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J.G. Ballard - Die Dürre

J.G. Ballard Die Dürre Lesezirkel Klassiker 2021

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40 Antworten in diesem Thema

Umfrage: J.G. Ballard - Die Dürre (3 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich:

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Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (1 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  2. gut (2 Stimmen [66.67%])

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Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  2. gut (1 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

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Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (2 Stimmen [66.67%])

    Prozentsatz der Stimmen: 66.67%

  2. gut (1 Stimmen [33.33%])

    Prozentsatz der Stimmen: 33.33%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

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  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [100.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 100.00%

  2. gut (0 Stimmen [0.00%])

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  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

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  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Grundidee und Thema fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [100.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 100.00%

  2. gut (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):

  1. actiongeladen (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. anspruchsvoll (3 Stimmen [23.08%])

    Prozentsatz der Stimmen: 23.08%

  3. berührend (2 Stimmen [15.38%])

    Prozentsatz der Stimmen: 15.38%

  4. brutal (1 Stimmen [7.69%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.69%

  5. düster (1 Stimmen [7.69%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.69%

  6. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  7. gruselig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  8. langweilig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  9. lustig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  10. romantisch (1 Stimmen [7.69%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.69%

  11. ruhig (1 Stimmen [7.69%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.69%

  12. seicht (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  13. spannend (1 Stimmen [7.69%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.69%

  14. traurig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  15. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  16. zu Recht ein Klassiker (3 Stimmen [23.08%])

    Prozentsatz der Stimmen: 23.08%

  17. nichts von alledem (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

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#31 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 18 August 2021 - 12:25

Meines Erachtens befindet er sich in einer tiefen Depression.

 

Auslöser war die Trennung von Judith.

 

Aber auch die Ansammlung von "Souvenirs" auf seinerm Hausboot zeigt, dass Ransom nicht nur mit der Gegenwart sondern auch mit seiner Vergangenheit im Kampf liegt. Die verquere familiäre Situation - möglicherweise eine sehr schwierige Kindheit - werden zumindest angedeutet.

 

Provokative Frage: hat am Ende Ransom "Die Dürre" über die Menschheit gebracht...?

 

Also dieses in der Zeit festfrieren kann durchaus für eine Depression stehen. Das würde bedeuten, dass er in der ersten Phase in der Findung ist, er will ja nicht weg. Der mittlere Teil dagegen, als er zu Judith zurück kehrt, zu dem Pfarrer, etc., alles Leute, die er im ersten Teil abschüttelt, erkennt er seine Krankheit und der dritte Teil, die Rückkehr zum Anfang wäre dann die Auseinandersetzung mit der Depression. Das er sich auflöst, kann zeigen, das er geheilt ist, aber genauso gut, das die Krankheit in auffrist. Als der Regen kommt, ist er ja schon am schwinden, aslo kann er die gloreiche Zukunft vielleicht gar nicht mehr "genießen".

Wenn man die Dürre mit der Depression gleichsetzt, könnte man die letzte Frage so beantworten. Man könnte aber auch sagen, er wurde durch die Dürre depressiv und die Dürre steht stellvertretend für die Dürre der Gesellschaft.

 

Vom technisch-wissenschaftlichen Aspekt würde ich nicht so viel erwarten. Ballards Stärken sind wohl eher das was man Inner Space SF nennt. Ansonsten bleibt ja vieles unbeantwortet. Wenn in der Region, in der die Geschichte spielt, die Dürre da ist, wo ist denn dann das Wasser hin? Der Planet verliert das Wasser ja jetzt erstmal nicht und daher müsste woanders ja ein Flüssigkeitsüberschuss sein. Ich denke, solche "Nebengedanken" hat der Autor nicht näher betrachtet, die Geschichte konzentriert sich auf ihre Metapher und da gehören Wassertransport, Löwen und eine verlassene Oase mit Verrückten dazu.  Das sieht man an der Szene mit dem Auto in Teil 2. Funktioniert halt nicht, also gehen sie in Teil 3 zu Fuß.


Bearbeitet von Mammut, 18 August 2021 - 12:25.


#32 Spring - Brauner

Spring - Brauner

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Geschrieben 18 August 2021 - 14:55

 

 

Ransom ist vieldeutig, neben "Erlösung" lässt es sich auch mit "Geisel" oder "Lösegeld" etc. pp. übersetzen ...

