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Den Krieg übersetzen. Gedichte aus der Ukraine

Geschrieben von Petra in PetraHartmann, 21 April 2025 · 264 Aufrufe
Lyrik, Ukraine

Wie fasst man den Krieg in Worte, in Lyrik gar? Wie beschreibt man das namenlose Grauen, den Alltag in bombardierten Städten im Gedicht? Und wie transportiert man diese Verse dann auch noch aus dem Ukrainischen ins Deutsche?
16 Lyriker und Lyrikerinnen aus der Ukraine haben ihre Kriegserfahrungen in Worte gegossen. "Den Krieg übersetzen" lautet der Titel dieser Anthologie. Und ob und wie man den Krieg - oder zumindest diese Gedichte - tatsächlich übersetzen kann, das ist eine Frage, der dieses Buch nachgeht. In drei Vorworten denken die drei Herausgeber darüber nach, was das eigentlich bedeutet: "Den Krieg übersetzen", "Im Krieg übersetzen", "Vom Krieg lesen".
16 Autoren haben Gedichte zu diesem Band beigesteuert. Nur 15 erlebten das Erscheinen des Buches. Victoria Amelina starb an den schweren Verletzungen, die sie durch einen russischen Raketenangriff erlitten hatte. "Luftalarm im ganzen Land", hatte sie in einem Gedicht geschrieben, das den Band eröffnet,

 

Als führe man alle gleichzeitig
Zur Erschießung
Und zielte doch nur auf einen
Meistens den am Rande

 

Heute bist das nicht du, Entwarnung"

 

Das hatte sie am 5. April 2022 geschrieben. Am 1. Juli 2023 war sie es dann doch gewesen. Kriegsschicksal.

 

Tatsächlich geht es in vielen der Gedichte um Sprache und um die Unmöglichkeit, die Erlebnisse in Worte zu fassen. "Gesplitterte Sprache / klingt nach Lyrik / ist aber keine", schreibt Amelina. Ihre Kollegin Daryna Gladun ist unter den Autoren dieses Bandes diejenige, die die Sprachlosigkeit am drastischsten, nämlich auch optisch, thematisiert. Lange schwarze Balken wie Schwärzungen in Stasi-Akten tauchen in ihren Gedichten auf. Wobei einige davon nicht unkenntlich gemachte Passagen in Protokollen symbolisieren, sondern ein Fließband, an dem einfache, vielleicht kriegsdienliche, Arbeiten verrichtet werden, die keinen Geist verlangen. Senkrechte Striche |||||||||||||||| füllen ganze Verse und Strophen. Gedankenstriche -------------- wirken wie Zensurlücken oder wie Kennzeichnungen für verlorene Wörter und Buchstaben aus antiken Papyri. Und im Gedicht "Institut zur Revision der Geschichte" ist immer wieder der Platzhalter "[x-beliebige Phrase]" eingefügt. Die Sprache des Krieges, in der Zahlen von Toten nicht veröffentlicht und Verluste beschwiegen werden. Die Sprache der Angegriffenen, die die Zähne zusammenbeißen und nicht klagen.

 

"es gibt Leichen
und keine Worte keine gar keine Worte
nur herumliegende Leichen",

 

heißt es in "#BuchaMassacre" von Ella Jewtuschenko, das furchtbare Kriegsverbrechen und der Massenmord ist wie ein Hashtag in den sozialen Medien markiert. "Die Dichtung ist tot ermordet in Butscha". Kann man nach Auschwitz noch Gedichte schreiben? Kann man nach Butscha noch Gedichte schreiben? Es gibt Dinge, über die man nicht reden kann. Denn

 

"was sollen schon Worte
gegen die rohe Gewalt
gegen ihren Hass
einen Hass
den nicht mal Wildtiere kennen"

 

Und Oleh Kadanov stellt fest: "die worte sind uns ausgegangen / es ist zeit neue zu erfinden". Doch woher sollen die Worte kommen, wenn der Krieg allgegenwärtig ist? Da wird Sprache eher zum "Helfer-Flüchtlings-Chat" und schöne Metaphern zum "Zerrspiegel Literatur" (Iya Kiva).

 

Grundsätzlich ist das die Botschaft aller dieser Gedichte: Der Krieg ist allgegenwärtig, er dringt durch alle Türen, Fenster, Wände ins Haus. Ob du Radio hörst oder Zeitung liest, ob du ein Mittagessen kochst oder deine Kinder zu Bett bringst, du tust es immer im Krieg. Einkaufen und Frühstücken, Naturszenen, Freunde treffen, Abschiednehmen, Tod oder Liebe, es gibt keinen Aspekt des Lebens, der nicht berührt wäre vom und bezogen auf den Krieg. Wer mit Freunden im Ausland telefoniert oder Mails verschickt, muss erklären, wie es ihm geht. Wer an andere Länder denkt, denkt automatisch mit: Auch dort ist es nicht sicher. "Den Krieg wirst du immer in dir daheim, im Exil, selbst in diesem Flugzeug tragen", notiert Jurij Bondartschuk.
Gebete werden gesprochen, transformiert, persifliert, gerichtet an einen Gott, der weder existiert noch zuhört. Ein Liebeslied im Krieg hört sich so an:

 

"Wenn der Frühling anbricht und uns Wärme beschert,
will ich dir Blumen bringen,
doch zuerst muss unsere Luftabwehr
die Feindesraketen bezwingen"

 

Der Verfasser Pawlo Korobtschuk hält fest:

 

"Ich kann nicht sprechen, will nicht sprechen,
denn die Wörter leben weiter,
die von russischem Pack Ermordeten aber nicht."

 

Da will er gern Wörter gegen Menschen tauschen, Wörter aufgeben und die Ermordeten dafür zurückbekommen. "Denn wozu brauchen wir Wörter, / wenn es niemanden gibt, dem man sie sagt."

