Ab dem 4. April lesen wir hier gemeinsam
Arkadi & Boris Strugatzki mit Picknick am Wegesrand / Stalker
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 31 März 2022 - 17:05
Ab dem 4. April lesen wir hier gemeinsam
Arkadi & Boris Strugatzki mit Picknick am Wegesrand / Stalker
Ich wünsche allen viel Spaß.
Geschrieben 04 April 2022 - 15:50
Ich bin jetzt auf Seite 32 - also ziemlich genau an der 17%-Marke - meines Suhrkamp-Taschenbuchs, mitten in der Narration des abgebrühten & eher misanthropen ZONEN-Schatzgräbers Red. Mir kommt wie damals beim 1. Lesen der Weltenbau nahe & in der Z. wie ein Computerspiel mit vielen tödlichen Fallen vor; gelegentlich darf man dann (hoffentlich) wertvolles Inventar einsammeln. Nur dass es nicht mehr als 1 Leben im "Spiel" gibt...
P.S.: Ich hab mit dem Nachwort von Altmeister Lem angefangen. Kann ich empfehlen. Es gibt viel Einsicht darin, warum das Picknick so strukturiert ist. Natürlich auch in des Meisters allseits bekannte eigene Missgunst ggü. dem Genre SF, und seinen Schwächen aus seiner Sicht. Diese Vitriolik so geballt zu lesen, war ein wenig wie das Zurückkehren eines alten grummeligen Freunds...
P.P.S.: Beim 1. Lesen hatte ich wg. dem Namen des Gebiets den Eindruck das sei als Allegorie auf die DDR - "Zone" eben - gemeint. Hatte ich so in Erinnerung. Aber ich denke da irre ich mich...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 04 April 2022 - 23:00.
/KB
Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."
(Auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")
Geschrieben 04 April 2022 - 17:33
Welche Ãœbersetzung liest du? Das Nachwort von Lem ist in der suhrkamp Ausgabe. Die habe ich nach einigem Suchen gerade gefunden.
Ich lese die neue Ãœbersetzung von David Drevs. Auf dem Cover steht als Titel "Stalker" - warum auch immer. Bezieht sich wohl auf den Film von Tarkovsky.
Mir gefiel das absurde Interview mit Dr. Pillmann sehr.
Und der schnodderig-überhebliche Ton des Schatzsuchers Redrick Shewhart ebenso.
Parallel zum Lesen denke ich auch an "Die Southern Reach Trilogie" von Jeff VanderMeer, ein Werk das ich sehr schätze.
Und ich habe die Bilder und die Stimmung von Tarkovskys Film im Kopf.
Geschrieben 04 April 2022 - 17:45
Ich lese auch die Heyne Ausgabe von 12/2021. Dort ist ein Vorwort von Wladimir Kaminer drin, der über das Schriftstellerleben in der Sowjetunion und die Verhältnisse für Leser von wissenschaftlicher Phantastik plaudert, vieles davon habe ich so oder ähnlich schon mal gelesen, für den Roman selbst ist das nebensächlich.
Das absurde Interview war wirklich absurd und ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
Geschrieben 04 April 2022 - 18:48
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 04 April 2022 - 20:58
Ich habe das Buch Gesammelte Werke Band 2 - 2. Auflage 2012.
Picknick am Wegesrand wurde von Aljonna Möckel übersetzt und hat so ca. 220 Seiten.
Das Interview habe ich auch gelesen.
Geschrieben 05 April 2022 - 05:29
Moin,
also, im August 2021 habe ich die alte Übersetzung von 1976 gelesen. Die kam mir schräg vor, jedenfalls im ersten Teil, der ja ziemlich im Slang gehalten ist. Ich muss aber sagen, ich spreche Aljonna Möckel von der Verantwortung frei, die Neuübersetzung liest sich genauso schräg. Das soll wohl der Ton sein bzw. fängt den Ton des Originals auf. Nun ja. Es hat ja auch irgendwie was, charakterisiert sehr durch Sprache und Wortwahl.
Ich finde es ganz angenehm, schon zu wissen, wo das alles hin soll, wenn auch natürlich einiges an Spannung raus ist.
Da ich aber eh nicht jedes Detail begriffen und verstanden habe, schadet eine erneute Lektüre auch nicht.
Ich bin jetzt also mitten im ersten Teil, Ich-Erzähler eines der Stalker, Red (bzw. "Roter").
