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Thomas Hofmanns Phantastische Ansichten



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Herr Frenschkowski und die Zauberbücher

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 19 November 2022 · 329 Aufrufe

Herr Frenschkowski und die Zauberbücher

(Foto von mir; links Marco Frenschkowski, rechts im Bild Elmar Schenkel)
Da hab ich doch am 3.11.22 glatt die Veranstaltung des Freundeskreis SF Leipzig e.V. verpasst, in der Ellen Norten und Michael Siefener des leider viel zu früh verstorbenen Hubert Katzmarz gedachten. Leider, leider, aber wenn der Rücken… ach, will mal hier nicht rumjammern.
Leidlich besser ging es mir dann am 14. November und da trat doch auch in Leipzig tatsächlich ein „alter Kumpel“ von Michael Siefener, nämlich Marco Frenschkowski, auf. Er ist ja Beschäftigter der Universität in Leipzig, Universitätsprofessor am Instituts für Neutestamentliche Wissenschaft. Aber er ist auch sehr interessiert an phantastischen Themen. Gut und schön, wenn er Beruf und Hobby in Einklang bringen kann. Ich denke, der Vertrag, den er hielt, passt genau in dieses Spannungsfeld.

 

Zauberbücher zwischen Realität und Imagination. In der Universitätsbibliothek Leipzig.

 

Veranstalter war der Arbeitskreis Vergleichende Mythologie, Leipzig. Die Vorstellung des Referenten übernahm dessen Leiter, Herr Elmar Schenkel und die Einleitung Prof. Thomas Fuchs (Leiter des Bereiches Sondersammlungen und Digitalisierung der Universitätsbibliothek Leipzig).
Herr Frenschkowski war voll in seinem Element! Auch wenn ich jetzt kaum wiedergeben kann, was er alles erzählt hat - zu sehr schwirrt mir der Kopf vor all den Informationen, Eindrücken - so bleibt mir der Esprit und der Eifer, mit dem er referierte, wohl noch lange im Gedächtnis.
Zuerst hat er erzählt, dass er gerade mit einem ZDF-Drehteam in Rom war. Dort hat man den Brunnen der Anna Perenna ausgegraben. Wer das ist? Wusste ich nicht: Eine kleine römische Göttin. Und an diesem Ort fand man alle möglichen „magischen Objekte“, die er sich ansehen und kommentieren sollte, inklusive eines Hexenkessels.
Das war ein guter Ausgangspunkt für seinen Vortrag, denn die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Hexen stehen wohl in einer Ahnenreihe mit antiken Göttinnen. Ich habe dabei gelernt, dass „Hexen“ in der Antike eher die Opfer waren, Frauen, die sich dem bösen Zauber von Magiern erwehren mussten, und dies mit Erfolg taten. Also, sie waren die Guten; die moralische Verdrehung kam dann erst im Mittelalter.
Im Zentrum des Vortrags stand natürlich die Sammlung magischer Texte, die sich in der Universitätsbibliothek Leipzig befindet. 2019/20 hatte er auch eine Ausstellung der Leipziger Codices magici kuratiert, der größten zusammenhängenden Zauberbuchsammlung in einer öffentlichen Bibliothek weltweit. Hab ich leider verpasst…
Die Sammlung von 140 magischen Handschriften kamen in Leipzig 1710 in quasi öffentliche Hand und wurde 1962 der Universitätsbibliothek Leipzig übergeben. An deren Sichtung, Erforschung etc. wird noch gearbeitet.




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Alles könnte gut werden! (2019; ergänzt 2022)

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 October 2022 · 1787 Aufrufe
Daniel Weißbrodt, BGE
Alles könnte gut werden! (2019; ergänzt 2022)

Endlich war Daniel Weißbrodt auch beim Freundeskreis SF Leipzig – immerhin ist er ja Leipziger!
Ich habe mich gefreut. Auch wenn es wie 2019 schon erlebt, noch einmal um sein Zukunfts-Sachbuch um das Thema BGE herum, ging.
Daher hole ich jetzt meinen alten Eintrag einfach noch mal aus der Versenkung hoch.

 

Also, am 20.10.22, Haus des Buches, Leipzig, Veranstaltung des FKSFL e.V., moderiert von Stefan Pannor. Der Autor hatte teilweise schon Schwierigkeiten, sich an alle Einzelheiten aus seinem Buch zu erinnern, da es ja schon mittlerweile Jahre zurückliegt, dass er damit durch die Lande tingelte, es vorstellte, darüber diskutierte. Jetzt arbeitet er bereits an einem anderen Buch, das aber dann doch „strenger“ historisch-konkret ist. Ein „echtes“ Sachbuch, kein fiktives, wie das hier.
Inhaltlich brauch ich gar nichts hinzufügen. Interessant war höchstens, dass ja jetzt bereits das Jahr 2022 heran ist, was ja zum Zeitpunkt des Erscheinen des Buches noch Zukunft war. Insofern könnte er sich daran messen lassen, was er damals „prophezeite“ und was davon eingetroffen ist. Natürlich klappt das so nicht, aber dennoch war seine Prognose gar nicht so falsch – erschreckender Weise…
Eine dufte Veranstaltung war das wieder. Und hier, was ich damals schrieb:

 

Daniel Weißbrodt las im Literaturhaus Halle, 11.09.2019
Sein Buch heißt: „Kurzer Abriss der deutschen Geschichte 2022-2050. Wie das bedingungslose Grundeinkommen unser Leben und unsere Gesellschaft verändert hat“ und erschien 2018 im Engelsdorfer Verlag, Leipzig. Der Titel sagt ja schon fast alles.
Doch was ist das eigentlich für ein Buch? Ein Roman, oder ein Sachbuch? Da der Autor sich nicht als Prophet und im Besitz einer zukunftsschauenden Glaskugel wähnt, ist es fiction. An anderer Stelle, so führte er eingangs aus, wurde das Buch als „Sachbuch“ einsortiert. Das muss nicht unbedingt zum Nachteil für den Autor sein, aber ist es richtig? Nun, nachdem er einige Passagen zu Gehör brachte, kann ich sagen, dass „Roman“ im Grunde auch falsch wäre. Es ist wie ein Sachbuch geschrieben, wie eine historische Abhandlung. Es besitzt, so weit ich das nach den gehörten Passagen einschätzen kann, keine originäre Romanhandlung. Aber natürlich ist es reinweg erfunden, Science Fiction. Leider, möchte ich hinzufügen, oder vielleicht: noch? Aber es könnte ja so werden, wie er es beschreibt! Ich bitte drum!
Der Start in die utopische Gesellschaft vollzieht sich über die Dystopie. Auch: leider. Soziale Verhältnisse, wie sie sich aber heute bereits abzeichnen, spitzen sich zu. Dummerweise ist im dystopischen Teil auch ein Vorfall in einem französischen Atomkraftwerk dabei - das wirkte in mir gerade besonders nach, da ich die TV-Serie „Chernobyl“ sah.
Nun, wer weiß, was das bewirken wird. Auf jeden Fall unterstellt der Autor den Verantwortlichen und Regierenden, dass sie aus den Fehlern lernen. Und deshalb lässt er die bundesdeutsche Regierung, voran den amtierenden Bundeskanzler, einen CDU-Mann, zum Schluss kommen, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt, um der sozialen Zuspitzung in der Gesellschaft zu entgegnen, um das Fass nicht zum Überlaufen zu bringen. Es kommt zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Dass es ausgerechnet ein CDU-Mann ist, erscheint vielleicht nur auf den ersten Blick unrealistisch. Der Autor verwies auf die Bismarck'schen Sozialgesetze nach 1871, die die Lage der Bevölkerung stark verbesserten. Na, und Bismarck war sicher auch kein Sozi.
Der Autor hat sich mit der Problematik sehr intensiv beschäftigt. Er kann wohl für sich in Anspruch nehmen, als Spezialist auf diesem Gebiet zu gelten. So wird er auch von interessierten Politikern behandelt. So spricht er auch - sehr eloquent, sehr engagiert. Ihm liegt was dran, an der Idee, das ist mehr für ihn als bloße Fiktion. Er hatte auch Antworten auf die vom Moderator und dem Publikum gestellten Fragen, nach dem Lebenssinn, nach dem Primat von Sozialfragen und Umwelt- u. Klimaschutz, nach der Finanzierbarkeit des Ganzen, nachdem was von der Haltung der Gewerkschaften dazu zu halten ist.
Die gelesenen Kapitel illustrieren sehr eindrucksvoll, was das BGE mit uns machen kann - zunächst, unmittelbar (durchaus anarchistische, chaotische Zustände), und in naher Perspektive (was Entschleunigung so z.B. alles bewirkt - es wird utopisch!).
Auch wenn finanzpolitische und wirtschaftliche Fragen an so einem eigentlich literarischen Abend deplatziert und langweilig wirken könnten, scheute er nicht, mit viel Elan an solche Fragen heranzugehen. Ist ja auch wichtig dabei, sonst bleibt die Idee ein Wolkenkuckucksheim.
Er benannte auch eine Schwachstelle seines Konzepts, die ihm von anderen Kritikern auch schon vorgeworfen wurde: Er knüpft unmittelbar am Hier&Jetzt an, d.h., er geht gar nicht auf die sich gerade abzeichnenden technologischen Veränderungen in der Arbeitswelt ein. Sein BGE-Konzept fußt auf dem Stand der Dinge, den wir gerade jetzt haben. Dabei - aus meiner bescheidenen Sicht - ist es ja gerade die technologische Revolution, in der wir uns gerade befinden, die es unumgänglich macht, sich darüber Gedanken zu machen, wie das Leben der Menschen in unserer von direkter produktiven Arbeit befreiten Welt gestaltet werden muss, ohne einen Kollaps zu riskieren.
Ein gelungener Abend - und aus meiner persönlichen Sicht lange überfällig. Das erste Mal wollte ich zur Leipziger Buchmesse, hatte es aber dann doch versäumt, das zweite Mal sollte er im Burggraben in Halle im Hochsommer lesen, aber die Hitze machte dem einen Strich durch die Rechnung. Das war also (mein) dritter Anlauf - und der war richtig gut.

 

Fotos: von mir geknipst, oben von 2019, unten von 2022

 

Eingefügtes Bild




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Und Science Fiction ist doch mehr als...

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 21 May 2022 · 1297 Aufrufe

Und Science Fiction ist doch mehr als...