 

Ein wenig an Celans Todesfuge erinnern Zeilen aus einem titellosen Gedicht von Olena Stepanenko, in dem die Söhne aufgefordert werden, die Trommeln des Krieges fester zu schlagen, auch wenn es der Grabstein der Dichterin werden sollte. Darin heißt es:

 

"hass
verzweiflung
böse und fröhliche rage
wir essen sie morgens
wir schlingen sie mittags
wir würgen sie hinunter am Abend"

 

Ganz ähnlich Daryna Gladun in "die botschafter des krieges", sie schreibt:

 

"wir wickeln uns in eine decke aus krieg
wir machen kriegsdiät
wir essen ihn morgens
wir essen ihn mittags wir essen ihn abends"

 

16 Stimmen, aber doch nur eine: Es ist der Krieg, der aus diesen Zeilen spricht. Der Krieg der alles berührt, alles beschmutzt, jede, aber auch jede Tätigkeit in Besitz nimmt, jeden Gedanken. Insofern ist diese sehr vielseitige Sammlung doch wieder nur auf den einen einzigen Ton gestimmt: Es ist Krieg, und wohin wir auch gehen, er ist bei uns und wird immer bei uns bleiben.
Die Autoren sind ausnahmslos hochklassige Schriftsteller. Die Gedichte gehen in ihrer Qualität weit über Betroffenheitslyrik aus Therapiegruppen hinaus. Es ist sehr schade, dass solche großartigen Dichter sich an ein so widerliches Thema wie Krieg verschwenden müssen. Und doch ist es gut, dass gerade sie der alltäglichen Kriegserfahrung Stimme und Gesicht geben. Diese Gedichte berühren, sie machen das Unfassbare wenn nicht fassbar so doch erahnbar, sie tragen Gefühle und Gedanken über Länder, Grenzen und Sprachgrenzen hinweg.
Es wäre ihnen allen, beziehungsweise den 15 der 16 noch lebenden Autoren zu wünschen, dass sie eines Tages wieder einfach nur über Liebe, Natur und ihre Mitmenschen schreiben können. Doch ob dieser Krieg je wieder aus ihren Gedanken und Werken verschwinden wird, bleibt fraglich.

 

Fazit: Verse über die Allgegenwart des Krieges, Banalitäten und Bombenhagel, Liebeslieder und Gebete und die Suche nach der Sprache. Eine berührende Sammlung, nicht unbedingt schön, aber groß und wichtig. Lesenswert.

 

Der Krieg übersetzen. Gedichte aus der Ukraine. Hrsg. v. Claudia Dathe, Tania Rodionova und Asmus Trautsch. Berlin: edition.foto.TAPETA, 2024. 190 S., Euro 17,50.

 

© Petra Hartmann



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Leselistenreportfortsetzung bis kurz vor Ostern 2025

Geschrieben von T.H. in Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten, 15 April 2025 · 499 Aufrufe
Vonnegut, Jörg Herbig

Meine Lektüre - März bis kurz vor Ostern.

 

Das Bild hat - wie so oft - nichts mit den gelesenen Büchern zu tun. Eigentlich noch nicht mal mit Ostern, denn es enthält weder Hase, noch Ei. Macht aber nix, oder?
Ist eine ältere Zeichnung (von 2001) für ein Rollenspielbuch. Damals habe ich fast im Akkord gezeichnet. - Na ja, müsste mal wieder (aber keineswegs im Akkord!) ...

 

Eingefügtes Bild

 

Kurt Vonnegut: „Der taubenblaue Drache“
(erster von drei Bänden mit Erzählungen aus dem Nachlass des Autors bei Kein & Abel, übersetzt von Harry Rowohlt)
Eine tolle Story-Sammlung! In der es sehr oft um den Krieg geht, in denen der Autor seine traumatischen Kriegserlebnisse verarbeitet hat. Er war ja nach kurzem Einsatz in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten und hat dadurch die Bombardierung von Dresden miterleben müssen.
Stories sind aus “Armageddon in Retrospect” und “Bagambo Snuff Box”
Beginnt mit einem “Brief nach Hause“ und einer „Ansprache“, in der V. über seine persönlichen Erlebnisse im Krieg spricht. Er verurteilt die Bombardierung der Kulturstadt Dresden, teilt ziemlich scharf aus gegen die eigenen Landsleute.
Zum Schluss gibt es noch eine Art Nachwort, über das Schreiben von Short Stories und über seine Heimat Indiana.
Zum (für mich und andere, die es wie ich brauchen) Erinnern ein paar Stichpunkte. In den Stories geht es um …

  • Verurteilung der Bombardierung Dresdens als Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung und die Kulturstadt DD
  • über eine vereinigte Welt, in der es keinen Krieg mehr gibt (2037), aber ein junger Rekrut trotzdem eingezogen wird, und mit Zeitmaschine ins Jahr 1918 geschickt wird, um einen Krieg mitzuerleben.
  • noch mal um amerikanische Kriegsgefangene in Dresden, die sich gegen den Hunger gegenseitig Kochrezepte erzählen, was ihren deutschen Bewacher (Volkssturm, alter Mann) fast zum Wahnsinn bringt.
  • über den 7. Geburtstag eines Jungen, der zeitlebens nur Krieg erlebt hat und der mit dem Geburtstagsgeschenk, einem Tag im ruhigen Wald, nichts anfangen kann.
  • über einen amerikan. Kriegsgefangenen, der sich bei seinen Bewachern einschmeichelt, bis dahin, dass er ihre faschistische Ideologie nachbetet
  • über Einhornjäger im England des 11. Jahrhunderts
  • über das vermeintlich 1. Kind, das im Jahre 2000 geboren wurde, was in den Medien stark gefeiert wird, aber das nach 6 Monaten verstarb
  • über den amerikanischen Soldaten Paul, der es nicht verstand zu plündern
  • eine meiner Lieblingsstories im Band: zwei amerikan. Soldaten können kurz vor Ankunft der Roten Armee in Dresden sich aus ihrer Gefangenschaft befreien. Der eine will unbedingt die Identität des anderen übernehmen, weil er während der Gefangenschaft sich den Deutschen angebiedert hatte und nun Vergeltung befürchtet
  • eine alternativ-historische Story über die Besatzung Prags, nachdem dort erst die Deutschen, dann die Russen waren., sind nun die Amerikaner dort (weil nach Ende des II. Weltkriegs gleich der Konflikt SU - USA entbrannte). Ein Tischler sollte für den russischen Kommandanten einen Schreibtisch herstellen, den dann der amerikanische übernimmt. Der unliebsamen amerikan. Kommandant wird auch abberufen; sein Nachfolger ist viel versöhnlicher und hat Verständnis für die Prager, so dass der Tischler die im Tisch eingebaute Bombe noch schnell entschärfen muss
  • über die Bekämpfung des Teufels
  • über die Geister, die den erdnahen Raum bevölkern, was aber niemand erfahren darf
  • über die falsche Einschätzung eines alten Bekannten, dem der Protagonist unterstellt, er will sich nur durchschlauchen,
  • über einen Designer, der sich sogar seine eigene Braut zurechtschneidert, die dadurch aber ihre Identität einbüßt
  • über den titelgebenden Drachen, der ein teures Auto und Fetisch für einen amerikan. Jungen Mann ist, der sich durch dessen Besitz Geltung in der Gesellschaft verspricht, die ihm aber verweigert bleibt.
  • über einen Dolmetscher, der gar nicht die Fremdsprache beherrscht (auch II. Weltkrieg)
  • über eine kitschige Teenager-Liebesgeschichte und die große Freiheit, die man durch einen Flucht mit Auto auch nicht erreicht.
  • eine böse Geschichte: über die utopische zukünftige Welt, in der es keine Sterblichkeit mehr gibt, zumindest nicht auf natürlichem Wege, aber deshalb die totale Geburtenkontrolle.
  • ein Plädoyer für die Gleichstellung der Frau
9 / 10 Punkte

