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79 Antworten in diesem Thema

#61 Moritz

Moritz

    Ufonaut

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Geschrieben 05 September 2024 - 12:50

„Die Vermessung des Raums“ (Moritz Boltz)

Eine sehr eindringliche Geschichte über Vater und Sohn in einer Ausnahmesituation. Respekt, wie beherrscht beide mit der Situation umgehen und versuchen, sie rational zu bewältigen. Cthulhu ist meines Erachtens am Ende die Bedrohung, die aber auch die Rettung sein kann, wahrscheinlich handelt es sich um das Rettungsschiff.
Inhaltlich passiert ja eigentlich nicht viel, aber die ganze Situation ist sehr eindringlich dargestellt. Hat mir sehr gut gefallen.

 

Danke, Mammut. Ich habe auch das andererorts im Thread geäußerte Feedback sehr aufmerksam gelesen und einiges gelernt. Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben. 



#62 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 07 September 2024 - 18:18

Nicole Hobusch: Iva

Damit könnte ich nichts anfangen. Typische Postapokalypse mit einem Twist, der aufgesetzt wirkt.

Ulf Fildebrandt: Die Tür in den Sommer

Die hat mir eigentlich gut gefallen. Ein Mann verlangsamt mittels Zeitkapsel sein Leben und besucht seine Tochter bei jedem Geburtstag, für ihn vergeht immer ein Tag.

Was mir gefehlt hat: Die Mutter kommt vor, aber die Geschichte konzentriert sich völlig auf die Tochter. Würde jemand, der jeweils ein Tag im Jahr bewusst lebt, sich wirklich nur und ausschließlich auf die Tochter konzentrieren?

Was aber völlig fehlt ist die Gedankenwelt des Mannes: Zweifelt er nicht an seiner 1Tag pro Jahr Idee? Das wird nur ganz kurz abgestreift. Muss er nicht viel verzweifelter sein, weil es jedes Mal keine Heilung gibt? Warum kommt er nicht selbst auf die Idee, größere Zeiträume zu justieren? Im Endeffekt interessiert er sich nicht für seine Frau und die Welt, sondern nur dafür, das Leben seiner Tochter in Abständen zu beobachten und natürlich für sich selbst (wobei die Verzweiflung, die er spüren müsste, weil er imm mehr verfällt, dann doch ausgeprägter sein muss).

Interessant, ihr findet die Geschichte von Moritz zu steril, wo ist bis auf die Tochterfixierung hier der Unterschied?

#63 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 September 2024 - 13:49

Horst-Dieter Radke: Engelsrache

Eine Rachegeschichte, die böse beginnt, die Rache selbst geschickt eingefädelt. Unterhaltsam.

V. A. Kramer: Population: One

Eine außerirdische Bedrohung auf dem Jupiter. War eher nicht so meins.
Die Wissenschaftler handeln übrigens wie in den Hollywood Filmen. Nicht sonderlich realistisch.

Janika Rehak: Iggy B. Wellington

Eine mutierte Biene gibt Ratschläge in Sachen Blumenpflege und Liebesangelegenheiten. Keine richtige SF, aber doch sehr unterhaltsam und kurzweilig.

J. A. Hagen: Angriff auf Grünland

Der Versuch, die aktuelle politische Lagerbildung in einer Persiflage, die sich am Konflikt zwischen Frankreich und dem 3. Reich orientiert (ähnlich wie bei Dir fünfhundert Millionen der Begum), aer das auf eine äußerst platte und uninspirierte Art und Weise.
Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal so eine schlechte Geschichte gelesen habe. Das war echt nichts. Für sowas sollte man eine extra Kategorie beim KLP einrichten.

Bearbeitet von Mammut, 08 September 2024 - 14:07.


#64 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 08 September 2024 - 14:06

So etwas wie die goldene Himbeere?
Ich glaube sowas ist nur cool für Leute wie Halle Berry, die viel Geld verdienen und sowas mit Humor nehmen können

Du bist der Erste, der die Radke Story nicht verreisst.

