Echt jetzt? Könnte doch eine missgebildete Kollegin sein!
[DCEU] Wonder Woman (15.06.2017)
#31
Geschrieben 07 November 2016 - 17:51
- • (Buch) gerade am lesen:täglich ein anderes, sämtliche Sparten.
- • (Buch) als nächstes geplant:Wieder etwas mit Ufos und Titten, nebst strammen Männerschenkeln
#32
Geschrieben 07 November 2016 - 18:33
Ich geh´nicht hin, schon der Plot reizt mich zu albernen Witzchen.
Da halte ich lieber Towanda aus "Grüne Tomaten" weiterhin die Treue.
Ich kann im Gegenzug kaum warten, den Film zu sehen. Nippel sind dabei eher egal... WW ist m.E. für den alten Großverlag DC eine ähnlich glückliche Kreation wie es Spider-Man für den nicht ganz so alten Großverlag Marvel ist: Eine ikonische Figur, die schon damals zu Beginn heraus stach, und bis heute viele tolle erzählerische Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt hat. (Eine der letzteren bei WW wird im Film thematisiert - ihre Langlebigkeit, die sonst in den Comics selten erwähnt wird.) Und dazu ist sie noch eine absolute Ikone der Emanzipationsbewegung - seit Jahrzehnten. Seit einiger Zeit ist sie auch ein Symbol für Gleichberechtigung der Geschlechter allgemein.
Eine auch in punkto dauerhafter Popularität sehr magnetische Figur. Als Gal Gadot diese Rolle bekam, muss ihr ziemlich schnell klar geworden sein, dass sie fortan von Abermillionen Mädchen vergöttert werden wird. So wie das vor Jahrzehnten schon mal Lynda Carter in der TV-Serie geschah.
Als Heldin ist sie außerdem besonders, weil sie bestimmte Eigenschaften hat, die andere kaum in dieser Kombination aufzeigen: Nicht-aggressive Sonderfähigkeiten (das Schwert kommt in den Heften kaum vor) gekoppelt mit einer klaren Moral & Milde. Eben eine Halbgöttin...
P.S.: Dieses E-Gitarren-Thema - kurz zum Trailerende hörbar - hat mich übrigens auch schon eingefangen. Das will ich noch viel öfter hören!
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 07 November 2016 - 18:56.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#33
Geschrieben 07 November 2016 - 20:24
Neben der Inszenierung der Diana selbst ist es vor allem der Kontrast zwischen ihr und der Sekretärin, der diese Trailer so überzeugend macht
Bearbeitet von Herr Schäfer, 07 November 2016 - 20:25.
#34
Geschrieben 07 November 2016 - 21:17
#35
Geschrieben 08 November 2016 - 11:43
Seufz: ich bin keine Cineastin... und Comics habe ich ebenfalls zur Pubertät hinter mir gelassen (es gab eh nur Fix & Foxi, grr). Vermutlich hat mir das Karma schlechte Sehkraft beschert, weil ich mich diesmal wirklich auf Bücher konzentrieren soll. Lesen kann ich nämlich ohne Brille. Wahrscheinlich sollte ich zu Filmen auch gar nichts posten.
Literarisch ist halt die Idee von "Wonder Woman" ziemlicher Murks. Wer die griechischen und römischen Sagen, so wie ich, bereits als Kind "gefrühstückt" hat, weiß, dass Halbgötter alles andere als unfehlbar sind. Das sind in der Antike nicht einmal die Hauptgötter, was für mich durchaus ihren Charme ausmacht. Am liebsten ist mir immer noch Terry Pratchetts Olymp.
Werde nun zu diesem Thema schweigen und wünsche euch viel Spaß. Nicht alles ist halt für jeden und das ist auch gut so.
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#36
Geschrieben 08 November 2016 - 12:07
Das ist ja auch völlig Ok. (Ich bin übrigens auch mit gr. Mythologie aufgewachsen - in einigen schulischen Quizturnieren war ich deshalb der Dritte, weil Fragen zu diesem Thema - und dem alten Rom - öfter dran kamen... Es gab ja auch nettere halbgöttliche Personen: Perseus, z.B., und Eurydike.)
P.S.: Poste ruhig weiter zu Filmen! (Ehrlich gemeint.)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 08 November 2016 - 12:29.
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
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dann wünschen wir einfach mit Willen
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
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#37
Geschrieben 08 November 2016 - 14:00
Das ist lieb gemeint, aber zu WW habe ich nun wirklich alles gesagt. Falls sie irgendwann einmal um 20.15 durch meine Glotze stürmt, kann ich mich ja noch einmal dazu melden. Davor habe ich vermutlich mit meinem eigenen Amazonen-Roman begonnen. Das Thema fasziniert mich schon ein Leben lang, so ist das nicht.