 

Jörg Herbig: „Die dunkle Romantik einer Stadt“
Eigenproduktion, 2024
Nach Fanzines, Heften nun also „richtiges“ Buch. Hardcover, ca. 90 Seiten, dunkel-abstraktes Covermotiv. Ein echter Herbig, möchte ich hinzufügen. Es sind Geschichten, die keine Titel tragen, nur „Fragment“ soundso. Das erweckt den Eindruck eines Romans, eines Mosaik-Romans.
Jörg faszinierte mich immer durch seinen Mix aus persönlichen Erinnerungen, Berichten über Reisen und Veranstaltungsbesuche und urbanen, gegenwärtigen Horrorgeschichten. So auch hier. Die Stories sind mitunter Milieustudien vom Rand der Stadtgesellschaft. Und an diesen Rändern spukt es eben auch, auf dem Friedhof, bei einer Punk-Band, bei Obdachlosen.
Bei aller Bodenständigkeit und dem deutlichen Interesse an den sozialen Tiefpunkten, mit denen seine Mitmenschen leben müssen, existiert er auch als Bücher-Mensch, als Lesender und Schreibender. Am Ende gibt es eine Art Autobiografie – seine Lebensabschnitte als Leser-Karriere. Faszinierend! Der Stil ist lakonisch, wird von kurzen,. Prägnanten Sätzen dominiert und ich nehme mal an, am Stil der Beatniks orientiert.
9 / 10 Punkte

 

Jörg Herbig & Sybille Lengauer: „Ungebrochen und mutig“
Eigenverlag, 2025
Jörg hat den Kosmos „Die dunkle Romantik einer Stadt“ erweitert, schrieb er mir. Na klar, war ich neugierig. Jörgs Stadt heißt Ploogfurt. Eine fiktive Stadt, die aber – davon gehe ich mal stark aus – eine gemeinsame Schnittmenge mit der Heimat des Autors hat. Ploogfurt ist das, was z.B. für den Halleschen Autor Peter Schünemann Hallberg ist.
Der band enthält 5 Stories, wobei eine davon, die letzte und längste, eine Kooperation zwischen Jörg und Sybille Lengauer ist.
Wieder hatte ich beim Lesen durchaus den Eindruck, dass Jörg Selbsterlebtes verbreitet. Mitunter haben die Stories nicht wirklich eine überzeugende Pointe. Dafür spiegeln sie aber wider, was und vor allem wie er so Sachen erlebt und wahrnimmt. Also: mehr Situationsberichte, als erfundene Geschichten?
In „Öffnungszeiten“ berichtet er über eine Vernissage, in der interessante Leute im Publikum auftauchen. Vielleicht entsprechend der ausgestellten – dunkel-romantischen – Bilder entpuppen sie sich als „Kinder der Nacht“. Aber es bleibt alles friedlich, keine Angst.
Hier taucht auch das erste Mal jemand im Rollstuhl auf. Vielleicht ist dies ein Grundthema der Stories, die ja den Sammlungstitel „Ungebrochen und mutig“ trägt, in der es aber keine so betitelte Geschichte gibt. Also mehr ein Motto? Und die Helden sind eben auch Menschen mit Behinderung. Ja, warum auch nicht?
Es gibt noch ein zweites „Bild“, das in einigen Texten auftaucht, auch ein Lieblings-Motiv des Autors: Fledermäuse. Aber nur am Rande.
„Das Schlagen seiner Flügel“ ist eine Erinnerung an eine Freundschaft in der Kindheit. Die Freundschaft basiert auf gemeinsamen fantasievollen Spiele, in denen sich die Kinder in exotische Realitäten hineinfantasieren können. Auch hier ist einer der Beiden an den Rollstuhl – aber eben nicht gefesselt. Angst macht beiden Freunden der Donnervogel – das Gewitter.
„Hosentaschen“ ist ein – komischer? – Text. Nee, nicht wirklich komisch, eher skurril, auch wenn der Protagonist ein Clown ist, mit großen Hosentaschen, in denen er viel mit sich herumträgt. Ob ihm das aber dabei hilft, durch den dunklen Wald zu finden? Zumal hier auch beängstigende Rieseninsekten auftauchen. Ja, komischer Text, kann ihn kaum fassen oder einordnen.
„Fröhlicher Gesang“. En kinderloses Ehepaar erkundet gern den Stadtwald von Ploogfurt. Anlass gibt ihnen ihr Hobby, das Geocaching. In einem Versteck, einer Grube, steckt ein Kind, das sie retten. Aufmerksam wurden sie durch einen roten Ballon – klar, nach der Clownsstory hatte ich dann auch gleich so meine Assoziation. Und tatsächlich scheint sich jemand daran zu stören, dass die Leute da das Kind und den Ballon mitnehmen. Ein Kobold, der sie quasi angreift.
„Alien-Jenny“ ist eine waschechte SF—Alien-Entführungsstory. Warum werden da ein paar junge Leute von der Erde durch ein quallenartiges Ding entführt? Es geht um Musik.
Beim Lesen hatte ich Assoziationen zu den Musikalben von Klatuu. Diese Entführungsstory bietet dem versierten SF-Fan kaum Neues. Schön ist, dass es eine utopische Welt ist, in die die Menschen entführt werden und dass ihnen kein Unbill geschieht. So richtig Spannung will nicht aufkommen, der sense of wonder wurde bei mir auch nicht angesprochen. Alles ist recht einfach beschrieben. Aber – ich denke mal, das ist sein Part – Jörg konnte hier seine Punk-Musik-Begeisterung ordentlich ausleben Das liest sich dann durchaus überzeugend.
8 / 10 Punkte