Dr. Willi Hetze zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig am 19. Mai 2022, Literaturhaus Leipzig

 

Endlich sagt es mal jemand: SF ist relevant! Oder kann es sein; besser: Sollte es sein! Sie sollte was über unseren Weg in die Zukunft aussagen, sich einlassen, mehr sein, als Reproduktion des Historischen und Gegenwärtigen.
Der Mann, der das behauptet und fordert, ist der - auch - SF-Autor Willi Hetze. Ich gestehe, dass ich den Namen und sein Buch „Die Schwärmer“ bisher nicht wahrnahm. Das muss ich wohl ändern, obwohl er heute meinte, dass seine damalige positive Sicht auf die Zukunft, die er in dem Roman zum Ausdruck brachte, etwas mehr eingetrübt ist.
Als ausgebildeter Soziologe hat er einen besonderen Blick auf die Zukunft und auf die SF. Daher der Titel seines Vortrages:
„Soziologische Aspekte der Gesellschaft der Zukunft“.
Nein, die Glaskugel hatte er nicht dabei, das betonte er gleich eingangs, also kann er nicht wirklich in die Zukunft schauen - aber er kann sich Gedanken machen. Etwas, was SF-Autoren und -Autorinnen wohl immer tun - oder tun sollten. Dass das auch nicht immer der Fall ist, hat er im Laufe seines Vortrages auch sehr schön rübergebracht.
Ich fand sogar seine Aussage recht radikal, in der er bestimmte SF-Werke, vornehmlich Filme, Blockbuster (oder solche, die es sein wollen), in denen technologischer Fortschritt als Feind der Menschheit gebrandmarkt wird und der Konflikt zwischen Mensch und (z.B.) Maschine durch die Vernichtung der „Maschinen“ (Roboter, KIs etc.) und damit ein deutlicher Rückschritt (in die gute alte Zeit - welche gute alte Zeit?) gelöst wird. Die Beispiele, der er anführte, sind allen wohlbekannt - und ich fand das ziemlich augenöffnend.
DAS kann die SF auch anders! Mein Wille Hetze. Und ich stimme ich zu.
Mit kleinem historischen Abriss und konkret formulierten Thesen zeigte er, dass der Ursprung der SF in der europäischen Aufklärung zu suchen ist; und die wissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung ist Anstoß, sich Gedanken über Nochnichtgeschehenes, Wünschenswertes, Befürchtetes zu machen. Klar, kennen wir SF-Fans ja, aber so schön und rund und eloquent, so streitbar, dabei immer sehr freundlich, hat das selten jemand vorgetragen.
Sein Vortrag regte auch ein paar Zuschauerinnen zur Diskussion an. Nicht alles wurde unwidersprochen hingenommen, aber über alles konnte diskutiert werden. War sehr angenehm,
Was mir besonders gefiel: Seine positive Haltung gegenüber der KI-Entwicklung. Endlich mal jemand, der da auch mehr Chancen als Gefahren sieht!

 

Im NEUEN STERN gibt es dann einen Bericht zum Abend - nicht von mir, diesmal waren insgesamt 4 Leutchen aus Halle in Leipzig (na, vielleicht sogar mehr; ich meine jedenfalls aus dem Dunstkreis des ASFC; insgesamt erfreute sich die Veranstaltung mal wieder einer etwas größeren Zuhörerschaft) - also, nicht von mir, sondern von Peter Schünemann. Man möge lesen, wenn man möchte.

 

Foto © Thomas Hofmann, 19.05.2022




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Fantasy aus der DDR?

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 11 August 2021 · 856 Aufrufe
Waldtraut Lewin, Heinz Zander und 2 weitere...
Weil hier danach gefragt wurde und ich dort nicht diesen alten Text einfügen wollte, stelle ich ihn hier mal rein.
...und hier - bei uns - wird die Frage auch aufgeworfen: https://www.scifinet...itären-staaten/

Fantasy-Literatur der DDR
Ein Überblick von Thomas Hofmann
aus SOLAR-X 40 vom 18.6.1993

.
Das gab's doch gar nicht! hört man allenthalben, sobald die Frage nach der Fantasy der DDR gestellt wird. Ist die negative Antwort schnell heraus, kommt eine kurze Pause, nach der den meisten dann Hans Bachs unsägliche "Glastropfenmaschine" einfällt - so hausbacken der Titel, so schlimm der Inhalt... - ein übles Konglomerat meiner Meinung nach, scheinbar entstanden nach einem Griff in die Ideen-Kartei und einfach so zusammengefügt, wie die losen Zettel in ihr übereinander lagen. Ich beginne diesen Artikel über Die DDR-Fantasy mit so harten Worten zu einem Autor, den ich zu meinen Lieblingsautoren zähle, doch habe ich mich seinerzeit dermaßen über dieses Buch von ihm geärgert, daß ich einfach so schreiben muß. Man möge es mir nachsehen. Hans Bach hat für meine Begriffe mit "Sternendroge Tyrsoleen" und "Germelshausen 0.00 Uhr" und seinen mitunter sehr martialischen aber guten Stories echte Höhepunkte in der DDR-Phantastik-Szene geliefert - doch soll die jetzt nicht mein Thema sein.
Nach der "Glastropfenmaschine" wird dann noch oft das Buch von Uwe Grüning, "Das Vierstromland hinter Eden" genannt, das ob seiner überladenen Komplexität und schier undurchdringlichen philosophischen Dichte nicht gerade ein Renner in der Gunst der Fans ist. Auch hier gilt: nomen est omen; der Roman strömt eine gewisse Aura der Vollkommenheit, der Allumfassentheit aus und überfordert den Leser - mir ging es jedenfalls so...
Mir scheinen beide Werke an der gleichen Krankheit zu leiden, obwohl beide Autoren mit völlig verschiedenen Intentionen an ihr Schreiben herangingen. Sie scheinen sich zu unterscheiden wie ein Roman aus der Conan-Serie zu Tolkiens RING-Trilogie. Hans Bach ist ein brillanter Fabulierer und Unterhaltungskünstler, Uwe Grünig ein religiös motivierter Autor äsopscher Gleichnisse, die sich dem Hier und Heute auf phantastische Weise verpflichtet sehen. Beiden fällt aber die Tatsache auf die Füße, daß es in der DDR keine Tradition der Fantasy gab; insofern gebe ich jedem Recht, der von einer Nichtexistenz einer DDR-Fantasy-Literaturszene spricht.
Und dennoch gibt es sie, die Fantasy der DDR!
Zwei Beispiele habe ich bereits genannt, doch können dies ja einsame Ausnahmen sein, die weder Vorgänger noch Nachfolger hatten.
(†¦) Für die DDR trat in jedem Falle erschwerend hinzu, daß das Label "Fantasy" ein Tabu war; Fantasy ist eine Form imperialistischer Massenunkultur und ein Instrument, die Werktätigen von ihren Klassenkampfaufgaben abzulenken ... das muß doch noch mal gesagt werden!
Wie auch immer, auch ohne diese Bezeichnung (selbst die "Science Fiction" gab's ja lange Zeit nicht, nur "Utopische Romane" - wenn das Sir Thomas Morus gewußt hätte...) gab es Werke, die in diese Schublade gepaßt haben. Andererseits hätten es vielleicht aber mehr gegeben, wäre diese Form der Literatur zugelassen und gefördert worden.
Doch warum hat man sie unterdrückt? Müßte sie nicht eigentlich gefördert worden sein ob ihres ablenkenden Charakters? Warum gab es keine pro-sozialistische Fantasy, wie bei der SF? Oder überwog bei den hauptamtlichen Kulturfunktionären die Angst vor der subversiven Potenz der Phantasie, der Fabel, der phantastischen Verklärung?
Gerade in der SF fanden sich neben den eindeutig propagandistischen Zügen auch Kritik und Fragen, die vielleicht in einem belletristischen oder Sachbuch nur von Leuten geäußert werden konnten, die schon einen anderen Namen hatten, wenn überhaupt.
Hier bietet sich die Sicht auf ein paar weitere Beispiele an, die vielleicht die aufgeworfenen Fragen etwas beantworten.
Uwe Grüning wurde bereits genannt. Neben seinem schwer verdaulichen Mega-Werk, das mir übrigens entgegen der Meinung vieler anderer Fans durchaus gut gefiel - obwohl mir sicherlich genauso viel verborgen blieb in diesem schweren Text - schrieb er noch weitere Erzählungen, die man der Fantasy zurechnen kann.
Gesammelt erschienen sie 1981 in dem Band "Hinter Gomorrha".
"Die Hecke" erzählt von der Bedrohung eines Dorfes durch eine Hecke, die die Menschen vereinzelt und vereinsamt, so daß sie nichts mehr vom Leben erwarten. Na, was ist wohl damit gemeint?
In "Der Schatten" sitzen nach einem fiktiven Krieg der Polizeichef des einen ehemals kriegführenden Landes mit einem Mann aus dem anderen Land, dem Protagonisten, zusammen an einem Tisch und stoßen auf die gute alte Zeit an - eine Vorahnung der Nach-Wende-Zeit?
"Die Vollendung des Menschen" führt zum absoluten Stillstand. Die Übermenschen garantieren Unsterblichkeit und die Mitte des Lebens, doch gibt es keinerlei Entwicklung mehr - ein Absage an jede Form von Utopie?
"Der Wartesaal" ist ein Ort, wo man auf die Einbürgerung ins Reich Sun wartet; so lange, daß sich dort bereits eigene Regeln des Zusammenlebens herausbildeten - eine Fabel auf das Leben in der "Übergangsgesellschaft"?
Der Band enthält noch weitere Stories, einige sind in dem fiktivem Land Sun angesiedelt. Sie sind allesamt ähnlich zeit- und raumlos konzipiert wie der Plot des Romans "Vierstromland...".
Uwe Grünig schrieb weiterhin Gedichte, Essays und Miniaturen, die sich aber beim besten Willen nicht ins Genre einordnen lassen. Also wenden wir uns einem weiteren Vertreter zu, der vielleicht weniger bekannt sein dürfte.
Ähnlich wie Grünig schreibt auch Heinz Zander, seines Zeichens eigentlich Maler und Graphiker, der mir als Hobbyzeichner schon frühzeitig auffiel, weil er so zeichnete, wie ich es mir für mich wünschte. Er widmete sich literarischen, historischen u.a. fantastisch-surrealistischen Themen, ähnelt im Stil dem berühmten Tübke.
Einst lieferte er sogar - als DDR-Mensch - Zeichnungen für westdeutsche SF-Fanzines; damals in den 60ern...
Der Graphiker schrieb auch Bücher, die er selbstverständlich selbst illustrierte. Darunter das Buch "Stille Landfahrten", welches aus zwei Teilen Besteht: Zum einen der romantische Märchenroman "Johann Wagners Reise nach Venedig" und eine Reihe von Fantasystories.
Die Texte sind in einer barocken Sprache verfaßt und auch sehr überladen an philosophischen Deutungsmöglichkeiten und Metaphern. Der Roman erzählt die Geschichte des Dieners von Faust, angesiedelt im 16. Jahrhundert. Die Reiseerlebnisse des Wagner sind wahrlich nicht so sehr von realen Wahrscheinlichkeiten geprägt...
Auch in seinem zweiten Roman, "Das sanfte Labyrinth", 660 Seiten stark, überschreitet der Autor die Grenzen zwischen Wachen und Träumen, doch bleibt dieses Buch weitestgehend realistisch.
Eine große ostdeutsche Autorin, eine meiner Lieblingsautorinnen überhaupt, ist auf jeden Fall noch zu erwähnen: Waltraut Lewin. Ja, werden manche jetzt sagen, klar sie hat selbstverständlich auch Fantasy geschrieben: "Märchen von den Hügeln" und die Fortsetzung "Die Zaubermenagerie", beide in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Miriam Margraf. Doch sind sie irgendwie in Vergessenheit geraten, obwohl sie es wahrlich nicht verdient hätten.
In beiden Bänden treten gar Elben und Halbelben auf, im ersten Band wird sich namentlich auf Tolkien bezogen, doch bleiben beide Romane im Hier und Heute verwurzelt, verfremden diese aber auf wunderbare Weise - ein Lesevergnügen, insbesondere der poetischere erste Band, herrlich illustriert von Carl Hoffmann...
Historische und gegenwärtige Ereignisse aus der Umgebung Dresdens und um einen DDR-Opernsänger der Semperoper werden elbisch verfremdet, was zu manchem "Aha-Erlebnis" führt.
Der zweite Band ist "erwachsener", d.h., die Protagonistin, die im ersten Band ein Mädchen war, ist nun eine junge Frau. Der Stil ist weniger märchenhaft, dafür aber zunehmend surrealistisch, ähnelt dem von Grünig und Zander. Kann man hier vielleicht eine typische Ausprägung der DDR-Fantasy erkennen?
Von W. Lewin stammt auch eines meiner absoluten Lieblingsbücher, "FEDERICO", eigentlich keine Fantasy sondern ein historischer Roman, was ja das Metier der Lewin ist (neben der Musik: Biographie über Händel, Rockoper "Rosa" usw.). Es handelt von einer der faszinierendsten Herrschergestalten des Mittelalters, die viele Eigenschaften des Renaissancefürsten vorweg nahm.
Der Roman besitzt aber sehr ausgeprägte Fantasy-Elemente, so begegnet der junge Friedrich beim Alpenübertritt einer rothaarigen, bewaffneten Hexe. Sie ist wohl die Verkörperung der Autorin selbst und die Inkarnation des ewig Weiblichen, der Urmutter Ewwa.
Auch im Stil erinnert der Roman an moderne Fantasy.
Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen noch ein weiteres Beispiel ein, so z.B. die Romane der Irmtraut Morgner, die ich leider noch nicht gelesen habe, oder auch das Spitzen-Buch "Germelshausen, 0.00 Uhr" von Hans Bach, in dem eigentlich eine absolut typische Fantasy-Story erzählt wird von einem Menschen unserer Welt und Zeit, der in eine fantastische Parallelwelt gerät und dort Abenteuer bestehen muß.
Gut, Schluß damit! Es muß reichen, obwohl man sicher noch einige Erzählungen von Rolf Krohn und von A. u. K. Steinmüller heranziehen könnte und andere "Grenzfälle" zwischen SF & Fantasy.
Als kurzer Ein- und Überblick soll dies jedoch genügen. Ich wünsche jedem der Lust dazu hat viel Spaß am Entdecken der fantastischen Fluchtwelten aus einem Land, das es nicht mehr gibt.



