Official IQ30 UK Celebration Show)
15.10.11 - The Met, Bury, UK
10.12.11 - 02 Academy, London, UK

Und als wäre auch das noch nicht genug, lässt urplötzlich auch der frühere IQ-Sänger Paul Menel mal wieder was von sich hören - nach seinem Ausstieg (1989; gemeinsam mit dem oben erwähnten Tim Esau übrigens) gab's von ihm nur das eher belanglose Liedchen Let's hear it for Freedom (1993) auf einem Sampler des holländischen SI-Labels zu hören und dann lange, lange nichts mehr. Nun heißt es, er habe ein Solo-Album im Kasten (Three Sides to every Story betitelt), an dem unter anderem John Jowitt (da ist er ja wieder) and John Mitchell (u.a. Arena) mitgearbeitet haben. Kurze Ausschnitte kann man sich auf Menels Myspace-Seite anhören. Eine Mini-CD mit fünf Liedern (unedited songs from this masterpiece, heißt es), soll es auf der anstehenden kurzen Tour geben.

Zur Band gehören: Paul Menel (songwriter/vocals/6 & 12 string guitars), Ian Diment (co writer/keyboards), John Mitchell (guitar), John Jowitt (bass guitar), Bill Devey (drums), Mat Taylor (sax, flute) und Emma Skipp (backing vocals).

Für die Tour sind Lieder des neuen Albums, Material aus seinen zwei Platten mit IQ und einige Überraschungen angekündigt. Die Daten:
19.01.2011 UK, London, The Peel
10.02.2011 Germany, Rüsselheim, Das Rind
11.02.2011 Germany, Würzburg, Bechtolsheimerhof
12.02.2011 Netherlands, Zoetermeer, Boerderij
13.02.2011 Belgium, Verviers, Spirit of 66


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Audienz-Rezension im ZeitPunkt Kulturmagazin

Geschrieben von Armin , 17 Januar 2011 · 267 Aufrufe
VERÖFFENTLICHUNGEN
Das Leipziger ZeitPunkt Kulturmagazin hat seiner aktuellen Ausgabe (Januar 2011) eine Rezension von Volly Tanner zur Wurdack-SF-Anthologie Die Audienz veröffentlicht. Da ich nicht weiß, wie lange der Text online ist, stelle ich ihn hier ausnahmsweise mal komplett ein:

Armin Rößler,
Heidrun Jänchen (Hg.)
Die Audienz
Wurdack Verlag

Donald A. Wollheim sagte einst: „SF ist die hellste Art von Literatur." Schon allein dadurch, daß in aller dystopischen Attitüde immer noch die Hoffnung lebt, Geschichten könnten nicht nur mahnen, sondern das Ruder noch einmal herumreißen. Und so ist es wundervoll Anthologien dieser Subkultur auch heuer, nach dem Hype, in den Händen zu halten, die vollgepackt mit Weitsichtigkeit sind. Da schält sich sogar eine neue Erkenntnis aus dem Berg der Vorurteile, nämlich, daß Frauen derzeit die bessere SF schreiben. Ganz vorn Bruna Phlox mit „Hör auf die Wahrsagerin, Nishka!": ganz dichte Schreibe, ganz nah an den Verwerfungen und Absurditäten der Jetztzeit, katapultiert die junge Dame ihre Helden in ein grausames Utopia. Und wir dürfen mitfühlen, was große Meisterschaft ist. Auch Nadine Boos oder Karla Schmidt erfreuen mit guten Einfällen, dem gewissen Gespür für Glaubwürdigkeit und überraschenden Wendungen. Leider schwächelt der Cyperpunk-Zar Christian Günther etwas. Seine Geschichte ist zu durchsichtig, zwar flott geschrieben aber eben eher MDR als National Geographic. Manche der 16 Storys hätten ein paar Seiten mehr gebrauchen können, dafür schaffen es andere völlig auf den Punkt. Wie eine perfekte Landung mit dem Shuttle. Jedenfalls ein Vergnügen für wache Geister, schließlich findet sich wirklich Haltbares heute fast nur noch in Kleinverlagen, während „Die Großen" Elfen und Trolle in Raumschiffe stopfen, Ziegelsteinbücher produzieren und diese dann mit millionenschweren Werbeetats in die Käuferhirne prügeln. Dystopia ist gar nicht soweit weg!


Aktuell findet sich die Rezension hier (die fünfte von oben).


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Morning Glory

Geschrieben von Armin , 16 Januar 2011 · 279 Aufrufe
FILM
Ein Film über eine Sendung im US-amerikanischen Frühstücksfernsehen? Beißende Medienkritik sollte man nicht erwarten, so oberflächlich wie das TV-Format selbst ist auch seine filmische Verarbeitung in „Morning Glory“ ausgefallen. Regisseur Roger Michell, mit „Notting Hill“ (1999) einst sehr erfolgreich, inszeniert hier eine leidlich unterhaltsame Komödie, deren auffälligstes Merkmal die bekannten Darsteller sind: Sowohl Harrison Ford als auch Diane Keaton und ganz besonders der in einer Mini-Nebenrolle versteckte Jeff Goldblum werden allerdings nie zu Höchstleistungen herausgefordert. Die werden lediglich Rachel McAdams (zuletzt in „Sherlock Holmes“ zu sehen) abverlangt - die geht jedoch als schusselige Quasselstrippe nicht nur dem Rest des Filmpersonals, sondern öfter auch mal dem Zuschauer auf die Nerven. Dementsprechend überschaubar fällt das Ergebnis aus.

Die junge TV-Produzentin Becky Fuller (Rachel McAdams) hatte auf eine Beförderung gehofft, wird aber stattdessen entlassen. Ihr nächster Job führt sie zur wenig erfolgreichen Frühstückssendung „Daybreak“. Dort engagiert sie ihr Idol Mike Pomeroy (Harrison Ford), einen legendären Reporter alter Schule, als neuen Moderator. Das ist ein Fehler: Sein Vertrag mit dem Sender zwingt ihn zwar dazu, den Job zu übernehmen, echtes Engagement legt er aber nicht an den Tag, ungeliebte Arbeit - also praktisch alles - gibt er an Co-Moderatorin Colleen Peck (Diane Keaton) ab. Die ohnehin nicht guten Quoten sinken dramatisch, bis Programmchef Jerry Barnes (Jeff Goldblum) ankündigt, dass die Sendung bald abgesetzt wird. Das „Daybreak“-Team rauft sich noch einmal zusammen und hat plötzlich die verrücktesten Einfälle, um Zuschauer anzulocken. Nur Beckys neuer Freund Adam (Patrick Wilson) bleibt erst einmal auf der Strecke.

„Morning Glory“ ist letztlich ein sehr harmloser Film: Die TV-Sendung ist bloße Staffage, um die Geschichte der Karriere der Protagonistin erzählen zu können. Und auch dieser Weg hält, obwohl er keineswegs linear verläuft, nur wenige Überraschungen bereit. So mancher der kleinen Stolpersteine, mit denen Becky Fuller zu kämpfen hat, ist wenigstens amüsant, sodass immer mal wieder geschmunzelt werden darf. Diane Keaton kann sich im letzten Drittel etwas mehr entfalten und hat dann einige bessere Momente, die man sich auch von Herren Ford und Goldblum gewünscht hätte - beide bleiben aber vergleichsweise blass wie der gesamte Film.






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Argona

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Armin Rößler
Argona
3. Roman aus dem Argona-Universum
Wurdack Science Fiction Band 13
Taschenbuch
ISBN 978-3-938065-30-3

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