 

David Gray: „Umarmung der Barbaren“
Kleine, aber feine Sammlung kurzer Texte dieses umtriebigen Autors, den man gern auch bei Lesungen trifft. Hier lohtet er die verschiedensten Genres aus, von der Fantasy bis zum Giallo. Jede Story ist einem (Film-) Genre zugeordnet; darüber hinaus könnte man sie aber noch anders sortieren. Mir hat z.B. der historische Krimi um den Marquis de Sade als „Sonderermittler“ sehr gut gefallen. Dafür war die Geschichte um den kleinwüchsigen Charter-Kapitän „für besonders schwere Fälle“ mit den Anleihen an die nordische (norwegische) Mythologie gar nicht so sehr als Fantasy erkennbar. Sie wurde es aber, als so eine Art Troll, der aus der mythischen Nebelzeit überlebt hatte, ins Spiel gebracht wurde. Aber das Ganze könnte man halt auch als Seemannsgarn etikettieren und es ist auch ein poetischer Abgesang auf die große Zeit der Ozean-Clipper. Tolle Story!
Was alle Texte besonders macht und zum Lesegenuss ist der Stil des Autors. Er schwelgt gern in Sprache und Sprach-Bildern. Besonders fiel es mir im längsten, titelgebenden Text auf. Der Genre-Zuordnung nach muss diese Story viel Autobiographisches enthalten; an manchen Stellen hoffe ich nur, dass dies nicht wirklich so der Fall ist. Harsches Nachwende-Leben… Der Autor hat seine Erlebnisse und vor allem seine Eindrücke, die er seit 1988 sammeln durfte(konnte/musste in eine teilweise sehr poetisch, metaphernreich Sprache gepackt. Ich war komplett fasziniert; gut, am Ende vielleicht etwas zu viel Metaphorik etc., aber sicherlich doch der allerbeste Text des Bandes.
Mehr zum Buch im NEUEN STERN.
9,5 / 10 Punkte

 

Walter Mehring: „Die verlorene Bibliothek“
„Autobiographie einer Kultur“ steht da als Untertitel. Ist sozusagen ein Sachbuch – ein Ritt durch die Literatur und Kultur des „alten Europa“, das mit dem Faschismus der 30er Jahre jäh beendet, oder zumindest unterbrochen wurde.
Der Autor macht seine kleine Literaturgeschichte an der Bibliothek seines Vaters fest, die er selbst auch ergänzte und pflegte – so lange er das konnte, denn er musste fliehen aus Nazideutschland und hat sie am Ende verloren. Aber in Form dieser wortgewaltigen, imposanten, spritzigen, sicher sehr subjektiven Darstellung bleib sie erhalten. Ein faszinierendes Buch, das man bei einem ersten Lesen gar nicht wirklich erfassen kann. Im Grunde kann man es als Nachschlagewerk nutzen; ein paar Autoren und Bücher sind mir auf jeden Fall so näher gebracht worden.
10 / 10 Punkte



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Cyberpunk-News: Gesellschaft

Geschrieben von Ming der Grausame in The Palace of Terror: Ming the Merciless Strikes Back, 12 April 2025 · 80 Aufrufe
@heute-journal und 9 weitere...







Ab dem 28. April sollte es regulär weitergehen. Happy Easter und STAY TUNED!

 

(米^-^米)



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Ausstellungseröffnung in Zerbst/ Anhalt

Geschrieben von heschu in heschu's Blog, 18 Februar 2025 · 239 Aufrufe

Innerhalb des Rahmens der 60. Zerbster Kulturfesttage gab es die Möglichkeit, sich mit jeweils zwei Bildern an einer Gemeinschaftsausstellung zu beteiligen. Einige Kreative unseres Skizzenclubs ergriffen die Chance und stellten ihre Werke im dortigen Museum aus.
Am 14. Februar 2025 fand nun die Vernissage statt. Ellen Norten und ich haben sie besucht.
Neben Gisela Kalow mit ihrem umfangreichen Werk waren auch viele andere mit ihren Arbeiten vertreten.
Schon bei den Reden der Organisatoren fiel mir ein Bild auf, das genau in meiner Blickrichtung hing. Es drückte etwas besonderes, fast nicht Greifbares aus. Man könnte in diesen Farben und der Anordnung seiner Elemente eine ganze Geschichte entdecken, wenn man es denn wollte.
So erging es mir bei mehreren Werken. Manche haben mich regelrecht angezogen, so stark wirkten sie auf mich.
Das ist für mich echte Kunst. Wie ein gutes Buch, das mich durch Sprache und Inhalt gleichermaßen fesselt oder Musik, die Emotionen weckt und mich tief berührt.
Nun gut! Zurück zur SF. Eine Info: Auch Lutz Weilands Bilder zu Romanen des Genres hängen dort aus. Und zwar genau bis zum 16. März 2025.



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Galaxus Report: In Deutschland liest jede sechste Person keine Bücher

Geschrieben von head_in_the_clouds in head_in_the_clouds' Blog, 18 Januar 2025 · 340 Aufrufe
Umfrage, Lesegewohnheiten und 2 weitere...

Jeder 6. Mensch in Deutschland liest keine Bücher.
Das geht aus einer Umfrage (2024) hervor (DACH-Länder, Frankreich,Italien; 5000 Befragte) , die im Auftrag des Onlinebuchhändlers Galaxus in Auftrag erstellt und Anfang diesen Jahres veröffentlicht wurde .

 

Demnach kommen hierzulande 1/3 der Befragten auf 1-3 Bücher im Jahr. Nur die Hälfte will künftig mehr lesen – was den niedrigsten Wert darstellt. Ähnlich Lesefaul zeigt sich höchstens noch Frankreich.

 

Deutsche benutzen vergleichsweise häufiger ebooks (19%) - und Hörbücher (11%). Zur Lesefaulheit der Deutschen passt letzteres wiederum, dass sie im europäischen Vergleich die meisten Hörbücher konsumieren – jede zehnte Person in der Bundesrepublik lässt sich Bücher vorlesen.

 

Das Lieblingsgenre was Spekulative Fiction anbelangt ist bei Deutschen die Fantasy – Franzosen stehen eher auf Science-Fiction (s. 2. Grafik).
Frauen lesen dagegen häufiger Romane: in Deutschland beispielsweise 3 von 5 Frauen und nur 2 von 5 Männern.