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PEGASUS (Literatursalon in Halle) fliegt weiter

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 11 February 2021 · 726 Aufrufe
Salon PEGASUS, Ellen Norten

Zeit: 10.02.2021, 19:00
Ort: Irgendwo im Internet (eigentlich Halle/S.)

 

Literatursalon PEGASUS...
...ohne Salon, dafür im Wohnzimmer.
Der Literatursalon PEGASUS aus Halle / Saale existiert weiter. Das ist ja schon mal die gute Nachricht. Natürlich derzeit ohne Life- und Vor-Ort-Präsenz im Literaturhaus in Halle. Das hat zu, was kaum verwundert. Aber die PEGASUS-Leute machen weiter, seit geraumer Zeit online. Nun, auch das ist sicher nicht so überraschend, denn viele Stammtische, Lesungen etc. (und was weiß ich, was noch so alles gibt; ich sehe das aus dem Blickwinkel des SF- und Literaturinteressierten) sind dorthin verlagert worden.
Auch wenn das natürlich nicht dasselbe ist, und man als Büromensch derzeit vielleicht an so einem Mittwoch schon die dritte Video- / Telefonkonferenz hinter sich hat, so ist es ein Weg, so eine Sache nicht einschlafen zu lassen.
Am 10. Februar war es mal wieder soweit. Vier Mutige haben ihre Texte vor einem kleinen, interessierten Publikum vorgetragen. Da gab es z.B. zuerst Gedichte, stimmungsvoll und voller Wort-Bilder. Okay, nicht wirklich so mein Ding.
Danach eine für mich neue Stimme in der Runde. Frau Jeannette Drygalla las und provozierte zu ausführlichen Reaktionen des Publikums. Nun, dank Internet kann man schnell herausbekommen, dass sie quasi ein Wort-Profi ist. Fand ich ja gut, dass sie diesen Literatursalon gefunden und damit sehr bereichert hat.
Volker Adam, ein SF-Kumpel aus dem ASFC Halle, gelegentlich und gern gesehener Mit-Autor im NEUEN STERN, las auch - zum wiederholten Male. Dabei hält er sich nicht bei der Phantastik auf (wobei ich es natürlich sehr missen würde, wenn er sie vernachlässigen würde). Er hatte einen Text dabei, der aus einer Art Not geboren wurde. Ein Mitmensch bat ihn um eine Einschätzung seiner Person, eine Beurteilung für eine Bewerbung. Das Ansinnen missfiel dem Autor zuerst und er verfasste aus Frust einen Frust-Text, der - natürlich nicht auf die zu beurteilende Person gemünzt - eine moralisch zweifelhafte, sogar verwerfliche, dafür um so lustigere Einschätzung bot.
Da es ja ein Jahresheft des Lit.Salons gibt (Nr. 2 erscheint demnächst), würde ich mir wünschen, wenn diese Story (? - ist es überhaupt eine?) dort zu finden wäre.
Danach las Ellen Norten noch ihre Story aus dem NEUEN STERN 62: „Emil Blutrausch“. Eine humoristisch, ironische Space-Vampir-Story mit Lokal-Kolorit. (Habe ich schone erwähnt, dass die im NEUEN STERN 62 zu finden ist? Dort auch eine Story von Volker, übrigens, eine bösartig mädchenhafte; ich wollte es nur mal erwähnt haben.)

 

PS. Ich muss mal fragen, ob die Einladung zum virtuellen PEGASUS hier auch eingestellt werden kann. Ich denke aber, dass - sollte jemand Interesse am Zuhören, oder noch besser: Am Mitmachen, also am Vortragen eigener Texte haben - man sich gern an Ellen wenden kann, um eingeladen zu werden.
Der nächste Salon ist am 10. März.
PPS: Rückmeldung erhalten. Bei Interesse bitte melden bei: ellen.norten@gmx.de - Dann bekommt Ihr die Einladung (und Ellen klärt auch über die Modalitäten für das Lesen auf)




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Fast den Anfang vom 21. Leipziger Literaturherbst verpasst.

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 31 October 2020 · 928 Aufrufe
Leipziger Literarischer Herbst
Fast den Anfang vom 21. Leipziger Literaturherbst verpasst. +++ der Beitrag sollte nur korrigiert werden (Bild ausgetauscht), irgendwie hab ich auf den falschen Knopf gedrückt, daher ist er jetzt "hoch gerutscht"... +++ gehört in den Oktober 2017 (nicht 2020) +++


Logbuch - 21. Leipziger Literarischer Herbst - 24.10.2017, 1900, Haus des Buches, Leipzig
(Nur eine Plauderei)

Da will man mal ganz spontan sein, schnell mal nach Leipzig, meiner Lieblingskultur-Literatur-Stadt, fahren, um an einer Lesung teilzunehmen und denkt sich nichts dabei und dann?
Etwas außer Atem, weil ich irgendwie die Fahrtzeit doch unterschätzt habe, aber noch deutlich vor Beginn der Veranstaltung frohgemut eingetroffen, und dann?

Ausverkauft! ++ Was? ++ Echt jetzt? ++ Kann nicht sein!!!

Die Damen am Empfang teilten uns mit, dass die Veranstaltung bereits seit Wochen ausverkauft sei, wenn ich sie richtig verstanden habe. Wow! Und da sagen die Leute, dass sich niemand mehr für Literatur interessiert. (Sagen sie das? Ist vielleicht auch nur so eine Meme = Internetente†¦)
Aber - um es mal abzukürzen - die Empfangsdame macht es möglich: Es waren ohnehin schon zusätzliche Klappstühle eingeräumt worden, und davon gab es dann doch noch ein paar freie. Wir waren überglücklich.

Ach ja, weshalb so ein Ansturm? Nun, offensichtlich ist der Philosoph Sloterdijk kein Unbekannter. Mir halt auch nicht, und daher war es fast egal, worum es eigentlich gehen sollte, DEN wollte ich mal live erleben. Habe ich dann auch.
Und? Ja, war gut! Der 70jährige sprach sicher nicht so flott, wie der Moderator, aber dafür war fast alles schon sehr gehaltvoll und wortreich und witzig, was er sagte.
Das Motto des Literaturherbstes diesmal lautet: Na? Wer kommt drauf? Ja, richtig: Luther†¦ „Martin Luther Superstar“, also etwas moderner. Aber so richtig kann mich das Thema nicht hinterm Ofen hervorlocken. Zumal es einen gewissen Übersättigungseffekt gibt. Aber Wir nähern uns (die Veranstaltung war am 24. Oktober 2017) dem Höhepunkt des Jubiläums, und danach wird es sicher wieder etwas ruhiger.
Im Zentrum des Gesprächs - eine Lesung fand gar nicht statt - mit dem Philosophen stand dessen letztes Buch „Nach Gott“. Na, das passt ja. S. Ist ja wohl kein einfacher A-, aber auch kein einfacher Theist (ehrlich gesagt könnte ich gar nicht sagen, wie er die Gretchenfrage wirklich beantwortet, eher atheistisch). Als Nietzsche-Fan ist er da eher daran interessiert, wie die Menschen ohne Gott auskommen.
Eingangs hat der Moderator ihn mit 2 Heinrich-Heine-Zitaten konfrontiert, einem kontra, einem eher pro Religion des älteren Heine.
Ich hielt da schon etwas den Atem an - fand die Frage spannend und wünschte mir eine Antwort - und wurde nicht enttäuscht†¦
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Das Foto: Hab ich über die Köpfe hinweg aufgenommen; es waren viele Köpfe, saß ganz hinten - aber ich saß!


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(nix SF) Gestern lernte ich die Oma von Eugen Ruge kennen

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 30 October 2019 · 994 Aufrufe
Ruge, Eugen Ruge
(nix SF) Gestern lernte ich die Oma von Eugen Ruge kennen †¦und dafür bin ich sehr dankbar. Warum? Das müsste ich jetzt hier ziemlich ausführlich beantworten. Nur gut, dass es sich um eine SF-Forum handelt, da habe ich eine gute Ausrede dafür, dass ich her keinen langen historischen Exkurs starte.
Es ist nur so, dass man als im Osten sozialisierter, an Geschichte Interessierter kaum an dem Name Ruge vorbeikommt. Einst, als ich das Fach mal studierte, an der MLU in Halle, lief mir der Name selbstverständlich über den Weg: Wolfgang Ruge.
Jetzt ist sein Sohn in aller Munde: Nach seinem fulminanten familiären Aufarbeitungsroman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“. Gelesen habe ich es nicht, aber den Film und das Theaterstück (am neuen theater zu Halle) gesehen. Den Film fand ich besser als die Theater-Adaption. (Letzterer hat aber den Vorteil, dass sie umsetze vom Roman als der Film, der sich ja auf die Geburtstagsfeier konzentriert.)
Nun bleibt der Autor Eugen Ruge seiner Familiengeschichte treu, greift etwas weiter zurück, in die 30er Jahre des 20. Jh. Er musste dabei wohl auf Entdeckungsreise gehen, d.h. hart recherchieren, da er einem Tabu-Thema auf der Spur war, dass eben seine Oma u.a. Familienangehörige lieber aussparten. Da war - trotz des Historiker-Hintergrunds - nicht viel mit Aufarbeitung.
Es geht also um die Stalinschen Säuberungen und Schauprozesse um 1937. Seine Oma, als in die SU immigrierte Kommunistin, war davon betroffen.
Ihr Enkel wollte für sich die Frage beantwortet haben: Wie kann man bei diesem Wahnsinn, dieser tödlichen Absurdität an den kommunistischen (sogar stalinistischen) Idealen festhalten?
Die Beispiele, die er aus seinem Buch „Metropol“ las, lassen genau diese Frage in einem entstehen. Ich denke mal da hat der Autor seine selbstgestellte Aufgabe mit Bravour gelöst. Ich war ergriffen, echt.
Die Fotos:
Einmal der Autor mit dem Porträt seiner Großmutter, die als Muster für die Protagonistin im Roman Pate stand. Das 2. Foto: Er und das Hotel Metropol, wo Emigranten auf ihre Abholung „warteten“.

