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Hendrik Thomsen: Irrlicht, Teil 1: Absturz

Geschrieben von Petra in PetraHartmann, 26 Dezember 2025 · 398 Aufrufe
Bücher - SF, Hendrik Thomsen

"Irrlicht" von Hendrik Thomsen ist eine Cyberpunk-Serie, deren erster Band jetzt unter dem Titel "Absturz" als epubli-Buch herauskam. Es handelt sich um das Debüt des Autors, weitere Folgen werden angekündigt.
Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Trish, eine Orph, ein Waisenkind, das sich auf den Straßen einer futuristischen Großstadt durchschlagen muss. Trish und ihr Bruder leben von dem, was sie auf der Straße finden und verticken können, wobei ein Teil dieses "Einkommens" für synthetische Drogen draufgeht. Zu Beginn der Geschichte ist Trish auf der Jagd nach "Irrlichtern", kleinen, künstlichen, vielleicht lebendigen Wesen, die sie in einem Behälter sammelt und ihrem Bruder zum Geburtstag schenken will. Doch als ihr Weg den des flüchtenden Hackers Dreyfus kreuzt, wird ihr ohnehin täglich aufs Neue bedrohtes Leben noch um eine Zehnerpotenz todgefährlicher. Sie nimmt dem sterbenden Datendieb einen Speicherkristall ab, bevor seine Verfolger dies tun können. Ein böser Fehler. Denn der Kristall enthält Informationen über eine mächtige Firma, die über Leichen gehen wird, um ihn wieder zu bekommen.

 

Dramatischer Auftakt

 

Schon der Auftakt des Romans ist außerordentlich dramatisch. Der Leser erlebt die halsbrecherische Flucht des Dreyfus mit, der in einem SonJet mit riskanten Flugmanövern seinen Verfolgern zu entkommen sucht. Schnelle Schnitte zwischen Trishs Irrlichtjagd und Dreyfus' Flucht, spektakuläre Stunts, die man sich gut als Szenen eines Hollywood-High-Budget-Blockbusters vorstellen kann, sorgen für atemlose Spannung.

 

Hohes Erzähltempo

 

Thomsen hält das hohe Erzähltempo den gesamten Roman über durch. Trish ist auf der Flucht, sie und ihr Bruder geraten von einer Falle in die nächste und können sich nur durch irrsinnige Tricks und todesmutige Hechtsprünge immer wieder in kurzfristige vermeintliche Sicherheit bringen. Langjährige Freunde erweisen sich als Verräter, Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen sind nichts mehr wert, wenn ein mächtiges Unternehmen hinter einem her ist.
Das Abenteuer ist rasant erzählt und reich an Action. Vielleicht hätten ein oder zwei Pausen dem Roman gut getan, in denen der Leser durchatmen und ein wenig den Blick in dieser Cyberwelt schweifen lassen könnte. Einige schöne Szenen sind dem Autor jedenfalls auch trotz der fast ununterbrochenen Hetzjagd gelungen. Eindrucksvoll und trotz ihrer Gefährlichkeit fast zauberhaft und poetisch wirkt die Situation, als Trish sich vor einer brutalen Jugendgang verstecken muss - und aus ihrer defekten Sammelbox steigen plötzlich lautlos in endloser Reihe die eingefangenen Irrlichter auf ... Ein kleiner Zauber in einer kalten High-Tech-Welt.

 

Fazit: Temporeicher Action-Thriller in einer Cyber-Zukunftswelt. Flüssig geschrieben und sehr spannend. Lesenswert.

 

Hendrik Thomsen: Irrlicht. Teil 1: Absturz. Berlin: epubli, 2025. 282 S., Euro 13,99.

 

© Petra Hartmann



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Rest von Hofmanns Leseliste 2025

Geschrieben von T.H. in Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten, 24 Dezember 2025 · 194 Aufrufe
Sebastian Guhr, Thomas Melle

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So ab Herbst, bis Mitte Dezember 2025 gelesen, zumindest zu Ende gelesen. Was so begonnen, abgebrochen wurde, sei hier verschwiegen.
Das Jahr endet mit "kontroversen" Texten, aber auch mit einem absoluten Highlight für mich: Sebastian Guhr!
So viele Bücher, die ich auf meinem SUB nach oben gelegt habe, die ich aber doch wieder nicht "geschafft" habe - aber so habe ich vieles, worauf ich mich im neuen Jahr freuen kann. Hat doch was.

 

Gerard Klein: „Die Herren des Krieges“
Nachdem mit die Titelstory der Anthologie „Der Planet mit den sieben Masken“ so ausnehmend gut gefallen hatte, musste ich mehr von G. Klein lesen! Nicht ganz uneigennützig, denn wir wollen ja ein Zine zum Thema „SF aus Frankreich“ zusammenstellen.
Dieser Roman macht schon was her. Muss damals auch ganz gut angekommen sein, wenn kein Geringerer als John Brunner ihn ins Englische übersetzt hatte. Die deutsche Übersetzung als TERRA-SF-Roman dürfte wieder mal gekürzt sein. Schade, denke ich, denn mir kam bei der Lektüre es durchaus so vor, als wären da Sprünge und ein paar Dinge erschienen mir unerklärlich. Als würde da was fehlen. Aber vielleicht hat der Autor es auch selbst so angelegt. Die Geschichte ist eine riesige Space-, besser: Time-Opera, eine fulminante, groß angelegte, aber auch haarsträubende Geschichte.
In einem galaktischen Krieg zwischen den Solar-Mächten (Menschen) und den Urianern, der bereits Jahrhunderte tobt, will unser Held Corson ein Monster auf den Heimatplaneten der Urianer aussetzen, das dort alles niedermetzelt. Das Monster hat aber noch eine andere Eigenschaft, die die Menschen bisher nicht wirklich kennen: Es kann kleine Zeitsprünge unternehmen. Bei Ankunft auf Uria hüpft das gefangene Monster in der Zeit und kann sich so befreien. Es stürzt zusammen mit dem Astronauten auf dem feindlichen Planeten ab. Allerdings ist der Zeitsprung nicht nur ein paar Sekunden, sondern gleich mal 6000 Jahre in die Zukunft erfolgt.
Jetzt gibt es keinen Krieg mehr zwischen Menschen und Urianern, ein anarchistisches, friedliches Utopia herrscht. Corson gilt jetzt als Kriegsverbrecher. Aber es gibt da so einen machtgierigen Nachkommen der Prinzen von Uria, der Corsons kriegerischen Kompetenzen ausnutzen möchte. Und ihn mit Hilfe der Zeitspringer-Monster, die inzwischen Freunde der Menschen und Urianer sind, durch Zeiten und Räume schickt, um einen perfiden Intrigenplan auszuführen. Na ja, der Rest ist Geschichte, eine abstruse, verrückte Geschichte. So richtig ernst kann man das Ganze nicht nehmen. Aber es war amüsant und unterhaltsam.
8 / 10 Punkte