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 April 2022 - 19:54
Moin,
ich lese die Neuübersetzung. Ich weiß gar nicht, ob ich die Suhrkamp-Version damals besessen habe oder nur aus Bibloithek geliehen...
Derzeit bin ich auf S. 121, also im 2. Teil. Das Vorwort fand ich krass, wie es in Russland zuging, habe ich mir noch nie so richtig vorstellen können. Der 1. Teil war angenehm schnodderig und furios, wie es noch in entfernt in Erinnerung hatte. Mal sehen, wie es weitergeht.
Den FIlm werde ich mir erst nach dem Durchlesen mal vornehmen.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
Geschrieben 06 April 2022 - 05:08
Ich bin hier diesmal die Langsame, ich bin bei 8%. Allmählich habe ich mich an den Stil gewöhnt.
Und ja, das Vorwort von Kaminer war klasse! Ich kann mir auch kaum vorstellen, wie es sein muss, nicht gescheit an Bücher zu kommen. Als ich jünger war, war das stets nur die Geldfrage (wobei einige Special Interests von mir, z. B. He-Man-Comics, aufwändig bestellt werden mussten im Buchladen).
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 April 2022 - 11:47
Red hat Kirill so manipuliert, dass er unbedingt ein bestimmtes Objekt aus der Zone haben will. Sie gehen zu Dritt rein.
Bei aller Schnodderigkeit kennt Red die Zone, ihre Umgebung und ihre Gefahren sowie das soziale Umfeld sehr genau.
Habar wurde in der alten Ausgabe mit Ramsch übersetzt.
Warum man Schatzgräber in der neuen Übersetzung mit Stalker übersetzt hat erschliesst sich mir nicht.
Red ist in zorniger junger Mann mit einem Energieüberschuss. Seine Selbstkenntnis ist begrenzt, er ist voller Widersprüche und er säuft zuviel. So welche gibt es in der Literatur (und im Kino) viele.
Die Zone wird sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Ich habe dabei die Bilder aus Tarkovskys Film im Kopf.
Kapitel 1 habe ich beendet.
Geschrieben 06 April 2022 - 11:55
P.S.: Ich hab mit dem Nachwort von Altmeister Lem angefangen. Kann ich empfehlen. Es gibt viel Einsicht darin, warum das Picknick so strukturiert ist. Natürlich auch in des Meisters allseits bekannte eigene Missgunst ggü. dem Genre SF, und seinen Schwächen aus seiner Sicht.
Auf deine Empfehlung hin habe ich das Nachwort von Lem auch gelesen, konnte aber nicht so viel damit anfangen. Den Vergleich mit Wells "Krieg der Welten" fand ich interessant. Inzwischen gibt es aber intelligente und differenzierte Darstellungen von Alien-Zivilisationen, z.B. von Adrian Tschaikovsky
in "Die Kinder der Zeit". Lems Nachwort ist 1978 erschienen. Da war glaube ich sogar "Hyperion" noch nicht erschienen?
In einem Nachbarforum beharrte jemand darauf, dass das "Picknick" unbedingt historisch zu lesen sei - vor dem Hintergrund des Stalinismus und der Gulags. Das diesbezügliche Zitat bringe ich am Ende des Lesezirkels - von wegen Spoilerei.
Geschrieben 06 April 2022 - 12:32
In einem Nachbarforum beharrte jemand darauf, dass das "Picknick" unbedingt historisch zu lesen sei - vor dem Hintergrund des Stalinismus und der Gulags. Das diesbezügliche Zitat bringe ich am Ende des Lesezirkels - von wegen Spoilerei.
Ja, gern! Wobei ich die alte Übersetzung ja schon kenne, aber ich habe auch so schön viel wieder vergessen
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 06 April 2022 - 16:12
Ich lese auch mal mit... (ca. 17% )
Bin vom Setting etwas überrascht, hätte hier jetzt eher eine chaotische Gesellschaft erwartet,
aber es ist ja eher geordnet/bürokratisch.
Geschrieben 06 April 2022 - 20:44
Geschrieben 06 April 2022 - 21:02
Geschrieben 07 April 2022 - 05:18
Das habe ich mich auch gefragt, Michael. Das mit dem "Geld" kann ich nachschlagen, mein Mann hat die andere Ãœbersetzung - jemand liest die hier aber auch? Liest sich vermutlich im Original besser.