29.10.2019, Haus des Buches, Leipzig


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Hartes Literaturbrot, charmant dargebracht

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 23 May 2019 · 841 Aufrufe
FKSFL
Hartes Literaturbrot, charmant dargebracht Claudia Rapp zu Gast beim Freundeskreis SF Leipzig e.V.
Haus des Buches, Leipzig
am 16. Mai 2019
Moderator: Manfred Orlowski
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Da habe ich den April-Termin doch glatt ausfallen lassen. Und um ehrlich zu sein, der Mai-Termin erschien mir erst einmal gar nicht so attraktiv: „Aus dem Nähkästchen einer Übersetzerin“. Hmm, nun ja†¦
Aber: Das täuschte! Es war ein sehr interessanter und erfreulicher Abend! „Schuld“ daran trug eindeutig die eingeladene Claudia Rapp. Sie berichtete ausführlich von ihrem Leben mit und durch die Literatur. Was mir erst trocken erschien, entpuppte sich als turbulente tour de force durch das, was mir nur ein liebes Hobby, für den Gast aber Alltag und Lebensgrundlage ist. Ja, das muss man erst mal meistern. Sicher geht es vielen Leuten so, die aus ihrer Passion für die Literatur allgemein, für die Phantastik im Besonderen, einen Job machten.
Es begann bei ihr frei nach Heinrich Böll: „Junge, was willst du machen?“ „Irgendwas mit Büchern.“ So zitiere ich sie Böll zitierend. Das hätte ich mir selbst nie zugetraut. Allerdings war das in dem kleinen Ort, wo sie aufwusch, erst mal nur ein Buchladen, wo sie anfing.
Später kam die Erkenntnis dazu, dass 9 Stunden Verkaufsarbeit auch nicht so prickelnd sind. Daher der Wechsel zum Studium. Da Germanistik ihr zu trocken war, studierte sie lieber Amerikanistik, wo man sich auch mit popkulturellen Sachverhalten auseinandersetzten darf, da halt in Amerika die Trennung von E und U nicht so drastische vorgenommen wird, wie bei uns.
Also, ich merkte bald: Die Dame macht, was ihr gefällt. Und sie kommt dabei sogar voran. Auch wenn am Ende (das ist allerdings bei ihr noch lange nicht erreicht!) nicht der große finanzielle Reibach steht.
Jedenfalls hat sie über einen Studienaufenthalt auf Hawaii und eine Abschlussarbeit über hawaiianische Literatur zur englischen Sprache und zum Übersetzen gefunden. In diesem Feld arbeitet sie jetzt. U.a. für den FESTA Verlag. Sie erledigt aber auch Jobs für TV-Streaming-Dienste, übersetzte sogar aus dem Deutschen ins Englische.
Das, und noch mehr erzählte sie, insgesamt in einer inspirierend-spritzigen, lebendigen Art. Der Moderator kam kaum mit seinem Fragen hinterher, das Publikum machte ebenso fleißig mit. War eine runde Sache und Claudia Rapp konnte ihr Publikum damit sehr fesseln.
Ach, und dann kam noch der EuroCon ins Gespräch - darf ich das hier so schreiben? Also, die junge Autorengemeinschaft PAN überlegt wohl, nicht zuletzt angeregt durch Claudia Rapp, die einschlägige Erfahrungen erst kürzlich, 2019 in London machte, dass 2026†¦, und Berlin†¦ Na, mal sehen, was passiert!


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Utopie mal anders - Messebericht #LBM2019

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei... 24 March 2019 · 1047 Aufrufe
LBM2019, LBM19, Jean Ziegler und 1 weitere...
LBM2019

Wetter (In Erinnerung an 2018) & andere Rahmenbedingungen
Diesmal gab es gar kein Wetter. Oder doch: Anflüge von Wärme, viel Sonne, richtig gutes Wetter! Wobei ich das mit der Wärme überschätzte und zu dünn angezogen rausging. Ich war dann froh, in der Glashalle zu sein (die andere schon wieder als zu aufgeheizt empfanden).
Der März - das weiß sicher nicht nur ich jetzt - bleibt völlig unberechenbar - von Schneegestöber bis 20 Grad (2012) ist alles drin. Da bleibt es ja dann doch spannend.
Aber mal weg vom Wetter:
War das auch immer schon so? Alle - aber wirklich ALLE - Veranstaltungen, die ich besuchte, bzw. besuchen wollte, waren übermäßig gut besucht. Habe ich tatsächlich anders in Erinnerung und kann mich an Lesungen mit 10 - 20 Leuten erinnern (wenn 50 oder mehr reinpassen). Und dabei habe ich mir Sachen herausgesucht, von denen ich teilweise nicht davon ausging, dass sie so frequentiert werden - aber was weiß ich schon - tatsächlich hatten mich Themen gelockt, die ich dann staunend besuchte, in Unkenntnis der Popularität des Referenten.
Markus Heitz ist ja nicht unpopulär, dennoch ging ich davon aus, dass ich in seine Lesung am Mittwochabend in einer Buchhandlung noch einen Platz bekommen kann, zumal ich extra 1 Stunde vor Beginn da war. Und wo im Programm nichts von „Vorbestellen“ zu lesen war.
1. Schock der LBM: „Vor Ihnen wurde die letzte Karte verkauft.“ - Och nöööö. Na ja, wer mich heulen und betteln erlebt hat†¦. Ich habe dann doch noch zuhören dürfen.
Am Do. ging es mit Dame des Herzens und Auto zur Messe. Kein Stau, alles easy. Am Fr. dann per S-Bahn. Als ich dachte, ich hätte eine Bahn vor der erwischt, die ich eigentlich nehmen wollte und in die sich die Menschen so dicht einfädelten, dass nichts den Boden erreicht hat, was runterfiel, merkte ich, dass das die erst ne halbe Stunde später abfahrende Bahn war. Also wurde zunächst eingepresst gestanden, ehe es losging. (Am drauffolgenden Sa. war das dann wohl schon wieder entspannter, dafür der Stau auf der Autobahnzufahrt zur Messe). Na, das sind alles relevante Daten für die nächste LBM-Besuchs-Planung.
Eine Veranstaltung habe ich dann überhaupt nicht wahrnehmen können: Eine kurze Buchpräsentation mit Bela B. in einer Messehalle. Die Lesungen in Halle und Leipzig waren ja schon lange ausverkauft, dann wenigstens mal so: Aber da war schon eine halbe Stunde vorher kein Reinkommen mehr. Unglaublich, die Massen†¦

„Meine“ LBM war wieder ein exzessiver Veranstaltungsmarathon.
Das mit den Treffen und Kontakten hat sich dann aber doch noch ergeben. Eine Begegnung war sogar dermaßen zufällig, dass es mich schon daran gemahnt, mal einen Lottoschein auszufüllen, denn dass wir uns bei den Möglichkeiten (Messegewühl + Großstadt Leipzig) überhaupt über den Weg liefen, war im Grunde ein Ding der Unmöglichkeit.

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20.03.2019
Markus Heitz stellte sein Buch „Die dunklen Lande“ vor. Ich gebe ja zu, gar nicht so ein Fan von ihm zu sein. Als er dann fragte, wer bei seiner Lesung das erste Mal dabei wäre, meldeten sich so wenige, dass ich mich verschämt zurückhielt; ich war also mittenmang im M.H.-Fandom. Okay, muss ich mal akzeptieren.
Thema war ja durchaus interessant: Der 30jähirge Krieg als Kulisse für einen handfesten Fantasy-Abenteuerroman, der zudem an den Meister Robert E. Howard anknüpft.
Und Markus Heitz ist ein Profi! Sein Vortrag war ein Fest! Supergut! Ich bin froh, dass ich das auch mal erleben konnte. Echt.
Ansonsten - dachte ich - wird diesmal die LBM für mich eher unfantastisch. Nun, stimmte auch, es gibt da aber diesen Aspekt:

Der Utopische Donnerstag.
Wider Erwarten kristallisierte sich bei meiner Veranstaltungsauswahl für den Donnerstag, 21.03.2019 ein Thema heraus: Utopien.
Also, etwas muss man schon um die Ecke denken; sollte einem Utopisten aber nicht schwerfallen.

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1. Akt: Kersten Knipp (rechts im Bild) stellte sein Buch „Die Kommune der Faschisten“ vor. Ähm - „Utopie“? Wohl doch eher Dystopie, oder? Es ging um die Besetzung des jugoslawischen Fiume nach dem 1. Weltkrieg durch italienische - (proto-) faschistische - Freischärler unter Führung des literarischen Superstars Italiens um 1900, d†™Annunzio.
Das taz Studio bot das Podium für die Buchpräsentation. Der eloquente Autor vermittelte eine gewisse Faszination und Begeisterung für das Objekt seiner Studien und seines Buches. Kann das sein? Auf einem eher linken Forum?
Ja, denn, wenn ich Herrn Knipp richtig verstand: der geltungssüchtige Dichterfürst und Weltkriegsveteran suchte für sich und gleichgesinnte „Spinner“ ein Ventil, wo sie ihre Erfahrungen, Psychosen und Traumata aus der besonderen Erfahrung Weltkrieg, gepaart mit übersteigertem Nationalismus, „ausleben“ können. Es war eine Art Leidenschaft, die erst im Nachhinein eine politische Form erlangte. Dabei war völlig unklar, in welche Richtung es ging. Also, das mit dem Nationalismus war schon da (Gefühl des „verstümmelten Sieges“), aber sonst? Der Autor hat aus dem programmatischen Manifest, das sich die Kommune gegeben hatte, vorgelesen. Also, das wäre eher eine sozialistische Agenda. Zumal von einem Menschen verfasst, der politisch eher links stand.
Die ital. Faschisten ließen sich durch die Freischärler von deren „Erregungskultur“ anregen: Aufmärsche, Massenkundgebungen, Reden, Uniformen†¦
Der Autor des Buches hatte so interessante Wörter. Kurz beschrieb er das „wilde Gemisch“, dass quasi eine Dauer-Erregung erzeugte - erzeugt aus Aufmärschen, Frauen und Kokain.
Im Grunde war das ein utopischer Versuch, wenn auch tendenziell eher von rechtsaußen. Aber wie so oft: Was dem einen eine Utopie, ist dem anderen eine Dystopie. Auf jeden Fall will ich das Buch lesen! Unbedingt.