 

Quelle:
https://www.galaxus....e-buecher-36136

 

bitte auf Grafiken klicken zum vergrössern:

 

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Don't You (Forget About Me) (Metal Cover by Leo Moracchioli)

Geschrieben von Ming der Grausame in The World from the nefarious Ming the Merciless, 13 März 2023 · 2.821 Aufrufe
Kurzfilm, Humoreske und 6 weitere...

 

 

Nur was endet, hat bekanntlich einen Sinn: Also ist es Zeit, dass auch dieser Vlog zu Ende geht – alles hat ein Ende, ergo auch das Ende. See you in a better place... ¯\_(ツ)_/¯




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Die Leiden des jungen Verlegers

Geschrieben von HMP † in Haempes Gedankenspiele und anderes..., 25 September 2021 · 4.133 Aufrufe

Das Autorenherz freut sich über eine sehr schöne Rezension zu "Die Leiden des jungen Verlegers".

"... es ist und bleibt eine herrliche Abrechnung mit dem Verlagswesen, dem Selfpublishertum und den schwarzen Schafen, die es allenthalben unter den Autoren, Lektoren, Verlegern und sonstigen
"Buchzunftlern" gibt."


Die Leiden des jungen Verlegers


Die DKZV hat die Rezensentin dann noch vergessen Eingefügtes Bild ...

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Begleitende Literatur zur Phantastik #75: Das Bewustsein der Maschinen - Gotthard Günther

Geschrieben von Thomas Sebesta in DSFDB.Befindlichkeiten, 24 September 2021 · 4.533 Aufrufe

Eine Metaphysik der Kybernetik

Hier die neueste Auflage, basierend auf der 2. Auflage, eines Buches, bei dem ich nicht sicher bin, ob ich es auch zu Ende lesen werde. Ziemlich starker Tobak in Bezug auf Lesbarkeit für Laien. Aber wenn man sich durchkämpft nicht uninteressant †¦


Gotthard Günther, ein Fan auch der Science Fiction, schaffte es, die Bedeutung der Denkart von Norbert Wiener anzuerkennen und schuf mit diesem Buch 1957 das erste Werk nach Wiener, das den Zusammenhang der Kybernetik mit der Philosophie interpretierte. †¦


Der neu hinzugefügte Teil III verdankt seine Entstehung der intensiven Verbreitung, die die Kybernetik in den östlichen Ländern, speziell in Russland, gefunden hat. [†¦] Die der ersten Auflage beigegebene Bibliographie ist diesmal radikal verkürzt worden. Die kybernetische Literatur hat sich seit 1957 so ungeheurer vermehrt, dass es unmöglich ist, eine auch nur annähernde Übersicht zu geben, ohne ein ganzes Buch mit der bloßen Aufzählung von Titeln zu füllen. [†¦] Dafür sind eine Anzahl russischer Autoren mit relevanten Veröffentlichungen in die Bibliographie aufgenommen worden. †¦
Auszug 'Vorwort zur zweiten Auflage', Seite 9-15)

Besonders interessant vielleicht der Anhang I: „Homunkulus und Robot“. Zur utopischen Idee des Homunkulus in der abendländischen Kultur, der sein Bewusstsein aus der Retorte bezieht und dem subtilen Unterschied zum Roboter, der ein mechanisches Gehirn besitzt. Das Nachwort von Peter Trawny sollte einige Hilfe bei der Beurteilung des Buches sein. †¦

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Buchcasting - Podcast zu Carsten Schmitts "Wagners Stimme"

Geschrieben von Rezensionsnerdista in Rezensionsnerdista's Blog, 08 September 2021 · 4.338 Aufrufe

Am siebten September haben wir (Dirk Osygus und ich) unseren ersten Podcast veröffentlich. Bei Spotify ist er bereits gelistet, man kann auch direkt hier hören. Cover und mehr Informationen sind auf meiner Webseite.

In unserer ersten Folge besprechen wir "Wagners Stimme" von Carsten Schmitt, der jüngst den DSFP in der Kategorie Kurzgeschichte gewonnen hat. Die Folge dauert ca. 45 Minuten. Viel Spaß!

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D9E-24 zum Zweiten

Geschrieben von HMP † in Die 9. Expansion, 17 Oktober 2020 · 4.295 Aufrufe
D9E

Es ist getan. Nach der Einarbeitung des Lektorats, dem Streichen von Redundanzen und den letzten Korrekturen ist das Manuskript an den Verlag. Die Reise endet ... irgendwie. Meine Arbeit ist zu 99 Prozent getan. D9E-24 ist fertig. Der finale Band. Und ja, einen Titel gibt es und demnächst hoffentlich auch das Cover dazu.

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Video der Woche: Fish - Weltschmerz

Geschrieben von Armin in Armin schreibt, 21 März 2020 · 9.396 Aufrufe

Interessant: Diese Rubrik wurde tatsächlich letztmals im August 2016 bedient. Lange her ...
Ich bin aktuell aus vielerlei Gründen inaktiv, möchte aber den wenigen Blog-Besuchern das aktuelle Fish-Video nicht vorenthalten: Weltschmerz. Das passt ...
Das gleichnamige Album soll endlich, endlich am 10. Juli (2020, das muss man wohl dazu schreiben) erscheinen, es wird Fishs letztes Studioalbum sein und ich hoffe, die Welt dreht sich bald wieder normal, damit ich es auch wirklich in der Deluxe Edition mit 2CDs und einer Blu-ray sowie als schicke Doppel-LP in Händen halten kann.



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Robert Corvus' Gesamtbetrachtung der KLP-Gewinner aus der 1980ern

Geschrieben von ShockWaveRider in Die Wunder des Ralviehversums, 20 Januar 2020 · 16.751 Aufrufe

Der Schriftsteller Robert Corvus verfolgt auf seinem Youtube-Kanal gerade ein interessantes Projekt. Jeden Monat liest er einen Roman, der beim Kurd-Laßwitz-Preis als "Bester deutschsprachiger Roman" ausgezeichnet wurde. Dabei geht er chronologisch vor.

Nun hat er die Sieger der Jahre 1981 bis 1989 glücklich überlebt und zieht eine ernüchterte, aber teils auch launige Zwischenbilanz:


Eine Gedanken von mir dazu:

Corvus fragt sich, ob die Gewinner wirklich immer die besten Bücher des Jahres gewesen seien. Die Romane seien nicht für SF-Fans ausgewählt, sondern um Menschen, die SF mit Heftromanen gleichsetzen, zu zeigen, dass SF-Romane durchaus anspruchsvoller sein können (Präsentabilität außerhalb des SF-Ghettos).

