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„Klimazukünfte 2050“ - Schreibwettbewerb (Hirnkost Verlag u. a.)

Ausschreibung Schreibwettbewerb Literaturpreis Anthologie

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69 Antworten in diesem Thema

#61 Sam Francisco

Sam Francisco

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Geschrieben 25 November 2023 - 15:23

Aufgrund euerer Rezensionen jetzt also mein Eindruck von

 

Marcus Hammerschmitt - In der Trockenzeit:

 

Die Mutter des Protagonisten legt sich aufgrund einer langen Dürre in den Trockenschlaf. Dabei wird sie in einen Kokon eingesponnen und in einem sogenannten Schlafschrank aufbewahrt. Bei einem Einbruch beschädigen die Einbrecher den Schlafschrank, mit der Folge, dass die Mutter verstirbt. Der Tod der Mutter wird dem Protagonisten zur Last gelegt, weil der Schrank nicht das neueste Modell und somit nicht mit den neuesten Sicherungsmechnismen ausgestattet gewesen sei. Zur Strafe muss nun auch der Protagonist für ein Jahr in den Trockenschlaf.

 

Die Story ist kurz (6 Buchseiten), locker zu lesen und auch nicht langweilig, die dahinterstehende Idee fand ich spannend. Aber als "Burner" würde ich die Story aus meiner Sicht nicht bezeichnen. Immerhin gehobenes Mittelfeld.

 

 

Christian Endres - Die Straße der Bienen:

 

Bienen in freier Natur sind so gut wie ausgestorben. Es gibt aber Firmen, die Bienen züchten und diese für viel Geld an reiche Kunden verkaufen. Der Transport der Bienenstöcke findet in schwer gepanzerten LKWs statt, die von bewaffneten Trupps - teilweise mit Panzerwagen - begleitet werden. In dieser Story begleiten wir solch einen Transport, bei dem einiges schief geht.

 

Die beste Story, die ich bisher von Endres gelesen habe, gehört für mich zu den Top 10 für 2023.

 

SF

 


Future ist die Zukunft!
  • • (Buch) gerade am lesen:Maik Kassel: Jenseits der Dächer
  • • (Buch) als nächstes geplant:immer noch Alan Campbell - Scar Night (Kettenwelt 1), aber meine Planungen werden häufig über den Haufen geworfen.
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#62 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 27 November 2023 - 16:59

Christian Endres:  Die Straße der Bienen

 

Locker fluffige Mad Max-Adaption. Liest sich gut weg, hat aber ein paar Inkonsistenzen.

 

Da sind sonnenverbrannte Nackte, die Temperatur steht bei 42° Celsius, aber es ist üblich, dass es Sturm, Gewitter, Regen und Hagel (!) gibt. Doch im Tal ist es mild und lebenswert und die Vegetation ist von solchen Unbilden bislang verschont geblieben. Das klingt ein bisschen nach Xanadu oder zumindest so, wie es für die Story gerade benötigt wird.  Aber vielleicht ist es auch ein wenig eine Bladerunner 2049-Hommage, wo es die unterschiedlichsten Klimazonen gab, von trockenem Sandstaub bis zu feinem Schneefall.

 

Schade finde ich das Detail, dass die Waffe einen Klemmer aufgrund der hohen Temperaturen hat, denn die (Temperaturen) sind ja nicht über Nacht so geworden und offensichtlich ist die Truppe top ausgerüstet, nur die Waffen haben sie bei Wish bestellt.

 

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Die Story ist in meinen Augen wirklich sehr gut, schlägt aber nicht meine beiden Favoriten.


† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                Meine Story KADAVER - for free - lesen, drucken, downloaden!.


#63 Sam Francisco

Sam Francisco

    Biblionaut

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Geschrieben 27 November 2023 - 18:40

Christian Endres:  Die Straße der Bienen
 
Locker fluffige Mad Max-Adaption. Liest sich gut weg, hat aber ein paar Inkonsistenzen.
 
Da sind sonnenverbrannte Nackte, die Temperatur steht bei 42° Celsius, aber es ist üblich, dass es Sturm, Gewitter, Regen und Hagel (!) gibt. Doch im Tal ist es mild und lebenswert und die Vegetation ist von solchen Unbilden bislang verschont geblieben. Das klingt ein bisschen nach Xanadu oder zumindest so, wie es für die Story gerade benötigt wird.  Aber vielleicht ist es auch ein wenig eine Bladerunner 2049-Hommage, wo es die unterschiedlichsten Klimazonen gab, von trockenem Sandstaub bis zu feinem Schneefall.
 
