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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 17 September 2023 · 293 Aufrufe

Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.

Eine gute Alternative
Carolin Gmyrek zu Gast beim Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V.
Am 14.09.2023, Literaturhaus Leipzig

 

Es fing damit an, dass der eigentliche Gast krank wurde. Aber die Leipziger reagierten schnell und fanden jemand anderes für den Termin. Insofern: Großen Dank an die Leipziger SF-Freunde und natürlich an Carolin Gmyrek!
Vor dem Hintergrund war es natürlich mal wieder etwas traurig, dass doch recht wenige Leutchen den Weg an diesem Donnerstagabend ins Literaturhaus fanden. Aber was soll’s? Mir hat es sehr gut gefallen; da haben die anderen halt was verpasst.
Als Hinweis auf das Durchschnittsalter des Auditoriums sei der Spruch der Autorin zitiert, die von ihren Einflüssen, u.a. in ihrer Kindheit sprach und Audiokassetten erwähnte: „Ich glaube, ich muss hier nicht erklären, was Kassetten sind.“
Das Thema lautete:
„Die Apokalypse als Neustart der Gesellschaft“
Ein dystopischer Vortrag? Eine Prepper-Veranstaltung? Nein, nein, es ging um Zombies in Deutschland. Carolin gehört zur Autorinnengarde, die die Zombie-Zone Germany mit Geschichten bestückt.
Selbst bin ich da überhaupt nicht auf dem Laufenden, und um es ehrlich zu sagen, mich hat das Überangebot an Zombies inzwischen auch abgehängt und lässt mich kalt. So ähnlich wie einst die Vampire. Daher wusste ich gar nicht, wie viele Bücher es z.B. um dieses Projekt Zombie-Zone Germany schon gibt. Es ist ein Spielsystem und ein Reigen von Anthologien und Novellen-Ausgaben.
Carolin las ihren Beitrag aus einer Anthologie. Und das kann sie sehr gut – ist ja auch nicht selbstverständlich, dass Autorinnen ihre Texte auch mit Verve und nicht stockend etc. vortragen können. Sie kann das!
Die Story selbst hat mich jetzt nicht vom Stuhl gehauen, Zombies halt, und wie die Menschen mit der Situation fertig werden. Das Besondere an diesem Geschichtenreigen ist, dass sie in Deutschland spielen und viel Lokalkolorit mitbringen.
Ihr Einstieg in diese Zombiewelt fand so 2012 statt. Damals begann die Planung an der Anthologie. Interessant, dass man damals die Handlung leicht in die Zukunft ansetze. Ein Virus würde Deutschland heimsuchen – im Mai 2020. Ja, so kann’s gehen…
Die Moderation übernahm Manfred Orlowski vom FKSFL und er machte das sehr gut, vor allem vor dem Hintergrund der sehr kurzen Vorbereitungszeit. Hut ab!
So, genug gelobt. Was zu meckern? Na ja, zum eigentlichen Thema hätte ich mir mehr versprochen. Welche neuen Gesellschaftskonzepte ließen sich denn nach so einer Apokalypse denken? Vor allem andere als sie in so vielen Zombie-Welten geboten werden und die meistens durch Diktatoren und Militär dominiert werden?




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Ein NEUER STERN für J.R.R.Tolkien

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 16 September 2023 · 329 Aufrufe
Tolkien, Peter Schünemann und 1 weitere...

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Huch? Ein schwebender NEUER STERN? Geht denn das?
Na klar, unser Fanzine lässt Dich in andere Gefilde gleiten....

 

Der NEUE STERN denkt an J.R.R. Tolkien. Anlass ist sein 50. Todestag. Da darf ich Euch zu einladen.
Wir haben ihm und der Fantasy unsere 94. Ausgabe gewidmet:
Ein NEUER STERN für TOLKIEN
Nun ist unser „Rundbrief“ nicht so gigantisch groß – klein, aber fein, wie ich hinzufügen möchte. Dafür, dass wir nur 52 (plus 4 farbige Umschlag-) A5-große Seiten zur Verfügung hatten, steckt da aber doch eine ganze Menge drin.
Man darf sich gern davon überzeugen.
Im Zentrum stehen zwei frische, nagelneue Stories, die sich den typischen tolkienesken Fantasy-Figuren auf eine sicher unorthodoxen Weise nähern.
Sie stammen von Nils Wiesner: „Ydal Edhils Abschied“ und von Peter Schünemann: „Prinz Buckel“.
Holger Marks weiß eine ganze Menge Interessantes zu Tolkiens Welt zusammen zu fassen, Bernd Wiese fügt auch noch ein paar Mosaiksteinchen hinzu. Ein paar Rezis zu Fantasy-Werken (natürlich hier nur ein klitzekleine Auswahl). Und ich durfte – da gar nicht so der große Tolkien-Fan und -Kenner – mich einer meiner Lieblinge widmen, denn ich glaube, eine Art Proto-Fantasy, made in GDR, von Waldtraut Lewin gelesen zu haben.
Phantastik-Fandom mal ohne Internet und Soziale Medien zelebrieren? Machen wir. Lernt uns kennen.




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Hofmanns Sommerliche Leseliste

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 09 August 2023 · 482 Aufrufe
Christian Kracht, Ellen Norten und 1 weitere...

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Urlaubszeit = Lesezeit? Bei mir noch nie. Im Gegenteil, da fehlt mir die Muße. Noch sind wir halt im Urlaub mehr auf Achse und ich komme nur wenig zum Lesen. Ist aber okay; ich brauche den kulturellen und sonstigen Input unserer Reisen.
Ich finde, diesmal habe ich ein paar wichtige Bücher gelesen (den Oschmann, Krachts „1979“), mir ein paar neue Horizonte erschlossen („Die zerrissenen Zwanziger“, Dion Fortune), auch mal neue Bücher bewusst jetzt gelesen (und nicht erst auf den SUB gelegt und vor sich hinschimmeln lassen – „Jamila tanzt!“ und „Café Meyrink“) und begonnen, LBM-Eindrücke zu vertiefen ( „Wie die Fliegen“).

 

Christian Kracht: „1979“
Eigentlich wollte ich das Buch schon lange mal gelesen haben. Nun folgte ich einer direkten Empfehlung meines Sohns, der auf einmal Kracht-Fan ist. Na ja, keine schlechte Wahl.
Das Buch hat zwei Teile, in denen aber derselbe Protagonist zwei Stationen seiner Reise beschreibt. Einmal im Iran der Revolutionszeit. Dort verliert er seinen Freund an den Drogen. Der Wirrwarr um ihn herum wird eher wie eine Kulisse wahrgenommen; geht einen nicht so recht was an. Aber irgendwie wirkt diese Kulisse dennoch bedrohlich.
Im zweiten Teil geht es in den Tibet. Auch nicht besser. Mal abgesehen von dem religiösen Hintergrund (Berg umrunden) wird es auch hier sehr gefährlich. Der Protagonist wird von den chinesischen Behörden aufgegriffen und in ein Umerziehungslager gesteckt. Keine Ahnung, ob das westlichen Leuten wirklich passiert ist. Nach ihm fragt niemand, keiner scheint ihn zu vermissen. Und er? Er arrangiert sich mit diesem harten, quälenden Leben (oder Sterben) dort. Hätte ich so nie gedacht. Der Protagonist ist ein der Dekadenz verfallener westlicher bürgerlicher Schnösel, eher der feine Herr. Dass er da nicht sofort umkommt, ist schon ein Wunder. Aber er nimmt diese Strafe (wofür eigentlich?) und die Umerziehung zum strammen Maoisten (obwohl Mao gar nicht mehr da ist) an. Irritierend und beängstigend.
9 / 10 Punkte

 

Virginia Kidd (Hg.): „Futura“
Ein Heyne -Erzählungsband, den ich mir vor allem wegen einer Geschichte zugelegt habe. Darin ist nämlich der Kurzroman von…
Ursula K. LeGuin, „Das Auge des Reihers“, enthalten. Mit dem Text habe ich die Lektüre auch begonnen.
Ja, LeGuin ist wieder großartig! Hier geht es um einen Planeten, der von Menschen als Verbannungsort, als großes Gefängnis genutzt wird. Sozusagen ein planetares Australien. Die erste Gruppe waren tatsächlich Kriminelle, die zweite dann aber Pazifisten, die den öffentlichen Un-Frieden störten auf der Erde. Dort herrscht Krieg, sicher so eine Kalter-Kriegs-Fortsetzung zwischen den Weltsystemen. Pazifisten aller Länder hatten einen großen Marsch durch Europa durchgeführt und als sie auf den amerikanischen Kontinent übersetzten, wurden sie gefangen gesetzt. Sie wollten ihre eigene Stadt bauen, nun können sie das ja auf Victoria.
Die beiden Siedlergruppen sind nun auch in einer Art gegenseitiger Abhängigkeit und einem hierarchischen System verbunden. Die ersten sind die Herrscher, die Pazifisten werden von ihnen eher als Arbeitskräfte und vielleicht sogar Sklaven angesehen. Die Pazifisten leisten passiven Widerstand, suchen aber für sich auch Auswege aus dem Dilemma. Indem sie neue Landstriche als Siedlungsgrund suchen. Natürlich kommt es zu Konflikten.
LeGuin nutzt dies mal wieder, exzellent solche gesellschaftlichen Modelle und Konflikte darzustellen und auszumalen. Sie zeigt, wie mir das kaum irgendwo anders vorgekommen ist, wie pazifistischer, passiver Widerstand funktionieren kann (dann aber trotzdem an seine Grenzen gerät) und welchen Ausweg es geben kann. Man muss sich einig sein (wird hier auch ideologisch manifestiert; die Pazifisten sind es aus Überzeugung und sind bereit, für ihre Ideale einzustehen). Dann formuliert man konkrete Forderungen, die dem Gegner zwar Privilegien rauben, aber erfüllbar sind, deren Existenz halt auch nicht in Frage stellt und gibt bekannt, dass man so lange eigene Verpflichtungen (Arbeiten) nicht nachkommen wird, bis die Forderungen erfüllt sind. Man wird keine Waffen benutzen, keine Gewalt ausüben und wird auch Gewalt der Gegner aushalten. Ja, klingt hart, ist es auch…
10 / 10 Punkte
Aber es sind ja noch mehr Stories enthalten:
Cynthia Felice, „Keiner hat gesagt, es sei für immer“. Damit konnte ich nix anfangen. Ein Pärchen lebt sich auseinander, weil sie immer mal ihrer Jobs wegen in andere Orte versetzt werden und damit ihr Zusammenleben in Frage gestellt wird. Wer unterwirft sich wem? Vielleicht ist hier interessant, dass eben nicht vorausgesetzt wird, dass SIE sich IHM und seinen Job-Zwängen unterwirft. Zumal sie den besser dotierten, aber wohl nicht ganz ungefährlichen Job hat (abgelegenes Einsatzgebiet, wo die „bösen Russen“ sie bedrohen könnten, also irgendwas mit Spionage – wird aber nicht ausgeführt, und hat für die Story auch keine wirkliche Bedeutung). 4 / 10 Punkte
Auch die folgenden Stories gaben mir kaum was: Diana L. Paxon: „Das Heldenlied des N’Sardi-el“ – so eine Science-Fantasy-Sache mit Familienkonflikten im Weltall; Elisabeth A. Lynn: „Die Geschichte von Jubiläa“ – über sich selbst behauptende Frauen (hier hab ich mich gefragt, warum diese Story überhaupt ein SF-Gewand trägt, bzw. in einer SF-Anthologie enthalten ist). Sind ja 2 große Namen, aber mich haben ihre Stories nicht abgeholt.
Ganz gut fand ich „Mab Gallein, Bordarzt a.D.“ von Cherry Wilder. Eine Raumschiffärztin muss loslassen lernen. – Die vier Geschichten haben alle auch den Vorteil, kurz zu sein – falls sie einem (wie mir) nicht gefallen… Vielleicht ist das aber auch ein Nachteil, da die Geschichten sich nicht entwickeln konnten.
Das ist bei Joan D. Vinge, „Phönix aus der Asche“, dann schon anders. Anfangs kam ich schwer rein, aber es entwickelte sich und am Ende fand ich die Story recht gut.
Nach dem Untergang der Zivilisation leben die Leute auf dem nordamerikanischen Kontinent in so einer Art neuem Mittelalter. Aber aus Südamerika stoßen Flugmaschinen vor, die nach Bodenschätzen und Erdöl suchen; dort scheint sich die Zivilisation erhalten und weiterentwickelt zu haben. Ein Pilot aus Brasilien (der Hoffmann heißt) stürzt auf dem Feld eines solchen Mannes aus dem Norden ab. Dessen Tochter nimmt ihn auf und die beiden werden ein Paar. Klingt unspektakulär, aber das alles ist halt auch eine konfliktreiche Kontakt-Story – Kontakt zwischen verschiedenen Stufen menschlicher, ethischer Entwicklung. Schade nur, dass man bei dem Neubeginn nach dem großen Knall nicht auf das Unterdrückergehabe verzichten konnte (Quasi-Feudalwesen + Männermacho-Vormachtstellung). Alles widerholt sich? Aber das Paar findet sich, rauft sich zusammen und wird glücklich. Na schön.

