Ich möchte dazu nur sagen, dass ich die Diskussion mit Dir nicht ganz einfach finde, weil Du eine Tendenz zu ziemlich unpräzisen Begriffen hast und auch immer wieder den Diskussionsfokus zu verschieben scheinst. Wenn von 'Religion' die Rede ist, denke zumindest ich zuerst einmal an organisierte Religionen. 'Spiritueller Weg zur Wahrheit' ist für mich dann schon wieder etwas Anderes, wobei ich zugeben muss, dass ich gar nicht recht weiss, was das sein soll, weil dieser Begriff nun wirklich sehr schwammig ist. Dass 'Wahrheit' in Zusammenhang mit Wissenschaft ein problematisches Konzept ist, hat ja Guido schon angedeutet. Wahrheit ist ein ziemlich absolutes Konzept, absoluter als wissenschaftliche Modelle, die eben jeweils nur den aktuellen Stand der Forschung darstellen, aber jederzeit modifiziert werden können. Wahrheit kann man nicht modifizieren.
Wenn Wissenschaft für Dich nicht als Pfad zur spirituellen Einsicht taugt, ist das ok - diesen Anspruch hat sie nämlich gar nicht.
EDIT: Insofern gebe ich Dir vollkommen Recht: Es geht tatsächlich zuerst mal darum, das Ziel zu definieren. Denn die Wissenschaft hat nicht zum Ziel, einen spirituellen Weg zur Wahrheit aufzuzeigen.
Also gut, ich nehme die Kritik an. Vielleicht habe ich unterbewußt vorweggenommen, daß man durch meine Augen sehen könnte.
Deshalb eine Erklärung. Also mit Religionen meine ich die Ideen, welche die Religionen ausmachen. Nicht meine ich damit die "organisierten" Kirchen, da die meisten sich im Laufe der Zeit von den ursprünglichen Ideen sehr weit entfernt haben und zu Institutionen geworden sind, die man eher mit Unternehmen vergleichen könnte.
Der Begriff Wahrheit ist für mich widerum nicht so absolut, wie euch das offensichtlich vorkommt, daher kann ich die Schwierigkeiten mit diesem Begriff nicht nachvollziehen. Vielleicht macht es das Wort
Erkenntnis einfacher. Demnach wäre der spirituelle Weg zur Erkenntnis ein....eben geistiger, bestimmt auch emotionaler Weg zum Erkennen über alles uns Umgebende.
Dagegen ist der wissenschaftliche Weg, der, wie alles wissen, welcher eben rationalen, objektiven (und zumindest offiziel nicht emotionalen

) Methoden folgt um die Erkenntnis über alles uns Umgebende zu gewinnen.
Und bevor man mir ein weiteres Mal vorwirft mit Begriffen schwammig umzugehen (ist friedlich gemeint

), so muß ich sagen es ist nur ein weiterer Versuch meinen Standpunkt zu beschreiben, diesmal mit anderen Worten halt. Ich bin es gewohnt, wegen vieler Diskussionen außerhalb dieses Forums, meinen Weg mehrfach und auf verschieden Wegen zu beschreiben. Jedesmal schaut man mich erstaunt an, wenn ich behaupte, daß ich mich als Biologe nicht als Gegengewicht bzw. Gegner zu Religion sehe. "Als Biologe wäre ich doch Darwinist".... bin ich auch, aber dadurch ist nicht alles andere Falsch.