Schade finde ich das Detail, dass die Waffe einen Klemmer aufgrund der hohen Temperaturen hat, denn die (Temperaturen) sind ja nicht über Nacht so geworden und offensichtlich ist die Truppe top ausgerüstet, nur die Waffen haben sie bei Wish bestellt.
 
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Die Story ist in meinen Augen wirklich sehr gut, schlägt aber nicht meine beiden Favoriten.


Wenn du es so sagst, muss ich feststellen, dass du Recht hast. Das ist mir beim Lesen gar nicht so aufgefallen. Ich gehe bei meinen Bewertungen aber hauptsächlich nach dem Lesespaß, den ich hatte, und der war hoch bei dieser Story.
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#64 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 27 November 2023 - 19:43

Ich hatte Lesespaß. 

Solche Inkonsistenzen sind Sache des Lektorats. Als Autory ist man da blind. Oder man braucht 3 Monate Abstand. 


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#65 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 28 November 2023 - 05:55

Mir geht es genauso wie Sam. Ich merke sowas selten (wobei ich gerade beim Re-Read von 1Q84 etwas habe, das ich absolut nicht kaufe).
Nur bei eigenen Texten ärgert mich das total!

Frank, welches sind deine beiden Favoriten?

Ich überlege immer noch, welche der Storys es neben dem Hammerschmitt noch in meine top 10 schaffen.

Podcast: Literatunnat

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#66 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 28 November 2023 - 12:06

Frank, welches sind deine beiden Favoriten?

 

1. Theresa Hannig (& Uwe Post) "Wo acht Arme grillen"

2. Charline Winter "Grüne Herzen"


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#67 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 28 November 2023 - 12:23

Ach so, von ALLEN veröffentlichten Kurzgeschichten. Ja, verstehe ich, Grüne Herzen will ich auch nominieren.


Podcast: Literatunnat

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  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#68 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 28 November 2023 - 12:26

Ach so, von ALLEN veröffentlichten Kurzgeschichten. Ja, verstehe ich, Grüne Herzen will ich auch nominieren.

Ich hab noch nicht alles durch, bemühe mich aber in diesem Jahr so fundiert wie möglich die deutschen SF-KG beurteilen zu können.

Die Zeit für Romane hab ich leider nicht. Ich schreib ja auch so ganz nebenbei  :blink:


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#69 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben Heute, 13:59

Jetzt habe ich mir den Ziegelstein auch endlich vorgenommen.
Eins meiner Leseziele für 2025 ist, alle Bücher, die ich vor 2024 beschafft habe, endlich zu lesen.
Die "Klimazukünfte" gehören dazu.
 
Hier der erste Schwung:

Fritz Heidorn: Fiktionen als Realismus unserer Zeit (Vorwort)
Inhalt: Wir sind in einer „all hands on“-Situation und brauchen jede noch so abwegige und radikale Idee, um die Katastrophe abzuwehren oder zu lindern.
Fazit: Sehr metaphorisch und programmatisch. Schöne Kim-Robinson-Zitate.

Anne Abelein: Fortschritt
Inhalt: Der erste hominide Fußabdruck vor 6 Millionen Jahren vergrößerte sich stetig und reicherte sich mit immer mehr Abfall an. Ziel: kleinere Abdrücke durch regional gefertigte Sandalen.
Fazit: Klar und pointiert, aber wenig originell. Quasi-Lyrik.

Robin Bergauf: Der große Bartstreit …
Inhalt: Der aufgemotzte Laptop M.P.T. Coeur berechnet die Entwicklung der Welt bis zum Jahr 2050. Der große siebenjährige Bartstreit von 2036-2037, bei dem alle religiösen Führer der Welt in einen Tempel eingeschlossen werden, besiegelt das Ende der Religionen. Das Genderproblem wird durch die Endungen -ön bzw. -ör gelöst. UniTs, die Nachfolger der Handys, werden jedem Menschen ab 2038 bei seiner Geburt angehandygt, ab 2041 wird das UniT-Alter auf 17 hochgesetzt. Und der Generalstreik aller UniTs von 2042 aus ästhetischen Gründen sorgt dafür, dass die verbliebenen Diktatoren auf den Inseln vor Kamtschatka festgesetzt werden.
Fazit: Ja, ganz süße Satire, als Science-Report verpackt. Mit Quellenangaben und Zeittafel. Künstliche Intelligenz statt natürlicher Dummheit!
Bisweilen spürt man den genervten Lehrer und Familienvater.