 

 

 

Dr. Ransom(e) ist - ebenso wie Catherine Austin oder Karin Novotny - ein öfter wiederkehrender Charakter in Ballards Werk. In "Empire of the Sun" ist er der Lagerarzt und wird zum Ersatzvater des verwaisten Jim Graham.



#33 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 19 August 2021 - 17:07

Depression ist so ein Allerweltsbegriff, so eine Art Modediagnose, die nicht viel aussagt.

 

Ich finde es unpassend Ransom mit so einem Etikett zu versehen. Warum sollte man ihn für krank halten? Das ergibt keinen Sinn.



#34 Spring - Brauner

Spring - Brauner

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Geschrieben 20 August 2021 - 07:43

Depression ist so ein Allerweltsbegriff, so eine Art Modediagnose, die nicht viel aussagt.

 

Ich finde es unpassend Ransom mit so einem Etikett zu versehen. Warum sollte man ihn für krank halten? Das ergibt keinen Sinn.

 

"Die Normalsten sind die Kränkesten. Und die Kranken sind die Gesündesten."

 

(Erich Fromm, zit. "Haben oder Sein", 1976)

 

Ich finde, dass diese Diagnose perfekt für die Charaktere der "Dürre" passt.


Bearbeitet von Spring - Brauner, 20 August 2021 - 07:43.


#35 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 20 August 2021 - 13:02

"Die Normalsten sind die Kränkesten. Und die Kranken sind die Gesündesten."

 

(Erich Fromm, zit. "Haben oder Sein", 1976)

 

Das ist ein Allgemeinplatz, der nichts aussagt.

 

„Normal“ und „krank“ sind sehr schwammige Begriffe. Was damit gemeint ist hängt von kulturellen, gesellschaftlichen, ethnischen und historischen Zusammenhängen ab.

 

„Depression“ ist ein Krankheitsbegriff, dessen Bedeutung in Diagnosehandbüchern geregelt ist und der sich an den gegenwärtigen gesellschaftlichen Normen orientiert.

 

Ransom ist traurig, niedergeschlagen und vielleicht weiß er nicht, was er tun soll. Dann tut er jedesmal das nächstliegende.

 

Und was ist mit Quilter, Lomax, Miranda? Man könnte sie für durchgeknallt halten. Aber wird man ihnen damit gerecht? Eher nicht.

 

Ich will jedenfalls die Protagonisten nicht in die Ecke behandlungsbedürftig psychisch krank stellen. Ihre Handlungen resultieren daraus, dass keine gesellschaftlichen Normen mehr existieren bzw. dass keine Institutionen mehr da sind, die diese Normen durchsetzen. Jeder folgt seinem inneren Antrieb.



#36 Spring - Brauner

Spring - Brauner

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Geschrieben 22 August 2021 - 08:12

Das ist ein Allgemeinplatz, der nichts aussagt.

 

„Normal“ und „krank“ sind sehr schwammige Begriffe. Was damit gemeint ist hängt von kulturellen, gesellschaftlichen, ethnischen und historischen Zusammenhängen ab.

 

„Depression“ ist ein Krankheitsbegriff, dessen Bedeutung in Diagnosehandbüchern geregelt ist und der sich an den gegenwärtigen gesellschaftlichen Normen orientiert.

 

 

Zustimmung. Ich denke, dass Fromm mit dieser plakativen Formel genau das zum Ausdruck bringen wollte: die Fragwürdigkeit menschlicher und gesellschaftlicher Begrifflichkeiten.

 

 


Und was ist mit Quilter, Lomax, Miranda? Man könnte sie für durchgeknallt halten. Aber wird man ihnen damit gerecht? Eher nicht.

 

Ich will jedenfalls die Protagonisten nicht in die Ecke behandlungsbedürftig psychisch krank stellen. Ihre Handlungen resultieren daraus, dass keine gesellschaftlichen Normen mehr existieren bzw. dass keine Institutionen mehr da sind, die diese Normen durchsetzen. Jeder folgt seinem inneren Antrieb.

Ich denke die Stärke von "The Drought" liegt gerade darin, dass sich ihr "Personal" jeder Form von Kategorisierung entzieht.



