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#511
Geschrieben 07 März 2020 - 01:14
Die US-amerikanische Filmkomödie vom Adam McKay aus dem Jahr 2004 erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 90,6 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 26 Millionen, wird vom Musikmagazin Rolling Stone als eine der 100 besten Komödien aller Zeiten angesehen, erreicht jedoch nie die erhabenen Höhen moderner Comedy-Klassiker wie z.B. Verrückt nach Mary. Es ist nichtsdestotrotz alles in allem ein süßer, alberner und sympathischer Film, zwar ohne viel Tiefe, aber in seiner nudeligen Elastizität auch wunderbar schwachsinnig.
Anchorman - Die Legende kehrt zurück
Die US-amerikanische Mediensatire von Adam McKay aus dem Jahr 2013 erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 173,6 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 50 Millionen, gilt mit seinem Mix aus Hinter- und Schwachsinn allgemein als die beste Komödie des Jahres, sagt erst mal zweifellos sehr viel über das, was inzwischen aus Fernsehnachrichten im Allgemeinen geworden ist, und den Zustand der zeitgenössischen Hollywoodkomödien im Speziellen aus, die seit Verrückt nach Mary keine wirkliche Klassiker mehr hervorgebracht haben. Und ja, es ist genauso zufällig und inkonsistent wie sein Vorgänger, aber ich würde lügen, wenn ich bestreiten würde, dass ich praktisch durchgehend gelacht habe.
Buck Rogers
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#512
Geschrieben 07 März 2020 - 20:28
Das US-amerikanische Geschichtsdrama von Ava DuVernay aus dem Jahr 2014 erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 66,8 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 20 Millionen, gewann den Golden Globe Award in der Kategorie Bester Filmsong und ebenso bei den 87. Oscar-Verleihung, wurde zuzüglich wegen diverser historischer Ungenauigkeiten kritisiert, die sich hauptsächlich auf die angebliche Schmähung von Lyndon B. Johnson kaprizierte und auf das Auslassen mehrerer prominenter jüdischer Bürgerrechtler. Der Film als solches war für Hollywood eine würdige Gelegenheit, eine afroamerikanische Regisseurin auszuzeichnen, was jedoch leider nicht geschehen ist.
Buck Rogers
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#513
Geschrieben 08 März 2020 - 00:16
Der US-amerikanische Comedy-Drama-Crime-Film von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2019 wurde bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt, erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 374,3 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 90 Millionen, ist also damit der zweit-profitabelste Tarantino-Film nach Django Unchained, gewann beim 77. Golden Globe Award in der Kategorie Bester Film - Komödie oder Musical, Bester Nebendarsteller und Beste Filmdrehbuch sowie bei der 92. Oscar-Verleihung in der Kategorie Bester Nebendarsteller und für das Beste Szenenbild. Der Film als solches ist hingegen absolut untypisch ganz aufregend ungezügelt und sehr solide ausgearbeitet, mit der reinen Klarheit eines reifen Filmemachers. Und da er bekanntlich immer nur von den besten Meistern klaut, beklaut er inzwischen ganz schamlos sich selbst.
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#514
Geschrieben 08 März 2020 - 21:11
Das international co-produzierte Drogendrama von Cristina Gallego und Ciro Guerra aus dem Jahr 2018 eröffnete die Filmfestspiele von Cannes 2018, war der kolumbianische Beitrag für den besten fremdsprachigen Film bei der 91. Oscar-Verleihung, ist eine weitere faszinierende symphonische Dichtung über Kolumbiens gebrochene Identität und erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 2,5 Millionen US-Dollar. Natürlich ist der Film als solches schlussendlich nur eine weitere Geschichte über Gier und Gewalt, lediglich in ein ganz spezielles kulturelles und geographisches Milieu verortet, also letztendlich ein verkapptes Krimi-Drama zwischen Realität und Mythos, zwischen Mafia-Film und Ethno-Kino.