Ich habe die Kramer Story anders verstanden als du und bin jetzt unsicher: hat der Planet nicht einfach einen Baby Planeten bekommen?

Podcast: Literatunnat

  • (Buch) gerade am lesen:meistens viele
  • • (Film) gerade gesehen: The Whale, Everything everywhere at once, Zurück in die Zukunft III

#65 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 September 2024 - 15:19

So etwas wie die goldene Himbeere?
Ich glaube sowas ist nur cool für Leute wie Halle Berry, die viel Geld verdienen und sowas mit Humor nehmen können

Du bist der Erste, der die Radke Story nicht verreisst.

Ich habe die Kramer Story anders verstanden als du und bin jetzt unsicher: hat der Planet nicht einfach einen Baby Planeten bekommen?


Die Krämer Story: Der Alien beutet den metallischen Wasserstoff des Jupiter aus. Mit dieser Nahrung gebärt es den Nachwuchs, der mittels Wurmloch (rotes Auge des Jupiter) auf Saturn geboren wird, wo das Kind den metallischen Wasserstoff ausbeutet um ein erneutes Kind zu gebären.
Der Elter dagegen wendet sich den inneren Planeten zu, um diese auszubeuten (gibt es denn metallischen Wasserstoff auf den Gesteinsplaneten? Eher nicht denke ich).

Eine Art Goldene Himbeere hatte Nova mal in einer Ausgabe vergeben. Ich weiß aber nicht mehr wer der Preisträger war.

Bearbeitet von Mammut, 08 September 2024 - 15:23.


#66 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 September 2024 - 16:40

Lisa Jenny Krieg: Stoff der Erinnerung

Das Beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Der Anfang der Geschichte fand ich auch ein wenig holprig, dann hat mich die Idee mit den genähten Erinnerungen, die mal positiv mal negativ aufgenommen wurden, völlig gefangen genommen. Sehr magisch, eine wirklich reizende Idee. Ich dachte schon, das wird ein offenes Ende und bin froh, die vorliegende Version zu lesen. Auch wenn es wenig vorbereitet ist, das Thema der kollektiven Verdrängung passt wunderbar und beendet die Nähmaschine Erinnerungskultur. Für mich passt das sehr gut.

Nova 34 bietet eine interessante Mischung aus unterschiedlichen Geschichten und ich finde interessant, wo die einzelnen VerfasserInnen ihre Schwerpunkte setzen, auch wenn ich nicht allen dabei folgen würde.
Für mich ein lesenswerter Band. Gut gemacht


Lisa Jenny Krieg: Stoff der Erinnerung

Das Beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Der Anfang der Geschichte fand ich auch ein wenig holprig, dann hat mich die Idee mit den genähten Erinnerungen, die mal positiv mal negativ aufgenommen wurden, völlig gefangen genommen. Sehr magisch, eine wirklich reizende Idee. Ich dachte schon, das wird ein offenes Ende und bin froh, die vorliegende Version zu lesen. Auch wenn es wenig vorbereitet ist, das Thema der kollektiven Verdrängung passt wunderbar und beendet die Nähmaschine Erinnerungskultur. Für mich passt das sehr gut.

Nova 34 bietet eine interessante Mischung aus unterschiedlichen Geschichten und ich finde interessant, wo die einzelnen VerfasserInnen ihre Schwerpunkte setzen, auch wenn ich nicht allen dabei folgen würde.
Für mich ein lesenswerter Band. Gut gemacht.

Meine Top Illustrationen: 10,25, 54, 116,146.

Bearbeitet von Mammut, 08 September 2024 - 16:42.


#67 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 08 September 2024 - 19:59

Schöne Rückmeldung Mammut, und sehr interessant!

Je mehr Rückmeldungen es gibt, desto heterogener wird das Bild, gleichzeitig zeigt sich mir auch, welche Story ankommt (und dass keine bei allen versandet, genausowenig wie keine bei allen ganz oben landet).