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#38
Geschrieben 08 November 2016 - 15:15
Man muss auch bedenken, wann der Comic das erste Mal das Licht der Welt erblickte und die Grundgeschichte seitdem nur marginal verändert wurde, das war 1941 gewesen.
Erschaffen von den feministischen Psychologen William Moulton Marston (1893-1947) und seiner Frau Elizabeth.
Immerhin ist sie ja dieses Jahr UNO-Botschafterin geworden. :-)
Bearbeitet von Khaanara, 08 November 2016 - 15:18.
#39
Geschrieben 08 November 2016 - 16:46
... was nicht nur mich gewaltig stört. https://editionf.com...uer-eine-Heldin
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#40
Geschrieben 08 November 2016 - 17:48
"Bazinga!"
#41
Geschrieben 08 November 2016 - 17:53
Hab ein cooles Bild im WWW (WonderWomanWeb) gefunden (ich finde, WW ist dort und in den Filmen oben normal proportioniert - sah jedenfalls bei Batman v. Superman so aus, & das finde ich gut)...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 26 Juni 2017 - 12:19.
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Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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#42
Geschrieben 08 November 2016 - 18:55
Und die erste Filmrolle Lynda Carter spielt ja jetzt passend die Präsidentin der USA in "Supergirl"
#43
Geschrieben 08 November 2016 - 23:15
Dieses E-Gitarren-Thema - kurz zum Trailerende hörbar - hat mich übrigens auch schon eingefangen. Das will ich noch viel öfter hören!
Hab das komplette Dings bei YT jefunge! (Lautstärke aufdrehen vorm Abspielen!)
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#44
Geschrieben 03 Juni 2017 - 17:24
Gestern lief der Film ja in den USA los - und wie er wetzte! Die Rezensionen (s. P.S.) & YT-Besprechungen fallen über einander vor lauter lobendem Eifer... Ich Döppen dachte natürlich, dass er auch bei uns zeitgleich anfängt - war aber diesmal leider nicht so. Muss noch warten!! Um mein Herz zu beruhigen, surfte ich zumindest ein wenig nach Bildern und fand u.a. dieses hier.
P.S.: Mein aktueller Lieblings-US-Rezensent, David Edelstein, fand den Film an sich nichts Besonderes, ist aber "smitten" von Gal Gadot - sie reißt eigenhändig den visuell etwas ZU choreographierten Film 'raus, meint er (man höre irgendwo bei Freshair.NPR.org seine Radio-Rezi). Zu meinem Erstaunen hat Altmeister Leonard Maltin, seinerzeit großer SW-Fan, den Film völlig verrissen...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 Juni 2017 - 17:35.
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#45
Geschrieben 03 Juni 2017 - 21:44
#46
Geschrieben 09 Juni 2017 - 21:59
Supergirl - inzwischen wenige Monate stehend vor Beginn der 3. Staffel "overseas" - wirbt für die wichtigsten Frauenrollen aktuell in ihrer Serie, und dann nebenbei gen Ende auch für eine gewisse gewaltige Amazone... Boots are made for walkin':
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 09 Juni 2017 - 23:13.
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#47
Geschrieben 13 Juni 2017 - 22:00
Grace Randolph, YT-Sternchen/-Filmrezensentin* par excellence, betreibt eine neuere Serie von wöchentlichen Vlogs namens "Movie Math", wo sie breitere $ichten auf aktuelles Box Office ausbreitet - ähnlich Olivers altem Blog, den ich wohl derart misse, dass ich jetzt wg. u.a. Grace nächtlicher 'Tuber geworden bin - und nennt in der aktuellen Ausgabe den noch immer führenden WW-Film "New Hollywood" vs. Tom Cruises "Old Hollywood" im zig'sten Mumie-Remake. Find ich interessant, diesen möglichen film-evolutionären Nexus...
(* sie mag v.a. phantastische Filme, das kommt noch dazu! )
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Juni 2017 - 14:05.
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#48
Geschrieben 16 Juni 2017 - 07:34
Ich war gestern drin - und bin fürs Erste verhalten optimistisch, dass ich den Film mittelfristig mögen werde... Aktuell ist mein Eindruck, dass die mehrheitliche Begeisterung heuer, u.a. bei RottenTomatoes (ein gutes Stück über 90% "fresh"!), Hype ist. Oder die Folge gewaltigen Erfolgsdrucks! Oder des Erlebens dieses Films als Frau - und da kann ich nat. nur spekulieren, wie DAS so ist...