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#515
Geschrieben 13 März 2020 - 23:35
Five Fingers for Marseilles
Der südafrikanische Neo-Western von Michael Matthews aus dem Jahr 2017 ächzt etwas arg unter dem Kraftakt, alles in einen genuinen Spaghetti-Western voll Sergio-Leone-Pathos zu packen und impliziert das Ende der Hoffnung nach der Überwindung der Apartheid eher, als es wirklich auszuformulieren. Es trotz nur so vor Empörung, Ungerechtigkeit und gerechter Gewalt, die jedoch nur in eine wachsende Anzahl von Tragödien münden voller mythopoetischer Größe, die mehr oder weniger als subtile soziale Allegorien verstanden werden sollen. Gleichwohl spielte es das geschätzte Produktionsbudget von 1 Million US-Dollar nicht einmal annähend ein.
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#516
Geschrieben 14 März 2020 - 21:33
Die US-amerikanische Bestsellerverfilmung von Ryan Murphy aus dem Jahr 2010 basiert auf den gleichnamigen Memoiren von Elizabeth Gilbert aus dem Jahr 2006, in der sie von ihrer einjährigen Weltreise zu sich selbst erzählt, erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 204,6 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 60 Millionen, obwohl es von den Kritikern ausschließlich negative Kritiken erhielt, da sie die vermeintliche spirituelle und emotionale Tiefe der Vorlage vermissten und es als eine schnöde Wunscherfüllungsphantasie ansahen. Nichtsdestotrotz war es ein durchschlagender finanzieller Erfolg und an der Abendkasse der Julia-Roberts-Film mit dem höchsten Debüt seit America's Sweethearts im Jahr 2001.
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#517
Geschrieben 15 März 2020 - 01:20
Drachenzähmen leicht gemacht 2
Der US-amerikanische Fantasy-Animationsfilm von Dean DeBlois aus dem Jahr 2014 basiert auf die gleichnamige Buchreihe von Cressida Cowell, ist der zweite Teil der Trilogie, wurde zuerst auf den 67. Filmfestspiele von Cannes außer Konkurrenz gezeigt, erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 621,5 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 145 Millionen und ist zweifellos die bisher effizienteste und unterhaltsamste Fortsetzung, die bis dato von DreamWorks Animation serviert wurde. Nämlich eine, die dem Franchise neues Feuer einhaucht, anstatt nur das Original wieder aufzuwärmen.
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#518
Geschrieben 15 März 2020 - 18:47
Light of My Life
Das US-amerikanische Endzeitdrama von Casey Affleck aus dem Jahr 2019 hatte seine Weltpremiere bei der 69. Berlinale, ist ein gut gefilmter, gewissenhafter und gelegentlich brutal zum Nachdenken anregender Chiller, der am Ende in eine apokalyptische Coming-of-Age-Geschichte mündet, der an der Kinokasse jedoch nur einen weltweiten Gesamtumsatz von gerade mal 0,5 Millionen US-Dollar erzielte. Der Film als solches erinnert übrigens stellenweise sehr an Debra Graniks Leave No Trace, demnach ist also der Topos alleinerziehende Väter im Wald gerade irgendwie en vogue.
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#519
Geschrieben 15 März 2020 - 21:38
Kursk
Das französisch-belgische U-Boot-Drama von Thomas Vinterberg aus dem Jahr 2018 basiert auf Robert Moores Buch A Time to Die, lotet die Tiefen der realen K-141-Katastrophe recht tradiert aus, erzielte an der Kinokasse einen weltweiten Gesamtumsatz von 6,9 Millionen US-Dollar bei einem geschätzten Produktionsbudget von 20 Millionen. Der Film ist eine solide und manchmal herzzerreißende Studie von gewöhnlichen Männern, die aufgrund des überkommenen Blockdenkens und die technokratische Borniertheit der Russen sterben mussten.
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#520
Geschrieben 05 Januar 2022 - 10:06
Habe mir "Sputnik" auf DVD angeschaut. Es ist ein russischer Horrorfilm, der im Jahr 1983 spielt.