 

Gerard Klein: „Schachbrett der Sterne“
Weiter mit den Zeitkriegsromanen des Herrn Klein. Ist nämlich auch so einer. Allerdings auf das Format eines TERRA ASTRA Romanheftes geschrumpft. Wie man in der isfdb nachlesen kann, wurde es zudem wohl aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Keine Ahnung, wieviel davon noch Klein ist…
Ein Raumschiff der im All ausgebreiteten Menschen aus der magellanschen Wolke gerät auf en Schlachtfeld unbekannter Über-Mächte, die gern Dritte involvieren, indem sie sie in die ferne Vergangenheit (230 Mill. Jahre) zurückversetzen. Dort dürfen sie dann gegeneinander Krieg führen – gern mit Raumschiffen, Atomraketen, aber auch Flitzebogen und zu Pferd. Hier entspinnt der Autor wieder ein komplett verrücktes Szenarium. Leider hatte ich beim Lesen mitunter echt den Eindruck, mir wurde hier nur das Exposé vorgelegt.
Unsere Magellaner wollen natürlich wieder zurück und machen bei den Kriegsspielen mit, um dadurch irgendwie das Geheimnis zu ergründen, wie sie die Zeit manipulieren können. Wie das zusammen passt, habe ich nicht kapiert. Komplett unlogisch, das alles.
Wieder spielt ein monsterhaftes Wesen eine Rolle, das intelligenter ist, als die Menschen gemeinhin glauben. Aber der Raumschiffkapitän hat ihm Schachspiel beigebracht und kann sich mit ihm verständigen. Und dieses Monster kann eventuell den Weg in die ferne Zukunft aufzeigen. Oder auch nicht…
Man lernt natürlich Vertreter der großen Mächte kenne, die da im galaktischen Hintergrund seit tausenden von Jahren Krieg führen, bzw. Krieg führen lassen. Die können „helfen“, wieder in die eigene Zeit zurück zu kehren, wollen dafür aber das besagte Monster ausgeliefert bekommen, vor dem sie echt Angst haben.
Was für eine Klamotte – 7 / 10 Punkte

 

Peter Schneider: „Lenz“
Eine Bildungslücke geschlossen – zufällig. Auf den Autor gestoßen bin ich durch den Film „Das Verschwinden des Josef Mengele“ in dem auch über das Verhältnis des Sohnes von Mengele zu seinem Vater erzählt wird. Und darüber hatte nun wiederum Peter Schneider geschrieben. Aber mein Interesse schwenkte dann zu dieser Büchner-Hommage, die ja auch irgendwie mich selbst mehr berührte. Obwohl ich natürlich kein westdeutscher Alt-Linker bin, kein 68er, aber eben als „Ossi“ mit vermeintlich linken Idealen aufgewachsen. Jetzt wollte ich mal wissen, wie so Linke im Westen, also solche, die sich als links ansahen und ansehen, verhalten haben.
Ja, interessant, aber weit weniger aufregend als ich dachte. Vielleicht ist die Zeit auch weiter fortgeschritten. Aber die Wohlstands-Linken gibt es ja immer noch, die der Protagonist hier etwas ungläubig wahrnehmen muss und die ihn in seinem revolutionären, proletarischen Elan ausbremsen. Mit den „echten“ Arbeitern kommt er aber auch nicht zurecht. Ein Fazit kann ich gar nicht ziehen; gibt es eins?
(keine Wertung)

 

Thomas Melle: „Haus zur Sonne“
Hatte mir mehr von versprochen. Der Autor verarbeitet hier wiederum seine bipolare Erkrankung, die sich seit dem letzten Roman*, den ich von ihm dazu gelesen hatte, verschlechtert hat. Wobei mir natürlich nicht bewusst ist, ob das Beschriebene wirklich hundertprozentig autobiografisch ist, denn der „Ausweg“, den er hier für sich andeutet, ist ja mit Sicherheit fiktiv.
Es gibt ein Institut, eine medizinische Einrichtung, das „Haus zur Sonne“, in dem Menschen einkehren können, die sterben wollen.
Der Ich-Erzähler will sterben, weil vor allem seine manischen Phasen immer unerträglicher werden, die depressiven aber auch. Im Haus zur Sonne bietet man ihm an, alles erleben zu können, was er möchte, sich vorstellen kann, was ihn glücklich machen kann. Am Ende wird er aber in den Tod begleitet.
Er ist dort nicht allein, andere Menschen haben andere Gründe, sterben zu wollen; meist unheilbare Krankheiten.
In dem Roman geht es vor allem um den seelischen Zustand des Erzählers, dann auch um die „Erlebnisse“ in dem Haus, also die von den Medizinern erzeugten Traum-Sequenzen.
Nun, seine manisch-depressiven Befindlichkeiten, sein Leidensdruck, dem er dadurch ausgesetzt wird, die wirklich erschreckend sind, für mich nicht nachvollziehbar (natürlich, sowas möchte ich nie erleben), sind schon sehr eindrucksvoll beschrieben, aber das kannte ich ja schon durch seinen anderen Roman.
Die „Erlebnisse“, die er dort träumen kann, sind beliebig und austauschbar; da bleib auch wenig bei mir hängen. Sie sind ohnehin nur Hinhalte bis zum bitteren Ende, oder?
Er lernt dort auch andere Insassen kennen, mit denen er sich auch etwas anfreundet. Können diese menschlichen Bindungen ihn retten, ihm helfen? Durch seine Krankheit hat er ja auch alle Freunde verloren. Wird er wirklich den Tod finden? (Und wenn ja, wer erzählt dann diese Geschichte?)
8/10 Punkte
*) siehe Orwell, Orwell, Melle... (T.H.s. Leseliste) - SF-Netzwerk

 