Podcast: Literatunnat

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#68 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 12 September 2024 - 15:17

Horst-Dieter Radke: Engelsrache

 

Eine Rachegeschichte. Ein genetisch erzeugter Engel will sich an seinem Besitzer und Peiniger rächen bzw. ihn loswerden und fädelt zu diesem Zweck eine Intrige ein. Diese solide Geschichte hätte aus meiner Sicht mehr Spannung vertragen. Ich finde, dem Engel hätten ruhig mehr Hürden in den Weg gelegt werden können. Auch ist es zweitrangig, dass es um Engel geht. Jede genetisch veränderte Spezies hätte diesen Platz genauso einnehmen können, z. B. Nymphen, Dryaden, Satyre usw. Möglicherweise wollte der Autor einen starken Kontrast aufbauen, indem "Himmelsboten" Sklaven sind.


  • (Buch) gerade am lesen:Samantha Shannon: The Priory of the Orange Tree
  • (Buch) als nächstes geplant:Batgirl Vol. 2: Knightfall descends
  • • (Buch) Neuerwerbung: Mark Waid/Chris Samnee: Black Widow
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#69 J. A. Hagen

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Geschrieben 12 September 2024 - 15:25

Rajiv Moté: Die Luft fängt uns auf
 
Für mich ist das eine Vignette, aber keine Geschichte.
 
 
 
Moritz Boltz: Die Vermessung des Raums
 
Die Vater-Sohn-Beziehung steht hier teilweise zwischen den Zeilen.


Mit letzter Kraft zieht er den Jungen auf seinen Schoß, presst das Mundteil gegen sein Gesicht.
Wenn ich jetzt sterbe, in drei Sekunden, hält mein Körper den Schlauch in der richtigen Position.

 
Der letzte Abschnitt ist für mich nicht eindeutig.

Spoiler

Leider löst die Geschichte das nicht mehr auf.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 12 September 2024 - 15:25.

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#70 J. A. Hagen

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Geschrieben 12 September 2024 - 15:31

Lisa Jenny Krieg: Stoff der Erinnerung

 

In einer postapokalyptischen Zukunft findet Zehra, eine Sammlerin, eine intakte Nähmaschine, und näht damit Decken, die Episoden  aus dem Leben ihrer Mitbürger abbilden. Allerdings sind das nicht immer angenehme Episoden.

Spoiler

Für mich ist die Geschichte erst mit der letzten Decke richtig losgegangen. Kurz darauf kam das Ende. Für mich etwas unbefriedigend.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 12 September 2024 - 15:37.

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#71 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 12 September 2024 - 21:17

Um es mal mit Dalli-Dalli zu halten: Lieber J. A. Hagen, die Engelsrache war doppelt, da müssen wir leider einen abziehen  ;)

 

[ s. https://scifinet.org...e-3#entry458334 und https://scifinet.org...e-2#entry455892 ]


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         


#72 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 13 September 2024 - 08:09

Hab ich vergessen gehabt. Immerhin hat sich meine Ansicht auch Monate nach der ersten Lektüre nicht verändert.


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#73 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 13 September 2024 - 08:15

Nicole Hobusch: Iva

 

Dazu habe ich bereits etwas geschrieben gehabt. Meine Meinung zur Geschichte hat sich nicht verändert. Solides Handwerk.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 13 September 2024 - 08:17.

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#74 J. A. Hagen

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Geschrieben 13 September 2024 - 08:21

Janika Rehak: Iggy B. Wellington

 

Auch diese Geschichte endet, als sie interessant wird. Wie geht es für den Ich-Erzähler weiter? Ändert er sein Leben? Traut er sich endlich, seine Kollegin mal auszuführen?
Für mich ist die Erzählung wie das erste Kapitel einer längeren Geschichte. Interessante Idee, mit leichter Hand umgesetzt. Endet leider zu früh.