 

Jung Wien 14: „Die zerrissenen Zwanziger“
Eine Anthologie aus dem Hause Brot und Spiele. Der Kurzgeschichtenverlag, 2022
Eine LBM-Entdeckung. Nachdem es den Aarachne-Verlag mit seinen Anthologien nicht mehr gibt, dachte ich, schau mal, was der österreichische Nachwuchs so macht. Na ja, lässt sich schlecht vergleichen. Einmal sind bei Aarachne ja gar nicht „nur“ Österreicher veröffentlicht worden und außerdem gabs bei Aarachne Phantastik. Bei Brot und Spiele eher nicht. Wobei dort auch Klassiker, wie Meyrink veröffentlicht werden.
Hier also eine Antho mit österr. Autoren und Autorimmen, die mir allesamt unbekannt waren. Dabei haben einige schon was veröffentlicht. Eine Autorin sogar Fantasy.
Die 20er sind hier einmal ein Abschnitt im Kalender – wobei die „goldenen“ 20er des 20. Jh. mit denen dieses Jahrhunderts vergleichen werden, aber die Protagonisten sind halt auch in dem Alter = 20er Jahre, bzw. erinnern sich an diese Zeit.
Corona spielt eine Rolle, als nur Bedrohung – sie wird tatsächlich in Beziehung zu alten Krankheitsbedrohungen gesetzt – zu AIDS, zu Cholera. Was machen die Umstände mit einem? Die jungen Leute (20er) werden durch Corona ausgebremst, aber damals halt auch schon.
Es sind sehr unterschiedliche Stimmen, von denen mir einige sehr gut gefielen. Die historische Erzählung des Herausgeber Max Haberich z.B., auch die Josephine-Baker-Story von Ida Leibetseder und die kurzen Texte = Prosa-Gedichte von Lorena Pircher u.a.
(Das Cover fehlt oben auf dem "Gabentisch" - weil ich das Buch zur Zeit verborgt habe. Dafür hier jetzt mit Link.)
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8 / 10 Punkte

 

Ellen Norten: „Jamila tanzt!“
„Magische Science Fiction“? So stehts als Untertitel auf dem Umschlag. Nun gut, ich würde es eher als Splatter-Märchen… Ach, das wäre sicher auch nicht korrekt. Also, es ist ein Märchen, von Flüchen, die Menschen heimsuchten und die sich von diesen zu befreien trachten. Es ist ein Märchen vom Kampf guter gegen böser Personen. Es gibt Tiermensch-Wesen und andere mythologisch anmutende Tiere, eine Hexe, und alles spielt im „Kleinen Muck“-Land, im arabisch anmutenden Orient. Wobei es weder eine zeitliche, noch eine geografische Einordnung gibt. Dafür gibt es poetische Weltraum-Beschreibungen Übergänge zu fremden Welten, aber all das bleibt im Märchen-Ton – unterbrochen wird der nur, wenn es zu harten Auseinandersetzungen kommt – und dann rollen Köpfe, Schädeldecken und Blut fließt. Wow! Also, eher kein Märchen für Kinder zur guten Nacht.
Der Roman ist rasant und unterhaltsam, spannend und hat auch ein gutes Ende (wie für Märchen ja wohl zu erwarten). Also, mir hat’s gefallen; im NEUEN STERN stelle ich ihn näher vor.
9 / 10 Punkte

 

Dirk Oschmann: „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“
Ja, darf der denn das? Seine (vor allem westlichen) Kollegen meinen: Nein.
Tja, was soll ich schreiben? Ich bin Ossi, und natürlich tut es mir weh, wie viele meiner „Landsleute“ so auf das Leben im vereinten Deutschland reagieren. Und ich war ja anfänglich, also zu Beginn der 90er auch sehr gegen diese Wiedervereinigung. Auch für mich war das ein Bruch in der Biografie (ziemlich harsch, aber wer weiß, wozu es gut war…) – übrigens haargenau so, wie Oschmann es in seinem Buch schreibt – nicht zuletzt DAS hat mich von dem Buch auch überzeugt. Und ich war sicher nicht immer ein „fairer“ Diskutant, wenn es um solche politischen Fragen ging. Aber ich habe mich eingefunden in dieses neue Land. Und nun schreibt jemand, dass viele Leute sich eben nicht da eingefunden haben—wobei er eben nicht nur die „Ossis“ meint, sondern halt auch die Westdeutschen.
Muss ich jetzt nicht weiterdiskutieren, aber muss auch gestehen, dass mir das Buch sehr viel brachte und ich aber vermute, dass es nur im Osten wahr genommen wird, als Bestätigung, als Erklärung. Wünsche mir, dass es im „Westen“ auch wahrgenommen wird und zum Nachdenken anregt.
(ohne Wertung)

 

Samuel Hamen: „Wie die Fliegen“
Nah-SF, Dystopie, für mich auch Nachbereitung der LBM 2023. (Autor auf Lesung von vier Luxemburger Autor*innen erlebt)
Die „Akademie“ (ziemlich mächtige Institution) schickt einen Ermittler in die Provinz, um das Verschwinden eines jungen Mannes aufzuklären. Was er dabei feststellt, ist, dass die Fliegen sich seltsam verhalten. Okay, das klingt schräg, oder?
Die Krimi-Handlung nimmt eine scharfe Wendung, ist aber auch sonst eher von sekundärer Wichtigkeit. Interessanter sind die gesellschaftlichen und anderen Auswirkungen der Klimaänderungen, die hier beschrieben, oftmals nur skizziert werden.
Migration ist täglich Brot, also, nicht nur aus „dem Süden“, sondern auch innerhalb Europas. Es gibt mehr oder wenige gut bewohnbare Zonen, die sich auch ändern können. Die Leute haben keine freie Bewegungsmöglichkeit mehr; alles wird dirigiert.
Widerstand gegen staatliche Überregulierung formiert sich in einer Art Jugend-Musik-Subkultur; Flucht, das Abseilen aus den Zwängen wird primäres und geheimes Ziel der Menschen.
Dazu kommt noch etwas Geheimnisvolles, eher irrational Erscheinendes: „die Materie“, die von einem „Institut“ verwaltet wird. Dieses Motiv mildert die Aussagekraft des Romans leider ab, obwohl es mir als Phantasten ja gefallen müsste. Aber der surrealistische Touch, den das Buch dadurch erhält, reduziert seine Aussage.
8 / 10 Punkte

 

Helge Lange: „Café Meyrink“
Eine schöne Dark-City-Variante – über die Unmöglichkeit eines Ortes und die Unmöglichkeit , ihn zu verlassen.
Da wacht jemand mit Kater in einem ihm unbekannten Kellerraum auf. Doch nicht nur der Keller, auch alles drum herum ist ihm unbekannt. Außerdem hat er eigentlich alles vergessen, einschließlich seines Namens. Was ihm dann aber schnell sehr komisch auffällt, ist der Umstand, dass er das Stadtviertel (er ihm unbekannten Stadt) nicht verlassen kann; sein Bewegungsradius ist enorm eingeschränkt.
Alle Versuche, diese seltsame Grenze zu überschreiten, schlagen fehl. Er gewinnt in seinem neuen Leben neue Freunde, die auch unter diesem Phänomen leiden – ohne es aber zuvor wahrgenommen zu haben.
Ansonsten bietet der Roman Freunden alternativer Musik (Metal, Gothic) viele emotionale Anknüpfungspunkte. Auch wenn es mitunter ins Surrealistische und Bizarre abdriftet, bleibt der Erzählstil realistisch. Nur das happy end erschien mir etwas erzwungen.
9 / 10 Punkte

 

Günter Schenk: “City-Trip Liverpool“
Zur Reisevorbereitung gelesen. Ja, ich führe hier auch mal so ein typisches Reisebuch auf. War nämlich gut, bot mir alles, was ich im Internet sonst mühselig zusammen suchen müsste. Plus Stadtplan, was will man mehr. Nur die App ist eigentlich irgendwie gar keine, sondern eine Webseite. Und wenn es Probleme mit der Erreichbarkeit gibt, nützt die nicht viel. Offline rules!
10 / 10 Punkte

 

Dion Fortune: „Glastonbury“
Jetzt wird’s esoterisch? Ja, ein bisschen, aber weniger als ich dachte. Eher historisch (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die historischen Angaben so auch stimmen). Auch das Buch diente mir zur Reisevorbereitung. Es bot aber eher eine Einstimmung auf diesen „mystischen“ Ort – „Das englische Jerusalem – Avalon und der heilige Gral“. Na ja, ich gebe es zu, das war so eine Art Sehnsuchtsort für mich. Mehr dazu in einem NEUEN STERN.
Ohne Wertung

