'Uwe schrieb am 24.07.2009, 22:13:
Uwe, wenn Du wüsstest, was einige Leute für Vorschläge einreichen, würdest Du die auf der Vorschlagsliste genannten Werke durch die Bank zumindest für gehobenen Durchschnitt halten. Dass der »Lotus-Effekt« nicht auf der Vorschlagsliste war, empfinde ich allerdings auch als groben Schnitzer. Da zeigt sich, dass selbst die ambitionierteste »Jury« Dinge übersehen kann.Wenn man daraufhin den Machern des dpp nur wenigstens ein Wort gegönnt hätte: »Sagt mal, Ihr habt da eine der wichtigsten Anhologien des Jahres übersehen!«, dann wäre das Buch sicher nachträglich auf die Vorschlagsliste gesetzt worden. Da sitzen ja keine Betonköpfe, die einen offensichtlichen Irrtum nicht einsehen würden. Ob das aber geholfen hätte? Frank Hebbens »Prothesengötter« gehörte mit zu den erfolgreichsten Anthologien, stand auf der Vorschlagsliste - und ist gescheitert †¦ Als Hauptgrund für derartige Wahlergebnisse sehe ich den Umstand, dass zu viele der potenziellen Kandidaten die Wahl ausschließlich erleiden. Eine Publikumswahl darf aber nicht mit einer Art Schlaraffenland verwechselt werden - die Stimmen kommen nicht von alleine! Das Mindeste, was jeder an der Wahl Interessierte tun kann, ist auf seiner Webseite, bei Lesungen, in Foren usw. seine Fans, Freunde, Arbeitskollegen, Sportkameraden usw. auf die Wahl aufmerksam zu machen und um deren Stimme zu bitten.Wenn das so ist (man möge mir das verzeihen), frage ich mich, wieso die Frösche-Story dabei war, bei den Anthologien aber nicht der Lotus-Effekt. Wohlgemerkt ist das eine rhetorische Frage - sie illustriert nur, dass eine Vorschlagsliste selbst von der neunmalklugsten Jury nie alle Geschmäcker trifft.