Gilles d’Argyre: „Die Herrschaft des Zufalls“
Hinter dem Autorennamen verbirgt sich Gérard Klein, von dem ich zuvor 2 „Bücher“ gelesen habe (eins davon war ja nur ein Heft, ein stark gekürzter Roman).
Diesmal ist der Ansatz ein eher gesellschaftlich-politischer, vielleicht satirischer, aber auch utopischer: Menschheit auf der Ede auf 120 Millionen geschrumpft. Dafür 200 Welten galaxisweit besiedelt. „Regiert“ wird diese Gemeinschaft von einem von einem Zufallsgenerator ermittelten, also per Los-Verfahren (nicht) „gewählter“ Repräsentant. Diesmal erwischt es jemanden der mit diesem Amit absolut nix anzufangen weiß. Aber er muss… Zumal bald auf ihn ein Attentat ausgeübt wird, er gejagt, entführt wird und auf seiner Heldenreise natürlich reift.
Was utopisch beginnt, geht über in eine für den Autor typische bizarre, haarsträubende, üppige Space Opera. Es gibt einen anonym bleibenden Alien-Feind, mit dem sich unser Held aber aussöhnen kann. Und es gibt eine Untergrundbewegung, die komischen Demokraten, und eine Untergrundwelt, eine irgendwie libertär-liberale, anarchistische Welt in den alten Metroschächten von Paris.
Wie das endet und wie mir mundet, kann man dann im Frankreich-Spezial unseres NEUEN STERNS im Sommer 2026 lesen.
7 / 10 Punkte

 

Jerk Götterwind: „Das Atelier in Schielding“
Kurzer, knackiger Horror-, besser: Gruselroman um die Geheimnisse eines Malers, Pictor (nomen est omen), der sich vor 200 Jahren in die Einöde zurückzog, um wahre Kunst zu schaffen. Die scheint aber etwas zu lebendig geworden zu sein. Das wollen in unserer Zeit zwei Kunststudent*innen rausbekommen und erleben auch ihr grusliges Wunder.
Hat mir gefallen, ist kurzweilig, auch wenn das Genre mit dem Roman nicht neu erfunden wird.
8 / 10 Punkte

 

Hans Dietmar Sievers: „Halbhorsts Erzählungen“
Diese neue Sammlung von Erzählungen, fast ein Roman, könnte man als dystopische Polit-Satire bezeichnet. Deutschland in naher Zukunft ist wieder mal in Besatzungszonen aufgeteilt, weil die NATO wohl den Krieg gegen Russland verloren hat. Aber irgendwie waren die staatlichen Maßnahmen vorher auch schon stark freiheitsbeschränkend, so, als würden die Corona-Maßnahmen weitergehen: also, nur Straßenbahnfahren mit gültigem Impfausweis z.B. Außerdem wurde ein Sozial-Score eingeführt und wer den unterschreitet kann nicht mal mehr die Regionalbahn nutzen.
Was die Zukunft bringt, weiß ich natürlich auch nicht. Dass es so haarsträubend wird, glaube ich nicht. Aber es ist ja ohnehin nur satirisch gemeint, wobei mir ein paar Witze nicht wirklich gelungen wirkten, für meine Begriffe.
Der Detektiv ist von der Sorte der traurigen (Noir-) Detektive, immer hart am Absturz. Aber er nimmt das alles ziemlich cool auf. Der kurze, knappe Erzählton des Autors hilft ihm dabei. Sogar eine Zwangsrekrutierung für den Krieg im Osten überlebt er und kehrt heim, ohne damit groß Aufsehen zu erregen.
Unterm Strich: War mal eine kurzweilige, durchaus streckenweise unterhaltsame Exkursion, von der ich aber erst mal auch nicht mehr brauche. Das politische Grundrauschen ist nicht so meins; ich finde, die Gesellschaftskritik kratzt an den falschen Stellen. Wir haben eventuell ganz andere Problemfelder in naher Zukunft, an denen wir uns die Zähne ausbeißen; verspätete Zwangsimpfungsmaßnahmen würde ich nicht dazu zählen.
Mehr darüber im ersten NEUEN STERN des Jahres 2026. Ich vergebe mal keine Punkte.

 

Michael Tillmann: „Jenseits des Zeitgeistes lauern Gespenster“
Und gleich weiter auf diesem Spielfeld. Diesmal mehr Phantastik / Grusel, aber auch gesellschaftskritische Satire – wiederum aus einer Sicht, die nicht meine ist. Aber ich war neugierig und außerdem ist der Autor ja ein sehr guter Schreiber. Das hat er auch in einigen Texten in diesem Band unter Beweis stellen können, in anderen eher nicht.
Der Untertitel, der dem Autor auch sehr wichtig ist, lautet: „Anti-Wokeness-Phantastik“. Der Autor ist sehr engagiert dabei, seine Sichtweisen an die Phantastik-Interessierten zu bringen. Die Stories in diesem Band, in denen seine Botschaften im Vordergrund stehen, leiden meiner Meinung nach darunter. Die Plots sind kaum vorhanden, übernatürliche Erscheinungen sind oft nur Platzhalter, es geht ihm halt mehr um das Proklamieren von Meinungen, die – so der Autor – subversiv gegen den sog. Zeitgeist gerichtet sind.
Mir hat die Lektür am Ende nicht so viel Laune gemacht. Im Vergleich dazu fand ich die Stories von Dietmar Sievers unterhaltsamer, weil wenige bissig, lakonischer, schwarz-humoriger. Ich will aber keine Äpfel mit Birnen vergleichen, obwohl es durchaus ideologische Überschneidungen gibt.
Mehr dazu von mir auch im 1. 2026er NEUEN STERN dann. Ich lass es hier auch mit der Punktewertung weg.

 

Sebastian Guhr: „Chamissimo“
Endlich gelesen! 2022 gekauft, als das Buch neu rauskam. Formal ist es ein biografischer Roman, aber es ist eben auch ein „echter Guhr“. Was das heißt? Ich weiß gar nicht so genau. Ich weiß nur, dass ich im Grunde alles von dem Autor lesen möchte, weil er einfach supergut schreibt.
Das Buch ist nicht sehr umfangreich, als Biografie vielleicht nicht ausreichend. Für mich ist es sehr gut vergleichbar mit Kehlmanns „Vermessung der Welt“. Wobei sich hier S. Guhr auf eine Person konzentriert. Anders als in dem vorherigen Roman – „Mr. Lincoln & Mr. Thoreau“ (siehe hier), im gleichen Verlag in gleicher Aufmachung. (Eine Serie? Wo noch mehr kommt?) – wo ähnlich wie in Kehlmanns Buch zwei historische Figuren / Persönlichkeiten quasi im Vergleich miteinander portraitiert werden.
Den Dichter, Wissenschaftler und Weltreisenden Chamisso kannte ich zuvor eigentlich nur dem Namen nach. Der Autor vermochte es aber hervorragend, die Person, in all ihrer Widersprüchlichkeit und damit charmant und einfühlsam näher zu bringen. Sein Lebenslauf ist ein Roman, da braucht der Autor gar nicht viel zu erfinden, um hervorragend zu unterhalten.
Mir hat auch die Begegnung mit einer „Nebenfigur“ aus dem Leben Chamissos gefreut: ETA Hoffmann und seine „dunkle Sicht“ auf das Leben und die Poesie. Einfach Klasse!
Soweit mein kurzer Eindruck, der hier nur sehr unvollkommen beschreibt, was das kleine Buch alles enthält. Der Autor ist ein Meister der Verknappung, des auf den Punkt Bringens. Ein Kleinod & Meisterwerk!
11 / 10 Punkte



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✵✵✵ Der literarische Jahresrückblick 2025 ✵✵✵

Geschrieben von Ming der Grausame in The Palace of Terror: Ming the Merciless Strikes Back, 21 Dezember 2025 · 45 Aufrufe
2025 in 43 Büchern und 2 weitere...