Dieser Erfolgsdruck scheint mir Einiges am Film zu verknittern. Z.B. die Lässigkeit des Plots - gelegentliches Hetzen führt zu Kontinuitätsbrüchen & Glaubwürdigkeitslücken, die nicht hätten sein müssen. Die mittige London-Exkursion z.B. fand ich nicht so brüllend komisch, dass sie überhaupt nötig gewesen wäre.
Aber es gab auch viele großartige Momente. Gadot v.a. hält den Zuschauerfokus die knapp 2 Stunden ihres Erscheinens im Film erfolgreich, inkl. des Festhaltens am Ernst ihrer Mission. Es gibt einige coole unerwartete Twists am Ende, trotz des klassischen US-Big-Bang-Finales vs. feurig-explosivem Bösewicht. (Der übrigens Einiges dazu beiträgt, dass WW ihre ethische Unschuld verliert & reifer wird! )
V.a. aber erscheint mir der mögliche Erfolg des Films zementierbar als Actionfilm. Die Actionszenen - und ihre teils unerwartete Platzierung - sind großartig choreographiert, beeindruckend sogar nach all den Trailerleaks genau dieser Szenen. Als WW zum ersten Mal die typische Brünne unterm schwarzen Mantel zeigt, und dann Schwert & Schild enthüllt, und was dann danach 10 Min. lang folgt... puh!
Ich werde ihn mir noch 1-2 Mal im Kino ansehen. Letztendliches Fazit folgt noch.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 16 Juni 2017 - 11:11.
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#49
Geschrieben 16 Juni 2017 - 12:13
Ich habe den Film gestern gesehen. War ganz nett und auf jeden Fall Klassen besser als alles andere aus dem DC-Universum seit Nolan, aber auch nicht der Überfilm. Der Anfang hat mir zu lange gedauert. Zu viel zu umständliche Exposition. Als der Film dann mal in die Gänge kommt, sprich: als Diana die Insel verlässt, wird er stellenweise sehr unterhaltsam. Das Ende fand ich dann eher schwach: Der Twist mit Ares - wenn er als solcher gedacht war - war Meilen im Voraus zu sehen, und den grossen Schlusskampf fand ich langweilig.
Was mich überrascht hat, war die Qualität der CGI. Es hatte erstaunlich viele Szenen, bei denen der Hintergrund offensichtlich digital war und sich nicht recht mit dem Vordergrund verband. Auch bei diversen Luftsprüngen und ähnlichem fehlte der letzte Schliff. Normalerweise bin ich diesbezüglich nicht sonderlich kritisch, aber hier fand ich es wirklich auffällig.
Bearbeitet von simifilm, 20 Juni 2017 - 06:39.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#50
Geschrieben 16 Juni 2017 - 13:01
Letzteres störte mich in der 2D-Version nicht besonders. (Teile deines 1. Absatzes gehören m.E. in Spoiler-Tags, BTW.)
P.S. (2 days later edit): Inzwischen gibt es natürlich eine Menge Hommage-Videos auf YT. Trotz der gesteuerten PR-Teilinhalte gefiel mir dieses hier bisher am besten...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 Juni 2017 - 18:24.
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Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#51
Geschrieben 19 Juni 2017 - 09:20
Das wirft möglicherweise eine interessante Diskussion auf, die den Umgang der Kritik mit Superheldenfilmen betrifft. Was Du hier dem Film ja ankreidest ist, dass er keine Origin Story erzählen soll und auch keinen Superhelden-Endkampf liefern darf. Beides klassische Elemente einer Superheldengeschichte. Ja, man könnte vielleicht anführen, dass der Film schlanker geworden wäre ohne die Origin Story und wir solche Endkämpfe schon zu häufig gesehen haben - aber damit würden wir auch letztlich sagen, dass Superheldenstoffe im Kino keine Superheldenstoffe sein dürfen/sollen. Oder ging es Dir um eine Qualitätsdebatte? Die Origin Story fand ich eigentlich sehr schön erzählt und inszeniert (und den Kampf Amazonen gegen Soldaten visuell aufregend), während man beim finalen Endkampf sicherlich kritisieren kann, dass dies das übliche Blitzehinundhergeschieße war. Ich unterstelle Dir mal, dass Du grundsätzlich kein Fan dieses Subgenres ("war ganz nett") bist, oder? Ich dahingegen mag solche Geschichten sehr und für Leute wie mich ist dann auch der Anfang, denn ich war schon gespannt, welche Origin Story sie von Wonder Woman für die Filmversion verwenden und welche Elemente daraus (ein wichtiges, der Wettkampf, fehlte u.a.). Diesen Passagen würde ich keinesfalls eine zu umständliche Exposition unterstellen. Dann würde ich lieber bekritteln, dass die Kumpel von Steve Trevor (Chris Pine) zu viel Raum erhalten, ohne, dass sie uns Zuschauern dafür viel zurück geben - vielleicht wäre hier eine Konzentration auf die Titelheldin und ihren Sidekick besser gewesen. Das mit der CGI habe ich so nicht bemerkt und mich visuell eher gestört, dass der Film in dem Kino, in dem ich saß, mit 3D-Brille auf durch die (zu!) vielen Nachtszenen etwas murky war. Ich war übrigens sehr, sehr angetan von dem Film, für mich einer der besten Superheldenfilme überhaupt, vielleicht formuliere ich auch noch eine Kritik.Der Anfang hat mir zu lange gedauert. Zu viel zu umständliche Exposition. (...) und den grossen Schlusskampf fand ich langweilig.