#37 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 23 August 2021 - 08:43

Hallo Susanne,


Ich will jedenfalls die Protagonisten nicht in die Ecke behandlungsbedürftig psychisch krank stellen. Ihre Handlungen resultieren daraus, dass keine gesellschaftlichen Normen mehr existieren bzw. dass keine Institutionen mehr da sind, die diese Normen durchsetzen. Jeder folgt seinem inneren Antrieb.

yepp, so sehe ich das auch.

 

Die Katastrophe wirft die Menschen auf sich selbst zurück. Gibt es zu Beginn noch staatliche Strukturen (Rest Polizei, Post, Militär), gibt es am Ende nur noch die Frage: Was macht den Menschen aus? Was lässt ihn wie handeln? Dass Ballard die ganze Bandbreite menschlicher Handlungsmöglichkeiten durchspielt (auch die völlig irren), sieht auf den ersten Blick pessimistisch aus. Andrerseits aber ist eine Figur wie Ransom die zentrale Figur. Und er ist Arzt. Er ist Helfer. Er ist letztlich das Gute. Man kann ihn als Beispiel dafür begreifen, dass eine Gesellschaft auch unter katastrophalsten Bedingungen überlebensfähig ist, wenn es viele vom Typ Ransom gibt. Er organisiert die Fahrt zur Küste, er organisiert den Rückweg. Er schafft es sogar ein so kostbares Gut wie Wasser zu organisieren, dass die Rückreise überhaupt erst ermöglicht. So melancholisch Ransom auch wirkt, er ist ein Macher und weit von einer Depression entfernt.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)

#38 Spring - Brauner

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Geschrieben 28 August 2021 - 10:52

Ich habe dazu noch ein Autoreninterview gefunden:

 

"Ich betrachte meine Geschichten nicht als katastrophenorientiert, jedenfalls die meisten Geschichten meiner SF nicht - von The Wind from Nowhere abgesehen, das ist bloß Zeilenreißerei. Die anderen, die halbwegs ernsthaft sind, sind keine Katastrophengeschichten. Man scheint zu glauben, daß das Bücher mit unglücklichem Ausgang sind, aber das Gegenteil trifft zu: es sind Bücher mit Happy Ends, Geschichten über eine psychische Erfüllung. Die geophysikalischen Wandlungen, die in The Drought, The Drowned World und The Crystal World stattfinden, sind alle positive Wandlungen zum Besseren, die Bücher handeln davon. Diese Veränderungen führen uns zu unseren echten psychologischen Zielen hin, daher handelt es sich überhaupt nicht um Katastrophengeschichten."

 

(J.G. Ballard - David Pringle v. 4.1.1975)



#39 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 28 August 2021 - 19:14

Ich habe dazu noch ein Autoreninterview gefunden:

 

"Ich betrachte meine Geschichten nicht als katastrophenorientiert, jedenfalls die meisten Geschichten meiner SF nicht - von The Wind from Nowhere abgesehen, das ist bloß Zeilenreißerei. Die anderen, die halbwegs ernsthaft sind, sind keine Katastrophengeschichten. Man scheint zu glauben, daß das Bücher mit unglücklichem Ausgang sind, aber das Gegenteil trifft zu: es sind Bücher mit Happy Ends, Geschichten über eine psychische Erfüllung. Die geophysikalischen Wandlungen, die in The Drought, The Drowned World und The Crystal World stattfinden, sind alle positive Wandlungen zum Besseren, die Bücher handeln davon. Diese Veränderungen führen uns zu unseren echten psychologischen Zielen hin, daher handelt es sich überhaupt nicht um Katastrophengeschichten."

 

(J.G. Ballard - David Pringle v. 4.1.1975)

 

Kommt mir sehr aktuell vor ...

 

Anstatt wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, lieber die Richtung ändern und dem Unbekannten entgegen gehen.

 

Wo gibt es das ganze Interview?


Bearbeitet von Susanne11, 28 August 2021 - 19:15.


#40 Spring - Brauner

Spring - Brauner

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Geschrieben 30 August 2021 - 14:32


 

 


Wo gibt es das ganze Interview?

"Polaris 7", Phantastische Bibliothek Suhrkamp Taschenbuch, 1983 S. 10 ff.



#41 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 30 August 2021 - 14:35

 

 

"Polaris 7", Phantastische Bibliothek Suhrkamp Taschenbuch, 1983 S. 10 ff.

Vielen Dank 





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