Dazu kann man viel sagen.
Zum einen: Ich kenne fünf der neun Preisträger und mag sie allesamt sehr gerne. Georg Zauners "Die Enkel der Raketenbauer" und Thomas R.P. Mielkes "Das Sakriversum" sind mit einem Augenzwinkern geschilderte Zukunftsvisionen, während Wolfgang Jeschkes "Der letzte Tag der Schöpfung" die Aussichtslosigkeit des Vorhabens, mittels einer Zeitmaschine die politschen Verhältnisse der Gegenwart zu ändern, thematisiert. Beim letztgenannten Buch fand ich es sogar sehr verdienstvoll, dass hier eben nicht wieder das ausgenudelte "Mensch aus dem Jahr 2000 trifft Julius Cäsar"-Motiv recycled wurde, sondern ein größerer, aber vor allem anderer Bogen gespannt wurde.

Zum anderen: Die Jahre 1978-1986 werden gern als das "Goldene Zeitalter der SF in Deutschland" bezeichnet. Weil man damals mit deutschsprachiger Science Fiction jenseits des Heftromans gutes Geld verdienen konnte. (So ist es auch kein Zufall, dass der KLP gerade zu dieser Zeit aus der Taufe gehoben wurde.) Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, wie es zu der Nachfrage kommen konnte. Ein Ansatz: Die SF-Taschenbuchreihen namentlich bei Heyne und bei Goldmann haben die deutschen SF-Fans mit literarisch anspruchsvollen Werken aus dem englisches Sprachraum bekannt gemacht. Daraus erwuchs das Bedürfnis nach ähnlich anspruchsvoller deutschsprachiger SF.
Das Problem: Auf der Angebotsseite war man darauf nicht vorbereitet. Es gab einfach zu wenig gute Autoren, die fähig und willens waren, gute deutschsprachige SF zu schreiben. Um die große Nachfrage dennoch zu bedienen, senkten die Verlage ihre Qualitätsansprüche und publizierten Manuskripte, die normalerweise spätestens auf Seite 3 vom Lektor in die Rundablage befördert worden wären. Was dazu führte, dass es in den 80er-Jahren einfach zu wenig gute deutschsprachige SF-Romane gab.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich, als ich die DSFP-Kurzgeschichten-Preisträger-Anthologie "Die Stille nach dem Ton" las. Gerade bei den ersten Stories aus dem 80ern fragte ich mich einige male: Gab es in dem Jahr wirklich keine bessere Story? Mit fortschreitender Zeit verbesserte sich die Qualität der Siegerstories, und der Anteil der relativen Aussetzer sank ab den 1990ern deutlich. Es besteht also auch Hoffnung bei den KLP-Romanen.

Corvus vermutet, dass die deutschen SF-Schaffenden nicht nur nach literarischer Qualität abgestimmt haben. Als Beispiel nennt er den Preis für Wolfgang Jeschke, der sich nicht nur als Autor, sondern vor allem als Herausgeber und Cheflektor für die SF-Reihe im Heyne Verlag hervorgetan hatte. Mit dem Preis für "Der letzte Tag der Schöpfung" könnten bewusst oder unbewusst auch seine Verdienste für die Verbreitung der Science Fiction in Deutschland gewürdigt worden sein.

Außerdem hing die Existenz manches deutschen SF-Autors von Jeschkes Wohlwollen ab. Tatsächlich sagte Jeschke, als ihm 2006 der Deutsche Science Fiction Preis (!) für "Das Cusanus-Spiel" verliehen wurde, sinngemäß, er sei stolz darauf, dass die DSFP-Jury ihm den Preis zuerkannt habe. Der KLP komme ja sowieso. (Tatsächlich ist Jeschke mit insgesamt 17 oder 18 KLP-Titeln in verschiedenen Kategorien unangefochtener Spitzenreiter.)
Der KLP ist eben KEIN Jury-Preis, sondern ein Preis, der, ähnlich dem Nebula-Award, von den SF-Schaffenden vergeben wird. Die KLP-Abstimmungsberechtigten müssen z.B. nicht alle Bücher auf der short list gelesen haben, um abstimmen zu können. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen KLP und DSFP, was natürlich auch spezifische Unterschiede in den Ergebnissen nach sich zieht. Aber deshalb gibt es ja auch die verschiedenen Preise.
Und mit diesen Ausführungen will ich keineswegs den KLP bashen. KLP, DSFP und der Deutsche Phantastik-Preis als echter Publikumspreis haben allesamt ihre Daseinsberechtigung, gerade weil sie mit unterschiedlichen Ansätzen an die Preisfindung herangehen.

Egal. Ich freue mich schon darauf, was Robert Corvus zu den KLP-Siegern der 90er Jahre zu sagen hat.
Wie gesagt: Die besten Kurzgeschichten beim DSFP wurden in der Dekade besser.

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Green Eggs and Ham [HarperCollinsChildren/2003(1960)]

Geschrieben von yiyippeeyippeeyay in Kais Komik Blokk, 10 November 2019 · 23.182 Aufrufe
20.Jhdt., Harper

PG1-Cover Ich bin mal wieder spät dran*, und tausche außerdem für diesen & den nächsten Eintrag die Neu-/Alt-Reihenfolge. Es handelt sich hier platzhaltend um ein Buch aus der Dr.-Seuss-Reihe, die in den 60ern die Vorgehensweise beim Lesen-Erlernen für Kinder revolutionierte. Außerdem hält sich das Buch an die Nonsens-Tradition von anderen Kinderbüchern seit Alice in Wonderland, was Kindern (& mir, übrigens) sicher so gut wie immer gefällt. (Und: Eine brandneue audiovisuelle Umsetzung erscheint heuer auf Netflix!)


Im Buch erscheint ein frecher Kleinling namens Sam-I-Am, auf einem hund-ähnlichen Wesen vorbei-reitend, der einen älteren, größeren Pelzherren mit hohem schwarzen Hut auf die Nerven geht. Dieser sagt öfter "I do not like", anfangs in Richtung Sam, aber kurz danach auch dem Gericht das ihm Sam unter die Nase hält - Schinken mit grünen Spiegeleiern! Als aber der Schwarzhütige dies das erste Mal nicht mag, schaltet der Rothütige schlauerweise auf die Logikschiene - mag der Ältere das Gericht vielleicht an einem anderen Ort? Denn schließlich isst das Hirn ja mit, und vielleicht fühlt der Andere sich anderswo wohl(gesinnt)er?