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2. Akt: Roman Israel stellt seinen Selbsterfahrungs-Kurz-Roman (Roman? oder eher Bericht) zu seinem Leben als Nomade vor: "Minimal ist besser".
Das ist eine Utopie - durchaus. Ein Leben ohne Konsum, ohne Besitz. Er lebt so seit gut 2 Jahren. Hat alles veräußert, hat nur noch einen Koffer, einen Laptop, ein Handy und viele Freunde, die ihm zeitweise Unterkunft gewähren. Dabei betont er, dass er niemanden dazu bekehren will. Aber die vernünftig-machbaren Ansätze sind ja da: Wozu Besitztümer anhäufen, die man spätestens mit seinem Tod verliert? Wozu mehr besitzen, als man braucht. Das betraf sogar seine Büchersammlung. Er hat ja Recht: Welches Buch liest man tatsächlich ein zweites Mal? Wozu muss es Staub fangen?
Also, zu denken gab er mir, aber†¦ ich kann das nicht. Nur das zu verbrauchen, was man braucht, ist aber ein richtiger Ansatz, finde ich!
(BTW: Roman Israel ist ohnehin ein interessanter Autor. War jetzt für mich das dritte Mal, dass ich ihm zuhören konnte. siehe hier und hier)

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3. Akt: Jetzt wird es explizit utopisch. Und das aus einer Richtung, die ich im Grunde so nicht vermutet habe. Es ging zudem um eine optimistische Zukunftssicht - DAS fällt heutzutage enorm schwer. Und die Anregung kommt eben nicht von SF-Autoren, sondern von einem Philosophen:
Harald Welzer: „Alles könnte anders sein“.
Seine Ausgangsthese: die apokalyptische Weltsicht verstellt die Aussicht auf Änderung, auf eine Gestaltung der Zukunft. Hat er ja Recht: Wer meint, dass es keine Zukunft gibt, muss auch nichts tun†¦
Er plädiert für eine lebenswerte Zukunft. Dabei holt er aus: Zeigt auf, dass es viele Ansatzpunkte für Optimismus gibt, dass es in unserer Welt, in der wir jetzt leben, durchaus Fortschritte gibt. Und da hat er ja auch Recht, wenn man es sich mal so überlegt†¦ Ich führe hier keine Punkte an.
In seiner Argumentation hat er dann aber doch auf die apokalypt. Terminologie zurück gegriffen, wie ich finde, wenn er meinte, dass wir - sinngemäß - anders wirtschaften müssen, damit unsere Kinder durchs 21. Jahrhundert kommen. Hmm†¦
Es war unterm Strich sehr inspirativ.
Ganz anders sah es Jean Ziegler am Abend darauf.
22. & 23.03.2019
Ich fasse mich kurz, keine Bange. Nur so ein paar Namen.
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An dem Tag gab es auch mal „echte“ Phantastik. So z.B. den Steinmüllers mal die Hand gedrückt und ihren Geschichten gelauscht in der Phantastik-Insel.


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An dem Riesenstand der ARD eine halbe Stunde Augstein & Blome. Herrlich! (und ich freute mich über den „Szenenapplaus“ für Augstein!)

Im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig gab es so eine Sache zum Thema Nationalismus. Auch eine Buchpräsentation. Da dachte ich: Wer geht da schon hin? Hmm, Pustekuchen! Voll war†™s!


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Zum Schluss dann die Ikone der Kapitalismuskritik (kannibalische Weltordnung): Jean Ziegler (links im Bild). Dass es bei ihm voll war, brauche ich sicher nicht zu betonen†¦

Auch eine Überraschung bot für mich Horst Teltschik, ein eher konservativer Vollblut-Politiker, Berater bei Kohl. Er schrieb ein Buch "Russisches Roulette: Vom Kalten Krieg zum Kalten Frieden" über die Beziehungen des Westens zu Russland (Sowjetunion). Hm, ich dachte, ok, wird so ein Nach-Kalter-Kriegs-Text. War es auch, aber hier konnte man eine faszinierende, ausgewogene, kluge Persönlichkeit kennen lernen.
Im Herzen erreicht hatte er mich, als er von einer ungeplanten Begegnung mit sowjetischen Armee-Veteranen sprach, in Georgien (?), nach der „Wende“. Er befürchtet eine Anfeindung, aber sie reichten ihm die Hände und wünschten sich gute Beziehungen zu den Deutschen! Dem Mann wackelte die Stimme, er war sichtlich gerührt (und ich auch).
Sein Fazit: Wehret den Anfängen einer neuen Aufrüstung! Sprecht miteinander! Unbedingt!!!

(die Fotos habe ich gemacht)


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Kleine Litera-Tour im Januar

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei..., Meine Empfehlung, Subjektive Eindrücke 12 January 2019 · 974 Aufrufe
Jörg Herbig, Ellen Norten und 1 weitere...
Kleine Litera-Tour im Januar Ziel dieses Blogs hier ist es ja, immer mal auf Ereignisse phantastischer und literarischer Art im mitteldeutschen Raum, speziell in Halle & Leipzig hinzuweisen. Die Auswahl ist natürlich äußerst subjektiv und davon abhängig, was ich so erlebe, mitbekomme und vorstellen möchte.
Dieses Jahr begann durchaus literarisch, allerdings nicht von Phantastik geprägt, aber irgendwie ist die Phantastik Ausgangspunkt gewesen.
Da darf ich zum einen auf ein neues Heft von Jörg Herbig hinweisen, das mich schon Ende letzten Jahres postalisch und nun auch im Herzen erreicht hat:

„Füße auf dem Boden, Kopf in den Wolken“

Jörg Herbig habe ich hier im Blog bereits vorgestellt. Vielleicht erinnert man sich an seinen DER LACHENDE TOTENSCHÄDEL. Ich jedenfalls erinnere mich daran gern.
Nun gibt es was Neues von ihm: Es handelt sich um einen Band mit Gedichten.
Keine Phantastik, aber das, was mich im Grunde bei Jörg Herbigs Prosa auch fesselt und gefangen nimmt: Was er schreibt, ist einfach authentisch. Er macht aus seinem Herzen keine Mördergrube, präsentiert sich in seiner ganzen Unvollkommenheit, wirkt damit angreifbar, mir macht er sich dadurch einfach sympathisch.
Die Gedichte sind keine „Reim-Dir-oder-ick-fress-dir“-Sachen, tatsächlich lesen sie sich gar nicht so einfach & flüssig, man muss sich etwas konzentrieren, bekommt dafür aber ein Konzentrat an Gedanken und Gefühlen, die in Prosa gegossen sicher mehr Textvolumen verbrauchen würden.
Ja, Alltag kann spannend sein, wenn man darüber reflektieren kann, und Jörg kann das.

Die zweite Station meiner Litera-Tour im Januar 2019 war der Besuch der Gründungsveranstaltung des Literatur-Salons PEGASUS in Halle, im Literaturhaus, am 9. Januar 2019.
Also, die Welt ist doch ein Dorf. Es kam nämlich so: Letztens in Leipzig, bei der Veranstaltung mit Thomas Franke, war eine Dame zu Gast, die Thomas direkt mitgebracht hatte. Wir kamen ins Gespräch - also, wer sie kennt, kann mir sicher zustimmen, dass es sozusagen unmöglich ist, nicht mit ihr ins Gespräch zu kommen - es handelt sich, wie sich herausstellte, um Ellen Norten. Na, dürfte ja hier im SF-Netzwerk durchaus keine Unbekannte sein. Sie ist viel mit p.machirney „unterwegs“, brachte die Werke ihres verstorbenen Mannes, Hubert Katzmarz und weitere Anthologien dort heraus.
Wie sich weiterhin herausstellte, ist sie seit geraumer Zeit Hallenserin. Das war ja eine tolle Überraschung! Und sie ist sozusagen gerade dabei, einen Literatur-Salon für und in Halle zu gründen. Klar, da musste ich dann hin!
Allerdings, das darf ich hier so sagen im SF-Netzwerk, von Phantastik (bisher, kann sich ja ändern, hehehe) keine Spur. Ellen las selbst etwas, war eine optimistisch-humorvolle Story über die Begegnung eines Hiesigen mit Leuten aus Marokko und über die Möglichkeiten, seine Hunde ganz besonders zu benamsen.
Die zweite Mitgründerin ist Diana Lunkwitz. Sie las einen sehr literarischen, selbstreflektierenden philosophischen Text, eine Art inneren Monolog. Hmm, das klingt ja†¦ Tatsächlich war es kein Jubeltext, doch er lebte vor allem auch von der Art ihres Vortrags. So nebenbei ist sie auch in der hiesigen Poetry Slam-Szene unterwegs, nun ja, und ich denke, das merkt man. War auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis!
Es ist aber nicht Ziel der Literatur-Salons, dass die „Anstifterinnen“ sich hier präsentieren, das war eher eine Ausnahme, denn es soll schon so sein, dass mutige Leute hier ihre Texte lesen. Ein paar kamen sogar zusammen. Man verzeihe mir, dass ich jetzt nicht mit Nahmen glänze, da war ich jetzt erst mal nicht clever genug, mir Notizen zu machen und nach der korrekten Schreibweise nachzufragen. Na, vielleicht das nächste Mal.
Es ging um Abschied, um die Lust am Briefeschreiben und die Erlebnisse eines Altbundesdeutschen im Halle kurz nach der Wende (wie auch nimmer diese ausgefallen sein mochten, auf jeden Fall hat genau dieser Autor am Ende seinen Wohnsitz nach Halle verlegt) - also alles eher das, was der SF-Fan als „Mainstream“ deklariert. Diskutiert werden darf (soll!) auch - wurde sogar. Also, das könnte was werden, und für mich als ollen Phantasten und Utopisten eine gute Gelegenheit, über†™n Suppentellerrand zu schauen.


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Franke liest Franke

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 25 November 2018 · 1476 Aufrufe
Herbert W. Franke, Thomas Franke
Franke liest Franke Thomas Franke ist derzeit mächtig dabei, die Aufmerksamkeit der werten Leserschaft auf die Publikation der Gesamtausgabe von Herbert W. Franke bei p.machinery zu lenken. Zu diesem Zwecke reiste er extra nach Leipzig, ins Haus des Buches, und nutzte dazu eine Veranstaltung des Freundeskreises. Damit dürfte er - wenn ich richtig zähle - das zweite Mal zu Gast beim Freundeskreis gewesen sein.
Nun ist das aber weit mehr als eine Buchpräsentation gewesen. Natürlich las er etwas aus Frankes Werk. Als gelernter Schauspieler war sein Vortrag entsprechend supergut. Doch darüber hinaus nutzte er die Chance, sehr viel aus seinem bewegten Leben zu berichten.
Thomas Franke war für mich schon zu DDR-Zeiten eine Legende. Ich kannte seine haarscharf punktierten Miniaturen, sogar von Suhrkamp-Bänden, die mitunter kurioser Weise ihren Weg in ostberliner Antiquariate fanden. Und ich kannte ihn von seiner Umschlaggestaltung zur DDR-Ausgabe von Herbert W. Frankes „Ypsilon minus“, das ich aber nicht selbst besaß, aber zumindest in der Bibliothek ausleihen konnte.
Dieses Buch war dann auch der first contact für Autor und Grafiker. Die Geschichte dazu erzählte Thomas Franke sehr ausführlich. - Kurios: Was sicher alle dachten damals: Sind die etwas verwandt? Genau die Frage bekam er auch gestellt, als man ihn nach Berlin einlud, damit er sich mit seinen Arbeiten als Illustrator beim Verlag vorstellen konnte. - Noch kurioser: angebliche Verwandtschaftsverhältnisse seien laut seiner Akte auch der Grund für seine Ausweisung aus der DDR gewesen = Familienzusammenführung, was einfach mal nicht stimmte.
Das Buch, „Ypsilon minus“, schäfte, wenn ich ihn richtig verstand, auch seinen - Thomas†˜ - kritisch-subversiven Geist gegenüber dem DDR-Regime, was ihm sein Leben nicht leichter machte.
Thomas erzählte dann, was er in Bonn, im Bundestag, erlebte, aber auch während seines Studiums in Moskau, wo er mit Boris Strugazki trank und sie sich Witze erzählten.
Über die Gründe seiner Ausweisung hätte ich gern noch mehr erfahren. Ob sein (geplanter) Auftritt in einem Stück von Brecht in Halle, wo er den Arturo Ui mimen sollte, und sich eine Gesichtsmaske - halb Hitler, halb Stalin - verpassen ließ, der ganze Grund war?
Am Tag zuvor spazierte er übrigens durch Halle, der Stadt, wo er studiert hatte. Über das im Verfall begriffene ehemalige Polizeipräsidium am Hallmarkt konnte er jetzt höhnisch lachen und sich halt an dessen Verfall erfreuen, denn „damals“ musste er ein paar unliebsame Tage dort verbringen†¦
Ja, er hat was zu erzählen, kann das auch sehr gut. Das war ein rundum unterhaltsamer Abend.
Jetzt habe ich wenig über Herbert W. Franke und die Neuedition seiner Bücher bei p.machinery geschrieben. Aber auch darüber hat Thomas Franke viel erzählt, über den Schaffensprozess, über die verwandten Motive der Coverbilder, die er übrigens im Original, gerahmt, dabeihatte. Man hätte sie kaufen können. Also, wenn ich das Geld über hätte†¦ Im Original sehen sie noch mal ganz anders aus, denn gedruckt. Absolut eindrucksvoll, auch wenn es „nur“ Collagen sind.