Würde ich bedenkenlos weiterempfehlen:

• Vernor Vinge: Der Friedenskrieg
• Tom Hillenbrand: Montecrypto
• Scott G. Gier: Attacke aus dem Nichts
• Wil McCarthy: Zeitflut
• Wesley Chu: Zeitkurier
• Richard Morgan: Mars Override
• Phillip P. Peterson: Transport
• Phillip P. Peterson: Transport 2 – Todesflut
• Michael Scott: Der unsterbliche Alchemyst
• Michael Scott: Der dunkle Magier
• Michael Scott: Die mächtige Zauberin

Gerade noch empfehlenswert:

• Adam Christopher: Age Atomic
• Adam Christopher: Die Maschine erwacht
• Vernor Vinge: Der Besserwisser
• Vernor Vinge: Gestrandet in der Realzeit
• Vernor Vinge: Die Tiefen der Zeit
• Tom Hillenbrand: Hologrammatica
• Tom Hillenbrand: Qube
• Scott G. Gier: Jagdzeit auf Genellan
• Scott G. Gier: Abflug von Genellan
• Robert Merle: Ein vernunftbegabtes Tier
• Phillip P. Peterson: Transport 3 – Todeszone
• Phillip P. Peterson: Transport 4 – Mondbeben
• Phillip P. Peterson: Paradox – Am Abgrund der Ewigkeit
• Phillip P. Peterson: Paradox 2 – Jenseits der Ewigkeit
• Michael Scott: Der unheimliche Geisterrufer
• Michael Scott: Der schwarze Hexenmeister
• Michael Scott: Die silberne Magierin

Kann man lesen, muss man aber nicht:

• Adam Christopher: Dunkelheit in Flammen
• Tom Hillenbrand: Die Drohnen des Monsieur Leclerq
• Tom Hillenbrand: Crasher – Eine Hologrammatica-Geschichte
• Tom Hillenbrand: Thanatopia
• Scott G. Gier: Gestrandet auf Genellan
• Scott G. Gier: Gefangen in der Zeit
• Scott G. Gier: Im Angesicht des Untergangs
• Phillip P. Peterson: Transport 5 – Auslöschung
• Phillip P. Peterson: Transport 6 – Übertransporter
• Phillip P. Peterson: Paradox 3 – Ewigkeit
• Phillip P. Peterson: Flug 39
• Phillip P. Peterson: Das schwarze Schiff
• Phillip P. Peterson: Universum
• Michael Scott: Lost Stories
• Michael Scott: Die 13 Heiligtümer

Ab dem 5. Januar sollte es regulär weitergehen. Und bedenkt: 9 von 10 Gänsen empfehlen Rindersteak zu Weihnachten – STAY TUNED !!!

 

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"Der Himmel wird zur See" von Sven Haupt

Geschrieben von heschu in heschu's Blog, 13 Juli 2025 · 973 Aufrufe

Ich kenne nun schon ein paar Romane von Sven Haupt und stelle immer wieder fest, dass er die Fähigkeit besitzt, Personen, Gegenstände, Tiere, Metaphysisches und KIs auf eigenartige Weise zu verknüpfen. Heraus kommt ein Mischmasch der Dinge, das zwar nicht unbedingt glaubwürdig ist – die eigene Vorstellungskraft wird dabei manchmal arg strapaziert – trotzdem passt alles irgendwie zusammen.
"Der Himmel wird zur See" erschien im Juni 2025 im Eridanus Verlag, Bremen. Die Umschlagsgestaltung übernahm wieder Detlef Klewer.
Hannah Riley muss als Raumschiffpilotin zusammen mit dem Roboter Andy einen wichtigen Auftrag erledigen. Es geht, wie so oft, um das Überleben der Menschheit. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Hauptfigur erinnert mich stark an die in den anderen Romanen des Autors. Er wählt stets den unangepassten Typ, der massive eigene Probleme hat und dann noch mit Schwierigkeiten der besonderen Art zu kämpfen hat. Aber das macht ja die Quintessenz eines spannenden Romans aus.
Auch ist in den Werken immer jemand da, mit dem sich diese Figur einen verbalen oder gedanklichen Schlagabtausch liefert. Ich denke mal, das ist nötig, um den speziellen Humor (den ich mag) des Autors unterzubringen.
Alles in allem gefiel mir das Buch wieder gut.
Als Cover hätte ich wahrscheinlich keine Frau mit Waffe genommen; das impliziert für mich im ersten Moment nur pure Gewalt. Obwohl, wenn man den fast verträumten Blick der Frau näher betrachtet und die literarischen Sachen des Autors kennt, weiß man, der Roman wird anders sein als vermutet.
Weil dort drin auch Vampire auftauchen, hätte ich sicher einen bildlichen Hinweis dazu gegeben. Wenigstens einen klitzekleinen. Ein Vampirchen. Und wenn es nur in einer Ecke des Covers wäre.



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Galaxus Report: In Deutschland liest jede sechste Person keine Bücher

Geschrieben von head_in_the_clouds in head_in_the_clouds' Blog, 18 Januar 2025 · 1.244 Aufrufe
Umfrage, Lesegewohnheiten und 2 weitere...

Jeder 6. Mensch in Deutschland liest keine Bücher.
Das geht aus einer Umfrage (2024) hervor (DACH-Länder, Frankreich,Italien; 5000 Befragte) , die im Auftrag des Onlinebuchhändlers Galaxus in Auftrag erstellt und Anfang diesen Jahres veröffentlicht wurde .

 

Demnach kommen hierzulande 1/3 der Befragten auf 1-3 Bücher im Jahr. Nur die Hälfte will künftig mehr lesen – was den niedrigsten Wert darstellt. Ähnlich Lesefaul zeigt sich höchstens noch Frankreich.

