Ich muss an dieses, nächstes und vielleicht übernächstes Jahr denken und vorausplanen. In 3 Jahren kann die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Nur eins ist gewiss: Die Schwarzseher und Weltuntergangspropheten werden nicht veschwinden, aber es werden andere sein als heute.
Probleme löst man, wenn sie auftreten. Es ist ganz einfach. Aber nicht so bequem wie schwarzzumalen.
Zurück zum Thema: Ich sehe in eBooks keine Alternative zum Print, nur eine Ergänzung. Echte Alternativen sind in meinen Augen Filme und Spiele. Und die haben derzeit die Nase vorn in der Gunst der Leute. Logische Konsequenz wäre für mich als Verleger also, in diesen Markt zu investieren - in welcher Form auch immer. Auf alle Fälle wäre es zielführender, als darüber nachzudenken, wo der Buchmarkt in 20 Jahren steht. Da bin ich 73.
Die Frage kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Der größte ebook-Anbieter in Deutschland - amazon - wirft bei einer Buchsuche automatisch sowohl Printausgabe wie auch ebook aus. Außerdem wird bei jedem Titel in der Detailbeschreibung immer auch gleich die alternative Darreichungsform mit angeboten.
Nun verkauft ciando halt nur ebooks und bei Weltbild etc. sind die Kategorien auch noch getrennt. Auch beam kann nur das verkaufen, was sie haben, eben ebooks.
Aber ganz ehrlich: 80 % der Umsätze gehen über amazon. Der Rest ist Beiwerk.
Gut gebrüllt! Ich habe mich auf beam eingelassen, weil einige Leser Amazon boykottieren - warum, ist für mich übrigens bis heute nicht nachvollziehbar. Amazons Personalpolitik ist nicht die beste, klar. Aber die Boykottierer sind dieselben Leute, die auch bei Schlecker einkaufen und täglich ihre Post aus dem Briefkasten fischen (upps, ich schweife ab ...). Wie auch immer: Meine E-Books laufen größtenteils via Amazon. Ich finde diesen Markt als Ergänzung zum gedruckten Buch ebenso attraktiv wie faszinierend. Für mich ist ein E-Book wahr gewordene, gelebte SF aus Kindheitsträumen. Daher gehen mir, mit Verlaub, die ständigen Unkereien allerorten und Vergleiche zwischen gedruckten und digitalen Büchern allmählich auf den Keks.
Was soll diese immer wieder hochgepuschte Schwarzmalerei über den Untergang des gedruckten Buches, Raubkopien und Co.?
Bücher sind Bücher - egal, in welcher Form sie auftreten. Jeder hat heutzutage die Chance, sich das Format auszusuchen, das ihm behagt. Darüber sollten wir uns freuen und nicht darüber diskutieren, ob der "Buchuntergang" bevorsteht.