Die Veranstaltung fand am 22.11.18 statt.


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Von Poe und Schenkel

Geschrieben von T.H. , in Subjektive Eindrücke, Ich war dabei... 28 October 2018 · 2884 Aufrufe
Gunter Böhnke, Elmar Schenkel und 3 weitere...
Von Poe und Schenkel Jetzt kommen Fitness-Tipps! Echt? - Nein, natürlich nicht. Das bleibt hier ein Literatur-Tagebuch. In Leipzig ist mal wieder Herbst - Literaturherbst. Zum 22. Mal schon. Inzwischen ist es für mich zur guten Tradition geworden, neben „Leipzig liest“ zur Buchmesse im Frühjahr auch den Literarischen Herbst in der Bücherstadt zu genießen.
Ist aber nicht immer ganz einfach, wenn man die Brille des Phantasten aufhat.
Ich bin da gar nicht so stur, möchte ich mal behaupten, also es darf ruhig über (meinen) Tellerrand geschaut werden. Ob diesmal was dabei ist? Doch, doch, habe was gefunden. Zu 2 Veranstaltungen hat es „gereicht“.
Am 25. Oktober 2018 war ich in der Stadtbibliothek, wieder ganz oben, im großen Saal. Dort referierte der Leipziger Autor Günter Gentsch über E. A. Poe und den Brückenschlag in die Moderne. Der Mann weiß ja, wovon er spricht, war er doch der Herausgeber der dreibändigen Poe-Ausgabe im Leipziger Insel Verlag, die 1989 erschien (Bd. 1: Erzählungen und Skizzen. Bd. 2: Reflexionen, Essays und Kritiken. Bd. 3: Dichtungen und Briefe).
Um es kurz zu machen: Gentsch las ein Essay, worin er sich primär mit der Biografie Poes befasst. Dies auf hohem Niveau, einem Schriftsteller angemessen wohlfeil formuliert. Interessant waren die Ausführungen zur Rezeption Poes, der auch gerade in seiner Heimat, den USA, ziemlich spät „angekommen“ ist, aber auch in einigen europäischen Ländern, später als es seiner Bedeutung - so Gentsch - entsprochen hätte. In Deutschland gab es erst 1904 eine Gesamtausgabe.
Die Ausnahme war Frankreich, wo der umtriebige Baudelaire sich als Übersetzer und Propagandist für die „Sache Poe“ eingesetzt hat.
In den USA war Poe schon zu Lebzeiten eher gelitten, weil er sich dem korrupten Literaturbetrieb nicht unterwerfen wollte, sich als Kritiker bei seinen „Kollegen“ unbeliebt gemacht hatte und am Ende einen Nachlassverwalter hatte, der ihm mehr Schaden als Nutzen zufügte. Die Story kannte ich ja schon, war aber gut, das noch mal ausführlich dargelegt zu bekommen. Richtig Geld verdiente er nur mit einem Buch über Muschelkunde, für das er das Vorwort verfasste.
Das mit der Moderne bleib für meinen Geschmack etwas unterbelichtet. Der Referent erwähnte durchaus den Einfluss Poes auf die moderne Literatur, auf andere Autoren (dass Jules Verne eine Fortsetzung zu A. G. Pym schreib, erwähnte er ausführlich, Lovecraft hat er noch nicht mal namentlich genannt), insbesondere auf die Symbolisten und Dekadenz-Literatur.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht! Hätte ich bei dem Thema nicht vermutet. Der recht große Saal war voll!
Nun zu Professor Schenkel. Es ist ja auch schon fast eine gute Tradition, dass ich mir zumindest 1 Mal im Jahr eine Veranstaltung mit dem Anglisten, Herrn Prof. Elmar Schenkel anschaue. Er ist ja auch ziemlich oft präsent. Das letzte Mal sah und höre ich ihn aber bereits im Frühsommer, als er mit seinen Kollegen und Kolleginnen über Frankenstein sprach.
Diesmal lud das Schumann-Haus ein. Da war ich auch noch nie. Tolles Gebäude, sehr stimmungsvoll. Für gute Stimmung sorgten auch musikalische Einlagen von Schülerinnen der Celloklasse von Prof. Peter Bruns.
Das Thema war aber nix Phantastisches: Brückenschlag. Anlass bot die Edition der englischen Version des Buches „Leipzig and the English-speaking World“ - ah, ist ja Englisch; gab es aber 2 Jahre zuvor schon auf Deutsch, allerdings auch mit teilweise anderem Inhalt. Na ja, das Buch ist so was Touristisches, soll bei Englischsprechenden Lust auf Leipzig machen, bzw. Leuten aus englischsprachigen Ländern, die in Leipzig leben, Anknüpfungspunkte bieten. Die Idee ist nicht übel. Es gab da z.B einen Vortrag über Orte, wie sich die englischsprechende Community in Leipzig trifft, inklusive Theater. Wusste ich vorher nicht†¦
Einer der Referenten war der Komiker Gunter Böhnke - schon seinetwegen hat das Ganze sich gelohnt. Auch wenn er hier nicht zum Spaßmachen hinkam, sondern als Sammler der Tauchnitz Editions -Taschenbücher in Englischer Sprache, die in Leipzig für ein Massenpublikum im 19. u. 20. Jh, gedruckt wurden (mitunter früher als die Originale in England!), konnte er natürlich nicht aus seiner Haut: Sen Vortrag war daher auch sehr unterhaltsam. Dass er als Übersetzer angefangen hatte nach seinem Anglistikstudium war mir unbekannt. Seine Ehefrau machte da weiter, wo er Anfang der 90er aufgehört hatte.
War ein toller Abend, auch ohne Phantastik.

22. Leipziger Literarischer Herbst


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Eine gute Nachricht für uns Phantasten im Raum Leipzig

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 14 October 2018 · 990 Aufrufe

Eine gute Nachricht für uns Phantasten im Raum Leipzig Das war schon mal eine sehr gute Nachricht, die ich am 11. Oktober 2018 in Leipzig, Haus des Buches, zur Veranstaltung des Freundeskreis SF Leipzig e.V. erhielt: Es geht weiter! Jawoll! - Das war bisher nicht so wirklich klar.
Es geht um die Veranstaltungen des Freundeskreises im Haus des Buches. Nun steht fest, dass es auch im kommenden Jahr 2019 weitergeht; Termine sind wohl bereits vereinbart. Der erste Temin im Januar wird von Erik Simon bestritten. Er wird über bulgarische SF / Phantastik reden. Na, da passt ja unser NEUER STERN 41 ganz gut rein. Fand ich übrigens von Manfred, der die Nachricht an diesem Abend verbreitete, richtig knorke, dass er das Heft erwähnte in diesem Zusammenhang!
Na, ich freue mich jedenfalls sehr, dass es weitergeht.

Anlass für den aktuellen Besuch im Haus des Buches war der Vertrag von Wolfgang Neuhaus zum Thema „posthumane SF“:

„Im Strom der Technik. Vernetzte Identität und posthumane Science Fiction“.
Also, so wie der Titel des Vortrages war der Vortrag auch selbst. Wolfgang Neuhaus ist gelernter Philosoph und verlangte dem Auditorium recht viel ab. Als solcher widmet er sich gern der Science Fiction. Das macht er vor allem in Vorträgen im Otherland in Berlin, nun also auch mal „bei uns“.
War sehr interessant, wenn ich mir auch am Ende gewünscht hätte, einiges daraus mehr zu vertiefen. Er sprach über SF, die sich dem Thema Posthumanismus widmet. Den Bogen spannte er von Frankenstein als allerersten Vorläufer, über die Tiermenschen in „Die Insel des Dr. Moreau“ von Wells zu den Mutanten der SF der 20er, 30er Jahre und zu den Cyborgs und Avataren im Cyberpunk. Quasi aktuelle Themenfelder (nicht nur der SF) wurden benannt, wie Uploading (von menschlichen Bewusstseinsinhalten in „Maschinengehirne) und die Idee der technologischen Singularität.
Er hatte da schöne Beispiele parat, auch welche, die ich selber nicht kenne. Das weckte Interesse und Neugier.
Mehr vertiefen? Na ja, ich hätte mir gewünscht, wenn er die post- bzw. transhumanen Perspektiven bewertet hätte. Er schien für meine Begriffe eine eigene Wertung zu vermeiden, nannte aber durchaus Beispiele, in denen SF-Autoren durchaus eine positive Sicht auf eine posthumane Entwicklung aufzeigen.
Mir hätte auch gefallen, wenn er noch mehr auf die realexistierenden transhumanistischen Bewegungen und Ideen eingegangen wäre; aber vielleicht bin ich hier nur Opfer meiner Erwartungen, denn das Thema seines Vortrages war halt ein anderes.
Ich fand den Abend insgesamt anregend. - Und schön, dass es weitergeht!


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Phantastik im Mainstream? 2 Notizen zum Literaturherbst in Leipzig

Geschrieben von T.H. , in Ich war dabei..., Subjektive Eindrücke 29 October 2017 · 1050 Aufrufe
Leipziger Literarischer Herbst
Phantastik im Mainstream? 2 Notizen zum Literaturherbst in Leipzig Logbuch - 21. Leipziger Literarischer Herbst - 24.10.2017, 1900, Haus des Buches, Leipzig
(Nur eine Plauderei)

Da will man mal ganz spontan sein, schnell mal nach Leipzig, meiner Lieblingskultur-Literatur-Stadt, fahren, um an einer Lesung teilzunehmen und denkt sich nichts dabei und dann?
Etwas außer Atem, weil ich irgendwie die Fahrtzeit doch unterschätzt habe, aber noch deutlich vor Beginn der Veranstaltung frohgemut eingetroffen, und dann?

Ausverkauft! ++ Was? ++ Echt jetzt? ++ Kann nicht sein!!!

Die Damen am Empfang teilten uns mit, dass die Veranstaltung bereits seit Wochen ausverkauft sei, wenn ich sie richtig verstanden habe. Wow! Und da sagen die Leute, dass sich niemand mehr für Literatur interessiert. (Sagen sie das? Ist vielleicht auch nur so eine Meme = Internetente†¦)
Aber - um es mal abzukürzen - die Empfangsdame macht es möglich: Es waren ohnehin schon zusätzliche Klappstühle eingeräumt worden, und davon gab es dann doch noch ein paar freie. Wir waren überglücklich.