Bearbeitet von Oliver, 19 Juni 2017 - 09:29.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#52
Geschrieben 19 Juni 2017 - 09:31
Das wirft möglicherweise eine interessante Diskussion auf, die den Umgang der Kritik mit Superheldenfilmen betrifft. Was Du hier dem Film ja ankreidest ist, dass er keine Origin Story erzählen soll und auch keinen Superhelden-Endkampf liefern darf. Beides klassische Elemente einer Superheldengeschichte. Ja, man könnte vielleicht anführen, dass der Film schlanker geworden wäre ohne die Origin Story und wir solche Endkämpfe schon zu häufig gesehen haben - aber damit würden wir auch letztlich sagen, dass Superheldenstoffe im Kino keine Superheldenstoffe sein dürfen/sollen. Oder ging es Dir um eine Qualitätsdebatte? Die Origin Story fand ich eigentlich sehr schön erzählt und inszeniert (und den Kampf Amazonen gegen Soldaten visuell aufregend), während man beim finalen Endkampf sicherlich kritisieren kann, dass dies das übliche Blitzehinundhergeschieße war. Ich unterstelle Dir mal, dass Du grundsätzlich kein Fan dieses Subgenres ("war ganz nett") bist, oder? Ich dahingegen mag solche Geschichten sehr und für Leute wie mich ist dann auch der Anfang, denn ich war schon gespannt, welche Origin Story sie von Wonder Woman für die Filmversion verwenden und welche Elemente daraus (ein wichtiges, der Wettkampf, fehlte u.a.).
Eigentlich würde ich von mir behaupten, dass ich Superheldenfilme sehr mag. Zweifellos hat sich eine gewisse Müdigkeit eingestellt, weil einfach zu viele Filme in diesem Genre gemacht werden, aber meine Kritik bezieht sich in beiden Fällen nicht auf die Elemente an sich, sondern auf die konkrete Umsetzung (resp. den Inhalt der Origin-Geschichte). Dieses ganze Ich-setz-mich-hin-und-erzähl-dir-die-eine-Geschichte-und-ich-verbiete-dir-zu-kämpfen-damit-jeder-weiss-dass-du-eine-grosse-Kämpferin-wirst-übrigens-weiss-ich-was-wichtiges-über-dich-das-ich-dir-aber-nicht-verrate-sonst-wäre-die ganze-Geschichte-ja-einfacher-für-dich fand ich einerseits sehr durchschaubar, andererseits sehr unelegant erzählt. Der Kampf am Strand ist cool, aber da beginnt ja auch der eigentliche Plot. Und gut choreografierte Actionszenen liebe ich. Den Schlusskamp fand ich einfach nicht interessant.
Ich habe den Film übrigens in der 2D-Version gesehen.