 

Matthias Senkel: DUNKLE ZAHLEN
schon mal hier vorgestellt.
satte 10 / 10 Punkte




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Ende der Sommerpause beim NEUEN STERN

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 08 August 2023 · 233 Aufrufe
Nils Wiesner, Peter Schünemann und 1 weitere...
Ende der Sommerpause beim NEUEN STERN

Sommer, was für ein Sommer? Ach, um ehrlich zu sein: Mir gefällt so ein kühler Sommer – mehr als überbordende Hitze. Aber das ist halt Geschmacksache. Aber, ganz objektiv, so ohne lähmende Hitze kommt man als Redaktions-Alien halt auch mehr dazu, was zu machen.
So sind sie also schon fertig – zumindest zusammengestellt und dem Drucker übergeben: Zwei NEUE STERNE!
Warum gleich zwei? Nun, das ist nicht so ungewöhnlich für den NEUEN STERN, kam schon des Öfteren vor. Diesmal liegt es daran, dass es wieder ein Schwerpunktheft gibt, für das bereits seit längerem gesammelt wurde und das anlässlich des 50. Todestages von J.R.R. Tolkien am 2. September 2023 erscheint. Ein Fantasy-Spezial, ein Tolkien-Spezial. Zumindest war das unser Plan. Ob wir das auch angemessen umsetzen konnten? Kann man sich ja gern ein eigenes Bild von machen.
Freue mich jedenfalls, dass wir für das Tolkien-Spezial auch zwei Gast-Autoren gewinnen konnten: Holger Marks erzählt uns einiges Wissenswerte, was es um Tolkiens Welt drumherum so gibt. Und Uwe Lammers hat sich die King-Kull-Erzählungen von zwei anderen Urgesteinen der Fantasy vorgenommen, von Howard und Carter.
Noch mehr freute es mich, dass es zwei Erzählungen gibt: von Nils Wiesner und Peter Schünemann, die sich beide den typischen Fantasy-Stoffen auf ihre – mitunter eben untypische – Weise nähern. Ich bitte um Neugier und Beachtung!

 

Das „normale“ Heft, das zeitgleich zum Tolkien-Spezial erscheint, die Nummer 93, enthält wieder einen – wie ich finde – schönen Mix verschiedenster phantastischer Welten.
Ulf Ragnar Berlin steuert zwei Mini-Stories bei, lehrreich und doch nicht allzu ernst zu nehmen.
Sehr gefreut habe ich mich auch über die Story von Clemens Nissen!
Peter Schünemann breitet die Nebel-Trilogie von Carlos Ruiz Zafón und Volker Adam entsprechend die drei Bände von Italo Calvinos „Unsere Vorfahren“ vor uns ausführlich aus.
Für die Fans altertümlicher Phantastik (aus alten Bücherschränken) haben wir einen sie sicher sehr interessierenden Artikel von Volker über „Wenig bekannte Frauen-Utopien der Belle époque“. (Geheimtipp!)
Ach, und dann passierte ja ein kleines Wunder: Ein Phantast, der schlappe 20 Jahre nichts von sich hören und lesen ließ, ist nun wieder da! DAS muss hier also auch verkündet werden.
Was sonst och so los sein wird? Hier die Inhaltsverzeichnisse der beiden kommenden Hefte. Hoffe, sie werden Anfang September verfügbar sein.
Insgesamt sind es 104 S/W-Seiten plus die 8 farbigen Umschlagseiten.

 

NEUER STERN 93
Die Riesin und der Zwerg - Story von Ulf Ragnar Berlin - 1
Wie ein Stein - Story von Clemens Nissen - 2
Peter Schünemann über die Nebel-Trilogie von Carlos Ruiz Zafón - 4
Thomas Hofmann über Flix: Das Humboldttier - 9
Kurz zur Sache von Thomas Hofmann - 10
... SF-Notizen 875
... Anthologie: "Die zerrissenen Zwanziger"
... Edition Dryade von Denis Vidinski
Der Teufel im Detail - Story von Ulf Ragnar Berlin - 11
Peter Schünemann über Karneval der Alligatoren von Ballard - 16
Denis Vidinski über die Phantastische Bibliothek von Suhrkamp - 18
Kurzer Überblick zu EXODUS 46 von Bernd Wiese - 21
Volker Adam über Wenig bekannte Frauen-Utopien der Belle époque - 24
Bernd Wiese über Schach der Qual von B.v. Suttner - 27
Bernd Wiese über W.H. Hodgson: Das Haus an der Grenze - 29
Peter Schünemann über W.H. Hodgson: Geisterpiraten - 31
Lars Dangel über Wilfried Bremermann: Die virginische Nymphe - 33
Thomas Hofmann über Bruder der Gorgonen - 35
Volker Adam über „Unsere Vorfahren“ von Italo Calvino - 40
Thomas Hofmann über „Frühe Vögel“ von Matthias Senkel - 45
Thomas Hofmann über „Jamila tanzt“ von Ellen Norten - 47
Peter Schünemann über „Raumfahrer und Sternzigeuner“ von Michael Bishop - 51
Rubriken: Aus Suhrkamps Phantastischer Bibliothek - 18, 31, Aus alten Bücherschränken – 23, Grenzgänger – 40

 

Ein NEUER STERN für Tolkien
Nils Wiesner: Ydal Edhils Abschied, Story - 3
Holger Marks: Unwichtiges über Tolkien - 9
Peter Schünemann über: J. R. R. Tolkien: Der Untergang von Númenor - 16
Peter Schünemann über: Angus Wells: Und schütze des Königs Tochter - 18
Uwe Lammers über: Howard & Carters King Kull (1&2) - 20
Peter Schünemann: Prinz Buckel, Story - 29
Bernd Wiese über: Das Silmarillion und anderes - 37
Peter Schünemann über: Die Ringe der Macht - 39
Thomas Hofmann über: Waldtraut Lewin: Der Sohn des Adlers, des Müllmanns und der hässlichsten Frau der Welt - 43
Volker Adam: Die „Haltfeste“-Romane von Suzy McKee Charnas - 46




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Matthias Senkel zu Gast beim FKSFL e.V.

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 16 Juli 2023 · 811 Aufrufe
Matthias Senkel, FKSFL

Matthias Senkel zu Gast beim FKSFL e.V.
Am 29. Juni 2023
Im Literaturhaus Leipzig

 

Den Bericht hierzu müsste jemand anderes schreiben, denn ich war ja involviert, habe das Gespräch mit dem Autor geführt. Hier auch der Fotobeweis:
Links: Matthias Senkel / daneben: ich

 

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Wenn man mich fragt: Ja, war schön. Interessant und aufschlussreich. Wer die Bücher von Matthias Senkel kennt, kann vielleicht nachvollziehen, dass ich doch einige Fragen hatte. Alle konnte ich gar nicht loswerden. Dazu reichte die Zeit dann nicht. Dafür hat der Autor ausführlich Auskunft gegeben, wofür ich als Moderator sehr dankbar war.
Also, das wäre ja jetzt unpassend, wenn ich die Veranstaltung hier einschätze etc. Da setze ich jetzt hier lieber meinen Leselisten-Eintrag zu DUNKLE ZAHLEN von M. Senkel rein. Wer mehr über ihn aus meiner Sicht erfahren will, den muss ich mal wieder auf unseren NEUEN STERN verweisen. Auskünfte dazu gebe ich gern. Die anderen Einträge kann man hier finden - klick.

 

„Dunkle Zahlen“
In Vorbereitung des Treffen beim FKSFL Ende Juni habe ich nun auch den Großen Roman des Autors gelesen. Auch wieder schwierig zu lesen, da ein Lesen der Reihe nach, also von vorn bis hinten und von Kapitel zu Kapitel nicht funktioniert. D.h., kann man machen, aber das erhöht nicht die Durchsicht. Doch vorn ist ein Inhaltsverzeichnis, aus dem geht hervor, in welcher Reihenfolge man lesen sollte – oder könnte. Allerdings mit Abzweigungen. Wen das an einen Computerprogramm-Schaltplan erinnert, der ist schon mal auf dem richtigen Weg. Denn genau darum geht es, um die Entwicklung der EDV, der Computertechnik. Und zwar die des Ostens, der UdSSR. Von ersten Rechenmaschinen, über die Kybernetik, bis hin zu TETRIS, das ja aus Russland kommt – und darüber hinaus.
Selbst habe ich kein wirkliches Detailwissen zur Entwicklung der Computertechnologie der UdSSR, aber ich denke schon, dass der Autor hier vom wahren Realitätspfad ablenkt und uns eine alternative Geschichtsschreibung auftischt. Oder hat jemand schon mal was von einer Moskauer Programmierer-Spartakiade gehört? Ich nicht, was aber nichts zu bedeuten hat.
Ein faszinierender, sehr vielschichtiger Roman, mit vielen Handlungssträngen und Protagonisten. Und wieder Verzweigungen zu seinen anderen Werken, so taucht die Insel Warenz auf und der russische Dichter Teterewkin kommt auch vor, sogar recht exponiert. Ein Meisterwerk? Ich muss ihn am 29. Juni fragen (oder werde ihn gefragt haben).
10 / 10 Punkte




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NEUER STERN 91

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 15 Juni 2023 · 690 Aufrufe

NEUER STERN 91

Wir befinden uns im Jahre 10 nach Gründung des NEUEN STERNS. Die ganze Auflage der 91. Ausgabe ist verteilt… Die ganze Auflage? Nein! Ein kleiner Posten ist noch verfügbar. Werde auch Du ein „Freund des ASFC“ und Leser*in unseres „Rundbriefes“ – der übrigens auch zum „Zentralorgan des guten Geschmacks“ ernannt wurde (nicht von mir, aber von jemanden, die es wissen muss. Warum? Weil sie mit ihren eigenen Werken sehr guten Geschmack beweist!) – Nein, keine Bange, hier muss niemand irgendwas, aber falls jetzt doch die Neugier geweckt wurde…




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Es wird mal wieder Zeit…

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 10 Juni 2023 · 574 Aufrufe
Helmut Krausser

…Helmut Krausser zu lesen!