 

Deutsche benutzen vergleichsweise häufiger ebooks (19%) - und Hörbücher (11%). Zur Lesefaulheit der Deutschen passt letzteres wiederum, dass sie im europäischen Vergleich die meisten Hörbücher konsumieren – jede zehnte Person in der Bundesrepublik lässt sich Bücher vorlesen.

 

Das Lieblingsgenre was Spekulative Fiction anbelangt ist bei Deutschen die Fantasy – Franzosen stehen eher auf Science-Fiction (s. 2. Grafik).
Frauen lesen dagegen häufiger Romane: in Deutschland beispielsweise 3 von 5 Frauen und nur 2 von 5 Männern.

 

Quelle:
https://www.galaxus....e-buecher-36136

 

bitte auf Grafiken klicken zum vergrössern:

 

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Don't You (Forget About Me) (Metal Cover by Leo Moracchioli)

Geschrieben von Ming der Grausame in The World from the nefarious Ming the Merciless, 13 März 2023 · 3.912 Aufrufe
Kurzfilm, Humoreske und 6 weitere...

 

 

Nur was endet, hat bekanntlich einen Sinn: Also ist es Zeit, dass auch dieser Vlog zu Ende geht – alles hat ein Ende, ergo auch das Ende. See you in a better place... ¯\_(ツ)_/¯




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Die Leiden des jungen Verlegers

Geschrieben von HMP † in Haempes Gedankenspiele und anderes..., 25 September 2021 · 5.022 Aufrufe

Das Autorenherz freut sich über eine sehr schöne Rezension zu "Die Leiden des jungen Verlegers".

"... es ist und bleibt eine herrliche Abrechnung mit dem Verlagswesen, dem Selfpublishertum und den schwarzen Schafen, die es allenthalben unter den Autoren, Lektoren, Verlegern und sonstigen
"Buchzunftlern" gibt."


Die Leiden des jungen Verlegers


Die DKZV hat die Rezensentin dann noch vergessen Eingefügtes Bild ...

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Begleitende Literatur zur Phantastik #75: Das Bewustsein der Maschinen - Gotthard Günther

Geschrieben von Thomas Sebesta in DSFDB.Befindlichkeiten, 24 September 2021 · 5.623 Aufrufe

Eine Metaphysik der Kybernetik

Hier die neueste Auflage, basierend auf der 2. Auflage, eines Buches, bei dem ich nicht sicher bin, ob ich es auch zu Ende lesen werde. Ziemlich starker Tobak in Bezug auf Lesbarkeit für Laien. Aber wenn man sich durchkämpft nicht uninteressant †¦


Gotthard Günther, ein Fan auch der Science Fiction, schaffte es, die Bedeutung der Denkart von Norbert Wiener anzuerkennen und schuf mit diesem Buch 1957 das erste Werk nach Wiener, das den Zusammenhang der Kybernetik mit der Philosophie interpretierte. †¦


Der neu hinzugefügte Teil III verdankt seine Entstehung der intensiven Verbreitung, die die Kybernetik in den östlichen Ländern, speziell in Russland, gefunden hat. [†¦] Die der ersten Auflage beigegebene Bibliographie ist diesmal radikal verkürzt worden. Die kybernetische Literatur hat sich seit 1957 so ungeheurer vermehrt, dass es unmöglich ist, eine auch nur annähernde Übersicht zu geben, ohne ein ganzes Buch mit der bloßen Aufzählung von Titeln zu füllen. [†¦] Dafür sind eine Anzahl russischer Autoren mit relevanten Veröffentlichungen in die Bibliographie aufgenommen worden. †¦
Auszug 'Vorwort zur zweiten Auflage', Seite 9-15)

Besonders interessant vielleicht der Anhang I: „Homunkulus und Robot“. Zur utopischen Idee des Homunkulus in der abendländischen Kultur, der sein Bewusstsein aus der Retorte bezieht und dem subtilen Unterschied zum Roboter, der ein mechanisches Gehirn besitzt. Das Nachwort von Peter Trawny sollte einige Hilfe bei der Beurteilung des Buches sein. †¦

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Buchcasting - Podcast zu Carsten Schmitts "Wagners Stimme"

Geschrieben von Rezensionsnerdista in Rezensionsnerdista's Blog, 08 September 2021 · 5.165 Aufrufe

Am siebten September haben wir (Dirk Osygus und ich) unseren ersten Podcast veröffentlich. Bei Spotify ist er bereits gelistet, man kann auch direkt hier hören. Cover und mehr Informationen sind auf meiner Webseite.

In unserer ersten Folge besprechen wir "Wagners Stimme" von Carsten Schmitt, der jüngst den DSFP in der Kategorie Kurzgeschichte gewonnen hat. Die Folge dauert ca. 45 Minuten. Viel Spaß!

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D9E-24 zum Zweiten

Geschrieben von HMP † in Die 9. Expansion, 17 Oktober 2020 · 5.045 Aufrufe
D9E

Es ist getan. Nach der Einarbeitung des Lektorats, dem Streichen von Redundanzen und den letzten Korrekturen ist das Manuskript an den Verlag. Die Reise endet ... irgendwie. Meine Arbeit ist zu 99 Prozent getan. D9E-24 ist fertig. Der finale Band. Und ja, einen Titel gibt es und demnächst hoffentlich auch das Cover dazu.

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Video der Woche: Fish - Weltschmerz

Geschrieben von Armin in Armin schreibt, 21 März 2020 · 10.264 Aufrufe

Interessant: Diese Rubrik wurde tatsächlich letztmals im August 2016 bedient. Lange her ...
Ich bin aktuell aus vielerlei Gründen inaktiv, möchte aber den wenigen Blog-Besuchern das aktuelle Fish-Video nicht vorenthalten: Weltschmerz. Das passt ...
Das gleichnamige Album soll endlich, endlich am 10. Juli (2020, das muss man wohl dazu schreiben) erscheinen, es wird Fishs letztes Studioalbum sein und ich hoffe, die Welt dreht sich bald wieder normal, damit ich es auch wirklich in der Deluxe Edition mit 2CDs und einer Blu-ray sowie als schicke Doppel-LP in Händen halten kann.



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Robert Corvus' Gesamtbetrachtung der KLP-Gewinner aus der 1980ern

Geschrieben von ShockWaveRider in Die Wunder des Ralviehversums, 20 Januar 2020 · 18.941 Aufrufe

Der Schriftsteller Robert Corvus verfolgt auf seinem Youtube-Kanal gerade ein interessantes Projekt. Jeden Monat liest er einen Roman, der beim Kurd-Laßwitz-Preis als "Bester deutschsprachiger Roman" ausgezeichnet wurde. Dabei geht er chronologisch vor.