Ein Kosmonaut bringt eine außerirdische Lebensform auf die Erde. Die Geschichte erinnert schon sehr an "Alien" ist aber sehenswert. Der Film ist sehr düster gehalten. Die Tricktechnik ist auf der Höhe der Zeit. Die Story nicht ganz so platt, wie das was Hollywood üblicherweise so liefert.
#521
Geschrieben 05 Januar 2022 - 12:43
Habe mir "Sputnik" auf DVD angeschaut. Es ist ein russischer Horrorfilm, der im Jahr 1983 spielt.
Ein Kosmonaut bringt eine außerirdische Lebensform auf die Erde. Die Geschichte erinnert schon sehr an "Alien" ist aber sehenswert. Der Film ist sehr düster gehalten. Die Tricktechnik ist auf der Höhe der Zeit. Die Story nicht ganz so platt, wie das was Hollywood üblicherweise so liefert.
Ich nehme an, der hier ist gemeint?
https://www.imdb.com/title/tt11905962
My.
#525
Geschrieben 12 Mai 2023 - 21:38
The Black Phone
Der US-amerikanischer Vintage-Horror-Thriller von Scott Derrickson aus dem Jahr 2021 ist eine unterhaltsame, gut gespielte Adaption eines beängstigend guten Ausgangsmaterials, die gleichnamige Kurzgeschichte von Joe Hill. Daraus entstand ein B-Movie-Entführungsfilm im Stille der 80ern, der Einfachheit über Komplexität stellt, voller toter Kinder, gruseliger Masken und eindringlicher 8-mm-Filmmomente ist. Nichtsdestotrotz ist es etwas Tiefgründigeres als eine altbewährte Gruselgeschichte, was durch gute Darbietungen und eine einzigartige Kreativität innerhalb der Erzählung noch verstärkt wird und uns daran erinnert, dass der wahre gesellschaftliche Horror weit Gruseliger sein kann.
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#526
Geschrieben 13 Mai 2023 - 23:05
Knives Out – Mord ist Familiensache
Der US-amerikanische Kriminalfilm von Rian Johnson aus dem Jahre 2019 schärft alte Mord-Mystery-Tropen mit einem scharfsinnig zusammengestellten Suspense-Ausflug und ein hervorragendes Ensemble. Spielte einen weltweiten Gesamtumsatz von 311,4 Millionen US-Dollar, während der Nettogewinn auf 82 Millionen US-Dollar geschätzt wird, wodurch es sich auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme des Jahres platzieren konnte. Ein teuflisch unterhaltsamer All-Star-Thriller, dazu noch ein einziger erzählerischer Spielplatz voller pfiffiger Dialoge, Genre-Nostalgie, mit überreichlichem bissigem Sinn für Humor, dass zweifellos den Klassizismus in dem Genre untersucht.
Tenet
Der britisch-US-amerikanische Science-Fiction-Action-Spionage-Thriller von Christopher Nolan aus dem Jahr 2020 ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 365,3 Millionen US-Dollar zwar kein Flop, allerdings auch nicht der erhoffte Erfolg, obwohl es auf Platz 2 der Jahrescharts brachte. Manche bezeichnen den Film als zerebral-unterhaltsam, andere als metaphysisches Geschwafel. Fakt ist: Der Wirrwarr der Handlungsstränge sieht vielleicht wie eine verworrene Geschichte aus, aber im Schlussakt fügt sich tatsächlich alles zusammen. Nichtsdestotrotz kann es den hohen Ambitionen nicht gänzlich befriedigen. Das Ganze leidet einfach zu sehr unter der Gefühllosigkeit und den dürftig beschriebenen Charakteren, sowie an der schnöden Selbstverliebtheit des Regisseurs.
Bearbeitet von Ming der Grausame, 13 Mai 2023 - 23:10.