Bearbeitet von simifilm, 20 Juni 2017 - 06:39.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#53
Geschrieben 19 Juni 2017 - 09:45
Werden denn zu viele Superhelden-Filme hergestellt? Diesem sehr mitteleuropäischen Vorwurf, der bei Liebeskomödien, Action-Filmen, Animationsfilmen u.ä. seltener erhoben wird, unterstelle ich einfach mal einen noch nicht abgeschnittenen Zopf aus einer Zeit, als Superheldenfilme noch seltener waren (vor allem die letzten 2-3 Jahrzehnte im letzten Jahrhundert). Das ist natürlich sehr subjektiv. Das Fanal dürfte nächstes Jahr werden, denn für 2018 sind gleich 7 Marvel-Filme (davon 3x MCU, 4x Fox) und 2 DC-Filme angekündigt. Ja, dieses "Ich weiß was, das sage ich jetzt nicht", sollte man als Erzählelement am besten gesetzlich verbieten, das ist ganz furchbar, da bin ich bei Dir, das ist wirklich schrecklich unelegant. Das gilt im Prinzip auch für das "Ich setze mich mal hin und erzähle Dir eine Geschichte", da wurde ich aber davon versöhnt, dass das visuell sehr schön gestaltet war. Und sich doch verhältnismäßig kurz gefasst hat; jeder, der durch das Stahlbad der Expositionsvorspänne von David Lynchs "Dune" oder, die Krönung der Filmgeschichte dahingehend, den Vorspann von Uwe Bolls "Alone in the Dark" gegangen ist, weiß das einfach zu schätzen. Ich hätte den Film gerne in 2D gesehen (weil meine Augen 3D nicht auflösen und ich somit einen Aufpreis für Nix bezahle), das ging aber leider nicht.Zweifellos hat sich eine gewisse Müdigkeit eingestellt, weil einfach zu viele Filme in diesem Genre gemacht werden, aber meine Kritik bezieht sich in beiden Fällen nicht auf die Element an sich, sondern auf die konkrete Umsetzung (resp. den Inhalt der Origin-Geschichte). Dieses ganze Ich-setz-mich-hin-und-erzähl-dir-die-eine-Geschichte-und-ich-verbiete-dir-zu-kämpfen-damit-jeder-weiss-dass-du-eine-grosse-Kämpferin-wirst-übrigens-weiss-ich-was-wichtiges-über-dich-das-ich-dir-aber-nicht-verrate-sonst-wäre-die ganze-Geschichte-ja-einfacher-für-dich fand ich einerseits sehr durchschaubar, andererseits sehr unelegant erzählt. Der Kampf am Strand ist cool, aber da beginnt ja auch der eigentliche Plot. Und gut choreografierte Actionszenen liebe ich. Den Schlusskamp fand ich einfach nicht interessant. Ich habe den Film übrigens in der 2D-Version gesehen.
Bearbeitet von Oliver, 19 Juni 2017 - 09:48.
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#54
Geschrieben 19 Juni 2017 - 10:12
Werden denn zu viele Superhelden-Filme hergestellt? Diesem sehr mitteleuropäischen Vorwurf, der bei Liebeskomödien, Action-Filmen, Animationsfilmen u.ä. seltener erhoben wird, unterstelle ich einfach mal einen noch nicht abgeschnittenen Zopf aus einer Zeit, als Superheldenfilme noch seltener waren (vor allem die letzten 2-3 Jahrzehnte im letzten Jahrhundert).
Da du von Liebeskomödien sprichst - was war denn die letzte "grosse" Liebeskomödie seit Love Actually? Dieses Genre ist tatsächlich weitgehend aus den Kinos verschwunden (wobei mir nicht ganz klar, warum das so ist). Wie gesagt, ich habe nichts gegen Superheldenfilme per se. Was mich aber zusehends langweilt, ist das Hollywood nur noch in Franchises zu denken scheint. Ein grosser Action-/SF-Film kann nicht mehr für sich stehen, es muss immer gleich eine ganze Welt sein, möglichst noch mit Figuren, die bereits etabliert sind (auch hier eine interessante Frage: Was war die letzte grosse SF-Franchise, die nicht auf bestehendem Material, sei es Comics oder früheren Filmen beruhte? Die Antwort, soweit ich es überblicke, lautet Avatar und allenfalls Pacific Rim. Alles andere ist Recycling von etablierten Stoffen). Das nervt mich, weil es das potenzielle Angebot massiv einschränkt, und Superheldenfilme sind hierfür sicher das zentrale Beispiel. Mir ist natürlich klar, dass das alles ökonomische Gründe hat. Aber ich finde es schade, dass es jenseits der Superheldenblockbuster kaum noch die Möglichkeit zu geben scheint, mit grossen Stars und netten Budgets für sich stehende Filme zu machen. Christopher Nolan und eine Handvoll anderer können das noch, aber diese Schicht scheint immer dünner zu werden. Auf die Gefahr hin als hoffnungsloser Nostalgiker zu gelten: 1972 war The Godfather der kommerziell erfolgreichste Kinofilm des Jahres. Natürlich kann man das Kino von damals nicht eins zu eins mit heute vergleichen, aber es ist heute schlicht undenkbar, dass ein vergleichbarer Film einen ähnlichen Erfolg haben könnte. Schon alleine, weil die Studios daran schlicht gar interessiert wären. Das müsste von Anfang an als crossmediale, über mehrere Fortsetzungen angelegte Fanchise lanciert werden (Klar, The Godfather ist mittlerweile fast schon eine crossmediale Franchise, aber der Film war nicht als das angelegt). Das wäre alles kein Problem, wenn daneben noch anderes produziert würde, aber das "Andere" wandert immer mehr Richtung TV-Serien ab (was auch ok ist, aber im Zweifelsfall ziehe ich die grosse Leinwand vor).