Lässt sich der junge bzw. sich nicht alt fühlende Leser darauf ein, ist klar womit das restliche Buch gefüllt wird - den absurdesten Orten & Vehikeln, wo Schinken mit solchen Spiegeleiern vielleicht doch schmecken könnte... Irgendwann gibt der inzwischen durchnässte Schwarzhütler auf - und dann geschieht noch ein kleines Wunder!


Seuss hat wohl damals die altmodischen "anspruchsvolleren" Kinderbücher - wie ev. auch Alice? - in die Ecke gepfeffert und mit jemandem eine Wette ausgemacht, dass er ein besseres erstes Lesebuch mit einem Vokabular von nur 50 Wörtern erstellen könnte. Ein Buch wie dieses locker gereimte war das Ergebnis. (Das hier ist neben dem früheren Cat in the Hat das bekannteste aus seiner langen Serie. :thumb: Es gibt endlose Marketingumsetzungen davon! Ich behaupte, dass auch Hip-Hopper Will-I-Am sich daraus hat inspirieren lassen.)


Was ich an den Seuss-Büchern so toll finde, ist dass nicht nur die Texte schnell ins Absurde kippen, sondern die Illustrationen das praktisch von Anfang an tun, mit wilderen Aufstellungen mit jeder Seite. Die Protagonisten sind meist Tiere, oft eher unidentifizierbar - aber definitiv "furry" - und die tanzen/schweben/schwimmen in der Weltgeschichte herum, meist irgendwas unmöglich balancierend, umgeben von staunenden - oder selbst irgendwelche Stunts ganz lässig durchführenden - Zuschauern. Seuss stellt seine Welten subversiv gaga dar. (Oder angemessen der Zeitperiode: Dada! Apropos: Ich finde lustig, wie dieses 1. Buch die klassisch-amerikanisch-kapitalistische Rolle des ewigen nie-aufgebenden Verkäufers parsifliert!)


Diese Idee des einfacheren Anfangslernen wurde kurz danach dann auch von Sesame Street im TV fortgesetzt, und von vielen anderen Einrichtungen im Westen angewandt. Die US-TV-Serie wird übrigens im November ein halbes Jahrhundert alt! q:)d


Fazit: Am besten VORM Schauen bei Netflix sich mindestens ein Buch aus der Reihe mal reinziehen! Nachher kann man es einer Lieblingsenkelin oder so schenken; wird bestimmt mit großem Dank entgegen genommen.


(* offiziell ist das hier der Juli-Beitrag!!)



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Trump, Putin und der Dicke

Geschrieben von wilkomueller in Wilkos Empfehlungen, 06 Juli 2019 · 12.629 Aufrufe
Apokalypse, Zeitläufer, Zeitreise

Trump, Putin und der Dicke

2005: Aus der Frustration über die politische und soziale Entwicklung im Osten Deutschlands nach der Wende gingen die „ZORN“-Geschichten hervor; aus denen wiederum entstand das Buch „Die Zeitläufer“, dem eine Schlüsselstellung im Werk des Autors zugesprochen wird. Unzählige fanden auf seinen Seiten den Tod, denn die mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Protagonisten fackelten nicht lange. Doch am Ende verließen sie desillusioniert die Erde.

2019: Einer der Zeitläufer ist zurückgeblieben und er ist für die Welt von heute bitter nötig. Die Klima-Apokalypse droht noch zu unseren Lebzeiten. Steht nur er mit seinen besonderen Fähigkeiten zwischen dem völligen Kollaps und dem Überleben der Menschheit? Die Liste der Opfer ist auch diesmal lang und prominent: Trump, Putin und wie hieß nochmal der kleine Dicke? Sie alle behindern die Rettung der Welt und müssen dafür büßen. Denn der letzte Zeitläufer ist immer noch voller ZORN!

Wilko Müller jr.: Der letzte Zeitläufer
ISBN 978-3-945713-65-5

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Blog ist raus - quasi exo

Geschrieben von Frank Lauenroth in WeBLOGbuch | Frank Lauenroth | Autor |, 07 Juni 2018 · 7.244 Aufrufe

Nach der anhaltenden Ruhe hier hat es vielleicht schon der Eine oder die Andere geahnt: Mein Blog ist umgezogen.

Dahin -> https://exophyt.wordpress.com/

Schaut doch mal vorbei, so Ihr mögt. :scooter:

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Neuerscheinung "Das Regenbogentor"

Geschrieben von Ron F. Landis in Die Ewige Macht, 09 August 2017 · 8.776 Aufrufe
Spannung, Weltraum, Sterne und 4 weitere...

Neuerscheinung "Das Regenbogentor" Der erste Band des Zyklus "Die Ewige Macht" ist erschienen!

Zum Inhalt:

Nur Auserwählte dürfen das Regenbogentor durchschreiten. So will es die Ewige Macht. Jenseits des Tores befindet sich das Terrastrum. Wer es besitzt erlangt Reichtum, Macht und Unsterblichkeit. Er wird den Göttern gleich, die von ihrem Hochplateau aus die Welt beherrschen. So berichten es die Überlieferungen.
Dies weckt Begehrlichkeiten bei Altab, dem alten, kauzigen Alb. Und bei Farafem, dem Riesen, der sich von den Göttern um den gerechten Lohn für seine Dienste betrogen fühlt. Gleichzeitig will sich der Gott Chotor mit dem Bau einer Burg über alle anderen Götter erheben. Dagegen stellt Salo, der junge Bura, die bestehende Weltordnung infrage. Für ihn ändert sich alles, als er dem geheimnisvollen Ellipsoid begegnet.
Das Regenbogentor ist der erste Teil einer Saga um Machtstreben, Gier und Intrigen, aber auch um die aufrichtige Suche nach der wahren Welt.

Science Fiction oder Fantasy? "Das Regenbogentor" bewegt sich entlang der Trennlinie zwischen den Genres. Der aufmerksame Leser kann jedoch schon im ersten Teil des Zyklus erahnen, in welche Richtung das Pendel ausschlägt.