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#527
Geschrieben 14 Mai 2023 - 22:43
Top Gun: Maverick
Das US-amerikanische Actiondrama von Joseph Kosinski aus dem Jahre 2022 ist ein Film mit einem Hauptdarsteller der alten Schule, doch während andere Schauspieler hinter ihren Rollen verschwinden, möchte Tom Cruise, dass Sie wissen, dass er es ist. Und obwohl es keinen Grund auf der Welt gibt, warum es hätte funktionieren sollen, schafft er tatsächlich den Kunststück und liefert eine Fortsetzung, die ihren Vorgänger in wildem, unterhaltsamem Stil übertrifft, wo die atemberaubenden Kampfjet-Sequenzen einen schwindelig machen. Die weltweiten Einnahmen belaufen sich auf rund 1,493 Milliarden US-Dollar, wodurch es zum finanziell erfolgreichsten Tom-Cruise-Film wurde. Und ja, die Story ist dünn und auch ziemlich überanstrengend, aber nun wirklich absolut unterhaltsam.
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#528
Geschrieben 18 Mai 2023 - 22:46
Amsterdam
Der US-amerikanischer historischer Kriminalfilm von David O. Russell aus dem Jahr 2022 offeriert einen Haufen großer Stars und eine einzigartig konzipierte, sehr geschäftige Handlung, einen geradezu schrulligen, großherzigen Trip, voller zeitgenössischen politischen Untertönen, könnte freilich eine geradlinigere Erzählung und weniger verrückte Wendungen dringend gebrauchen. Der Film ist nämlich ziemlich seltsam und verwirrend, aber wenn man sich von seiner aufgedrehten und anhaltenden Energie mitreißen lässt und den gerechten Zorn, der seinen großzügigen Geist beseelt, in sich aufsaugt, ist das Endergebnis ausgesprochen bewegend, hat aber leider ein Budget von 80 Millionen US-Dollar verschlungen und weltweit nur 31,3 Millionen eingespielt.
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#529
Geschrieben 19 Mai 2023 - 21:44
Moonfall
Der US-amerikanisch-kanadisch-chinesische Science-Fiction-Katastrophenepos von Roland Emmerich aus dem Jahr 2022 ist purer Eskapismus und da meine Toleranz für ausgemachten B-Movie-Käse recht hoch ist, meiner Meinung nach so schlecht, dass es schon wieder gut ist, ferner der größte Flop aller Zeiten. Das Budget betrug satte 140 Millionen US-Dollar, das Marketing mindestens noch 70 Millionen obenauf und es spielte weltweit lediglich etwas mehr als 44 Millionen ein. Dabei ist es in seinen visuellen Effekten wirklich beeindruckend, dazu absolut gestochen scharf geschnitten und geht an Orte, die so verrückt sind, dass man mit offenem Mund und völligem Unglauben angesichts dessen, was man da sieht, nur den Kopf schüttelt kann.
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#530
Geschrieben 16 Juni 2023 - 22:28
Black Panther: Wakanda Forever
Der US-amerikanische Science-Fiction-Action-Superheldenfilm von Ryan Coogler aus dem Jahre 2022 ist der 30. Film im Marvel Cinematic Universe und für viele nicht so besonders im Vergleich zum Prequel aus dem Jahre 2018. Nichtsdestotrotz ist es eine ergreifende Hommage, die das Franchise zufriedenstellend vorantreibt und fungiert definitiv als leidenschaftlicher Nachruf auf Chadwick Boseman, der im Alter von 43 Jahren an Krebs starb. Die schiere Menge an Nebenhandlungen macht das fertige Produkt allerdings ziemlich unhandlich, das Tempo wirkt meiner Meinung nach eine Nuance unterkalkuliert und die Länge fühlt sich etwas überzogen an. Der Film erzielte an der Kinokasse aber 859,2 Millionen US-Dollar und landete damit auf Platz 6 der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres.
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#531
Geschrieben 17 Juni 2023 - 23:12
Black Adam
Der US-amerikanische Superheldenfilm von Jaume Collet-Serra aus dem Jahre 2022 ist der 11. Film im DC Extended Universe, spielte weltweit 393,3 Millionen US-Dollar ein und damit 25,6 Millionen mehr als Shazam! ein, dessen Spin-off es ist. Es bietet eine transgressive Sicht auf das Superhelden-Genre und sollte wohl eine neue Ära in den zuletzt kriselnden DC-Universum einzuläuten, was indes gescheitert ist. Das CGI ist nämlich visuell arg unbefriedigend, der schnelle Schnitt saugt den Nervenkitzel buchstäblich aus jeder Kampfszene aus und der wütender Antiheld wird durch Dwayne Johnsons Persönlichkeit schlicht auf Null reduziert.