 

Ein paar Gedanken nach der Lesung von
Helmut Krausser im Literaturhaus Leipzig am 7.Juni 2023

 

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Ich bin Krausser-Fan! Allerdings ist mein Fandom abgestumpft. Leider scheint das vielen anderen Krausser-Fans auch so zu gehen. Einst, so erinnere ich mich, hat der Literatur-Pop-Star Helmut Krausser echt Säle gefüllt. Ich erinnere mich an meine erste Krausser-Lesung in Leipzig. Ich war recht früh da, hatte einen guten Platz ergattert und staunte nicht schlecht, wie sich der in meiner Erinnerung recht große Raum dann füllte. Am Ende hatten nicht mal alle Leute einen Sitzplatz. Und auch eine nächste Lesung, zu einer Leipziger Buchmesse – wieder voller Saal (da erschien ich bewusst frühzeitig, weil ich mir schon dachte, es wird voll). Das war zu „UC“-Zeiten. Ich denke, das war sein Höhepunkt? Und wie es aussieht, sieht er es selbst auch so. Auf die Frage, welches von seinen Werken er selbst als das beste, bedeutendste ansieht, meinte er „UC“. Natürlich wird von den frühen Fans (von mir auch) „Melodien“ genannt. Dazu meinte er aber, dass er den Roman damals recht schnell abschloss und an den Verlag gab, weil er das Honorar dringend benötigte. Erst Jahre später konnte er den Roman so vollenden, wie er es sich vorgestellt hatte – und ich muss mir jetzt also den Author’s Cut besorgen und das Buch in vollendeter Form noch einmal lesen. Ja, muss ich, mach ich!
Diesmal kamen kaum 20 Leutchen zur Lesung ins Literaturcafé im Literaturhaus Leipzig. Heute 20, damals locker 200 würde ich mal behaupten. Leider habe ich keine Tagebuchnotizen dazu angefertigt. Warum eigentlich nicht? *
Das neue Buch – „Wann das mit Jeanne begann“ – könnte ein würdiger „Melodien“-Nachfolger werden. Thematisch schlägt es wieder eine großen, metaphysischen Bogen, ist historische Erzählung, besitzt eindeutig phantastische Elemente (wer wird schon Jahrhunderte alt?), widmet sich interessanten historischen Persönlichkeiten, die zum Teil sehr populär sind = Jeanne d’Arc, zum Teil komplett von der Geschichtsschreibung in die Fußnoten verbannt wurden = Jeanne de Belleville, eine Korsarin, die der französischen Krone recht lang erfolgreich die Stirn bot, um ihren Ehemann zu rächen. Glaube ich gern, dass sie überaus interessant ist, nachdem der Autor ein wenig über sie erzählte. Mich hat er absolut neugierig auf den Roman gemacht, der schon bereit liegt, und bald gelesen wird.
Der Autor wundert sich, dass ihn das Feuilleton quasi vergessen hat. Er war ein Popstar (das sagt er nicht selbst von sich, aber ich kann ihn nicht anders nennen = ein Literatur-Popstar, aber nicht zu verwechseln mit den Pop-Literatur-Stars; dazu zählt er nicht).
Übrigens ist es eine Wonne, ihm beim Lesen zuzuschauen (und natürlich auch zuzuhören), er liest gestenreich. Er hatte allerdings mit einer Erkältung zu kämpfen und brachte seine Papiertaschentücher so ganz nebenbei zum Tanzen. Am Ende verneigte er sich vor dem Publikum dankend, wie ein Schauspieler am Ende seiner Vorstellung.
Vielleicht hat er es sich bei den Kritikern mit seinen Texten in „Deutschlandreise“ verdorben?, meint er. Das Buch gehört zu denen, die ich nicht mehr mochte. Vielleicht sollte ich es doch noch mal hervorkramen, denn darin kritisiert er die Kritiker. Die haben ihm das übel genommen?
Ich möchte nicht glauben, dass „mein Star“ erloschen ist. Für mich persönlich ist das nicht wirklich ein Problem, denn ich werde auf jeden Fall seine Romane, die ich gern las, noch einmal lesen: „Thanatos“, „Fette Welt“, „Die wilden Hunde von Pompeji“, natürlich „Melodien“ (in der „richtigen“ Fassung!) und dessen Quasi-Fortsetzung „Alles wird gut“. Jetzt widmet er sich mehr der Musik. Na, auch gut. Aber ich muss gestehen, das ich doch mehr auf neue Literatur des Meisters erpicht bin; da wird mein Interesse, meine Neugier auf Neues von ihm, nicht so schnell erlahmen.

 

„Wann das mit…“ ist übrigens KEIN Vampirroman, auch wenn der Moderator das meinte. Dem widersprach der Autor vehement. Aber was sind das für Leute, die das Blut von jungen Leuten in einem Ritus (auf dem Ararat?) zapfen und trinken wollen? Und die zumindest sehr lange leben, länger als Methusalem? Nein, kein Vampire, niemals!

 

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Habe übrigens für das SOLAR-X recht oft Krausser-Romane besprochen; war mir gar nicht mehr so bewusst. Mal sehen, vielleicht stelle ich die Rezis hier Stück um Stück ein. Kann ja nicht schaden, oder?

 

*) Stimmt gar nicht. Ich hatte zwar nichts in meinem Tagebüchern gefunden, aber dafür einen Bericht über meine erste Krausser-Lesung im SOLAR-X 137. Ich stell die mal als Kommentar hier mit ein. (BTW: Für mich interessant, was mir aktiv in Erinnerung bleib und wie es sich tatsächlich zugetragen hatte.)




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Auf den Punkt!

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 09 Juni 2023 · 597 Aufrufe
Peter Schünemann

…kamen diesmal die gedruckten NEUEN STERNE beim Redaktions-Alien an. Nämlich gestern. (Großen Dank an unseren Druck-Beauftragten!!!) Und heute ist SF-Stammtisch des Andromeda SF Clubs Halle, allerdings diesmal nicht in Halle. Juni trifft sich der ASFC traditionell zum U.U.-Geburtstagsstammtisch, vor den Toren der Stadt Halle. Aber das ist auch egal, denn auch dort kann ich den Rundbrief-Schreibern und clubinternen Lesern und Leserinnen das neue Heft in die Hand drücken. Also: Das ist ein guter Tag.

 

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Der „Rundbrief“ erscheint nun also zum 91. Mal. Also, ich finde die Zahl schon ziemlich eindrucksvoll. Dass wir mal soweit kommen, hätte ich schon gedacht, aber nicht so schnell. So war das überhaupt nicht geplant. Ich wollte alles gemächlich angehen und klein und fein. Aber nun? Na ja, es ist nach wie vor ein liebes Hobby und eine große Leidenschaft, der hier Raum geboten wird. Und ich lade gern ein, mit uns diese Leidenschaft zu teilen – die Leidenschaft zur Phantastik in all ihren Facetten und mit all ihren Randgebieten.

 

Die Nr. 91 hat kein Schwerpunktthema, aber – wie ich finde – wieder interessante und auch ein paar besondere Beiträge.
Das Heft hat 56 + 4 Farb-Seiten.

 

Die Story steuerte Peter Schünemann bei – von dem es ja aktuell in der EDITION DUNKELGESTIRN einen ganzen Erzählungsband gibt. Der widmet sich aber den weirdigen und horribelen Seiten der nicht ganz fiktiven mitteldeutschen Stadt Hallstein, wohingegen seine Story hier in diesem Heft als eine astreine Fantasy-Story beginnt, aber nicht so endet.
Im Heft ist dann auch gleich passend eine Rezi zu Peters Buch.

 

Das Cover spendierte ein ukrainischer Künstler; daher steht „Neuer Stern“ auch auf Ukrainisch auf dem Heft.

 

Wir sind ja nicht immer so aktuell, was Rezensionen anbelangt, aber dafür sind wir am „Aufarbeiten“. Das sei uns gestattet. Auch hier gilt: Wer mitmachen will, wer sich also erinnern möchte, an eigene Lektüre-Erfahrungen, diese auffrischen möchte – wir haben da ein paar Stichpunkte, denen wir uns immer wieder widmen – siehe hier in dem aufgeführten Inhaltsverzeichnis – im letzten Abschnitt, der die Rubriken benennt.
Das mit dem Paulusviertel will ich nur kurz erläutern: Das Paulusviertel ist ein Stadtteil Halles, wo einer unserer Mitstreiter wohnt. Dort findet man sehr viele „ausgesetzte“ Bücher, mehr als vielleicht anderswo in der Stadt. Und zwar nicht in offenen Bücherschränken, sondern einfach vor den Häusern. Da sind natürlich viele alte Bücher aus DDR-Zeiten dabei, auch viel SF. Unser Mitglied stammt ursprünglich nicht aus der DDR und nimmt daher gern diese Buchgaben auf, für ihn sind es neue Welten. Er liest sie aber schon mit dem Abstand zur „Wende“ und kann mit gewisser Distanz diese Werke begutachten und auch bekritteln. Na ja, die Idee fand die Redaktion prima und ist ja ein guter Anlas, die alten Sachen mal wieder in die Hand zu nehmen…

 

Unsere beliebte Rubrik „Aus alten Bücherschränken“ ist natürlich auch wieder dabei – diesmal auch mit einer noch recht neuen Ausgabe eines Klassikers. Aber der besprochene Text ist alt. Die anderen Werke sind wirklich alt, also auch nicht mehr auf dem aktuellen Buchmarkt zu finden. Die Rubrik ist absolut faszinierend, wie ich finde, denn sie zeigt, was es alles schon mal an Phantastik, SF etc. gab – viel mehr als ich mir je vorstellen konnte.

 

Okay, hier also das Inhaltsverzeichnis
NEUER STERN 91

 

Klassiker - gelesen & gesehen, Beitrag von Thomas Hofmann
(Straße der Verdammnis und THX 1138)
Peter Schünemann: Das Alte Fenster, Story
Coverkünstler Pavlo Kandyba
Rezi von Bernd Wiese zu „Nachtmahr“ von Peter Schünemann
Rezi von Thomas Hofmann zu „Monde vor der Landung“ v. Clemens J. Setz
Rezi von Peter Schünemann zu „Marina“ v. Carlos Ruiz Zafón
Rezi von Thomas Hofmann zu den 2021er und 2022er Heften der Reihe „BunTES Abenteuer“, hg.v. Gerd-Michael Rose
Rezi von Volker Adam zu „Reise um die Erde in acht Tagen“ v. Erich Köhler
Rezi von Volker Adam zu „Verlegung eines Mittleren Reiches“ v. Fritz Rudolf Fries
Rezi von Peter Schünemann zu „Die unhörbaren Töne“ v. Johanna und Günter Braun
Rezi von Volker Adam zu „Das Geheimnis des Mandelplaneten“ v. Françoise d’Eaubonne
Rezi von Bernd Wiese zu „Die zweite Sintflut“ v. Garrett P. Serviss (Edition SolarX)
Rezi von Bernd Wiese zu „Die Erde bebt“ v. Fred W. Primer
Rezi von Bernd Wiese zu „Der Mann, den die Welt nicht sah!“ v. Hanns Marschall

 

Inhalt, die Rubriken
Worte der Redaktion - S. 1-4, 14
STORY - S. 5 - 13

Grafik von Norbert Reichinger - S. 16
Rezensionen zu neuen und fast neuen Büchern - S. 17 - 30
Fundstücke aus dem Paulusviertel - S. 31 - 37
NEU: Aus Suhrkamps Phantastischer Bibliothek - S. 38 - 41
Feministische SF - S. 42 - 50
Aus alten Bücherschränken - S. 51 - 56




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Leseliste April bis Pfingsten 2023

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 28 Mai 2023 · 950 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Alex Garland und 3 weitere...