Über den Autor:

Der Autor ist Wirtschafts- und Geschichtswissenschaftler. Neben geschichtswissenschaftlichen Werken verfasst er unter dem Pseudonym Ron F. Landis Romane, die nicht in dieses Metier fallen.
Er kam in den Sechzigerjahren durch die Lektüre von Aldiss, Asimov, Clarke, Heinlein, Herbert, Silverberg, Vance und vielen anderen zur Science Fiction. Nicht zu vergessen: Jules Verne, der Mitbegründer des Genres. Und vor einem halben Jahrhundert gab es auch ein ambitioniertes Autorenteam um K. H. Scheer und Clark Darlton...

Der Roman ist erhältlich als:

eBook in allen eBook-Stores zum Preis von 1,99 Euro
ISBN: 9783745005783

Softcover (144 Seiten) bei verschiedenen Online-Buchhändlern zum Preis von 7,99 Euro (Amazon hat es leider noch nicht auf die Reihe bekommen).
ISBN: 9783745005905

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Roman: Der Tag an dem die Welt ausfiel

Geschrieben von fictionality in KlöppingSF (MegaFusion u. a.), 07 August 2017 · 7.282 Aufrufe
MegaFusion, Sven Klöpping, Roman und 2 weitere...

Roman: Der Tag an dem die Welt ausfiel Yes!

Mein Roman-Erstling ist erschienen.

Jetzt bin ich endlich kein reiner Kurzgeschichten-Autor mehr, sondern habe auch was "Richtiges" vorzuweisen. Also, ihr dürft bestellen!

Klappentext:

"»Die Gefühle der Menschen sind gefährlich. Über viele Jahrhunderte hinweg haben sie zu Chaos, Leid und schrecklicher Gewalt geführt. Ich - das Verhaltenskontrollsystem - habe diese animalischen Instinkte durch echte Werte wie Freundlichkeit, Zuvorkommenheit und Charme ersetzt. Natürlich muss ich zu diesem Zweck alle Menschen mit Kameras überwachen. Deshalb gibt es bei mir auch keine Privatsphäre mehr; nur noch eine Sphäre des Lächelns, der Sympathie und der guten Laune...«

Sven Klöppings kompromissloses (und geradezu wahnwitzig originelles) Roman-Debüt DER TAG, AN DEM DIE WELT AUSFIEL gleicht einem Parforceritt durch die von ironischem Neonlicht erhellten Gassen und Hinterhöfe der Science-Fiction-Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts und zeigt sich stilistisch der britischen New Wave (unter besonderer Berücksichtigung von Michael Moorcock und Brian W. Aldiss) zugeneigt. Ein Leckerbissen für alle, die an der Science Fiction das Außergewöhnliche und Unberechenbare lieben!"

Viel Spaß!


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Pause oder Ende ...

Geschrieben von valgard in Saargau Blog, 02 Februar 2017 · 78 Aufrufe

Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig ob ich hier schließen soll!?
Vorläufig ist PAUSE hier angesagt
Wie lange?

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Neuerscheinung "Der ganz reale Tod" von Frank Mause, tredition/Hamburg

Geschrieben von Frank Mause in Neuerscheinung "Der ganz reale Tod", 01 September 2016 · 9.807 Aufrufe
Buch, Science Fiction, Kassel und 2 weitere...

Neuerscheinung "Der ganz reale Tod" von Frank Mause, tredition/Hamburg Hallo!
Ich möchte euch meinen ersten Roman vorstellen, der am 2. August bei Tredition/Hamburg erschienen ist:

Trailer:

Titel: "Der ganz reale Tod - Verloren zwischen Netz und Wirklichkeit"
Autor: Frank L. Mause
Genre: Science-Fiction made in Germany, Thriller, Agententhriller, Kassel
Format: Paperback 15,99 €, Hardcover 24,99 €, Ebook 3,99 Euro

Inhalt:
Action, Technik, Verwirrung, Spannung - eingebettet in eine verrückte Welt in rund fünfzig Jahren, eine Welt, wie sie eigentlich niemand will! Doch ist das ganz real, mitten unter uns, hier, in Deutschland? Sie glauben völlig unmöglich? Nein, nur eben sehr unwahrscheinlich, so wie eine Kern­schmelze in einem Atomkraftwerk im Osten Frankreichs! Jah­re nach dieser nuklearen Katastrophe startet die Geschichte: Jorik Nigge arbeitet für das öffentliche Sicherheitsmanage­ment der UN in Kassel. Bei der Fahndung nach Terroristen verbringt er unanständig viel Zeit in der Realität. Als es end­lich eine vielversprechende Spur gibt, sterben Kollegen. Sein Chef lässt ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel. Und dann ist da noch dieser undurchsichtige Joes Soestken, der vor der buchstäblich mangelhaften Wirklichkeit in eine Art virtuelle Wohlfühlwelt geflüchtet ist. Jetzt hat er Stress mit einem unheimlichen Wesen namens Hugo Weise aus dem Netz. Doch wie passt das zusammen? Jorik Nigge schlüpft in eine Tarnidentität und gemeinsam mit Joes Soestken verfolgen sie diesen Weise, einen Hybriden aus Mensch und Maschine. Die Jagd führt sie quer durch eine sich immer mehr ver­mischende Welt aus Realität und Virtualität. Auf dem Mond stellen sie schließlich fest: Der Tod ist ganz real!


Zum Autor:
Frank L. Mause, geboren 1964 in Bruchhausen an den Steinen (Hoch­sauerland), durchlief ab 1984 eine knapp zehn Jahre währende Lauf­bahn vom Rekrut bis zum Offizier. In dieser Zeit studierte er Geodäsie an der Universität der Bundeswehr München und leistete Verwaltungshilfe beim „Aufbau Ost“ in Sachsen-Anhalt. 1996 schloss er das 2. Staats­examen ab und trat in den hessischen Landes­verwaltungs­dienst ein. Seit 2010 ist er Leiter des Amtes für Boden­management Kor­bach.
Mause lebt mit seiner Familie in Bad Arolsen, fährt gern Rad und liest viel - meist natürlich Science-Fiction. Seine „Privatbibliothek“ umfasst mehr als 500 Romane, geschätzt noch einmal so viel lieh er aus. So auch den ersten Roman, an den er sich erinnert: „Das Sternenreich Mo“ von Richard Koch - vor ca. 40 Jahren für 5 Pfennige aus der Bibliothek der Kirchengemeinde.
Ausführliche Infos, Trailer und Leseprobe:
http://www.frankmause.de

Wenn Euch das Buch gefallen hat, bin ich an positiven Bewertungen und Rezensionen interessiert.

Danke und viel Freude mit dem Buch
Frank L. Mause




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