Nun hat er die Sieger der Jahre 1981 bis 1989 glücklich überlebt und zieht eine ernüchterte, aber teils auch launige Zwischenbilanz:


Eine Gedanken von mir dazu:

Corvus fragt sich, ob die Gewinner wirklich immer die besten Bücher des Jahres gewesen seien. Die Romane seien nicht für SF-Fans ausgewählt, sondern um Menschen, die SF mit Heftromanen gleichsetzen, zu zeigen, dass SF-Romane durchaus anspruchsvoller sein können (Präsentabilität außerhalb des SF-Ghettos).

Dazu kann man viel sagen.
Zum einen: Ich kenne fünf der neun Preisträger und mag sie allesamt sehr gerne. Georg Zauners "Die Enkel der Raketenbauer" und Thomas R.P. Mielkes "Das Sakriversum" sind mit einem Augenzwinkern geschilderte Zukunftsvisionen, während Wolfgang Jeschkes "Der letzte Tag der Schöpfung" die Aussichtslosigkeit des Vorhabens, mittels einer Zeitmaschine die politschen Verhältnisse der Gegenwart zu ändern, thematisiert. Beim letztgenannten Buch fand ich es sogar sehr verdienstvoll, dass hier eben nicht wieder das ausgenudelte "Mensch aus dem Jahr 2000 trifft Julius Cäsar"-Motiv recycled wurde, sondern ein größerer, aber vor allem anderer Bogen gespannt wurde.

Zum anderen: Die Jahre 1978-1986 werden gern als das "Goldene Zeitalter der SF in Deutschland" bezeichnet. Weil man damals mit deutschsprachiger Science Fiction jenseits des Heftromans gutes Geld verdienen konnte. (So ist es auch kein Zufall, dass der KLP gerade zu dieser Zeit aus der Taufe gehoben wurde.) Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, wie es zu der Nachfrage kommen konnte. Ein Ansatz: Die SF-Taschenbuchreihen namentlich bei Heyne und bei Goldmann haben die deutschen SF-Fans mit literarisch anspruchsvollen Werken aus dem englisches Sprachraum bekannt gemacht. Daraus erwuchs das Bedürfnis nach ähnlich anspruchsvoller deutschsprachiger SF.
Das Problem: Auf der Angebotsseite war man darauf nicht vorbereitet. Es gab einfach zu wenig gute Autoren, die fähig und willens waren, gute deutschsprachige SF zu schreiben. Um die große Nachfrage dennoch zu bedienen, senkten die Verlage ihre Qualitätsansprüche und publizierten Manuskripte, die normalerweise spätestens auf Seite 3 vom Lektor in die Rundablage befördert worden wären. Was dazu führte, dass es in den 80er-Jahren einfach zu wenig gute deutschsprachige SF-Romane gab.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich, als ich die DSFP-Kurzgeschichten-Preisträger-Anthologie "Die Stille nach dem Ton" las. Gerade bei den ersten Stories aus dem 80ern fragte ich mich einige male: Gab es in dem Jahr wirklich keine bessere Story? Mit fortschreitender Zeit verbesserte sich die Qualität der Siegerstories, und der Anteil der relativen Aussetzer sank ab den 1990ern deutlich. Es besteht also auch Hoffnung bei den KLP-Romanen.

Corvus vermutet, dass die deutschen SF-Schaffenden nicht nur nach literarischer Qualität abgestimmt haben. Als Beispiel nennt er den Preis für Wolfgang Jeschke, der sich nicht nur als Autor, sondern vor allem als Herausgeber und Cheflektor für die SF-Reihe im Heyne Verlag hervorgetan hatte. Mit dem Preis für "Der letzte Tag der Schöpfung" könnten bewusst oder unbewusst auch seine Verdienste für die Verbreitung der Science Fiction in Deutschland gewürdigt worden sein.

Außerdem hing die Existenz manches deutschen SF-Autors von Jeschkes Wohlwollen ab. Tatsächlich sagte Jeschke, als ihm 2006 der Deutsche Science Fiction Preis (!) für "Das Cusanus-Spiel" verliehen wurde, sinngemäß, er sei stolz darauf, dass die DSFP-Jury ihm den Preis zuerkannt habe. Der KLP komme ja sowieso. (Tatsächlich ist Jeschke mit insgesamt 17 oder 18 KLP-Titeln in verschiedenen Kategorien unangefochtener Spitzenreiter.)
Der KLP ist eben KEIN Jury-Preis, sondern ein Preis, der, ähnlich dem Nebula-Award, von den SF-Schaffenden vergeben wird. Die KLP-Abstimmungsberechtigten müssen z.B. nicht alle Bücher auf der short list gelesen haben, um abstimmen zu können. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen KLP und DSFP, was natürlich auch spezifische Unterschiede in den Ergebnissen nach sich zieht. Aber deshalb gibt es ja auch die verschiedenen Preise.
Und mit diesen Ausführungen will ich keineswegs den KLP bashen. KLP, DSFP und der Deutsche Phantastik-Preis als echter Publikumspreis haben allesamt ihre Daseinsberechtigung, gerade weil sie mit unterschiedlichen Ansätzen an die Preisfindung herangehen.

Egal. Ich freue mich schon darauf, was Robert Corvus zu den KLP-Siegern der 90er Jahre zu sagen hat.
Wie gesagt: Die besten Kurzgeschichten beim DSFP wurden in der Dekade besser.

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Green Eggs and Ham [HarperCollinsChildren/2003(1960)]

Geschrieben von yiyippeeyippeeyay in Kais Komik Blokk, 10 November 2019 · 24.682 Aufrufe
20.Jhdt., Harper

PG1-Cover Ich bin mal wieder spät dran*, und tausche außerdem für diesen & den nächsten Eintrag die Neu-/Alt-Reihenfolge. Es handelt sich hier platzhaltend um ein Buch aus der Dr.-Seuss-Reihe, die in den 60ern die Vorgehensweise beim Lesen-Erlernen für Kinder revolutionierte. Außerdem hält sich das Buch an die Nonsens-Tradition von anderen Kinderbüchern seit Alice in Wonderland, was Kindern (& mir, übrigens) sicher so gut wie immer gefällt. (Und: Eine brandneue audiovisuelle Umsetzung erscheint heuer auf Netflix!)