Der Mai läuft noch, aber nur noch ein paar wenige Tage und außerdem ist Pfingsten eine schöne Zäsur. Daher hier meine nächste kleine Leseliste.
Stelle fest, dass ich einfach nicht schneller lese als manch andere*r Buchliebhaber*in, auch wenn ich es mir noch so sehr vornehme. Dennoch bin ich sowohl mit meinem Pensum, als auch inhaltlich sehr zufrieden.
Derzeit steht mein Lektüreplan im Zeichen einer bevorstehenden Veranstaltung des Freundeskreis SF Leipzig e.V., Ende Juni, da soll nämlich der Leipziger Ausnahme-Schriftsteller Matthias Senkel zu Gast sein. Ich merke, dass es sich echt lohnt, seine Bücher zu lesen - für den Phantastikfreund, als auch für den Liebhaber eher experimenteller Literatur. Sein Hauptwerk (aus meiner Sicht) hab ich noch in der Mache. Werde aber erst nach Pfingsten fertig damit - und dann geht's an die Vorbereitung, ich darf seine Lesung nämlich moderieren.
Der Knaller dieser kleinen Saison war aber der neueste Roman von Clemens J. Setz. Meine Entdeckung des Jahres (noch vor Senkel, der für mich ja auch neu und sehr überraschend ist). Ich weiß genau, das ich von ihm noch mehr lesen muss und werde (Bücher stehen schon bereit).

 

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Clemens J. Setz: „Monde vor der Landung“
Ein großartiges Buch! Bin ziemlich begeistert, auch weil es – entgegen meiner Erwartung – den Parawissenschaftler nicht vorführt und ihn nicht lächerlich macht. Die Gefahr besteht ja, und sicher kann man sich auch über die verrückte Theorie des Quasi-Privatgelehrten Peter Bender lustig amüsieren, der davon ausging, dass die Erdoberfläche, auf der wir herumlaufen, nicht die Außen- sondern die Innenseite einer Kugel darstellt. Schauen wir also hoch, zu den Sternen, sehen wir nicht nach außen, sondern ins Innere einer Kugel, die mit apfelsinengroßen Leuchtkörperchen gefüllt ist. Ja, klingt lustig.
Der Roman konzentriert sich auf diese Ideen, wenn er über die Ideenwelt des Peter Bender erzählt, aber der Mann war wohl noch so einige mehr. Und auch wenn reaktionäre Kräfte gern solche Ideen jenseits des etablierten Wissenschaftswege für sich aufgegriffen haben, um ihr eignes Weltbild zu komplettieren, so war Bender weit weg von der Nazi-Ideologie, auch entfernt von deren okkulten Wurzeln. Das sollte mal erwähnt sein, denn es gibt so ein paar Schlagzeilen im (virtuellen) Blätterwald, die etwas anderes suggerieren.
Mir wurde der „Verrückte“ sympathisch, trotz seiner ganzen Unzulänglichkeiten, denn die hatte er zur Genüge, war mitunter enervierend lebensuntauglich.
Jetzt (Anfang April 23) freue ich mich auf die Leipziger Buchmesse, Ende April, und die Lesung / Veranstaltung des Autors in der Nationalbibliothek in Leipzig. Plätze sind gesichert.
11 / 10 Punkte

 

Roger Zelazny: „Straße der Verdammnis“
Endlich mal den Film gesehen, also musste ich jetzt auch endlich mal den Roman lesen.
Also: Der Film = naja, so lala. Da hätte man auch schon damals mehr draus machen können. Wobei mir die „ruhige“, dadurch vielleicht realistischere Darstellung, gar nicht mal so sehr missfiel. Es gibt den Atomwaffenangriff auf die USA; der nicht vollständig abgewehrt werden kann und die Fahrt mit Spezialfahrzeugen durch eine atomar verseuchte und veränderte Landschaft und Natur – mit Riesenskorpionen, eindrucksvollen Himmelserscheinungen etc. Im Film muss ja eine Polverschiebdung, ausgelöst durch die Atombomben, bemüht werden, um die radikale Änderung der Natur zu erklären. Wobei die „Straße der Verdamnis“ durch genau dieselbe Wüstengegenden führt, in der wir 1000 Western schon gesehen haben.
Das Buch ist schon ziemlich anders – und vor allem so viel besser!
Hell Tanner ist ein echter Strauchdieb, nicht wie im Film, ein junger, etwas locker die Dachen angehender Typ, der höchsten den bad boy nach außen zur Schau stellt. Im Buch ist er einer, der letzte Rocker, ein erst mal ziemlich unsympathischer, egozentrischer, rücksichtsloser Raubmörder, wenn es sein muss.
Na ja, und was die Natur usw. anbelangt, ist sie im Roman auch eindrucksvoller beschrieben, auch die „Himmelserscheinungen“ (z.B. Regengüsse, bei denen gleich Fische, Haie mit vom Himmel fallen; steine usw. sowieso). Man kann sicher darüber wundern, ob das realistisch ist, dass nach einem Atomkrieg (der hier im Roman 30 Jahre zurück liegt und nur erwähnt wird) solche Mutationen (Riesenfledermäuse…) erzeugt werden könnten, aber wer weiß das schon; überprüfen können wir es ja nicht.
Der Roman ist eine runde Sache, die Sprache stimmt, es ist spannend, die Charaktere sind ambivalent, insbesondere der Protagonist. Der stammt mehr aus dem Team Clockwork Orange und endet als so etwas wie ein Held – ohne richtiges happy end (wie in dem Film, das war ja dann schon fast peinlich).
Buch: 10 / 10 Punkte

 

Matthias Senkel: „Winkel der Welt“
Ich habe Hausaufgaben aufbekommen. Der Freundeskreis SF Leipzig lädt zu seiner Juni-Veranstaltung (2023) den Leipziger Autor Matthias Senkel ein. Und da muss ja jemand moderieren. Man fragte mich. Leider kannte ich bis dato den Autor nicht. Eine sehr kurze Recherche ergab, dass mir die Sujets seiner Romane etc. durchaus interessieren. Ich sagte zu.
Nun, jetzt muss ich da durch! Ich fing mit dem Erzählungsband hier an. Er zeigt sicher schon recht gut Eindrücke vom Oeuvre des Autors. Mir haben die Stories zum Teil sehr gut gefallen, auch wenn sie mitunter nicht leicht konsumierbar sind. Oftmals sind es nur Bruchstücke, die aneinandergereiht werden. Man hat nicht immer einen geradlinigen Plot, manchmal lässt der Autor mich ratlos zurück. Okay, das kann natürlich eine gurte Grundlage für ein Gespräch mit dem Autor sein; aktuell weiß ich noch gar nicht, was ich ihn alles fragen soll; viel schwirrt mir im Kopf herum.
Im NEUEN STERN erzähle ich etwas mehr zu den Stories; die Romane sind auch schon auf der ToDo-Liste.
8 / 10 Punkte

 

Ben Bova: „Das Drogen-Paradies“
Der Titel, der sicher bekannter ist, lautet: „THX 1138“. Der Roman ist nach dem Film von George Lucas entstanden, auch 1971. Für mich war er richtig erhellend, den er beschreibt ausführlicher, als es der Film tut, was THX denkt, fühlt und für sich verarbeiten muss. Im Film spricht er ja oftmals nicht viel, man muss sich als Zuschauer viel dazu denken. Das ist legitim, hat mir den Film aber besser erschließen lassen. Das Buch war hier eine wohltuende Ergänzung. An manchen Stellen ist der Roman auch drastischer als der Film, z.B. was das Schicksal der Geliebten von THX anbelangt. Schlimme Sache…
Könnte die Geschichte zu den „großen Dystopien“ gezählt werden, in eine Reihe mit 1984, Schöne Neue Welt, Fahrenheit 451, Wir? Wahrscheinlich nicht, da es Elemente aus diesen aufgreift. Lucas hatte als Student noch an eine Kritik an damals gegenwärtige Zustände gedacht, die halt überspitzt dargestellt und extrapoliert werden sollten. Aber das macht ja jede Dystopie so. Und er war dabei, seine Bild- und Formensprache zu entwickeln. Das Visuelle steht sehr im Vordergrund. Auch okay und wichtig. Ein Roman nach einem Film kann halt auch nicht den gleichen Stellenwert wie ein originärer Roman, also z.B. wie der von Orwell, haben, auch einsehbar. Aber ansonsten besitzt die Geschichte sehr wichtige Gedanken über unsere Welt und wie sie mal aussehen könnte. Auch wenn wir uns dagegen sträuben, so diktatorisch und total überwacht, mit Konsum und Drogen „versorgt“ zu leben, so streng darauf geachtet, dass die menschliche Population nicht Überhand nimmt, weil eben die Ressourcen nicht reichen würden, so scheint es aber immer mehr eine realistischer Entwurf zu sein. Leider. Oder?
8 / 10 Punkte

 

Matthias Senkel: „Frühe Vögel“
Eine Alternativ-Historische Familiengeschichte des Raumflug-Wesens… na ja, nicht ganz. Ein Form-Experiment, das Gefahr läuft, den Inhalt zu verdecken… ja, aber das wäre auch nicht korrekt.
Der Roman ist in Form und Inhalt ungewöhnlich. Das „Experiment“, die Kapitel teilweise stückchenweise in einer nichtchronologischen Form abzudrucken und per „Sprungmarken“ dem Leser zu überlassen, die richtige Reihenfolge für sich wieder herzustellen, erschien mir dann doch halt etwas unnötig. Aber ich habe mich dran gewöhnt und hatte für ich beschlossen, mich davon nicht nerven zu lassen. Vielleicht kaschiert diese Form die tatsächlich fragmentarische Erzählweise, die die Geschichte quasi komprimiert. Es werden einfach Erklärungen weggelassen, die man sich aber als Leser selbst denken kann.
Dazu 100 Seiten Endnoten, ein Personenregister. Auch diese „Erklärungen“ sind keine, sondern erzählen etwas zu den Figuren hinzu. Amüsant ist das alles allemal!
Ansonsten verläuft die Geschichte der Entwicklung der Raumfahrt nicht so, wie wir sie kennen und greift auch in die Zukunft. Insofern ist es ein waschechter SF-Roman, was aber natürlich so nicht drauf steht.
8 / 10 Punkte

 

Alex Garland: „Manila“
Bin dabei, meine „Garland-Akte“ für den NEUEN STERN fortzuführen. Daher dieser Roman, der auch verfilmt wurde (The Tesseract). Eine schöne Studie in Sachen Blickwinkelbetrachtung und Synchronizität von Abläufen und Vorgängen, die sich dann – natürlich – überschneiden. Wobei das mehr auf den Film als auf das Buch zutrifft. Tatsächlich hat mir der Film, obwohl keine „große Produktion“, sogar besser als der Roman gefallen.
In der Hitze der Nacht in Manila (Film: Bangkok) gibt es eine Auseinandersetzung zwischen einem englischen Matrosen mit einem hiesigen Mafia-Boss, der sich auf krumme Geschäfte mit ihm eingelassen hat. Es kommt zu einer Schießerei, in die auch andere, eigentlich Unbeteiligte, hineingeraten.
Irgendwie gibt es einen philosophischen Überbau (Tesserakt), aber – ehrlich – ich habe das nicht verstanden
8 / 10 Punkte