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#75 J. A. Hagen

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Geschrieben 13 September 2024 - 08:27

Norbert Stöbe: Im Vault

 

Von der Figurenentwicklung her interessant. Eine "Büchse der Pandora"-Geschichte.

 

Für mich bleibt aber unmotiviert,

Spoiler


Handwerklich gut gemacht. Die Ereignisse werden zu einem Ende geführt, mit dem ich leben kann. Zwar ist der Schluss offen, aber die Haupthandlung abgeschlossen.

Insgesamt bewerte ich die Erzählung als guten Durchschnitt.


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#76 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 19 September 2024 - 08:57

Ulf Fildebrandt: Die Tür in den Sommer

 

 

Das ist auch der Titel eines Romans von Robert A. Heinlein: https://de.wikipedia...r_in_den_Sommer

 

Die Geschichte hat mich berührt. Der Erzähler will seine Tochter aufwachsen sehen, obwohl er an einer tödlichen Erkrankung leidet, und lässt sich daher in Stasis versetzen, aus der er einen Tag im Jahr bzw. alle paar Jahre aufwacht, um seine Tochter zu besuchen.

 

So jetzt das Gemecker: Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein Kind bzw. eine Heranwachsende eine innige Beziehung zu einem Vater ausbildet, der fast nie da ist. So etwas führt eher zur Entfremdung. Die Lage der Mutter gerät völlig aus dem Fokus. Wer steht ihr bei und kümmert sich mit um das Kind? Kannn sie sich einen neuen Partner suchen, oder ist das dann Ehebruch?

 

Ich glaube, die Geschehnisse würden in Realität dazu führen, dass die Hauptfigur am Ende einsam ist. Das wäre allerdings eine andere Geschichte geworden.

 

Für ich überwiegt am Ende das Positive.


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#77 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 19 September 2024 - 09:29

V. A. Kramer: Population: One

 

Die Geschichte wird bis auf den letzten Abschnitt konsequent aus der Sicht einer außerirdischen Lebenform erzählt. Einerseits ist die Perspektive menschlich genug, um ihr folgen zu können, offenbart andererseits aber auch die Fremdartigkeit des Wesens. Das ist gut gelungen, ebenso die Tatsache, dass die Kreatur Wertvorstellungen und Schönheitsempfinden besitzt, die aus ihrer Sicht richtig sind, aber für Menschen schädlich. Vermutlich liegt dies daran, dass die Menschheit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Wesens existiert.

 

Für mich wird allerdings nicht deutlich, woraus die Wesen der außerirdischen Spezies ihr Sendungsbewusstsein ableiten. Über deren Vorstellung von Ästhetik hätte ich gerne mehr erfahren.

 

Außerdem fehlt mir bei der Geschichte eine Abrundung. Das ist halt Geschmack, und ich kann das nicht rational begründen.


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#78 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 19 September 2024 - 10:32

Meine Favoriten bei den Illustrationen:

Titelbild, Seite 40, 54, 101.

Bei der Illustration zu Iva sehen mit die Uniformen, Haut und Haare der Soldatinnen allerdings zu sauber aus, wenn man deren Lebensumstände bedenkt, die in der Geschichte beschrieben werden.


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#79 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 02 Dezember 2024 - 18:08

Fazit zum Story-Teil (natürlich subjektiv!):

mehrere Highlights, einige solide Erzählungen, eine eher schwache KG und ein ziemlicher Totalausfall, das alles spricht für eine überdurchschnittliche Ausgabe. Hab ich gerne gelesen! 

 

Und ich bin stolz, mit KADAVER meinen Teil beigetragen zu haben.  


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 11 September 2025 - 08:23.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                         


#80 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 29 August 2025 - 16:02

So, mit einiger Verspätung kippe ich mal meine Eindrücke hier rein.