Ach ja, weshalb so ein Ansturm? Nun, offensichtlich ist der Philosoph Sloterdijk kein Unbekannter. Mir halt auch nicht, und daher war es fast egal, worum es eigentlich gehen sollte, DEN wollte ich mal live erleben. Habe ich dann auch.
Und? Ja, war gut! Der 70jährige sprach sicher nicht so flott, wie der Moderator, aber dafür war fast alles schon sehr gehaltvoll und wortreich und witzig, was er sagte.
Das Motto des Literaturherbstes diesmal lautet: Na? Wer kommt drauf? Ja, richtig: Luther†¦ „Martin Luther Superstar“, also etwas moderner. Aber so richtig kann mich das Thema nicht hinterm Ofen hervorlocken. Zumal es einen gewissen Übersättigungseffekt gibt. Aber Wir nähern uns (die Veranstaltung war am 24. Oktober 2017) dem Höhepunkt des Jubiläums, und danach wird es sicher wieder etwas ruhiger.
Im Zentrum des Gesprächs - eine Lesung fand gar nicht statt - mit dem Philosophen stand dessen letztes Buch „Nach Gott“. Na, das passt ja. S. Ist ja wohl kein einfacher A-, aber auch kein einfacher Theist (ehrlich gesagt könnte ich gar nicht sagen, wie er die Gretchenfrage wirklich beantwortet, eher atheistisch). Als Nietzsche-Fan ist er da eher daran interessiert, wie die Menschen ohne Gott auskommen.
Eingangs hat der Moderator ihn mit 2 Heinrich-Heine-Zitaten konfrontiert, einem kontra, einem eher pro Religion des älteren Heine.
Ich hielt da schon etwas den Atem an - fand die Frage spannend und wünschte mir eine Antwort - und wurde nicht enttäuscht†¦

Phantastik im Mainstream? 2 Notizen zum Literaturherbst in Leipzig
Wenn ich mir mit den Augen des Phantasten das Programm des 21. Leipziger Literaturherbstes anschaue, muss ich schon ganz schön suchen, ehe ich etwas finde, das mich - als Phantasten - anspricht. Nun ist das ja kein Zwang, keine Pflicht; gibt ja schließlich noch mehr, neben SF, Fantasy, Phantastik, Horror, Surrealistik†¦ aber nicht viel :aliensmile:
Das Thema lautet: Martin Luther Superstar. An anderer Stelle erwähnte ich schon, dass ich langsam den Namen Luther nicht mehr hören und lesen kann. Interessanter Weise geht das anderen auch so, sogar den am Festival Beteiligten, wenn ich den ersten der beiden Lesenden richtig verstanden habe, die ich mir - beide an einem Tag - am 26. Oktober „reingezogen“ habe. Gut zu wissen.
Nun, das Thema lockte eben nicht die klassischen Phantasten an. Also, das muss nicht sein, es gibt wirklich noch viel mehr Interessantes nebenher, aber nicht... ach, hatte ich ja schon.
Beide Autoren, beide Bücher, um die es hier ging, hatten aber durchaus phantastische Elemente.

Der erste Autor ist Reiner Tetzner. Er führt derzeit den Arbeitskreis Vergleichende Mythologie in Leipzig an. Na, wenn das nicht allein schon genügt, um eines Phantasten Aufmerksamkeit zu wecken!
Diesen Arbeitskreis beobachte ich schon ein Weilchen - fast neidisch. Denn ihre Clubnachmittage, die Vorträge, die dort gehalten und Themen, die besprochen werden, erscheinen mir seit langem schon interessant. Aber oft habe ich es noch nicht zu ihnen geschafft; ist halt immer ein Weg von Halle nach Leipzig.
Der Arbeitskreis war aber u.a. auch Mitveranstalter des Eröffnungsabends mit dem Philosophen Sloterdijk. Jetzt ist also ihr Vorsitzender dran, ein rühriger, älterer Herr, der sich wohl auch viel um die Kultur und Geschichte der Stadt Leipzig gekümmert hat, wen ich den einleitenden Worten der Moderatorin der Veranstaltung folgen kann. Er hat einen der umfassendsten Berichte über den Leipziger Herbst 89 verfasst, ist aber ansonsten - als Suchender nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält - so Herr Tetzner in seiner Selbstvorstellung - an den religiösen, philosophischen Überlieferungen der Menschheit interessiert. Daher kam es in den 90ern zur Gründung dieses Arbeitskreises, der wohl ziemlich einmalig in Deutschland sein dürfte, mit dieser Ausrichtung.
Herr Tetzner verfasste viele Schriften kulturhistorischen Inhalts mit Schwerpunkt Mythologien, brachte auch Sagensammlungen heraus, sogar zur germanischen Mythologie für China, wenn ich das richtig verstanden habe. Und er verfasst auch literarische Texte, um mehr noch seinen Ideen freien Lauf zu lassen.
Ich finde das ziemlich bewunderungswert und großartig und interessant. Ist es aber nur gute Literatur, die er verfasst?
In „Luther und das Weltgetriebe - eine kritische Satire", lässt der Autor Gestalten aus der Ideengeschichte: Luther, Leibnitz, Thomas Morus, Marx, als Moderatorin Gaia, eine Maria (aber nicht DIE Maria) ins Hier (Leipzig) und Jetzt (2017) versetzen. Wie das geschieht? Ist den Betroffenen wohl auch unklar. Aber es klappt. Die großen Geister sollen sich Gedanken machen über einen Plan, die Welt zu retten.
Dabei geraten sie - ihre Ideen - aneinander. So war wohl der Plan. Leider konnte ich dieses Ansinnen anhand der gewählten Passagen nicht erkennen. Da hat er sich auch besonders auf Luther - Thema - konzentriert und ihn als nicht ganz einfach zu handhabenden Typen dargestellt. Wer da am besten bei wegkam, scheint mir Leibnitz zu sein. Dass Marx dabei sein sollte, hat den Autorenkollegen von Herrn Tetzner wohl Unbehagen bereitet. Aber er ließ sich nicht beirren, und Marx ist wohl auch so ein bisschen der Haken in der Wunde, ähm, Runde†¦ Nun, im Osten ist man ob der praktischen Erfahrungen in Sachen Marxismus eben gebranntes Kind. - Eine Abschweifung: Der zweite Autor des Abends, eine gebürtiger Wiesbadener, hat weit weniger Berührungsängste mit Marx†¦
Die Passagen, die Reiner Tetzner aus seinem Roman verlass, haben mich nicht davon überzeugt, dass ich den Roman unbedingt lesen muss. Ich hätte mir mehr Erkenntnisdichte gewünscht. Das, warum er seine Protagonisten debattieren ließ, war für meine Begriffe kaum essentiell, eher persönliche Befindlichkeiten. Wo blieb der große Plan? Wo der Weg, den diese Größen weisen könnten, wenn sie nunmehr auferstünden? Ob das im Roman dann noch offenbart wird? - Ob jemand, der diesen Blogeintrag liest, mir das sagen könnte?

Frank Witzel ist sicher der bekanntere Autor von den beiden, die ich mir hier herausgesucht habe. - Anmerkung: Obwohl das so ist und Frank Witzel auch zu einer moderateren Zeit las (19 statt 16 Uhr wie Herr Tetzner), war seine Lesung nicht besser besucht als die von Reiner Tetzner. Das kann man aber sicher mit der großen Anzahl von Lesungen etc. im Rahmen des Festivals zur gleichen Zeit begründen.
Frank Witzel ist ziemlich schlagartig berühmt geworden mit seinem Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“.
Sein Neuling hat einen weit kürzeren Namen, der aber wohl nicht weniger problematisch ist, in Hinsicht auf Reproduzierbarkeit bei Veranstaltungshinweisen: „Direkt danach und kurz davor“. Obwohl man den Titel im Zweifelsfall ja vom Buch abschreiben könnte, schaffen es wohl die Autoren von Hinweisbotschaften immer wieder, diesen zu verdrehen. Auch der Moderation, Jutta Person, gab zu, dass sie sich Eselsbrücken bauen musste, um sich den Titel - richtig - zu merken.
Zu den handelnden Personen - des Abends: Veranstaltung 2 hatte weit bessere Voraussetzungen im Vergleich zu der von Reiner Tetzner: Der Autor ist auch Radiomoderator, veranstaltet selbst in Wiesbaden Literaturfestivals, ist sehr merklich ein Profi darin, sich und seine Gedanken sprechend zu präsentieren. Die Moderatorin, Jutta Person, ist ebenso eine versierte Medien-Protagonistin, die - spürbar Fan und Bewunderin des Autors - absolut souverän durch den Abend führte, das Gespräch auch wirklich lenkte und den Autor sprudeln ließ.
In dem neuen Buch geht es um die Nachkriegszeit und die Vor-der-Zeit-der-neuen-Ordnung (der BRD), fiktive Erinnerungen an eine Unzeit. Dem Autor ging es darum aufzuzeigen, wie persönliche und kollektive Erinnerungen (Erinnerungsmythen) nicht korrespondieren.
Sowohl in „Die Erfindung“ (auf diese Kurzform einigten sich Moderatorin und Autor für den berühmten Roman, der übrigens nicht sein Erstling war), als auch in diesem neuen Werk nutzt der Autor Märchen und Sagen, bzw. die Form der märchenhaften, sagenhaften Erzählweise, um diese an sich schon verrückte Nachkriegswelt darzustellen. Er spielt mit alternativen Erinnerungen (Handlungs- und Geschichtsabläufen). Auch hier „mein“ Anknüpfungspunkt. Na ja, diese Romane wären dann schon was für mich, gebe ich gern zu. Weiß nur nicht, ob ich den langen Atem hab, denn beide Werke sind sehr voluminös.


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Thilo Krapp meldet: Langzeit-Projekt fertig! Sein „Krieg der Welten“

Geschrieben von T.H. , in Phantastisches Halle & Le..., Ich war dabei... 10 June 2017 · 733 Aufrufe
Krieg der Welten, Thilo Krapp und 1 weitere...
Vortrag und Gespräch
Haus des Buches, Leipzig
16. Mai 2017

Langsam rollt sie los, die H.G.Wells-Welle. Richtig so! Ich freue mich schon auf ein paar Bücher aus der Edition Phantasia (die TBs, die für den Herbst angekündigt sind; aber es gibt da noch ein paar echte Liebhaberausgaben; na, mal sehen†¦). Habe mir die Neuübersetzung der „Zeitmaschine“ bei Fischer zugelegt, mit einem Nachwort von Elmar Schenkel und diversen begleitenden Texten (der Zusatzteil ist fast genau so umfangreich wie der Roman selbst).
Dazu erscheinen auch Comics und Graphic Novels, die ihrerseits auch vom Recht Gebrauch machen, nunmehr niemanden mehr fragen zu müssen, wenn man Wells ins Deutsche übersetzen und veröffentlichen will. Klasse!

U.a. gibt es da einen echten Wells-Fan: Thilo Krapp! Dass er einer ist, hat er sehr anschaulich und ausführlich und eloquent letztens im Haus des Buches zu Leipzig erzählt. Für mich die beeindruckendste Meldung dazu war, dass er sich geschlagene 30 Jahre mit dem Stoff befasst hat, ehe er „seine“ Comic-Adaption von „Krieg der Welten“ so umzusetzen vormochte, wie es seinem Anspruch entspricht.
Begonnen hat alles 1939, †¦ also, natürlich nicht wirklich 1939, aber mit dem Hörstück von Orson Welles aus dem Jahre 1939. Das hörte Thilo Krapp mit 11 Jahren und war wohl hin & weg.
Das es dazu einen Roman gibt, hat er zwar schnell gecheckt, war sich aber nicht darüber im Klaren, dass der - so alt wie der ist - heutzutage (bzw. damals) verfügbar sei. Es verging dann etwas Zeit und er wünschte sich den Roman als Preis für seine Zeichnungen, die er für eine Schularbeit anfertigte.
Mit 16 Jahren entstanden erste Skizzen - die ihm aber selber nicht genügten. Er fand, er wisse zu wenig - über die Zeit (Ende 19. Jh.), die Welt (England), das Design, das Aussehen der Häuser, Möbel, winziger Einzelheiten des täglichen Lebens. Also begann eine Jahrzehnte andauernde Recherche. Davon berichtet der Künstler voller Esprit; man spürte regelrecht, wie sehr ihm das Ganze noch immer am Herzen liegt.
Im Ergebnis hat er das Wells-Buch absolut authentisch umgesetzt. Anhand von Beispielen (Fotos und Grafiken aus der Zeit, seine Skizzen und fertige Auszüge aus seinem Comic) konnte man nachvollziehen, wie seine Recherchen in seine Arbeit eingeflossen sind.
Na, Ihr merkt es, bin selber noch ziemlich begeistert von dem Vortag, moderiert von Stefan Pannor, dem Comic-Experten aus Leipzig, der es aber leicht mit seinem Gast hatte, denn dieser erzählte gern und bereitwillig.
Für mich noch so am Rande erwähnenswert ist der Umstand, dass Thilo Krapp seinem Helden (und dessen Frau auch) einen Namen verpasste. Ungewöhnlich? Ja, denn Wells hat dies nicht getan. Seine Hauptfigur in „Krieg der Welten“ wird nicht namentlich vorgestellt. Und wie mir so scheint, machte er dies des Öfteren; ein Blick in „Die Zeitmaschine“ scheint mir dieses Muster zu bestätigen (oder?).