Im Buch erscheint ein frecher Kleinling namens Sam-I-Am, auf einem hund-ähnlichen Wesen vorbei-reitend, der einen älteren, größeren Pelzherren mit hohem schwarzen Hut auf die Nerven geht. Dieser sagt öfter "I do not like", anfangs in Richtung Sam, aber kurz danach auch dem Gericht das ihm Sam unter die Nase hält - Schinken mit grünen Spiegeleiern! Als aber der Schwarzhütige dies das erste Mal nicht mag, schaltet der Rothütige schlauerweise auf die Logikschiene - mag der Ältere das Gericht vielleicht an einem anderen Ort? Denn schließlich isst das Hirn ja mit, und vielleicht fühlt der Andere sich anderswo wohl(gesinnt)er?


Lässt sich der junge bzw. sich nicht alt fühlende Leser darauf ein, ist klar womit das restliche Buch gefüllt wird - den absurdesten Orten & Vehikeln, wo Schinken mit solchen Spiegeleiern vielleicht doch schmecken könnte... Irgendwann gibt der inzwischen durchnässte Schwarzhütler auf - und dann geschieht noch ein kleines Wunder!


Seuss hat wohl damals die altmodischen "anspruchsvolleren" Kinderbücher - wie ev. auch Alice? - in die Ecke gepfeffert und mit jemandem eine Wette ausgemacht, dass er ein besseres erstes Lesebuch mit einem Vokabular von nur 50 Wörtern erstellen könnte. Ein Buch wie dieses locker gereimte war das Ergebnis. (Das hier ist neben dem früheren Cat in the Hat das bekannteste aus seiner langen Serie. :thumb: Es gibt endlose Marketingumsetzungen davon! Ich behaupte, dass auch Hip-Hopper Will-I-Am sich daraus hat inspirieren lassen.)


Was ich an den Seuss-Büchern so toll finde, ist dass nicht nur die Texte schnell ins Absurde kippen, sondern die Illustrationen das praktisch von Anfang an tun, mit wilderen Aufstellungen mit jeder Seite. Die Protagonisten sind meist Tiere, oft eher unidentifizierbar - aber definitiv "furry" - und die tanzen/schweben/schwimmen in der Weltgeschichte herum, meist irgendwas unmöglich balancierend, umgeben von staunenden - oder selbst irgendwelche Stunts ganz lässig durchführenden - Zuschauern. Seuss stellt seine Welten subversiv gaga dar. (Oder angemessen der Zeitperiode: Dada! Apropos: Ich finde lustig, wie dieses 1. Buch die klassisch-amerikanisch-kapitalistische Rolle des ewigen nie-aufgebenden Verkäufers parsifliert!)


Diese Idee des einfacheren Anfangslernen wurde kurz danach dann auch von Sesame Street im TV fortgesetzt, und von vielen anderen Einrichtungen im Westen angewandt. Die US-TV-Serie wird übrigens im November ein halbes Jahrhundert alt! q:)d


Fazit: Am besten VORM Schauen bei Netflix sich mindestens ein Buch aus der Reihe mal reinziehen! Nachher kann man es einer Lieblingsenkelin oder so schenken; wird bestimmt mit großem Dank entgegen genommen.


(* offiziell ist das hier der Juli-Beitrag!!)



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Trump, Putin und der Dicke

Geschrieben von wilkomueller in Wilkos Empfehlungen, 06 Juli 2019 · 14.147 Aufrufe
Apokalypse, Zeitläufer, Zeitreise

Trump, Putin und der Dicke

2005: Aus der Frustration über die politische und soziale Entwicklung im Osten Deutschlands nach der Wende gingen die „ZORN“-Geschichten hervor; aus denen wiederum entstand das Buch „Die Zeitläufer“, dem eine Schlüsselstellung im Werk des Autors zugesprochen wird. Unzählige fanden auf seinen Seiten den Tod, denn die mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Protagonisten fackelten nicht lange. Doch am Ende verließen sie desillusioniert die Erde.

2019: Einer der Zeitläufer ist zurückgeblieben und er ist für die Welt von heute bitter nötig. Die Klima-Apokalypse droht noch zu unseren Lebzeiten. Steht nur er mit seinen besonderen Fähigkeiten zwischen dem völligen Kollaps und dem Überleben der Menschheit? Die Liste der Opfer ist auch diesmal lang und prominent: Trump, Putin und wie hieß nochmal der kleine Dicke? Sie alle behindern die Rettung der Welt und müssen dafür büßen. Denn der letzte Zeitläufer ist immer noch voller ZORN!

Wilko Müller jr.: Der letzte Zeitläufer
ISBN 978-3-945713-65-5

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Blog ist raus - quasi exo

Geschrieben von Frank Lauenroth in WeBLOGbuch | Frank Lauenroth | Autor |, 07 Juni 2018 · 7.965 Aufrufe

Nach der anhaltenden Ruhe hier hat es vielleicht schon der Eine oder die Andere geahnt: Mein Blog ist umgezogen.

Dahin -> https://exophyt.wordpress.com/

Schaut doch mal vorbei, so Ihr mögt. :scooter:

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Neuerscheinung "Das Regenbogentor"

Geschrieben von Ron F. Landis in Die Ewige Macht, 09 August 2017 · 9.702 Aufrufe
Spannung, Weltraum, Sterne und 4 weitere...

Neuerscheinung "Das Regenbogentor" Der erste Band des Zyklus "Die Ewige Macht" ist erschienen!

Zum Inhalt:

Nur Auserwählte dürfen das Regenbogentor durchschreiten. So will es die Ewige Macht. Jenseits des Tores befindet sich das Terrastrum. Wer es besitzt erlangt Reichtum, Macht und Unsterblichkeit. Er wird den Göttern gleich, die von ihrem Hochplateau aus die Welt beherrschen. So berichten es die Überlieferungen.
Dies weckt Begehrlichkeiten bei Altab, dem alten, kauzigen Alb. Und bei Farafem, dem Riesen, der sich von den Göttern um den gerechten Lohn für seine Dienste betrogen fühlt. Gleichzeitig will sich der Gott Chotor mit dem Bau einer Burg über alle anderen Götter erheben. Dagegen stellt Salo, der junge Bura, die bestehende Weltordnung infrage. Für ihn ändert sich alles, als er dem geheimnisvollen Ellipsoid begegnet.
Das Regenbogentor ist der erste Teil einer Saga um Machtstreben, Gier und Intrigen, aber auch um die aufrichtige Suche nach der wahren Welt.

Science Fiction oder Fantasy? "Das Regenbogentor" bewegt sich entlang der Trennlinie zwischen den Genres. Der aufmerksame Leser kann jedoch schon im ersten Teil des Zyklus erahnen, in welche Richtung das Pendel ausschlägt.