 

Es gab insgesamt drei Gründe, weshalb ich gerade jetzt diese Ausgabe gelesen habe. Zum einen möchte ich meinen NOVA-Rückstand peu à peu aufarbeiten (Zielvorgabe: eine Ausgabe pro Quartal, bislang habe ich das erfüllt!). Des weiteren hat Yvonne ja einen Lesezirkel für alle für den DSFP 2025 nominierten Stories ins Leben gerufen, und Ulf Fildebrandts Beitrag aus NOVA 34 stand auf der Liste. Und zum dritten passte das Magazin einfach gut in die Lesechallenge, die auf dem Schwesterforum läuft.

 

Mein Fazit: Insgesamt habe ich „NOVA 34“ gern gelesen. Es gab schon bessere Anthos, es gab wohl auch schon bessere NOVAe, aber von beiden eben auch schon deutlich schwächere.

So richtig herausragend fand ich keine der Stories. Rundum gelungen fand ich die Beiträge von Krieg, Fildebrandt, Rehak und Schmitt. Ordentlich bis solide waren die Stories von Hobusch, Lauenrodt und Boltz. Alle Stories zeigten zumindest gutes Handwerk insofern, als die Texte sprachlich gut lesbar waren. Den Sekundärteil fand ich durchwachsen; Nachrufe erreichen mich so gut wie immer, der KI-Artikel zeigte gute Ansätze, mit dem Rest konnte ich nur wenig anfangen. Aber ich lese NOVA hauptsächlich wegen der Stories.

 

Bei amazon würde ich gerade soeben noch 4 von 5 Sternchen geben.

In Schulnoten schwanke ich zwischen 2- und 3+.

 

Meine Notizen und Gedanken zu den einzelnen Beiträgen findet ihr unter der Unterschrift.

 

Saluta nova

Ralf

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Dominik Irtenkauf: Editorial

Inhalt: DI stellt sich als neuer NOVAsekundär-Redakteur vor und formuliert einige tiefe Gedanken zum Wesen und den Möglichkeiten der Science Fiction.

Fazit:: Herzlich willkommen im Team, lieber Dominik!

 

Lisa Jenny Krieg: Stoff der Erinnerung

Inhalt: Post Doomsday. Zehra stößt beim Graben auf eine alte Nähmschine und entdeckt, dass sie die unbewussten Gedankenbilder, die die „Auftraggeber“ mit sich rumtragen, exakt nähen kann. Meist Bilder einer schöneren Vergangenheit. Aber will wirklich jeder daran erinnert werden?

Fazit:: „Es muss doch mal gut sein.“ Ja, aber das funktioniert nur, wenn man sich der Vergangenheit stellt und sie aufarbeitet. Starke Idee, Zehra lebendig und vielschichtig geschildert, starke Atmosphäre des Verlusts und der Hoffnungslosigkeit. Rundum gelungen!

 

Norbert Stöbe: Im Vault

Inhalt: Es geht darum, ob und wann KI ein Bewusstsein hat, ob ihr dann Persönlichkeitsrechte zustehen und wie ein KI-Gefängnis beschaffen sein muss.

Fazit:: Aber an Details erinnere ich mich kaum noch. Nur, dass mir zu viel Infodump da war.

 

Nicole Hobusch: Iva

Inhalt: Postapokalypse. Zwei Söldny wagen den Schritt ins radioaktiv kontaminierte „Draußen“. Bekommt ihnen nicht gut.

Fazit:: Ich habe meine Probleme mit Postapokalypse-Stories. „Iva“ vermittelt immerhin die Atmosphäre totaler Zerstörung und totaler Verlorenheit sehr eindrücklich.

 

Ulf Fildebrandt: Die Tür in den Sommer

Inhalt: Tom ist unheilbar krank. Damit er wesentlich im Groben das Wachstum seiner Tochter Anja mitbekommt, lässt er sich einfrieren und jedes Jahr für einen Tag auftauen. Aber kann man so eine echte Beziehung aufbauen? Und was passiert, wenn die Tochter den Vater im Altern überholt?

Fazit:: Berührende Geschichte über die Auswirkung von unterschiedlichen Zeitgeschwindigkeiten auf zwischenmenschliche Beziehungen. Das Ende erscheint unwahrscheinlich, aber es passt. Und darauf kommt es an. Zu Recht nominiert!