Lisa Brenk: Die Katastrophenmalerin
Inhalt: Die Katastophenmalerin bekommt nächtlichen Besuch von einem Herrn, der ihre K-Bilder kaufen will. Denn mit jedem Bild nehmen die Real-Katastrophen ab, und das passt dem Herrn gar nicht.
Fazit: Gutes Schreibwerkstatt-Niveau. Ich habe nicht kapiert, was der Besucher allegorisieren soll.

Pauline Brenner: Verrat an der Gleichförmigkeit
Inhalt: Die Luft ist verpestet, die Sonne verbirgt sich hinter einem permanenten Hochnebel. Eine Frau im üblichen Schutzanzug überwindet eine Stadtmauer und entdeckt in der Wildnis außerhalb der Stadt – die letzten bunten Blumen.
Fazit: Reine Betroffenheitsgeschichte, in der Form schon gefühlt 100mal gelesen.

Jamie-Lee Campbell: 50 Minuten Regen 359 Euro
Inhalt: Nach entsprechenden technischen Durchbrüchen ist Wetter kontrollierbar und käuflich geworden. Allerdings haben schnell internationale Konzerne die meisten und größten Slots aufgekauft. Doch für eine kleine Regendusche auf Onkel Willies Balkon reicht es gerade noch.
Fazit: Ich mag den schnodderigen $til und die Verwendung von Währungszeichen in normalen €xpressionen. Gelungen!

Christian Endres: Die Straße der Bienen
Inhalt: Gezüchtete Bienenvölker werden mit Trucks zu den letzten Obstplantagen für die Reichen transportiert. Die Trucks werden von bewaffneten Guards gesichert, denn immer wieder werden sie von verzweifelten Dorfbewohnern angehalten oder überfallen.
Fazit: Rasant und atmosphärisch dicht geschrieben, zugespitzt auf die klaustrophobe Situation im Innern des Trucks, die handelnden Personen kommen sehr plastisch rüber. Coole Story eines Routiniers!

Marcus Hammerschmitt: In der Trockenzeit
Inhalt: Um die Trinkwasserknappheit zu lindern, lassen sich alte Menschen in Bewusstlosigkeit versetzen und in Kokons einspinnen. Doch in die Wohnung der Mutter des Ich-Erzählers wird eingebrochen, der Kokon zerstört, was den Tod der Mutter zur Folge hat. Und eine Bestrafung des IE, weil er seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist.
Fazit: Sehr bedrückend geschriebene, auf 6 Seiten komprimierte Vision einer Dystopie, in der Wasser ein unbezahlbarer Luxus geworden ist.
 
 
Am Ende des Buches geben die Juroren noch ihre Gedanken und Erlebnisse zum besten.
Ich hasse Nachworte. Vor allem, wenn das endlich beendete Buch etwas umfangreicher war, und ich mich dann noch durch 40 oder 50 Seiten zähen Nachschlags quälen muss. Damit mir das bei diesem Buch nicht passiert, lese ich die Jury-Gedanken ein wenig parallel.
 
Hier die ersten beiden Beiträge:

Inés María Jiménez: Düstere Zukunft? …
Inhalt: Frau Jiménez hat sich gefreut, als Jurorin bei dem Wettbewerb mitmachen zu dürfen. Aber um den Klimawandel zu begrenzen, müssen wir alle etwas tun.
Fazit: Jaja, die üblichen Mobilisierungsreden!

Katharina Bendixen & Sven J. Olsson: Briefwechsel
Inhalt: Die beiden Juroren schreiben einander, wie sich der Klimawandel bereits beim Jahreswechsel 2022/23 in Deutschland auswirkt. Und dass der Wunsch der Kinder nach einer Flugreise wohl kaum erfüllt werden kann.
Fazit: Ganz konkrete Beobachtungen, ganz konkrete Konsequenzen für die Lebensweise der beiden Familien. So geht Betroffenheit!

 

 

In den kommenden Tagen möchte ich meine Leseerfahrungen nach und nach hier reinkippen.

Wen's interessiert: Behaltet den Thread im Auge!

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, Heute, 16:28.

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Denn er tut sich verbitten
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#70 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben Heute, 15:32

Die Hammerschmitt-Story ist ja meiner Meinung nach einer der Highlights des Jahres gewesen, leider kaum beachtet.

Das Interview dazu mit ihm war auch eine der Podcast Folgen, die mir besonders viel Spaß gemacht haben

Podcast: Literatunnat

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