Bearbeitet von simifilm, 20 Juni 2017 - 06:40.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#55
Geschrieben 19 Juni 2017 - 11:44
Ich habe da eine Theorie, vor allem weil ich den Vergleich mit dem indischen Kino habe, dem ich gerne folge: US-Filmemacher trauen sich heute einfach nicht mehr, 'schamlos' Gefühle zu mobilisieren und ruhig auch mal heftig zu überzuckern oder auf die Tränendrüse zu drücken. Mir ein Rätsel, denn man muss auch hier nur mal auf die Zahlen gucken. Es kann doch wohl niemand für einen Zufall halten, dass die erfolgreichsten Filme der 1980er und 1990er jeweils genau das taten. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass "E.T." wegen seines SF-Elements und "Titanic" wegen des Schiffsuntergangs so erfolgreich war? Eben. Liebeskomödien dieses Jahrtausends kochen emotional immer schrecklich auf Sparflamme und flüchten sich meist in dümmlichen Istdaspeinlich-Humor, am besten also, dass "er" von "ihr" dabei erwischt wird, wie er zu irgend einem Song herumhampelt. Auch andere Standard-Situationen kann vermutlich genauso wie ich niemand mehr sehen, wenn ich noch EINEN Film sehe, in welchem "er" "ihr" oder umgekehrt seine Liebe vor einem Publikum ins Mikro gesteht, springe ich mit nacktem Hintern..aber lassen wir das. Will sagen: Wenn du dich nicht traust, Gefühle zu mobilisieren, auch auf die Gefahr hin, dass du dir Kitsch-Vorwürfe einfängst, kannst du es auch lassen - denn niemand will das sehen. In Ihrer "Verzweiflung" geht die Zielgruppe dann sogar in die "Fifty Shades.."-Filme. Deine Beobachtung stimmt, ich habe mal bei Boxofficemojo nachgesehen, der letzte wirklich große Erfolg im Genre Liebeskomödie ist "The Proposal" mit Sandra Bullock. Und der ist fast 10(!!) Jahre her. Wenn ein Film die letzten Jahre überhaupt reüssiert hat, enthielt er meist Elemente der Gross Out-Komödie, so wie Bridesmaids. Dazu noch am Rande: Verfolgst Du die einschlägigen Branchenblätter und die Diskussionen dort? Eine Rolle könnten tatsächlich auch "politische" Gründe spielen. Wenn ein Film von einer Frau handeln sollte, die einen Mann begehrt oder anhimmelt, kommen garantiert Vorwürfe, dass der Film zu "reaktionär" sei, weil diese Frau das Berufliche vernachlässigt - und im Zweifel, weil die Handlung zu 'heteronormativ' sei. Das meine ich nicht als Witz, diese Vorwürfe kämen tatsächlich, denke ich. Bleibt als Rätsel natürlich, warum man die große und treue weibliche Zielgruppe so einfach links liegen lässt. Weil Frauen dann die Männer nicht ins Kino bekommen? Ist doch Quatsch. Das TV-Programm bestimmt in der Regel auch "sie". Sagen Umfragen zumindest. Das mit der "Franchise-Pest" stimmt natürlich, so ist Hollywood 2017. Es gibt halt kleine Studios, größere Studios, und Disney. Bei Disney habe ich sogar einen Beleg für Deine These, dass andere Projekte deshalb nicht realisiert werden: Die Macher von "Tron: Legacy" haben öffentlich beklagt, dass sie trotz Erfolg kein Geld für eine Fortsetzung bekommen, ihnen wurde unverblümt gesagt, dass man das Geld lieber in den nächsten Star Wars/Marvel/Pixar etc. Film steckt. Der "Pate" ist insofern kein so gutes Beispiel, weil er ja immerhin auch ("schon") eine Romanverfilmung war, allerdings heute so tatsächlich nicht mehr möglich wäre. Dafür hat Hollywood sich seine Zielgruppen zu konsequent auf jünger erzogen.Da du von Liebeskomödien sprichst - was war denn die letzte "grosse" Liebeskomödie seit Love Actually? Dieses Genre ist tatsächlich weitgehend aus den Kinos verschwunden (wobei mir nicht ganz klar, warum das so ist).