 

Horst-Dieter Radke: Engelsrache

Inhalt: Genetisch modifizierte, geflügelte Menschen werden als Sklaven an reiche und mächtige Männer verkauft zu deren Vergnügen. Doch es gibt praktische Probleme.

Fazit:: Interessante, obwohl bekannte Idee, aber für meinen Geschmack nicht genug daraus gemacht.

 

V. A. Kramer: Population: One

Inhalt: Astronomen bemerken Veränderungen auf dem Großen Roten Fleck des Jupiter. Und das Wesen unter dem GRF gebiert ein Junges, welches sofort den Saturn beglückt und alles vorbereitet, damit sein Nachkomme die inneren Planeten verwandeln kann.

Fazit:: Ja, ganz netter Ansatz mit Fremdartigkeit und der Inkompatibilität der Größenordnungen. (Sind wir uns bewusst, wie viele Darmbakterien wir töten, wenn wir Alkohol oder andere Giftstoffe zu uns nehmen?) Aber es bleibt doch an der Oberfläche.

 

Janika Rehak: Iggy B. Wellington

Inhalt: Daniel arbeitet in einem Labor. Eines Tages entdeckt er, dass er sich mit einer Biene, genauer gesagt: einer Drohne, unterhalten kann. Die Drohne spürt die Anziehung zwischen Daniel und Lin. Leider stirbt er nach 50 Tagen. Dafür hat er Daniel zu einem Lebensziel verholfen.

Fazit:: Die Grundidee ist haarsträubend, aber die Story ist humorvoll und unterhaltsam geschrieben mit viel Augenzwinkern und Verständnis für das Menschlich-Allzumenschliche.

 

J. A. Hagen: Angriff auf Grünland

Inhalt: Zwischen dem reaktionären, dieselfreundlichen Teutonien und dem umweltbewussten Grünland kommt es zu Grenzkonflikten, die die Herrschenden zu ihren Gunsten auszunutzen verstehen.

Fazit:: Zu glossenhaft und zu dick aufgetragen.

 

Frank Lauenroth: Kadaver

Inhalt: Die außerirdischen VEX haben den Menschen die Farben genommen; die Erde erscheint nur noch in Grautönen. Da wird Beth beauftragt, einen sog. Kadaver, d.i. ein Raumschiffwrack der VEX, zu untersuchen. Sie nimmt ihre Tochter Maddy mit, weil sie keine Betreuung findet. Doch Maddy entdeckt eine lebendige Pfütze, die sie Ruby tauft und mit der sie sich über Gedankenbilder verständigen kann.

Fazit:: Ja, ganz nette Ideen, wobei mir nicht klar ist, wie das mit dem Farbentzug technisch funktionieren soll. Egal. Maddys Beziehung zu Ruby ist sehr schön ausgearbeitet, der Sprung in den Kaninchenbau, ähm, die Pfütze bleibt hingegen dramatisch unklar, weil die beiden ja sofort wieder rauskommen. Insgesamt eine solide Abenteuergeschichte mit mehr oder minder bekannten Versatzstücken.

Kleines Detail: Ich glaube nicht, dass andere Sinne abstumpfen, wenn das Farbsehen verschwindet. Bei Blinden bzw. Sehbehinderten bemerkt man eher das Gegenteil.

 

Carsten Schmitt: Das Lethte-Quantum

Inhalt: Daniel hat sich für Unsterblichkeit entschieden. Sein Bewusstseinsinhalt wird alle 10 Jahre auf einen Klonkörper übertragen. Für eine kurze Zeit leben sowohl der alte als auch der junge Daniel gleichzeitig und versuchen, sich an die Augenfarbe ihrer großen Jugendliebe zu erinnern. Aber bei jeder Bewusstseinübertragung gibt es etwas Schwund, und seien es weniger als 0,02%.