 

Alex Garland: „Das Koma“
Thema: Was ist Traum, was Realität? Wobei, eigentlich steht das fest, aber dennoch will der Betroffene, einer der in der U-Bahn fürchterlich zusammen geschlagen wurde, aus dem Koma wieder erwachen. Er weiß, dass er träumt, und zwischendurch ist er sogar sich bewusst, dass er träumt, aber was er da träumt, gefällt ihm und also: Warum dann erwachen?
Eine hübsche Studie über den Sinn von Realität – und ein Wiederaufgreifen des Traum-Themas, dass er in „Manila“ auch schon aufgegriffen hatte. Da hatte ich es aber nicht verstanden, da der Traumsammler, ein reicher Mann, der so nebenbei auch Psychologe sein will, irgendwie wie das fünfte Rad am Wagen daherkam – also für die Story des Romans kaum was getan hatte.
9 / 10 Punkte

 

Waldtraut Lewin: „Der Sohn des Adlers…“
„…des Müllmanns und der häßlichsten Frau der Welt. Ein Märchen vom Eis und vom Feuer“
Bildungslücke geschlossen. Dieses „Märchenbuch“ meiner Lieblings-Autorin stand über 30 Jahre ungelesen im Regal. Ich mochte keine Märchen, die sich an Erwachsene richteten, aber im Ton halt Märchen (für Kinder?) waren. Aber jetzt bin ich ja alt genug für sowas…
Teilweise hat die komplexe, dichte, vollgestopfte Geschichte was von einer Fantasy-Vorstufe. Auf jeden Fall gibt es viel Wunderbares, phantastische Orte und Wesen, eine Helden-Reise, überhaupt einen Helden, nämlich den Sohn, der am Ende Feind und Freund zu einer Allianz zusammenschließt, mit der er dann große Dinge vollbringt.
8 / 10 Punkte

 

Waldtraut Lewin: „Kuckucksrufe und Ohrfeigen“
Kaum Phantastik, aber dennoch richtig gut. Zumindest zum Teil. Sogar mit einer dystopischen SF-Story („Das Karussell“), in der es um Umwelt-, speziell Luftverschmutzung geht. Die Story hat den Lewin’schen Ton ihrer Phantastik, ist aber „echte“ SF.
Den phantastischen Ton weisen auch andere Texte auf, sind aber primär Gegenwartserzählungen. U.a. auch die Story, aus der dann die Rockoper „Rosa Laub“ wurde.
8 / 10 Punkte

 

Ray Bradbury: „Der illustrierte Mann“
Auch hier: Endlich mal wieder gelesen, wollte ich schon lange mal. Und? Ja, war wieder großartig. Mir war gar nicht mehr bewusst, wie viele ikonische, wegweisende und so oft editierte Stories darin enthalten sind. Es gibt da so einige, die im Grunde in der Geschichte der Science Fiction x-mal kopiert wurden. Z.B. „Marionetten, e.V.“ – was macht „Surrogates“ (Comic, Film) anders oder gar besser?
Die Zukunft wird – traurig, sehnsuchtsvoll (habe immer noch – fast – Tränen in den Augen nach „Das Raumschiff“), tödlich – okay, das hat mich damals (las damals und las jetzt erneut die DDR-Ausgabe) vielleicht noch erschüttert, jetzt nicht mehr. Es kommt ja ohnehin nicht wirklich Gutes. Die Chancen hatten wir und dem Autor ist anzuerkennen, dass er damals im Golden Age der SF, als die Zukunft durchaus noch in die Gegenwart lockend strahlte, bereits ahnte, dass das alles gar nicht so toll wird: vollautomatische Häuser, Androiden, Raumfahrt, fremde Welten – alles ziemlich gefährlich…
10 / 10 Punkte




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Foto NEUER STERN - Infoblock 2 - @ Autor_innen:

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 21 Mai 2023 · 857 Aufrufe

NEUER STERN
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Wir machen ein Fanzine – „Wir“ – das sind ein paar SF- & Phantastik-Fans aus Halle und weitere Freunde, die Lust am Schreiben und sich Mitteilen haben.
„Wir“ – machen den „Rundbrief an die Freunde des Andromeda SF Clubs Halle“, oder, vielleicht nicht ganz ernst gemeint:
Zentralorgan des guten Geschmacks!
(© für diese schöne Formulierung liegt bei Ina Elbracht)
Wir freuen uns natürlich immer über „Gäste“, über Autoren & Autorinnen von Short Stories und Essays, die uns immer wieder einmal mit ihren Beiträgen beehren. Einige sind auch mehr als „nur Gäste“.
Was wir nicht bieten können: Honorare (es ist sogar noch schlimmer: Da das ja nur ein Fan-Projekt ist, sind die Stammautoren auch gleichzeitig Stamm-Leser_innen), keine Buchform (die aber vielleicht doch mitunter etwas darüber hinweg täuscht, dass so ein SmallPress- oder Kleinstverlagsprojekt in Anthologieform ein besseres Fanzine ist)
Was wir bieten können: unseren unendlichen Dank! Na ja, vielleicht so etwas wie eine phantastisch-literarische Heimat? Recht regelmäßiges Erscheinen. Ein – wie ich finde – niveauvolles Umfeld. Wir schreiben unterschiedlich, subjektiv, mitunter sehr informativ, gern auch mal streitbar. Das Redaktions-Alien (hey, das bin ich) lehnte bisher nur wenig ab (aber das war dann auch Mist, echt!).Derzeit ist der Druck fast professionell – man kann sich gern durch ein Probeexemplar überzeugen.
Interesse zum Mitmachen? Mal nur so oder gar für mehr? Dann bitte melden bei…

 

Thomas Hofmann
phantastische.ansichten@web.de




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NEUER STERN - Infoblock 1 - @ Leser_innen

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 21 Mai 2023 · 331 Aufrufe

NEUER STERN
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Ein Fanzine aus Papier
(ja, vielleicht etwas altmodisch)
für Leute, die gern etwas über Phantastik, Science Fiction, Fantasy, Horror und diverse dazugehörige Randgebiete lesen wollen.
Wir machen das seit 2013, im Mai 2023 erschien die 90. Ausgabe.
Format: handliches DIN A 5
Seiten: derzeit zwischen 44 und 56 eingependelt (+die 4 farbigen Coverseiten)
Erscheinungsweise: wenn eines fertig ist (derzeit ca. 10 pro Jahr)
Kosten: wenig, nachfragen lohnt (drückt uns die Daumen, dass das so bleibt)
Kontakt: Thomas Hofmann phantastische.ansichten@web.de
…immer mal phantastische Stories, oft vom Halleschen Autor Peter Schünemann, aber auch von Gastautoren,
…Essays und Artikel meist zu „alten Hasen“ der Phantastik, meine eigenen sind bewusst subjektiv und persönlich gehalten (im Lexikon kann man auch selber nachlesen, meine ich), da holen die Autoren gern auch mal etwas weiter aus,
…die mittlerweile ziemlich berühmte Rubrik „Aus alten Bücherschränken“, in der Bernd Wiese SF, Phantastik, Horror aus der Zeit von 1850 bis 1950 (ca.) vorstellt; man glaubt gar nicht, was es damals schon alles gab,
…immer mal wieder Spezial-Hefte, meist anlässlich eines Autoren-Jubiläums, oder weil uns danach gerade ist (so zu H.G. Wells, Bernd Robker, Atlantis, P. K. Dick, bulgarische Phantastik, E.A. Poe, Alternate History, Stanislaw Lem, E.R. Burroughs, Indianer in der SF, Roboter, als der Film Aëlita 100 Jahre alt wurde – zur russischen SF …
…und immer wieder und viel zur Unheimlichen Phantastik, Weird Fiction, Lovecraft etc.).




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Preußenpunk-Erfinder Sascha Macht zu Gast...

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Phantastisches Halle & Le... 14 Mai 2023 · 441 Aufrufe
Sascha Macht

Sascha Macht zu Gast im FKSFL e.V. am 11. Mai 2023
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Das war meine 2. Lesung mit Sascha Macht! Das erste Mal erlebte ich ihn zur LBM2017, gelesen hatte er damals in einem Brillenladen. So wir der Lesungsort anmutete, war mir auch die Lesung in Erinnerung geblieben – schon was sehr Gediegenes, aber für mich blieben es surrealistische, unwirkliche Eindrücke, die mich dann nicht so packten und nicht ermunterten, mich näher mit dem Werk des Autors auseinander zu setzen.
Das sollte sich mit der neuerlichen Lesung eventuell ändern!
Moderiert hat übrigens FKSFL-Mitglied Sabine Seyfarth; und sie hat das sehr gut gemacht, auch wenn sie durchblicken ließ, dass ihr das aktuelle Buch des Autors auch einiges Kopfzerbrechen verursacht hat. Ja, kann ich nachvollziehen.
Die Lesung war quasi zweigeteilt. Im ersten Teil sprachen sie über seinen Roman „Spyderling“, in dem es um die Selbstfindung des Protagonisten im Rahmen einer Spielerentwickler-Künstler-Szene geht. Wahrscheinlich geht es aber um noch sehr viel mehr. Schon die gelesenen Stücke machen den Eindruck eines sehr, sehr vielschichtigen Romans, den man kaum mit wenigen Worten fassen kann.
Sabine hat natürlich nach dem Buch gefragt, warum geschrieben, was war sein Anliegen. Der Autor griff die Frage dankbar auf, erzählte sehr viel und ausführlich. Anlass war wohl der Gedanke, das Medium „Spiel“ (Computer-, oder wie hier eher Brettspiel) den Status einer „echten Kunst“, eines bitte wahrzunehmenden Kulturbestandteils zu verleihen. Die Spieler-„Szene“ wird dann wohl auch sehr Bohème-like geschildert. Bei seinen Recherchen (hat selbst sich exzessiv mit Brettspielen beschäftigt und eine Spielesammlung angehäuft, die die leidenschaftliche Spielerin Sabine deutlich beeindruckte) stieß er aber auf den Umstand, dass Spieleentwickler eher an Mathematik und vielleicht noch ein Grafik interessiert sind, weniger an den Geschichten, die ihre Werke erzählen. – Als Nicht-Spieler kann ich dazu weniger sagen.
Wobei ich ja sehe, dass Rollenspiele durchaus lange Handlungsfäden aufweisen – die aber – man möge mir meine Unkenntnis verzeihen – mir doch sehr stereotyp und schematisch erscheinen.
Dann der zweite Teil der Lesung:
Da erzählten Autor und Moderatorin über das Projekt, an dem Sascha Macht aktuell sitzt. Er las auch einen Teil, was halt auch schon fertig ist. Und was soll ich sagen? DAS Fand ich dann wirklich interessant! – Wobei der Autor auch einräumte, dass er noch nicht weiß, was alles in dem Buch vorkommen wird – ob er z.B. den „Preußen-Punk“-SF-Roman, den der eine Protagonist (der zufällig genau so heißt wie der Autor) während seiner Reise auf die Färöer-Inseln, die er zusammen mit seinem Freund, dem ungarischen Dichter Nemes (den es auch gibt – man schaue mal gern nach „Puschkins Brüste“!) unternimmt, auch ins Buch so einfügen kann. Er sei eben kein Genre-Autor und habe da Bedenken, ob ihn das nicht überfordert.
Ach, lieber Sascha Macht, ich bitte Sie inständig: Schreiben Sie den Roman so, wie Sie ihn uns gerade vorgestellt haben!
Ein paar Parameter des Plans kann man auch auf dem Infoblatt 156 nachlesen und ich darf mal draus zitieren?