Ich bin erst bei ca. 20% und warte immer noch auf eine Duschszene, an die ich mich zu erinnern glaube. Es gab zwar eine Duschszene, aber die war ganz anders. Offenbar hat die Neuübersetzung aber auch einen irre dicken Anhang, der Roman scheint sehr schmal zu sein, der Kindle zeigt mir noch unter drei Stunden Lesezeit an.
Meine Vermutung war auch, dass sie die Szenen aufteilen und sich vermutlich dann später gegenseitig redigiert haben. Falls sie in einem Raum geschrieben haben, kann ich mir auch vorstellen, dass jeweils einer einen groben Entwurf vorgelegt hat. Vielleicht haben sie vorher geplottet.
Ich schreibe ja manchmal mit einer Co-Autorin und wir machen es so: Gemeinsam plotten, Szenen aufteilen, jede schreibt ihre Szenen und dann machen wir uns gegenseitig so lange Vorschläge, bis wir beide zufrieden sind. Meine Erfahrung damit ist ziemlich super, man hat zwei Stärken, kann gegenseitig seine Schwächen ausbügeln und kann sich die harte Arbeit auch aufteilen. Und die Kosten fürs Lektorat ggf. ebenfalls. Gemeinsame Freude bei Annahme des Texts ist auch schön. Wäre noch schöner, wenn man danach feiern gehen könnte, aber Pandemie und Entfernung haben bisher einen "echtes" Kennenlernen verhindert.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 April 2022 - 05:59
Die Währung Geld für Geld liest sich ein wenig schräg. Wurde das in den alten Ausgaben auch so übersetzt?
Auf welcher Seite steht das?
Geschrieben 07 April 2022 - 06:23
Ich bekomme 54 Ergebnisse, es häuft sich beispielsweise auf S. 24 + 26, und v. a. auf den Seiten 30 bis 36.
Da steht so etwas wie: "Hab gestern bei Poker zwanzig Geld in den Sand gesetzt" (S. 31)
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 April 2022 - 06:55
Ich bin erst bei ca. 20% und warte immer noch auf eine Duschszene, an die ich mich zu erinnern glaube. Es gab zwar eine Duschszene, aber die war ganz anders. Offenbar hat die Neuübersetzung aber auch einen irre dicken Anhang, der Roman scheint sehr schmal zu sein, der Kindle zeigt mir noch unter drei Stunden Lesezeit an.
Es gibt einen Kommentar von Boris Strugatzki (10 Seiten), Aus dem Arbeitstagebuch der Brüder Strugatzki (13 Seiten), Die Geschichte Die Wunschmachine (70 Seiten) und Stalker: Ein mulirimediales Phänomen (25 Seiten).
Geduscht hat Red doch zweimal. Am Anfang im Institut, bevor Kyrill stirbt. Und nach dem Zeitsprung, als er aus der Zone zurück kommt, nachdem der Alte seine Beine verloren hat.
Geschrieben 07 April 2022 - 06:58
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 07 April 2022 - 07:52
Die Währung Geld für Geld liest sich ein wenig schräg. Wurde das in den alten Ausgaben auch so übersetzt?
Alte Ausgabe:
"Nein", sagte ich, "nichts passiert. Hab' gestern beim Pokern zwanzig Emmchen eingebüßt - Nunnan, der Spitzbube, versteht sich aufs Spielen ..."
Geschrieben 07 April 2022 - 07:55
Alte Ausgabe:
"Nein", sagte ich, "nichts passiert. Hab' gestern beim Pokern zwanzig Emmchen eingebüßt - Nunnan, der Spitzbube, versteht sich aufs Spielen ..."
Ja, das klingt besser. Wobei man ja nicht weiß wie es da im russischen Original steht und was zumindest die genauere Übersetzung wäre.
Geschrieben 07 April 2022 - 18:41
Ich bekomme 54 Ergebnisse, es häuft sich beispielsweise auf S. 24 + 26, und v. a. auf den Seiten 30 bis 36.
Da steht so etwas wie: "Hab gestern bei Poker zwanzig Geld in den Sand gesetzt" (S. 31)
In meiner Ausgabe steht: "Ich habe gestern beim Pokern zwanzig Scheine verloren" (S.22) Ist also passend übersetzt. Ist mir beim Lesen auch nicht als Merkwürdigkeit aufgefallen auch an anderen Stellen ist die Übersetzung passend, außen vor sind natürlich die Namen für die Anomalien in der Zone.