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Motto

„Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nigthmare.“ 

Arno Schmidt

 

Er weiß nun auch, was er gegen die … lauernde Stupidität, die sich als Realismus ausgibt, zu tun hat: das Bild von Wirklichkeit eingrenzen, sie mit ästhetischem Maß und nur mit diesem messen, den Schritt in surreale Reiche wagen."

(aus: Gunnar Decker: Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie. S. 201)

Thomas Hofmann, ein Phantastik-Fan

Angehängtes Bild: Demiurg_g.jpg

© Thomas Hofmann

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Als Freund der phantastischen Künste artikuliere ich mich seit ca. 1988. Vielleicht kennen einige von Euch meine Zeichnungen. War auch als Rezensent im Fandom unterwegs, einst vor allem im leider nicht mehr existenten Fanzine SOLAR-X, neuerdings im NEUEN STERN (kein Fanzine, nur ein "Rundbrief...")
Dieses Blog soll den geneigten Leser auf Tipps und Termine in Sachen Phantastik aus dem Raum Halle / Leipzig hinweisen. Einer alten SOLAR-X-Tradition folgend möchte ich auch Berichte zu von mir besuchten SF / Phantastik-Veranstaltungen einstellen.
Ich will immer mal wieder auf die Stammtisch-Termine meines Heimat-SF-Clubs, des ANDROMEDA SF CLUB Halle und auf die Veranstaltungen des Freundeskreis SF Leipzig hinweisen.

 

Man wird hier auch die eine oder andere Rezension zur Phantastik aus alten Tagen von mir finden, von denen zumindest ich meine, dass sie nicht völlig dem Vergessen anheim fallen sollen.

 

Mehr als Merkhilfe für mich, aber vielleicht auch als Anregung für den einen oder die andere Leser/in wird hier meine kommentierte Leseliste zu finden sein.

 

 

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Archiv

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Bücher, die weitestgehend von mir illustriert wurden:

 Sagen der Oberlausitz, Nordböhmens und angrenzender Gebiete; Oberlausitzer Verlag A. Nürnberger, 1990

 Sagen der Oberlausitz..., Band II, ebd., 1991
 Oberlausitzer Kochbuch mit historischen Betrachtungen, ebd., 1991
  Märch. d. Bergwelt, ebd., 1991

 Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Solar-X-Prod., 1994
 Das große Dorfhasser-Buch, Aarachne, Wien, 2000
 Christian v. Aster: Nachmieter gesucht, midas 2000
 Von dunklen Kräften und alten Mächten, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2001
 Das große Verwandtenhasserbuch, Aarachne, Wien 2001
 N. Rensmann: Ariane, Bastian, Luzifee und Co., K&C Buchoase,Solingen, 2001
 Felten & Streufert: Gänsehautgeschichten, K&C Buchoase, Solingen, 2001
 Spinnen spinnen. Die Anthologie zu nützlichen Tieren, Aarachne, Wien 2002
 Peter Brandtstätter: Von Schmetterlingen und der Liebe..., Wien, 2002
 Feenmond, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2002
 Ruf der Ferne, Rollenspielbuch, Caedwyn, Hannover 2003
 Frank Haubold: Das Geschenk der Nacht. Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2004
 Das Mirakel, Phantastische Erzählungen, EDFC e.V., Passau, 2007
 Rose Noire, Anthologie im Voodoo-Press, 2009
 Michael Knoke: Das Tal des Grauens, Voodoo-Press, 2010
 Michael Siefener: Die Entdeckung der Nachtseite, Verlag Lindenstruth, 2011

 A.G.Wolf: Die weissen Männer, VP 2013
 Tobias Bachmann, "Liebesgrüße aus Arkham", Edition CL, 2016

 A.G.Wolf: Die weissen Männer, KOVD 2020 (Neuauflage)
 Peter Schünemann, "Nachtmahr", Ed. Dunkelgestirn, 2023

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Bücher, an denen ich mich beteiligen durfte:
 Der Abenteuerwald. Phantastische Nachwuchsanthologie, Kreutziger Verlag, 1996
 Das Herz des Sonnenaufgangs, Eine Alien Contact Anthologie, 1996
 Liber XIII und andere unerwünschte Nachlässe, Goblin Press, 1999
 Lichtjahr 7, Freundeskreis SF Leipzig e.V., 1999
 Von kommenden Schrecken, Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2000
 Der Erstkontakt. Stories und Bilder aus dem Perry-Rhodan-Wettbewerb, Berlin, 2001
 Phantastik 2002, Taschenkalender, 2001
 Michael Lohr, Gemurmel aus dem Buch der Drachen, 2001
 Hysterisch funktionieren, Aarachne, Wien. 2002
 C. Bomann: Anthrins Kind, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 C. Bomann, Parchimer Hexengeschichten, Abendstern-Verlag, Parchim, 2002
 Des Todes bleiche Kinder, Abendstern-Verlag, Parchim 2002
 Geschichten von Phönix und Sperling. Buch zum ElsterCon, Leipzig, 2002
 Cover: Wilko Müller jr.: Operation Asfaras, Ed. Solar-X, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 1 für 2002, Shayol, 2003
 Alien Contact Jahrbuch 2 für 2003, Shayol, 2004
 Alien Contact Jahrbuch 3 für 2004, Shayol 2005
 Cover: Carl Grunert: Der Marsspion, DvR, 2005
 G. Arentzen: Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen, Bd. 1 bis 6, Romantruhe, 2005
 M. Borchard: Der Zeitarzt, SF Blues Bd. 4, edfc, 2005
 Cover: Wilko Müller jr. & Renald Mienert: Die Zeitläufer, Ed. Solar-X, 2005
 Cover: Carl Grunert: Im irdischen Jenseits, DvR, 2005
 Cover: Carl Grunert: Zukunfts-Novellen, DvR, 2005
 Markus Kastenholz: Tiamat 1 - Asche zu Asche, VirPriV-Verlag, 2005
 Welt der Geschichten 1, Web-Site-Verlag, Mai 2006
 Cover: Wilko Müller jr.: Mandragora, Ed. Solar-X, 2006
 Kastenholz, Ippensen: Tiamat 2 - Die Stunde Null, VirPriV-Verlag, 2006
 Nocturno 6, VirPriV-Verlag, 2006
 Alien Contact Jahrbuch 4 für 2005, Shayol, 2006
 Welt der Geschichten 2, 2006 (alte Ausgabe; in der Nachauflage von 2008 sind keine Bilder von mir enthalten)
 Welt der Geschichten 3, 2008 (neue Ausgabe)
 Cover: Bernd Rothe & Astrid Pfister (hg.): Gequälte Seelen; Welt der Geschichten Sonderausgabe, 2008
 Robert N. Bloch: Michael Siefener. Eine kommentierte Bibliographie, Verlag Lindenstruth, 2011
 Frank W. Haubold: Der Puppenmacher von Canburg, Edition Lacerta(eBook) und CreateSpace Ind. Pub. Platform, 2012

 "Saramees Blut", Atlantis 2012

 M. Kastenholz: Projekt Hexenhammer, Printausgabe, 2013

 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Shayol, 2014
  Richard Kühle: Alraune und der Golem, Goblin-Press, 2015

 Ine Dippmann und Uwe Schimunek: Leipzig mit Kindern, Jaron 2015
 Leipzig - Visionen. Gestern und heute, FKSFL & Edition Solar-X 2015
 Simon & Steinmüller: Die Wurmloch-Odyssee, Memoranda, 2017

 Simon & Steinmüller: Leichter als Vakuum, Memoranda, 2017
 Uwe Lammers, „Mein Freund, der Totenkopf“, Teil 1, 2017

 IF Magazin für angewandte Fantastik # 666, Okt. 2017

 Angela & Karlheinz Steinmüller: Andymon, Memoranda, 2018
 Ferne Welten, Buch zum 14. ElsterCon, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: SPERA, Memoranda, 2018
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Sphärenklänge, Memoranda, 2019
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Der Traummeister, Memoranda, 2020
 Angela & Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften, Memoranda, 2020
 Fahrenheit 145, Buch zum 15. ElsterCon, 2020
♦ Angela & Karlheinz Steinmüller: Pulaster, Memoranda, 2021
♦ (N)IRGENDWO (N)IRGENDWANN. Utopie und Humor. Begleitband zum ElsterCon 2022
♦ Goblin Press. Die frühen Jahre: 1990 - 2004. Eine illustrierte Dokumentation von Uwe Voehl, Lindenstruth 2022
 Hubert Katzmarz: Im Garten der Ewigkeit, p.machinery, 2022

 

Magazine und SmallPress
Alien Contact, Kopfgeburten, GOTHIC, The Gothic Grimoire, Vanitas, Tanelorn, Fleurie, Bonsai 6 / Zimmerit 5, 1995, Tumor (Sonderheft 8), Andromeda SF Magazin des SFCD 143 / 144, EXODUS 15 / 16 / 17 / 18 / 19 (mit Galerie v. mir, 2006) / 20 / 21 / 22 / 24 / 25 / 27
einblicke. Zeitschrift der Krebsforschung, August 2005,
Watchtower 8 / 9
Die Ruhrstadt-Zeitung 41
ARCANA 6 (2005)
Andromeda Nachrichten 216, 218 / 219, 220, 222, 223, 224
Nova 16 (2010)
Fantastic Artzine 1, Fantastic Artzine. Halb-Zeit, beide 2012

Nova 22 (2014)
Der lachende Totenschädel, Nr. 3 (10 / 2015)
Cthulhu Libria Neo, BuCon-Ausgabe 10/2015

Cthulhu Libria Neo 1, April 2016

Cthulhu Libria Neo 2, Oktober 2016
Cthulhu Libria Haunted Houses, März 2017
EXODUS 36, Juni 2017

Der lachende Totenschädel Nr. 4, Jan.2018

!Time Machine, Januar 2018
IF #7, März 2018

EXODUS 38, 09 / 2018
!Time Machine 2, Januar 2019
!Time Machine 3, April 2020
!Time Machine 4, Januar 2021
Der neue Pegasus Nr. 2, April 2021

!Time Machine 5, Oktober 2021
!Time Machine 6, Januar 2022
!Time Machine 7, Januar 2023

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Fanzines

aktuell & laufend NEUER STERN, Solar-X, Fiction Post, Goblin Press Hefte

TERRAsse 27 (zum 60. FörsterCon, April 2019)
TERRAsse zum PentaCon 2019
TERRAsse zum PentaCon 2021

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CD-Cover
 The Beat Of Black Wings: Nightfall; 1999
 Syngularity: The Four Horsemen; 2000
 Gothica: Within A Dream; 2000
 Gothica: Into The Mystic; 2000
 The Beat Of Black Wings: Black Love; 2000
 Gothica, Workbook 1995, 2003

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