 

Ø – ein opulenter Bericht über die Reise zweier absonderlicher, miteinander befreundeter Schriftsteller auf die Färöer-Inseln: Der eine schlägt sich mit seinem unfertigen Science-Fiction-Manuskript herum, mit dem er das literarische Genre des „Preußenpunk“ begründen will; der andere dichtet höllische Visionen über den Ursprung und den Untergang des ungarischen Volkes. Der eine hadert mit seinem Körper, seinen Gedanken und seiner Kunst; der andere hört zu, beobachtet, wartet ab. Entscheidet sich hier vielleicht die Zukunft Europas und der Literatur? Auf jeden Fall beginnt in der eisigen Kargheit der nordatlantischen Inseln schon bald die Zeit der traditionsreichen, aber blutigen Grindwaljagd …“

 

Die Veranstaltung war übrigens sehr gut besucht; das Lese-Café im Literaturhaus Leipzig (Haus des Buches) war leidlich gefüllt. Das hat mich natürlich auch sehr gefreut, denn die „Leipziger“ brauchen Zuspruch, finde ich – bei all den langjährigen Bemühungen um die phantastische Kultur.




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Hofmanns Leseliste Februar & März 2023

Geschrieben von T.H. , in Leseliste ab 2013 02 April 2023 · 679 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Strugazki und 2 weitere...

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Anne Harich: „Wenn ich das gewusst hätte… Erinnerungen an Wolfgang Harich“
Bin nicht so der Biografienleser. Doch dieser Mensch, Wolfgang Harich, hat mich nun doch ziemlich interessiert. Mein Urteil über das Buch fällt dann ziemlich euphorisch aus, aber ich muss gestehen, dass mir der Vergleich fehlt. Der Vergleich zu anderen Biografien. Verfasst wurde dies hier von der letzten Frau Harichs, die er kennen und lieben lernte, als er schon über 60 war. Sie war damals deutlich jünger als er. Ja, wo die Liebe hinfällt. Natürlich hat er sie irgendwann „allein gelassen“, das war absehbar.
Die Autorin ist sicher auch nicht objektiv, und sie schreibt sehr oft über ihre Liebe zum ihm usw., aber genau das ist ein Faktor für mich gewesen, das Buch mit großem Genuss zu lesen. Sie hat mir den als arroganten und streitsüchtigen und rechthaberischen „bildungs-bürgerlichen Philosophen“ sehr nahe gebracht.
Ich habe echt mitgelitten, denn W.H. wurde – sorry für den Ausdruck – auf ganzer Linie“ verarscht“. Alos, mehr als das. Wer Harich (und die Harich-Janka-Prozess-Sache) kennt, weiß ja, was ihm zustieß in den 50er Jahren. Danach kämpfte er um seine Reputation, war bei der Umweltbewegung / den (Wast-) Grünen aktiv, aber stieß fast überall auf Ablehnung und Ignoranz. In all seinen Kampffeldern war er meisten bis zum Ende allein. Ja, das ging mir echt an die Nerven. Dabei hielt er zur DDR und zum Sozialismus, obwohl er von dieser Seite am meisten betrogen und halt „verar…“ wurde.
Muss mal noch sein „Kommunismus ohne Wachstum“ lesen, unbedingt. Das ist ja heute aktueller denn je, auch wenn das mit dem „Kommunismus“ so nicht klingt.
Also, wenn man mich fragt, bin eher Team Harich, denn Team Janka. Iss so.
Begleitend gelesen: „Philosophische Gespräche 43. Ins Nichts mit ihm!...“ Das Heft des Helle Panke e.V. zur Nietzsche-Debatte in der DDR. Dass es die in der 2. Hälfte der 80er gab, das hatte ich damals schon sehr bewusst und staunend verfolgt, soweit das möglich war. Dass da viel mehr hätte los sein müssen, zeigt sich ja in dem Buch hier…
10 / 10 Punkte

 

Waldtraut Lewin: „FEDERICO“
Endlich! Lieblingsbuch wiedergelesen – Lieblingsbuch von 1983 (ca., weiß es nicht mehr 100%ig – war das noch als Schüler, oder schon als Student? Eher noch als Schüler)
Was habe ich in diesem dicken Roman geschwelgt. Was für eine Figur, dieser Stauferkaiser Friedrich II., Nachfahre Barbarossas, und Quasi-Vorläufer der Renaissance-Fürsten. Ich habe ihn geliebt und gehasst. Der Typ vereint Extreme, halt so ein Machtmensch, als Kind schon, ein Vergewaltiger und ein Universal-Wissen-Akkumulator. Kein typischer, des Schreibens unkundiger Feudalherr mit einem intellektuellen Horizont bis zum Rand seines Schilds. Dabei politisch zwischen allen Stühlen sitzend und am Ende scheiternd. Legt sich mit dem Papst an, verbündet sich mit den Sarazenen und Arabern Siziliens, sitzt mit „Ungläubigen“ aus dem „heiligen Land“ lieber an einem Tisch und diskutiert als dass er mit dem Schwert in der Hand das selbige erobert, was er ja eigentlich tun sollte.
Und dann die Erzählweise: Mit Elementen der Fantasy. Das hatte mich damals echt von Stuhl gehauen, denn die, die erzählt bzw. erzählen lässt (in einem Vorhof der Hölle), also zuhört, ist eine Unsterbliche, eine die durch die Zeiten reist – für mich als DDR-Menschen also sowas wie eine Verwandte der Digedags, aber eine, die mit dem Schwert umgehen kann.
Gut, das große Schwelgen, dessen Nachbeben ich in meiner Erinnerung noch 40 Jahre später spürte, ist etwas verklungen. Damals war das natürlich neu, also gerade auch der phantastische Aspekt in diesem historischen Gewand und der Stil der Autorin ist mir halt nunmehr vertraut – aber ich liebe den Roman noch immer, konnte ihn wieder genießen und in den Worten schwelgen.
10 / 10 Punkte

 

Arkadi & Boris Strugazki: „Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang“
Hierin soll es über das Einwirken Außerirdischer auf das Tun Leningrader Intellektueller gehen. Sie werden von „ihnen“ daran gehindert, ihre Forschungen in der Richtung weiter zu betreiben, wie sie wollen.
Aber wie schildert man so etwas? Und wie glaubwürdig ist es, wenn im sowjetischen Alltag, mitten im Sommer, in der Hitze, wo die Gedanken ohnehin schwer fließen, jemand auf solche Schlüsse kommt? Und dann, halt wohl doch typisch für russische Verhältnisse, das alles unter Alkoholeinfluss?
Die Schlussfolgerungen, die die hemdsärmeligen Wissenschaftler da ziehen, klingen mitunter doch etwas absurd und an den Haaren herbeigezogen. Ja, da scheint sich ein „Raketeningenieur“ scheinbar unmotiviert und überraschend selbst umzubringen. Ja, der ermittelnde Inspektor ist schon sehr seltsam – und klaut am Ende noch den Schnaps. Und alle Beteiligten sind mit etwas beschäftigt, das eher nach abstrakter Physik, nach Mathematik oder ziemlich weit von unmittelbarer praktischer Verwertbarkeit klingt. Sie können selbst nicht glauben, dass das, womit sie sich beschäftigen, von „höherer“, quasi kosmischer Bedeutung sei.
Also: Ein Komplott des Homöostatischen Universums (nein, nein, an Gott glauben die aufgeklärten sowjetischen Wissenschaftler ja nicht), oder gar das in seiner Motivation schwer erkennbare und durchschaubare Tun eine Superzivilisation? Oder doch nur zu viel Wodka?
Etwas ratlos lässt mich der Text – wieder einmal, hab’s ja schon mal gelesen – zurück.
8 / 10 Punkte

 

Emil Marius Requark: „Vor Troja nichts Neues“
Ohje, was für’n Murks. Auf der Suchen ach Gegenentwürfen zu „Im Westen nichts Neues“ von Remarque stieß ich auf diese „Satire“. Nee, war wohl nix. Aber damals, in den 30ern, wohl doch auch recht weit verbreitet. Heute kennt das keiner mehr – zu Recht.
Der Autor, der sich hinter einem Pseudonym verbirgt, dem aber genau zu entnehmen ist, gegen wen es hier geht, ist im Grunde feige – und neidisch. Feige, weil er seinen endlosen, sinnlosen, dreckigen Krieg ins Altertum verlegt. Nicht die Schützengräben des I. Weltkrieges, sondern die Mauern von Troja sind hier Schauplatz. Das ist dann eher unverfänglich. Und nicht Remarque ist der, gegen den es scheinbar geht, sondern Homer. Der kann sich nicht mehr wehren.
Aber man findet in dem Troja-Buch viele Sachen aus dem Remarque-Buch wieder und außerdem verwendet der Autor völlig unhistorisch „moderne“ Begriffe (z.B. Oberste Heeresleitung). Ansonsten macht er sich zwar auch über den Krieg als sinnfreie Aktion lustig; aber auch über allzu die schwere Sicht auf das Soldatenleben, das bei Remarque im Zentrum steht.
Neidisch? Ja, das kommt ziemlich oft in dieser Schrift zum Ausdruck; scheinbar war der Jurist, der sich hinter dem Pseudo verbirgt, neidisch auf den großen Erfolg des anderen Autors. Das schwingt sehr deutlich mit.
Insgesamt: Das war nix. 4 / 10 Punkte

 