Da ich das PC Spiel kenne, ist für mich Stalker als Bezeichnung eingängig. Warum sie damals im Spiel schon so genannt wurden, weis ich auch nicht. Bei mir haben die ganzen Szenen durch das Spiel eh einen Sowjet Ambiente und ich muss mich immer mal daran erinnern, dass es in Harmont (Kanada ??) spielt.
Geschrieben 07 April 2022 - 20:01
Geschrieben 08 April 2022 - 20:47
Ich habe Kapitel 2 beendet (S. 130).
Was für eine merkwürdige Welt es im Ort Harmont doch sein muss? Menschen gehen in eine gefährliche Zone und holen Phänomene, die an Dingen haften, heraus, die sich fundamental von der Welt außerhalb der Zone unterscheiden.
Sie tun dies aus Gier nach Wissen, nach Geld, nach Größe und nach Abenteuer "unterstützt" und "gewollt" durch ein System, was an allen Stellen korrupt zu sein scheint.
Dabei tropft Stück für Stück etwas aus der Zone in die restliche Welt, was ihr die Zerstörung bringen kann.
Mal sehen wie es mit Roderic so weiter geht.
Geschrieben 08 April 2022 - 20:52
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 09 April 2022 - 08:00
So. Buch abgeschlossen. Ich habe noch einiges vom Anhang gelesen und fand vor allem die Tabelle interessant. Jetzt freu ich mich aber auch, dass ich etwas neues anfangen kann, ganz so sehr Komfortzone war das irgendwie nicht.
Ich fand die Stellen am besten, die subtil waren (z. b. alles rund um Reds Tochter Äffchen), einiges war mir auch ein wenig zu deutlich (die Toten, die wiederkommen).
Insgesamt dringt nicht alles an Bedeutung zu mir durch, aber im Kontext der Zeit kann man einiges darin lesen und die Idee ist auch einfach extrem gut. Also, richtig gut. Einen Erstkontakt anhand der Hinterlassenschaften, wirklich, das ist eine tolle Idee und sie haben auch viel draus gemacht.
Ich habe den Roman gern erneut gelesen, eine dritte Lektüre werde ich aber erstmal nicht wagen. Vielleicht versuche ich doch bald mal einen anderen Strugatzki-Roman, hier liegen ja noch drei oder so herum.
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 12 April 2022 - 20:13
Nabend,
ich bin jetzt auch durch mit dem Hauptbuch und bin jetzt sicher, dass ich das seinerzeit nicht zu Ende gelesen habe, denn an das letzte Kapitel erinnere ich mich überhaupt nicht. Die grundlegende Idee ist große Klasse, und auch die Ausführung mit dem unerwarteten Ende. Meine Enttäuschung, dass nichts aufgeklärt wird, ist vollkommen irrational und zählt daher nicht.
Dennoch hat mir "Die Schnecke am Hang" besser gefallen.
Viele Grüße, Helli
Immer cool bleiben.
Geschrieben 13 April 2022 - 13:54
Mir ist in der Mitte die Luft/Lust ausgegangen. Kann mich einfach nicht mehr aufraffen weiter zu lesen.
Geschrieben 13 April 2022 - 13:56
Nabend,
ich bin jetzt auch durch mit dem Hauptbuch und bin jetzt sicher, dass ich das seinerzeit nicht zu Ende gelesen habe, denn an das letzte Kapitel erinnere ich mich überhaupt nicht. Die grundlegende Idee ist große Klasse, und auch die Ausführung mit dem unerwarteten Ende. Meine Enttäuschung, dass nichts aufgeklärt wird, ist vollkommen irrational und zählt daher nicht.
Dennoch hat mir "Die Schnecke am Hang" besser gefallen.
Ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich die Geschichte schon mal gelesen habe oder nicht. Ich finde, es war eine lesenswerte Geschichte, mit toller Idee, die Umsetzung bleibt aber ein wenig im Ungefähren und letztendlich wirkt das alles eher, als wäre es unfertig, als ob die Geschichte angefangen, aber nicht zu Ende geführt.
https://defms.blogsp...-strugazki.html
Die Schnecke am Hang fand ich damals auch beeindruckend, war aber andererseits ein zäher Brocken.
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