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#532
Geschrieben 18 Juni 2023 - 21:45
Death of a Ladies' Man
Die kanadisch-irische Mischung aus Komödie und Drama von Matt Bissonnette aus dem Jahre 2020 ist eine elysisch-surreale Groteske, durchweg von Anflügen eines sehr seltsamen Humors durchzogen, untermalt von Leonard-Cohen-Songs, die dem Ganzen diese ruhige und kraftvolle Einsicht, Schönheit und Melancholie verleihen, obwohl es sich doch über äußerst schweres Terrain bewegt. Zweifellos ein Paradebeispiel dafür, dass es möglich ist, düstere Stoffe einfallsreich und lebendig darzustellen.
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#533
Geschrieben 19 Juni 2023 - 19:09
The Old Way
Nicolas Cage in einem Rachewestern, der sich bei 'Spiel mir das Lied vom Tod', '12 Uhr mittags' und bei 'Der Marshall' bedient, dabei etwas eigenes und sogar stimmiges kreiert. Cage nimmt sich zurück, gibt den coolen Anti-Helden mit Vergangenheit wirklich gut und seine Film-Tochter agiert auch sicher. Insgesamt ein echter Geheimtipp, wenn man Neo-Western mag und nicht überrascht ist, dass es in dem Film keine Überraschungen gibt.
Solide 4 von 5 Sterne von mir.
Bearbeitet von Frank Lauenroth, 20 Juni 2023 - 09:05.
†In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
#534
Geschrieben 23 Juni 2023 - 21:37
Das US-amerikanische Emanzipationsdrama von Phyllis Nagy aus dem Jahre 2022 feierte beim Sundance Film Festival seine Premiere und wurde danach weltweit in weiteren ausgewählten Kinos gezeigt. Es fängt sehr eindrücklich die gesellschaftliche Stimmung einer Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umsturzes ein und wird daher für die historischen und aktuellen gesellschaftlichen Debatten um Schwangerschaftsabrüche im Unterricht empfohlen. Der Film als Ganzes ist eine zarte, fein abgestimmte komödiantisch-dramatische Darbietung aus der Zeit vor Roe vs. Wade, dass auch noch exzellent besetzt ist.
Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 Juni 2023 - 21:44.
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#535
Geschrieben 24 Juni 2023 - 21:54
Tausend Zeilen
Die komödiantische Mediensatire von Michael „Bully“ Herbig aus dem Jahr 2022 thematisiert den Journalismusskandal um Claas-Hendrik Relotius, basiert auf dem Buch Tausend Zeilen Lüge von Juan Moreno aus dem Jahr 2019, wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet und die Filmmusik für den Deutschen Filmpreis 2023 nominiert. Das Story als solches wird definitiv eher oberflächlich dargelegt, die Figuren selbst bleiben rätselhaft, wodurch der Film irgendwie zu einer verqueren Persiflage verkommt, dass die gesellschaftskritische Abgründe des Falls weitestgehend verschenkt.
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#536
Geschrieben 25 Juni 2023 - 22:27
Free Guy
Die US-amerikanische Science-Fiction-Action-Feel-Good-Komödie von Shawn Levy aus dem Jahr 2021 ist voller cleverer und subversiver Action-Versatzstücke aus Multirealitäts-Blockbustern à la Ready Player One, einen selbstbewussten Humor und einer absolut charmanten Besetzung, die begierig ist, zu gefallen. Im Grunde ist es eine erfrischend witzige und herzliche Liebeskomödie im Gewand eines verrückten und überraschend cleveren Videospiel-Actionfilms, dass irgendwie auch anstrengend ist. Es spielte einem weltweiten Gesamtergebnis von 331,5 Millionen US-Dollar ein und ist damit der zweitbesten in Reynolds' Karriere.