Bearbeitet von Oliver, 19 Juni 2017 - 11:59.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#56
Geschrieben 19 Juni 2017 - 12:03
Noch kurz OT.
Romcoms haben es vermutlich auch so schwer, weil es alle Filme mit mittlerem Budget (eben auch große Dramen wie "Der Pate" oder "There Will Be Blood") schwer mit der Finanzierung haben. Ein Trend, der ja schon seit einigen Jahren von Filmemachern beklagt wird. Teilweise sind sie halt auf Serien ausgewichen.
Bearbeitet von Pogopuschel, 19 Juni 2017 - 12:05.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#57
Geschrieben 19 Juni 2017 - 12:23
Eher OT dieser Post, sorry, Mods. Ich habe da eine Theorie, vor allem weil ich den Vergleich mit dem indischen Kino habe, dem ich gerne folge: US-Filmemacher trauen sich heute einfach nicht mehr, 'schamlos' Gefühle zu mobilisieren und ruhig auch mal heftig zu überzuckern oder auf die Tränendrüse zu drücken. Mir ein Rätsel, denn man muss auch hier nur mal auf die Zahlen gucken. Es kann doch wohl niemand für einen Zufall halten, dass die erfolgreichsten Filme der 1980er und 1990er jeweils genau das taten. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass "E.T." wegen seines SF-Elements und "Titanic" wegen des Schiffsuntergangs so erfolgreich war? Eben.
Christopher Nolan wäre ein Gegenbeispiel für die These von der Angst vor Überzuckerung. Aber ernsthaft: An dieser These mag auf der individuellen Ebene - sprich: Regisseur, Drehbuchautor etc. - allenfalls was drein sein, aber ich glaube nicht, dass die Studiostrategie dadurch entscheidend beeinflusst wird. Da denke ich in der Tat, dass das mehr mit dem von Pogopuschel beschriebenen Phänomen zu tun hat: Für die grossen Studios ist der Mittel-Budget-Bereicht nicht mehr interessant, weil sich der zu wenig gut kalkulieren lässt und insgesamt einfach zu wenig einspielt.
Dazu noch am Rande: Verfolgst Du die einschlägigen Branchenblätter und die Diskussionen dort? Eine Rolle könnten tatsächlich auch "politische" Gründe spielen. Wenn ein Film von einer Frau handeln sollte, die einen Mann begehrt oder anhimmelt, kommen garantiert Vorwürfe, dass der Film zu "reaktionär" sei, weil diese Frau das Berufliche vernachlässigt - und im Zweifel, weil die Handlung zu 'heteronormativ' sei. Das meine ich nicht als Witz, diese Vorwürfe kämen tatsächlich, denke ich.
Ich bin kein allzu aktiver Branchenblatt-Leser; ob diese These stimmt, weiss ich nicht. Spontan scheint sie mir in verschiedener Hinsicht nur mässig plausibel. Zum einen macht Hollywood ja nach wie vor genug konservative Ware. Solange der finanzielle Erfolg stimmt, lässt man sich von ein bisschen Geschrei nicht beeindrucken. Wenn man von der inhaltlichen Ebene ausgeht, sehe ich zudem nicht, warum Liebeskomödien per se konservativ sein sollen (und wenn man nicht heteronormativ sein will - eine schwule Liebeskomödie kann ebenso unterhaltsam sein. Siehe The Wedding Banquet, der gemessen am Budget anscheinend der finanziell erfolgreichste Film des Jahres 1993 war). Starke, eigenständige Frauenfiguren sind ja kein Fremdkörper für Komödien. Im Gegenteil: Das gibt's bereits in den Screwball Comedies der 1930er Jahre.
Bleibt als Rätsel natürlich, warum man die große und treue weibliche Zielgruppe so einfach links liegen lässt. Weil Frauen dann die Männer nicht ins Kino bekommen? Ist doch Quatsch. Das TV-Programm bestimmt in der Regel auch "sie". Sagen Umfragen zumindest.
Ich denke, die Antwort ist letztlich sehr simpel: Irgendwelche Zielgruppenbefragungen sagen, dass das ist, was das Publikum sehen will, und der finanzielle Erfolg gibt den Studios recht. Warum vom Muster abweichen, wenn man damit viel Geld macht?