Über den Autor:

Der Autor ist Wirtschafts- und Geschichtswissenschaftler. Neben geschichtswissenschaftlichen Werken verfasst er unter dem Pseudonym Ron F. Landis Romane, die nicht in dieses Metier fallen.
Er kam in den Sechzigerjahren durch die Lektüre von Aldiss, Asimov, Clarke, Heinlein, Herbert, Silverberg, Vance und vielen anderen zur Science Fiction. Nicht zu vergessen: Jules Verne, der Mitbegründer des Genres. Und vor einem halben Jahrhundert gab es auch ein ambitioniertes Autorenteam um K. H. Scheer und Clark Darlton...

Der Roman ist erhältlich als:

eBook in allen eBook-Stores zum Preis von 1,99 Euro
ISBN: 9783745005783

Softcover (144 Seiten) bei verschiedenen Online-Buchhändlern zum Preis von 7,99 Euro (Amazon hat es leider noch nicht auf die Reihe bekommen).
ISBN: 9783745005905

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Roman: Der Tag an dem die Welt ausfiel

Geschrieben von fictionality in KlöppingSF (MegaFusion u. a.), 07 August 2017 · 7.946 Aufrufe
MegaFusion, Sven Klöpping, Roman und 2 weitere...

Roman: Der Tag an dem die Welt ausfiel Yes!

Mein Roman-Erstling ist erschienen.

Jetzt bin ich endlich kein reiner Kurzgeschichten-Autor mehr, sondern habe auch was "Richtiges" vorzuweisen. Also, ihr dürft bestellen!

Klappentext:

"»Die Gefühle der Menschen sind gefährlich. Über viele Jahrhunderte hinweg haben sie zu Chaos, Leid und schrecklicher Gewalt geführt. Ich - das Verhaltenskontrollsystem - habe diese animalischen Instinkte durch echte Werte wie Freundlichkeit, Zuvorkommenheit und Charme ersetzt. Natürlich muss ich zu diesem Zweck alle Menschen mit Kameras überwachen. Deshalb gibt es bei mir auch keine Privatsphäre mehr; nur noch eine Sphäre des Lächelns, der Sympathie und der guten Laune...«

Sven Klöppings kompromissloses (und geradezu wahnwitzig originelles) Roman-Debüt DER TAG, AN DEM DIE WELT AUSFIEL gleicht einem Parforceritt durch die von ironischem Neonlicht erhellten Gassen und Hinterhöfe der Science-Fiction-Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts und zeigt sich stilistisch der britischen New Wave (unter besonderer Berücksichtigung von Michael Moorcock und Brian W. Aldiss) zugeneigt. Ein Leckerbissen für alle, die an der Science Fiction das Außergewöhnliche und Unberechenbare lieben!"

Viel Spaß!


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Pause oder Ende ...

Geschrieben von valgard in Saargau Blog, 02 Februar 2017 · 78 Aufrufe

Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig ob ich hier schließen soll!?
Vorläufig ist PAUSE hier angesagt
Wie lange?

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Neuerscheinung "Der ganz reale Tod" von Frank Mause, tredition/Hamburg

Geschrieben von Frank Mause in Neuerscheinung "Der ganz reale Tod", 01 September 2016 · 10.656 Aufrufe
Buch, Science Fiction, Kassel und 2 weitere...

Neuerscheinung "Der ganz reale Tod" von Frank Mause, tredition/Hamburg Hallo!
Ich möchte euch meinen ersten Roman vorstellen, der am 2. August bei Tredition/Hamburg erschienen ist:

Trailer:

Titel: "Der ganz reale Tod - Verloren zwischen Netz und Wirklichkeit"
Autor: Frank L. Mause
Genre: Science-Fiction made in Germany, Thriller, Agententhriller, Kassel
Format: Paperback 15,99 €, Hardcover 24,99 €, Ebook 3,99 Euro

Inhalt:
Action, Technik, Verwirrung, Spannung - eingebettet in eine verrückte Welt in rund fünfzig Jahren, eine Welt, wie sie eigentlich niemand will! Doch ist das ganz real, mitten unter uns, hier, in Deutschland? Sie glauben völlig unmöglich? Nein, nur eben sehr unwahrscheinlich, so wie eine Kern­schmelze in einem Atomkraftwerk im Osten Frankreichs! Jah­re nach dieser nuklearen Katastrophe startet die Geschichte: Jorik Nigge arbeitet für das öffentliche Sicherheitsmanage­ment der UN in Kassel. Bei der Fahndung nach Terroristen verbringt er unanständig viel Zeit in der Realität. Als es end­lich eine vielversprechende Spur gibt, sterben Kollegen. Sein Chef lässt ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel. Und dann ist da noch dieser undurchsichtige Joes Soestken, der vor der buchstäblich mangelhaften Wirklichkeit in eine Art virtuelle Wohlfühlwelt geflüchtet ist. Jetzt hat er Stress mit einem unheimlichen Wesen namens Hugo Weise aus dem Netz. Doch wie passt das zusammen? Jorik Nigge schlüpft in eine Tarnidentität und gemeinsam mit Joes Soestken verfolgen sie diesen Weise, einen Hybriden aus Mensch und Maschine. Die Jagd führt sie quer durch eine sich immer mehr ver­mischende Welt aus Realität und Virtualität. Auf dem Mond stellen sie schließlich fest: Der Tod ist ganz real!


Zum Autor:
Frank L. Mause, geboren 1964 in Bruchhausen an den Steinen (Hoch­sauerland), durchlief ab 1984 eine knapp zehn Jahre währende Lauf­bahn vom Rekrut bis zum Offizier. In dieser Zeit studierte er Geodäsie an der Universität der Bundeswehr München und leistete Verwaltungshilfe beim „Aufbau Ost“ in Sachsen-Anhalt. 1996 schloss er das 2. Staats­examen ab und trat in den hessischen Landes­verwaltungs­dienst ein. Seit 2010 ist er Leiter des Amtes für Boden­management Kor­bach.
Mause lebt mit seiner Familie in Bad Arolsen, fährt gern Rad und liest viel - meist natürlich Science-Fiction. Seine „Privatbibliothek“ umfasst mehr als 500 Romane, geschätzt noch einmal so viel lieh er aus. So auch den ersten Roman, an den er sich erinnert: „Das Sternenreich Mo“ von Richard Koch - vor ca. 40 Jahren für 5 Pfennige aus der Bibliothek der Kirchengemeinde.
Ausführliche Infos, Trailer und Leseprobe:
http://www.frankmause.de

Wenn Euch das Buch gefallen hat, bin ich an positiven Bewertungen und Rezensionen interessiert.

Danke und viel Freude mit dem Buch
Frank L. Mause




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