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#537
Geschrieben 30 Juni 2023 - 22:30
Emily
Das britische Biopic von Frances O’Connor aus dem Jahre 2022 ist ein fiktives Porträt der englischen Schriftstellerin Emily Brontë und so mancher ist der Meinung, dass sie definitiv etwas Besseres als den oberflächlichen Pop-Feminismus verdient, dass hier offeriert wird, während andere der Meinung sind, das es sich dabei einfach nur um eine vollblütige Gothic-Fabel handelt, die wir in den heutigen so homogenisierten Filmen nicht allzu oft erleben und dann gibt es diejenigen, die es schlicht für schnöde Fan-Fiction halten. Angesichts der rätselhaften Natur von Brontës Leben ist es berechtigt, über die Beweggründen hinter ihrem Schreiben zu spekulieren. Wenn ich mich festlegen müsste: Indem sie lebte und genau aufpasste.
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#538
Geschrieben 01 Juli 2023 - 22:36
Im Westen nichts Neues
Der deutsch-US-amerikanischer-britischer Netflix-Remake von Edward Berger aus dem Jahr 2022 kommt nicht annähend an die ursprüngliche Kraft des Oscar-prämierten Antikriegsfilmklassikers von Lewis Milestone aus dem Jahr 1930, es weicht außerdem von der Ich-Erzählung des Romans ab und das veränderte Schicksal der Figuren verfehlt meiner Meinung nach das Wesentliche des Romans, dass nicht nur entschieden gegen den Krieg gerichtet ist, sondern auch die Entfremdung und den schrecklichen Tribut der Beteiligten thematisierte, die am Ende doch nach Hause kamen. Remarque interessiert sich nämlich nicht so sehr für den Krieg oder die Geopolitik, sondern für den Krieg als manifestierte menschliche Absurdität. Natürlich ist der Film visuell beeindruckend und der stampfende Soundtrack zermürbend, nichtsdestotrotz ist es absolut seich und schlicht oscargeil. Aber dafür gelangte der Film in 90 Ländern in die Top 10 der Netflix-Charts.
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#539
Geschrieben 02 Juli 2023 - 21:55
Operation Fortune
Die US-amerikanisch-chinesische Agenten-Actionkomödie von Guy Ritchie aus dem Jahre 2023 kann mit den modernen Actionfilmen nicht mithalten, sondern ist bestenfalls brauchbar, dem Drehbuch mangelt es trotz der amüsanten Ensemblebesetzung auf bemerkenswert konsistente Weise deutlich an Witz. Der Film fühlt sich nämlich an wie eine Xerox-Kopie der Filme, die den Regisseur und den Hauptdarsteller berühmt gemacht haben. Es spielte einem weltweiten Gesamtergebnis von 37,9 Millionen US-Dollar ein, bei einem geschätzten Produktionsbudget von 50 Millionen.
Buck Rogers
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#540
Geschrieben 07 Juli 2023 - 22:23
Babylon – Rausch der Ekstase
Der US-amerikanische Spielfilm von Damien Chazelle aus dem Jahre 2022 sollte das spektakuläre Oscar-Epos der Jahreswende werden, spielte jedoch einem weltweiten Gesamtergebnis von 87,4 Millionen US-Dollar ein, bei einem kombinierten Produktions- und Werbebudget von etwa 160 Millionen, um in die Gewinnzone zu kommen, hätte der Film folglich mindestens 250 Millionen weltweit einspielen müssen. Allerdings ist es schlecht konstruiert und auch noch wenig überzeugend gemacht, bietet kaum oder gar keinen Einblick in die Filmindustrie im goldenen Zeitalter Hollywoods, der damaligen Kultur im Allgemeinen oder der Gesellschaft im Speziellen. Es setzt aber den antiproportionalen Trend zwischen der Filmqualität und den Einspielergebnissen von Margot Robbies fort, ist es doch ihr zweiter großer Kassenflop in diesem Jahr.
Bearbeitet von Ming der Grausame, 07 Juli 2023 - 22:27.
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