Fazit:: Die Beziehung der beiden Daniels, die Staffelübergabe, der Abschied – wow, sehr berührend. Ich kann mich an keinen Text erinnern, der dieses Procedere einmal behandelt hätte. Starke Story!

 

Moritz Boltz: Die Vermessung des Raums

Inhalt: Papa nimmt Sohnemann mit auf eine Expedition in den Asteroidengürtel. Doch sie havarieren. Und versuchen, einander so gut es geht zu stützen, während die Luft immer knapper wird.

Fazit:: Die Prämisse (Papa nimmt Sohn mit auf lange Weltraummission) erscheint etwas an den Haaren herbeigezogen. Dafür wird die Beziehung der beiden zueinander und wie sie miteinander umgehen in Angesicht des Unausweichlichen emotional und eindrücklich beschrieben. Und endlich mal ein Lovecraft-Bezug, der mich nicht stört.

 

Rajiv Moté: Die Luft fängt uns auf

Inhalt: Eine Mutter wundert sich über die Fähigkeiten ihres Kindes und der Kinder anderer Mütter, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen.

Fazit:: Auf jeden Fall gut erzählt mit der nötigen Beiläufigkeit. Ansonsten: Evolution arbeitet nicht so schnell. Vielleicht eher eine Allegorie auf Generationskonflikte?

 

Christian J. Meier: Tanz mit dem Oktopus im Reiche der Intelligenz

Inhalt: Meier geht auf unterschiedliche Arten von menschlicher und tierischer Intelligenz ein, die sich im Ergebnis einer Problemlösung trotzdem gleichen können. Und er warnt vor der Anthropomorphisierung von künstlicher Intelligenz.

Fazit:: Die Go-Geschichte kannte ich noch nicht, aber wir beobachten mittlerweile Ähnliches im Schach. Interessanter Essay mit vielen für mich neuen Informationen!

 

Sarah Luttner: Im Interview mit Thorsten Küper

Inhalt: Thorsten braucht die Pointe, bevor er anfängt eine Story zu schreiben. Er möchte nicht auf Nominierungslisten landen, aber irgendwie doch. Und bei Gestaltung seiner Talkien-Shows greift er auf Vorschläger seiner Community zurück.

Fazit:: Nettes Interview mit einem unserer besten short-story-Autoren.

 

Dominik Irtenkauf: Schrott – Motiv und Motivation in der SF-Literatur

Inhalt: DI weist auf die reale und literarisch immer wichtiger werdende Rolle von Schrott als Rohstoff hin.

Fazit:: Ja, vielleicht ein ganz interessanter Gedanke. Aber so richtig verstanden habe ich Dis Botschaft nicht.

 

Dominik Irtenkauf: Hans Frey (1949-2024) Ein Nachruf

Inhalt: DI schildert die lebenslange Faszination Hans Freys mit der SF und wie er deren Früchte in seinen letzten Jahren vor allen in Form von literaturhistorischen Standardwerken erntete.

Fazit:: Erhellender und wertschätzender Nachruf. Danke Dominik!

 

Michael K. Iwoleit: Christopher Priest (1943-2024) Ein Nachruf

Inhalt: MKI geht nur kurz auf die persönliche Bekanntschaft zu Priest ein. Viel lieber hebt er seine literarischen Verdienste und seine Bedeutung für die Entwicklung vor allem der britischen SF hervor.

Fazit:: Und das macht er kenntnisreich und knackig. (Spielt Priests „The Prestige“ wirklich am Ende des 18. Jahrhunderts?)


Bearbeitet von ShockWaveRider, 01 September 2025 - 11:07.

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
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Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
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  • (Buch) als nächstes geplant:J. Ehmke, S. Alagöz (Hg.) "Das Erbe der Astronautengötter"
  • • (Buch) Neuerwerbung: S.R. Delaney "Babel-17"; Y. Tunnat, C. Witt (Hg.) "Ihr Körper. Das Schiff" B. Chambers "Der lange Weg ... "



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