Victor Klemperer: „LTI“
Das wurde jetzt aber mal Zeit. Den Klassiker hatte ich nie richtig vollständig gelesen, leider. Weiß nicht, war wohl damals als Jugendlicher, wo ich mit ihm konfrontiert wurde, nicht reif genug.
Aber zur Zeit suche ich Spuren in der Zeit, kann man sicher meiner Leseliste entnehmen. Und da stolperte ich auch über dieses Reclam-Bändchen im Bücherregal. Und? Na, jetzt weiß ich, was ich all die Jahre verpasst habe. Das ist wirklich großartig. Eine sehr persönliche Sicht auf das Leben eines jüdischen Intellektuellen im 3. Reich, der quasi Glück hatte, dass er mit einer nichtjüdischen Frau verheiratet war. Er konnte überleben und nach dem Krieg seine in der Nazizeit gemachten Tagebuchaufzeichnungen für dieses Buch verwenden.
Als Sprachwissenschaftlicher geht es ihm um Sprachanalyse, in erste Linie. Als Jude durfte er, das war mir bisher auch nicht so bekannt, keine nazistischen, also eigentlich überhaupt keine Bücher erwerben, ausleihen etc. Nur, was man in der eigenen Bibliothek hatte, und da eben auch nur jüdische Bücher, durfte man besitzen. Auch keine Zeitungen etc. Also war es im nur schwer möglich, seine Studien – hier: Wie funktioniert die Sprache des 3. Reichs – zu betreiben.
Aber neben dieser Passion, so will ich es fast beschreiben, denn es gehört sicher viel Überwindung dazu, die Sprache seiner Todfeinde auch noch unter die Lupe nehmen zu wollen, erfahre ich sehr viel über das alltägliche Leben im Nazi-Regime. Sehr konkret, sehr interessante Beispiele, sehr differenziert.
Und am Ende kamen auch noch weitere Anregungen für weitere Lektüren dabei heraus.
Trotz des scheinbar akademischen Anliegens ein spannendes Buch!
10 / 10 Punkte

 

Erich Maria Remarque: „Der Weg zurück“
Die Fortsetzung von „Im Westen nichts Neues“ – und auf jeden Fall genauso anrührend, relevant, menschlich spannend. Jetzt geht’s für die Frontsoldaten in den Frieden, nach Hause, was sie sich so sehnsüchtig gewünscht haben, wofür sie ums Überleben kämpften.
Und dann? Tiefes Loch! Na ja, inzwischen weiß man ja, wie sowas lief und läuft. Interessant für mich ist dabei, dass ich Leute kenne, die so eine psychische Belastung durch Krieg einfach leugnen, nicht wahr haben wollen, meinen, das wäre nur heutzutage so, wo alles übersensibel behandelt wird. „Damals gäbe es sowas nicht!“
Na ja, leider kannte ich z.B. dieses Buch noch nicht, als ich mal in so eine Diskussion verwickelt wurde. (Aber andere, z.B. Erfahrungsberichte sowjetischer Soldaten aus Afghanistan)
Remarque veranschaulicht so eindrucksvoll, was es für junge Männer, die nichts anderes „vom Leben“ kennen als die Front, das Töten und Sterben, den Dreck und Hunger, jetzt in ihr altes Leben zurück kehren zu müssen – das es aber eben genau so nicht mehr gibt. Und das Unverständnis und die Ignoranz ihrer Leute in der Heimat.
Mich hat das Buch sehr beeindruckt, schon wieder, wie bisher immer bei Remarque.
10 / 10 Punkte

 

Peter van Greenaway: „Bruder der Gorgonen”
Endlich habe ich den Roman zu einem meiner Lieblingsfilme (Schrecken der Medusa) gelesen. Den Film sah ich in den 80ern und kann behaupten, dass er mich prägte, meine Lust auf Phantastik anfeuerte. Dass es da einen Roman gibt, war mir bisher gar nicht bewusst; hatte mich aber auch nicht drum gekümmert.
Und? Ja, Roman ist auch supergut! Er hat natürlich weiterführende Elemente, die im Film nur angedeutet werden und ist noch viel politischer, bzw. in der politischen Aussage, die im Film ja auch deutlich wird, ausführlicher. Wer mehr von meiner Begeisterung dazu erfahren möchte, den verweise ich gern auf eine der nächsten Ausgaben des NEUN STERNs…
10 / 10 Punkte

 

Mamoru Oshii: „Blood. The Last Vampire. Die Nacht der Bestien”
Was für eine Enttäuschung! Das Buch wollte ich als Abschluss meines kleinen Oshii-Exkurses lesen, ein Roman zu einer Anime-Film-Reihe, in der der Meister (Ghost in the Shell) halt auch involviert ist. Aber was soll das am Ende sein? Ein Roman jedenfalls nicht. Eher so ein Gymnasiasten-Nachhilfe-Kurs in europäischer Kulturgeschichte, materialistischer Philosophiegeschichte und Evolutionstheorie. Die Vampirjägerin Saya kommt nur ganz am Rande vor und eher nur als Objekt, über dass sich seltsame, sich geheimnisvolle gebende alte Männer unterhalten. Nee, war gar nix.
3 / 10 Punkte




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Mal wieder in Leipzig gewesen…

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le... 17 Mrz 2023 · 586 Aufrufe
FKSFL

…und das sogar zweimal in der letzten Zeit. Wo genau? Natürlich im Haus des Buches / Literaturhaus Leipzig, beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.

 

Am 16. Februar 2023 war Rainer Eisfeld zu Gast, der uns Nachrichten aus der Vergangenheit mitbrachte: „Schickt mehr Chuck Berry!“ – das ist ein fiktiver Ausruf fiktiver Außerirdischer, die unsere Botschaft an sie in Form der Voyager-Sonde empfangen haben, die u.a. eine Schallplatte mit Musik von der Erde enthielt, eben auch Rock’n’Roll, was denen wohl gefallen hat (haben könnte, haben sollte).
Also Rockmusik und SF – zwei Initialzündmassen für den Referenten, der hier über seine Jugend sprach und uns eloquent erzählte, was ihn damals prägte. Sehr eindrucksvoll aber sicher auch sehr subjektiv. Ob tatsächlich die SF der 50er und 60er Jahre das Potential hatte, adäquat von der gleichen Jugendschicht nicht nur konsumiert sondern auch sich von ihr zum Widerstand gegen „die Alten“ anregen zu lassen, mag dahingestellt sein. Bei R. Eisfeld hat das so funktioniert. Moderiert hatte Clubchef Thomas Braatz.
Leider habe ich keine schönen Bilder gemacht von dem Abend, aber dafür von diesem hier:

 

16. März 2023: Brandon Q. Morris. Science Fiction und (die Grenzen) der Wissenschaft.
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Der Titel ist fast etwas irreführend, denn der „Self-Publishing-Papst“ (Titel nicht von mir) ist Physiker und großer Fan der exakten Wissenschaften, quasi schon fast ein Gläubiger der Macht der Wissenschaft. Und Optimist. Und sehr freundlich und sympathisch. Auch wenn ich von ihm bisher gar nichts gelesen habe und ehrlich gesagt auch es sobald auch nicht tun werde (schaff ich einfach nicht), hat er mich im Gespräch mit Sabine Seyfarth sehr von sich begeistern können.
Er stellte auch sein neues Romanprojekt – TACHYON – vor, las etwas daraus, aber vor allem erklärte er ein paar physikalische Begriffe, die in seiner Hard-SF-Welt der (gar nicht mal so ) nahen Zukunft eine Rolle spielen, in der die hypothetischen überlichtschnellen Teilchen, die Tachyonen, für eine überlichtschnelle Kommunikation nutzbar gemacht werden. So geht dann also Weltraumerforschung.
Er ist da optimistisch, stellt Aliens gern als freundlich dar, glaubt an den Fortschritt der Menschheit – hach, ein wünschenswerter Weltenentwurf, der mir leider gerade aktuell so gar nicht realistisch – realisierbar – erscheint, leider…
Seine erste Story erschien wohl so 1977 / 78 in der FRÖSI. Leider konnte Sabine sie nicht finden. Und der Autor hat sie wohl auch nicht mehr, weiß aber, dass er damals 80 Mark dafür bekam und dass es um die Schule im Jahr 2000 ging. Von dem damaligen Zukunftsoptimismus hat er sich wohl einiges bewahren können und eine Figur seiner Romane, wie der lustige Roboter Oskar, erinnert dann auch irgendwie an FRÖSI-Ästhetik. Irgendwie musste ich die ganze Zeit an Gerhard Branstner denken. Der war ja auch mal in den 90ern (?) beim FKSFL zu Gast und galt als Humorist der DDR-SF. Leider kam der weniger lustig rüber an dem Abend damals; nun, klingt vielleicht albern, aber ich hatte so die Vorstellung, dass Morris als Branstner viel besser gepasst hätte.
Ein amüsanter Abend, mit viel Input und vielen Fragen von Sabine und einem sehr sympathischen Autor, der nebenbei ziemlich erfolgreich ist, nicht nur in Deutschland.
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Moderatorin Sabine Seyfarth und Autor Brandon Q. Morris




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Der noch aktuell neueste NEUE STERN (Stand Mitte Februar 2023)

Geschrieben von T.H. , in Neuer Stern 17 Februar 2023 · 724 Aufrufe

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Ja, das ist er, der gerade noch aktuelle NEUE STERN, die Ausgabe 87. Der nächste ist bereits in der Mache.

 

Inhalt hat der auch:
Horror von den Gebrüdern Grimm? - Fitchers Vogel - S. 3
Peter Schünemann über Stephen King: Fairy Tale - S. 9
Volker Adam über Thomas K. Reich: Sinobara - S. 11
Thomas Hofmann über „Die Verbesserung des Menschen“ - S. 15
Bernd Wiese verschafft einen Kurzen Überblick zu Exodus 45 - S.23
Peter Schünemann über Becky Chambers: Die Wayfarer-Trilogie - S. 25
Ellen Norten über Jacqueline Montemurri: Der verbotene Planet - S. 31
Bernd Wiese über Wilko Müller jr.: Twist - S. 33
Thomas Hofmann über Dmitry Glukhovsky: Geschichten aus der Heimat - S. 34
Das Hexenhaus, von Ulf Ragnar Berlin - S. 41
Thomas Hofmann über William F. Nolan & George Clayton Johnson: Logan’s Run – Flucht ins 23. Jahrhundert - S. 49
Kurzer Nachtrag zum 100. Geburtstag von Kurt Vonnegut, von Bernd Wiese - S. 52

 

52 + 4 Farbseiten
- man könnte annehmen, dass es diesmal einen Schwerpunkt Märchen gibt - hat sich aber eher zufällig so ergeben
- mit neuer Rubrik, die auf alte osteuropäische SF zurückschaut - was man so vor der Haustür findet (Erklärung im Heft)
- ansonsten für unsere Verhältnisse mit relativ vielen relativ aktuellen Rezensionen (im nächsten wird es wieder altertümlicher, versprochen)








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Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 
Arno Schmidt
 
Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."
(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

 

 

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Neueste Kommentare

Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:
 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990
 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991
 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016
 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023
â– 
Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012
 "Saramees Blut", Atlantis 2012
 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015
 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017
 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017
 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
♦ Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Computerdämmerung, Memoranda, 2023
 
Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016
Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018
!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023
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Fanzines
aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte
TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021
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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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