Der "Pate" ist insofern kein so gutes Beispiel, weil er ja immerhin auch ("schon") eine Romanverfilmung war, allerdings heute so tatsächlich nicht mehr möglich wäre. Dafür hat Hollywood sich seine Zielgruppen zu konsequent auf jünger erzogen.
Ich habe ja überhaupt nichts gegen Literaturverfilmungen; ich beklage lediglich eine Reduktion der Palette und eine - so herablassend das klingen mag, aber schliesslich bin ich vor zehn Tagen 40 geworden - fast ausschliessliche Fokussierung auf Teenager.
Bearbeitet von simifilm, 19 Juni 2017 - 14:03.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
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• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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#58
Geschrieben 19 Juni 2017 - 13:23
Back to the wonder: Im SPIEGEL gab's vor 6 Tagen eine positive Rezension, die ich erst heute entdeckte... (ACHTUNG: Ich hab auf die Druckversion verlinkt, weil mir das extreme SPON-Werbegebaren zu sehr auf den Sack geht. Ihr müsst evtl. also vorab ein Drucken-Popup schließen, aber dann steht da der Artikel in reiner Textform. -- Wer den "echten" Link haben will mache aus dem "-druck.html" am Ende der URL einfach ".html"...)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 19 Juni 2017 - 13:24.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#59
Geschrieben 19 Juni 2017 - 15:01
Dazu noch am Rande: Verfolgst Du die einschlägigen Branchenblätter und die Diskussionen dort? Eine Rolle könnten tatsächlich auch "politische" Gründe spielen. Wenn ein Film von einer Frau handeln sollte, die einen Mann begehrt oder anhimmelt, kommen garantiert Vorwürfe, dass der Film zu "reaktionär" sei, weil diese Frau das Berufliche vernachlässigt - und im Zweifel, weil die Handlung zu 'heteronormativ' sei. Das meine ich nicht als Witz, diese Vorwürfe kämen tatsächlich, denke ich. Bleibt als Rätsel natürlich, warum man die große und treue weibliche Zielgruppe so einfach links liegen lässt. Weil Frauen dann die Männer nicht ins Kino bekommen? Ist doch Quatsch. Das TV-Programm bestimmt in der Regel auch "sie". Sagen Umfragen zumindest.
Nicht nur in US-Branchenblättern. Lars Schmeink führt das auch als Kritikpunkt in seiner Besprechung von "Wonder Woman" auf Tor Online an, mit dem Argument, dass das Potential der Vorlage verschenkt würde. Ich kann das nicht beurteilen, da ich weder die Comics kenne, noch den Film.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#60
Geschrieben 19 Juni 2017 - 15:23
Nicht nur in US-Branchenblättern. Lars Schmeink führt das auch als Kritikpunkt in seiner Besprechung von "Wonder Woman" auf Tor Online an, mit dem Argument, dass das Potential der Vorlage verschenkt würde. Ich kann das nicht beurteilen, da ich weder die Comics kenne, noch den Film.
Nun ja †¦ Was Oliver befürchtet, bewegt sich, soweit ich das verstehe, auf einer etwas anderen Ebene. Er meint, dass romantische Liebeskomödien generell für Heteronormativität, klischierte Frauenrollen etc. kritisiert werden könnten, wofür ich nun keine Anzeichen sehe, denn die grosse Mehrheit der Liebesgeschichten, die wir im Kino sehen - und welcher Film kommt schon ganz ohne Liebesgeschichte aus -, sind nach wie vor heterosexuell, ohne dass das jemanden interessiert. Lars, der Wonder Woman insgesamt deutlich positiver bewertet als ich, kritisiert hingegen u.a. anderem, dass Diana im Film ausschliesslich als heterosexuell dargestellt wird, was bei einer Figur, die in der Vorlage anscheinend bisexuell veranlagt ist und von einer Insel stammt, auf der nur Frauen leben, in der Tat ein wenig seltsam ist. Tatsächlich ist es noch absurder: Diana spricht auf der Bootsfahrt explizit davon, dass es quasi "wissenschaftlich erwiesen sei", dass Männer überflüssig seien, wenn es um sexuelles Vergnügen geht. Das Thema Homosexualität wird damit explizit angeschnitten, der Film getraut sich aber nicht, auch nur einen Hauch von lesbischer Sexualität zu zeigen, was angesichts des Schauplatzes zu Beginn schon etwas Verkniffenes hat. Das ist aber trotz allem Kritik auf einem anderen Level als die, die Oliver wohl befürchtet.
Bearbeitet von simifilm, 20 Juni 2017 - 06:43.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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