Tribble Hunter schrieb am 20.06.2008, 08:59:
Was ich wirklich schade finde: Keiner hier scheint sich für die Geschichten zu interessieren.
Stimmt nicht ganz, nur lässt dich spammiges Geblubber - "Unterhaltungswert" hin oder her - viel schneller hinpinseln.
Für mich ist die dreizehnte eine starke Nova-Ausgabe - und das nicht nur, weil mir als Horrorfan das Thema besonders liegt. Manche Geschichten tasten sich - themengerecht - sicherlich an Grenzen heran, überschritten werden sie meines Erachtens aber nicht. Allerdings waren zwei Stories nicht mein Fall, was sich aber verschmerzen lässt.
Das Storyhighlight war für mich
Imperium Germanicum von Frank Hebben: sehr intensiv und packend erzählt; man ist als Leser hautnah dabei und mittendrin - grandios! (Hand aufs Herz, Frank, wie lang vor dem Schreiben hast du Remarques Roman gelesen - oder hast du nur die Verfilmungen gesehen?)
Gut bis sehr gut fand ich
Noware von Uwe Post: abgefahrene Story mit starkem Beginn, dann flacht die Spannungskurve leider ein wenig ab und bleibt in etwa auf demselben Level; mit vielen kleinen Details etwas überfrachtet, wodurch einige Passagen episodenhaft wirken.
Gut gefallen haben mir
Der Krieg der Geister von Michael Schneiberg (sehr schön geschrieben, vermag in der Mitte jedoch nicht ebenso zu fesseln wie zu Beginn und am Schluss),
Omajova von Nadine Boos (liest sich sehr angenehm; der interessante Hintergrund wird recht ausführlich behandelt, die Story selbst kommt nach verhältnismäßig langer Einleitung und vielen Hintergrundinfos erst etwas spät in Gang) und
Balkonstaat von Ralph Doege (angesichts des Themas mit erstaunlicher Leichtigkeit erzählt, fesselt am Beginn und am Ende, zwischendurch hängt die Geschichte für meinen Geschmack etwas durch).
Gut mit leichten Abstrichen fand ich
Düsterkamps Didaktik von Holger Eckhardt (amüsant-unterhaltsam, mit ein paar hübschen Schenkelklopfern versetzt) und
Alle Zeit der Welt von Jakob Schmidt (SF-Horror-Story, die aufgrund der fast sachlich-nüchternen Einschübe leider einen Teil ihrer Intensität verliert).
Die Stories von Wawerka, Günther und Hogan sind zwar schön geschrieben, blieben mir aber nicht nachhaltig im Gedächtnis. Mit denen von Gebelein und Kasper konnte ich mich nicht anfreunden.
Die Cover-Illustration von Jan Funke ist richtig schön verstörend, sehr gut gefallen mir auch die Illus von Christoph Jaszczuk und Michael Wittmann; schlecht fand ich keine.
Und Holger Eckhardts Artikel über Mark Brandis macht Lust auf die Neuauflage der Reihe im Wurdack Verlag.